Lust'n'Needs II von Anemia ================================================================================ Kapitel 1: Slave To Desire -------------------------- Slave To Desire     Dass Cari die Haustür sperrangelweit offen stehen gelassen hatte sorgte für ein Stirnrunzeln bei Jamie. Eigentlich achtete sein Freund nämlich stets mit penibler Genauigkeit darauf, dass alle Türen verschlossen waren, wenn er die Wohnung verließ, genau, wie er ohne doppelte Überprüfung des Herdes keinen ruhigen Tag hatte. Cari war ein absoluter Kontrollfreak, und genau deshalb wurde Jamie ziemlich stutzig. Sein Freund hatte ihn zu sich eingeladen, auf ein Bierchen, ein Schnäpschen und die ein oder andere Zigarette. Deshalb war es eher unwahrscheinlich, dass er nicht zu Hause war. Jamie beschloss, einzutreten. Ihm würde er einen 'Einbruch' ja wohl verzeihen, oder? Schließlich wollte er nur nachschauen, ob alles in Ordnung mit ihm und seiner Bude war. Nicht, dass er in seiner Wohnung überfallen worden war und schnelle Hilfe benötigte...   Zunächst stieß er die Tür nur mit äußerster Vorsicht an. Als sie daraufhin unbemerkt von irgendjemandem noch etwas weiter aufschwang, klopfte er mit der Faust gegen sie. "Cari?", rief er und lauschte. Als sich nichts rührte, rief er nochmal. "Cari!" Die Wohnung schien verlassen, und das bereitete Jamie Sorgen. Was, wenn sein Kumpel entführt worden war? Ach, Papperlapapp - sicherlich gab es eine ganz simple Erklärung für all diese Merkwürdigkeiten. Er sollte besser seinen paranoiden Kopf unter Kontrolle bringen. Nach ein paar Augenblicken des Zögerns trat er schließlich über die Schwelle in den Flur. Dort sah er sich suchend um. Abermals rief er den Namen seines Freundes, erhielt aber nach wie vor keine Antwort. Die vom Korridor abgehenden Zimmer schienen verschlossen zu sein, und bei diesen wagte es Jamie nun wirklich nicht, einfach in sie hineinzuplatzen. Privatsphäre und so. Er hätte es auch nicht gemocht, wenn Cari ohne zu fragen in sein Schlafzimmer gekrochen wäre. Egal, wie vertraut sie miteinander waren. Ja, man konnte behaupten, dass sie wie Brüder waren, und dann doch wieder nicht. Es gab da definitiv Dinge, die sie von Brüdern unterschied...   So wie er immer weiter in seine Gedanken abgedriftet war, holte ihn plötzlich ein Rumpeln zurück in das Hier und Jetzt. Sofort spitzte er die Ohren in dem Versuch, die dumpfen Geräusche zu orten. Schließlich schaute er die ebenfalls offen stehende Tür samt Treppe, die zum Keller führte, hinab. Das hätte er sich ja auch gleich denken können - Cari fuhrwerkte im Keller, mistete wahrscheinlich aus, weshalb auch die Wohnungstür offen stand. Auch wenn sich sein Freund wohl ziemlich erschrecken würde, wenn er ihn einfach unverhofft besuchen kam, stieg er dennoch die Treppe hinab, um zu schauen, was sein Freund dort unten trieb. Er brauchte nicht lange zu suchen. So geräumig war Caris Keller schließlich auch wieder nicht. Im Grunde gab es hier nur zwei Türen, und eine stand zu seinem Glück einen Spalt weit offen. Seltsamerweise sah es dahinter recht dunkel aus, doch davon ließ er sich nicht abschrecken. Erst recht nicht, als er abermals ein Rumpeln vernahm, welches aus jenem Zimmer drang. Kräftig pochte er an die Tür, um seine Anwesenheit zu verkünden. "Cari, hier kriechst du rum!", rief er aus und lachte ein wenig. "Ich dachte schon, du-" Er hielt vor Schreck inne, als sein Freund auf ihn zu und damit aus dem Zimmer geschossen kam. Seine Augen waren geweitet, und er wirkte ungemein panisch. Was war denn mit dem los? "Du hast nichts gesehen, klar?" Jamie runzelte verwundert die Stirn. "Was nicht gesehen?" Die Verwirrung wich einem diebischen Grinsen. "Ach, hast du etwa ein Geheimnis? Vor mir? Ohohoooo..." Schneller, als Cari auch nur reagieren konnte, stellte Jamie sich auf die Zehenspitzen und warf einen Blick über die Schulter seines Freundes. Alles, was er zu Gesicht bekam, war eine aus Holz und Metall gefertigte Bank, oder auch ein Tisch, man konnte es wirklich nicht ausmachen. Zumindest sah das Teil mächtig imposant aus, doch nun wurde Jamie der Blick verwehrt. "Hab ich nicht, Mann." Cari wirkte ziemlich aufgebracht und sogar ein wenig aggressiv, denn er schob Jamie nun mit Nachdruck zurück in den Gang. Dieser versuchte, die Hände des anderen zu fassen zu bekommen, um sie davon abzuhalten, ihn in diese Richtung zu drängen. "Verflucht, was soll das denn?", wetterte er, schmunzelte allerdings von einem Ohr zum anderen, so wie er Cari bei den Handgelenken festhielt. "Du musst ja echt ein Riesengeheimnis vor mir haben, wenn du dich so albern benimmst. Versteckst du hier ne Leiche oder so?" Cari machte sich mit einem Ruck los und versuchte dann merklich, so normal wie möglich rüberzukommen. "Quatsch, lass uns lieber hochgehen." Doch Jamie ließ nicht so schnell locker. "Hat es was mit dieser Bank zu tun, die du dort in dem Raum stehen hast?" Cari erwiderte nichts, was genauso viel wert war wie ein Ja. Jamie wusste, dass sein Freund ihn nie oder wenn nur äußerst ungern belog. Viel mehr hielt er schlichtweg den Mund, wenn er alternativ nur hätte schwindeln können. "Ist das so was wie ne Schlachtbank?", spielte Jamie sein Fragespielchen weiter, da es ihm allmählich Spaß machte, Cari auf den Zahn zu fühlen, auch wenn dieser schwieg wie ein Grab. "Du bringst hier unten doch Leute um, nicht wahr? Nimmst sie aus und isst sie auf..." "Boah, Mann, du bist echt so was von ahnungslos..." Der Drummer stiefelte entschlossen an Jamie vorbei und machte sich daran, die Treppe emporzugehen, doch Jamie dachte nicht einmal daran, ihm zu folgen. Sein Blick wanderte zurück zu dem Raum, in dem diese mysteriöse Schlachtbank stand und dann wieder zurück zu seinem Freund, dessen Arsch er nun wunderbar im Blickfeld hatte. Jamie liebte Ärsche, das musste man dazusagen, und besonders hatte er es auf Caris Hinterteil abgesehen. Es war einfach das schönste auf der ganzen Welt für ihn, keine Frau konnte da mithalten. Genau, wie Caris gesamter Sexappeal jenen jeder Dame auf Erden zu übertreffen schien. Ja, Jamie fühlte sich ziemlich angezogen von ihm, und das nicht erst seit gestern. Sein Freund war eben ein heißer Typ, niemand hätte dies leugnen können. Am wenigsten Jamie selbst. "Wenn ich so ahnungslos bin", sagte er schließlich, während er noch immer im Kellergang herumstand, "dann klär mich doch auf." "Fuck you." Viel eher nehme ich deinen Arsch dazu, überlegte er mit einem spitzbübischen Grinsen und verschränkte die Arme vor der Brust. Sich selber zu ficken machte schließlich keinen Spaß. "Willst du mir deine Schlachtbank denn nicht wenigstens mal zeigen?", bohrte er weiter. "Ich verspreche auch, die Leichen in Ruhe zu lassen und keine einzige zu schänden." Da hielt Cari inne und blickte über seine Schulter zu ihm hinab. Aus seinem Blick sprach Skepsis. "Bei dir weiß man nie." "Ach, komm schon. Es ist nicht fair, jemandes Neugier zu wecken und sie dann nicht zu stillen." Cari musste einsehen, dass er Recht hatte. Doch hatte er Jamies Neugierde absichtlich angestachelt? Mitnichten. Er hätte ja nicht einfach hier herunterkommen brauchen. Schließlich ging ihn das, was sich hinter dieser Tür befand, nicht das Geringste an. Es war ein Geheimnis zwischen Caris Freundin und ihm. "Du wirst damit eh nichts anfangen können", erwiderte er etwas arrogant, stieg die Treppe aber wieder hinab, denn die Unerfahrenheit seines Freundes mit dieser Art von Dingen würde sein Geheimnis nicht lüften können. Er würde glotzen wie das Schwein ins Uhrwerk und diese Bank weiterhin für eine Schlachtbank halten. Dieses naive Dummerchen... "Das werden wir ja noch sehen", meinte Jamie und ließ sich von Cari zurück in das geheime Zimmer führen. Sein Freund schloss die Kammer auf und deutete mit dem Kopf in das Innere. "Na los, gucks dir schon an, Nervensäge", seufzte er, und das ließ Jamie sich nicht zweimal sagen. Neugierig und auch ziemlich fasziniert umrundete er das Gerät, welches aus der Nähe und bei etwas mehr Licht noch wesentlich ehrfurchtserweckender aussah als vorhin. Er begutachtet jedes Detail, die Holzbahre, diese Metallstange am vermeintlichen Kopfende...er hatte so etwas noch nie gesehen. Und Cari schwieg im Hintergrund dazu, beobachtete seinen ahnungslosen Freund mit einem müden Schmunzeln. Erst als Jamie mit der Hand über das Holz strich, erstarb es. "Nicht anfassen", wies er seinen Freund zurecht, der zugleich inne hielt und ihn ansah. "Warum nicht? Lauf ich Gefahr, AIDS zu kriegen, wenn ich das berühre?" "Blöder Quatschkopf, natürlich nicht." Cari seufzte. "Mann ey, deine verfickte Ahnungslosigkeit ist schon fast niedlich. Du denkst immer noch, dass das eine Schlachtbank ist, mh?" "Na ja..." Jamie überlegte. "Ja. Irgendwie schon. Was solls auch sonst sein?" Cari rollte mit den Augen. Diese Unwissenheit war ja nicht auszuhalten! "Alter, das ist eine Streckbank", erklärte er ihm, woraufhin Jamie große Augen machte. "Eine Streckbank?" "Ja." "Aber-" "Du willst fragen, wozu ich die brauche, was?" Jamie schaute ratlos auf diese...Streckbank, dann nickte er, aber nicht ohne zu grinsen. "Du alter Foltermeister." Cari hob drohend den Finger. "Halt den Mund, klar? Ich foltere hier niemanden gegen seinen Willen. Meine Freundin und ich..." Es fiel ihm deutlich schwer, dieses Geheimnis preiszugeben, aber da er eh schon fast alles verraten hatte... "Wir machen manchmal SM-Spiele. Nichts Großes, nur ab und zu, nach Lust und Laune." "Und deshalb die Bank", schloss Jamie, und Cari nickte. Der Sänger senkte seinen Blick und musterte das Gerät weiterhin, nun schon fast ein wenig fassungslos. Cari. Gottverdammt. Dieser Typ...das hätte er nun wirklich nicht von ihm gedacht. "Du alter Schlingel", raunte er und sah seinem Kumpel in die Augen. "Und du bist der Dominante, nicht wahr?" Nun zuckte selbst der rechte Mundwinkel des Drummers in die Höhe. "Rate mal." Das konnte Jamie sich sparen. Sein Freund verfügte über eine ungemein verruchte Aura, gepaart mit einem Touch Dominanz und Gnadenlosigkeit - Jamie konnte ihn sich perfekt als Meister vorstellen. Und umso mehr er es sich vorstellte, desto wuschiger wurde er. Sein Bauch begann zu prickeln, und ein ungekannter Hunger erwachte in ihm. Eine logische Konsequenz für all die Jahre, in denen er nach dem Arsch des Drummers gegeifert hatte. Und nach dessen Oberkörper. Nach dessen Schwanz. Oh ja, er liebte seinen Schwanz, ohne ihn je gesehen zu haben. Als er nun wieder in das Gesicht seines Freundes sah, bemerkte dieser, dass sich ein Funkeln in seinen Blick eingeschlichen hatte. Nanu, was war denn mit Jamie los? Machte ihn die Vorstellung von SM-Spielchen etwa an? Cari erwischte sich dabei, wie er sich genau das wünschte. Es wäre geil gewesen. Zu geil. Er hätte sich am liebsten auf die Lippe gebissen, doch anstelle sagte er: "Leider ist die Bank nicht mehr in Betrieb, seit meine Freundin schwanger ist. Sie fürchtet um das Kind, weißt du? Sie glaubt, dass Schläge und emotionale Ausnahmezustände nicht gut für den Kleinen sind. Na ja, vielleicht hat sie damit auch recht..." "Aber du vermisst es." Cari hob die Schultern. "Ja, klar...ich meine, neun Monate und noch länger ohne in das Element abtauchen zu können...das ist schon hart für nen Dom." Jamie konnte es sich im Gegensatz zu Cari nicht verkneifen, sich auf die Lippe zu beißen. Kurz schwieg er noch, doch dann hatte er seine Gedanken beisammen. "Und einen Ersatz suchen geht nicht?" Jamie überraschte ihn wirklich immer wieder. Kein verdammter Mensch hätte eine solche Frage gestellt - aber der Sänger tat dies natürlich. Und dies mit einer Selbstverständlichkeit... "Das ist Sex, Jamie. Fremdvögeln. Kein lustiges Spielchen", erklärte er ihm und seufzte dann tief. "Mann, du weißt echt überhaupt nichts." Jamie kam auf ihn zu. "Dann lass mich von dir lernen", schlug er vor und stützte sich links und rechts der Schultern Caris an der Wand ab, was dem Drummer einen erstaunten Blick entlockte. "Ich bin gewillt, alles zu erfahren, was es zu erfahren gibt. Und ich bin nicht nur für Theorie offen..." "Jamie, du hast keine Ahnung, was du da sagst", warf Cari ein. "Zu SM gehört so viel..." "Ja, Vertrauen", nickte Jamie, das wusste selbst er. "Und ich vertraue dir blind, das weißt du." Cari schluckte. Selbst ihm wurde nun ein wenig anders. "Du musst Schmerzen mögen", versuchte er Jamie die Sache weiterhin auszureden. "Und das Ausgeliefertsein. Die Erniedrigung..." "Lass es uns versuchen", meinte Jamie nur und sah ihn bestimmt an, ja beinahe sehnsüchtig. "Ich will das..." Cari war noch immer der Meinung, dass Jamie einen verhängnisvollen Fehler beging. Doch da er sich gewissermaßen genauso nach seinem Freund verzehrte und dieser mehr als nur ein Ersatz für seine Freundin sein würde, schlug er ihm seinen Wunsch nicht aus, sondern beschloss, ihn die wichtigsten Dinge zu lehren. Und ihn mit strenger, aber auch behutsamer Hand zu seinem Sub auszubilden. Mit vollem Erfolg, wie sich herausstellen sollte, denn Jamie lernte schnell und war alles in allem ein sehr wissbegieriger Schüler...   *   Er liebte es, sein schönes Spielzeug warten zu lassen. Er liebte es, es auf die Folter zu spannen, im wahrsten Sinne des Wortes. Es gab kaum ein erregenderes Gefühl, als die Gewissheit, dass im Nebenraum ihn jemand sehnsüchtig erwartete und an seiner Lust auf ihn zu ersticken drohte. Jamie ließ er ganz besonders gerne warten, begann dieser doch hin und wieder sogar zu wimmern und zu winseln, wenn er zu lange allein gelassen wurde. Und diese verzweifelten Laute waren es, die ihn darüber nachdenken ließen, ob er denn nicht zu einer besonders köstlichen Waffe greifen sollte, um seine jämmerlichen Laute noch ein wenig anzustacheln. Jamie schrie nicht, er wimmerte. Auch heute konnte er es wieder hören. Und er würde ihn nicht so schnell von seinen Qualen erlösen, ganz bestimmt nicht. Da er es aber selbst ziemlich eilig hatte, sich wieder an seinem eigenhändig vorbereiteten Sklaven zu weiden, mit Blicken sowie mit Berührungen, bot dieser ihm doch einen unglaublich erregenden Anblick, zog er sich mit einem Ruck das Shirt über den Kopf und öffnete anschließend seine Hose. Als das Gewimmer abermals an sein Ohr drang, beschloss er, seinen Gürtel aus der Jeans zu ziehen. Diesen würde er wahrscheinlich brauchen, denn nur unanständige Jungs hielten nicht ihre Klappe, während sie auf ihren Dom warteten. Das war etwas, das Jamie wohl nie lernen würde. Aber das konnte Cari nur Recht sein. Schließlich gab es kaum Etwas Schöneres als die roten Striemen auf seiner Haut, wo ihn das Leder gepeitscht hatte. Als er vollständig nackt war, legte er seine Klamotten noch fein säuberlich zusammen und drapierte sie auf einem Stuhl. Ein bisschen Zeit wollte er sich schon lassen. Eine Viertelstunde jammerte sein süßer Sklave bereits, aber er würde noch viel länger jammern, und vor allen Dingen viel lauter. Sein Jammern würde zu einem Jaulen werden, wenn er ihn schlug. Obwohl er ihn meistens noch länger warten ließ, begab er sich heute schon etwas eher in das abgedunkelte Spielzimmer. So, wie er die Tür aufstieß, erkannte er schon am Umriss seines Sklaven, dass ihm seine unbändige Erregung bereits mächtig zu schaffen machte. Bei Männern war so etwas auf den ersten Blick feststellbar. So wie Jamie das Knarren der Tür vernahm, wandte er sein Gesicht in die Richtung, aus der die Geräusche kamen und leckte sich über die Lippen. Er war ein Anblick von unvergleichlicher Schönheit, wie er da in fast vollständiger Bewegungslosigkeit verharrte und außerdem seinem Sehsinn beraubt worden war. Jamie liebte es, für Cari Augenbinden zu tragen und sich auf nichts anderes zu konzentrieren auf die höher und höher wallenden Gefühle, die ihm sein Dom bescherte. Er hatte in seiner Lehrzeit Orgasmen erlebt, deren Intensität er vorher nie für möglich gehalten hätte. Und jetzt, wo er ausgelernt hatte und Cari ihn als vollwertigen Sub akzeptierte, sollte die Lust noch längst kein Ende gefunden haben, im Gegenteil.   Cari blieb in sicherer Entfernung stehen und labte sich zunächst an dem Bild, welches sein Sub ihm bot. Die Hände waren mittels gepolsterter Handschellen an der Eisenstange am Kopfende fixiert, seine Füße steckten in einer Art Schraubstock am anderen Ende. Sein gesamter Körper war so lang wie möglich gestreckt, was für eine traumhafte Silhouette sorgte und Jamies hinreißenden Oberkörper wunderbar betonte. Die Muskeln, die kräftige Brust, der Ansatz von Rippen. Und das alles wölbte sich unter kunstvoll ineinander verknoteten, schwarzen Seilen hervor. Das schönste und natürlichste Seil von allen aber stellten seine langen Haare dar, die Cari an einen Ring in der Wand geknotet hatte. Dem Kerl blieb also kaum mehr eine Möglichkeit zur Bewegung. Und vor allen Dingen: Er bot Cari schutzlos seine Kehle dar. Wie gerne er doch seine Zähne sacht in diese schlug. Wie ein Raubtier mit seiner Beute spielte er mit Jamie. So spielte er am liebsten.   "Herr..." Jamies Stimme war fragil wie die flackernde Flamme einer Kerze. "Es brennt so sehr..." Diese Worte zauberten ein Schmunzeln auf Caris Gesicht. Offenbar zeigte der kleine Ingwerkeil, der in Jamies hübscher, kleiner Öffnung verweilte, seine Wirkung. Wahrscheinlich hätte der Sub sich am liebsten gewindet, wenn er denn gekonnt hätte. Aber es funktionierte nicht. Das einzige, was er ansatzweise bewegen konnte, war sein Kopf. Alle anderen Gliedmaßen standen ihm jetzt nicht zur Verfügung. Er brauchte sie schließlich nicht, um Cari zu befriedigen. Sein Herr hatte alles, was er benötigte, bereits vor seiner Nase. Am liebsten hätte er nun kurzerhand seinen Mund über diesen verlockenden Penis gestülpt und ihn bis zum Ansatz in seine Kehle genommen, doch sein kleiner Sklave konnte von solchen Aktionen schnell und überraschend kommen, weshalb er es unterließ. Dafür ließ er nun genüsslich seinen Ledergürtel durch seine Hände gleiten. "Das brennt dir schon?", hakte er provokant nach. "Wie soll dann erst das hier sein?" Die Laute, die Jamies Lippen verließen, lagen irgendwo zwischen einem Schrei und einem markerschütternden Wimmern, als Cari zum ersten Mal mit dem Gürtel auf ihn einhieb. Ein roter Abdruck blieb auf seiner Haut zurück, und der Sklave keuchte, atmete hektisch ein und aus. Sein Brustkorb hob und senkte sich rhythmisch. Das war nach Caris Geschmack. Er war erst zufrieden, wenn er seinen süßen Sub so richtig geschafft und an seine Grenzen getrieben hatte. Das war noch wichtiger als selbst auf seine Kosten zu kommen. Manchmal war ein Orgasmus nicht so wichtig. Aber heute war er es. Cari hungerte schon den ganzen Tag nach etwas ganz Bestimmtem, und er war gewillt, es sich jetzt zu holen. Der Körper, der vor ihm aufgebahrt war, gehörte schließlich ihm, und deshalb konnte er sich an ihm befriedigen, so oft und auf welche Weise er wollte.   So hockte er sich kurzerhand auf den Schoß seines Eigentums, nur um abermals mit dem Gürtel auf es einzuschlagen. Jamies Erregung tat dies keinerlei Abbruch, ganz im Gegenteil. Er tropfte sogar, als Cari nun reitend seinen Schwanz an den des anderen brachte und die Geschlechter schließlich mit der Hand umfasste und gegeneinander rieb. Doch auch das war noch nicht genug. Cari wollte mehr, und er wusste, dass Jamie das auch wollte, schließlich stand der Sklave genauso auf seinen Arsch, wie Cari auf seinen. Und Cari hatte ihn schon früh gelehrt, dass es nicht zwingend ein unterwerfender Akt sein musste, gefickt zu werden. Auch als Dom konnte man in den Genuss von analen Gelüsten kommen, und so dauerte es nicht lange, bis Cari sich Jamies Schwanz in sein Inneres gedrängt hatte, ohne Rücksicht auf Verluste und bis zum Anschlag. Der kleine Sklave hechelte und keuchte, stöhnte und wimmerte, denn die Enge war verlockend und forderte seine Lust heraus. Fast verlor er die Beherrschung über seinen Körper, und nur die Gewissheit, dass ihn eine saftige Strafe erwartete, wenn er ohne Erlaubnis abspritzte, hielt ihn davon ab, einfach zu kommen. Als er sich ein wenig gefangen hatte, strich Cari ihm begehrlich über den Oberkörper, der mit zwei hübschen, roten Striemen gezeichnet war. Es erinnerte ihn stets an einen Krieger, der Kampfwunden an seinem schönen, stattlichen Körper davongetragen hatte, aber Jamie war kein Krieger. Jamie war einfach nur ein kleines Miststück, ein frivoles Luder, das ständig nach einem Fick hungerte.   Cari besaß nun die volle Kontrolle über Jamies Schwanz. Es gab kein Spielzeug, keinen Cockring, der einen besseren Job hätte erledigen können als das Loch des Doms. So wie er den Muskel ruckartig anspannte, riss er Jamie die Augenbinde vom Gesicht und lehnte sich zu ihm vor. Die beiden Männer sahen sich in die Augen, und dies war noch wesentlich intimer als jede körperliche Verbundenheit. Schon jetzt stand das Fieber in Jamies Blick, dieses köstliche Fieber, welches Cari ungemein zu verzücken und Stolz zu machen wusste. Denn nur er war in der Lage, Jamie derartig heftige Lust zu bescheren. Eine Lust, die nicht von dieser Welt zu sein schien. Eine Lust, die ihn urplötzlich übermannen konnte, wenn Cari nicht genug auf ihn achtete. "Schau mir in die Augen", hauchte er leise, aber ungemein bestimmt, als Jamie den Blickkontakt kurz unterbrach und in seine Welt aus quälender Lust abzutauchen drohte. Sein Dom hatte begonnen, sein Becken auf und nieder zu bewegen, spannte seinen Muskel an, wenn er sich setzte und entspannte ihn, wenn er sich aufsetzte. Das war eine der Sachen, die er selbst erst mit Jamie gelernt hatte. Eine Sache, die er mit seiner Freundin nicht erleben konnte. Etwas, das nur ihnen gehörte. Als Jamie abermals den Blick abwendete, legte er die Hand um die bloße Kehle seines Sklaven. Wortlos und verbissen ritt er den geilen Schwanz seines Subs, während dieser sich alle Mühe gab, ihm ins Gesicht zu sehen und fast verging aufgrund der Lust, die er auf diesen Mann hatte. Er vertraute ihm blind, er wusste, dass er nicht doll zudrücken würde, aber manchmal schnitt er ihm tatsächlich die Luft ab und das war meist die Erlaubnis für ihn, zu kommen. Und dann kam er auch. Wenn er nicht mehr atmen konnte, vergaß er sich.   Die Erregung der beiden Männer steuerte auf ihren Höhepunkt zu. Cari hielt nun beide Hände um den Hals seines Sklaven und fuhr mit den Daumen bedrohlich über dessen Kehle, während er ihn in einem Tempo ritt, das jedem Mann irgendwann zu viel wurde. Er war kräftig und ausdauernd, und auch wenn er den Schwanz im Arsch hatte, so war Jamie der Sub, der Sklave, über den er herrschte und den er unter Kontrolle hatte. Er war in Momenten wie diesen nichts weiter als sein Spielzeug, und das wusste Jamie. Dieser hing unbeweglich auf der Bank, mit gerecktem Hals und geöffneten Lippen, denen kein Laut mehr entwich. Lediglich die festen, schnellen Bewegungen, die Cari seinem Körper antat, brachten ihn in Schwingung, ansonsten war er vollkommen reglos, machtlos, willenlos. Er tat nichts anderes, als seinem Dom in die Augen zu blicken und ihm zu zeigen, dass er die Gewalt über sich selbst an ihn abgegeben hatte. Cari spürte, dass es für ihn, aber vor allen Dingen auch für Jamie bald so weit sein würde. Deshalb presste er seine Hände noch ein wenig fester um den Hals seines Sklaven und spannte seinen Muskel an, um den Jungen mit aller Kraft abzumelken. Selbstverständlich glückte das Vorhaben. Es glückte immer. Jamie konnte ihn nicht überlisten. Er zappelte merklich, als es ihm kam, wie ein Ertrinkender, gab erstickte Laute von sich und hechelte wie von Sinnen, als die Erregung abflaute. Cari aber war noch nicht fertig mit ihm. Er musste ihm schließlich noch zeigen, wie sehr er ihn begehrte, und er tat es, indem er seinen Schwanz packte und ihn mit seinem Samen von oben bis unten bespritzte, ja regelrecht abduschte. Er markierte ihn als sein Eigentum, als sein Objekt der Begierde, wie in jeder Nacht.   Jamie gehörte ihm, und Jamie gehörte ihm gerne, so unglaublich gerne, wie er ihm jedes Mal gestand, wenn sie nach einer harten Session gemeinsam in der Badewanne saßen, Cari sich um seine Wunden kümmerte und fragte, wie er das heutige Spiel erlebt hatte. Und Cari bereute es keinen Augenblick, dass er Jamie an jenem bedeutungsschweren Tag seine Streckbank gezeigt und den damals so unbedarften Kerl zu seinem Sklaven gemacht hatte. Wie hatte er Jamie auch so unterschätzen können? Sein bester Freund war schließlich schon immer zu jeder Schandtat bereit gewesen...   Kapitel 2: Not Interested ------------------------- Not Interested     "Boah, verfluchte Scheiße!" Cari begann sich prompt umzublicken, als er die Stimme seines besten Kumpels lautstark schimpfen hörte. Und das, obwohl Jamie manchmal einfach nur um des Fluchens willen fluchte. Weil er sich schlichtweg cool dabei fühlte und nicht, weil ihm irgendetwas gegen den Strich ging. Doch heute war der Fall für den Drummer schnell klar, als er Jamie anschaute; der Kerl nämlich hatte einen verdächtig nassen Fleck auf der Hose, haargenau dort, wo sich sein Schritt befand. Cari begann bereits schäbig zu lachen, während Jamie noch rummeckerte und fassungslos auf seine ruinierte Hose starrte, als ob sie davon trocknen würde. Doch als der Sänger ihm einen schlechtgelaunten Blick zuwarf, versuchte er, sich nicht mehr allzu arg zu freuen. Jamie konnte nämlich ziemlich austicken, wenn er merkte, dass er ausgelacht wurde. Zumindest wollte Cari seine Geduld nicht auf die Probe stellen. "Dieser Wichser!", echauffierte Jamie sich abermals und sah sich um, als suchte er nach jemandem. "Hässliche Fresse und keine Augen im Kopf!" Cari fand es durchaus amüsant, wie der andere sich aufregte. Allmählich dämmerte ihm auch, was eben passiert war - in Anbetracht des halbleeren Plastikbechers in Jamies Hand, der vorhin noch fast voll mit irgendeiner pissgelben Flüssigkeit gewesen war, stand so gut wie fest, dass Jamie sich das Zeug selbst auf die Hose gekippt hatte. Weil ihn wohl irgendeiner der Umstehenden geschubst hatte. Tja, so etwas konnte eben passieren. Schließlich waren sie hier in einem Club und nicht auf einer Gartenparty. Jede Menge Leute waren gewillt, die Aftershowparty mit ihnen zu begehen, was eigentlich eine gute Sache darstellte - zumindest so lange, wie die Hosen dabei trocken blieben. "Ganz ruhig", redete Cari seinem sich noch immer verbissen und streitlustig umguckenden Freund gut zu und klopfte ihm kumpelhaft auf die Schulter. "Ist doch nicht der Weltuntergang." Jamie hatte ihn zuvor noch keines Blickes gewürdigt, weil er viel zu beschäftigt damit gewesen war, den Übeltäter ausfindig zu machen, der für das Missgeschick verantwortlich war, doch nun schnellte sein Kopf zu Cari herum. Und Scheiße, guckte der Kerl gereizt aus der Wäsche! Cari konnte von Glück reden, wenn er ihm nicht ersatzweise an die Gurgel sprang. "Du hast gut reden", blaffte er wütend. "Du musst dich ja jetzt auch nicht umziehen gehen." Mit diesen Worten schob er sich vom Barhocker. "Ey, ist doch scheißegal", befand sein Kumpel trotz allem. "Sieht doch keine Sau." "Und wenn doch?" Jamie war noch einmal stehen geblieben und guckte Cari scharf an. "Dann denken alle, ich hätte eingepisst! Dass dir so was egal ist, ist ja klar." Somit machte er sich aus dem Staub, bahnte sich einen Weg durch die umherstehenden Menschen. Cari beobachtete ihn mit einem dezenten Kopfschütteln, bis er schließlich den Club verlassen hatte. Tja, Jamie war eben schon immer ziemlich impulsiv gewesen. Der Typ, der ihm seine Hose versaut hatte, konnte von Glück reden, dass er sich schnell verzogen hatte. Jamies Faust war nichts, was man unbedingt in seinem Gesicht spüren wollte. Cari konnte ein Lied davon singen, hatte ihm sein guter Freund doch auch schon mal eins auf die Zwölf gegeben. Aber das war vor vielen, vielen Jahren...   Der Drummer orderte sich einen neuen Schnaps und soff ihn genau wie Jamie eben noch aus einem billigen Plastikbecher. Gläser wurden bei Events wie diesen gar nicht erst ausgegeben. Die Verletzungsgefahr war schlichtweg zu hoch, und niemand wollte später Scherben vom Boden kehren müssen. Cari war es recht. Und so verflog die Zeit. Er soff einen Klaren, dann gab er wieder ein Autogramm, plauschte mit diesem und jenen Fan und vergaß Jamie für eine Weile völlig. Erst als ein Mädchen sich nach dem Verbleib des Sängers erkundigte, fiel ihm auf, dass dieser sich schon lange nicht mehr hatte blicken lassen. Verdammt, er hatte lediglich im Tourbus um die Ecke seine Hose umziehen wollen. Was brauchte er dafür so lange? Die wildesten Verschwörungstheorien kamen Cari in den Sinn. Vielleicht war der Typ bereits so besoffen gewesen, dass er unterwegs umgefallen war? Oder aber er hatte irgendeine Dame getroffen, mit der er...nein, so ein Unsinn. Gut, Cari wusste, dass es keiner war, aber er redete sich ein, dass Jamie nicht der Typ war, der irgendwelche dahergelaufenen Mädels abschleppte. Er wollte einfach nicht, dass dies zu ihm passte. Er verdrängte den Gedanken. Hatte ihn schon immer verdrängt. Irgendetwas daran gefiel ihm nämlich ganz und gar nicht. Doch er konnte nicht benennen, was es war. Als Jamie nach den nächsten zwei Schnäpsen, die Cari sich hinter die Binde gekippt hatte, noch immer nicht wieder aus der Versenkung aufgetaucht war, begann er sich schließlich doch Sorgen zu machen. Zumal selbst Tim die Stirn gerunzelt hatte, als er ihm von dem langen Wegbleiben ihres Sängers berichtet hatte. Dieser hatte Caris Ängste zudem nur noch weiter angestachelt. "Hoffentlich hat er sich nicht ne Line gezogen", hatte dieser seine Befürchtung geäußert, und Cari war es wahrhaft mulmig zu Mute geworden. Jamie hatte in seinem jungen Leben bereits einige schlechte Erfahrungen mit gewissen Substanzten gesammelt, und eigentlich sollte er gelernt haben, dass er besser die Finger davon lassen sollte, aber... Cari reichte es. Er mochte zwar nicht Jamies Kindermädchen sein, aber als sein Freund besaß er doch ein gewisses Maß an Verantwortung. Falls er in der Klemme steckte, musste er ihm helfen. Und er hätte es getan. Ohne mit der Wimper zu zucken. Jamie war eben etwas Besonderes für ihn. So einen Freund fand er nie wieder. Nicht in Tim, nicht in Rikki oder in sonst wem. Jamie war einfach...Jamie. Und genau deshalb musste Cari ein wenig auf ihn aufpassen. Er schob sich zwischen dem Pulk an Menschen hindurch in die Nacht, die vor dem Club längst angebrochen war. Nur mit Mühe gelangte er zu ihrem Bus, führte der Weg doch durch so etwas wie einen kleinen Wald, in dem es von Stöcken und Steinen nur so wimmelte. Insgeheim befürchtete er schon, Jamies Schnapsleiche irgendwo aufzusammeln, aber glücklicherweise stolperte er nicht über einen Körper. So erreichte er schließlich sein Ziel. Die Tür zum Bus war noch nicht einmal verriegelt, sodass im Grunde jedem Eintritt gewährt wurde. Verdammt, seit wann war Jamie denn so nachlässig? Man sollte ihm echt den Schnaps wegnehmen, konnte er doch nicht verantwortungsvoll mit ihm umgehen. Cari schob die Tür auf und schaute sich im Inneren des wohnlichen Wagens um. Die Lampe, welche auf dem Tisch der rechten Sitzgruppe prangte, strahlte ein gedämpftes Licht aus, weshalb es Cari recht leicht gemacht wurde, den Sänger ausfindig zu machen. Ja, er hatte ihn tatsächlich entdeckt. Und wie er das hatte. Verfickte Scheiße, es lief ihm heiß und gleichzeitig kalt den Rücken herunter, so wie er seinen besten Freund erblickte oder besser gesagt die Rückseite dessen. Halbnackt war der Kerl, die pechschwarzen Haare fielen ihm offen fast bis auf den Steiß, der übrigens ebenfalls unbedeckt war. Denn was konnte so ein String auch vor den Blicken neugieriger Personen verbergen? Cari hatte fragen wollen, was er so lange hier trieb, aber die Worte waren ihm prompt im Hals stecken geblieben. Jamie hatte ihm die Sprache verschlagen, um genau zu sein dessen Hintern. Caris Freund besaß schöne Muskeln, kein Wunder, dass sein Arsch ebenfalls nicht nur aus Pudding bestand. Er war echt wohldefiniert, ganz anders als ein Frauenarsch freilich, aber er sah auch nicht so steinhart aus, als ob er damit Nüsse knacken konnte. Er war einfach nur klein und schnuckelig, und der ganze Junge kam für Cari in diesem Augenblick einer süßen Nascherei gleich, die aber auf keinen Fall für ihn infrage kam. Jamie hatte natürlich ebenfalls von Cari Notiz genommen und drehte sich nun um. Der Drummer sah das verführerische Lächeln im Gesicht des anderen und schluckte unwillkürlich, als er ihm mitten in den Schritt glotzte. Er fragte sich, wie viel er wohl hatte und hätte sich am liebsten selbst für diesen Gedanken geohrfeigt. So etwas gehörte sich einfach nicht. "Da bist du ja endlich", hauchte Jamie gefällig und warf sein Haar kokett zurück. "Ich dachte schon, du kommst gar nicht mehr." Cari mochte in diesem Moment gar nichts mehr wissen, doch ihm war klar, dass er sich im falschen Film befand. "Hör auf, mich zu verarschen", erwiderte er mit rauer Stimme. "Zieh dir was an und beweg deinen Arsch hier raus." Doch daran schien Jamie gar nicht zu denken. Er näherte Cari sich nun, lockte ihn mit dem Finger und verblüffte den hübschen Drummer immer mehr. Als er auch noch anfing, an ihm auf eine Art herumzugrabschen, wie es Freunde niemals tun würden, packte er dessen Handgelenke und wies ihn von sich. Es reichte ihm. "Mann, Jamie, du bist ja hackedicht!" Er rümpfte abfällig die Nase, während er seinen halbnackten Freund anguckte. "Sag mal, hättest du dieselbe Show auch abgezogen, wenn Tim oder Rikki hier aufgekreuzt wären?" Jamie schmunzelte nur und fuhr sich gespielt nachdenklich durch das Haar. Dabei schürzte er ein wenig die Lippen und guckte unschuldig an die Decke. Doch der Teufel loderte unverkennbar in seinem Blick. "Vielleicht..." Cari konnte es kaum fassen. "Alter, seit wann hast du es so nötig?" "Schon ewig", verkündete Jamie bestimmt. Offenbar schien er nun begriffen zu haben, dass Cari ihn nicht ranlassen würde, denn er schnappte sich hektisch sein Shirt und zog es sich über. "Deshalb werd ich mir heute Nacht auch einen Kerl aufreißen." Er schlüpfte in seine Hose und drängte sich anschließend an dem verdattert dreinblickenden Cari vorbei. Allerdings nicht, ohne vorher dicht neben ihm stehen zu bleiben und ihn süßlich anzuschmunzeln. "Gibt sowieso bessere Männer als dich." Mit diesen Worten verschwand er in der Nacht. Cari jedoch brauchte noch ein paar Augenblicke, um das eben Geschehen zu verdauen. Donnerwetter. War das alles echt gewesen? Oder hatte er das nur geträumt? Gut, von Jamies Arsch konnte man wahrhaftig feuchte Träume bekommen, und erst recht von dem Anblick des durchtriebenen Luders in solch einem knappen Fummel, der doch nur dafür gedacht war, geneigten Personen den Kopf zu verdrehen. Aber dessen ganzes Verhalten, dessen plötzlicher Hunger nach einem Abenteuer mit einem Mann - das waren Seiten an Jamie, die er Cari bisher nie offenbart hatte. Kein Wunder, dass Cari vollkommen verblüfft war. Und auch die Rolle des billigen Flittchens fand er äußerst sonderbar, wenn auch ziemlich...na ja, anregend. Hätte Jamie ein horizontales Reisegewerbe in ihrem Tourbus eröffnet, dann wäre Cari womöglich sein bester Kunde geworden. Doch halt. Was ließ er sich nun von diesem Liebreiz einlullen? Jamie war sein bester Freund! Und es wurde Zeit, dass nicht nur Jamie das raffte, sondern auch er selbst. Zudem waren Männer nun wirklich nichts für den Drummer. So zumindest seine Annahme. Als er aber auf die Aftershowparty zurückkehrte und Jamie prompt in den Armen eines um ehrlich zu sein gar nicht üblen Typs erwischte, mit dem er mächtig herumknutschte, wusste er, dass es ihm gar nicht so sehr am Arsch vorbeiging, was Jamie da tat. Zuvor hatte sich dieses Problem nie aufgetan, denn Jamie war nie erreichbar für ihn gewesen, und wenn Jamie sich für Frauen interessiert hatte, dann hatte es ihm nichts ausgemacht. Schließlich stellten Frauen keine Konkurrenz für ihn dar und boten keinen Anlass zur Eifersucht. Aber diesen Typen da hätte er am liebsten in Stücke gerissen. