Sommer, Strand und Sturmwarnung von Alaiya (Kim X Shego) ================================================================================ Kapitel 4: Die Wetterkontrollmaschine ------------------------------------- „Alles Gold?“, fragte Wade und hob eine Augenbraue. „Nun, zumindest ist er direkt“, meinte Shego, während sie sich bemühte die Kontrolle über die Flugmaschine zu behalten. Der „Jet“ war effektiv nur eine geupdatete Version von Drakens alter fliegenden Untertasse und hatte daher mehr Ähnlichkeit mit einem vermeintlichen UFO oder etwas ähnlichem, als einem richtigen Flugzeug. Aber es war stabiler in seiner Flugbahn und immerhin war stabil genug gewesen, dass es durch die Wolken gekommen waren. Und während die dunklen Wolken nun unter ihnen lagen, hatten sie endlich wieder Kontakt zu Wade - und Draken, wenn es jemanden interessiert hätte. Was die Forscherin - Dr. Saravati - herausgefunden hatte (wenn man es so nennen konnte, da es offen gepostet worden war), war, dass der Verursacher des Unwetters ein Dr. Thunder (sehr einfallsreicher Name) war, dessen Plan es ganz offenbar war, Australien als Geisel zu halten, um alles Gold des Landes an sich zu bringen. „Wisst ihr denn mittlerweile, wo er ist?“, fragte Wade. „Deswegen kontaktiere ich dich“, erwiderte Kim halb seufzend. „Finde es für mich heraus.“ Wade betrachtete sie durch den Kimmunicator und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Schon dabei.“ Er machte sich über seine Tastatur her und Kim schaltete die Bildverbindung erst einmal aus. „Schön die Sonne mal wieder zu sehen, eh?“, scherzte Shego. „Ja“, seufzte Kim. Die andere sah sie grinsend an. „Nun, Kimmylein. Das Angebot steht noch immer: Ich kann dich nach London fliegen und mich um den Donnermann alleine kümmern.“ Sie zwinkerte. „Ja, sicher“, grummelte Kim nur und verdrehte die Augen. „Ich sag dir: Der Typ ist dran.“ „Oh ja“, meinte Shego. „Ich hatte immerhin vor Urlaub zu machen. Tss. Aber du weißt ja, wie das mit Superbösewichten ist... Egal, ob sie mit ihnen zusammenarbeitest oder gegen sie... Sie nehmen einfach keine Rücksicht auf andere.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Wobei es soweit doch... Sehr interessant war.“ Eine Augenbraue hochgezogen sah Kim zu ihr und fragte sich, ob sie wissen wollte, was Shego meinte. „Hmm?“ „Ach, es war nett, mit meiner kleinen Kimmy zusammen zu arbeiten“, sagte Shego und lachte. „Was du nicht sagst“, murmelte Kim leise. Bevor Shego jedoch wieder antworten konnte, klingelte der Kimmunicator erneut und Wades Bild erschien erneut. „Ich hab's, Kim.“ „Der Geek ist schnell“, murmelte Shego anerkennend. „Schnell ist mein zweiter Vorname“, erwiderte Wade ungerüht. „Ihr wollt nach Bernier Island. Eine Insel im Osten. Da sollte euer Dr. Thunder sein.“ Er spielte ihr eine Karte zu. „Zusammen mit der Maschine. Ich denke, es sollte kein Problem sein.“ „Natürlich nicht“, meinte Kim selbstbewusst. Sie wollte das ganze einfach nur hinter sich bringen. „Nun, dann lass uns mal sehen“, meinte Shego gelangweilt. „Ob der Bösewicht mehr zu bieten hat, als einfach nur einen lahmen Namen und das fünfzehnte Wetterkontrollgerät.“ Sie wandte den Jet zur Seite und flog eine schafe Kurve, um die von Wade markierte Insel anzusteuern. Dankbarer Weise war der von Draken gebaute Jet erstaunlich schnell, weshalb es sie keine zehn Minuten brauchte, um zur Insel zu kommen. Schon als sie über der Wolkendecke im Anflug waren, konnten sie sehen, wie die Wolken über der Insel rotierten. „Sieht so aus, als hätten wir unseren Übeltäter gefunden“, meinte Kim und zeigte darauf. „Sieht ganz danach aus“, erwiderte Shego grummelnd. „Dann hat dich fest, Kimmylein.