Sommer, Strand und Sturmwarnung von Alaiya (Kim X Shego) ================================================================================ Prolog: Wiedersehen in Australien --------------------------------- Es war ihr übliches Pech. Nun, vielleicht nicht Pech, doch zumindest „Glück im Unglück“. Erst hatte sie mitten in einer Klausur eine Nachricht von Wade bekommen, dann war sie nach Australien gefahren, um den nächsten Superbösewicht daran zu hindern, Gold mit der Hilfe von Cyberhaien zu stehlen und dann war ihre Mitfahrgelegenheit abgesprungen. Und nun lag sie am Strand von Australien, während sie eigentlich für ihre nächste Englischklausur lernen sollte. Zugegeben, dachte sich Kim, so schlecht war es auch nicht und einen kurzen Urlaub konnte sie sich erlauben. Doch wenn Wade ihr bis zum morgen keine Mitfahr- oder eher Mitfluggelegenheit besorgt hatte, würde sie wohl einen normalen Flug zurück nach London nehmen müssen. Darum konnte sie sich jedoch morgen kümmern. Immerhin konnte sie jetzt nicht viel machen und hatte sich nach einem langen Tag, der Klausur und einen langen Flug beinhaltet hatte, definitiv eine Pause verdient. So genoss sie ein gutes Abendessen im Restaurant am Strand von Sydney – ein Dankeschön des Millionärs, dessen Gold beinahe gestohlen wurde – und sah auf das Meer hinaus, dass Orange und Rot im Licht der untergehenden Sonne schimmerte. Vielleicht würde sie es sich gönnen noch einmal ins Wasser zu gehen, sofern es keine Haiwarnung gab. Denn von Haien hatte sie mindestens für eine Woche genug gehabt. Dankbarer Weise stellte sich heraus, dass es keine Haiwarnung gab – wahrscheinlich waren die Haie auch nicht darauf versessen gewesen, sich mit einem der robotischen Haie anzulegen. Kim konnte nur hoffen, dass die Tweebs nichts davon hörten, sonst – und da war sie sich sicher – durfte sich das Middleton Schwimmbad bald über einen robotischen Bewohner freuen. Doch die Tweebs und das Chaos, dass sie meistens erzeugten, war nun eine halbe Erdumrundung von ihr entfernt, waren auf der anderen Seite des Äquators und anders als in London war sie vor ihnen hier ziemlich sicher. So gönnte sie sich eine Zeit im kühlen Nass und schwamm für eine Weile in der Brandung. Es war erfrischend, entspannend und genau das richtige nach diesem Tag. Mit dem groben Plan sich im Hotel ins Bett fallen zu lassen und auszuschlafen, machte sie sich auf den Rückweg. Sie merkte, dass sie müde wurde – aber wenn sie bedachte, wie lange sie schon auf den Beinen war. Doch ihr Plan sich auf ihr Zimmer zurück zu ziehen wurde durch ein Treffen an der Rezeption aufgehalten, wo sie eine wohl bekannten Hinterkopf sah. Zugegebener Maßen, war es nicht der Hinterkopf, der Kim sie erkennen ließ, sondern eher die leicht grünliche Haut an den Haaren, sowie Stimme, die gerade sprach, als sie an der Rezeptionstheke vorbei lief: „... Nur für eine Person.“ Für einen Moment überlegte Kim weiter zu gehen, doch am Ende gewann doch ihre Neugierde. „Shego?“ Die Frau an der Rezeption drehte sich herum. „Kim?“ Wie sich herausstellte war Shego aus ganz ähnlichen Gründen hier, wie Kim. Gut, es waren keine Haie gewesen, aber andere Roboter – wenngleich nicht in Sydney. Was war es nur mit Bösewichten und ihren Robotern? Nun, anders als Kim, die gegen ihren Willen in Sydney fest saß, hatte Shego jedoch von sich aus beschlossen, sich einige Tage Urlaub auf dem kleinen Kontinent zu gönnen. „Einmal ehrlich, Kimmy, ich habe mir die ganze Sache nicht ausgesucht“, beschwerte sie sich über einem Glas Wein im Restaurant. „Ich meine, ernsthaft, ich war mit dem ganzen Heldengedöns fertig und dann muss Doktor D damit anfangen? Pfft.“ „Nun, es hat doch auch Vorteile, oder?“, entgegnete Kim mit einem amüsierten Lächeln. „Keine Unterschlüpfe mehr, die komplett abseits sind... Ich denke mal, dass Draken nicht der Typ für eine Festung der Einsamkeit ist, oder?“ Shego verdrehte nur die Augen. „Glaub mir. Er hat es versucht.“ „Natürlich hat er das“, seufzte Kim und lachte. „Aber ja, natürlich, es hat ein paar positive Seiten“, beantwortete Shego dann die eigentliche Frage. „Vor allem wenn man nicht mit seinen Brüdern zusammen hängst...“ Sie schnaubte und nahm einen Schluck Wein. „Das heißt aber nicht, dass Doktor D nicht genau so nervig sein kann.“ Mit diesen Worten seufzte sie dramatisch. „Aber was ist mit dir? Ganz ohne Sidekick unterwegs in letzter Zeit?“ Kim zuckte mit den Schultern. „Ron ist halt noch immer in den USA. Da ist es nicht so leicht.“ „Bitte sag mir, dass ihr nicht mehr zusammen seid“, murmelte Shego. Darauf warf Kim ihr einen entgeisterten Blick zu. „Nun, sagen wir es so. Wir haben eine 'Pause'.“ „Na Gott sei dank.“ „Hey. Ich denke nicht, dass du es dir erlauben kannst, über meinen Männergeschmack zu urteilen“, grummelte Kim. „Ich mein, du hast Mr. Barkins gedated.“ „Ich stand unter dem Einfluss einer Gehirnwäsche“, kam die prompte Antwort. „Und Draken?“, wandte Kim ein. „Das ist nur ein Gerücht.“ Ungläubig hob Kim eine Augenbraue. „Sicher.“ „Ganz sicher“, knurrte Shego. „Und wen datest du dann?“, fragte Kim und glaubte für einen Moment, dass sie eine weitere wütende Antwort bekommen würde. Doch Shego beherrschte sich. Sie nahm einen weiteren Schluck Wein, ehe sie Kim mit einem zuckersüßen Lächeln ansah. „Wieso fragst du das? Interesse?“ Kim verdrehte nur die Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)