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass sein komplettes Bild von Jamie von einer Sekunde auf die andere zerstört worden war. Verflucht, Jamie war bi, und er hatte bisher keine Gelegenheit gehabt, sich an den Gedanken zu gewöhnen. Erst als er spät in der Nacht in seinem Bett im Hotelzimmer lag, welches er mit Jamie teilte, kam er ins Grübeln. Schon deshalb, weil Jamie vorhin auf der Party einfach aus seinem Sichtfeld verschwunden war. Und mit ihm dieser Kerl, den Cari hasste, ohne ihn überhaupt zu kennen. Dem Drummer ging das alles viel zu schnell. Ihm schwirrte der Kopf, weil an diesem Abend so viel passiert war. Jamies Irgendwie-Outing. Die Tatsache, dass er kurz darauf mit einem Kerl mitgegangen war. Cari fühlte sich betrogen, auch wenn es komisch klang. Aber es war so. Da im Bus, da hatte er Jamie plötzlich mit ganz anderen Augen gesehen. Mit den Augen eines sexuell an ihm interessierten Kerl. Denn wie er es drehte und wendete, Jamie war nun mal ein Mann mit einer Ausstrahlung, die einen in seinen Bann ziehen konnte, und wenn man sich dann auch noch dessen Körper beguckte...dessen stattliche Brust, die tätowierte Haut, das lange Haar und vor allen Dingen diesen Hintern, dann konnten einem schon mal die Sicherungen durchknallen. Damit tröstete sich Cari. Jamie war eben sexy. Und auch ein wenig süß. Ja, er besaß ein wirklich sehr hübsches Gesicht. Aber all diese Gedanken halfen ihm nicht darüber hinweg, dass er selbst schuld daran war, dass er nun alleine im Bett lag und diese Bilder von Jamie und dem fremden Kerl nicht aus dem Kopf bekam. Denn er hatte ihn schließlich verschmäht. Und verdammt, er bereute es. Denn wie gerne hätte er ausprobiert, wie es mit ihm war, wie es sich anfühlte...es musste himmlisch sein! Diese Fantasien waren es schließlich, die Cari in den Schlaf wogen. Doch seine Träume waren nicht friedlich, wenn er wusste, dass die andere Betthälfte leer blieb, die ganze Nacht über, bis in den Morgen hinein. Wann immer er kurz erwachte, rauschte das Erlebte durch sein Hirn, nur um ein schales Gefühl der Unzufriedenheit zu hinterlassen, das noch immer bestand, als Cari bei Anbruch der Dämmerung endgültig wach lag und das unberührte Kissen neben sich anstarrte. So etwas hatte Jamie noch nie gemacht. Jamie hatte ihn noch nie alleine gelassen. Als bester Freund machte man so etwas schließlich nicht, oder?   Gerade, als er sich resigniert auf die andere Seite drehen wollte, um vielleicht doch noch ein wenig Schlaf zu erhaschen, vernahm er das Geräusch eines Schlüssels im Schloss. Kaum, dass er aufhorchte, tat sich auch schon die Tür auf und ein ziemlich mitgenommen aussehender Jamie stand im Raum. Seine Haare waren in Unordnung geraten, das Make Up war verschmiert, genau wie seine Lederjacke ziemlich schief hing, aber all dies konnte sein verwegenes Grinsen kein Stück mindern. Der Sänger war eindeutig besoffener denn je, torkelte er doch wie ein Pinguin auf Glatteis über das Parkett, aber nichtsdestotrotz wirkte er...glücklich. Und das stach Cari wie ein Messer mitten ins Herz. Doch sich dies anmerken lassen? Niemals! "Na, gut amüsiert?", wollte er tapfer wissen, woraufhin Jamie sich mit einer halben Pirouette auf das Bett fallen ließ und dort mit ausgestreckten Armen liegen blieb. Mit geschlossen Augen nickte er. "Mh. Und ob..." Cari wusste nicht, ob er Details vertragen konnte. Deshalb fragte er besser nicht nach. Außerdem sah er nun zu seinem Entsetzen auch noch das Band des Strings frech unter dem Bund der engen Jeans hervorblitzen. Diese kleine, dreckige Nutte. Am liebsten hätte er ihn, so wie er war... Jamie drehte den Kopf in seine Richtung und sah ihn aus schmalen Augen an. "Und du? Gut gepennt?" "Scheiß drauf." Cari fiel es immer schwerer, sich seine schlechte Laune nicht anmerken zu lassen, und doch war er noch gewillt, sie zu überspielen. Wenn es sein musste, auch mit Sarkasmus. "Hats denn wirklich so weh getan, wie immer behauptet wird?" Jamie schnaufte. "Weiß nicht. Frag ihn. Nicht mich." Cari runzelte die Stirn und stützte den Kopf mit der Hand ab. "Wie?" Ein feines Lächeln umspielte Jamies Lippen. "Ich habe ihn gefickt...und es war-" "Du hast was?" Cari glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu können. Abermals drohte sein Bild von Jamie einzustürzen. Doch der Sänger blieb ganz cool. "Klar hab ich", meinte er gleichgültig. "Ist das denn so komisch?" Der Drummer lachte gehässig auf. "Natürlich ist das komisch...ich meine, du als Top...hallo, irgendwas stimmt da nicht." Jamie wurde nun misstrauischer. "Was soll daran nicht stimmen?" Cari legte sich seine Worte in aller Ruhe zurecht. Vor lauter Wut und Verachtung konnte er seinen Sarkasmus nun erst recht nicht mehr zurückhalten. "Der Typ im Bus gestern Nacht", setzte er genüsslich an, "der war nichts anderes als eine kleine Arschfickschlampe. Willig, notgeil und bereit, jedem seinen süßen Hintern zur freien Verfügung zu überlassen. So einer wie du, der ist niemals top." Fies grinste er Jamie mitten ins Gesicht, denn es wurde Zeit, die Machtverhältnisse klarzustellen und mit Missverständnissen aufzuräumen. Der Sänger, der eben noch fast müde wegen der langen Nacht gewirkt hatte, war nun putzmunter und stemmte sich sogar hoch, stützte sich auf seine Arme. "Hackts jetzt?", wollte er mit gerunzelter Stirn wissen. "Was geht dich die Scheiße überhaupt an? Du hast mich nicht haben wollen, also kann ich vögeln, wie und mit wem ich will." Er fiel wieder zurück auf sein Kissen, und dann war Cari mit einem Satz plötzlich über ihm. Ganz nah brachte er sein Gesicht an jenes des anderen. Jamie stockte fast der Atem, weil er ihn so sauer, aber zugleich auch lüstern anfunkelte. "Ganz falsch gedacht, Schätzchen", raunte Cari, der die Trümpfe in seiner Hand wähnte. Die ausgeprägte Alkoholfahne seines Freundes ignorierte er großzügig. Wenn man es mit einem Schnapspralinchen wie Jamie zu tun hatte, dann gehörte dieser Duft schließlich mit zum Gesamtpaket. "Du bist kein Top. Du bist niemandes Top. Und genauso wenig jemandes Bottom. Du bist mein Bottom, klar? Nur meiner." Jamie schnappte irritiert. "Ab-aber-" Die nachfolgenden Worte wurden von Caris Mund erstickt, welcher sich hart auf Jamies presste. Ein paar Augenblicke brauchte der Sänger, um sich an die Situation zu gewöhnen, doch als ihm gewahr wurde, dass er hier gerade mit seinem Freund, dem heißesten Kerl auf Erden, herumknutschte, schloss er die Augen und küsste ihn begierig gegen. Warum zum Teufel war es nicht schon früher dazu gekommen? Wieso hatte Cari sich nur so albern angestellt, als Jamie sich ihm regelrecht an den Hals geworfen hatte? Mann, der Sänger wusste doch ganz genau, dass sein Freund in Sexualitätsdingen ganz genauso tickte wie er. Wegen ihm hatte er sich auch extra geoutet. Und war schließlich mit diesem Typen mitgegangen, der in Wahrheit einfach nur scheußlich zu ficken gewesen war. Doch offenbar war es das wert gewesen, denn die Sache hatte Caris Eifersucht entfacht. Und eben diese bescherte Jamie nun wilden, rabiaten Sex, den er unbedingt noch einmal im nüchternen Zustand erleben wollte. Und nach einer Mütze Schlaf in Caris Armen. Kapitel 3: Resounding Dreams ---------------------------- Resounding Dreams     Hätte man Jamie früher einmal gefragt, ob er ohne seinen besten Freund leben konnte, dann hätte er wahrscheinlich die Schultern gezuckt und ohne groß nachzudenken ein Ja verlauten lassen. Es mochte vielleicht fies und schockierend klingen, doch man musste bedenken, dass Cari für ihn nie den Lebensmittelpunkt dargestellt hatte, so zumindest seine Annahme. Er mochte ihn, er war ihm über die Jahre ein guter Kumpel geworden, doch von dem wirklichen Wert mancher Dinge und Menschen erfuhr man erst, wenn sie auf einmal weg waren. Vor allen Dingen dann, wenn man ihnen vor dem Bruch ganz besonders nahe gewesen war. Und Jamie war Cari nahe gewesen. Viel zu nahe. Näher, als man einem besten Freund eigentlich sein durfte. Aber es hatte sich so ergeben, das Schicksal hatte ihn gemeinsam mit ein paar Flaschen Bier zu viel zu diesem Schritt verführt. Der Morgen nach diesem folgenschweren Fehler hatte dann den Bruch mit sich gezogen. Es hatte einen riesigen Streit gegeben und sogar eine blutige Nase für Cari, an dem Jamie seine Wut ausgelassen hatte. Schließlich war dieser doch Schuld an der ganzen Misere gewesen, hatte ihn heimtückisch verführt. Doch in Wahrheit hatte Jamie nur die Wut auf sich selbst an ihm abreagiert. Hätte er gekonnt, er hätte sich selbst eine blutige Nase gehauen, aber selbstverletzendes Verhalten war nie sein Ding gewesen, zumindest nicht, wenn es zu extrem wurde. Leid hatte ihm sein Tun dennoch nicht getan, denn es stellte einen Fakt dar, dass Cari sich an ihn rangemacht und ihn so lange mit Küssen bedrängt hatte, bis Jamie schwach geworden war und sich ihm einfach hatte hingeben müssen. Es war nicht so leicht, Cari zu widerstehen. Jedem anderen Mann hätte er einen Korb gegeben, egal, wie schwul er an diesem Tag auch gewesen war. Lieber hätte er es sich selbst gemacht, als seine Freundin zu hintergehen. Denn dies war eines von den Dingen, die hätten nie passieren dürfen. Das andere war die Tatsache, dass er sich nie mit seinem besten Kumpel wegen so einem Mist zerstreiten wollte. Doch ausgerechnet dies war passiert. Und nun vermisste er ihn. Er vermisste Cari. Er hätte nie gedacht, dass ihm dieser Drecksack derart fehlen würde und dass er ihm längst nicht so gleichgültig war, wie er es gerne gehabt hätte.   Auch diese Nacht war wieder eine von den langen gewesen, in denen Jamie sich bis um drei herumgewälzt hatte auf der verzweifelten Suche nach Schlaf, während ausschließlich Cari seinen Kopf belagerte und ihn von seiner wohlverdienten Nachtruhe abhielt. Meistens kreisten seine Gedanken um die Tatsache, dass sie sich so lange nicht mehr gesehen hatte, und das nur, weil Jamie es nicht wollte. Manchmal aber grübelte er auch über jenen folgenschweren Abend nach, erinnerte sich daran, wie es sich angefühlt hatte, ihn zu spüren, seinen Herzschlag an dem des anderen, während er sich verkrampft hatte in einem Höhepunkt, der sich so gut und befreiend angefühlt hatte. Er wollte es sich am liebsten nicht eingestehen, doch Caris Nähe war ihm in dieser Nacht so etwas wie ein Bedürfnis gewesen. Dieser Mann hatte gewusst, was er brauchte, ausgerechnet dieser Mann wusste es besser als seine eigene Freundin. Laut ausgesprochen hatte er dies freilich nie. Seit dem Vorfall vor ein paar Wochen schwieg er die Sache beharrlich tot und machte einen auf glücklich an der Seite seiner Lebensgefährtin. Er gab sich sogar noch mehr Mühe als sonst, ging mit ihr Essen oder wie heute zum Eishockey. Nach dem Spiel liefen sie in Richtung ihres Wagens, und Lina hatte sich bei ihm untergehakt, während ihr Kopf an seiner Schulter ruhte. Es hätte alles so schön und so perfekt sein können. Eigentlich hätte es ihm an nichts fehlen sollen in dieser Nacht, in welcher eine dichte Schneedecke über den Wiesen lag und selbst ihren Wagen unter sich begraben hatte. Während sie im Stadion gewesen waren, musste es heftig geschneit haben, denn sogar die Heckscheibe war komplett dicht. Ehe es nach Hause ging, würde Jamie sich wohl erst noch darum kümmern müssen. Er holte den Besen aus dem Kofferraum, nachdem er schon einmal den Motor und die Heizung angelassen hatte, damit seine Freundin nicht frieren musste, während er noch beschäftigt war. Man konnte sagen, dass er sich die meist Zeit über wie ein Gentleman ihr gegenüber verhielt. Denn er liebte sie, egal, was passiert war, egal, was Cari mit ihm gemacht hatte. Hätte man ihn nach der Zukunft seiner Beziehung gefragt, so hätte er vermutlich gesagt, dass er für immer mit Lina zusammenbleiben wollte. Doch auch dies war eine von den Sachen, die man erst wahrheitsgemäß beantworten konnte, wenn man wirklich eine Entscheidung fällen musste. Und Jamie wollte sich nicht entscheiden müssen. Entscheidungen waren zu kompliziert. Viel lieber ließ er alles auf sich zukommen.   Schnell war die Heckscheibe vom Schnee befreit und er ging um den Wagen herum, um sich der Frontscheibe zu widmen. Gerade wollte er den Besen ansetzen, als er inne hielt und einfach nur auf die Schneeschicht starrte, die auf dem Glas lag. 'Wir müssen reden. C.' hatte da jemand mit dem Finger geschrieben, und Jamie musste nicht erst überlegen, um zu wissen, wer diese Botschaft hinterlassen hatte. Sein Blick schweifte durch die Nacht, als hätte er einen Ruf vernommen und blieb schon bald an einem ihn reglos ansehenden Augenpaar hängen, das ihn im Halbdunkel an die Augen eines Wolfes erinnerte. Er ließ den Besen sinken und stand einfach nur da, Cari ansehend, in dessen Blick eine stumme Bitte schwelte, die Jamie selbst über die Entfernung nicht verborgen blieb. Sein ehemals bester Freund stand dort hinten an der Ecke, und er verspürte mit einem Mal eine Sehnsucht, die ihn fast dazu verleitet hätte, zu ihm zu rennen und seine Arme um ihn zu schlingen. All die Nächte über hatte er ihn so schrecklich vermisst, aber das war alles nichts gegen jenes Gefühl gewesen, was ihn nun ergriff. Nein, er konnte nicht ohne seinen besten Freund leben. Er wusste nun, dass er ihn ihm einen der wichtigsten Menschen auf der ganzen Welt gefunden hatte, und tief in seinem Inneren bereute er alles, bereute es, dass er ihm die Nase blutig geschlagen hatte genau wie all die bösen Worte, mit denen er ihn beschimpft hatte und die Tatsache, dass er seine Nummer aus dem Handy gelöscht hatte. Nein, er würde ihm nicht gleich um den Hals fallen. Aber nichtsdestotrotz würde er nun zu ihm gehen und mal schauen... Sein Herz pochte bereits heftig, als er seiner etwas verdutzten Freundin mitteilte, dass er noch etwas zu erledigen hatte, und als er erst durch den Schnee stapfte, geradewegs auf Cari zu, da drohte es ihm den Brustkorb zu sprengen. Es war, als würde es Cari geradewegs entgegenspringen wollen. Und dann standen sie sich gegenüber. Jamie zog die Nase hoch und vergrub die Hände noch ein wenig tiefer in den Hosentaschen. "Was gibts?" Er hätte sich am liebsten geohrfeigt für diese jämmerliche Begrüßung, aber für Selbsthass blieb keine Zeit, denn Cari hatte bereits das Wort ergriffen. "So geht es nicht weiter", stellte er klar und sah Jamie auf anklagende Weise an. "Du hättest es nicht vermutet, aber ich werde um meinen besten Freund kämpfen." Er lief langsam los und warf dem anderen einen auffordernden Blick zu, woraufhin auch dieser sich in Bewegung setzte, aber nicht, ohne noch einmal dem Wagen mit seiner wartenden Freundin einen Blick zuzuwerfen. "Aber machs kurz, Lina wartet auf mich", erwiderte er kühl, woraufhin Caris Augen ihn kurz anblitzten. "Wenn sie dir wichtiger ist als ich, dann geh gleich zu ihr zurück und wir vergessen das Ganze." Cari wusste genau, dass Jamie nicht zurückgehen würde. Denn auch wenn dieser seit Wochen seine Anrufe ignorierte, so war Cari klar, dass Jamie das nicht tat, weil er ihn hasste. Nein, Jamie würde ihn niemals hassen können. Er mochte es sich wünschen, aber es würde ihm nie gelingen. Viel mehr hatte er versucht, Cari aus seinem Leben zu verbannen, weil er sich selbst für das hasste, was passiert war. Aber das musste er nicht. Cari wollte ihm beweisen, dass das unnötig war.   So liefen sie eine Weile Seite an Seite, ohne irgendetwas zu sagen, die Blicke auf ihre Füße gesenkt. Inzwischen hatte der Schneefall wieder eingesetzt, und als Cari sich schließlich wortlos auf die Bank einer Bushaltestelle setzte und Jamie sich neben ihn gesellte, sah der Sänger eine dicke Flocke, die noch an den Wimpern des anderen hing. In einer anderen Situation hätte er darüber sicherlich geschmunzelt, aber heute stand so viel auf dem Spiel, dass für Belanglosigkeiten keine Zeit blieb. Es ging um ihre Freundschaft oder besser gesagt, um das, was noch von ihr übrig geblieben war.   "Du stalkst mich also", stellte Jamie fest und beobachtete die vorbeifahrenden Autos, deren Scheinwerfer die Nacht erhellten. "Es war Zufall, dass ich deinen Wagen gesehen habe", erwiderte der andere. "Vielleicht auch so was wie...Schicksal. Weil...anders erreiche ich dich ja nicht mehr." Jamie starrte weiterhin trotzig vor sich hin, spürend, dass Cari ihn von der Seite her ansah. Eine nagende Unruhe breitete sich in seinem Bauch aus, die etwas von Wut und Verzweiflung hatte. Verzweiflung seines Unterbewusstseins darüber, dass er Cari nicht so einfach in die Arme schließen konnte, wie er es am liebsten getan hätte. Er sehnte sich inzwischen mit jeder Faser seines Körpers nach ihm, jetzt, wo er zum Greifen nah war. Die Hände in den Taschen seiner Jacke ballten sich zu Fäusten, so angespannt war er. "Jamie." Wenn Cari ihn beim Namen nannte, war er schon immer erschaudert. Doch heute war es besonders heftig. Scheu huschten seine Blicke hin zu seinem Freund, welcher ihn aus seinen schönen, freundlichen Augen ansah. So vertraut. Der Drummer war so mutig, um dem anderen die Hand auf die Schulter zu legen. Eine kleine Geste mit so viel Effekt. "Lass uns den Scheiß vergessen, mh?" Jamie drehte den Kopf wieder weg. "Wie soll ich das vergessen können?", hörte er sich auf einmal sagen, ohne, dass er Einfluss darauf hatte. "Nee, das kann ich nicht einfach vergessen." "Es tut mir leid", murmelte Cari, doch daraufhin schüttelte Jamie den Kopf. "Das meine ich nicht. Es ist..." Seine Augen suchten die Caris. Unsicherheit schwelte in ihnen, doch Caris erwartungsvoller sowie geduldiger Blick animierte ihn zum Weitersprechen. Dazu, seine Seele endlich zu erleichtern. "Es geht darum, dass...dass ich viel zu verwirrt bin, seitdem es passiert ist, um einfach alles vergessen zu können." Daraufhin legte Cari ihm den Arm um die Schultern. "Ich weiß", säuselte er, woraufhin Jamies Fassade endgültig einstürzte und er seinen Kopf an die Schulter des anderen schmiegte. "Ich weiß doch..."   Ein Scheinwerfer erhellte sie, während sie da so saßen und das Glück nur so durch Jamies Körper hindurchraste. Er hätte am liebsten geschrien, so gut fühlte sich die Nähe seines Freundes an, welchen er so vermisst hatte. Doch anstelle schloss er nun die Augen und lebte nur noch diesen Moment, genoss dieses Gefühl von Geborgenheit genauso wie den Duft Caris, der sich mit nichts vergleichen ließ und ihn anzog wie das Licht die Motte. Schließlich vergrub er die Nase in dessen Schal und schnaufte wohlig, während Cari ihm behutsam über den Kopf streichelte, durch sein langes Haar fuhr. "Mir geht es genauso wie dir", flüsterte er nach einer Weile des seligen Schweigens. "Diese Nacht war nicht nur ein Ausrutscher gewesen." Jamie schüttelte den Kopf, jedoch ohne die Augen zu öffnen. Er fürchtete, dass er dann wieder in seinem Bett lag und Cari weit, weit weg war. Aber der Drummer störte sich daran nicht im Geringsten. Alles war so viel wichtiger als das. "Wenn es das ist, was du willst..." Seine Stimme klang rau, heiser, und nun schlug Jamie doch die Lider auf, um zu ihm aufzusehen. Schweigend. Abwartend. "Also, was ich dir noch sagen wollte, ist, dass ich nicht möchte, dass du dich für deine Gelüste schämst. Oder dass du dich gar dafür hasst." Jamie blinzelte, und Cari sprach weiter. "Lass sie uns gemeinsam als Teil unserer Freundschaft akzeptieren, okay?" Die Blicke wurden intensiver. Zunächst versanken sie in den Augen des jeweils anderen, doch dann rückten ihre Lippen in den Fokus, und die beiden Gesichter näherten sich. Behutsam zog Cari Jamies dicken Schal mit dem Zeigefinger weiter nach unten, um ihn anschließend sanft auf den Mund zu küssen. Ein Schauer fuhr durch die Glieder des Sängers, und er presste sich enger gegen seinen Freund, vergrub die Fäuste im Stoff seiner Jacke und küsste ihn gegen. Nach all diesen Wochen war es genau das, was er brauchte. Noch größer war die Sehnsucht durch den Entzug seiner Nähe geworden als noch bei ihrem ersten Mal. Selbst der Gedanke an seine wartende Freundin konnte ihn nicht davon abhalten, seinen besten Kumpel zu berühren, überall und es gleichzeitig zu genießen, überall berührt zu werden. Schon bald schob Cari seine Hände unter die Jacke Jamies, ließ sie unter dessen Shirt gleiten und berührte die nackte Haut mit seinen rauen Fingerspitzen. Ein unterdrücktes Stöhnen entwich daraufhin Jamies Mund. Ein Stöhnen aus dem viel zu lange unterdrückten Verlangen heraus. Cari musste nur in seine Augen blicken, um festzustellen, dass Jamie es nicht mehr aushielt. Ein glasiger Schleier lag über seinem Blick, der dem Drummer verriet, dass er es dieses Mal nicht bereuen würde. Es würde keine blutige Nase geben, keine bösen Worte, nachdem er ihm die Liebe gegeben hatte, die er so dringend benötigte. Inzwischen kannte er Jamie gut genug, um dies sagen zu können.   Es mochte Winter sein, es mochte kalt sein, aber das hielt sie dennoch nicht von ihrem Vorhaben ab, sich einander im Freien hinzugeben. Cari schien diese Haltstelle sehr gut zu kennen, denn er wusste genau, dass sich hinter dem Wellblech, welches hinter dem Bushäuschen angebracht war, eine alte Bank befand, die ihnen nützlich werden würde, jetzt, wo sie es nicht mehr bis nach Hause schafften. Sie breiteten Jamies Halstuch auf der Bank aus, auf die Cari sich legte, nachdem er sich lediglich die Hosen so weit heruntergezogen hatte, dass er Jamie mühelos Befriedigung beschaffen konnte. Dieser tat es dem Freund gleich, nur mit dem Unterschied, dass er komplett aus seiner Hose schlüpfte, denn er musste die Freiheit haben, sich mit gespreizten Beinen über den anderen zu hocken. Er wollte ihn reiten, während vor dieser Wand die Autos vorbeifuhren, nichtsahnend von der Szene, die sich in dieser Ecke abspielte. Irgendwann begann sein Handy in der Jackentasche zu klingeln, aber er ignorierte es, war er doch viel zu beschäftigt mit seinen rhythmischen Bewegungen, die er mit einem verbissenen Blick in Caris Gesicht ausführte. Kein Anruf war nun so wichtig wie das, was er sich in diesem Augenblick holte. Er war wie ein Besessener seit dem Augenblick, in dem Cari in ihn gedrungen war, stöhnte er doch wie von Sinnen dessen Namen, während sein Freund die Hände an seine Hüften gelegt hatte und seinerseits hart in ihn stieß. Jamie diese unvergleichliche Lust bereiten zu können, das war das, was ihn erregte neben dem köstlichen Anblick des schönen Mannes. Doch auch wenn es wundervoll war, seinen Genuss aus dessen Gesicht lesen zu können und seinen wippenden, harten Schwanz zu beobachten, so wollte er mehr von ihm sehen, trotz der Kälte. Mit fahrigen Fingern öffnete er den Reißverschluss von Jamies Jacke und zerriss ihm kurzerhand das Shirt, um seine muskulöse Brust zu entblößen und fasziniert seine Finger über sie gleiten zu lassen. Jeder Zentimeter des Sängers war wie ein kleines Wunder, alles an ihm so begehrenswert und einfach nur wunderschön. Als Jamie seine Position ein wenig nach vorne verlagerte und sich dadurch etwas weiter über Cari beugte, schob der Drummer den Stoff des kaputten Shirts von den kleinen Nippeln seines Freundes und sog eines davon fest in seinen Mund, woraufhin Jamie zu zittern begann und japsende Laute von sich gab. Sie sahen sich in die Augen, Jamie, der fast den Verstand vor Geilheit verlor, sichtlich verloren in seiner eigenen Welt, und Cari, der sein Glück kaum fassen konnte, seinem schönen, schwarzen Engel derartige Lust bescheren zu dürfen. Dass Jamie bisexuelle Neigungen sein eigen nannte, daran bestand spätestens kein Zweifel mehr, als Cari seine Arme um seinen bebenden Freund schlang und ihn an sich zog. Er spürte die Hitze, die von dem Sänger ausging, er vernahm dessen hektischen Atem, während sein Gesicht an der Brust des anderen ruhte. Und dann wurde Jamie mit einem Mal so eng, dass es sie beide gleichsam mit sich riss und sie endlich Erlösung in ihrer unsäglichen Lust fanden. Noch einmal drückten sie sich aneinander, Jamie von Krämpfen geschüttelt und Cari mit offenem Mund, der an Jamies Brust rieb, bis er wieder fähig war, dessen Haut zu küssen und anschließend zufrieden die Augen zu schließen. Jamie erweckte den Eindruck, als wollte er, dass diese Situation nie ein Ende nahm, so fest klammerte er sich noch immer an den anderen. Und auch Cari erfüllte der Gedanke, seinen Freund loszulassen müssen, nicht gerade mit Freude. Andererseits jedoch wussten sie beide, dass sie noch oft in den Genuss von gemeinsamem Sex kommen würden, hatten sie doch beschlossen, diesen Teil ihrer Freundschaft sein zu lassen. Damit Jamie sich nie wieder dafür hassen musste, wie er empfand. Und damit sie sich nie wieder zu vermissen brauchten. Kapitel 4: Watch Your Mouth --------------------------- Watch Your Mouth     Sie war echt hübsch gewesen, das musste er zugeben. Und genau das war auch der Grund dafür, dass er nun so etwas wie Trübsal blies. Ja, womöglich hatte er es falsch angepackt. Womöglich war er zu übermütig gewesen, hatte sie zu schnell bedrängt und vor die Wahl gestellt. Aber woher sollte er auch wissen, wie Frauen tickten? Klar, selbst er hatte mit der Zeit dazugelernt und war vorsichtiger, verständnisvoller geworden, doch es lag ihm nach wie vor nicht, anderen Menschen Zeit zu lassen. Besonders dann nicht, wenn er Interesse an ihnen hegte. Dann wollte er Nägel mit Köpfen machen. Und einfach nur noch mit seiner Auserwählten in die Kiste. Was hatte sie sich auch erhofft? Hätte er sich auf die Stirn schreiben sollen, dass er lediglich etwas für eine Nacht suchte? Fragen über Fragen, die ihm auch sein fünfter Jack nicht beantworten konnte. Dennoch kippte er sich einen Schnaps nach dem nächsten hinter die Binde, denn nun war der Abend ohnehin gelaufen. Und das, obwohl die holde Maid doch eindeutig an ihm Gefallen gefunden hatte. Blicke logen für bekanntlich nicht, genauso wenig wie Gesten und ein sinnliches Lächeln. Verdammt, es hatte gefunkt, es hätte alles so schön und nett sein können. Er hätte nicht allein nach Hause gehen müssen, hätte Gesellschaft gehabt und jemanden, der ihm das Bett wärmte. Verflucht, warum mussten Frauen so schwer durchschaubar sein? Darauf brauchte er nicht nur einen weiteren Jack, sondern auch eine Kippe. Glücklicherweise herrschte in diesem Club kein Rauchverbot, weshalb er diesbezüglich tun und lassen konnte, was er wollte. Gerade, als er sie sich zwischen die Lippen gesteckt hatte und die Flamme des Feuerzeugs entfachte, legte ihm jemand die Hand auf die Schulter. Er war noch nicht einmal sonderlich überrascht darüber, als Jamie sich auf den eben freigewordenen Barhocker neben ihm schob. Ursprünglich waren sie zusammen weggegangen, aber dann hatten sie sich getrennt, um quasi auf Beutezug zu gehen. Denn auch sein bester Kumpel war schon eine ganze Weile lang Single, hatte aber dennoch seine Bedürfnisse. Der Mann mit den langen Haaren schaute sich zunächst suchend um, ehe er Cari ein schales Lächeln zuwarf. "Wohl schon verduftet, deine Flamme, mh?" Eigentlich verspürte Cari kein bisschen das Bedürfnis, über seine Misere zu quatschen. Aber da Jamie ihm ohnehin keine Ruhe gelassen hätte, bis er nicht alles von A bis Z über das nicht vorhandene Liebesleben seines Freundes erfahren hätte, ließ er sich mit einem Seufzen zum Reden hinreißen. Schließlich sah Jamie auch nicht gerade so aus, als hätte er an diesem Abend Glück mit der Damenwelt gehabt. "War nicht die Richtige", erklärte Cari Jamie also flapsig, was einerseits nicht ganz hinkam, aber auch nicht komplett gelogen war. Jedoch genügte dem Sänger diese Auskunft noch längst nicht. Das schiefe Grinsen prangte noch immer in seinem Gesicht. "So?", hakte er nach und orderte per Fingerzeig auf Caris Jack selbst einen Schnaps. "Aber sie war doch ganz hübsch gewesen. Hat voll in dein Beuteschema gepasst." Während der Sänger sein Getränk hinunterstürzte und Cari dabei abwartend musterte, überlegte letzterer, wie Jamie darauf kam, er könnte ein Beuteschema sein eigen nennen. Klar, er mochte Blondinen, aber auch schwarzen Haaren wohnte für ihn ein gewisser Reiz inne. Es kam einfach auf das Gesamtpaket an. Nicht mal die Größe der Oberweite war sonderlich ausschlaggebend dafür, ob er bereit war, mit einer Dame zu verschwinden oder nicht. Sympathie war wichtig, und natürlich musste sie gepflegt sein. Vielleicht kam es noch ein wenig auf die Stimme an, denn man musste schließlich daran denken, dass man jenes Organ in stöhnender Version eine ganze Weile ertragen musste, wenn es denn dann wirklich zum Akt kam. "Wie gesagt, sie war nicht die Richtige", versuchte Cari seinem Freund abermals begreiflich zu machen, während er gedankenverloren den Bierdeckel an einer Ecke drehte. "Hatte andere Vorstellungen und so." Nun schien Jamie ein Licht aufzugehen, denn nun begannen selbst seine Augen zu lächeln. Eine seltene Sache bei seinem Kumpel. Meist lachte er nur aus Höflichkeit und nicht, weil ihn etwas tatsächlich amüsierte. Was aber so witzig an dem Misserfolg des Drummers sein sollte, erschloss sich jenem nicht so recht. "Ach, dann hat sie dich also sitzen lassen, weil sie nicht nur ne einmalige Sache für dich sein wollte", kombinierte der Sänger und nickte vor sich hin. "Okay, wow, da hat sie sich aber schnell in dich verguckt. Verständlicherweise..." Auf letzteres ging Cari gar nicht ein. Er schien es überhört zu haben. Genau, wie ihm Jamies scharfer Blick verborgen blieb. Nicht umsonst war der Sänger ein alter Leisetreter, der sich nicht so schnell in die Karten schauen ließ. Aber irgendwann fiel selbst seine Maskerade. Langsam aber sicher... "Frauen halt", brummte Cari lediglich und stützte resigniert seinen Kopf mit der Hand ab. "Kapiert kein Mensch, was in den ihren Köpfen vor sich geht." "Wohl wahr", musste Jamie ihm zustimmen. "Männer sind da echt einfacher gestrickt. Manchmal beneide ich Schwule schon ziemlich." Daraufhin wandte Cari sich umso eindringlicher an Jamie. Der Sänger schluckte kurz, so wie sein Freund ihn samt hochgezogener Augenbrauen regelrecht mit Blicken durchbohrte. Zunächst befürchtete er, Cari würde irgendwie scheiße auf seinen letzten Satz reagieren, doch seine Sorge bestätigte sich zum Glück nicht. Der Drummer hatte eindeutig andere Probleme als irgendwelche seltsamen Anspielungen. "Mal ganz unter uns", setzte er an und sah Jamie fest in die Augen. "Ist es wirklich so verwerflich, eine eindeutig an einem interessierte Frau gleich nach eins, zwei Drinks zu fragen, ob sie Lust auf ne Nummer hat?" Jamie fasste sich jedoch nur verdutzt an die Brust. "Was fragst du mich das? Seh ich aus wie ne Frau?" Cari zog sich wieder etwas zurück und stützte die Ellenbogen auf den Tresen. "Na ja, von hinten schon." Für den Spruch kassierte er einen Schlag auf den Hinterkopf von seinem Kumpel. "Blödmann." "Ist doch so." Der Drummer warf ihm einen verstohlenen Blick über die Schulter hinweg zu, und als sie sich abermals in die Augen sahen, konnte sich weder der eine noch der andere ein diebisches Grinsen verkneifen. Sie verstanden sich schlichtweg so gut, kein Wunder, schließlich kannten sie sich schon ewig und wussten um den manchmal etwas derben und schwarzen Humor des Freundes. Glücklicherweise teilten sie sich diesen, was es leichter machte, zu kommunizieren. Zwischen ihnen gab es keine Missverständnisse. Mit Jamie war alles so unkompliziert. Man konnte mit ihm Spaß haben, mächtigen Spaß sogar, wenn Cari sich an die Saufgelagen erinnerte, denen sie bereits zusammen gefrönt hatten. Aber man konnte auch ernsthafte Themen mit ihm besprechen, durchaus. Oftmals spürte er instinktiv, wann es angebracht war, sich seine Scherze zu verkneifen, genauso, wie er wusste, wann Cari eine kleine Aufmunterung benötigte. Ja, Jamie war super. Das hätte er ihm am liebsten mal offen gesagt. Aber bisher hatte er es nie gewagt, denn es musste doch beschissen klingen, seinem besten Kumpel zu sagen, was er für einen war.   