“ Sie senkte den Steuerknüppel nach vorne, um den Jet zum Sinken zu bringen. Kaum, dass sie in die Wolkendecke eingetaucht waren, begannen die Turbolenzen. Das kleine Fluggefährt wurde durchgeschüttelt, so dass Kim durchaus dankbar war, angeschnallt zu sein. Blitze zuckten um den Jet herum, konnten ihn jedoch nicht zum Absturz bringen. Dennoch gerieten sie mehr ins Trudeln, je tiefer sie kamen, bis sie schließlich das untere Ende der Wolkendecke durchbrachen. Nun waren es nur noch die Regenschauer, die das Meer und das Inselarchipel unter ihnen verschwimmen ließen. Doch sie konnten den Vortex sehen, der sich von den Wolken hinab zur größten der Insel wand. „Ich denke, ich weiß, wo wir hinmüssen“, murmelte Kim. „Was du nicht sagst“, kam die prompte Antwort, während Shego auf die Insel zuhielt. Sie flogen nur knapp über den meterhohen Wellen, als ein Blitz aus dem Himmel auf sie hinabzuckte und die Elektronik im Jet verrückt zu spielen begann. „Was ist los?“, rief Kim, als der Jet begann durch die Luft zu wirbeln. Sie schlugen einige Loopings, ehe der Jet eine unsanfte Landung in den Sand des Strandes machte, die sie beide in den Gurten hin und her warf, ehe das Flugzeug schließlich kurz vor einer Palme zum stehen kam. „Autsch“, murmelte Kim. „Wir sind da“, erwiderte Shego nur trocken, als die Kabine sich automatisch öffnete. Kim musste sich noch immer sammeln, ehe sie sich schließlich aus den Anschnallgurten schälte, ehe sie aus dem Jet sprang. Sie merkte, dass sie immer noch wackelig auf den Beinen war. Nun standen sie erneut im Regen und natürlich war ihre Kleidung innerhalb weniger Sekunden vollkommen durchnässt. „Lass es hinter uns bringen“, grummelte Shego, als sie neben ihr landete. Sie liefen auf die Himmelsvortex zu, kämpften sich gegen den Wind an. Kim konnte nur hoffen, dass dieser Bösewicht keine Minions hatte und das ganze nun wirklich innerhalb weniger Minuten erledigt war. Und bitte, dachte sie sich, bitte keine Roboterhaie. „Ähm, Kimmy“, meinte Shego vorsichtig. Sie sah sich zu ihr um. „Huh?“ „Liegt es an mir oder kommt die Vortex auf uns zu?“, fragte Shego. „Ähm...“ Kim sah auf und musste feststellen, dass Shego recht hatte. Die Vortex bewegte sich, wie ein riesiger Tornado auf sie zu. Und im nächsten Moment hörte sie etwas, das beinahe wie eine Stimme klang: „Wiiiiiiiiiiii!“ Auf einmal löste sich die Vortex auf und noch während sich Wolken- und Nebelfetzen durch die Luft schwebten, kam Hagel aus der Mitte der Vortex auf sie zugeschossen. „Runter, Kim!“, rief Shego, ehe die Energieaura ihre Hände umspielte, nur um kleine (Blasts) auf die Hagelkörner abzugeben. „Wiiiii!“, erklang die Stimme erneut, die ein wenig an ein Kind erinnerte, dass Raumschiffgeräusche nachmachte. Doch während sie im nassen Sand lag, konnte Kim auch erkennen, woher das Geräusch kam. Sie stöhnte genervt auf. „Natürlich haben sie einen Roboter!“ „Was hast du denn erwartet, Kimmylein?“, erwiderte Shego zynisch und zog sie mit aus dem Weg, als der Roboter mit seiner Metalfaust auf sie einschlug. „Danke“, murmelte Kim, als sie wieder auf eigenen Beinen stand. „Nicht erwähnenswert“, kam die prompte Antwort, während auch Shego auf den Roboter sah. Es war ganz eindeutig einmal wieder einer jener humanoiden Roboterkörper, die aus einer Kuppel am Kopf heraus gesteuert wurden - das Standardmodel der Superbösewichte, wie es schien. In der gelblich eingefärbten Kuppel sah in diesem Fall ein nicht besonders sportlich aussehender Bösewicht mit Brille und einer Halbglatze - Kim schätzte ihn auf etwa vierzig - und hatte die Beine auf die Schaltkonsole gelegt. Es war klar, dass er sie gesehen hatte, denn als der Roboter nun inne hielt, sah er sie an. „Wer seid ihr beide denn?“, fragte er mit krächzender Stimme und irgendein Lautsprecher schien seine Stimme nach außen zu übertragen. „Wir sind hier um dich aufzuhalten!“, erwiderte Kim selbstbewusst - unterließ es aber ihn beim Namen zu nennen, da ihr dieser einfach zu albern erschien. „Oh man“, murmelte Shego derweil halblaut neben Kim, „wieso gibt es eigentlich keine Superbösewichte die gut aussehen?“ „Was ist mit Junior?