Die Geschichte der bösen Zauberin von blackphie (Meine Version zu Manakeksis böser Zauberin) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ernestine wuchs in einem kleinen, verarmten Dorf in den Bergen auf. Sie war das jüngste von vier Kindern einer genau so armen Familie. Ständige Rangkämpfe mit ihren Geschwistern um Aufmerksamkeit der Eltern und genug Essen waren an der Tagesordnung. Als sie ein junges Mädchen war, führte eine Heuschreckenplage zu einem enormen Ernteausfall. Einige der Dorfbewohner verhungerten, einige verließen ihre Heimat in der Hoffnung woanders wieder auf die Beine zu kommen. Ernestines Eltern entschieden sich anders, als sie noch weniger als sonst in der Lage waren, ihre Kinder zu ernähren. Ernestine und der nächst ältere Bruder waren im Vergleich zu den beiden ältesten Geschwistern schwach und schafften nicht so viel Arbeit. Sie waren also nicht sonderlich nützlich. Deshalb beschlossen die Eltern, die beiden Jüngsten im Nachbardorf, welches zwei Tagesreisen entfernt lag, fast schon auf der anderen Bergseite, an einen Minenbesitzer zu verkaufen.   Fortan mussten sie in stickigen, dunklen Schächten nach raren Edelmetallen suchen und sahen nur noch wenig Tageslicht. Leider waren nach der Meinung des grausamen Besitzers Arbeitsschutzmaßnahmen zu teuer und so kam es eines Tages zu einem Einsturz des Schachtes, in welchem Ernestine und ihr Bruder arbeiteten. Beide wurden sie von herabfallendem Geröll getroffen. Die Narben trägt Ernestine noch bis heute. Ihr Bruder überlebte nicht, was Ernestine zutiefst schockierte. Da der Ausgang komplett verschüttet war und sie nicht mit Hilfe rechnete, ging Ernestine mit ihrer schwach brennen Lampe den Schacht hinab und tiefer in den Berg hinein.   Nach einer Weile verzweifeltem Laufen fand sie an den Wänden merkwürdige Zeichen, deren Bedeutung sie nicht kannte. Erschöpft lehnte sie sich mit ihren blutverschmierten Händen an die Wand und sank schläfrig zu Boden. Doch an Schlaf war nicht zu denken, als die Zeichen begannen zu glühen und schließlich hell leuchteten. Der stickige Höhlenraum füllte sich mit einem unangenehmen Geruch, welcher Ernestine aufmerksam werden ließ. Sie blickte sich mit dem spärlichen Rest ihrer Laterne um und erblickte eine scheußliche Kreatur vor ihr. Dass es sich hierbei nicht um einen Menschen handelte, war ihr sofort klar.   Der verängstigten Ernestine stockte der Atem als die Kreatur zu sprechen begann und sie aufgrund ihrer kläglichen Lage verspottete. Ernestine rannen die Tränen über das Gesicht, als sie sich Schutz suchend in eine Ecke drückte. Als die Kreatur näher trat und die Hand nach ihr ausstreckte, griff sie sich einen kleinen Stein vom Boden und warf ihn nach der Kreatur. Der Stein flog am Kopf vorbei und die Kreatur blickte erstaunt. Ernestine griff sich den nächsten Stein und während sie nun die Schulter traf, begann sie zu brüllen, es solle sie in Ruhe lassen. Amüsiert lachte die Kreatur. Von Ernestines plötzlich auftretender Abwehr begeistert, schlug die Kreatur einen Deal vor. Nach ein paar Minuten Überlegen, willigte Ernestine entschlossen ein.   Nur so war es Ernestine möglich, die eingestürzte Mine lebend zu verlassen. Ab diesem Tag unterrichtete die Kreatur sie in Magie. Im Gegenzug für ihr Leben, versprach Ernestine mit Hilfe der erlernten Magie die Seelen von Menschen zu sammeln und sie der Kreatur zu bringen, sobald sie dazu in der Lage war. Ernestine lernte aufmerksam und mit Eifer. Denn sollte sie nicht genug Seelen herbeischaffen, so würde die Kreatur sie wieder zurück in die Höhle bringen, wo sie dann ihr eigentliches Schicksal erleben würde.   Von der Trauer um ihren toten Bruder sowie den Hass auf die sie misshandelnden Menschen angetrieben, war Ernestine bereits nach vier Jahren in der Lage, ihre erste Seele einzufangen. Dabei handelte es sich um den herzlosen und zu diesem Zeitpunkt betrunkenen Minenbesitzer.   Berauscht von diesem Gefühl, schwor sich Ernestine nicht lange zu warten, bis sie die nächste Seele einsammelte. Bald schon, machte sie sich auf den Weg zu ihrem ehemaligen zu Hause.   Im Gegensatz zu ihren Eltern, versorgte die Kreatur sie immer mit ausreichend Nahrung. Es gab ihr Kleidung mit wirren Mustern, welche denen an der Höhlenwand ähnelten. Je mehr sie von der Magie beherrschte, desto wirrer wurden ihre Haare, desto skrupelloser ihr Gesichtsausdruck. Ihr Verhalten ähnelte immer mehr dem der Kreatur. Sie hatte sich in all der Zeit so verändert, niemand würde sie wiedererkennen, wenn sie erneut ihren Teil des Deals einhielt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)