Trotz der kleinen Auflockerung hatte Jamie Caris Frage nicht vergessen. Er trank noch einen Jack, dachte dabei über eine Antwort nach, und nachdem er sich die Lippen abgeleckt und das Glas abgestellt hatte, kehrte seine Ernsthaftigkeit zurück. "Es wird wohl eher unterschiedlich sein, wie so ein Angebot ankommt", führte er aus, er, der ebenfalls kein sonderlich großer Fachmann war, was die Frauenwelt anging. Sein Blick wanderte von dem Holz des Tresens über Caris Getränk bis hin zu dem Gesicht seines Freundes. "Aber ich finde, dass es auch drauf ankommt, wer einem ein solches Angebot unterbreitet. Ich meine..." Er räusperte sich kurz und wirkte danach fast ein wenig verlegen. "So einen Kerl wie dich findet sie doch ewig nicht mehr. Sie ist dumm, dass sie sich dich hat entgehen lassen." So recht wusste der Drummer nicht, wie er mit diesem Kompliment - falls es denn eines darstellte - umgehen sollte. Jamie war nicht sonderlich gut im Bekunden von Gefühlen, wesentlich schlechter noch als er selbst, weshalb man bei ihm hin und wieder auch auf die kleinen Andeutungen achten musste. Doch er fand, dass diese Worte nichts weiter zu bedeuteten hatten und einfach nur seiner Aufmunterung dienen sollten, weshalb es nun an ihm war, schief zu lächeln. "Das hättest du mal besser ihr gesagt." Er seufzte und winkte dann ab. "Aber egal, die war bestimmt sowieso voll die Langweilerin in der Kiste. Nur Missionar, und vorm Blasen ekelt sie sich..." "Also, ich hätte gleich Ja gesagt", erklärte Jamie nun gelassen und entlockte Cari damit ein verwirrtes Stirnrunzeln. Der Sänger zuckte nur die Schultern. "Na, ist halt so. Du siehst verdammt gut aus, du hast nen geilen Hintern, und ich kann mir nur zu gut vorstellen, dass man mit dir viel Spaß haben kann. Aber mich fragst du ja nie." Cari stand der Mund offen. Hatte Jamie etwa schon so viel gebechert, dass er so ein wirres Zeug von sich gab? Mit solch einer Offenbarung hätte er nie im Leben gerechnet. Das kam ja schon fast einer Liebeserklärung in der Sprache des Sängers gleich! Verflucht, was sollte er darauf nur erwidern? "Nun mach die Luke zu", meinte Jamie nur und half nach, indem er den Zeigefinger unter das Kinn des Drummers legte. "Die Milchzähne werden sonst sauer." Nach wie vor komplett durcheinander griff Cari nach der Hand seines Freundes und schob diese von sich. "Ähm...hab ich das grad richtig verstanden?", versicherte er sich. "Du würdest mit mir mitgehen, um ne Nummer zu schieben?" Wieder hob Jamie die Schultern. "Klar, warum nicht?" Völlig perplex starrte der Drummer seinen Kumpel an. Dass etwas mit Jamies Sexualität nicht ganz koscher war, das wusste er spätestens seit seinem Auftritt im Sick-Video, in welchem er sich von notgeilen Kerlen hatten begrabschen und küssen lassen. Ja, womöglich waren sie alle nicht mehr ganz zurechnungsfähig gewesen, aber hätte er sein Verhalten damals im Nachhinein als Fehler befunden, wäre er doch nicht dazu bereit gewesen, sich abermals zu so etwas hinreißen zu lassen. Oder? Als er wieder aus seinen seltsamen Gedanken auftauchte, befand sich Jamies ihn fragend ansehendes Gesicht direkt vor seiner Nase. "Und du?", wollte er wissen. "Würdest du mich denn mitnehmen?" Man musste bedenken, dass er ganz sicher nicht nur vom Kuscheln sprach. So wie es sich angehört hatte, wollte Jamie Sex, und das ausgerechnet von ihm! Allerdings musste selbst er zugeben, dass Jamie ganz und gar nicht von schlechten Eltern war. Sein Gesicht konnte man manchmal schon fast als niedlich bezeichnen, besonders dann, wenn er kein Make Up trug. Einen Kerl mit einem solch putzigen Stupsnäschen fand man wahrscheinlich nicht an jeder Straßenecke, und schon deshalb war dies doch einer der Aspekte, die ihn so bezaubernd machten. Klar, auch seine ganze Art war es, die Cari unheimlich mochte, dieses Freche und doch ungemein Charmante, das manchmal aus ihm herausbrach und durchaus seinen Reiz hatte. Ganz zu schweigen von den traumhaft langen Haaren des Sängers, die Cari bewunderte, seitdem Jamie sie hatte zu wachsen begonnen lassen. Sie sahen stets unheimlich gepflegt aus, glänzten so wundervoll seidig und luden dazu ein, die Finger durch sie gleiten zu lassen und mit einzelnen Strähnen zu spielen. Von dem Körper seines Freundes fing er besser gar nicht erst an. Bisher hatte er sich erfolgreich eingeredet, dass er ihn lediglich für seine Muskeln beneidete, aber in Wirklichkeit fand er Jamie genauso sexy wie Jamie ihn. Damn, und nun wollte er tatsächlich mit ihm eskalieren. Der Wahnsinn! Er beugte sich seinerseits ebenfalls weiter zu seinem Freund vor. Nur noch wenige Zentimeter trennten ihre Nasen. Ein erwartungsvolles Funkeln schwelte in Jamies Blick. Offenbar hatte er sich bereits mächtig in die ganze Sache hineingesteigert und hoffte nun auf sein Glück bei Cari. Klar, dass sein Mut belohnt werden musste. "Da die Frauen uns heute Nacht sowieso verschmähen, bin ich auch der Meinung, dass wir uns zusammen amüsieren sollten", raunte der Drummer, woraufhin Jamies Augen noch etwas größer wurden. Es war fast schon süß, wie aufgeregt er war. Der Sänger mochte es nicht darauf anlegen, besonders niedlich herüberzukommen, aber er war es trotzdem. Auf seine ganz eigene Art und Weise. Und vor allen Dingen in Caris Augen. Wenn man jemanden mochte und diese Gedanken zuließ, dann verliebte man sich in jedes noch so kleine Detail dieser besonderen Person. Cari liebäugelte mit dem Gedanken, Jamie einfach so zu küssen, auf den Mund, um ihre grenzenlose Freiheit zu spüren. Alles würde in dieser Nacht gehen, alles würde möglich sein. Schließlich aber beschloss er, Jamie noch ein wenig hungern zu lassen, war es doch einfach zu goldig, wie sehr sein Kumpel sich auf das freute, was vor ihnen lag. Verflucht, er musste Cari wirklich heiß begehren! Dies wiederum erfüllte den Drummer mit so etwas wie Stolz. Er fühlte sich mit einem Mal unglaublich sexy und sehr selbstbewusst. Aber ob er Jamie in dieser Nacht wirklich küssen würde, und was er mit ihm anzustellen bereit war, das stand für ihn noch in den Sternen. Er würde alles auf sich zukommen lassen. Er wusste lediglich, dass er ihn bei sich haben wollte, dass er ihm etwas näher kommen wollte als all die Jahre zuvor. Und nun, wo sie so offen wie noch nie miteinander umgingen, mussten sie sich nicht mehr zurückhalten. Es war wirklich schön, diese Freiheit im Hinterkopf zu wähnen. So viel gab es nachzuholen, so viel auszuleben.   Im ersten Moment mochte Jamie noch etwas enttäuscht dreinschauen, als Cari ihm nicht den erhofften Kuss auf den Mund drückte, doch als der Drummer ihn anstelle bei der Hand nahm und ihn vom Hocker zog, gab es nichts anderes mehr als Vorfreude für ihn. Der Anblick der abenteuerlustig funkelnden Augen Caris brannte sich in sein Gedächtnis, und auch wenn diese Nacht die einzige ihrer Art bleiben würde, so würde er sich wohl auf ewig daran erinnern, dass sie für ein paar Stunden wenigstens das Gleiche gefühlt hatten. Denn es war unverkennbar, dass Cari es auch wollte. Als sie auf der Rückbank des Taxis saßen, das sie zum Nachhause des Drummers bringen würde, konnte der für ihn entflammte Mann kaum mehr die Hände von ihm nehmen, während er ihm ziemlich schmutzige Dinge ins Ohr flüsterte, die beide grinsen ließen. Jamie bereute es keinen Augenblick lang, dass er endlich reinen Tisch gemacht hatte. Andernfalls wären sie wohl noch länger umeinander herumgeschlichen. Doch um ehrlich zu sein hätte er es nie für möglich gehalten, dass Cari wirklich derartige Wünsche hegte, weshalb er befürchtet hatte, heute Nacht seinen besten Freund verlieren. Aber zum Glück hatte er alles richtig gemacht und ließ sich schon wenig später eilig in die Wohnung seines Kumpels schieben. Als er nicht schnell genug lief, kassierte er sogar einen Klaps auf den Hintern. "Geh ins Badezimmer", hauchte Cari ihm von hinten ins Ohr und drängte ihn schon in die entsprechende Richtung. "Und mach dich nackig." Genüsslich schmunzelte Jamie in sich hinein und ließ sich nur zu gerne von seinem Freund leiten, bis er direkt vor der einladend aussehenden Wanne stand. "Aber erst nach dir", entschied er. "Ich will schließlich wissen, ob es sich überhaupt lohnt, sich auszuziehen." Verspielt schmiegte Cari sein Gesicht gegen Jamies Hals und ließ schon einmal voll Neugierde und Lust seine Hände unter das Shirt seines schönen Freundes gleiten. Er konnte noch nicht einmal mehr vor sich selbst leugnen, dass er diesen Mann wollte. Alles an ihm war anziehend, sein Duft, das Gefühl seiner Haut und erst recht dieser wundervolle Körper. Und besonders schön war, dass er sich bei ihm so geben konnte, wie er war - ein wenig ungehobelt, ein bisschen versaut, denn das war es, was Jamie genoss und was er an Cari schätzte. Neben seiner umwerfenden Optik. Seinem Knackarsch. Seinen trainierten Oberarmen. Und natürlich seiner Ausdauer. Perfekte Voraussetzungen für einen fantastischen Liebhaber. "Dass du wirklich an mir zweifelst." Cari schüttelte schmunzelnd den Kopf und machte sich nun von Jamie los, um sich vor ihm aufzubauen. Als er sich der vollen Aufmerksamkeit des anderen bewusst war, huschte ein verführerisches Grinsen über sein Gesicht und schwupps, hatte er auch schon sein Shirt gepackt und es sich über den Kopf gezogen. Selbstsicher hob er das Kinn. "Na, ist das ein Argument? Krieg ich dafür deinen Schwanz zu sehen?" Skeptisch legte Jamie den Kopf schief, während er ihn eingehend musterte. "Dafür kriegst du höchstens auch meinen nackten Oberkörper zu sehen", urteilte er und setzte seinen Zeigefinger an der Brust des anderen an, um ihn langsam hinab bis zum Bund dessen Hose zu führen. "Schwanz gegen Schwanz, so kommen wir ins Geschäft." Ehe Cari zur Tat schritt, drehte er erst einmal den Wasserhahn auf, damit die Wanne volllaufen konnte, während sie noch miteinander flirteten und sich langsam auszogen. Dann wandte er sich wieder Jamie zu, um ihn kurz prüfend zu mustern. "Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, wie gut es dir steht, ne Schwuchtel zu sein?" "Mh", brummte Jamie schmunzelnd. "Jetzt gerade. Das zweifelhafte Kompliment kann ich übrigens nur zurückgeben." Dafür kassierte er Caris Mittelfinger, ehe der Drummer sich unter Jamies Blicken die Hose aufknöpfte. Lüstern und hungrig beäugte Cari jede Gefühlsregung im Gesicht des Sängers, und als er seinen glasigen Blick registrierte, so wie er den Ansatz seines Schwanzes entblößte, leckte er sich über die Lippen. Jamie mochte das Ganze wirklich. Hatte er es, so schwul wie er war, tatsächlich all die Jahre ausgehalten, auf Männer zu verzichten? Cari bezweifelte das einerseits, andererseits hätte er wohl jetzt nicht derart gegeifert, wenn sich ein Typ vor ihm nackig machte. Oder lag dies nur daran, dass es Cari war, der in dieser Nacht sein Spielgefährte sein wollte? Fragen über Fragen, die den Drummer nicht mehr sonderlich kümmerten, als er zu allen Schandtaten bereit in der Wanne saß und bis zum Hals im Schaum versank. Auffordernd nickte er Jamie zu, der noch immer entrückt glotzend am Wannenrand stand. So was Notgeiles war ihm auch noch nicht untergekommen. Wie auch, er hatte es ja noch nie mit einem Mann getan. "Jetzt du", bestimmte er und maß Jamie aufmerksam von oben bis unten. "Wird Zeit, dass wir uns mal ohne Klamotten kennenlernen, Honey." Mit Genuss registrierte er die feine Gänsehaut auf den Armen seines Freundes, die seine Worte ausgelöst hatten. Mit voller Absicht hatte er den etwas lasziven Kosenamen angefügt, denn mittlerweile wusste er, was Jamie anmachte. Zumindest in Teilen. Denn es stand ganz außer Frage, dass es noch viel mehr zu erkunden gab. Doch auch Cari sollte noch die ein oder andere Überraschung erleben bezüglich seiner eigenen Vorlieben. Bereitwillig schlüpfte Jamie aus seinen Klamotten, und Cari pfiff begeistert, als die Boxershorts seines Freundes über die Waden gen Boden glitten. "Hot", lobte er und vollführte eine schmutzige Blowjobgeste, indem er seine Zunge in die Wange stieß. Jamie aber ließ sich offensichtlich nicht sonderlich davon beeindrucken, denn sein Gesicht blieb ernst, als er nackt wie er war seine Haare mit einem Gummi zusammenband. Der Anblick seiner Blöße schenkte er Cari wie selbstverständlich, gehörte ihm doch ohnehin schon alles ihm. Fein säuberlich steckte er die langen Strähnen in den Gummi, aber für die kürzeren unter ihnen blieb kein Platz mehr, sodass ein paar von ihnen ungebändigt seinen Nacken umspielten. Ein weiterer Aspekt, der Cari ungemein zu faszinieren wusste. Jamie war so natürlich einfach nur wunderschön, irgendwie feminin aufgrund seines Gesichtes und seiner Haarpracht, aber auch sehr männlich, was sein Körperbau ausmachte. Eine äußerst interessante Mischung, an der er sich hätte noch ewig weiden können. "Du Märchenprinz, du", raunte er, als Jamie am anderen Ende der Wanne Platz genommen hatte und nicht so recht wohin mit seinen Beinen wusste. "Was sind schon Frauen gegen dich?" Jamie sah ihm etwas amüsiert ins Gesicht. "Ach, gefall ich dir so gut?" "Und wie." "Schön, ich bin nämlich auch schon ganz hart wegen dir." "Das konnte ich gerade in voller Pracht bewundern." Der Drummer leckte sich lüstern über die Oberlippe und packte dann die Beine des anderen bei den Fesseln, da er das Rumgezappel satt hatte. Kurzerhand legte er sich die Füße seines Freundes auf den Bauch, was diesen doch ziemlich verwirrte. "Äh-", machte Jamie, doch Cari strich lediglich über die Oberseite von seinen Füßen. "Kein Ding", meinte er, während er Jamies Zehen doch recht angetan musterte. "An dir ist schließlich alles ziemlich geil." Das meinte er wirklich so, wie er es sagte. Eigentlich hatte er Männerfüße nie für sonderlich attraktiv empfunden, aber Jamie stellte eben in allen Belangen die Ausnahme dar. Es gab überhaupt nichts an seinem Freund, vor dem er sich geekelt hätte, kein einziges Körperteil. So war es kein Wunder, dass er auch dessen Füße mochte und sie wie selbstverständlich berührte und streichelte. Besonders genoss er es, wenn sein Freund die Zehen etwas anspannte oder auseinanderspreizte, was Jamie schnell mitbekam, woraufhin er es mit einem Lächeln mit purer Absicht tat. Am allerbesten aber gefiel es ihm, wenn er seinen Fuß empor bis zu seiner Brust schob und mit der großen Zehe sanft über seine Nippel glitt und an ihnen spielte. Als er eines davon schließlich behutsam zwischen zwei Zehen einklemmte und zusammendrückte, konnte der ohnehin schon atemlose Drummer nicht mehr an sich halten. "Du geiler Bock, was machst du hier mit mir?" Jamie aber tat nichts anderes, als ihn verträumt anzulächeln und sein Spiel vorzusetzen. Wahrscheinlich wurde aus seinem Lächeln gar ein Grinsen, so wie er seine Füße wieder abwärts gleiten ließ, und dieses Mal noch etwas weiter. Cari hielt die Luft an, so wie Jamie seinen rechten Fuß sanft über seine Erektion gleiten ließ. Spätestens jetzt gefiel dem durchtriebenen Sänger ihr nettes Spiel über alle Maßen, denn es machte ihm mächtig Spaß, Cari so aus der Fassung zu bringen. Ausgerechnet Cari, wo dieser doch sonst immer so um Beherrschung bemüht war. Aber seinen süßen Füßchen konnte er wohl nicht widerstehen. Wie interessant, dachte Jamie sich. Cari hatte also einen Fetisch. Ganz klar, dass dies ausgenutzt gehörte. Sein Freund sollte schließlich voll und ganz davon überzeugt werden, dass es sich gelohnt hatte, ein wenig Spaß mit ihm zu haben. Mit einer Frau hätte er dies mit Sicherheit nicht erleben können. Zumindest nicht mit einer, die er kaum kannte. Jamie hatte in diesem Spielchen wohl genauso wenig Erfahrung wie Cari, aber er ließ sich einfach von dem leiten, was ihm gefiel und beobachtete zudem die Reaktionen seines Freundes ganz genau. So war er mächtig verrückt danach, wenn der Sänger seinen Schwanz gegen seinen Bauch presste und mit seine Fußsohle darüber rieb. Verdammt, er stöhnte sogar dabei, und Jamie hätte am liebsten mitgestöhnt. Das, was sie taten, war verflucht intim, es war immerhin so etwas wie Sex, wenn auch auf eine ganz besondere Weise. Und wenn Cari derart dahinschmolz, dann konnte dies Jamie nicht ignorieren. Er wollte ihn komplett durchdrehen sehen. Schon jetzt machte es ihn mächtig an, dessen glasige Augen zu sehen, die angestrengt das Tun seiner Füße verfolgten. Am Schönsten war es nämlich, dass er mit dem zweiten Fuß an seinen Eiern zu spielen, sie sacht anzustupsen, während er ihn zwischen zwei Zehen aufreizend wichste. "Miststück, verdammtes", zischte Cari, so wie Jamie seine Vorhaut langsam auf- und abschob. "Mir kommts hier gleich, ey." Jamie schaute wissend zu ihm herüber. "Mir auch", brummte er erregt, und da sah Cari auch, wie sich der Schaum über dem Schritt des Sängers rhythmisch bewegte. Jamie konnte von Glück reden, dass er während seiner perversen Aktion die Hände frei hatte, mit denen er sich selbst bearbeiten konnte. Ansonsten hätte er noch ziemlich lange auf sein Glück warten können. Offenbar war er aber noch nicht weit genug, um Cari nicht mehr präzise verwöhnen zu können. Denn als großes Finale rieb er den Schaft seines Freundes zwischen beiden Füßen, so schnell, dass er nur noch sah, wie Caris Fingerknöchel weiß hervortraten, als er sich am Wannenrand festklammerte und die ebenso weiße Soße herausspritzte. Müßig zu erwähnen, dass es ihn ziemlich anmachte, sein Sperma auf seinen Zehen zu wissen, sodass er auch an sich noch ein wenig rascher Hand anlegte, bis es auch ihn erhob und die beiden Männer vorerst befriedigt in der Wanne saßen und sich keuchend ansahen. "Du bist echt klasse, Mann", gestand Cari seinem Kumpel. "Nicht halb so schwierig wie all die Frauen. Und dafür doppelt so sexy." Dass er fast schon ein wenig zu leicht war, dass verriet er ihm jedoch nicht, hätte es Jamies geschmeicheltes Schmunzeln doch sicherlich getrübt. Und außerdem spielte es ohnehin keine Rolle, wie leicht oder wie schwer Jamie zu bekommen gewesen war. Denn dem Spaß hatte dies keinerlei Abbruch getan, ganz im Gegenteil... Kapitel 5: Keep Quiet --------------------- Keep Quiet     Wie sehr er dieses Gefühl vermisst hatte, wurde ihm erst bewusst, als es nach viel zu langer Abstinenz wieder durch seinen Körper prickelte. Cari war eindeutig viel zu großartig, um für Wochen oder gar Monate auf ihn verzichten zu können, und so stellte es kein Wunder dar, dass sie es nun selbst auf Tour miteinander trieben, auf welche sie ihre Freundinnen meistens mitnahmen. Dann buchte jedes Pärchen ein Zimmer für sich, was einerseits auch eine ganz schöne Sache darstellte. Andererseits aber hatten sie früher viel ungestörter fremdgehen können, um die Dinge einmal beim Namen zu nennen. Sie hatten alle Zeit der Welt gehabt, um sich in aller Ruhe und Ausgiebigkeit zu lieben, hatten lange Nächte in trauter Zweisamkeit voll wundervoller Nähe genießen dürfen, denn es hatte nicht allzu lange gedauert, ehe sie begriffen hatten, dass sie nicht aufeinander verzichten konnten. Das Gefühl, seinen Körper an den des anderen zu pressen und mit diesem dem Höhepunkt immer näher und näher zu kommen, hatte sie beide längst süchtig gemacht. Und auch, wenn sie sich in letzter Zeit aufgrund der begrenzten Gelegenheiten stets beeilen mussten, nutzten sie fast jede freie Sekunde, um zu ficken. So auch heute, wo sie sich gemeinsam in das Zimmer verzogen hatten, das Jamie mit seiner Freundin bewohnte. Im Bruchteil weniger Sekunden hatten sie sich gegenseitig die Klamotten vom Leib gerissen, und immer wieder hatten sie sich atemlos ins Gesicht gegrinst, ehe sie stürmisch küssend aufs Bett gefallen waren. Diesem wilden Spiel wohnte selbstverständlich auch ein spezieller Reiz inne, von dem sie zehrten und der sie anspornte. Wenn die Gemüter sich den ganzen Tag über ohnehin aufgeheizt hatten, bot eine Situation wie diese die perfekte Gelegenheit, um sich abzureagieren. Genießen konnten sie später, wenn sie das Geschehene in Gedanken Revue passieren ließen, während ihre Freundinnen nicht das Geringste ahnen. Ja, sie waren kleine Scheißkerle, und wahrscheinlich würde ihr Treiben früher oder später auffliegen und gewisse Konsequenzen mit sich bringen, aber im Moment interessierte sie dies nicht im Geringsten. Im Moment interessierte sie nur der heiß begehrte Leib des jeweils anderen, der sich immer hektischer gegen den eigenen bewegte. Hitziges Stöhnen und Keuchen flutete den Raum, und später würde das zerwühlte Bettlaken von dem kleinen Abenteuer erzählen, welches auf ihm stattgefunden hatte. Aber vor allen Dingen würde die ganze Bude derart nach Sex riechen, dass Jamie erst einmal lüften musste, ehe seine Freundin angetrabt kam und Verdacht schöpfen konnte.   Der Sänger hielt die Augen geschlossen und vergrub das Gesicht in der Halsbeuge seines Freundes, der sich rhythmisch in ihm bewegte. Dessen feste Stöße erschütterten seinen erregten Körper, und er klammerte sich noch ein wenig verzweifelter an ihn, während seine Fingernägel ohne Rücksicht auf Verluste über den Rücken des Freundes fuhren und seiner Haut den ein oder anderen Kratzer zufügten. Nicht umsonst nannte Cari seinen Kumpel oft scherzhaft einen Raubkater, einen nimmersatten, wohlgemerkt. Denn Jamie war niemand, der so schnell genug von feinen Dingen bekam. Wenn Cari einmal begonnen hatte, ihn zu vögeln, dann durfte er für keine einzige Sekunde mehr inne halten. So zumindest war es bis jetzt gewesen. Doch die Lage änderte sich schlagartig, als Jamie selbst durch seinen Rausch hindurch ein Klimpern und Klackern vernahm, welches vom Flur her zu kommen schien. Alarmiert riss er die Augen auf und lauschte, während Cari ihn unbeirrt weiter nahm. Schließlich packte Jamie ihn bei den Armen. "Warte mal." Cari sah ihn mit glasigen Augen an und japste atemlos. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn. "Was ist? Willst du nun doch lieber Kuschelsex?" Er grinste verwegen auf seinen Lieblingsfreund herab, doch dieser drückte ihm bestimmt den Zeigefinger auf die Lippen und lauschte angestrengt. Wieder erklang dieses Klappern. "Shit!", zischte er und schnellte in die Höhe, so gut es eben ging, wenn auf einem ein Typ lag, der genauso schwer war wie man selbst. "Livia ist dort draußen!" "Fuck!", fluchte auch Cari, presste Jamie aber wieder zurück auf das Bett und begann schon wieder, ihn heftig zu rammeln. "Egal, dann erwischt sie uns halt. Ich kann jetzt jedenfalls nicht mehr-" "Mann!" In seiner Fuchtelei hatte Jamie sich in seinen Haaren verheddert und musste sich erst einmal seine Sicht zurückerkämpfen. So wie er wieder klar sah und seine Hände dazu benutzen konnte, um Cari mit aller Kraft von sich zu schieben, war es aber schon zu spät. Zumindest einerseits. "Geh in den Schrank! Sofort!", keifte Jamie zwischen zusammengepressten Zähnen und wollte seinen Freund in besagte Richtung bugsieren, als dieser unbeirrt seinen Schwanz aus ihm herauszog und ihn heftig rubbelnd über Jamies Bauch hielt. Im ersten Moment war Jamie ein wenig sprachlos, als er die weiße Soße auf seinen nackten Körper spritzen sah und dazu Caris angestrengtes Gesicht, doch er kramte seinen Verstand schnell wieder hervor und packte seinen Kumpel beim Arm, um ihn mit fast schon roher Gewalt auf den besagten Schrank zuzuzerren. Wahrscheinlich hatte er ihm damit den Orgasmus ziemlich vermiest, aber er war ja wohl selbst schuld daran. Wer hatte denn unbedingt weitervögeln müssen, obwohl sie ganz knapp vor dem Erwischen standen? Nie und nimmer wollte Jamie, dass Livia ihn in flagranti ertappte. Der Schock wäre viel zu groß gewesen. Dass Cari das nicht kümmerte, war ihm völlig klar. Immerhin handelte es sich dabei nicht um seine Partnerin. Selbstverständlich zeterte Cari ziemlich herum, als Jamie die Tür des Kleiderschrankes öffnete und seinem Freund fast so etwas wie einen Arschtritt verpasste, damit er in dem Möbelstück verschwand. "Du Blödmann, das zahl ich dir heim!", drohte er noch, doch Jamie brauchte sich zumindest nicht länger mit dem ihn zugleich wütend sowie vorwurfvoll ansehenden Gesicht seines Kumpels auseinanderzusetzen, denn im nächsten Augenblick hatte er die Tür auch schon geschlossen und war zurück auf das Bett gehechtet. Mit dem Fuß noch konnte er die Klamotten Caris unter das Bett schieben, ehe auch schon die Zimmertür aufschwang und Livia eintrat. "Na, Schatz?", grüßte sie ihn, selbstverständlich nichtsahnend. Jamies Herz aber klopfte so heftig, dass er nur mit Müh und Not einen Ton herausbekam. "Na..." Unbeholfen strich er sich die in Unordnung geratenen Haare glatt, bis ihm einfiel, dass sein eigentliches Problem ein ganz anderes war. Nein, eigentlich handelte es sich in der Summe sogar um drei Probleme. Erstens: Er war nackt. Gut, das allein wäre ja noch zu verschmerzen gewesen. Zweitens: Er war noch immer ziemlich hart. Auch damit hätte man sich arrangieren können. Eine Ausrede dafür hätte er locker aus dem Ärmel geschüttelt. Drittens: Er trug Caris Sperma auf dem Bauch spazieren. Und dieses war das eigentliche Problem. Argh, wenn er dieses Mistschwein in die Finger kriegen würde! Wenn er deshalb in Schwulitäten geriet, würde es Krieg geben, darauf konnte er sich verlassen. Noch war der Raum zum Glück abgedunkelt und Livia offenbarte sich das Ausmaß des Schreckens noch nicht. Zunächst schnupperte sie nur deutlich hörbar und eilte zum Fenster, um es aufzureißen. "Boah, hier stinkts echt ungelüftet", behauptete sie, während Jamie sie nervös dabei beobachtete, wie sie sich viel zu sehr dem Schrank näherte, in dem Cari hockte. Hoffentlich würde er dort drin bleiben und nicht plötzlich herausgesprungen kommen. Das hätte er ihm nämlich sogar noch einen Zacken übler genommen als das Sperma auf seinem Bauch. Aber eigentlich wusste er ja, dass er Cari trauen konnte. So ein mieses Kumpelschwein war der Drummer dann doch wieder nicht. "Ich riech nichts", gab Jamie von sich, während sich seine Hand auf die Suche nach einem Taschentuch machte. Leider fand sie keines, zumindest nicht, bevor Lina nicht doch das Licht angeknipst hatte. Mit der Hand am Schalter verharrte sie und starrte Jamie an. Dieser glaubte, jeden Moment verrecken zu müssen und liebäugelte tatsächlich mit dem Gedanken, alles zu gestehen, auch wenn es wehtat. Doch dieser Vorsatz dauerte nur eine Sekunde. Nämlich bis Livia anfing, lasziv zu grinsen. "Oh, was für ne Überraschung", raunte sie sicht- und hörbar angetan. Jamie lächelte dazu nur hilflos. "Ich hab mich schon mal vorbereitet", verkündete er, sich kein bisschen wohl in seiner Haut fühlend. Diese ganze Sache mit dem Kumpelficken war eine einzige Scheiße, zumindest kam es ihm in diesem Moment so vor. Er bereute es, sich von Cari immer und immer wieder verführen zu lassen. Wieso konnte man nicht gleichzeitig mit dem Kopf und mit dem Schwanz denken und ihre Interessen diplomatisch abwägen? Tja, nun hatte er jedenfalls den Salat. Er hoffte, seinen Kopf noch einigermaßen zufriedenstellend aus der Schlinge ziehen zu können. "Konntest es wohl wiedermal nicht erwarten, mh?" Livia stolzierte nun auf ihn zu und knöpfte sich im Laufen die Bluse auf. Jamies Blick huschte prompt und vollkommen unbeabsichtigt auf das freiwerdende Dekolleté, woraufhin sich seine Augen automatisch zu Stielaugen wandelten und sein Schwanz erst recht nicht mehr daran dachte, endlich zu erschlaffen. "Kann man wohl sagen", erwiderte er nach wie vor nervös und empfing seine Freundin, indem er den Arm um ihre Schultern legte, ihr die Bluse vom Rücken streifte und zu sich hinab zog. Cari würde sich später wahrscheinlich arg beschweren, wenn er nun seine Freundin vögelte, während er dort drin in diesem dunkeln Loch hockte und nichts sehen, aber alles hören konnte. Eigentlich war es nicht fair, sich nun zu vergnügen, aber andererseits hatte Cari ja im Gegensatz zu ihm bereits seinen Orgasmus gehabt. Direkt auf seinem Bauch, über welchen nun Livias Zeigefinger wanderte. Am liebsten hätte Jamie sie angeschrien, dass sie ihn dort heute nicht berühren durfte, aber da sah sie auch schon deutlich entflammt zu ihm empor - und führte sich den spermaverschmierten Finger an die Lippen, ehe sie sich ihn in den Mund schob. Jamie blieb nichts anderes übrig, als überrascht die Augenbrauen hochzuziehen und unschuldig zu lächeln. Oh Gott, wenn sie gewusst hätte, was sie da zu sich nahm... Der Gedanke aber wurde im Keim erstickt, als sie ihn in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte und sich gegen ihn drängte. Auf ihren Lippen konnte er eindeutig Cari schmecken, diese geile Sau, was ihm jedoch ziemliches Unbehagen bereitete. Was zum Teufel tat er hier nur? Jedoch verabschiedete sich sein Verstand alsbald vollständig, so wie Livia ohne den Kuss zu lösen den Verschluss ihres BHs öffnete und ihm ihre schönen Brüste präsentierte. Ja, er konnte nicht abstreiten, dass es in gewissen Momenten ziemlich geil war, bi zu sein. Cari jedoch sah dies im Augenblick aber ganz bestimmt ein wenig anders...   Er hatte sich absichtlich mit jeglichen Lautäußerungen zurückgehalten, seinem armen Freund zuliebe, hatte aber Livia schlecht verbieten können, sich frei zu entfalten. Im Hotel war sie gottseidank zwar ein wenig leiser als zu Hause, aber nichtsdestotrotz hatte Cari mit Sicherheit erfahren können, wie gut Jamie doch im Bett war. Sein Bottom! Bestimmt schmeckt ihm das überhaupt nicht, überlegte der Sänger, während er nach wie vor nackt und keuchend auf der Matratze lag, nachdem er seine Freundin beglückt hatte. Nun hatte sie sich zum Duschen ins Bad verzogen, und Jamie bedauerte es genauso sehr wie er es ihn erleichterte, dass sie ihn nicht gefragt hatte, ob er mitkommen wollte. Diese Zwickmühlen waren doch einfach nur beschissen. So wie sich die Badezimmertür schloss, tat sich die Tür des Kleiderschrankes langsam auf und ein vertrautes Gesicht sah Jamie vorwurfsvoll an. "Schönen Dank auch für den Hörporno", beschwerte Cari sich ungehalten, senkte aber glücklicherweise die Stimme, so wie Jamie sich hektisch den Finger an den Mund hielt. "Ein echt toller Freund, der sich vergnügt, während ich hier im Schrank sitze und Platzangst habe. Außerdem ist es dunkel, eng und stinkt - erinnert mich an dein Loch." "Nun scheiß dir nicht ein", meinte Jamie nur unsensibel, überhörte aber den Kommentar bezüglich seiner Körperöffnung. "So schlimm kanns gar nicht sein." "Wir können auch gerne tauschen", meinte Cari gleichgültig. "Mal sehen, was Livia sagt, wenn ich an deiner Stelle auf dem Bett liege, wenn sie aus der Dusche kommt." "Vergiss es, Mann. Das ist blöd." "Gut, dann halt nicht." Cari schaute kurz auf den Boden, dann sah er wieder Jamie an. "Kann ich nun raus?" "Vergiss es!", beeilte Jamie sich zu sagen und riss die Augen auf. "Du bleibst dort drin, klar?" "Du bist echt ein Arschloch", beschwerte Cari sich und machte sich daran, sich wieder in den Schrank zurückzuziehen. Hinter der geschlossen Tür hörte man ihn noch zetern: "Ich popp dich nie wieder. Das hier war mir echt ne Lehre." Jamie wusste darauf nichts zu sagen. Er zog nur genervt den Mund breit. Schließlich glaubte er seinem Freund ohnehin nicht. Der hielt es doch keine drei Tage aus, ohne seinen Schließmuskel zu entern. Solche Drohungen brauchte er also gar nicht erst auszusprechen. "Und falls ich die ganze Nacht hier drin bleiben muss", fuhr Cari fort, "reiß ich dir deinen kleinen Arsch auf, kapiert?" "Das würdest du nie tun", triumphierte Jamie frech. "Du hast mich viel zu gern. Ich weiß das ganz genau." "Penner." "Jau." In dem Moment trat Livia aus dem Bad und warf Jamie einen verwirrten Blick zu. "Mit wem sprichst du?" "Ach." Jamie winkte ab. "Mit mir selber." Die junge Frau runzelte zwar die Stirn, hakte aber nicht weiter nach, sondern gesellte sich zu ihrem Freund und schmiegte sich an ihn. Es dauerte nicht lange, bis beide eingeschlafen waren. Sex machte eben müde. Und doppelter Sex machte doppelt müde. Man konnte also behaupten, dass Jamie den langen Schlaf der Sünder schlief. Oder zumindest diesen schlafen wollte. Denn irgendwann, er hatte noch gar nicht lange die Augen zu, drang ein lautes Niesen aus dem Kleiderschrank. Fuck, fluchte er innerlich, als sich auch schon Livia in seinen Armen zu regen begann und inne hielt, um zu lauschen. Genau in diesem Moment, in welchem die Stille fast schon in den Ohren schmerzte, wiederholte sich der Nieser. Nicht Cari würde ihm den Arsch aufreißen - er würde Cari den Arsch aufreißen, wenn er ihn in die Finger bekam, das schwor er sich! Verdammt, was musste er auch so rumbrüllen beim Niesen? War der ein Affe oder was? "Was war denn das?" Livia sah Jamie aus großen Augen an, doch der Sänger versuchte sie mit einem Schmunzeln zu beruhigen. "Keine Bange, das war nur ich." "Du?" Ungläubig musterte sie erst ihren Freund, dann wanderte ihr Blick ausgerechnet zur wahren Quelle des Geräuschs. "Das...das kam aus dem Schrank..." "Kam es nicht!", versuchte Jamie sie von dieser Überzeugung abzubringen, doch da war die Frau schon aus dem Bett geschlüpft und tappte auf den Schrank zu. Vorher hatte sie sich noch mit ihrem Eishockeyschläger bewaffnet, was Jamie alarmiert hinterherspringen ließ. Wenn hier jemand Cari kalt machte, dann würde er das sein und nicht sie! Am liebsten hätte er das laut gesagt, aber anstelle sagte er etwas anderes. "Geh-geh besser ins Bad, während ich als Mann im Haus nachschaue", äußerte er seine Meinung zu der Sache und hielt Livia bei den Schultern fest. Sie drehte sich auch kurz zu ihm um und sah ihn zweifelnd an. "Das ist doch viel zu gefährlich für dich, oder nicht?" Sie blinzelte, dann drehte sie sich um und marschierte weiter. "Papperlapapp", entschied sie und packte den Griff der Schranktür. Jamie blieb nichts anderes mehr übrig, als die Augen zusammenzukneifen und resigniert den Kopf zu schütteln.   Sekunden später fand er sich auf dem hell erleuchteten Hotelflur wieder. Nackt und in reizender Gesellschaft seines ebenso nackten besten Freundes. Beide Männer verdeckten mit den Händen ihr bestes Stück vor den Blicken eventuell vorbeigehender Nachtschwärmer. "Und das alles nur, weil du unbedingt so einen Krach machen musstest!", beschwerte Jamie sich. "Sind wir hier im Zoo oder was?" "Sorry, dass ich meine Körpergeräusche nicht unterdrücken kann", murrte Cari mit eingeschnappten Blick auf die weiße Wand gegenüber. "Bin halt auch nur ein Mensch." "Laber nicht, du bist ein Brüllaffe. Ich habs doch gehört." "Dann herzlichen Glückwunsch zu deinen zoophilen Neigungen, du Perversling." Jamie machte sich eine Hand frei, um mit dieser Cari den Mittelfinger zu zeigen, woraufhin dieser aber komplett unbeeindruckt blieb. "Du hättest ja auch vorher im Schrank wischen können", konterte er bissig. "Vielleicht hätte ich dann nicht niesen müssen. Und du hättest nun keinen Ärger im Paradies." Die beiden Männer schwiegen. Sie hatten begriffen, dass es sinnlos war, diese Diskussion zu führen, war das Kind doch ohnehin schon in den Brunnen gefallen. Die Zeit ließ sich nicht mehr zurückdrehen und somit auch der Schrank nicht präventiv wischen. "Und jetzt?", wollte Jamie nach einer Weile wissen und schielte zu Cari hinüber. Der zuckte zunächst die Schultern, hatte aber doch eine Idee. "Wir fragen Tim und Rikki, ob sie uns Asyl gewähren", schlug er vor, und Jamie war einverstanden. Er hoffte lediglich, dass die beiden anderen nicht darauf bestanden, einen geblasen zu bekommen, wenn sie mit solchen Wünschen zu ihnen kamen. Auch wenn er bi war, so wollte er nicht unbedingt mit Tim oder Rikki sexuellen Kontakt haben. Irgendwie erschien ihm das ein wenig eklig. Nicht jeder Mann konnte schließlich so geil und umwerfend wie Cari sein. Cari war die Creme de la Creme der Männerwelt. Die Krone der Schöpfung. Brüllaffe hin oder her - dann war er eben ein heißer Brüllaffe. Und er zoophil. Egal. Für diesen Mann nahm man alles in Kauf.   