“, meinte Kim. „Der ist dafür dämlich“, grummelte Shego. „Na, na, na“, erwiderte der Bösewicht und warf ihr einen vernichtenden Blick zu. „Nicht so vorlaut, grünhäutiges Weibsbild! Du wagst es mich zu beleidigen?“ Shego verdrehte nur die Augen. „Ich beleidige, wen ich will, Geek.“ „Das wirst du bereuhen!“, kam natürlich die prompte Antwort. „Oh, sicher, was hast du vor dagegen zu tun?“, fragte Shego unbeeindruckt. „Mir eine Mathevorlesung halten oder sowas?“ „Nein, viel besser.“ Der Mann legte einen Schalter um. „Ich überlasse euch beide meiner Schöpfung.“ Was folgte war das obligatorische Bösewichtslachen, ehe der Roboter begann auf seinen Beinen um die eigene Achse zu routieren. Kim seufzte, während sie sich zum Kampf bereit machte. „War das wirklich notwendig?“ „Was? Ein bisschen Wortaustausch gehört zu einem guten Kampf dazu“, erwiderte Shego trocken. Das war der Moment, in dem der Roboter begann, Blitze zu verschießen und sie so zu Boden zwang. „Okay, ich glaube, der Roboter ist auch für die Wetterkontrolle zuständig“, stellte Kim fest. „Was du nicht sagst“, war die entgeisterte Antwort, während sie sich beide auf den Boden drückten. „Irgendwelche klugen Ideen?“ Kim überlegte. Soweit erschien ihr eine Sache als relativ klar: Mit Gewalt allein war dieser Kampf nicht gewonnen. Zugegebener Maßen wünschte sie sich gerade Ron und vor allem Rufus her, der es erstaunlich gut schaffte sich Zugang zu solchen Maschinen zu verschaffen. Doch sowohl Ron, als auch sein Haustier waren effektiv am anderen Ende der Welt – weshalb sie darauf nicht zählen konnte. Nun, was gab es denn noch für eine Möglichkeit? Immerhin war sie doch selbst auch nicht auf den Kopf gefallen. Kein Genie wie der Tweebs, aber nicht dumm. Also, was konnte sie tun? Gegen die Blitze konnte man mit Blitzableitern vorgehen – soweit, so gut. Aber sie brauchte eine Möglichkeit den Roboter komplett auszuschalten. Sie sah sich um und ihr Blick blieb am arg mitgenommenen Fluggefährt der Baumarke Draken hängen. Ja, das könnte funktionieren. „Lenk' ihn ab“, sagte sie zu Shego, während der Roboter aufhörte Blitze zu verschießen und stattdessen nun auf sie zu kam. Shego zuckte nur mit den Schultern. „Was auch immer du sagst, Prinzessin“, meinte sie und sprang zur Seite, um den Schlag des Roboters zu entgehen, ehe sie ihm einen mit Energieaura verstärkten Schlag gegen den Metalltorso versetzte. „Glaub nicht, dass du uns mit ein paar Blitzen beeindruckst, Blechbüchse“, rief sie. Dankbarer Weise sprang der Roboter darauf an und lieferte sich schon wenige Sekunden einen Kampf mit Shego, den diese versuchte im Nahkampf zu halten. Dies nutzte Kim aus. Darauf hoffend, dass weder der Superbösewicht, noch der Roboter ihr Aufmerksamkeit schenkten, lief sie zum abgestürzten Jet hinüber, um sich ein paar Sachen einzustecken und schließlich mit Gewalt eine schmale Metallplanke vom Rand des Jets ab – und betete das es funktionieren würde. Gerade als sie damit fertig war, hörte sie einen überraschten Aufschrei. Es war – natürlich – Shego, die nun Kopfüber von der Hand des Roboters baumelte. „Du freches Weibsbild, hast du nicht wirklich geglaubt, mich so einfach besiegen zu können“, meinte Dr. Thunder, der noch immer eher gelangweilt in seiner Kuppel saß, während der Roboter dies mit einem „Wihihihihi“ unterlegte. „Fahr zur Hölle“, erwiderte Shego nur, warf Kim jedoch einen kurzen Blick zu. Bin ja schon dabei, dachte sich Kim, während sie in einem großen Bogen um den Roboter herum schlich, in der Hoffnung nicht gesehen zu werden. „Wo ist eigentlich das andere Weibsbild abgeblieben?“, murmelte der Bösewicht jetzt auf einmal und begann sich umzuschauen. Natürlich. Weil sie nicht einmal Glück haben konnten! Doch Shego verstand schnell genug. „Schau erst einmal, wie du mit mir fertig wirst!“, rief sie aus, ehe sie einen Energiestoß auf das Handgelenk des Roboters abgab, der die Hand zwar nicht abtrennte, aber den Griff offenbar genug schwächte, als dass sich Shego losreißen konnte. Sie schwang sich auf den Arm und lief ihn entlang, um der Kuppel einen Schlag zu verpassen – was genug Ablenkung war, damit sich Kim endgültig zum Roboter hinüber schleichen konnte. Sie hatte einen kleinen Schraubenschlüssel im Cockpit des Jets gefunden, sowie ein Taschenmesser, was reichen sollte, um die Konsole des Roboters – die es sicher geben musste – auszubekommen. Nur wo. Sie betrachtete die Rückseite des Roboters auf der Suche nach der Klappe, was einfacher gesagt als getan war, da der Roboter sich permanent in Bewegung befand. Doch dann sah sie es und holte einen Ring aus der Tasche – froh ihn mitgenommen zu haben. Die Tweebs hatten diese Ringe vor einer Weile entworfen, um an einem Raketenwagen entlang zu klettern. Sie waren magnetisch und erlaubten ihr, sich an das Metall zu hängen. Und so kletterte sie hinauf, was nicht minder schwer war, wie bei einem Wagen, der versuchte, auf Schallgeschwindigkeit zu beschleunigen. Denn während der Roboter bei weitem nicht so schnell war, bewegte er sich weiter im Kampf gegen Shego. Zentimeter um Zentimeter kämpfte sich Kim den Roboterkörper hinauf, bis sie endlich die kleine Klappe erreichte. Sie steckte die Klinge des Taschenmessers unter die Klappe und versuchte sie aufzustemmen, was ebenfalls nicht so leicht war. Zwei Mal fiel das Messer beinahe aus ihrer Hand, doch sie schaffte es noch zu fangen. Schließlich sprang die Klappe auf und gab die Schaltkreise frei. Kim hatte keine Ahnung, was die einzelnen Platten und Kabel taten, doch bisher war ein solches Wissen nie notwendig geworden. Entsprechend steckte sie das Taschenmesser in die Tasche – froh, dass sie dies schaffte, ohne es fallen zu lassen – und fischte eine Zange daraus hervor, ehe sie sich an der Elektronik zu schaffen machte. Hier ein Kabel rausgezogen, da eins durchgeschnitten... Ein Zittern ging durch den Roboterkörper und ein Schrei erklang: „Was machst du da, Mädchen?“, schrie der verrückte Wissenschaftler und der Roboterkörper fuhr herum. Kim kappte das nächste Kabel, als einer der Roboterarme sich komplett verdrehte, während der Roboterkörper sich selbst so drehte, dass Dr. Thunder auf sie schauen konnte. „Kim!“, rief Shego warnend, doch Kims Möglichkeiten auszuweichen waren zu begrenzt. Sie versuchte sich zur Seite zu drehen, doch die Roboterhand bekam sie zu fassen und drückte zu. „Da haben wir es ja“, grummelte der Bösewicht zufrieden, als der Roboter sie anhob. Kim versuchte aus der Hand zu gleiten, doch dies gestaltete sich als nicht ganz so einfach, da die Hand begann sich fester und fester um sie zu schließen. „Lass mich los, verdammt!“ „So einfach ist das nicht, Weib“, meinte ihr Gegner. „Na, was meinst du? Ein, zwei gebrochene Rippen?“ Da erklang ein weiterer Ruf: „Vergisst du nicht wen?“ Shego hatte sich die Metallplanke geschnappt und hob sie nun in die Luft, von ihrer grünen Energieaura umgeben. „Was?“, fragten Kim und Shego beinahe gleichzeitig. Da warf Shego die Planke – gezielt auf den Kasten. „Du verdammtes...“, begann der Bösewichte zu fluchen, kam jedoch nicht weiter, ehe die Planke sich knirschend und kreischend durch die Schaltkreise in den Roboterkörper bohrte. Die Hand ließ Kim los und sie fiel in den nassen Sand, während der Roboter nach hinten kippte. Funken sprühten, als der Roboter selbst im Sand landete. Shego kam zu Kim hinüber gelaufen. „Alles okay?“ Doch Kim sah nur zum Roboter hinüber, der seltsame Geräusche von sich gab. Sie hatte ein schlechtes Gefühl und irgendetwas sagte ihr, dass dieses Gefühl richtig lag. Sie sprang und warf Shego um. „Runter!“ Sie lag richtig. Der Roboter explodierte und Teile der Trümmer verteilten sich über die ganze Insel, schossen über sie beide hinweg. Als nichts mehr von hinabprasselnden Teilen zu hören war, richtete Kim sich auf. „Ich glaube, das war's.“ Shego, die nun unter ihr lag, grinste. „Was?“, fragte Kim leicht gereizt, doch Shego winkte ab. „Nichts, nichts...“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)