Gerade, als Jamie an die Tür des Zimmers klopfen wollte, in dem ihre Bandkollegen wohnten, legte Cari ihm die Hand auf die Schulter. Als der Sänger sich ein Stück weit herumdrehte, konnte er den treuherzigen, ja schon fast reuevollen Blick seines Freundes sehen. Wenn er ihn so ansah, dann wollte er ihn für gewöhnlich küssen. "Dass ich dich nie wieder poppen will", murmelte Cari betreten, "das war übrigens nicht so gemeint. Eigentlich spiel ich ja ganz gerne Risiko, wenn ich dafür deinen süßen Arsch-" Schnell drückte Jamie ihm einen Kuss auf den Mund, woraufhin er verstummte. Anstelle sahen die beiden Männer sich noch ein paar Sekunden lang in die Augen, ehe sich auf Jamies Gesicht allmählich ein breites Grinsen ausbreitete. "Weißt du was?" "Was?" Jamie kaute auf seinem Piercing herum. "Wir kommen übrigens in die Hölle", eröffnete er Cari. "Livia hat von deinem Sperma genascht." "Oh", machte der Drummer nur, da er offenbar nicht so recht wusste, was er davon halten sollte. Auch Jamie wusste es nicht wirklich. Ihm war lediglich klar, dass bisexuelle Männer es nicht gerade leicht im Leben hatten und dass Cari und er wohl auch in Zukunft noch in viele Schwierigkeiten geraten würden, wenn sie sich weiterhin einander hingaben. Doch das würde sie nicht davon abhalten, ihr Spiel weiterzutreiben, war es doch viel zu geil, um damit aufzuhören... Kapitel 6: Virtual Reality -------------------------- Virtual Reality     Er wusste selbst nicht, wieso er diesen Schritt eigentlich gegangen war. Okay, um ehrlich zu sein wusste er es schon ziemlich genau. Eine Portion gieriger Verzweiflung gepaart mit dieser seit Jahren anhaltenden, unerfüllten Sehnsucht war es schließlich gewesen, die ihn dazu getrieben hatte, sich auf einer dieser doch recht ominösen Partnerbörsen anzumelden. Gut, als Partnerbörse konnte man diese Seite nicht gerade bezeichnen. Denn wer suchte schon mittels eines Schwanzbild nach der Liebe seines Lebens? Auf jener Plattform wimmelte es nur so von eindeutigen Profilbildern und dazu passenden Benutzernamen. Einerseits schreckte Jamie dies ab, doch wenn er einmal seinen Verstand außer Acht ließ und nur seine Instinkte sprechen ließ, wurde ihm klar, dass er hier richtig war. Denn auch er war nicht auf der Suche nach einer Partnerschaft, mitnichten, hatte er doch eine Freundin, die er liebte und die glücklicherweise dieselben Gefühle für ihn hegte. Aber leider war sie nicht in der Lage, ihm im Bett all das zu geben, was er brauchte. Er verzehrte sich nach etwas anderem. Nach etwas, das er auf dieser Seite zu finden glaubte. Ja, hier war er richtig. Ohne Frage.   Auch wenn es ein eher ruhigerer Nachmittag war, den er allein zu Hause im Bett verbrachte, hatte er nicht die Geduld, sich einen vernünftigen Username auszudenken. Er empfand dies ohnehin als eher lästig und mitunter auch als recht albern. Was er wusste war lediglich, dass er sich auf keinen Fall einen total reißerischen Namen zulegen wollte. Um sich selbst 'Cocksucker' oder 'Creampielover' zu nennen, fehlte ihm dann doch das Selbstbewusstsein. Außerdem passte es überhaupt nicht zu ihm. Jamie war keiner, den man als coolen Macker bezeichnet hätte. Er mochte zwar auch kein Langweiler sein, aber er war eben anders in seinen Interessen. Wie er erfahren hatte, begeisterten sich die meisten Kerle auf der Seite für alltägliche Dinge - Autos, Sport (okay, das tat er selbst auch) und eben Sex (dito). Musik oder Bands erwähnte kaum jemand, und einen Hang zur dunklen Seite besaß wohl auch niemand. Nun, es würde wahrscheinlich nicht allzu leicht werden, jemanden zu finden, der sein Profil ansprechend fand. Aber er wollte es dennoch versuchen. Und das, ohne sich selbst zu verleugnen. Deshalb tippte er als Benutzernamen auch kurzerhand 'Deadboy' ein, denn das war das passabelste, was ihm auf die Schnelle einfiel. Zehn Minuten später würde er seine Wahl ohnehin bereuen, und vielleicht würde er dann auch schon wieder sein Profil löschen, weil er erkannt hatte, dass es eine dämliche Idee gewesen war, sich auf so einem Portal zu registrieren. Denn auf ewig konnte er seinen Verstand nicht schweigen lassen. Irgendwann würde der ihm mitteilen, dass es absolut hirnrissig anmutete, ein Teil einer Welt zu werden, für die es nur Schwänze und Ärsche gab. Doch noch wollte er es auf sich zukommen lassen. Vielleicht schrieb ihm eh niemand. Er hoffte es genauso sehr, wie er es befürchtete. Da er seine Chancen aber doch ein wenig in die Höhe treiben wollte, beschloss er, ein Bild von seinem Gesicht in das Profil einzufügen. Seine Wahl fiel auf eines, auf dem er kein Make Up trug, auch wenn er sein nacktes Gesicht meist nur ungern zeigte. Aber Gruselschminke würde dann noch die letzten potenziellen Stecher abschrecken. Oh Mann, wie weit ihn seine Verzweiflung gehen ließ. Aber er brauchte schlicht und ergreifend mal eine ordentliche Nummer mit einem Typen. Wahrscheinlich würde er sogar mit dem erstbesten ein Treffen vereinbaren, ganz egal, wie dieser aussah. Vielleicht würde er auf ungeschützten Verkehr bestehen und ihn mit allen möglichen Krankheiten anstecken. Und ihm zudem seinen ungefickten Arsch zerstören. Abermals zweifelte er daran, dass er das Richtige tat. Aber nun war er schon so weit, jetzt kam kein Rückzieher mehr infrage. Immerhin konnte er sich selbst davon abhalten, solche prägnanten Eckdaten wie Schwanzlänge und sexuelle Präferenzen aufzuführen. Derartiges wollte er dann doch erst kundtun, wenn er direkt danach gefragt wurde und der Kerl einigermaßen was in der Birne hatte. Dumm fickte zwar gut, aber Dumme waren auch gefährlich. Dann wollte er doch lieber etwas länger warten auf einen, der es wirklich ernst meinte. Klar, er wollte sich beim Ficken nicht über die Relativitätstheorie austauschen, und er selbst war zugegeben auch nicht die hellste Leuchte am Himmel. Aber dennoch... Ja, vielleicht würde er so nie jemanden finden. Was er insgeheim ja wollte. Denn um ehrlich zu sein sehnte er sich ohnehin nur nach einem ganz bestimmten Mann. Oder zumindest einem Ersatz für diesen. Er würde ohnehin nur an ihn denken. Ganz egal, mit wem er sich traf. Mit wem er schrieb.   Noch einmal ging er die wenigen Daten durch, die er angegeben hatte, dann speicherte er sie ab. Nun waren sie für jeden sichtbar, und er wurde sogar als neues Mitglied in einer Liste geführt. Wahrscheinlich würden die notgeilen, alten Säcke ihm die Tür einrennen. Egal. Er musste schließlich auf keine einzige Mail eingehen. Oder er konnte besonders unterbelichtete Typen ein wenig verarschen. Sollten sie ihn doch als Fakeprofil melden. Die Welt würde deshalb auch nicht untergehen.   Sekunden später leuchtete neben dem Briefsymbol auch schon eine kleine, rote Eins. Nun wurde es also ernst, dachte Jamie sich und klickte mit zusammengepressten Lippen auf den Posteingang. Die Nachricht kam von einem dieser Perversen, die wohl ein und denselben Copy-and-Paste-Text an die gesamte Memberschaft schickten. Ein Angebot zu unverbindlichem Sex auf einem Parkplatz bei Stockholm. Wenn man Näheres wissen wollte, sollte man eine Handynummer anrufen. Genervt löschte er die Mail, nur um bei der Aktualisierung der Seite feststellen zu können, dass er schon wieder Post hatte. Dieses Mal sogar gleich drei Nachrichten. Die erste stammte von einem Typen, der ein Schwanzbild auf dem Profil hatte (welches noch nicht einmal gut aussah...dieses Teil hätte er niemals in die Hand, geschweige denn in den Mund genommen, nicht einmal dann, wenn er schon drei Schnäpse intus hatte). Seine Nachricht bestand aus gerade mal zwei Worten in Kleinbuchstaben: 'wie gehts?' Da Jamie auf jenen Kerl ebenfalls keinen Bock hatte, löschte er diese Mail genau wie die erste und widmete sich der zweiten. Auch diese war absolut nichtssagend und von einem Typen ohne nennenswerte Infos im Profil verfasst. Bestimmt war er fett, hässlich und zudem auch noch mit einem kleinen Ding gesegnet. Sowas kam für ihn ebenfalls nicht infrage. Schließlich sah er selbst ganz gut aus und wollte sich nicht mit solchem Abschaum zufrieden geben. Auch Verzweifelte durften ja wohl ein paar Ansprüche hegen.   Er hatte die Hoffnung auf eine vernünftige Nachricht eigentlich schon aufgegeben, weshalb er die dritte im Bunde entsprechend gelangweilt seufzend öffnete. Allerdings musste er überrascht feststellen, dass diese ein wenig anders war als die vorherigen. Der Typ, der sie geschickt hatte, nannte sich Kråka666 und hatte ein Bild von Gene Simmons auf dem Profil anstatt seinem Geschlechtsteil. Ansonsten erfuhr man über ihn auch nicht sonderlich viel, außer, dass er auf verschiedene Bands stand, die auch Jamie zu seinen liebsten zählte. Ach, und bei seinen Präferenzen fanden sich nicht etwa die üblichen Abkürzungen wie AV, NS oder gar KV. Nein, dieser Typ hatte laut eigener Aussage ein Faible für lange, schwarze Haare und grüne Augen. Kråka. Krähe. Crow. Quatsch, er brauchte sich gar nicht einzubilden, dass ausgerechnet sein heimlicher Traummann und Jugendschwarm auf so einer Seite wie dieser jagen ging. Schließlich stand dieser nicht auf Männer; Jamie hatte genügend Versuche getätigt, um ihm bezüglich seiner Sexualität ein paar Geheimnisse zu entlocken, aber er hatte stets dicht gemacht und war auf nichts eingegangen. Selbst als Jamie sich ihm einmal ganz ungeniert nackt im Hotelzimmer präsentiert hatte, hatte er aus der Wäsche geguckt, als würde er die Wand anstarren. Komplettes Desinteresse war dem Sänger entgegengeschlagen und hatte ihn schwer enttäuscht. In dieser Zeit hatte er sich geschworen, Cari abzuschreiben. Er wollte ihn nur noch als seinen besten Freund sehen. Aber das war schwierig, wenn man sich jede Nacht vor dem Einschlafen wünschte, wie man sich nackt an dem Körper eben dieses besten Freundes rieb und von ihm zum Orgasmus gebracht wurde. Wieso musste Cari auch nur so verdammt heiß und gutaussehend sein? Ohne ihn hätte Jamie wahrscheinlich nicht einmal bemerkt, dass er bisexuell veranlagt war. Cari hatte diese Seite an ihm wachgekitzelt. Und nun kam er nicht mehr von seinen Fantasien los.   Er hakte die Namens- und Interessengleichheit des anonymen Typen mit seinem besten Kumpel als reinen Zufall ab. Die Nachricht des Krähenmannes fesselte ihn aber dennoch prompt. Mann, dieser Kerl hatte sich wenigstens Gedanken gemacht und war wirklich an ihm als Mensch interessiert. Und nicht nur an seinen Genitalien. "Einen Prinzen der Nacht habe ich mir immer in meinem Bett gewünscht", schrieb er - okay, Sex war ihm ebenfalls nicht ganz unwichtig, und das war gut so. "Aber solche dunklen Engel wie dich findet man selten in der freien Wildbahn. Wo hast du dich nur so lange vor mir versteckt, wenn du doch auch in Stockholm wohnst?" Jamie machte sich sofort daran, eine Antwort zu tippen. Er wusste nicht so recht, ob es ihm gefiel, als Prinz der Nacht und dunkler Engel bezeichnet zu werden, aber als er sich vorstellte, wie Cari ihm derartige Worte mit seiner tiefen Stimme ins Ohr raunte, während er mit ihm zugange war, kannte er die Antwort doch. Cari würde er einige Dinge durchgehen lassen. Hauptsache, er nahm ihn endlich wahr und ließ ihn spüren, dass er ihn begehrte. Leider hatte der Krähenmann kein Bild von seinem Gesicht in seinem Profil, obwohl Jamie dies gerade interessiert hätte. So beschloss er, neben einem Dank für die Komplimente an seine Schönheit und dem Lob des guten Musikgeschmackes des anderen nach einem Foto zu fragen. Dass dies offenbar ein wenig zu früh kam, merkte Jamie daran, dass sein Chatpartner auf seine Frage gar nicht einging. Anstatt schwärmte er wieder von ihm. "Ich möchte dich küssen. Auf den Mund und wohin immer du möchtest." Jamie mochte keine Frau sein, aber solche Worte ließen ihn dennoch nicht kalt, ganz und gar nicht. Er genoss es, umworben zu werden, und zum ersten Mal fühlte er sich wirklich gut mit seiner Sexualität und konnte sie akzeptieren. Es war befreiend, endlich einmal zu dem stehen zu können, was man war. Er genoss es so sehr, dass der Chat bis in die Nacht hinein andauerte. Zwischendurch rief seine Freundin an und erzählte ihm von ihrer Mädelsshoppingtour, auf die er ganz gerne hatte verzichten können. Dafür hatte er sich die Zeit schließlich mit anderen Dingen vertrieben. Endlich hatte er einen Kerl gefunden, mit dem er sich verstand und der im Gegensatz zu Cari Interesse an ihm als Mann hatte. Und trotzdem Cari ihm so fern war, was dies anging, stellte er sich jedes Mal vor, sein Freund wäre es, der ihn mit solch charmanten, süßen Worten zu bezirzen versuchte. Denn dies stellte nun einmal nach wie vor seinen größten Wunsch dar. Eine Nacht mit Cari, eine einzige nur...er hätte sich nichts Schöneres und Erfüllenderes ausmalen können.   Es war schon weit nach ein Uhr, als der Krähenmann ihm schließlich eine gute Nacht wünschte und ihm versprach, von ihm zu träumen, von seinem hübschen Gesicht und seinen wundervollen Haaren, durch welche er seine Finger gleiten lassen wollte. Er beschrieb, dass er sich nach seinem Duft sehnte, und als Jamie den Laptop zuklappte, lag er zum ersten Mal nach sehr langer Zeit wieder einmal komplett zufrieden und auch ein wenig erleichtert in seinem Bett. Für einen Moment waren alle Sorgen von ihm abgefallen, weshalb er auch gleich einschlief. Morgen würde ein anstrengender Tag werden, arbeitete die Band doch gerade an den Aufnahmen für ihr nächstes Album, und er würde wahrscheinlich von früh bis spät singen müssen, immer und immer wieder dieselben Stellen. Doch der Morgen sollte ihm von seiner Bekanntschaft noch ein wenig versüßt werden. Der Krähenmann umwarb ihn abermals mit lieblichen Worten, und der verzückte Jamie schickte ihm daraufhin ein Bild von seinem tätowierten Oberkörper, lechzend danach, weitere Komplimente zu bekommen. Und natürlich blieben diese nicht aus. "Du bist die reinste Sünde, Baby", lobte er ihn. "Ich beneide all die Männer, die dich schon ganz nackt gesehen haben. Die dich hatten haben dürfen. Es muss wundervoll sein, dich zu lieben." Jamie wusste nicht, ob er ihm mitteilen sollte, dass er bisher noch nie etwas mit einem Mann gehabt hatte, doch weil er sich noch immer unbewusst einbildete, mit Cari zu schreiben, erzählte er ihm sein Geheimnis einfach. Erzählte ihm, wie lange er sich schon nach einem Kerl sehnte, der es ihm besorgte - und dass er sehr für seinen besten Freund schwärmte. "Seine ganze Art und seine Ausstrahlung sind einfach nur wahnsinnig scharf", ließ er sich zu genaueren Umschreibungen hinreißen. "Oft läuft er nur in kurzen Hosen herum, und wenn ich nur seine nackten Beine sehe, fange ich an zu sabbern. Ich würde ihm am liebsten in seinen knackigen Hintern beißen. Oh Mann, er dürfte mich jederzeit ficken. Ich will doch nur einmal schreien dürfen für ihn...warum tut er mir den Gefallen nicht? Ach so: Weil er ne verdammte Hete ist..." Die Antwort des Krähenmannes blieb aus, und Jamie befürchtete, ihn mit seinen Lechzereien verschreckt zu haben. Wieso hatte er nicht einmal nachdenken können, bevor er so einen Stuss schrieb, der einen Fremden gar nicht interessierte und der einen Kerl, der irgendwie auf ihn zu stehen begonnen hatte, abstieß? Verdammt. Das alles geschah nur, weil er Cari ums Verrecken nicht aus dem Schädel bekam. Wahrscheinlich würde er sich nie auf einen anderen Mann einlassen können. Schließlich wollte er nur ihn. Zu jeder Tages- und Nachtzeit. Und vor allen Dingen dann, wenn er in unmittelbarer Nähe war.   Kein Wunder also, dass ihm der Tag im Studio doppelt zusetzte. Als er abends in sein Bett fiel und einen erschöpften Seufzer tätigte, ließ er das Geschehene noch einmal Revue passieren. Cari war ständig um ihn herumscharwenzelt und hatte ihn ab und an so seltsam angesehen, als wüsste er irgendetwas, das ihn ziemlich interessierte. Dass er dabei noch heißer als sonst gewesen war, musste man gar nicht erst erwähnen. Das kleine, spitzbübische Lächeln auf den Lippen und die funkelnden Augen hatten Jamie eine verdammte Gänsehaut beschert. Als der Drummer sich dann noch seines Shirts unter seinen Blicken entledigt hatte, war Jamie nichts anderes mehr übrig geblieben, als sich schlicht und ergreifend wegzudrehen. Auch er hatte Gefühle, verflucht! Und Cari hatte eindeutig mit ihnen gespielt. Ganz so, als wüsste er tatsächlich etwas von Jamies Schwärmerei für ihn. Aber er hatte sich nie verraten. Bei niemandem. Also konnte es nur sein, dass ein Gerücht die Runde machte. Hatte er Cari irgendwann einmal zu indiskret angestarrt, mit glasigen Augen und Geifer im Mundwinkel? Er konnte sich nicht erinnern. Eigentlich hatte er stets geglaubt, sich und seinen Körper unter Kontrolle zu haben. Aber dem war wohl nicht so. Oder aber Cari war doch der Krähenmann. Dann hätte alles einen Sinn ergeben. Aber dieser Illusion, diesem Wunschdenken, wollte er sich dann doch nicht hingeben. Es war einfach zu absurd. Wieso sollte Cari so eine seltsame Nummer abziehen? Wenn er denn wirklich etwas von ihm gewollt hätte, dann hätte er es ihm doch einfach ins Gesicht sagen können, oder? Okay, Jamie hatte dies auch nicht getan, aber immerhin hatte er ihm genügend Möglichkeiten eingeräumt, sich ihm zu nähern. Doch keine hatte er ergriffen. Keine einzige.   Nachdem er sich ein Bier aus dem Kühlschrank geholt hatte, klappte er den Laptop auf, in der leisen Hoffnung, dass der Krähenmann trotz allem noch Interesse an ihm hegte. Er beschloss, sich bei ihm zu entschuldigen, vergaß diesen Vorsatz jedoch, als er eine neue Nachricht von seinem Chatpartner im Postfach vorfand. In dieser fand sich kaum mehr als der Vorschlag, ihm doch mal über seinen normalen Mailaccount zu schreiben, da dies komfortabler war und vor allen Dingen diskreter. Er wollte quasi, dass sie unter sich waren, schlussfolgerte Jamie und schrieb ihn also per E-Mail an, ganz so, wie er es gewünscht hatte. Er teilte ihm mit, dass er nun Feierabend hatte und ziemlich abgeschlagen war. Eine Minute später fand er eine neue Nachricht im Eingang. "Du Armer." Anbei fand sich ein lächelnder Smiley. "Offenbar brauchst du jetzt jemanden, der dir ein wenig Zuwendung schenkt. Ist deine Freundin denn nicht in der Nähe?" "Die hat Nachtschicht", tippte Jamie und entschloss sich dazu, ein wenig mutiger zu werden und ebenfalls seinen Chatpartner anzuflirten. Was hatte er schon zu verlieren? "Aber zum Glück hab ich ja dich." "Du meinst also, ich könnte dich ein wenig verwöhnen, mh?" Abermals tauchte vor seinem inneren Augen Cari auf. Cari, wie er ihn an diesem Tag gemustert hatte, mit einer hochgezogenen Braue. Es hatte nur noch gefehlt, dass er ihm zuzwinkerte - gottseidank hatte er dies nicht getan. Das hätte Jamie nicht überlebt. "Sag du es mir", schrieb er forsch. Die Antwort folgte prompt. "Ich nehme an, dass ich weiß, was du mögen könntest", las Jamie in Gedanken mit Caris lasziver Stimme. "Aber ich möchte, dass du den ersten Schritt gehst und mir zeigst, wonach es dir verlangt." Das Gespräch nahm Jamie mehr und mehr gefangen, was zur Folge hatte, dass auch seine letzten Hemmungen fielen. Er hatte noch nie etwas getan, das man als Cybersex bezeichnen konnte, aber irgendwann war ja immer das erste Mal. Und diesem Mann vertraute er gewissermaßen. Auch wenn er ihn nicht kannte, noch nicht einmal dessen Gesicht gesehen hatte. Aber er erinnerte ihn eben so sehr an seinen besten Freund. Und schon deshalb konnte er gar nicht mehr anders. Er machte es sich so bequem, wie man es sich mit einem Laptop im Bett machen konnte, nahm noch einen Schluck aus seiner Bierflasche und knackte mit den Fingergelenken. Anschließend ließ er sich ganz in ihr Spiel fallen. "Ich liege hier auf dem Bett", schrieb er, "und ich möchte, dass du zu mir kommst." "Das tue ich mit dem größten Vergnügen", erwiderte der Krähenmann. "Während ich mich dir nähere, ziehe ich mir das Shirt über den Kopf und präsentiere dir meinen Oberkörper. Ich genieße deine Blicke, die begehrlich über meine tätowierte Brust wandern. Deine Augen sind ganz glasig, als du meine trainierten Oberarme betrachtest. Du willst mich, nicht wahr?" "Was für eine Frage. Natürlich will ich dich!" Jamie biss sich auf die Unterlippe. Der Film in seinem Kopf zeigte ihm nun erst recht Cari, und aufgrund dessen spürte er, wie es schon jetzt drängend zwischen seinen Beinen zu pochen begann. Oh, Fantasien konnten ungemein erotisch sein, und trotzdem er schon so viele davon gehabt hatte, ließ er sich immer wieder von ihnen verführen. "Als du dich über meine Beine kniest, kann ich nicht anders, als meine Fingernägel über deinen Oberkörper gleiten zu lassen. Du siehst unglaublich gut aus und dein Selbstbewusstsein macht dich nur noch heißer. Mit dir will ich mein erstes Mal erleben. Aber nicht heute. Heute will ich nur schnell kommen. Ganz für dich allein." Jamie hoffte, dass der andere verstand, auf was er hinauswollte, aber da sein Partner alles andere als dumm war, lösten sich seine Zweifel wenig später in nichts auf. "Ich sehe bereits durch deine Unterhose hindurch, wie sehr dein Schwanz bereits auf meine Zuwendung lauert", kommt es von dem Krähenmann. "Du besitzt eine wundervolle Beule, und nachdem ich dir noch einmal tief in die Augen gesehen habe, beuge ich mich über sie und lecke mit breiter Zunge über den schwarzen Stoff. Na, wie fühlt sich das an? Willst du mehr?" Jamies Lippen öffneten sich vor Erregung aufgrund dieser Worte. Dieser Mann war einfach nur der helle Wahnsinn, und Jamie hätte sich ihm nun am liebsten wirklich geschenkt, mit Haut und Haar! Aber ihm blieb nichts anderes übrig, als mit seiner Hand vorlieb zu nehmen und abermals in seinen heißen Fantasien zu versinken. Immerhin war er nicht allein - nein, im Geist war jemand bei ihm, und er wusste, dass Sex stets im Gehirn anfing. Man sollte die Kraft der Vorstellung nicht unterschätzen. Er schob sich die Hand in die Unterhose und massierte sich ein wenig. Tatsächlich hatte er schon eine beachtliche Erregung, aber hier ging noch mehr. Mit der freien Hand tippte er die nächste Nachricht. "Hör auf mit den Spielchen. Ich will es jetzt, und ich will es richtig! Ich habe lange genug gewartet. Ich sehne mich so sehr nach deinem verdammten Mund!" "Du ungeduldiges, durchtriebenes Luder." Der andere amüsierte sich ganz eindeutig über Jamies Verlangen, fand dies aber offenbar gleichzeitig sehr anregend. "Ich mag Jungs, die gleich zur Sache kommen. Du brauchst es schnell, also gebe ich es dir, als Belohnung für deine harte und gute Arbeit an diesem Tag. Ich ziehe dir die Unterhose nach unten und umfasse dein hartes Glied. Ich vergöttere es, denn es ist ein Teil des Mannes, der mich feucht träumen lässt. Begehrend reibe ich meine Wange an deinem Schaft, liebkose ihn mit meinem Kinn, ehe meine Zungenspitze sanft um deine Eichel kreist. Lass dich fallen, Süßer, diese Nacht gehört nur dir und mir." Keuchend rieb Jamie sich in seiner Hand. Oh Shit, wenn dieser Mann mit seinem Mund genauso talentiert war wie mit Worten, dann würde er schon sehr bald überkochen. Und wenn er sich nur vorstellte, wie Cari es ihm besorgte... Er konnte schon jetzt nicht mehr klar denken. Und das teilte er dem anderen auch mit. Nach süßen Worten würde er nicht mehr suchen wollen. Er wollte nur noch verführt werden. Und zum Glück erfüllte ihm sein Partner diesen Wunsch. "Noch unterdrückst du dein Stöhnen", schrieb er, "obwohl es schon längst in deiner Kehle sitzt und heraus will. Wie gerne ich dich hören möchte! Und ich werde bekommen, was ich will, denn du bist längst Wachs in meiner Hand. Schon bald ist es nicht mehr nur meine Zunge, die dich verwöhnt; ich stülpe meine Lippen über deinen Schwanz und sauge dich fest aus. Du liebst es, denn du spreizt die Beine weiter für mich, kommst mir mit deinem Becken entgegen. Dein ganzer Körper windet sich auf dem Laken. Zu lange schon hast du auf mich gewartet. Du hältst es nicht mehr aus, nicht wahr? Und mir geht es ganz genauso. Dich so zu sehen, selbstvergessen deine Sinnlichkeit lebend, erregt mich schwer. Unsere Frauen können uns nicht das geben, was wir uns gegenseitig schenken. Zum ersten Mal einen Mann zu schmecken, das ist auch für mich der Himmel." Jamie stöhnte auf. Wenn Cari ihn nun hätte hören können - er hätte es geliebt. Er hätte ihm zur Belohnung für die Laute seiner Lust noch mehr gegeben. Alles, was er gewollt und begehrt hätte. Seine Bauchdecke begann sich anzuspannend, und als die nächste Nachricht eintrudelte, leckte er sich verlangend über die Lippen. Er war schon so weit, er würde es nicht mehr lange aushalten mit diesem Wahnsinn im Kopf. "Du zuckst bereits, doch ich lutschte dich genüsslich schmatzend weiter. Als ich mit der Zungenspitze durch die kleine Furche an der Unterseite deiner Eichel gleite, keuchst du ungehalten. Und als ich mit dem Zeigefinger über deinen Damm streiche, bis ich dein hungriges Loch finde, stöhnst du schließlich sogar. Endlich lässt du dich vollends gehen, endlich hast du keine Skrupel und Hemmungen mehr. Dein hübsches Köpfchen hat nun Sendepause. Dafür steht dein Körper in Flammen. Während ich dich kräftig lutsche, pumpe ich deinen Schaft und suche nach deinem Gesicht. Du siehst mir in die Augen, dein Blick so unglaublich verhangen, dass ich mit dem Zeigefinger nun am liebsten in dich eingedrungen wäre, um deinen süßen Punkt zu suchen. Aber in diesem Moment spritzt mir auch schon deine Lust in den Rachen, unaufhörlich und von einer beträchtlichen Menge. Befreit sowie erleichtert schreist du auf, krallst dich in das Laken und belohnst den für sein Tun, der die ganze Zeit Herr über deine Lust gewesen war." Jamie wichste sich auf diese letzten Zeilen so lange, bis es schließlich um ihn geschah. Die Lustlösung war heftiger als sonst, wenn er sich selbst befriedigte, denn es fühlte sich heute so viel echter an, fast so, als hockte Cari tatsächlich zwischen seinen Schenkeln, um ihn nach bestem Wissen und Gewissen zu blasen. Oh ja, er hatte es geliebt, was sie miteinander getan hatten, aber nun kehrte allmählich wieder seine Fähigkeit zum Denken zurück. Er wollte gerade eine Nachricht an den Krähenmann verfassen, als sein Mailprogramm ihm eine neue Mitteilung im Posteingang offenbarte. "Du kommst allmählich zur Ruhe, deine Atemzüge werden tiefer", führte der andere das Spiel behutsam zu Ende. "Du bist nun ganz entspannt, und auch, wenn du nun sicher sehr müde bist, komme ich über dich und lasse dich mittels eines Kusses von dir selbst kosten, denn du schmeckst so gut auf der Zunge eines dich so sehr begehrenden Mannes. Ich kann nicht mehr genug von dir bekommen. In dieser Nacht hast du mich süchtig nach dir gemacht. Ich will mehr." Das wollte Jamie auch, auf alle Fälle. Aber heute konnte er es ihm nicht mehr geben. Sie hatten ausgemacht, dass er verwöhnt werden sollte, und dabei blieb es auch. Doch eine Nachricht war von Jamies Seite dennoch fällig. "Danke für dieses ganz besondere Spiel", schrieb er seinem Chatpartner, über den er noch immer nicht mehr wusste, als dass er verrückt nach ihm war. "Du hast ein unglaubliches Talent zum erotischen Schreiben. Wann bringst du denn mal ein Buch heraus?" "Ich hebe mir meine Gabe lieber für die auf, die sie zu schätzen wissen", antwortete der Krähenmann. "Es zählt nur, dass es dir gefällt und nicht den Massen."   Auch in dieser Nacht fiel Jamie schon bald in einen tiefen, traumlosen Schlaf, aus welchem er am nächsten Morgen putzmunter erwachte. Trotzdem er schon bald wieder im Studio sein musste, fand er noch die Zeit, bei einem stärkenden Kaffee und einer Morgenzigarette seine Mails zu checken. Jede Menge Werbung war eingetrudelt, aber zwischen dieser fand sich doch tatsächlich auch eine Nachricht von seinem Krähenmann. Nanu, war der etwa schon wach? Es war doch noch so früh... Er öffnete die Mail, welche nur aus einem Satz bestand. "Ich wünsche dir viel Spaß mit dem Anhang", stand da und Jamie runzelte die Stirn. Anhänge öffnete er nur ungern, lief man dabei doch stets Gefahr, sich einen Virus einzufangen. Aber da er seiner Bekanntschaft vertraute, klickte er ihn an und lud die Datei herunter. Er merkte schon bald, dass es sich um einen Film handelte. Dementsprechend lange dauerte der Download, und er begann schon bald recht nervös zu werden. Als er die Datei endlich auf der Festplatte hatte, doppelklickte er sie mit zitternden Fingern. Der Mediaplayer öffnete sich und nach eins, zwei Sekunden hatte er Cari vor der Linse, mit einem dreckigen Grinsen im Gesicht und nackt, wie Satan ihn geschaffen hatte. Er traute seinen Augen kaum. Also hatte er doch die ganze Zeit über recht gehabt! Seine Hoffnung hatte sich bewahrheitet - all die hübschen Worte stammten von Cari, genau wie dieses Video, auf dem er sich für Jamie einen runterholte. Oh Shit, das würde er sich für einsame Nächte aufheben. Zuerst aber würde er Cari anrufen und ihn herbestellen, damit er nicht mehr länger Jungfrau sein musste. Denn selbst der schönste Cybersex konnte einen wahren Fick nicht ersetzen. Kapitel 7: Making Matters Worse ------------------------------- Making Matters Worse     Allmählich begannen sie zu frösteln. Kein Wunder, waren die schwedischen Frühlinge doch meist noch recht kühl. Insbesondere in den Nächten benötigte man noch wenigstens eine Lederjacke, zumindest, wenn man längere Zeit an der frischen Luft verbringen wollte. Tim, Rikki und Cari jedoch hatten es nicht darauf angelegt, und trotzdem standen sie nun hier in der Kälte. Eigentlich hatten sie sich nach der Aftershowparty nur schnell in ihren Bus verziehen wollen - dass sie nun vor dem verschlossenen Fahrzeug standen, hatten sie nicht eingeplant. "Super, Mann", beklagte Tim sich und rieb sich die schon leicht geröteten Arme - solche Temperaturen hielt selbst ein kräftiger Kerl wie er nicht auf nackter Haut aus. "Wenn ich den Wichser in die Finger bekomme..." Rikki, der noch einmal gegen die Tür gedonnert hatte, mit vollem Karacho, hielt nun resigniert inne. "Ich dreh dem den Hals um, ehrlich." Er blickte verächtlich auf das Fahrzeug. "Shit, der vergnügt sich dort drin, während wir hier halb verrecken." "Falls ich mir die Beine amputieren lassen muss, mach ich ihn fix und fertig." Tim und Rikki warfen Cari einen mitleidigen Blick zu. Der arme Kerl hatte es von ihnen drei eindeutig am schlimmsten getroffen, trug er zu dem Netzshirt doch nicht mehr als kurze Hosen. Tims Hand landete auf der zitternden Schulter seines Kumpels. "Mach dir warme Gedanken, mh?", schlug er scherzhaft vor, aber Cari lächelte daraufhin nur gequält. Warme Gedanken. Er konnte noch nicht mal mehr einen normalen Gedanken fassen, weil ihm fast der Arsch abfror, im wahrsten Sinne des Wortes. Er fühlte sich im Moment mehr wie ein Eiszapfen als wie ein Drummer, der zu irgendwelchen feuchten Träumen in der Lage war. Wenn er noch irgendetwas empfand, dann höchstens Wut auf Jamie. Jamie, dieser kleine, verfickte Arsch, der mal wieder den Weiberheld hatte heraushängen lassen müssen. Dass die Frauen auf ihn flogen, war klar und überhaupt nicht verwunderlich bei der Optik und dem Flirtverhalten ihres Kumpels. Aber wieso hatte er Spaß auf ihre Kosten haben müssen? Denn genau so war es. Das konnte er nicht abstreiten. Dieser verfluchte Mistkerl...   Als Cari gerade darüber nachdachte, ein paar Liegestütze zu machen, um wenigstens seine Muskeln warm zu halten, rumorte es im Inneren ihres Tourbusses. Wenig später wurde die Tür entriegelt und zwei Personen kletterten aus dem Fahrzeug. Zum einen handelte es sich dabei um Jamie, zum anderen um dessen reizenden Fick. Nur mit Mühe konnte Cari sich einen dummen Spruch verkneifen. Dann aber besann er sich darauf, dass die Dame ja nichts dafür konnte. Niemand konnte Jamie widerstehen. Er war sogar derart begehrt, dass ein paar weibliche Fans ihm schon einmal Geld für Sex angeboten hatten. Das Schlimme aber war, dass Cari das absolut nachvollziehen konnte. Als er diese witzige Story gehört hatte, hatte er noch gedacht, dass er wohl dasselbe tun würde, wenn ihn einmal ein besonders heftiger Anflug von Verzweiflung packte. Er mochte nicht wirklich schwul sein, doch Jamie hatte es ihm dennoch irgendwie angetan. Aber wie dem auch sei - im Moment hätte er ihm liebsten eine reingehauen. "Oh, der Romeo ist schon fertig", stellte Tim höhnisch fest und packte ihren feinen Herrn Sängerknaben zugleich bei den Haaren, um ihn von der Treppe zu zerren. Niedlich, wie er dabei das Gesicht verzog, fand Cari. Wirklich ganz entzückend. Jamies Damenbegleitung guckte etwas verwundert aus der Wäsche, machte sich aber schnell aus dem Staub, als sie bemerkte, dass die Kumpels des Sängers ein Hühnchen mit diesem zu rupfen hatten. Sie wurde hier offensichtlich nicht mehr gebraucht. Typisch Mann, typisch Rockstar - nach dem Sex wurde man weggeworfen wie ein altes Spielzeug. Sie hätte es sich denken können, aber der Schmerz übermannte sie nun dennoch. Wie dumm sie nur gewesen war, sich Hoffnungen zu machen. Sie schob sich hektisch an Cari vorbei und verschwand fast rennend in der Nacht. Der Drummer sah ihr dezent verächtlich nach, während er sich fragte, ob Jamie es ihr ordentlich besorgt hatte. Aber seine Gedanken lösten sich auf, so wie Tim und Rikki ihren Sänger in die Mangel nahmen. "Boah, Mann, ich will halt auch mal meinen Spaß!", hörte er gerade Jamie sich verteidigen. "Im Hotel kann man ja nicht, da hab ich ja nen Zuschauer." Sein Blick heftete sich auf Cari, dessen Augen sich prompt verschmälerten. Wie verachtend Jamie diesen letzten Satz gesagt hatte! Cari war wirklich drauf und dran, seinem Freund die hübsche Fresse zu polieren. Er bettelte schließlich geradezu darum. "Trotzdem, das war ne echte Kumpelschwein-Nummer", befand Rikki mürrisch und musterte Jamie rügend. "Benutz mal erst dein Hirn und dann deinen Schwanz, ja? Wir sind hier fast umgekommen in der Kälte, und besonders er-" Der Bassist deutete mit der Hand in Caris Richtung, aber Jamie schnitt ihm das Wort ab. "Mann, ich kanns nicht ändern, okay?" Als Krönung der Dreistigkeit griff der Sänger nun in seine Hosentasche und steckte sich anschließend eine Zigarette zwischen die Lippen, während er gelassen weiterredete. "Der wirds überleben, oder ist der so ein Mädchen?" Für diesen Spruch sollte es Rache geben. Cari wollte gerade mit wutentbranntem Blick nach vorne preschen und sich seinen Kumpel schnappen, aber Tim hielt ihn am Arm fest. "Das bringt nichts", erklärte er dem Drummer, der seinen Kopf allmählich wiedererlangte, Jamie aber trotzdem noch immer sauer anblickte. Er glaubte, dass es schon etwas gebracht hätte, ihn sich mal vorzuknöpfen. Okay, dem Bandfrieden hätte eine solche Aktion sicherlich geschadet, aber deshalb konnte man sich doch nicht alle Frechheiten gefallen lassen!   Genüsslich rauchte Jamie seine After-Sex-Zigarette, weshalb Rikki den Kopf schüttelte. "Du könntest ohne zu sündigen keinen Tag leben, was?" Offenbar hatte der Bassist sich schon wieder entspannt, im Gegensatz zu Cari, der noch auf eine Gelegenheit wartete, seinem Sänger eins auszuwischen. Irgendwann würde sich ihm schon eine bieten, da war er sich ganz sicher. Jamie lachte auf. "Natürlich könnte ich, aber ich hab keinen Bock drauf." "Ja, ja, das sagt sich so leicht", konterte Tim überlegen grinsend, aber Jamie schlug sofort zurück. "Kommt, ihr seid doch selbst nicht besser", meinte er, was natürlich heftig abgestritten wurde. "Wer hat denn hier jeden Tag eine andere am Start?", argumentierte Rikki, woraufhin Jamie einlenken musste. "Okay, Punkt für dich, aber ihr trinkt und raucht dafür doppelt so viel wie ich, ihr Suchtis. Ihr könntet ohne doch keinen Tag leben, ach, was sag ich, eine Stunde wäre schon zu viel." "Gut." Tim trat zu ihm vor und hielt ihm die Hand hin. "Wir machen ne Wette. Wer es am längsten schafft, auf Sex, Alk und Zigaretten zu verzichten, bekommt die Zigarettenration für einen ganzen Monat von den anderen bezahlt." "Cool", befand Jamie und schlug ein. Dann schaute er rüber zu Cari. "Bist du auch dabei?" Der Drummer hatte die Szene die ganze Zeit über zähneknirschend beobachtet, nun aber nickte er schweigend. Die Jungs besiegelten ihre Abmachung somit. Ab nun würden sie auf jegliche Genussmittel zu verzichten versuchen, aber das Schicksal sollte es ihnen nicht gerade leicht machen. Schon am nächsten Tag sollten sie auf die Probe gestellt werden, denn die Mitglieder von Hardcore Superstar, die momentan mit Sister auf Tour waren und nicht das Geringste von der Wette der anderen ahnten, schlugen vor, nach dem Gig in einem Stripclub weiter zu feiern. Ablehnen konnte keiner von ihnen, denn das hätte sicherlich merkwürdige Fragen aufgeworfen. Schließlich stand doch jeder auf halbnackte Frauen.   So fanden die Vier sich schon bald in jenem Establishment wieder. Neidisch schaute Jamie Jocke und seinen Mannen dabei zu, wie diese sich zugleich einen feinen Jack bestellten und ihn sich johlend hinter die Binde kippten. Oh Mann, dieser Abend würde verdammt hart werden, dachte er und fühlte sich wie eine Pussy, als er sich einen Orangensaft bestellte. Zum Glück gab es für Cari auch nichts anderes. Tim und Rikki hatten sich schon verzogen. Wahrscheinlich hatten sie die Wette schon verloren, wer weiß. Aber immerhin hatte er ja noch einen Leidensgenossen, auch wenn dieser kaum mehr ein Wort mit ihm seit gestern Nacht gesprochen hatte. Mann, diese kleine Zicke sollte sich mal wieder einkriegen! Wo waren wir denn hier, im Kindergarten? Ja, wahrscheinlich waren sie das, denn so kam Jamie sich vor, als er an seinem Saft nuckelte und dabei Caris Blick suchte. Doch dieser wich jedes Mal aus. Der Sänger wurde nun eh durch einen kräftigen Schlag auf seinen Rücken abgelenkt. "Mensch, was ist denn mit euch los?", lachte Jocke, und auch die anderen grinsten breit. "Seid ihr auf dem Gesundheitstrip, oder was?" Der ältere Sänger musterte den Saft in Jamies Glas, als hätte er noch nie zuvor ein Getränk dieser Art gesehen. Und Jamie war es leid, sich zu erklären, noch ehe er überhaupt etwas gesagt hatte. "Leckt mich doch", brummte er nur und blickte prompt hoch zu der Dame, die gerade vor sie an die Stange getreten war. Jamie erwiderte das Lächeln, welches sie ihm zuwarf und ignorierte Caris missbilligenden Blick. Der war ja nur neidisch, was eigentlich verwunderlich anmutete. Cari war doch eigentlich auch nicht von schlechten Eltern, wieso hatte der denn nicht auch jede Nach eine andere Frau? An Angeboten konnte es ihm schließlich nicht mangeln. Manchmal fragte Jamie sich, ob etwas mit dem Drummer nicht stimmte... Aber jetzt galt seine Aufmerksamkeit nur der leichtbekleideten Dame an der Stange, genau wie die der anderen Kerle. Jocke, Adde und die anderen pfiffen und johlten, so wie sie ihr ohnehin schon knappes Top auszog und ihren sinnlichen Tanz selbstbewusst weiterführte. Cari wusste, dass sie ziemlich genau Jamies Typ entsprach. Okay, man konnte nicht wirklich behaupten, dass der Sänger einen festen Typ hatte, nahm er doch Brünette sowie Blonde mit, aber dennoch hatte sich etwas herauskristallisiert, was er am liebsten mochte. Die meisten Mädels, die er mochte, besaßen keine sonderlich femininen Gesichter, so verrückt dies auch klingen mochte. Die wenigsten hatten zudem große Brüste gehabt, einige verfügten sogar über eine recht muskulöse Statur. Mit allzu viel Weiblichkeit konnte Jamie also nichts anfangen. Das hatte Cari alles schon genau beobachtet. Und die Stripperin war eine, die Jamie hätte gefallen können. Da Cari nach wie vor recht angesäuert war wegen der gestrigen Nummer, wollte er Jamies Begeisterung etwas trüben. "Auch Blickficken ist schon ficken", raunte er dem Sänger zu. "Pass besser auf, dass du nicht gleich am ersten Tag verlierst." Jamie sah ihn daraufhin genervt an. "Ich werd dir schon beweisen, dass ich mich beherrschen kann", erwiderte er genervt, nippte an seinem Orangensaft, schob ihn anschließend aber angewidert beiseite. Cari verschränkte triumphierend die Arme vor der Brust. Nun, da würde er aber mal gespannt sein. Jamie, der nichts anbrennen ließ, wollte ihm zeigen, dass er sich beherrschen konnte. Das klang fast zu schön, um wahr zu sein. Das schaffte der Kerl doch nie im Leben! Gut, dass die Stripperin auch Interesse an Jamie zu haben schien, wenn auch vielleicht nur dieses gespielte, das die Damen ihren Kunden stets entgegenbringen mussten. Immer wieder erwischte Cari seinen Kumpel sowie die Dame dabei, wie sie sich gegenseitig vielsagende Blicke zuwarfen, und jedes Mal hoffte er, dass Jamie schwach werden würde. Wenn er sich offen an sie heranmachte, dann würde die Wette für ihn als verloren gelten.   Zunächst aber hatte er dazu noch keine Möglichkeit. Jetzt nämlich ließ die Dame noch ein paar Hüllen fallen, dieses Mal in Form ihres BHs. Jocke und die anderen gerieten komplett außer sich, und als Jamie ebenfalls in die Hände klatschte, rollte Cari genervt mit den Augen und stützte den Kopf mit der Hand ab. Jamies Machoseite war einfach nur schrecklich mit anzusehen. Ja, Cari fand sie regelrecht ekelhaft. Klar, er selbst stand auch auf Frauen, aber sein Interesse an Brüsten hielt sich in dieser Nacht in Grenzen, denn er musste ja Jamie im Auge behalten. Jamie, dem die Dame sich nun auf ihren High Heels näherte, um nur für ihn zu tanzen. Cari gab dem Barmann ein Zeichen, dass er einen Drink wollte, aber nun brauchte er wirklich einen Schnaps. Egal, ob er die Wette somit verlor. Dieser popelige Orangensaft verschlechterte seine Stimmung schließlich nur noch weiter. Jamie bemerkte gar nicht, dass Cari sich einen Jack einflößte. Viel zu beschäftig war er mit seinem gierigen Geglotze auf die Titten der Lady. Cari meinte sogar, sehen zu können, wie seine Augen funkelten. In diesem Moment beschloss der Drummer, dass er alles dafür tun würde, dass Jamie die Wette nicht gewann. Dieser kleine Pisser hatte es in seiner Notgeilheit nicht verdient, als strahlender Sieger aus der Sache hervorzugehen. Er plante seinen Schachzug, während die Lady Jamie immer verrückter zu machen versuchte. Letzten Endes saß sie sogar auf seinem Schoß, aber zu Caris Erstaunen dachte Jamie gar nicht daran, sie anzugrabschen. Er schaute sie an, ja, mit einem milden Lächeln im Gesicht, aber auf Tuchfühlung gingen lediglich die Jungs von Hardcore Superstar. Mann, wie sie geiferten! Was für ein ekelhaft gieriger Haufen! Cari hätte allenfalls so gesabbert, wenn Jamie für ihn gestrippt hätte. So beschissen dieses kleine Luder war, so scharf war es auch. Am liebsten hätte er den Sänger gestern Nacht noch so gefickt, wie er ihn verabscheute. Auf die harte Tour und ohne irgendwelche Gnade...   Jocke sowie die anderen schienen Jamies Zurückhaltung ebenfalls ziemlich seltsam zu finden. Cari meinte, gehört zu haben, wie Jocke ihn grinsend etwas gefragt hatte, das wie 'Bist du schwul oder was?' geklungen hatte. Mit einem müden Schmunzeln im Gesicht beobachtete Cari, wie Jamie daraufhin leicht verlegen wurde. Eigentlich hätte er es vehement abstreiten müssen, aber das tat der Sänger nicht. Vielleicht stimmte ja doch etwas nicht mit ihm. Man konnte ja nie wissen. Und er bumste nur jede Nacht eine andere, weil ihn kein Abenteuer mit einer Frau wirklich befriedigte. Es wurde Zeit, das herauszufinden. Mit ein wenig Alkohol intus würde Cari schon den Mumm dafür aufbringen, da war er sich sicher.     Sie blieben noch eine ganze Weile, doch als die Betrunkenenspäße der anderen den nüchternen Jamie zu langweilen begannen, schlug Cari vor, abzuhauen. Auch er hätte keinen Bock mehr und wollte nur noch in sein Bett. Der Sänger nahm ihm das ab, und Cari musste dreckig grinsen. Pah, als ob er müde gewesen wäre. Nun fing ja der Spaß erst richtig an. Gut, gelogen hatte er jedoch nicht - ins Bett wollte er tatsächlich. Dass er dies mit Jamie zu teilen beabsichtigte, musste er ihm ja nicht auf die Nase binden. Er würde das schon noch früh genug erfahren.   Der Sänger war heilfroh, als er endlich die Tür hinter sich zu machen konnte. Auch Cari würde ihm nach einem Tag wie diesem wahrscheinlich auf die Nerven gehen, aber er war immer noch besser als Jocke und die anderen, die sich ohnehin etwas zu weit in seine Intimsphäre vorgewagt hatten. Er hasste es von ganzem Herzen, gefragt zu werden, ob er schwul war. Selbst dann, wenn es scherzhaft gemeint war. Es ging einfach niemanden etwas an, und er wollte darauf auch nicht antworten. Punkt. Erschöpft zog er sich sein Shirt aus und pfefferte es in die Ecke. "Ey, es gibt echt nichts Schlimmeres, als mit Besoffenen abzuhängen, wenn man selbst nüchtern ist", stellte Jamie fest und bückte sich hinab zu seinen Schuhen. Dass er damit dem auf dem Bett lümmelnden Cari einen netten Blick auf seinen Hintern gewährte, bemerkte er gar nicht. Der Drummer aber legte zufrieden den Kopf schief und grinste dreckig in sich hinein. So etwas Hübsches durfte man auf keinen Fall ungefickt lassen, überlegte er. Das wäre einer Verschwendung gleichgekommen. "Dafür schlägst du dich aber ziemlich wacker", befand Cari, welcher vorsorglich auch schon mal sein Shirt auszog und sich Jamie oben ohne präsentiert hätte, hätte dieser mal seine verdammten Treter in Ruhe gelassen. "Ich hätte vermutet, du knickst heute gleich ein." Da richtete Jamie sich auf, warf sein Haar zurück und schmunzelte Cari über seine Schulter hinweg an. "Ich bin halt kein Alkoholiker so wie du." Ach, das kleine Miststück war also wieder frech. Das stand ihm sehr gut, Cari mochte das. Lieben Jungs wohnte schließlich keinerlei Reiz für ihn inne. Er brauchte jemanden, den er bändigen und zähmen konnte. Und dafür war Jamie ohne Frage genau der Richtige. Zeit, sich ein wenig vorzuwagen, beschloss Cari und erhob sich, näherte sich dem nichtsahnenden Jamie. "Dass du auf Alkohol verzichten kannst, das war mir schon klar", erwiderte er bereits mit etwas Laszivität in der Stimme. Er stellte sich hinter den Sänger. "Aber dass du es ohne Sex auch nur einen einzigen Tag aushalten würdest..." "Also, das ist ja nun wirklich ein Kinderspiel", lachte Jamie leise, während Cari bei dem Anblick von seinem nackten Rücken, über welche die lange, schwarze Haarpracht fiel, die Lippen aufeinanderpresste. "Ich bräuchte einen ganzen Monat keinen Sex, wenn es sein muss. Es ist nur ein netter Zeitvertreib, mehr nicht." Wie interessant. "Ach, ist das so?" Cari überwand auch die letzten paar Zentimeter, die sie noch trennten und schmiegte sich von hinten an seinen Freund. Dieser versteifte sich ein wenig vor Verwunderung. "Das klingt ja, als würde Sex gar keines deiner Grundbedürfnisse sein." "Was- was soll das werden?", stammelte Jamie, aber Cari ließ sich gar nicht davon beirren. Behutsam legte er seine Hände auf Jamies Hüften. "Das klingt, als würdest du gar nicht wissen, wie geil guter Sex sein kann. Jemand sollte es dir zeigen..." Entschieden schob Jamie seine Hände auf die des anderen. "Verpiss dich, du bist besoffen", forderte er, aber nur leise und mit wenig Nachdruck. Genauso wenig dachte er daran, Caris Finger von sich zu schieben. Nein, er verharrte so, und Cari glaubte, eine Gänsehaut zu sehen, die sich auf Jamies Armen ausbreitete. Wie schön. Ob ihm das wirklich gefiel? "Der Stripperin konntest du ja mühelos widerstehen", flüsterte Cari gegen den Hals seines Freundes. "Aber was ist, wenn ich versuche, dich zu verführen?" Zum Test schob er nun seine rauen Finger über Jamies Oberkörper, berührte sanft dessen Bauch, dann die breite, glatte Brust. Begehren lag in seinen Streicheleinheiten. Er spürte, wie verkrampft Jamie war. Ganz normal für den Anfang. Sein kleines Köpfchen musste sich erst ausschalten, damit er es genießen konnte. Jamie war derart angespannt, dass er sogar den Atem anhielt. Was tat Cari da nur? Was sollte das werden? Träumte er mal wieder nur feucht von ihm oder war das Ganze tatsächlich echt? Ein rasendes Ziehen breitete sich in seinen Lenden aus und drohte, seinen Verstand auszulöschen. Das ging ihm alles ein wenig zu schnell. Damit hätte er nicht gerechnet. Damit hätte er nie im Leben gerechnet. Dass Cari ihn jemals so anfassen würde...ausgerechnet Cari. Der Mann, in den er sich schon vor Ewigkeiten verguckt hatte, fasste ihn an! Ob er ihn nur verarschen wollte? Tausend Sachen gingen Jamie gleichzeitig durch den Kopf, als Cari seine Hand wieder an ihm abwärts gleiten und sie schließlich auf seinen Pistolentattoos ruhen ließ. Sein Unterleib drohte zu explodieren. Das war so unerträglich erregend! Er benahm sich wie ein notgeiles Flittchen, verdammt. Und das nur wegen Cari... "Na los, sag schon, dass du nicht willst", hauchte Cari lüstern, während er seine Finger quälend langsam immer weiter abwärts schob, bis die Kuppen den Bund seiner Hose berührten. "Wenn du die Wette lieber gewinnen möchtest und scharf auf die Ration Zigaretten bist, brauchst du nur deinen süßen Mund aufzumachen und ich lass dich in Ruhe, okay?" Doch Jamies Kehle wollte kein einziger Laut entweichen. Gebannt sah er dabei zu, wie die eine von Caris schönen Händen in seine Brustwarze kniff, während die andere sich nun endgültig in seine Hose verirrte. Und sie schob sich zugleich auch forsch unter die zweite Lage Stoff... Jamie stöhnte vor Überraschung heiser auf, als Cari ohne Umschweife seinen Schwanz packte und ihn in seiner warmen Hand rieb. Oh Gott, oh Gott, oh Gott...sein Hirn wurde allmählich leer. Das fühlte sich einfach zu gut an! Und fast noch besser war, dass sein Arsch nun auch noch direkt gegen Caris Becken gedrückt wurde. Und verdammt, der Typ hinter ihm war genauso hart wie er selbst! Er spürte es an seiner Pobacke, weshalb er seinen Hintern noch absichtlich ein wenig bewegte. Allmählich ließ er sich fallen...   So leicht war es also, Jamie zu verführen. Cari hatte mit mehr Widerrede gerechnet, aber offenbar war Jamie viel zu verzweifelt, um auch nur versuchen zu können, seinen Freund abzuweisen. Er war bereits hart gewesen, als Cari nach seinem Glied gegriffen hatte, und er nahm sogar noch an Volumen zu, so wie er ihn mit gekonnten Fingern massierte. Inzwischen keuchte er ohne jede Hemmungen mit in den Nacken gelegtem Kopf. Er sah so wunderschön und zugleich so unglaublich heiß aus, wie er sich seinem Freund mit geschlossenen Augen hingab und einfach nur noch fühlte, wie das Verlangen die Oberhand über seinen ausgehungerten Körper gewann. Cari zögerte nicht und beküsste den Hals Jamies, leckte über seine empfindliche Haut in diesem Bereich und saugte schließlich sanft an dem kleinen, zarten Ohrläppchen seines Freundes. Alles an ihm war so schön und so süß, dass Cari ihn nun mehr denn je um jeden Preis haben wollte. Und Jamie wollte es mit Sicherheit auch. Nicht umsonst war er längst Wachs in den Händen seines gutaussehenden Freundes. Zeit, alles auf eine Karte zu setzen. "Soll ich dich vögeln, mh?", raunte Cari ihm mit einem leichten Lächeln auf den Lippen ins Ohr. "Willst du es mal richtig besorgt bekommen?" Jamie nickte, wahrscheinlich ohne nachzudenken, und Cari musste grinsen. Nun hatte er seinen kleinen Macho also herumgekriegt. Heute Nacht würde er sich nur für Cari interessieren und für niemanden sonst. Er würde seine Aufmerksamkeit fesseln, aber nicht nur diese. Zufälligerweise trug der Sänger heute mal wieder die silbernen Handschellen an seinem Gürtel, welche Cari mit geschickten Fingern löste. Jamie konnte sich denken, was er vorhatte, aber trotzdem machte er bereitwillig mit, denn er wollte das. Das alles glich für ihn dem Paradies, in das er sich zuvor nicht hatte zu flüchten getraut. Er hatte versucht, sich mit Frauen von seiner wahren Sexualität abzulenken, aber es war ihm stets nur mehr schlecht als recht gelungen. Die Abenteuer waren zwar passabel gewesen, aber hinterher hatte er immer das Gefühl gehabt, als hätte ihm etwas gefehlt. Dass es heute anders war, wunderte ihn kein Bisschen.   Cari drückte erst eines seiner Handgelenke hinter seinen Rücken und fixierte es mit einer der Schellen, dann verfuhr er ebenso mit dem anderen. Schließlich wurde Jamie bewusst, dass er seine Hände nicht mehr bewegen konnte, aber anstatt dass es ihn in Panik versetzte, blickte er lauernd über seine Schulter hin zu Cari. Dieser trug noch immer sein verführerisches Lächeln auf den Lippen und hatte schon eine genaue Vorstellung davon, wie er mit Jamie verfahren wollte. "Mitkommen, Junge", zischte er harsch und packte seinen Freund bei der Kette, die die Handschellen verband und zog ihn rückwärts zu seinem Bett. "Hinlegen. Auf den Bauch." Jamie tat, wie ihm befohlen, spielte er bei dem Spiel doch aus nichts anderem als freien Stücken mit. Seine Position hatte schließlich so viel von Hingabe, aber er vertraute seinem besten Freund blind und blickte dem Kommenden gierig entgegen, als Cari sich über seine Beine hockte und ihm die Hose vom Hintern zerrte. Nun konnte der Spaß also beginnen. Dass er die Wette in dieser Nacht verlor, kümmerte ihn nicht im Geringsten, denn er hatte etwas viel besseres bekommen als eine Zigarettenration für einen ganzen Monat. Er hatte Caris Lovedoll sein dürfen. Ja, so hatte er ihn tatsächlich genannt. Und er wollte immer wieder so genannt werden, auf jeden Fall... Kapitel 8: Former Lover ----------------------- Former Lover     Leider ließen sich Unfälle nicht immer vermeiden. Trotz aller Vorsicht konnte es passieren, dass man sich durch irgendeinen dummen Zufall verletzte. Okay, von einem dummen Zufall konnte man in diesem Falle nicht unbedingt sprechen. Schließlich hätte Tim sich denken können, dass er mit Alkohol im Blut keine sonderlich guten Stunts auf dem Skateboard hinlegen würde. Aber womöglich hatte er einfach nur nicht nachgedacht in seinem angedüdelten Leichtsinn. So also war es schließlich passiert - plötzlich hatte ihn die Schwerkraft höchstpersönlich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und ihn auf schmerzhafte Weise spüren lassen, dass man sich besser ins Bett legen sollte, wenn man einen über den Durst getrunken hatte. Die größte Rüge aber war jene, dass Tim sich bei diesem Unfall ausgerechnet den rechten Arm brach. Ein schlimmes Schicksal für einen Gitarristen, welcher eigentlich bald mit seiner Band auf Tour gehen sollte. Doch wie er es auch drehte und wendete: er würde für eine halbe Ewigkeit nicht mehr aus diesem Gips herauskommen. Was natürlich extrem beschissen war. Auf der anderen Seite aber hatte es zu einer Reihe erfreulicher Begebenheiten geführt, wie Tim in sich hineinschmunzelte, als er den kleinen Blondschopf erblickte, welcher gerade in seine Wohnstube eintrat. Denn die Geschichte war mit seinem dummen Unfall noch längst nicht zu Ende erzählt gewesen, nein, hier begann sie in Wirklichkeit erst: Bei der Suche nach einem Ersatzgitarristen, der möglichst schon ein wenig vertraut mit einigen der Songs war. Denn die Band war nicht gewillt gewesen, eine komplette Tour abzusagen, nur weil der doofe Tim unbedingt hatte den Asphalt küssen müssen. So hatte es nicht allzu lange gedauert, bis Cari, Jamie und auch Tim einstimmig beschlossen hatten, Rikkis Freund für diesen Job heranzuziehen. Tim musste zugeben, dass er Dani, einen seiner beiden Vorgänger, nur von Bildern her kannte und noch nie persönlich getroffen hatte, was aber kein Problem für ihn darstellte. Er erklärte sich gerne dazu bereit, Dani anzulernen. Der einzige, der davon nicht ganz so begeistert gewesen war, war Rikki. Zuerst hatte Tim keine Ahnung gehabt, warum dem so war, aber als der kleine, quirlige und ziemlich freche Blondschopf ihm dann vorgestellt wurde, wusste Tim ziemlich genau, vor was sich Rikki fürchtete. Oh Mann, kein Wunder, dass er Dani vor ihm versteckt hatte. Er hätte dies an seiner Stelle wohl auch getan, denn wie auch Rikki stand er ziemlich auf derart aufgeschlossene Blondinen. Deswegen war es fein, dass er ein wenig Zeit mit Dani verbringen durfte. Dem Kleinen schien es ebenfalls recht zu sein, und Tim dachte nun darüber nach, dass man ihm trotz seines Fehltrittes einen Engel geschickt hatte. Das Schicksal konnte ihn also doch nicht hassen.   Wie an so ziemlich jedem Nachmittag gingen sie die einzelnen Songs durch, welche für die Tour relevant sein würden. Allerdings wurde Tim sehr schnell klar, dass Dani längst nicht so konzentriert und eifrig bei der Sache war wie die Tage zuvor. Wenn er etwas nicht gleich hinbekam, gab er schnell auf, außerdem fluchte er ziemlich viel und verzog sich ständig zum Rauchen auf den Balkon. Irgendetwas stimmte mit ihm nicht, überlegte Tim, während er die Rückseite des Kleinen von der Ferne her musterte. Als er sich wieder zu ihm in die gute Stube gesellte, beschloss Tim, seinen neugewonnenen Kumpel prompt darauf anzusprechen. Dani schnappte sich schweigend die Klampfe und spielte noch einmal verbissen die Akkorde von My Enemy durch, während Tim sich räusperte und zu sprechen anfing. "Alles klar bei dir?" Anstatt er ihm jedoch offen Rede und Antwort stand, nickte Dani nur stumm, sich offenbar noch immer angestrengt auf sein Spiel konzentrierend. Okay. Klar, dass Dani ihm nicht das Herz ausschüttete, schließlich waren sie doch mehr nur Kollegen als wirkliche Freunde. Damit sich eine Freundschaft entwickeln konnte, musste man sich dann doch ein wenig länger kennen als sie beide es taten. Die pure Not hatte sie zusammengeführt und nicht etwa irgendwelche Sympathien. Aber dennoch wollte Tim noch nicht locker lassen. Er bekam nämlich das Gefühl nicht los, dass er etwas mit Danis schlechter Laune zu tun hatte. Deshalb würde er ihm so lange auf den Zahn fühlen, bis er endlich den Mund aufmachte. Oder ihm auch noch den anderen Arm brach. Der Kleine konnte nämlich ziemlich aggro werden, wenn ihm etwas gegen den Strich ging. Aber Tim mochte es, wenn kleine, süße Kätzchen die Krallen ausfuhren. Und vor allen Dingen, wenn sie auch noch bestritten, niedlich zu sein. Schließlich versemmelte Dani einen Akkord und fluchte ungehalten los. "Mann", stöhnte Tim und schüttelte den Kopf. "Wenn wir was Ordentliches auf die Reihe bekommen wollen, müssen wir miteinander sprechen." Dani starrte unbeeindruckt auf den Boden. Wenn er gewusst hätte, wie knuffig das Profil seines Gesichtes anmutete...Tim hätte beinahe wieder geschmunzelt, aber das hätte zur Lösung ihres Problems auch nicht viel beigetragen, also verkniff er es sich. Verdammt, er musste Dani mal ein wenig ernster nehmen und in ihm nicht nur eine kleine, süße Nascherei sehen...ups. Ha, Gottseidank waren die Gedanken frei... "Hat es irgendwas mit mir zu tun?" Er ging direkt aufs Ganze, und obwohl er hätte schwören können, dass er damit ins Schwarze treffen würde, schüttelte Dani den Kopf. "Nein...ach, vergessen wirs einfach." "Raus mit der Sprache, sonst kannst du auch gleich nach Hause gehen." Tim schalt sich innerlich für diesen Satz. Denn wenn er etwas überhaupt nicht wollte, dann war es, weniger Zeit mit Dani verbringen zu können als eigentlich anberaumt. Viel zu gern schaute er den kleinen Sonnenschein an, weidete sich an seiner zartbitteren Ausstrahlung, die ihn Rikki ein wenig beneiden ließ. Warum hatte ihr Bassist so einen süßen Schnuckel abbekommen, während er noch immer alleine war? Das Leben war doch nicht fair... Dani zögerte noch ein wenig, doch dann rollte er mit den Augen und gab sich geschlagen. Sein Rücken prallte gegen die Sofalehne. "Ich hab Stress mit Rikki." "Stress mit Rikki?", wiederholte Tim perplex. "Aber doch nicht wegen mir...oder?" Der Kleine verzog ablehnend das Gesicht. "Quatsch. Seine dämliche Eifersuchtsmasche hat er sich zum Glück sonst wohin gesteckt. Aber nun...ach, so eine Scheiße aber auch." Sein Blick wanderte rastlos durch den Raum, ehe er schließlich resigniert seufzte. "Ich bin echt blöd. So richtig blöd, weißt du?" "Wieso das denn?" Tim ging es allmählich auf den Kranz, dass er ständig irgendwelche Fragen stellte, aber Dani war halt jemand, den man alles aus der Nase ziehen musste. "Es geht mich ja eigentlich nichts an, aber-" "-wir sind nun quasi Kollegen, ich weiß schon", ergänzte Dani missmutig seinen Satz und fuhr sich mit der Hand durch das hellblonde Haar. "Aber die Geschichte ist wirklich peinlich. Für mich." Er maß Tim mit durchdringendem Blick. "Verstehst du?" "So Pärchensachen sind doch immer irgendwie peinlich." Er wollte Dani aufmunternd auf die Schulter klopfen, aber das funktionierte leider nicht, weil sein rechter Arm Matsch war. "Aber mir kannst du es ruhig erzählen. Ich versprech dir auch, es bleibt unter uns." Dani dachte offenbar über dieses Angebot nach. Dabei musterte er Tim die ganze Zeit über prüfend, was sich dieser nur zu gerne gefallen ließ. Von solch himmelblauen Augen wurde er schließlich gern angesehen, und wahrscheinlich würde er nie wieder derart intensiv von Dani wahrgenommen werden. Er genoss den Augenblick also schon insgeheim. Aber auch dieser sollte nicht ewig währen, und so kam es, dass Dani schließlich einen kleinen, rascheligen Beutel hervorholte, der Tim zuvor gar nicht aufgefallen war. Zu sehr war er wohl beschäftigt gewesen mit dem Laben an seiner süßen Gesellschaft, pardon, an seinem Kollegen auf Zeit. Kein Wunder, dass ihm die Welt um sich herum am Arsch vorbeiging. Dani öffnete den Beutel ein wenig und schaute in ihn hinein. Tim konnte allerdings nicht sehen, was sich darin befand. "Ich wollte Rikki überraschen", erklärte Dani und schloss die Tüte wieder. "Aber die Überraschung ist gehörig an den Baum gegangen. Boah, ey, ich hätte nie gedacht..." Nun war Tim Feuer und Flamme für die Tüte. Verdammt, wieso hatte er sie nicht bemerkt, als Dani auf dem Balkon gewesen war? Da hätte er sicherlich einen unbemerkten Blick in sie werfen können. Aber nun war dieser Zug wohl abgefahren. Zumindest jener, der es ihm ermöglich hätte, heimliche Sache zu machen. Nun konnte er Dani nur noch direkt darauf ansprechen. "Mit was wolltest du ihn denn überraschen?", fragte Tim also nach und schielte immer wieder auf die Tüte. "Mit dem, was du dort im Beutel hast?" Dani nickte. "Ja...aber da er es eh nicht leiden konnte, werde ich es nach unserer Session hier zurückgegen gehen. Der Laden hat hoffentlich noch offen." "Nicht so voreilig." Tim rückte nun näher an Dani heran. "Vielleicht kann ich ja was mit dieser Überraschung anfangen?" Damit hatte er sich recht weit aus dem Fenster gelehnt, und das, obwohl er sich in Danis und Rikkis Pärchenangelegenheiten eigentlich nicht hatte einmischen wollen. Zum Schluss provozierte er dann wirklich noch Stunk zwischen den beiden, und dieser wiederum hätte den Bandsegen mächtig schief hängen lassen. Dani war für ihn tabu, auch wenn er das gar nicht gerne einsah. So wie er sich noch ein wenig weiter vorbeugte, um einen Blick in das Tütchen zu erhaschen, raffte Dani es eilig zusammen. Scharf musterte er Tim. "Du kannst damit ganz bestimmt erst recht nichts anfangen", tönte er, und Tim hörte aus seiner Stimme ganz genau heraus, dass er seine Worte nicht so meinte, wie er sie sagte. Offenbar hätte Tim doch etwas damit anfangen können. Dani wollte ihm die Überraschung aber dennoch oder gerade deshalb nicht zeigen. "Das ist fies", nörgelte Tim und ärgerte sich darüber, dass er die Arme nicht vor der Brust verschränken konnte. "Nun hast du mir schon den Mund wässrig gemacht und dann lässt du mich hängen." Er musterte Dani unzufrieden. "Machst du das mit allen Männern so?" Oje, was sagte er da nur? Aber zum Glück fasste Dani es ganz gut auf. Er grinste sogar schelmisch. "Ich bin halt ein kleines Arschloch", gab er selbstzufrieden zu, was ihn nur noch anbetungswürdiger aussehen ließ. Dieses niedliche, runde Gesicht, die großen Augen und dazu das süße Näschen - Tim wollte auch mal von Dani überrascht werden! Zumal er die Überraschung im Gegensatz zu Rikki geliebt hätte, da war er sich inzwischen tausendprozentig sicher. "So, so, wir armen Männer." Tim warf den linken Arm in die Luft. "Wir bekommen solche kleinen Luder in unser bisexuelles Lager eingeschleust. Womit haben wir das verdient?" "Ach komm, wir Männer sind doch alle Schweine." Mit einem Satz war Tim wieder näher gekommen und sah erst den Beutel an, dann legte er einen bittenden Ausdruck in seinen Blick. "Wenn ich zugebe, dass ich ein Schwein bin, darf ich dann mal gucken, was du dort im Beutel hast?" Dani gab ein Geräusch von sich, das Tim an einen sterbenden Elch erinnerte, aber gerade, als Tim sich darüber amüsieren wollte, landete der Beutel auch schon in seinem Schoß. "Na los, dann guck schon rein", forderte Dani ihn auf, als er vor Überraschung keine Anstalten machte, den Inhalt des Beutels zu erkunden. "Aber wehe, du sabberst, klar?" Oh, das musste ja etwas sehr Schönes sein, was sich in dem Beutel befand. Tim war ganz aufgeregt, so wie er die Öffnung des Beutels vergrößerte. Schließlich gelang es ihm einen Blick auf den Inhalt zu werfen. Erst sah er nur etwas Rot-Schwarzes, offenbar irgendwelche Kleidungsstücke, doch so wie er in der Tüte wühlte, stellte er fest, dass das eben nicht nur irgendwelche Kleidungsstücke waren. Ach du lieber Herr Gesangsverein. Er zog überrumpelt die Augenbrauen empor, so wie er einen Teil des Inhaltes dieser wahren Wundertüte herausholte und in der Hand hielt. Gierige Blicke musterten das gar hübsche Wäschestück. Doch plötzlich wurde es ihm entrissen. "Nun ist aber gut", schimpfte Dani, stopfte alles zurück in den Beutel und setzte sich letzten Endes sogar auf diesen drauf. "Ich hab genau gewusst, dass du so reagieren würdest. Ach Mann, hättest du es nicht scheiße finden können und Rikki gut? Verkehrte Welt, echt mal." Tim schüttelte noch immer recht verwirrt den Kopf. Sein Kopfkino hatte auf Hochtouren zu rattern begonnen, und es kostete ihm einige Mühe, das imaginäre Bild von Dani, der dieses kleine Höschen trug, aus seinen Gedanken zu verbannen. "Du, sag mal", raunte er Dani zu. "Hat Rikki denn überhaupt Augen im Kopf? Scheiße, der Mann muss doch komplett blind und blöd sein." Dani hob die Schultern. "Was weiß ich. Entweder er steht nicht auf so...na ja, Transenzeug, oder aber es sah wirklich doof aus an mir." Tim war bereits drauf und dran, zu protestieren, aber im letzten Moment überlegte er es sich anders. Manchmal war ein spitzer Mann gleichzeitig ein ziemlich kreativer Mann. Sein Mundwinkel zuckte verheißungsvoll, so wie er mit seiner Schulter gegen die Danis stieß. "Hey, wie wäre es, wenn du dir eine zweite Meinung diesbezüglich einholst?", schlug er nicht ganz ohne Hintergedanken vor. "Ich kann dir bestimmt sagen, ob du gut damit aussiehst oder eher nicht." Dani musterte ihn dafür ziemlich skeptisch, und Tim ahnte bereits, dass er ablehnen würde. Um seine Chancen ein wenig zu erhöhen, setzte er sein liebstes Lächeln auf und sah Dani erwartungsvoll in die Augen. So lange, bis dieser sich vollkommen entnervt schauend geschlagen gab. Stöhnend erhob er sich, packte grob den Beutel und marschierte mit diesen in Richtung Flur. "Kann ich mich im Bad umziehen?", murrte er, und Tim nickte zufrieden. "Aber natürlich", erlaubte er und lehnte sich lässig zurück, als Dani aus dem Zimmer verschwunden war. Er vermutete, dass das, was er gleich zu sehen bekommen würde, ziemlich interessant anmutete. Dieses kleine, schwarze Höschen jedenfalls hatte ihm schon einen feinen Vorgeschmack geliefert. Eigentlich hätte er sich besser zusammenreißen müssen, aber irgendeiner musste ja Danis Selbstvertrauen bezüglich seines Aussehens in Reizwäsche wieder aufbauen. Rikki war ja selbst Schuld - hätte er Dani nicht verschmäht, hätte dieser ihm nun keine Modenschau liefern müssen.   Danis Umkleiden dauerte ein Weilchen, aber als Tim gerade ungeduldig werden wollte und Angst hatte, der Kleine könnte sich heimlich verpisst haben, schwang auch schon die Wohnzimmertür auf und Dani lehnte sich lässig gegen den Rahmen. In der Hand hielt er eine Zigarette, von der er einen tiefen Zug nahm. Während er den Rauch gelassen ausblies, kreuzte er die Beine in Höhe der Knöchel und warf Tim einen wenig beeindruckten Blick zu. "Und, was sagt der Experte?" Der Experte sagte erstmal gar nichts, weil der Experte viel zu sehr mit Starren beschäftigt war. Ehrlich, er wusste gar nicht mehr, wo ihm der Kopf stand! Selbst das Atmen vergaß er, und inzwischen hatten sich sogar Speicheltröpfchen in seinen Mundwinkeln gebildet, weil er einfach nicht mehr den Kiefer zusammenbekam. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und seine Augen wären aus den Höhlen gesprungen und geradewegs an Danis Beinen hochgerollt. Oh Shit, er sah aber auch umwerfend aus in diesen schwarz-rot-geringelten Strümpfen, die mit Haltern und einem Gürtel um seine Hüften befestigt worden waren. Passend dazu gab es für Tim jenes, schwarzes Höschen zu sehen, dessen Front ein rotes, satanisches Kreuz zierte. Tja, das Kreuz markiert wohl den unheiligen Schatz, überlegte Tim mit einem angetanen Schmunzeln. Dani erwartete gar keine Antwort. Er betrat nun den Raum, stolzierte zu Tims Vergnügen ein wenig herum und präsentierte sich ihm von allen Seiten. Keine Frage, insgeheim machte es dem kleinen Luder auch Spaß, Tim den Kopf zu verdrehen. Er musste es einfach genießen, von wenigstens einem Mann begehrt zu werden. "Leider hab ich keine passenden Schuhe dazu", erklärte er, während er sich auf den Zehenspitzen drehte, damit der andere ihn bewundern konnte. "High Heels wären dann doch ein wenig zu viel des Guten gewesen, glaube ich. Ich bin ja kein Mädchen, Mann." "Ach, scheiß auf Schuhe", winkte Tim ab. "Es ist alles genau richtig so. Mach dir keine Gedanken." Das meinte er auch genau so, wie er es sagte. Fakt war, dass er sich gar nicht mehr an dem kleinen Blondinchen satt sehen konnte. Der vornehmlich schwarze Stoff ließ seine vornehm blasse Haut fast weiß wie Porzellan wirken, und die Tatsache, dass sein Outfit eine Kombination aus sexy und zugleich ziemlich süß darstellte, machte das Gesamtbild nur noch reizvoller. Dani hatte wirklich ein Händchen bewiesen bei der Auswahl dieser hübschen Wäsche, und Tim wäre deshalb fast vor Ehrfurcht vom Sofa geglitten und vor ihm auf die Knie gegangen. Wirklich, man konnte diesen jungen Mann in seinem niedlichen, punkigen, verspielt-verruchten Dress nur anbeten. Nun war Tim wirklich so weit, dass er Dani alles gegeben hätte, was er wollte. Schon vorher hatte er sich ein klitzeklein wenig in ihn verguckt, aber nun spürte er, wie ein nicht zu bändigendes Tier in ihm erwachte. Und daraus machte er noch nicht mal einen Hehl, weshalb Dani sicher genau sehen konnte, wie sich seine Augen verschmälerten und regelrecht dunkel wurden, während er ihn lüstern betrachtete. "Wie bitte schön kann Rikki dazu Nein sagen?", echauffierte Tim sich. Seine Blicke huschten an Dani auf und ab. "So was würde jeden geneigten Mann einfach nur rasend machen." Dani schmunzelte nur gefällig und wandte Tim dann seine Rückseite zu. "Zumal das Ganze ja noch ein kleines Geheimnis hat..." Sagtes und zog seine Pobacken so weit auseinander, dass Tim in Erfahrung bringen konnte, um was es sich bei jenem kleinen Geheimnis handelte. Das Höschen war wohl für Frauen gemacht worden, denn Männerunterwäsche, die im Schritt offen war, hatte Tim noch nie zuvor gesehen. Und das, obwohl sich dies auch für süße Jungs hervorragend eignete. Schließlich konnte man dank des verlockenden Schlitzes prompt an jenen Teil des Körpers heran, der für ein wenig Liebe unter Männern in den meisten Fällen essenziell war. Und das ganz ohne dieses hübsche Outfit ausziehen zu müssen. So wie Tim sah, was der Clou des verruchten Höschens darstellte, konnte er nicht mehr an sich halten. Dani war ganz ohne Frage wie ein lebendig gewordenes Geschöpf aus seinen feuchten Träumen, weshalb es ganz klar war, dass er von der einen auf die andere Sekunde endgültig den Verstand verlor. Lange hatte er sich zurückgehalten, lange dem Kleinen nur hinterhergegeifert, aber irgendwann war eben Schluss mit lustig. "Komm her und lass mich das richtig wertschätzen", knurrte der nun ziemlich erregte Mann gefällig und lockte Dani mit dem Finger seiner gesunden Hand zu sich. "Du hast es ja eh darauf angelegt, dass ich geil werde, Schneckchen, also mach schon die Beine breit." Nun also lernte Dani Tim von seiner verdorbenen, kompromisslosen Seite kennen. Und das Schlimme an der Sache war, dass er sich fest auf die Lippe beißen musste, weil es ihm gefiel, wie Tim mit ihm umsprang. Dieses Verhalten hatte er sich auch von Rikki gewünscht, aber der hatte ihn ja verschmäht. In Tims Augen war der Kerl selbst schuld. So ein Goldstück wie Dani musste man sich verdient haben, man musste es vergöttern und loben und in sein versautes Herz schließen. Und wenn es sich einem dann auch noch so offen anbot, musste man als gesunder Kerl mit einem Faible für Jungs einfach zuschlagen. Als Dani sich zu Tim umdrehte und sich ihm näherte, wussten beide, was sie nun von dem anderen brauchten. Und dass die Nummer in hemmungslosen Sex ausarten würde, hatte Dani sich eigentlich von Anfang an gedacht. Ja, er hatte es provoziert, weil er enttäuscht von seinem Freund gewesen war, und nun dachte er ohnehin nicht mehr über das nach, was er tat. Zumal das Erlebnis mit Tim keines von der Sorte war, welches man schon aus Prinzip im Nachhinein bereute. Dass es so gut sein würde, mit einem Typen zu schlafen, der einen Gipsarm hatte, hätte er vorher nicht vermutet, aber als er nachher vollends befriedigt nach Hause ging, wusste er, dass es sich gelohnt hatte. Die Gewissensbisse setzten erst ein, so wie er daheim auf Rikki traf. "Wir müssen reden", erklärte dieser seinem Freund schuldbewusst und zog ihn prompt am Arm mit sich in die Wohnstube. Der verdatterte Dani stolperte hinter ihm her und nahm anschließend mechanisch auf der Couch Platz. Den Beutel mit den Dessous, die er wegen seines Erfolgserlebnisses nun doch behalten wollte, versteckte er hinter dem Sofakissen. Rikki wollte er das Höschen sowie die Strümpfe nicht mehr zeigen, was einen ganz bestimmten Grund hatte. Und dieser Grund war nicht, weil Rikki das Zeug nicht mochte. Sein Freund haderte offenbar noch ein wenig mit sich. Die Hände presste er zwischen die Knie, dann gab er sich einen Ruck. "Ich wollte mich bei dir entschuldigen und etwas klarstellen", gab er leise zu. "Es war scheiße von mir, dich so abzuservieren." "Mh", brummelte Dani, aber Rikki war noch nicht fertig. "Du denkst jetzt bestimmt, dass ich nicht darauf stehe, wenn du Dessous trägst, aber das stimmt nicht. Im Gegenteil..." Er seufzte resigniert. "Es ist nur...meine Ex hatte dasselbe Höschen. Genau dasselbe. Und das hat mich halt...etwas durcheinander gebracht." Oh Mann. Dani schlug sich stöhnend die Hand vor die Stirn. So war das also! Verflucht, wieso hatte er nicht warten können, bis Rikki ihm das Warum und Weshalb für sein Verhalten erklärt hatte? Dann wäre es doch niemals so weit gekommen, und er hätte niemals mit Tim... Inzwischen lag ihm die Reue wie ein Stein im Magen. Er konnte noch nicht einmal angemessen auf Rikkis Worte reagieren. Und das, obwohl sein Freund ihn nun so hoffnungsvoll und lieb anlächelte. "Also, verzeihst du mir?" "Ist schon gut", äußerte Dani ein wenig zu kühl und schickte schnell ein recht gequältes Lächeln hinterher. Zum Glück schien Rikki dies zu besänftigen. Er bemerkte nicht, dass etwas bei Dani nicht stimmte. Vielleicht, weil er es nicht bemerken wollte. Weil er hoffte, dass sich nun alles wieder einrenken würde. Und genau das wollte Dani ja auch. Dass nichts mehr zwischen ihnen stand. Aber da war ja noch sein Fehler. Aus Rikkis Erleichterung erwuchs nun etwas anderes. Etwas, das Dani an Tims Blick erinnerte, als er sich diesem präsentiert hatte. Rikki rückte noch ein wenig näher zu ihm und fuhr verspielt mit dem Zeigefinger seinen nackten Arm auf und ab. "Ähm...würdest du die Dessous vielleicht noch einmal tragen?", fragte er vorsichtig nach und suchte verstohlen Danis Blick. "Ich hatte ja nun genügend Zeit, mich mit dem, was ich gesehen habe, anzufreunden...und nun würde ich es gerne noch einmal ausgiebig bewundern dürfen..." Dani schluckte und suchte nach einer Ausrede. Dabei drückte er sich heimlich enger gegen das Sofakissen. "T-tut mir leid, aber...ich hab die Sachen schon zurückgegeben...", murmelte er betreten, woraus Rikki ihm allerdings auch keinen Strick drehte. "Okay", sagte er entschlossen und schmiegte sich an seinen süßen Freund, stupste mit der Nase gegen sein Kinn. "Dann gehen wir morgen eben neue kaufen...zusammen..." So verlockend wie das auch klang, Dani konnte sich nicht so recht darauf freuen. Zu große Scheiße hatte er angerichtet. Dennoch lächelte er tapfer und ließ den nun ziemlich übermütigen Rikki Besitz von seinem Körper nehmen, hoffend, er würde nicht bemerken, dass er selbst nicht richtig bei der Sache war und es ungehindert genießen konnte. Aber er konnte es Rikki nicht sagen. Wahrscheinlich, weil er ein feiges Schwein war. Allerdings konnte er sich auch nicht darauf verlassen, dass Tim auf ewig dicht halten würde. Der Typ musste nur mal wieder besoffen sein, dann wäre er womöglich mit ihrem Geheimnis herausgeplatzt. Er musste also selbst etwas unternehmen. Jedoch wusste er noch nicht, was. Aber das Schicksal sollte ihn schon in die richtige Richtung drängen.   Am nächsten Tag hatte er die Dessous kurzerhand in den Wäschekorb gepfeffert, in der Hoffnung, Rikkis wachsamen Augen würden sie entgehen. Gewaschen musste das Zeug nämlich unbedingt werden, und so verkündete er, dass er sich heute um den Haushalt kümmern würde, Rikki könnte ja den Tag nutzen, um sich ein wenig zu entspannen. Allerdings ging sein Plan nicht auf. Gerade, als er die Wäsche der Maschine übergeben wollte, stand Rikki hinter ihm und hatte ein kleines, schwarzes Höschen mit einem roten, satanischen Kreuz am Finger baumeln. "Wie erklärst du mir bitte das?" Er deutete auf zwei weiße Fleckchen, und da wusste Dani, dass der Augenblick der Wahrheit gekommen war. "Ich war nach unserem Streit doch bei Tim", tuschelte er verschämt, "und weil ich die Klamotten dabei hatte, um sie anschließend umzutauschen, hab ich sie ihm halt mal...vorgeführt." Hart schluckte er, nicht mehr in der Lage seiend, Rikki in die Augen zu sehen. Verschämt kniete er vor der Waschmaschine. Die Beichte hatte nicht dafür gesorgt, dass er sich besser fühlte, im Gegenteil. "Du machst nun Schluss, oder?", hakte er vorsichtig nach, als Rikki ewig keinen Ton von sich gab. "Ich könnte das verst-" Mit einem Mal wurde er auf die Füße gerissen und im nächsten Moment blickte er in Rikkis teuflisch glühende Augen. Er wollte wissen, was denn nun abging, aber anstatt es ihm zu erklären, ließ Rikki Taten sprechen. Und so endete das ganze Dilemma darin, dass Dani die Strafe für seine Notgeilheit ans Bett gefesselt ausbaden musste. Besser hätte es ihn wahrlich gar nicht treffen können, darüber war er sich im Klaren. Rikki war schon echt eine coole Sau. Er war nur noch gespannt, auf welche Weise er Tim für ihren Fehltritt bestrafen würde... Kapitel 9: Final Round ---------------------- Final Round     Seufzend fügte Jamie sich in sein Schicksal. Wieso konnte er dem Gebettel seines Bruders auch nie widerstehen? John schien irgendetwas an sich zu haben, dem man partout nichts entgegensetzen konnte. Wahrscheinlich war es sein Hundeblick gewesen, der Jamie ein Okay entlockt hatte. Oder auch die geschwisterliche Zuneigung, die sie beide verband. Ganz sicher aber hatten Jamie nicht seine Argumente überzeugt. Denn er hatte trotz Johns Überredungsversuchen die ganze Sache für eine absolut beschissene Idee gehalten. Aber sein Bruder hatte schließlich auch gut reden - nicht er würde an diesem Abend die Songs vortragen, welche so ziemlich das Intimste darstellten, was seine Seele je ausgespuckt hatte. Jamie bereute es sogar, sich überhaupt dazu überreden gelassen zu haben, die Lieder, welche er in schaflosen Nächten geschrieben hatte, aufzunehmen. Wären sie in irgendeiner Schublade verrottet, hätte er nun nicht vor diesem Problem gestanden. So, wie Jamie mit den Augen rollte und aufhörte, sich zu verteidigen, schlang sein doofer Bruder fest die Arme um ihn und drückte ihn an sich. "Danke Mann, die Jungs hätten sonst keine Vorband an diesem Abend gehabt. Du hast ihnen echt den Arsch gerettet." Das mochte wohl stimmen, hatte die eigentliche Vorband doch kurzfristig abgesagt, weil den Sänger ein kleiner Schnupfen plagte oder so. Ersatz fand sich eben auch in einer musikbegeisterten Stadt wie Stockholm nicht so einfach. Jeder zweite Typ unter vierzig schien hier zwar in einer Band zu spielen, aber die Chance, spontan einen Auftritt zu absolvieren, nahm dann keiner wahr. Typisch. Jamie war somit der Retter in letzter Sekunde. Er würde das Ding schon rocken, irgendwie. Egal, Scheiß drauf, dachte er sich also plötzlich und straffte die Schultern, nachdem sein Bruder ihn endlich losgelassen hatte. Die Leute, an die seine intimen Songs adressiert waren, würden ohnehin nicht anwesend sein. Rikki war heute Abend bei Dani, Martin hatte mal wieder mit Crashdiet zu tun und Cari wollte ebenfalls irgendetwas mit seiner Freundin unternehmen, wie er mitbekommen hatte. Jamie konnte also in aller Ruhe seine Abrechnungen mit diversen Kumpels vortragen. Niemand würde sich in den Lyrics wiedererkennen. Und bei einem gewissen Song konnte man immer noch annehmen, er würde von einem Mädchen handeln. Einem ganz besonderen Mädchen.   Wenige Stunden später gehörte die Bühne nur noch ihm und seinem Bruder, der die Akustikgitarre zupfen würde, während Jamie seine Songs vortrug. Zugegeben, sie mochten alle fast dieselbe Melodie aufweisen, aber dies war eben ein Projekt, welches ausschließlich durch die Texte der Lieder lebte. Ob den Leuten das gefallen würde, bezweifelte Jamie, so wie er in die erwartungsvollen Gesichter starrte, die zu den beiden Männern auf der Bühne emporschauten. Viele von ihnen gerieten allmählich in Partystimmung, was die Bierflaschen in ihren Händen und an ihren Lippen verrieten. Ein Akustikset als Einheizer würde deshalb als ein voller Griff ins Klo enden. Jamie hatte es seinem Bruder ja zu verklickern versucht, aber der hatte sich ja nicht von seinem Plan abbringen lassen. Wie immer. Dieser bescheuerte Sturkopf. Nun würde er schon sehen, was er davon hatte. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte Jamie sich auf einer Bühne tatsächlich fehl am Platz. Dennoch wollte er das Ganze nun ordnungsgemäß durchziehen. Buhrufe würde er getrost ignorieren, zumindest nach außen hin. Nach innen aber hätte es ihm schon geschmerzt, wenn man sein Herzblut mit Füßen trat. Nichtsdestotrotz kam er sich wie eine dumme Parodie seiner selbst vor, als er zum Mikro griff und sich räusperte. Ganz der Profi begrüßte er die Menge und ließ sich nichts von seinem schlechten Gefühl anmerken. Wie immer gab er sich tough und selbstbewusst, denn das war das einfachste in Situationen wie diesen. Das Zeigen von Gefühlen brachte einen meistens ohnehin nicht weiter. Er hatte es oft genug miterleben dürfen, auch abseits der Bretter. Die ersten Akkorde seines Songs über Rikki erklangen und er stieg nach der Augen-zu-und-durch-Methode mit ein. Zum Glück handelte es sich bei dem Lied um eines mit einem eher witzigen Text, sodass hin und wieder gar Gelächter an sein Ohr drang. Beim Martin-Lied schunkelten ein paar angetrunkene Typen sogar im Rhythmus, wofür Jamie ihnen ein anerkennendes Nicken schenkte. Er hätte schließlich nicht erwartet, dass das Publikum die ganze Sache so gut aufnehmen würde. Aber offenbar hielten sie die ganze Nummer wirklich für eine Art Witz - in der Tat nahm Jamie sich selbst auch nicht wirklich ernst, und John erst recht nicht. Allerdings würde der letzte Song nicht halb so heiter wie die beiden davor anmuten, und er würde auch der intimste für Jamie sein. Ein Lied, in welches er seine ganzen angestauten und nie ausgesprochenen Gefühle gesteckt hatte, sollte den Abschluss bilden, und Jamie schloss die Augen, um sich ganz in den Song fallen zu lassen, während John der Gitarre sehnsüchtige Klänge entlockte. Diese wurden bald schon eins mit seinem Gesang, der fast anklagend durch den Club hallte. Und nein, er handelte ganz sicher nicht von einem Mädchen, denn ein Mädchen wäre nie in der Lage gewesen, ihm solch Freude zu schenken und gleichzeitig so ein Leid zuzufügen. Er besang das Zerissenheitsgefühl, das seine Seele bevölkerte, an jenem Tag, an dem er hatte beginnen müssen, all das zu vermissen, was dieser besondere Mensch ihm geschenkt hatte. Die Worte verließen von ganz allein seine Lippen, und er musste das Ganze nur erneut durchleben, die Wut, den Hass, aber auch diese zarte Liebe, für die er sich heute noch verdammte. Aber er hatte sie ja unbedingt berühren müssen, diese schöne Rose, und natürlich hatte er sich alsbald an den Dornen gestochen, naiv und hungrig, wie er gewesen war. Doch da dies kein Song über sich selbst war, trauerte er viel mehr den Nächten hinterher, den Nächten zu zweit, welche ihn bis zum Morgengrauen in Zärtlichkeit gehüllt hatten. Nie würde er vergessen, wie es sich angefühlt hatte, von diesen Händen berührt und von diesen Lippen geküsst zu werden. So waren die Gefühle für diesen Mann ein wenig ausgeufert, weil in seinem Herzen kein Platz mehr gewesen war für einen weiteren Bruder. Und weil auch in dem Herzen des anderen keine reine Bruderliebe für ihn hauste, egal, wie oft er dies auch bestritten hatte. Doch Jamie wusste mehr über ihn als es ihm lieb war. Jamie hatte es nächtelang spüren dürfen, dieses unglücksselige Biest, welches sich die meiste Zeit gut zu verstecken wusste, obwohl es doch existierte. Nicht umsonst verglich er es mit dem Monster vom Loch Ness. Nicht umsonst sang er diesen Song. Denn hätte keine Hoffnung mehr zwischen den Zeilen mitgeschwungen, so hätte er keine Motivation gehabt, dieses Lied zu schreiben. Der letzte Akkord verklang, und Jamie hielt das Mikro noch ein wenig näher an seine Lippen, um dann in die andächtige Stille, die nun im Saal herrschte, fünf Worte zu hauchen. "Cari, I miss you so." Applaus brandete auf, so wie er ehrfürchtig vor seinen eigenen Emotionen den Kopf abwendete und zu Boden starrte. Die Reaktionen des Publikums waren ihm egal geworden. Was zählte war nur dieses Lied und das, was es jedes Mal, wenn er es sang, in ihm auslöste. Der Drang, nun einfach abzuhauen, sich zu verziehen, wurde übermächtig, und so verschwand er ohne ein Wort des Abschiedes in den Schatten, ließ seinen Bruder allein zurück. Was er brauchte war nun ein wenig Zeit für sich, um wieder zur Besinnung zu kommen und diesem süßen Albtraum zu entkommen, der durch dieses Lied wieder all seine Gedanken bevölkerte. Nein, er brauchte nicht nur ein wenig Zeit für sich - was er am dringendsten brauchte war ein ordentlicher Schnaps, der ihn zurück in die Realität holen würde. Oder auch noch tiefer in den Abgrund trieb. Wer wusste schon, wie er sich im Rausch fühlen würde? Hauptsache, er tat etwas. Irgendetwas.   Mit nach wie vor gesenktem Kopf schlängelte er sich durch die umherstehenden Menschen und ignorierte jene beflissen, die versuchten, ihn auf seinen Auftritt anzusprechen. Er war hinüber, verdammt noch mal, er konnte jetzt nicht irgendwelche Fragen beantworten oder gar fröhlich in Kameras lächeln. Klar, er hasste sich selbst dafür, dass er sich so hängen ließ und nicht wie sonst immer sein Poker Face aufsetzte, doch irgendwann war selbst sein Limit erreicht und er schaffte es nicht mehr, eine Rolle zu spielen. Mit hastigen Schritten schleppte er sich in Richtung Bar, wurde aber plötzlich von jemandem am Arm festgehalten. Alle Alarmglocken begannen in seinem Kopf zu schrillen, Wut brandete auf. Wer zum Teufel wagte es, ihn zu begrabschen? Darauf gefasst, diesem penetranten Arschloch die Fresse zu polieren, hob er den Kopf. Seine Hand ballte sich bereits zur Faust und sie entspannte sich auch nicht wieder, als er direkt in die ihn besorgt anschauenden Augen jenes Mannes blickte, der gerade der alleinige Herrscher über seine quälenden Gedanken war. Trotz der Wut machte sich nun auch blankes Entsetzen in ihm breit. Er sah, wie Caris Lippen sich bewegten, aber er verstand kein Wort von dem, was er sagte. Er hatte Angst. Angst, dass er den Song über sich gehört haben könnte. Angst, dass er sich nun mit seinen Gefühlen auseinanderzusetzen hatte. Dass er dafür geradestehen musste. In diesem Moment blieb ihm nur noch die Flucht. Er wollte losrennen, aber Caris Griff um seinen Arm war zu fest, seine Fingernägel bohrten sich in sein Fleisch. Vor Frustration schrie er los, begann sich zu winden, so lange, bis er an einen warmen Körper gedrückt wurde, der seine Angst ein wenig erstickte. Aber nur ein wenig. "Ist ja gut", hörte er nun eine allzu vertraute Stimme beruhigend auf ihn einreden, während er in diesen Armen ein Stück Ruhe fand, egal, ob er das wollte oder nicht. "Mann, du bist ja ganz durcheinander. Alles ist gut, Jamie. Alles ist gut." Nach wie vor atmete er hektisch, aber es wurde besser. So wie immer alles besser wurde, wenn Cari in seiner Nähe war und sein Herz zu hoffen begann. Keuchend presste er seinen Kopf an den Hals seines Freundes und schloss die Augen. Das Gedankenkarussell hörte auf, sich zu drehen. Er kam runter. Aber das sollte nicht bedeuten, dass er Cari irgendein Sterbenswörtchen über seinen Song erzählen würde. Das hatte dieser Typ sich ohnehin nicht verdient.   Nach einer gefühlten Ewigkeit beendete Cari die Umarmung, schaute aber Jamie noch immer prüfend an, während die Hände auf seinen Schultern ruhten. "Bist du jetzt wieder okay?" Was? Jamie glaubte, seinen Ohren nicht trauen zu können. Ein verächtliches Schnauben entwich ihm. "Ja klar, mir gehts prima!", verkündete er und breitete mit einem gespielten Grinsen die Arme aus. "Da oben auf der Bühne, da hast du doch gerade eben den glücklichsten Menschen auf der Welt gesehen." Cari schaute ein wenig irritiert drein. "So war das doch gar nicht gemeint", versuchte er den aufgebrachten Jamie zu beschwichtigen, welcher dieses Mal seiner Berührung wie ein scheues Tier auswich. Sein dabei durch und durch anklagender und tiefgreifend verletzter Blick erschreckte Cari. So hatte er Jamie noch nie gesehen. "Ich wollte doch nur-" "Schön." Jamie grinste noch immer, aber man sah deutlich, dass dieses Lächeln aus nichts anderem als Verachtung gemacht war. "Dann weißt du ja nun, wie es so in mir aussieht und was ich so über dich denke. Viel Spaß damit. Du darfst nun lachen." Caris Geduld wurde durch Jamies bitteren Sarkasmus mächtig auf die Probe gestellt, doch er versuchte, sich zu beherrschen. Wenn nun auch noch er austickte, würde ihnen beiden nicht geholfen sein. "Jamie." Er streckte abermals die Hand aus, zog sie aber zurück, als er sich darauf besann, wie negativ sein Freund auf seine Berührungen reagierte. "Ich...ich wusste doch nicht, dass du...heute Abend so ein Lied vorträgst. Ich wollte dich doch nur überraschen. Außerdem...brauchst du dich doch nicht zu schämen deshalb. Ich-" "Sorry, ich muss weg", verkündete Jamie plötzlich und machte sich schon wieder daran, Hals über Kopf zu flüchten. Allerdings kam er auch dieses Mal nicht weit, denn Cari war schneller. So einfach wollte der Drummer sich schließlich nicht abservieren lassen. So konnten sie unmöglich auseinander gehen. Ihre Freundschaft war ins Wanken geraten, das wusste er ganz genau, und das war nicht erst heute passiert durch diesen Vorfall. Er spürte, dass sie ein für alle Mal etwas klarstellen mussten, bevor er Jamie noch ganz verlor. Und das, obwohl auch sein Kopf voll von allen möglichen Gedanken war, jetzt, wo er diesen Song gehört hatte, in welchem er sich sofort wiedererkennen konnte. Voller Bestimmtheit drehte er Jamie an der Schulter herum und hielt seinem trotzigen, provokanten Blick tapfer stand. Er lief somit Gefahr, dass der gereizte Sänger ihm mitten ins Gesicht spuckte, aber das war ihm egal. Nichts war so wichtig wie das, was er ihm mitteilen wollte. "Jamie, lass uns über alles reden." Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte Cari, so etwas wie Einsicht in dem Blick seines Freundes glimmen zu sehen, aber schnell verschwand diese wieder hinter der undurchdringlichen Maskerade aus Hohn. "Es gibt nichts zu reden", keifte Jamie, dessen Körper schon wieder zuckte in dem Wunsch, endgültig abzuhauen. Inzwischen klang er fast verzweifelt. "Lass mich endlich in Ruhe, ich will nach Hause." "Okay, aber dann begleite ich dich", bestimmte Cari. "In dem Zustand lass ich dich nicht alleine. Du bist total drüber, merkst du das eigentlich nicht?" Der Sänger erwiderte daraufhin gar nichts. Zu Caris Erleichterung aber sagte er auch nichts Gegenteiliges, als er mit ihm nach draußen ging und ihn in sein Auto einsteigen ließ.   Jamies Schweigen war nach wie vor eines aus der Bockigkeit heraus geborenes, und hätte Cari nicht ganz andere Dinge im Kopf gehabt, hätte er sicherlich geschmunzelt über diesen sturen Esel, der neben ihm auf dem Beifahrersitz hockte und reglos geradeaus starrte. Oh Mann, Jamie war echt schwierig, vor allen Dingen, weil er nie über seine Gefühle sprach und immer gute Miene zum bösen Spiel machte, aber Cari musste sich eingestehen, dass er selbst auch nicht viel besser war. Er war Profi darin, unangenehme Dinge einfach zu verdrängen und sie aus seinen Gedanken zu verbannen. Und weil Jamie eben genauso undurchschaubar war, kam es vor, dass Cari ihn manchmal falsch behandelte. Auch wenn er es niemals böse meinte. Auf keinen Fall hätte er Jamie jemals mutwillig verletzt. Dafür lag er ihm eindeutig zu sehr am Herzen.   Er machte sich daran, in eine Parklücke direkt vor Jamies Haus einzubiegen, doch da begann Jamie plötzlich etwas zu murmeln. "Wir fahren zu dir. Können ja noch ein Bier zusammen trinken." Cari schaute ihn verwundert an, leiste aber natürlich keine Widerrede. Eigentlich hatte er fest angenommen, dass der andere nun allein sein wollte nach all dem, was ihm an diesem Abend widerfahren war, aber so konnte man sich täuschen. Jamie änderte seine Meinung hin und wieder recht schnell, und vielleicht hatte er nun eingesehen, dass es vernünftig war, über alles in Ruhe zu reden. Auch wenn es manchmal wehtat.   Zum Glück hatten die beiden Männer in Caris Wohnung sturmfrei. Wenn seine Freundin nicht kurzfristig für die Nachtschicht eingeteilt worden wäre, hätten sie das Biertrinken besser in Jamies Wohnung verlegt, aber so würden sie die ganze Nacht ungestört sein. Der Sänger nahm zugleich ohne nachzufragen auf der Couch im Wohnzimmer Platz, wissend, dass er sich bei Cari stets ganz wie zu Hause fühlen durfte. Wahrscheinlich traf das auch auf eine Situation wie diese zu. Zumal Cari gar nicht sauer oder irritiert wirkte. Jamie konnte also hoffen, dass er ihn trotz des dämlichen Liedes nicht abservieren würde. Und so wie er in das ihn anlächelnde Gesicht seines Freundes blickte, als er ihm eine kühle Bierflasche reichte, meinte er zu wissen, dass sich alles zum Guten wenden würde. Oh Mann, als ob das Leben ein verdammtes Märchen gewesen wäre...   Jamie vermutete, dass sich ein unangenehmes Schweigen zwischen ihnen breit machen würde, so wie Cari sich neben ihn setzte, seine Flasche köpfte und anschließend ein paar gierige Schlucke hinunterstürzte. Eigentlich wollte er dieses Gespräch überhaupt nicht, hatte er doch keine Kraft dafür, aber irgendwie musste der Scheiß ja mal aus der Welt geschafft werden. Sonst würde er noch in fünfzig Jahren zwischen ihnen stehen, und das wollte er auf keinen Fall. Lange musterte er Cari, sich dabei verbietend, ihn allzu sehr zu bewundern, dann begann er einfach zu sprechen. Was hatte er schließlich noch zu verlieren? "Ich würde auch gerne so locker damit abschließen können wie du." Cari senkte die Bierflasche und sah ihn dezent verwundert an, wodurch Jamie sich dazu berufen fühlte, einfach weiterzusprechen. "Tja, aber mir geht das eben nicht am Arsch vorbei." Er hob die Schultern, dabei hilflos lächelnd. "Ich denke jeden verdammten Tag daran...und daran, was hätte daraus werden können..." Offenbar wollte Cari etwas dazu sagen, denn sein Mund öffnete sich mehrmals, nur um sich gleich wieder zu schließen. Ja, Jamie wäre an Caris Stelle auch nichts eingefallen. Die Lage war für ihn sicherlich genauso blöd. Doch er war ja derjenige gewesen, der hatte reden wollen. Über damals. Über ihr erstes Mal, das sie mit Siebzehn gemeinsam erlebt hatten. Über die nachfolgenden Wochen, in denen sie von außen betrachtet so etwas wie ein Paar gewesen waren. Über all die Nächte, die so schön gewesen waren, dass Jamie gar nicht anders konnte, als sie zu vermissen. Sie und die damit einhergegangenen Gefühle. Verdammt, er hatte Caris zärtliche Seite kennenlernen dürfen, und zudem wusste er nun, dass er ein fantastischer Liebhaber war. Dem Höhepunkt in seinen Armen näher und näher zu kommen, das war einfach unvergleichlich gewesen. Ein Gefühl, das ihm keine der Frauen nach ihm hatte schenken können. Beschwichtigend hob er die Hände, als er ein wenig aus diesen Gedanken auftauchte. "Denk jetzt aber ja nicht, dass ich mit dir zusammen sein will", erklärte er hektisch. "Es ist total okay, dass...sich die Zeiten geändert haben, ja? Ich bin gerne dein Kumpel-" "Jamie, du musst dich nicht erklären." Caris Blick wurde weich, ja fast schon zärtlich, aber auch irgendetwas Wehmütiges glaubte Jamie darin zu erkennen. "Ich tue es ja auch nicht. Du weißt selber genau, weshalb ich das irgendwann nicht mehr konnte." "Ja ja", murmelte Jamie, der nun den Blick senkte. "Weil du Johanna kennengelernt hast. Weil du eigentlich nicht auf Männer stehst." Cari fasste nun den Mut, um seine Hand auf Jamies Knie zu legen. "Nein, das stimmt so nicht ganz", revidierte er die Worte des anderen, was diesen verwundert aufschauen ließ. "Ich habe auf dich gestanden. Ich habe auf einen Mann gestanden." "Nur hast du ihn nicht geliebt." In Jamies Augen blitzte ein bitterer Schalk auf. "Bloß gut, ich dich nämlich auch nicht." Sorge ließ Cari die Stirn runzeln. So oft wie Jamie beteuerte, dass er keine tiefer greifenden Gefühle für ihn hegte, versuchte er sicher nur, sich selbst etwas vorzumachen. Dabei hatte Cari schon damals etwas ganz anderes bei Jamie wahrgenommen. Etwas, das hauptsächlich dafür verantwortlich gewesen war, dass er das Verhältnis beendet hatte. Er hatte gespürt, dass Jamie auf dem besten Weg gewesen war, sich in ihn zu verlieben. Seine Augen hatten bei ihrem letzten Mal nicht mehr lügen können. Allerdings war dieses letzte Mal auch für Cari der beste Sex gewesen, den sie je gehabt hatten. Das letzte und das beste Mal...und man sollte doch schließlich aufhören, wenn es am schönsten war, oder?   Sie schwiegen eine ganze Weile. Jamie knaupelte angespannt an seinem Lippenpiercing herum, während Cari sich inzwischen irgendwie ratlos an seiner leeren Bierflasche festhielt. Irgendwann blickte der Sänger ganz ohne Scheu in seine Richtung. "Und, wie fandst du eigentlich das Lied?" Er klang dabei, als erwartete er kein positives Resümee, aber Caris Antwort sollte ihn überraschen. "Es war auf traurige Weise wunderschön", erwiderte er mit vor Ehrfurcht leiser Stimme, und Jamie suchte in seinen Augen nach einer Spur Ironie, welche er jedoch ums Verrecken nicht fand. Dafür entdeckte er etwas, das ihm so vertraut war, das ihn so sehr an früher erinnerte. Etwas, das ihm immer das Gefühl vermittelt hatte, angekommen zu sein. Heimgekehrt zu sein. "Ehrlich?", hakte er überflüssiger Weise nach, aber anstatt dass Cari nickte, erhob er sich plötzlich und kramte in einer Schublade herum. Als er sich wieder zu Jamie auf die Couch gesellte, hielt er zwei schwarze Kerzen in der Hand. Eine steckte er in die Öffnung von Jamies Bierflasche, die andere in die seiner eigenen. Aus seiner Hosentasche pfriemelte er ein Feuerzeug, mit dessen Flamme er die Dochte entzündete. Kurz darauf wurde der Raum in ein weiches, gemütliches Licht getaucht. "Auch ich kann romantisch sein", schmunzelte Cari seinem Freund ins Gesicht, der das Lächeln nur halbherzig erwiderte, da er viel zu sehr damit beschäftigt war, fasziniert das Spiel der Schatten und des Lichtes in den Augen seines Freundes zu beobachten. Alles an ihm war wieder so unaussprechlich schön, genau wie damals. Doch auch in der Zeit dazwischen hatte er nie aufgehört, schön in Jamies hingerissenen Augen zu sein. Der Sänger hatte es nur nie mehr zugelassen, sich dies so offen einzugestehen. Aber in dieser Nacht wollte er es wenigstens vor sich selbst zugeben. Genau, wie er wollte, dass seine Seele endlich von jenem Schmutz bereinigt wurde, welcher ihn schon jahrelang quälte. "Weißt du, was mir am meisten zu schaffen macht?" Seine Stimme war nun ebenfalls leiser geworden, aber Cari konnte ihn gut verstehen, da er direkt neben ihm saß, sein Oberschenkel und sein Oberarm an dem des anderen. "Dass wir uns nie wirklich voneinander verabschieden konnten. Dass das, was zwischen uns war, einfach von heute auf morgen aufgehört hat zu sein. So, als hätte man eine Kerze ausgeblasen." Behutsam legte Cari den Arm um seine Schultern und zog seinen Freund näher an sich heran. Dieser lehnte sich bereitwillig an ihn, und gemeinsam betrachteten sie voller Hoffnung die brennenden Kerzen. Ob sie denn ein Symbol darstellten, fragte Jamie sich. Oh, er wünschte es sich so sehr. Er wünschte es sich mehr als alles andere auf der Welt, musste er überwältig feststellen. "Jamie...du wirst für immer mein Prinz bleiben, verstehst du?" Cari hielt sein Kinn gegen den Kopf seines Freundes gelehnt. "Die Zeit wird daran nichts ändern. Genauso wie keine Frau das kann. Es wird nie einen anderen Mann für mich geben. Du bist der Einzige, den ich je so nahe an mich herangelassen habe." Auch Cari spürte es nun, dieses Kribbeln in seiner Magengegend. Seine Finger streichelten sacht über den nackten Oberarm Jamies, in dem aufkeimenden Wunsch, ihn überall berühren zu können, diesen wundervollen Mann, nach dem er sich noch immer so sehr sehnte. Nein, es hätte ihm noch nicht einmal genügt, ihn zu streicheln und zu liebkosen - er wollte am liebsten mit ihm verschmelzen und machen, dass er nie wieder traurige Lieder über ihn singen musste. Jamie durfte nicht mehr traurig wegen ihm sein. Was war er denn für ein Freund, wenn er ihn unglücklich machte? Der schöne Sänger drehte nun den Kopf und schaute ihn mit halb geschlossenen Lidern an. Man musste kein Hellseher sein, um zu erkennen, nach was der junge Mann sich nun verzehrte. Stumm flehten seine Blicke Cari an, ihn noch einmal, nur einmal zu küssen, und der Drummer verstand ihn, so wie er ihn damals schon ohne Worte verstanden hatte. Der Kuss katapultierte sie in die Vergangenheit zurück, in eine Zeit der Unbeschwertheit, in der alle Probleme fern gewesen waren und sie sich dafür so unglaublich nah. Sie waren jung gewesen, sie hatten noch nicht viel von der Liebe gewusst, und doch hatten sie sich begehrt, wie Jugendliche es eben taten, wild und ungestüm und ohne einen Gedanken an das Morgen. Und noch immer schmeckten Caris Lippen nach dieser grenzenlosen Freiheit und Geborgenheit, die Jamie so vermisst hatte, als hätte er ein Bein verloren. Er ließ sich von seinem Freund umfangen, und doch war es nicht intensiv genug, es dürste ihm nach mehr. Wenn man einmal angefangen hatte zu essen, dann wollte man nicht mehr damit aufhören, bis man satt war. Und Jamie würde lange nicht satt sein. Viel zu lange hatte er hungern müssen, um dass ihm ein einziger Kuss gereicht hätte.   Cari wusste, dass er seinen Freund nicht gehen lassen durfte, bis er nicht mit einem durch und durch zufriedenen Lächeln neben ihm lag. Deshalb löste er sich von ihm, um kurzerhand die Kerzen auszupusten und sich dann zu erheben. Auffordernd streckte er Jamie die Hand hin, welche er voller funkelnder Begierde im Blick ergriff. Als sie gemeinsam in das angrenzende Zimmer taumelten und sich gemeinsam auf das Bett fielen ließen, wusste Jamie, dass sich sein Herzenswunsch in dieser Nacht erfüllen würde. Dass Cari ihn ihm erfüllen würde. Dass es so sein würde wie damals. Dass er sich heute in Ruhe von ihm verabschieden konnte, während er auf seinem Schoß saß und sich in seiner Ekstase an ihn klammerte. Ein letztes Mal würde er für ihn schreien und es dann gut sein lassen. Für immer. Weil er sich einreden würde, dass es funktionierte, einem Gefühl wie der Liebe Gute Nacht zu sagen. Kapitel 10: Vortex Of Fate -------------------------- Vortex Of Fate     Man verbreitete sicherlich keine Neuigkeit, wenn man behauptete, dass das Tourleben eines Künstlers mit allerlei Stress verbunden war. Doch mit Sicherheit verbuchte man unter dem Begriff Stress lediglich den Job an sich, das allabendliche Auftreten vor Publikum, den Soundcheck sowie die immerwährende Disziplin, die es für einen Musiker einzuhalten galt. Die Wahrheit aber war, dass der Stress schon wesentlich früher begann. Mit wesentlich banaleren Dingen. Rikki zumindest keuchte ganz schön, als er seinen schweren Koffer endlich in sein Hotelzimmer verfrachtet hatte. Sie als noch nicht sonderlich erfolgreiche Band hatten eben leider noch nicht das Los gezogen, einen Hausdiener ordern zu können, der ihnen die schweren Klamotten schleppte. Bisher mussten sie noch alles allein machen, unter anderem eben ihr Gepäck vom Flughafen aus schleppen. Doch immerhin sollte in der nächsten Zeit jedes der Bandmitglieder ein eigenes Zimmer erhalten - insofern das denn gewünscht wurde. Cari und Jamie teilten sich da bestimmt lieber ein Doppelbett, weshalb die restlichen Bandmitglieder sie schon reichlich aufgezogen hatten. Rikki hingegen konnte gut und gerne darauf verzichten, mit Tim zu kuscheln, zumal er oftmals schnarchte und dabei klang wie eine ganze Holzfabrik. Der Bassist konnte also behaupten, dass er sich über sein eigenes Reich freute. Die Qualen, die ihm sein schwerer Koffer bereitet hatte, waren darüber bald vergessen, und er konnte sich dem Ausräumen seiner Klamotten widmen. Allerdings sollte er feststellen, dass der verdammte Reißverschluss klemmte. So schmiss er das Teil kurzerhand um und setzte sich mit dem Hosenboden darauf, um mit geballter Kraft an dem kleinen Metallschlitten zu zerren. Er hoffte, dass sich nicht etwa eines seiner Lieblingsshirts darin verklemmt hatte und wunderte sich zugleich, da er seinen Koffer eigentlich nie derart vollrammelte. Das bekloppte Teil wölbte sich regelrecht unter ihm, aber mehr Zeit hatte er nicht, darüber nachzudenken, sprang der Reißverschluss doch nun auf, woraufhin der Koffer zugleich ein pinkes Stückchen Stoff ausspuckte. Nun runzelte Rikki endgültig die Stirn. Pink? Der Farbe hatte er doch schon lange abgeschworen. Und um ehrlich zu sein  hatte er es noch nie wirklich mit ihr übertrieben. Ein paar Akzente hier und da waren okay gewesen, aber doch kein komplett pinkes Shirt. So etwas trugen doch nur Tucken. Als er jedoch nach dem vermeintlichen Shirt griff und es auseinanderfaltete, musste er feststellen, dass es sich dabei um gar kein Oberteil handelte. Was für ein dämlich-verwirrtes Gesicht er machte, als sich ihm ein pinker Stringtanga offenbarte! Irgendjemand musste ihm das Ding in den Koffer geschmuggelt haben. Jamie etwa? Aber woher sollte er einen pinken String haben? Den Gedanken, dass ihr Sänger als kleinen Anheizer so etwas trug, verdrängte er rasch, war das doch zu absurd und ein Grund zum Fremdschämen. Cari traute er so etwas erst recht nicht zu, und noch weniger vermutete er, dass Tim etwas damit zu tun haben könnte. Inzwischen reichlich alarmiert zog er nun den Reißverschluss so weit auf, dass der komplette Inhalt des Koffers zum Vorschein kam. Er lachte kurz auf, als er den liederlichen Haufen sah, verstummte aber schnell wieder, so wie er weitere bunte Höschen herausfischte und kritisch begutachtete. Verflucht, wo kam denn die ganze Unterwäsche her? Zwar fanden sich auch jede Menge Tops und Shirts, die in der Tat genauso gut ihm hätten gehören können, entsprachen sie doch mehr oder minder seinem Stil, wenn auch eher seinem früheren. Aber die Unterwäsche war einfach nur extrem dominant, auch, was die Farben anging. Es gab neben dem pinken String auch noch einen knallroten, zudem schwarz-pink-gestreifte Slips und einen aus neongelber Spitze, der Rikki beinahe erblinden ließ. Da waren ihm die Shirts doch sympathischer, und sogar die schwarzen Nylonleggings. Endgültig am Ende seines Lateins angekommen wühlte der Bassist sich durch die Menge an Klamotten, sich wundernd, dass es zu den Unterhöschen nicht einen einzigen BH gab und die Shirts aufgrund ihrer Schnitte alle so aussahen, als würden sie einem Mann gehören. Er fragte sich, ob er denn zufällig Peter Londons Kleiderschrank mit auf Tour genommen hatte und fühlte sich in seiner Annahme bestätigt, so wie er schließlich etwas in die Hand bekam, das ihm die Kinnlade herunterklappen ließ. Ganz unten, zwischen all den bunten Klamotten, fand er zwei hübsche Plastikspielzeuge für Erwachsene. Er wagte es nicht, sie zu berühren in Anbetracht der Vorstellung, in welchen Löchern sie bereits gesteckt hatten, aber er konnte sie ja auch so betrachten. "Was zum Henker", entwich es ihm mit einem Lachen auf den Lippen, so wie er den dicken, schwarzen Dildo betrachtete. Um sich solch ein Gerät einführen zu können, benötigte man aber ganz schön viel Erfahrung, überlegte er. Der im Gegensatz dazu pinke Vibrator, welcher geformt war wie eine moderne Skulptur, wirkte mindestens genauso abenteuerlich. Nun wusste er wahrlich gar nichts mehr. Irgendjemand schien sich einen dummen Scherz erlaubt zu haben, und wenn er diesen Typen in die Finger bekam, würde er ihm alle Knochen brechen. Schließlich musste er die nächsten Wochen mit genau diesen Klamotten auskommen, mit Reizwäsche und irgendwie zu kurz für ihn aussehenden Leggings. Er würde sich vorkommen wie der letzte Idiot, wenn er sich darin der Öffentlichkeit präsentieren musste. Gerade, als er noch darüber nachdachte, wie er es dem Verursacher des Malheurs heimzahlen konnte, vernahm er ein aufgebrachtes Gedonner an der Tür seines Zimmers. Gedämpft drang zudem eine Männerstimme durch das Holz hindurch. "Mach die Tür auf, Mann!" Einer seiner Bandkollegen war es wohl nicht, der ihn so höflich anredete, hätten die ihn doch niemals auf Englisch angesprochen. Es musste sich also um einen Fremden handeln, und da das ewige Gedonner gar nicht mehr aufhören wollte, zog Rikki den Koffer provisorisch zu und begab sich dann zur Tür. Schlecht gelaunt riss er sie auf, stockte aber kurz, als er sich einem jungen Mann gegenüber sah, welcher ihn provokant mit seinen schwarz umrandeten Katzenaugen durchdrang. "Du hast meinen verfickten Koffer, Mann!", polterte der Kerl los, bei dem es sich tatsächlich fast noch um einen Jungen handelte, seinem hübschen Gesicht nach zu urteilen. Da Rikki im ersten Moment ein wenig geflashed war aufgrund der Erscheinung seines unerwarteten Besuchs, schaffte dieser es, sich an ihm vorbeizudrücken und in das Innere des Raumes zu stolzieren. Augenblicklich kniete er sich neben seinen Koffer, beguckte sich dessen Inhalt und verschloss die Tasche dann hastig. "Ich hoffe, du hast nichts rausgenommen", murmelte er und warf Rikki einen vernichtenden Blick über seine Schulter hinweg zu, doch der Bassist schmunzelte nur, konnte er vor dem wirklich sehr süßen Jungen keine sonderliche Angst haben. "Deine Schätzchen sind noch drin", raunte er an den Türrahmen gelehnt, von wo aus er eine gute Sicht auf die Rückseite des Kleinen hatte. Dessen ärmelloses, schwarzes Top war durch seine Hockstellung ein wenig nach oben gerutscht, wodurch ein Stück seines unteren Rückens entblößt wurde. Noch schöner als dieser Einblick war wohl nur der leckere Arsch des Bürschens in diesen engen, ebenfalls schwarz glänzenden Leggings. Der Gedanke daran, dass es eben dieser Arsch war, der schon in den Genuss jener fetten Spielzeuge gekommen war, beflügelte Rikkis Fantasie ohne Ende. Kein Wunder, dass er sich gar nicht fragte, wieso sein Koffer denn bei ihm gelandet war und wie der Junge ihn denn aufgegabelt hatte. Er hatte ganz andere Dinge zu tun...wesentlich wichtigere Dinge...   Der unbekannte Kerl warf ihm abermals nur einen bösen Blick zu, als er sich mitsamt seinem Koffer an Rikki vorbeischleppen wollte. Von Scham über die Enthüllung seiner süßesten Geheimnisse keine Spur - viel mehr war in ihm wohl der Drang erwacht, Rikki zu lynchen. Dieser hob zugleich etwas amüsiert beide Hände. "Ich kann da echt nichts für", versicherte er dem Kleinen mit den wuscheligen, schwarzen Haaren, die ihn ein wenig an seine Frisur erinnerten, wie er sie früher getragen hatte. "Was denkst du, wie doof ich aus der Wäsche geglotzt habe, als ich all deine frivolen, kleinen Dessous ausgepackt habe..." Er konnte auch nichts dafür, dass seine Augen nun ebenso frivol zu funkeln begannen - die Vorstellung davon, dass genau dieser Kerl jene Unterwäsche trug, war einfach zu viel für einen geneigten Mann. Da wusste er wieder, wieso es sich lohnte, bi zu sein. Süße Jungs waren ein eher rares Gut im Vergleich zu der Masse an hübschen Mädchen, aber genau das machte diese niedlichen, frechen Mäuse doch erst so kostbar und anbetungswürdig. "Es muss wohl irgendeine Verwechslungen mit unseren Namen gegeben haben", erwiderte der Junge nur kühl und hob die Schultern. "Tja, zwischen Rikki Riot und Rikki Reckless ist eben nicht viel Unterschied. Falls man nicht richtig lesen kann." Rikki Riot hob zugleich verwundert eine Augenbraue. "Wart mal - du heißt auch Rikki?" Der andere verdrehte die Augen. "Einfallslos, was?" "Nein, nein." Riot grinste. "Der Name steht schließlich für Qualität." "Na dann." Der Junge hob die Hand an die Stirn, salutierte kurz und knapp auf sarkastische Weise und wollte sich dann aus dem Staub machen. Doch Riot war noch nicht fertig mit ihm. Ganz und gar nicht. Um Himmels Willen, so einen Engel konnte er doch nicht einfach davonfliegen lassen! "Warte mal." Er hatte Reckless in seinem Anflug von Panik am Arm festgehalten, woraufhin der sich jedoch nach wie vor unbeeindruckt zeigte. "Ich bring dir deinen Koffer gleich rüber", versprach er genervt, aber Riot ging es überhaupt nicht um seinen bekloppten Koffer. Und wenn er die ganzen Wochen in den immer gleichen Klamotten rumgelaufen wäre, ohne sie zu waschen, wenn dieses Früchtchen nur bei ihm blieb...zumindest für eine Weile... "Sag mal." Riot musterte den anderen mit schiefgelegtem Kopf. "Spielst du eigentlich in einer Band?" Reckless hielt nun tatsächlich inne und zupfte schmunzelnd an seinem Shirt. "Seh ich so aus?" Riot zog eine Schnute und nickte. "Ja, kann man so sagen." Für gewöhnlich erkannte man Leute, die in einer Band spielten, immer. Egal, wie unbedeutend diese auch sein musste, musikbegeisterte Typen umgab stets diese ganz besonders anziehende Aura. In der Beziehung war Riot echt wie ein Groupie gestrickt. Er schaffte es einfach nicht mehr, den Blick von seinem Gegenüber zu lösen. Nicht nur seinem Gesicht wurde nun seine komplette Aufmerksamkeit zuteil, nein, auch seinem Oberteil. Ein paar schmale Risse zierten es, welche einen netten Einblick auf die nackte Haut darunter gewährten, auf welche bereits die schlanken Arme Reckless' Neugierig gemacht hatten. Aber das absolute Highlight, die Verlockung schlechthin stellte wohl der pinke Schriftzug dar, welcher sich schräg über die Brust des Kleinen zog. 'Taboo'. Sollte das ein Statement an geneigte Herren darstellen? Riot glaubte um ehrlich zu sein nicht daran - oder besser gesagt, wollte dieses ohnehin ignorieren. Tabus waren dazu da, um gebrochen zu werden.   "Ich hab dich noch nie zuvor gesehen", setzte Rikki das Gespräch fort, um den Jungen noch ein wenig in seinem Dunstkreis zu behalten. "Und du wärst mir ganz bestimmt aufgefallen. Wenn du wirklich in einer Band spielst, scheint sie ja wirklich vom Untergrund des Untergrunds zu kommen." Offenbar hörte Reckless das nicht sonderlich gerne, zumal Riot es nicht verhehlen konnte, dass er sich ein wenig über den Umstand amüsierte. "Ich kenn dich auch nicht", behauptete der Junge mit vor der Brust verschränkten Armen, woraufhin Riot ihm die Hand auf die Schulter legte. Das bisschen Körperkontakt hatte er sich einfach nicht verkneifen können, und es machte ihn in der Tat ein wenig wild, so wie er die geschmeidige Haut unter seinen Fingern spürte. "Du brauchst wohl eine Vitamin-B-Spritze für deine kleine Schülerband", urteilte Riot dezent höhnisch. "Vielleicht könntest du mit deinen Jungs ja mal im Vorprogramm von uns auftreten." Ein Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. "Vorausgesetzt, sie sind auch so goldig wie du." Reckless blieb aber auf Krawall gebürstet und ließ sich nicht so leicht einlullen. "Als ob du so berühmt wärst..." "Gut, vielleicht bin ich das nicht." Riot beugte sich zu dem Kleinen vor, der aus großen, fast unschuldigen Augen zu ihm emporblickte. "Aber ich hab Connections. Ich bin sehr gut mit den Jungs von Crashdiet befreundet..." "Crashdiet?" Reckless' hellgraue Augen wurden größer und größer. "W-wow...die sind total geil..." Nicht halb so geil wie ich im Moment, dachte Riot im Stillen, verkniff es sich aber, dies laut auszusprechen. Diskret rückte er dem Jungen noch ein wenig weiter auf die Pelle. Inzwischen konnte er den Duft seiner aufgesprayten Haare wahrnehmen. Fraglich, ob er es noch schaffen würde, ihn zurück ins Zimmer zu zerren, wenn er einmal begonnen hatte, von ihm zu naschen, seinem kleinen Tabu... "Mh", brummte Riot gefällig und führte seine Fingerspitzen behutsam an die glatte Wange Reckless'. "Ich könnte euch einen Auftritt mit denen klarmachen...wenn du magst...und wenn du auf meine Bedingung eingehst..." Die Mundwinkel des Jungen zuckten kurz, während er Riot ohne jede Schüchternheit in die Augen blickte. "Ich kann mir schon denken, was du willst", schmunzelte er und näherte sich seinerseits auch noch ein wenig dem anderen, sodass inzwischen kaum mehr ein Blatt Papier zwischen sie gepasst hätte. Als er dann auch noch seine Hände auf Riots Flanken legte, biss sich der bereits mächtig angetörnte Bassist auf die Unterlippe. "Ist es das? Mh?" "Mh...", schnurrte Riot, der seine Hand inzwischen in den weichen Haaren seines Schätzchens vergraben hatte, während die andere sich auf Wanderschaft an seinem Körper begeben hatte und sich zielstrebig in Richtung seines verführerischen Hinterns schob. Sein Blick streifte den schönen, prallen Schritt Reckless', der sich unter der Leggings fast schamlos abzeichnete. Und doch wollte er noch mehr sehen von ihm. Das hier war nicht genug. Das hier machte nur Lust auf mehr. "Mach ich dich so an?" Die Stimme des Kleinen war zu einem Raunen verkommen, und so wie er Riot abermals spitzbübisch ins Gesicht grinsen konnte, hatte der Bassist schließlich ohne zu Zögern die Arme um den Po seines Früchtchens geschlungen und es hochgehoben. Reckless gluckste in seiner Erwartungsfreude und sonnte sich in der Gewissheit, einem Mann derart den Kopf verdreht zu haben, dass er nichts anderes mehr brauchte, als ihn zu ficken. Gierig drückte der Sister-Bassist ihm seine Lippen auf, noch bevor er es schaffte, ihn auf seinem Bett abzulegen. Zusammen fielen sie schließlich auf die Matratze, und Riot presste seinen eigenen Schritt voller Verlangen gegen den des anderen, welcher sich noch recht weich anfühlte. Doch die Küsse, die sie austauschten, taten ihr übrigens und ließen selbst den toughen Reckless nicht kalt, der es ebenfalls genoss, mit solch flinker Zunge einen Vorgeschmack auf das zu erhalten, was sie noch alles so mit ihm anstellen konnte an anderen Körperstellen. Als Riot schließlich küssend über sein Kinn wanderte, um voller Begehren über den Kehlkopf des Jungen leckte, bis er zwischen den Schlüsselbeinen dessen angekommen war, fiel Reckless' Blick auf die noch immer sperrangelweit offenstehende Tür. "Du solltest vielleicht dafür sorgen, dass wir keine Zuschauer bekommen", wisperte der Junge. "Es sei denn, das ist es, was du bezweckst." Riot, der das Mäuschen freilich ganz allein für sich haben wollte, kroch von Reckless hinunter, allerdings nicht, ohne ihm noch einen lauernden Raubtierblick zuzuwerfen. Dann ging er zur Tür, aber anstatt er sie nur schloss, zog er auch noch Reckless' Koffer wieder zurück in das Zimmer und warf ihn auf den Boden. Als er begann, ihn zu öffnen, musste Reckless dezent grinsen. "Ich hab doch schon ein sexy Höschen drunter, falls du mich in so was sehen willst." Doch das war es beileibe nicht, was Riot suchte. Er wühlte sich hektisch durch den ganzen Wust an Klamotten, bis er schließlich am Boden des Koffers angekommen war und sich den schwarzen Dildo schnappte. Breit grienend und das Spielzeug in die Höhe haltend erhob er sich, schwang sich wieder auf das Bett und begann, an dem ohnehin schon kaputten Shirt des Kleinen herumzuzerren. Als es ihm mit einer Hand nicht gelang, es zu zerstören, schmiss er den Dildo auf die Matratze und riss das arme Shirt kurzerhand in der Mitte durch. Die schöne, glatte und schlanke Brust des Jungen kam zum Vorschein, und er fiel über sie her, beküsste und leckte sie, immer weiter gen Süden wandernd, welchen er bereits mit den Händen entblößte. Eigentlich hätte Reckless sich am liebsten aufgeregt, weil der Typ ihm einfach ohne zu fragen sein Lieblingsshirt kaputt gemacht hatte, aber er war einfach nicht dazu gekommen, verlor er doch förmlich die Beherrschung unter dem Ungestüm seines Liebhabers. Mit geöffneten Lippen warf er den Kopf zurück und vergrub seine Finger in den schwarzen Haaren des anderen, als dieser mit den Lippen seinen sich windenden Körper erkundete und sein Gesicht prompt gegen das schwarze Höschen drückte, welches er heute unter der Leggings trug, nur für ihn, seine Zufallsbekanntschaft, mit der er prompt im Bett gelandet war. Es fühlte sich unglaublich gut an, derart begehrt zu werden, und es fühlte sich noch besser an, schließlich komplett entblößt vor dem anderen zu liegen. Diese hungrigen Blicke, die ihn daraufhin streiften, dieses schier unstillbare Verlangen - das hatte ihm noch nie ein Mann zuvor gegeben, und er hatte sich mit seinen siebzehn Jahren schon dem ein oder anderem hingegeben. Sein Namensvetter aber war ganz anders, leidenschaftlicher, bestimmter und so berstend geil, dass sein Schwanz ihm regelrecht entgegensprang, als er ihn aus seiner Hose befreite. In einer Art Reflex schloss er seine Hand um das eher lange als dicke Glied und streichelte es lächelnd, während sein Spielgefährte sich das Shirt über den Kopf zog, um auch endlich ganz nackt zu sein. Letzten Endes schmiegte der große, schlanke Mann sich eng an den hübschen Jungen, schon jetzt, als er ihn küsste, rhythmische Bewegungen vollführend in dem Verlangen auf das Kommende. Reckless ließ sich vollends mitreißen, konnte sich nicht mehr gegen seine eigene Lust wehren und ließ sich fallen, schenkte sich dem Unbekannten und verlor nach und nach etwas mehr von seinem Verstand. Selbst, als er zwei der Finger des anderen spürte, wie sie sich gegen seine Lippen drängten, öffnete er bereitwillig den Mund und umspielte die Kuppen mit seiner feuchten, wendigen Zunge, um anschließend auch tüchtig und mit geschlossenen an den beiden Fingern zu lutschen. Riot blieb die Hingabe, die der Junge an den Tag legte, natürlich nicht verborgen, und er schmunzelte dreckig ob dem Bild des willigen Früchtchens, das sich ihm hier so willenlos ergeben hatte. Es war herrlich zu sehen und erst recht zu spüren, wie geübt dieser junge Kerl in diesen Dingen war. Doch inzwischen war er viel zu hart, um sich noch länger mit diesem Spielchen aufzuhalten, und als er befand, dass seine Finger glitschig genug waren, drückte er die Beine Reckless' ein wenig weiter an dessen Körper und staunte, wie einfach es war, den Kleinen zu durchdringen. "Du hast das schon oft gemacht, hab ich recht?", hakte er amüsiert nach, woraufhin Reckless nickte. "Ich steh halt drauf." Besser konnte es Riot doch gar nicht mehr treffen. Dieser entzückende Bengel stand mächtig gewaltig darauf, etwas in sich zu spüren, und am liebsten hätte er das prompt für sich ausgenutzt, aber da war ja noch dieser wundervolle, schwarze Kolben, auf den er große Stücke hielt. So dehnte er Reckless mit seinen Fingern, leckte hin und wieder auch über dessen bereits zuckenden Anus, ehe er ein Kissen unter seinen Hintern schob. Somit kam er wesentlich besser an seinen Arsch heran und konnte effektiver agieren, so wie er das schwarze Monster in dem süßen Jungen versenkt hatte. Er dachte keine einzige Sekunde lang daran, den Kleinen zu schonen. Er mochte zwar zart und putzig sein, aber genauso wild und hemmungslos war er auch, und so vögelte er ihn mithilfe des Plastiks schon bald in einem Tempo, das Reckless unkontrolliert schreien ließ. Allerdings keineswegs vor Schmerz, sondern aufgrund der überbordenden Lust, die der Junge dabei empfand. Kleine Schlampen waren schließlich hart im Nehmen. Riot dafür musste genügend Willensstärke beweisen, damit er sich derweil nicht selbst wichste, hätten die entzückenden Laute, die Reckless da von sich gab, doch im Handumdrehen dafür gesorgt, dass er sich vergaß. Die Körper der beiden Männer standen längst lichterloh in Flammen, und als dann ein erster, klarer Tropfen über das Glied des Jungen perlte, beschloss Riot, in die letzte Phase des Spieles einzutreten. Lange genug hatte er ja schließlich auf den Moment gewartet, den Bengel zu nehmen.   Er war laut, verdammte Scheiße, der Kleine schrie ihm das ganze Zimmer zusammen, als Riot hart in ihn stieß, immer und immer wieder, in einem schier gnadenlosen Rhythmus. Die Finger ineinander verschränkt hatte der Sister-Bassist ihm die Hände auf die Matratze gepinnt. Angespannt schauten die beiden Männer sich in die Augen, und Riot hatte sich vor Anstrengung auf die Lippe gebissen, doch kurz bevor er einen Stellungswechsel vorschlagen konnte, verlosch etwas in den grauen Augen des Jungen und ein fassungsloser Ausdruck stahl sich in seinen Blick, während er erstickte Laute von sich gab. In dem Augenblick wurde der Kleine auch noch ein bisschen enger um Riot herum, was auch diesen an die Grenzen des Erträglichen beförderte. Wieder einmal war ihm bewiesen worden, dass es mit spitzen, unverbrauchten Teenagern am schnellsten ging, waren diese doch am dankbarsten dafür, wenn sie es mal ordentlich besorgt bekamen von einem Typen, der wusste, wie der Hase lief. So war es auch nicht verwunderlich, dass Reckless nach der ganzen Aktion schwer atmend und fast wachkomatös auf der Matratze lag und die Nachwehen seines Höhepunktes genoss. Zum Glück war Riot so gut und säuberte neben seinem eigenen auch den Bauch des anderen, der die ganze eigene Ladung abbekommen hatte. Schade, dass sie hatten ein Kondom benutzen müssen - Riot hätte zu gerne seinen Saft aus diesem straffen Loch geleckt, das ihm eben noch so große Lust bereitet hatte.   "Du bist mir ja ein ganz heißer Feger, Kleines." Nachdem er das Kondom sowie das Taschentuch entsorgt hatte, war Riot zu dem anderen gekrochen und hatte sich an dessen Rücken geschmiegt. Zunächst ließ dieser sich es schweigend gefallen, dass der Sister-Bassist ihm fast ein wenig verträumt durch das Haar fuhr, doch dann stahl sich plötzlich ein träges Schmunzeln auf sein Gesicht. "Hoffentlich war ich heiß genug, um dass du uns nun einen Gig im Vorprogramm von Crashdiet organisierst." Riot musste nun ebenfalls grinsen, brachte aber seine Lippen dann näher an das Ohr des Kleinen heran. "Willst du denn nicht lieber mein Groupie bleiben?", wisperte er und leckte verspielt an dem zarten Ohrläppchen, das sich ihm darbot, woraufhin Reckless sich zufrieden an seinen Spielgefährten schmiegte und seine Hände auf die des anderen legte, die sich inzwischen um seine Hüften gestohlen hatten. "Es wäre eine Überlegung wert..." Kapitel 11: What I Say Goes --------------------------- What I Say Goes     Dani war es allmählich leid. Wenn es etwas gab, das er wirklich aus tiefstem Herzen hasste, dann war es das Gefühl, verfolgt zu werden. Und dabei spielte es auch keine Rolle, wer ihm auf den Fersen war - sogar seinem eigenen Bruder konnte dies etwas Unheimliches verleihen. Seit Dani zu Hause aufgebrochen war, befand sich Togge in etwas Abstand hinter ihm, guckte aber deshalb ganz genauso dämlich drein wie der Kleinere von beiden. Nun, das Ganze war sicher nicht mehr als ein großer Zufall und bestimmt keine böse Absicht, aber Dani fand die Situation dennoch gruselig. Er versuchte es damit, einen Schritt schneller zu gehen, aber schon die nächste rote Ampel bremste seine Schritte und sorgte dafür, dass Togge schließlich sogar aufholte. Auch das gefiel allen beiden ganz offenbar nicht. Der Größere straffte angespannt die Schultern, zog sich sein rotes Halstuch zurecht, welches Dani stets an diese kleinen Hündchen erinnerte, die von Herrchen oder Frauchen ein solches verpasst bekamen, der Niedlichkeit wegen, und schaute voller Absicht in eine andere Richtung. Doch die Ignoranz konnte Dani auch nicht davon abhalten, seinen werten Bruder nun zur Rede zu stellen. Er hatte noch genügend Zeit dazu, war doch eben erst für die Autos grün geworden. Betont lässig kreuzte der Gitarrist die Beine auf Höhe seiner Knöchel. "Na?" Es klang ungemein abfällig. "Stalkst du mich jetzt schon?" "Laber keinen Scheiß, Mann." So etwas ließ selbst ein Sunnyboy wie Togge nicht auf sich sitzen. "Ich weiß noch nicht mal, wohin du gehst." In seiner Stimme schwang etwas mit, das Dani davon überzeugte, dass er tatsächlich keinen blassen Dunst hatte. Jahrelang hatte er schließlich Zeit dazu gehabt, herauszufinden, welche Anzeichen seinen Bruder als Lügner identifizierten. Nun, er wusste es wirklich nicht, befand Dani. Ansonsten hätte er wahrscheinlich ganz anders reagiert. Hätte sich darüber amüsiert, dass Dani ein Date mit einem Mann hatte. Togge war niemand, der mit Homosexualität nicht klarkam, aber so wie Dani ihn kannte, hätte er sich dennoch einen Spaß daraus gemacht und ihn gehörig aufgezogen. Schließlich bot sich ein solches Abweichen von der Norm doch geradezu an, dass man mit dem Finger darin herumbohrte. Insbesondere dann, wenn man selbst nicht wirklich viel mit Typen anfangen konnte. Zumindest hatte Dani noch nie mitbekommen, wie Togge einem Kerl hinterhergesabbert hatte. Selbst sein verdammter Browserverlauf war verdammt unverdächtig gewesen - Dani hatte ihn selbstverständlich schon des Öfteren gecheckt, einfach, weil er neugierig gewesen war und nicht, weil er einen Verbündeten suchte, mit dem er sich über seine feuchten Träume austauschen konnte. Okay, ja, womöglich war er sogar der größere Stalker von ihnen beiden. Man projizierte seine negativen Eigenschaften schließlich immer auf andere Leute. Inzwischen war die Ampel auf grün gesprungen, und der Gitarrist setzte seinen Weg fort. Togge folgte ihm mit etwas Verzögerung, denn ganz offenbar behagte es ihm noch immer nicht, dass er nun abermals hinter Dani herdackeln musste. Verflucht noch eins, wieso konnte der andere nicht endlich irgendwo abbiegen? "Du verfolgst mich ja immer noch", bemerkte Dani, allerdings mehr im Scherz und schaute über seine Schulter hinweg zu seinem Bruder, welcher nur angepisst mit den Augen rollte. "Ich muss halt in die Stadt", seufzte er und holte schließlich zu Dani auf, legte ihm die Hand auf den Rücken. "Wenn du auch in die Stadt musst, können wir das Spielchen ja beenden und zusammen gehen." Das gefiel dem Gitarristen allerdings weniger. Entschlossen schüttelte er Togges Hand ab. "Nee, danke." Prompt stahl sich ein strahlendes Lächeln auf Togges Gesicht. Eines von der Sorte, dem Frauen oder auch geneigte Männer ganz sicher nicht widerstehen konnten. Schließlich war Danis Lächeln, wenn er denn mal eines für jemanden übrig hatte, genauso anbetungswürdig. Ihre Eltern hatten es ganz richtig gemacht, als sie sich nach Dani für noch ein zweites Kind entschieden hatten, zumindest objektiv betrachtet. Mit schönen Genen durfte man schlicht und ergreifend nicht geizen. Und wenn das hieß, dass Dani sich nun mit seinem albernen Bruder abplagen musste, dem ganz sicher eine Frechheit auf der Zunge lag. Und so war es dann auch. "Bist wohl in geheimer Mission unterwegs?", zog er ihn auf und rückte abermals sein Tüchlein gerade, während er schuldbewusst die Schultern hob. "Na gut, ich ja eigentlich auch..." Dani hatte natürlich längst festgestellt, dass sein Bruder heute besonders strahlte, und dass daran nicht nur das rosa Rouge auf seinen Wangen und der ebenso rosige Lippenstift schuld waren. Auch seine Augen funkelten wie bei einem frisch gefickten Eichhörnchen, denn Vorfreude war ja bekanntlich immer die größte Freude. Dani musterte ihn eine ganze Weile, während sie nun doch nebeneinander liefen, ehe er sich sein Urteil erlaubte. "Meine Glaskugel sagt, dass du heute noch flachgelegt wirst", behauptete er letzten Endes, was Togge ganz erschrocken aus der Wäsche gucken ließ. "Ähm...woher...?" "Meine Glaskugel", beeilte Dani sich trocken zu erwidern, verzog den Mund jedoch zu einem Grinsen, wofür Togge mit seinem Arm gegen den des anderen stieß und die Nase rümpfte. "Bäh, du hast mich durch deine Glaskugel beim Vögeln gesehen? Du altes Schwein." Dani prustete los. "Jep, und zwar mit nem Kerl." Das, was als blanker Scherz gemeint war, um Togge ein wenig zu ärgern, verursachte mit einem Mal angespanntes Schweigen seitens des Größeren sowie ganz rote Ohren. Kein Wunder also, dass Dani die Augen aufriss, Togge an seiner Lederjacke packte und stehen blieb. "Nee, echt jetzt? Du gehst zu nem Kerl?" Togge riss sich eingeschnappt los und stiefelte zielstrebig davon. "Geht dich gar nichts an." Dani jedoch setzte ihm hastig hinterher. "Ey, wenn es dich beruhigt", rief er, wurde aber wieder leiser, als er seinen Bruder eingeholt hatte und sich beeilte, mit ihm Schritt zu halten, "ich bin auch grad auf dem Weg zu nem Date mit nem Kerl." Der Gitarrist erwartete, dass Togge ihn nun beleidigt anschwieg, weil er sein kleines Geheimnis ausversehen gelüftet hatte, aber dem war überraschenderweise nicht so. Ein sarkastisches Grinsen erwuchs auf seinem Gesicht. "Anscheinend stimmt es doch, dass alle Schweden beidseitig befahrbar sind." "Ist doch gut", meinte Dani und schmunzelte ebenfalls breit. "Gut für uns. Umso mehr Auswahl gibt es und umso weniger Enttäuschungen durch olle Hetenmänner." Das meinte er tatsächlich so, und sein Bruder verstand. Und das, obwohl sie beide momentan eigentlich gar nicht aus der riesigen Auswahl schöpfen wollten. Schließlich interessierte sie lediglich ein bestimmter Kerl, und dieser saß zu diesem Zeitpunkt in seiner Stammkneipe, allmählich etwas ungeduldig werdend. Der Blick auf die Uhr verriet ihm jedoch, dass er noch nicht Gefahr lief, versetzt zu werden, aber dennoch fühlte er sich nicht ganz wohl in seiner Haut. Schließlich hatte er einen ziemlich dummen Fehler begangen, weil er mal wieder besoffen irgendwelche SMS hatte herausschicken müssen. Dass er anschließend zu feige gewesen war, um das Missverständnis zu klären, verstand sich von selbst. Rikki jedoch hatte sein Stillschweigen damit gerechtfertigt, dass er andernfalls mindestens eine Person verletzt hätte. Schließlich kam es einem Korb gleich, wenn man jemandem mitteilte, dass ein Date doch nicht stattfand. Allerdings war das, was er hier verzapft hatte, auch nicht die feine englische Art. Obwohl seine perverse Seite das Ganze als äußerst angenehm empfand und sich sogar die Hände rieb, als er seine beiden Jungs die Kneipe betreten sah. Mit dem Anflug eines Schmunzelns, welches von Unbehagen, aber auch einer seltsam prickelnden Vorfreude rührte, sah er den Unglauben, der in Danis Blick schwelte sowie die Irritation, mit der Togge sich in der Location umsah, offenbar auf der Suche nach ihm. Um es ihm leichter zu machen, hob er kurz die Hand, woraufhin sich sein Blick jedoch auch nicht aufklarte, genauso wenig wie Danis. Oh Shit, dachte Rikki im Stillen, als die beiden Süßen auf ihn zugestiefelt kamen. Wahrscheinlich würde er nun gleich seinen Kopf verlieren. Aber das würde es wert sein, wie sich ihm prompt erschloss, als die Buben an seinem Tisch standen und ihn dezent aufgebracht beäugten. "Guten Abend, ihr atemberaubend schönen Männer", grüßte er die Brüder schnell, bevor die ihn mit ihrer Schimpftirade besehen konnten. Außerdem hatte er seiner Bewunderung nun einfach Luft machen müssen - Dani und Togge sahen unglaublich aus in ihren süßen Rockerklamotten und mit ihren geschminkten Gesichtern. Am liebsten hätte er ihnen beiden zur Begrüßung ihre goldigen Fressen abgeleckt und anschließend zu Satan gebetet, dafür, dass er solche niedlichen, kleinen oder auch nicht so kleinen Engelchen auf die Erde hinaufgeschickt hatte. Verflucht, ja, nun bereute er es wirklich nicht mehr, dass er fälschlicherweise nicht nur Dani eine SMS geschickt hatte, sondern auch gleich noch dessen Bruder. Zumal es ja nicht so war, als ob mit Togge noch nie etwas gelaufen war - nur wusste Dani das nicht. Togge war echt putzig, trotzdem er fast so groß war wie Rikki selbst, aber sein jungenhafter Charme brachte sein dreckiges Herz jedes Mal zum Schmelzen. Dani hingegen, sein kleiner Dani, sein Mäuschen, den er heute eingeladen hatte, um ihn sich ins Bett zu locken, besaß ein ganz anderes Temperament, gab meistens den Ton an und war trotzdem durch und durch Genießer. Die beiden waren ziemlich verschieden, und genau das machte den Reiz für Rikki aus. Obwohl er sagen musste, dass selbst der knuffige, liebe Togge heute ziemlich auf Krawall gebürstet war, und das sicher nicht ohne Grund. "Was soll das denn?", blaffte der Blonde den anderen Bassisten an und reckte sein Kinn provokant nach vorne. "Wenn du drauf aus bist, uns zu verarschen, dann sags gleich." Ehe Dani nun auch noch auf ihn losgehen konnte - oh Mann, wenn der Kleine gewusst hätte, wie putzig es aussah, wenn er wütend war - fiel Rikki ihm schnell ins Wort. "Ich will euch nicht verarschen", stellte er klar, was Dani ein verächtliches Schnauben entlockte, von dem Rikki doch jedoch nicht beirren ließ. "Setzt euch doch erstmal. Ich bestell euch ein Bier." "Damit du währenddessen aussuchen kannst, wer dir besser gefällt, mh?", stänkerte Togge, pflanzte seinen Arsch aber doch auf die Couch, Rikki direkt gegenüber und legte die Hände auf den Tisch, während Dani neben ihn rückte und mit einstimmte. "Oder musst du uns erst ausprobieren, damit du dir ein Urteil erlauben kannst?" Rikki derweil blieb ganz gelassen und winkte dem Barmann zu, damit dieser dem Brüdergespann, welches in einer Situation wie dieser wie Pech und Schwefel zusammenhielt, ein Bierchen brachte. Dann wandte er sich schmunzelnd an die beiden Blondinen. "Also, eure Küsse haben mich bereits überzeugt, deswegen seid ihr ja hier." Er hatte sie provoziert, die ungläubigen Blicke, die die beiden nun tauschten, schließlich wollte er, dass auch zwischen ihnen ein wenig Ärger aufflammte. Allerdings gab er sich ganz unschuldig. "Nun guckt euch doch nicht so böse an. Ich hab hier niemandem etwas weggenommen." Dani deutete empört auf Togge. "Du hast...schon mit ihm...?" "Nicht gefickt." Rikki schüttelte den Kopf. "Wie gesagt, nur mal unverbindlich geknutscht." Er lächelte dem Größeren versonnen zu. "Diese pinken Lippen laden doch förmlich dazu ein - kein Mann kann denen widerstehen." Inzwischen wurden den Jungs ihre Getränke gebracht, die sie sich unison herunterstürzten. Rikki war es recht. Wenn sie erstmal ein paar Promille im Blut hatten, würden sie sich schon nicht mehr so genieren. Aber bis dahin war es noch ein weiter Weg. "Trotzdem scheiße", muffte Dani und knallte sein Bierglas auf den Tisch. "Dass du auch noch meinen Bruder..." Rikki lehnte sich zu ihm vor. "Bist du verknallt in mich?" Dani riss die Augen auf. "Ich?" Er lachte auf. "Vergiss es." Daraufhin konnte Rikki sich entspannt zurücklehnen. "Na also. Und du?" Sein Blick richtete sich auf Togge. "Sind bei dir Gefühle im Spiel?" Der Größere der beiden Brüder nahm es gelassener, auch wenn er ebenfalls schlecht gelaunt wirkte. "Nie im Leben könnte ich mich in nem Kerl verknallen." "Also." Rikki breitete die Arme aus. "Dann können wir doch auch ein Date zu dritt haben, ohne, dass irgendeiner seine scheiß Eifersucht auspacken muss. Oder?" Die Blondinen schwiegen unentschlossen, was den Schwarzhaarigen genervt mit den Augen rollen ließ. "Nun hört auf, euch wie kleine Mädchen zu benehmen. Ihr seid doch Jungs, oder?" "Als ich das letzte Mal nachgeguckt habe, sah es ganz danach aus", erwiderte Togge trocken, fast gelangweilt mit seiner tiefen Stimme. Seine Körperhaltung - den Kopf in die Hand gestützt - war ebenfalls unerfreulich gleichgültig. "Dito", stimmte Dani ihm nach wie vor pissig zu, aber darüber ärgerte Rikki sich ganz und gar nicht, im Gegenteil. Schließlich wusste er schon, wie er die beiden Pussys ein wenig aufrütteln konnte. "Das glaub ich erst, wenn ich es selber gesehen habe", stellte er in den Raum und lockte Dani mit dem Finger zu sich her. "Komm mal zu mir, Spätzchen." "'Spätzchen' sagst du zu mir auch immer", beschwerte Togge sich. "Sind wir für dich überhaupt Individuen?" "Was denkst du denn?" Rikki lächelte süßlich. "Du bist für mich eher der kleine Sonnenschein, der ständig lächelt, während Dani auch mal so seine Lauen hat und dann seine Krallen ausfährt." Er warf dem Kleineren einen Kuss zu. "Wenn du einen Schmollmund ziehst, würd ich dich jedes Mal am liebsten an Ort und Stelle flachlegen." Erstaunlicherweise sorgte diese Bekenntnis dafür, dass der Kleine ein wenig auftaute, was sich darin äußerte, dass er sich erhob und sich schließlich direkt vor Rikki aufbaute. Die Hände unschuldig hinter dem Rücken und auf den Fersen wippend, schaute er den anderen erwartungsvoll an. "Du wolltest mich doch auf mein Geschlecht hin kontrollieren", erinnerte er ihn mit dem Anflug eines spitzbübischen Grinsens, das Rikki mal wieder verriet, was für ein kleiner Teufel dieser entzückende Bub doch in Wirklichkeit war. Nun reckte er auch noch sein Becken nach vorn, und Rikki lief schon förmlich das Wasser im Mund zusammen, so wie er den Schritt des Kleinen sah, der sich unter dem engen, dehnbaren Stoff der Leggings abzeichnete. Eigentlich wusste er schon jetzt ganz genau, was sich in seiner Hose befand, aber wenn man schon so ein verlockendes Angebot erhielt... Ebenfalls grinsend schaute er Dani in die Augen, welcher seine Worte noch immer nicht zu bereuen schien, der Entschlossenheit, die in seinem Blick lag, nach zu urteilen. Deshalb ließ der Bassist sich nicht zweimal bitten, schnappte den Gummibund von Danis Leggings und zog ihn so weit von seinem Körper weg, dass es ein leichtes war, einen Blick in seine Hose zu erhaschen. Sekundenlang starrte er voll offensichtlicher Gier, die Togge sich die Hand vor die Stirn schlagen ließ, auf das, was Dani zu bieten hatte, ehe er die Hose losließ und sie sich wieder an Danis schlanken Körper schmiegte. Der Kleine lachte und rieb sich die Eier. "Du notgeiler Wichser hast mir auf den Schwanz gesabbert", stellte er fest und suchte nach dem Blick seines Bruders. "Der Kunde ist echt richtig pervers." "Und du bist echt richtig männlich", stellte Rikki raunend fest und streichelte die schmalen Hüften seines vor ihm stehenden Häschens. Am liebsten hätte er ihn nun zu sich herangezogen und seine Wange an dessen Schritt gerieben, aber im Moment interessierte er sich doch mehr für den teilnahmslosen Togge, der sein Bierglas gelehrt hatte und herzhaft rülpste, so, wie es sich für einen Rüpel eben gehörte. "Du bist dran", verkündete Rikki, um den anderen nun auch aus der Reserve zu locken, aber der schnaubte nur und winkte ab. "Ach komm, du stehst doch voll auf meinen Bro, zisch mit ihm ab." Etwas verwundert schaute Rikki an Dani empor, dann lächelte er aber wieder Togge an. "Da hast du recht", erwiderte er mit dem Anflug eines Lächelns. "Aber das heißt nicht, dass du mich nicht ebenso sehr reizt." "Mh." Togge klang wenig überzeugt, was Rikki überhaupt nicht schmeckte. "Lächel lieber für mich, das macht dich viel hübscher, als du ohnehin schon bist." Und tatsächlich - ein kleines, aber feines Schmunzeln brachte seine rosigen Wangen zum Strahlen und zauberte ein Funkeln in seinen Blick. Komplimente zogen eben immer, auch bei Jungs. "Na also", befand Rikki zufrieden und winkte ihn abermals zu sich heran. "Und jetzt komm her, ich will endlich wissen, ob du wirklich den Größeren hast." Er zwinkerte Dani zu. "Bei ihm hier ist ja eher alles klein und süß..." Dani erwiderte dies mit gefletschten Zähnen und einem darauffolgenden, amüsierten Schmunzeln - es war also gar nicht so schwierig, die beiden Brüder von sich zu überzeugen. Dazu mussten sie noch nicht einmal wirklich betrunken sein. Ein Hormonrausch genügte völlig. Togge rückte also an Danis Stelle. Auch er trug enge, schwarze Leggings, darüber allerdings noch eine zerschnittene, pink-schwarz-gestreifte Strumpfhose - der Junge hatte offensichtlich ein Faible für diese nuttige Farbe. Dani stand da eher auf schwarz oder rot, was ihm auch ausgezeichnet stand, schließlich war er wie gesagt Rikkis kleiner Teufel. Togge hatte es offenbar noch nicht auf die dunkle Seite verschlagen, was aber nicht bedeutete, dass er nicht auch mächtig verdorben war. Man musste diese Eigenschaft lediglich wachkitzeln. Und das tat Rikki, indem er ohne zu zögern einen Blick in Togges Hose warf. Er trug keine Unterwäsche, genau wie Dani, weshalb man die Form seines Schwanzes schon durch die zweite Haut hindurch hatte erahnen können. Er fragte sich, ob Mädchen das auch so handhabten, dass sie ohne Slip zu einem ersten Date kamen. War es denn nicht selbst verpönt, bei einem solchen zu knutschen? Er hatte in seiner Schulzeit mal so etwas aufgeschnappt und es für schwachsinnig befunden. Offenbar teilten die beiden blonden Brüder seine Meinung.   "Mh. Aha." Diebisch grinsend lehnte Rikki sich zurück, nachdem er gesehen hatte, was ihm quasi schon gehörte. Dani und Togge musterten ihn neugierig. "Und, wer hat nun mehr?" Rikki schüttelte ungläubig den Kopf. "Das wisst ihr nicht? Habt ihr denn noch nie nen Schwanzvergleich gemacht?" "Nee." Togge grinste und schielte zu Dani. "Er hatte immer Schiss, dass er verliert." "Verlierer gibts bei so was nicht", verkündete Rikki überzeugt. "Ich jedenfalls mag euch alle beide, und ich schlage vor, dass wir jetzt zum Auto gehen." Das kam plötzlich, weshalb Dani und Togge zunächst ein paar fragende Blicke tauschen mussten. Würde der Bruder sich darauf einlassen? Schließlich konnten sie sich beide denken, wieso Rikki es nun plötzlich so eilig hatte und mit ihnen allein sein wollte. Konnten sie das tatsächlich genießen, wenn der eigene Bruder anwesend war? Rikki jedoch ließ ihnen keine Zeit, nachzudenken, sondern stand auf, warf ein paar Münzen auf den Tisch und legte dann die Hände auf die Rücken seiner beiden Häschen, um sie in Richtung Tür zu schieben. "Wenn ihr noch Durst habt, ich hab noch paar Schnäpse im Auto", versuchte er sie mit einem verheißungsvollen Schmunzeln zu locken, aber die Brüder folgten ihm ohnehin schon, war doch keiner von beiden gewillt, auf eine Nacht mit Rikki zu verzichten. Sie versprachen sich viel von ihm und seinen Liebhaberkünsten und beschlossen, schlicht und ergreifend alles auf sich zukommen zu lassen. Vielleicht würde es ja sogar ganz geil werden, dachte Dani im Stillen. Er würde tatsächlich noch einen Schnaps brauchen, aber wenn er besoffen war, würde er es wahrscheinlich tatsächlich interessant finden, Rikki dabei zuzusehen, wie er mit Togge zugange war. Die Lust hatte seine anfängliche Eifersucht erfolgreich zu verdrängen gewusst. Außerdem hatten ihnen ihre Eltern schon früher stets gepredigt, dass Brüder gefälligst miteinander teilen sollten.   Zunächst aber staunten die Jungs nicht schlecht, als Rikki sie zu einem alten, irgendwie schäbigen, aber doch protzigen, roten Cabrio führte. "Ach, das ist also dein Abschleppwagen", erkannte Togge zugleich und grinste. "Mann, Riot, das ist echt offensichtlich, wozu der dient." "Also, mich beeindrucken da aber eher andere Sachen", meinte Dani vieldeutig und zwinkerte Rikki zu, der schmunzelnd eine Schnute zog. "Du hast lieber große Schwänze als große Autos, was?" Dani schnippte mit den Fingern und zeigte auf Rikki. "Hey, du hast es erfasst." Während sie allesamt ausgelassen lachten, schwang Rikki sich hinter das Steuer und sah aus den Augenwinkeln, wie sowohl Dani als auch Togge Anstalten machten, sich der Beifahrerseite zu nähern. "Setzt euch am besten hinten rein", schlug er vor. "Damit ihr nicht doch noch eure Schwänze vergleichen müsst, um herauszufinden, wem der Platz hier bei mir gebührt." Für den Spruch erntete er die Mittelfinger der beiden, allerdings wurde sich gehorsam auf den Rücksitz gepflanzt. Kaum, dass die Brüder bequem saßen, ließ Rikki den Motor an und fuhr aus der Parklücke. Schließlich wollte er nicht riskieren, dass ihm seine Häschen noch im letzten Moment davonhoppelten. Erst, als sie sich schließlich in voller Fahrt befanden, konnte er das Gefühl, gleich zwei Jungs in einer Nacht klargemacht zu haben, wirklich genießen. Immer wieder warf er seinen kleinen Trophäen durch den Frontspiegel einen verstohlenen Blick zu und stellte jedes Mal aufs Neue fest, wie unglaublich er sich darauf freute, die beiden endlich auszupacken und zu vernaschen. Solche blonden Süßigkeiten fand er so schnell nicht wieder, auch wenn Schweden von hübschen Jungs nur so wimmelte. Für bisexuelle oder auch schwule Kerle war dieses Land das reinste Paradies. Er liebte es nicht zuletzt deswegen so sehr, hier zu leben.   Als er gerade an einer roten Ampel hielt und die Zeit nutzte, um seinen beiden Mitfahrern einen erneuten Blick via Spiegel zuzuwerfen, begann Dani plötzlich zu nörgeln. "Sind wir bald mal da? Mir ist langweilig." Togge, der sich eben noch die Lippen mit seinem pinken Gloss nachgezogen hatte, machte nun ebenfalls ein missmutiges Gesicht. "Mir auch. Das Fahren nervt." "Sorry, es dauert noch ein bisschen", entschuldigte Rikki sich, konnte sich aber ein schäbiges Grinsen partout nicht verkneifen, so wie er die beiden Kerlchen musterte, war ihm doch plötzlich ein Gedanke in den Sinn gekommen, wie ihn nur sein Schwanz hätte diktieren können. "Ihr könntest ja ein bisschen knutschen, um euch die Zeit zu vertreiben. Vielleicht ists dann nicht mehr so langweilig." Eher würde ihm dann nicht mehr so langweilig sein, dachte er im Stillen, während er auf eine Reaktion seitens der Blondinen wartete. Die guckten jedoch nur ziemlich verdattert aus der Wäsche, sodass Rikki weiterredete. "Wie viele Schnäpse braucht ihr denn, damit ihr das machen würdet?" Doch da zuckte Dani bereits mit den Schultern und packte Togge an seinem Shirt, um sich zu sich heranzuziehen. In dieser Nacht taten sie ja ohnehin schon Dinge, die weit über ihren Horizont hinausgingen, weshalb es darauf nun auch nicht mehr ankam. Ihre Hemmungen hatten sie wohl in der Bar vergessen, oder aber Rikki hatte sie ihnen höchstpersönlich abgenommen, um nun auf seine Kosten zu kommen. Togge und Dani waren natürlich nicht so blöd, um nicht zu wissen, weshalb Rikki ihnen diesen seltsamen, perversen Vorschlag unterbreitet hatte, und da es sie ebenfalls ziemlich spitz machte, wenn sie Rikki aufgeilen konnten, begannen sie nun tatsächlich, sich lächelnd sanfte Küsse auf die Lippen zu drücken. Natürlich vergewisserten sie sich ständig, dass Rikki ihnen auch zusah, was dieser selbstverständlich tat. Er checkte sogar erst, dass die Ampel inzwischen grün war, als sich ihr Hintermann durch Hupen beschwerte, dass er nicht losfuhr. Ungestüm fuhr der Wagen an, während Dani befand, dass der Kuss mit seinem Bruder bei weitem nicht so unangenehm war, wie er angenommen hatte. Dessen Lippen waren ganz weich und zart und schmeckten nach dem Lipgloss. "Togge schmeckt nach Erdbeeren", verkündete Dani belustigt und schaute aufmerksamkeitssuchend in den Frontspiegel, nur um dort direkt in Rikkis entschlossene, dunkle Augen zu blicken. "Dann leck ihn ab, wenn du das so geil findest, Süßer." Der Gitarrist lachte in sich hinein, und noch mehr lachte er, als der grinsende Togge zur gleichen Zeit wie er seine Zunge rausstreckte und sich die Spitzen unbeabsichtigt trafen. Der wilde Dani, der ja oftmals schon fast dominante Züge bei solchen Spielchen an den Tag legte, legte kurzerhand seine Hand um das Kinn seines Bruders und beeilte sich, ihm dann mit flinker Zunge den Mund abzulecken, was den Größeren zu Gelächter, Gequieke und zusammengekniffenen Augen animierte. Letzten Endes war es auch wieder Dani, der sich regelrecht auf seinen Bruder stürzte und ihm unverblümt die Zunge in den Mund schob. Rikkis Blick entging ihm nicht, der die Belohnung für sein Tun war und ihm einen Platz in seinem Bett sicherte. Dann schlossen die beiden Jungs die Lider und küssten sich lange und innig, dabei stets im Hinterkopf behaltend, dass sie das nur für ihren Zuschauer taten. Es mochte irre seltsam sein, solche Dinge mit dem Bruder zu veranstalten, aber irgendwie war es auch schon wieder witzig - und jeder musste dem anderen zugutehalten, dass er gut küsste. Als sie sich dann wieder voneinander lösten, wischten sie sich die besabberten Münder ab und rümpfen angewidert die Nase, während sie sich anlachten, denn so recht wollte keiner der beiden den Speichel des Bruders an seinen Lippen wissen, zumindest jetzt nicht mehr. In diesem Moment fiel ihnen auch auf, dass das Auto gar nicht mehr fuhr, aber auch, dass sie gar nicht vor Rikkis Haustür standen, sondern mitten auf irgendeinem Parkplatz, in vollständiger Dunkelheit. Ehe sie irgendwelche Fragen stellen konnte, drehte Rikki sich zu ihnen um und sah sie voll unverhohlenem Begehren an. "Bis nach Hause ist es zu weit", flüsterte er verschwörerisch und grinste. "Viel zu weit nach der Nummer, die ihr abgezogen habt. Und, wars denn geil?" Sie wussten, was Rikki hören wollte, weshalb sie gleichsam nickten. Rikki war damit natürlich zufrieden. "Also hat es euch auch so scharf gemacht wie mich?" Anstatt abermals zu nicken, schob Dani seine Hand vorwitzig zwischen die Beine seines Bruders und betatschte dessen Schwanz. Kurz schimpfte sein Verstand deshalb mit ihm, aber dann war dieser wieder so weit weg wie eh und je, und nur noch Rikki zählte, der sich angemacht über die Lippen leckte und Dani verrucht ansah. "Soll ich dir mal zeigen, wie dein Brüderchen abgeht, wenn ich es mir vorknöpfe?" Das war es, was Dani insgeheim schon vorhin ziemlich interessiert hatte. Diese Fantasie mochte pervers sein, wie sie wollte, aber er bekam sie einfach nicht mehr aus dem Kopf, weshalb er Rikki ein bestätigendes Lächeln schenkte. Noch im selben Moment kam der Schwarzhaarige zu ihnen nach hinten, drängte sich zwischen die Blondinen und zog Togge auf seinen Schoß. Amüsiert schaute Dani dabei zu, wie rabiat Rikki mit ihm umging, wie er ihm die Oberbekleidung vom Leib zerrte und dann unverhohlen seinen Schwanz aus der Hose befreite, der daraufhin vorwitzig und tatsächlich ziemlich hart über den Gummibund linste. Noch spannender zu sehen aber war, wie Togge sich vergaß, als Rikki ihn umfing und seinen Hals küsste, dann wieder seine Lippen und dabei sein Becken gegen das des anderen drückte. Immer wieder taten sich Togges Lider einen Spalt weit auf und er lächelte Dani verträumt an, bis irgendwann tatsächlich Worte über seine Lippen kamen. "Kümmer dich um meinen Bruder", murmelte er in Rikkis Ohr. "Er wird sonst wieder eifersüchtig." Unverzüglich drehte Rikki sich mit Togge auf dem Schoß zu Dani und strich ihm etwas tapsig über die Wange. "Das wäre dumm, Spätzchen. Ich hab dich doch ganz genauso lieb wie deinen schnuckeligen Bruder." Dani, der natürlich auch nie um seine Flirtkünste verlegen war und wusste, wie er Rikki um den kleinen Finger wickeln konnte, sah aus großen Hundeaugen zu ihm empor. "Dann zeig es mir." Er nestelte an seiner Hose herum und schließlich schamlos zog den Bund so weit herunter, dass er Rikki seine intimsten Stellen zur Schau stellen konnte. Selbstverständlich war das Bitte genug, denn solche unverblümten Einladungen hätte wohl ein jeder Mann verstanden. Togge glitt halb von seinem Schoß, während Rikki abtauchte und sein Gesicht zwischen den Schenkeln des zweiten Bruders vergrub. Prompt warf Dani den Kopf zurück und genoss diesen unheimlich guten Blowjob an der frischen Luft, im Schutz der Nacht, in der Freiheit. Aber genau wie Togge zuvor musste auch er immer wieder nach seinem Bruder schauen, um dessen Reaktionen zu checken. Und als er ihn erwischte, wie er ihm keck mitten ins Gesicht grinste, hielt er ihm träge den Mittelfinger entgegen, bevor er überlegen zurückgrinste. "Na, neidisch?" Ehe Togge zu einer Antwort ansetzen konnte, hatte Rikki ihm schon den Arm um die Hüften gelegt und zog ihn näher zu sich heran, bis er direkt neben Dani saß, mit heruntergelassenen Hosen. Rikki kniete sich vor die beiden und funkelte sie hungrig an. "Ich weiß, was wir machen könnten, damit keiner von euch beiden mehr eifersüchtig auf den anderen sein muss." Kaum, dass er das ausgesprochen hatte, hielt er auch schon ihre beiden Schwänze in einer Hand und drückte sie aneinander, nur um anschließend seinen Mund darüber zu stülpen. Togge und Dani seufzten gleichsam auf und rutschten noch ein weniger tiefer in ihre Sitze. Ja, das war ein Kompromiss, mit dem sie sehr gut leben konnten. So stand einer geilen und heißen Sommernacht nichts mehr im Wege, in welcher sie den Rat ihrer Eltern, stets alles mit dem Bruder zu teilen, artig befolgten. Manchmal sollte man eben doch auf Mama und Papa hören. Die wussten hin und wieder tatsächlich am besten, was gut für einen war. Allerdings beschlossen Dani und Togge, als sie am nächsten Morgen ohne Hosen in Rikkis Abschleppwagen aufwachten, diese Nacht als ihr Geheimnis zu belassen. Schließlich waren sie schon große Jungs, und Mama und Papa hätten sich sicherlich nicht so erfreut wie Rikki über ihre frivole Nummer gezeigt... Kapitel 12: Testing Skills -------------------------- Testing Skills     So wenig wie Cari an die Existenz eines Gottes glaubte, war er der Meinung, dass es so etwas wie Liebe auf den ersten Blick geben konnte. Generell wusste er nicht sonderlich viel mit solchen glorreichen und sagenumwobenen Gefühlen wie der Liebe anzufangen. Er mochte zwar noch jung sein mit seinen achtzehn Jahren, und vielleicht kam das alles noch, wie ihm schon andere Leute prophezeit hatten; Irgendwann würde die Richtige in sein Leben treten und ihn alle guten Vorsätze vergessen lassen. Doch er hatte diese Meinungen stets angezweifelt. Liebe, nein, das war beileibe nichts für ihn. Die Liebe für eine Nacht, die schon eher, wie er irgendwann mit sechzehn erkannt hatte. Und doch konnte er nicht leugnen, dass es so etwas wie ein Hingezogenheitsgefühl auf den ersten Blick gab.   Der Junge war ihm schon vor dem Gig aufgefallen. Er war ungefähr zur gleichen Zeit wie Cari samt seiner Bandkollegen Dani und Al vor dem Club aufgekreuzt, aber natürlich waren der Bassist sowie der Gitarrist vollkommen blind gewesen für dieses Besondere, was von ihm ausging. Ganz kurz hatten Cari und der Unbekannte sich in die Augen gesehen, als sie auf gleicher Höhe waren, und in diesem Moment hatte Cari etwas vollkommen für sich vereinnahmt. Er hatte selbst keinen blassen Schimmer, was das gewesen war, ob ihn die grünen Augen des anderen derart zu faszinieren gewusst hatten oder dessen ganze Ausstrahlung. Cari kannte viele Jungs in seinem Alter, und einige sahen wirklich gut aus, wie zum Beispiel Dani und Al, aber nichts und niemand hatte ihn jemals so geflashed. Nicht in der Art und Weise, dass er noch nicht einmal während des Crashdiet-Gigs einen klaren Gedanken hatte fassen können. Insgeheim hatte er sich ständig nach dem Jungen umgesehen, hatte gehofft, dass dieser sich in seiner Nähe aufhielt, aber da war nichts. Er war sich sicher, er hätte ihn unter Tausenden wiedererkannt. So ein Gesicht besaß beileibe nicht jeder, und schon gar nicht so ein kleines, markantes Stupsnäschen. Oh ja, dieses Stupsnäschen! Es hatte dem Jungen etwas ungemein Spitzbübisches gegeben, trotzdem es ihm solch einen niedlichen Touch verliehen hatte. Aber auch wenn der Junge ungemein süß und hübsch gewesen sein mochte, so war er wohl auch ein kleiner Rebell gewesen mit seinem lässigen Shirt und den engen Lackleggings. Optisch hätten Cari und er wahrscheinlich Brüder sein können, oder noch besser Schwestern, hätte ein Unwissender wohl selbst Cari für ein Mädchen gehalten. Und das, wo er doch stets darauf achtete, trotz dickem Kajal und blonden, toupierten Haaren ohne Zweifel als Junge durchzugehen.   Der Kerl jedoch blieb verschwunden, egal, wie sehr Cari auch nach ihm suchte. Sogar auf die Zehenspitzen stellte er sich ab und an und schaute über die Köpfe der anderen Fans hinweg, begutachtete jede Blondine im Club genauer, und dazu musste gesagt werden, dass es davon viele gab. Die meisten hübschen Menschen jedoch waren auf den ersten Blick weiblichen Geschlechts, und Frauen interessierten Cari längst nicht so sehr wie eben dieser Unbekannte. Er wusste selbst nicht, was in ihn gefahren war, aber er hatte das Gefühl, sich noch längst nicht an diesem Typen sattgesehen zu haben. Weswegen er ihn finden musste. Er musste ihn unbedingt noch einmal ansehen, um festzustellen, dass seine Schönheit tatsächlich echt war und nicht nur ein feuchter Traum seinerseits. Manchmal nämlich spielte einem auch die Fantasie einen netten Streich und versuchte krampfhaft, unerfüllte Wünsche wahrzumachen. Denn Cari hegte in der Tat Wünsche. Wünsche, die sich für einen Hetero eigentlich nicht ziemten...   Als dann der Gig vorbei war, zog es die drei Jungs zur Bar hin. Glücklicherweise waren sie alle in diesem Jahr achtzehn geworden, was ihnen den Freifahrtsschein gab, zu saufen, wie sie wollten. Sie alle konnten nicht abstreiten, dass sie dies mächtig ausnutzten, und auch heute wollten sie es mächtig krachen lassen. Doch diesen Vorsatz setzten zunächst nur Al und Dani um; Cari nämlich verschluckte sich schon an den ersten Schlucken seines Bieres, und dies bei Weitem nicht ohne Grund. Da war er ja wieder. Erschienen wie aus dem Nichts, dieser ganz besondere Junge, der etwas in ihm zum Klingen gebracht hatte. Er lümmelte etwas weiter hinten an der Bar, und Cari schaffte es ab diesem Moment einfach nicht mehr, seine Blicke von ihm zu wenden. In seinem ganzen jungen Leben hatte er noch nie etwas so Anbetungswürdiges gesehen. Er schmolz in der Aura dieses Kerls dahin und erwachte erst aus seinen Träumen, als Dani ihm irritiert auf die Schulter tippte. "Ey, was geht denn mit dir?" Der Gitarrist runzelte genauso irritiert die Stirn, wie er amüsiert lächelte. "Hast du ein Einhorn gesehen oder was?" "Ich hätte ja gesagt, dass er ne Schnitte im Visier hat", mischte Al sich ein und schaute sich um. "Aber hier ist ja weit und breit nichts zu sehen, was in sein Beuteschema passen könnte." "Mann, ihr Idioten." Cari schaute alle beide anklagend an, nur um dann wieder hektisch in die Richtung des Unbekannten zu blicken, um sicherzugehen, dass er nicht einfach verschwand, wenn er kurz wegschaute. "Guckt euch den dort hinten doch mal genauer an." "Wen?", hakte Dani ahnungslos nach und zog eine Schnute, während sein Blick über die Umstehenden huschte. "Den fetten Sack mit dem Stirnband? Oder die Rentnerbraut mit den Aderbeinen und den Hängetitten?" Er giggelte in sich hinein, und Al machte mit - nur Cari fand das nicht besonders witzig. Viel zu aufgeregt war er wegen der hübschen, männlichen Blondine, um irgendwelche Witze zu reißen. Dort drüben saß etwas, das zu ihm gehörte, mit dem er sich um jeden Preis der Welt anfreunden wollte. Er wusste einfach, dass sie beide irgendetwas verband. Nur was es war, das wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. "Ich meine den Niedlichen dort hinten", präzisierte Cari für die Idioten neben sich, was deren Grinsen aber auch nicht aus ihren Gesichtern wischte. "Wissen wir doch nicht, wer in deinen Augen niedlich ist." "Kommt schon." Cari schaute wieder schon fast sehnsüchtig zu dem Fremden. "Der ist doch schon objektiv betrachtet niedlich. Der mit der putzigen Nase. Der kleine Blondie." Offenbar hatten Dani und Al ihn nun ebenfalls entdeckt, oder aber ihnen ging es recht am Arsch vorbei, wen Cari nun meinte. Viel mehr interessierten sie sich nämlich nun für etwas anderes. "Oh Scheiße, Crow ist ne Schwuchtel!", zog Al ihn auf und schlug ihm auf den Rücken, während Dani in dieselbe Kerbe stieß. "Du bist ja regelrecht verknallt, Mann!" Da fuhr Cari ärgerlich herum. "Bin ich gar nicht!" Im gleichen Moment jedoch wurde ihm bewusst, dass er nicht sonderlich glaubwürdig klang, wenn er laut wurde, weshalb er seine Stimme senkte. "Er sieht einfach nur gut aus, und ich glaube, wir würden uns gut verstehen." Al beäugte mit fachmännischem Blick den Fremden und rieb sich das Kinn. "Nur fraglich, ob er es gut finden würde, wenn du ihn angräbst." Danis Hand landete auf Caris Schulter. "Du siehst zwar wirklich gut aus, Mann, aber wenn er keine Schwuchtel ist, hilft dir das auch nicht weiter." Schwuchtel, Schwuchtel...Cari hasste dieses Wort mittlerweile. Zumal er selbst auch keine Schwuchtel war. Der Sex mit Mädchen hatte ihm stets viel zu gut gefallen, um dass er eine Schwuchtel sein konnte. Mit einem Jungen war ihm so etwas noch nie passiert. Noch nie hatte er sich von einem quasi nicht mehr lösen können, weil dieser so schön war und ihn anzog wie das Licht die Motte. Aber bei diesem hier war er eben doch schwach geworden. So schwach, dass er alles auf ein Karte setzen wollte, ganz egal, wie die Meinung der anderen laute und wie die Wahrheit auch aussehen mochte. Wenn er ihn verschmähte, dann wäre er ohnehin nicht der Richtige für ihn gewesen. Der Richtige für eine Freundschaft, verstand sich. Verdammt, Cari wollte ihn doch gar nicht vögeln! Er wusste noch nicht einmal, ob er ihn überhaupt küssen wollte. Er wusste nur, dass er ihn ansehen wollte, am besten stundenlang. So lange, bis er nie mehr vergaß, wie seine Gesichtszüge beschaffen waren, bis sich das Bild seines Antlitzes auf ewig in sein Gedächtnis gebrannt hatte. "Oh Mannomannomann..." Dani verlor sich in seinem Seufzen, begleitet von einem recht fassungslosen Kopfschütteln. Wahrscheinlich hatte Cari schon wieder zu auffällig zu dem Fremden rübergeschaut. Abermals klopfte Al ihm fest auf den Rücken. "Wenn du so hin und weg bist, dann wird es Zeit, dass du ihm von seinem Glück, ein Objekt schwuler Begierde geworden zu sein, berichtest." Cari holte gerade Luft, um sich empört zu verteidigen, aber Al funkte ihm dazwischen. "Bevor wir es tun. So verstrahlt, wie du bist, nehmen wir dich jedenfalls nicht mehr mit heim." Cari konnte von Glück reden, dass die Jungs nichts gegen Homosexualität einzuwenden hatten und sich lediglich einen Spaß daraus machten, dass ihn ausgerechnet ein Kerl faszinierte. Dies nervte zwar auch gewaltig, aber es war immer noch besser, als wenn sie ihm vor Ekel ins Gesicht spuckten und ihn aus der Band warfen, weil sie Angst hatten, dass er sich an sie ranmachen könnte. Aber metrosexuelle Typen hatten schließlich keinerlei Recht dazu. Und Dani und Al waren verdammt metro. Wenn nicht sogar selber heimlich bi. Im Gegensatz zu Cari, der sich ja noch nicht einmal als bi bezeichnet hätte. Der schönste Mensch, den er je gesehen hatte, mochte zwar einen Schwanz sein eigen nennen, aber was konnte er schon dafür? Gar nichts. Also.   Cari weihte seine Kumpels nicht in den Plan ein, den er gefasst hatte. Sie würden noch früh genug erfahren, was er im Schilde führte, denn bereits, als er den Barkeeper zu sich heranwinkte und diesem mitteilte, dass er dem Süßen, Blonden da hinten einen Drink bringen sollte, ahnten die anderen, was Sache war. "Er meint es wirklich ernst!", stellten Dani und Al belustigt fest, schienen sie doch bisher nicht geglaubt zu haben, dass Cari die Eier hatte, um den Kerl, welcher die ganze Zeit über nur Augen für sein Handy hatte, auf sich aufmerksam zu machen. Und vielleicht hatten sie auch daran gezweifelt, dass Cari wirklich so sehr auf ihn stand, dass er sich den Jungen nicht einfach aus dem Kopf schlagen konnte, so wie er es mit manchen Mädchen getan hatte, die zwar hübsch, aber nicht umwerfend gewesen waren. Cari ignorierte die dummen Sprüche seiner Freunde. Das Ganze war ihm inzwischen wirklich ernst, und er spürte, als er die Hände zu Fäusten ballte, wie schwitzig sie geworden waren. Er schaute dabei zu, wie der Barkeeper den Drink vor der Blondine abstellte, welche erst da zum ersten Mal aufschaute. Sie blinzelte verdutzt und wollte sich gerade umschauen, als der Barkeeper jedoch offenbar auf ihn einsprach und er plötzlich ziemlich resigniert wirkend in seine Hosentasche griff. Dann schleuderte er dem Mann hinter der Theke ein Kärtchen entgegen, was Cari als einen Ausweis identifizierte. Der Barkeeper warf einen Blick darauf und quittierte es mit einem Kopfschütteln, ehe er den Drink wieder mitnahm. Wahrscheinlich war der Kerl noch minderjährig, was ihn natürlich mächtig anpisste. Aber zum Glück war da ja noch Cari, der bereits nach Herzenslust saufen durfte und gewillt war, etwas gegen den angesäuerten Blick des anderen etwas zu tun. Al und Dani johlten im Hintergrund, als Cari seinen Arsch vom Barhocker schob und mit seinem Drink in der Hand geradewegs auf den Blonden zusteuerte. Mit einem Mal fragte er sich, ob er wirklich das Richtige tat, aber um nun noch einen Rückzieher zu machen war es zu spät. Trotz klopfendem Herzen und weichen Knien nahm er also neben dem Jungen Platz und versuchte sich an einem zaghaften Lächeln. "Mich hat es auch angepisst, als ich noch 17 war und nie die harten Sachen trinken durfte", sagte er und wagte es, dem Kerl zum ersten Mal wirklich ins Gesicht zu sehen. Ihre Blicke trafen sich, und Cari wurde derart von diesen hübschen, grünen Augen eingenommen, dass er innerlich deftige Flüche ausstieß. Wie konnte ein Mensch nur derart schön sein? Der andere sah alles andere wie ein perfektes Model aus, aber genau diese Eigenwilligkeit in seinen weichen, fast femininen Zügen war es, die ihn so sehr in seinen Bann zog. Dieser Junge war einzigartig und einfach nur unglaublich. Allerdings schaute er Cari hinter seinen langen Ponysträhnen etwas teilnahmslos an - ob er denn nicht auch so über ihn dachte wie Cari über ihn? Leichte Enttäuschung machte sich in der Brust des Drummers breit. Denn auch wenn es albern war, er wollte schon, dass der Kleine ihn auch schön fand. Zumindest ein wenig. Anstellte runzelte der andere nun verwundert die Stirn. "Dann war der Drink...von dir?" Oh Shit, das hatte ja kommen müssen. Cari grinste in einem Reflex dezent peinlich berührt in sich hinein. "Richtig erkannt..." Wie affig musste das denn sein - er als Typ hatte einem anderen Typen ein Getränk ausgegeben. "Okay, ähm..." Der Junge war zu seiner Überraschung alles andere als schüchtern, ja wirkte fast schon forsch, zumindest forscher als er, obwohl er in seiner Entwicklung wohl noch nicht ganz so weit war wie Cari. "Und wieso?" Mann, wieso musste er ihn derart peinigen? Das war doch nicht fair! Nicht umsonst hatte Cari versucht, ihm ohne Worte zu vermitteln, dass er ihn ziemlich gut fand. Nie und nimmer hätte er rausbekommen, dass er in seinen Augen ein Gesicht zum Verlieben besaß. Einem Mädchen hätte er es ohne mit der Wimper zu zucken gebeichtet, aber in der Gegenwart eines Typens war er dann doch sogar ein wenig schüchtern. Und das, obwohl Cari eigentlich ein ziemlich frecher Rüpel war. "Ich..." Er räusperte sich und schaute dann wieder scheu in das Gesicht des anderen, "ich wollte dich eben kennenlernen." "Okay..." Mehr fiel ihm wohl dazu auch nicht ein. Wusste er nicht, wie er reagieren sollte? Doch dann machte ausgerechnet er den nächsten Schritt. "Wie heißt du eigentlich?" "Cari." Die Mundwinkel des Drummers zuckten, und er fühlte sich sofort etwas zuversichtlicher. "Und du?" "Jamie." "Oh." Cari schaute ihn regelrecht entgeistert, aber ebenso begeistert an. "Das ist aber ein schöner Name. Er passt unheimlich gut zu dir, weißt du das?" Jamie gab sich bedeckt und zuckte nur dezent lächelnd mit den Schultern. Dann bemerkte Cari, dass seine Augen schon wieder an seinem Drink klebten, und er nutzte die Gunst der Stunde, um seinen Durst auszunutzen. "Willst du nen Schluck?" Jamies Blick richtete sich nun wieder auf ihn. Schalk stand in seine Augen geschrieben. "Du darfst einem Minderjährigen keinen Alkohol geben, du böser Bub, du." Etwas blühte in Cari auf, als er diese schon sehr vertraulich klingenden Worte hörte. Ja, Jamie sprach tatsächlich mit ihm, als würden sie sich schon ewig kennen. Als wären sie beste Freunde. "Du wirst ja wohl nicht erst 14 sein, oder?" Insgeheim befürchtete er, dass Jamie dies bejahen würde, denn damit hätte er nicht mehr in Caris Liga gespielt, aber Jamie lachte nur. "Quatsch, ich bin 17. Und du bist schon 18?" Cari nickte. "Dein Glück, mh?" Als Jamie so süß schmunzelte, dass es Cari förmlich dahinschmelzen ließ, schob dieser ihm sein Glas zu. "Hier, du darfst mal nippen, als Vorgeschmack darauf, wie es ist, erwachsen zu sein." Grinsend hielt Jamie ihm den Mittelfinger entgegen und ließ ihn selbst dann nicht aus den Augen, als er einen kräftigen Schluck von Caris Drink nahm. Der Drummer spürte immer deutlicher, wie sehr sie miteinander sympathisierten, es war fast schon als magisch zu erachten. Er wollte diesen Jungen wirklich nie mehr missen, war er sich doch sicher, dass er schon bald sein bester Freund werden würde, wenn sie mehr miteinander machten. Kein Wunder also, dass er tief in die Trickkiste griff, der alte Schlawiner. So wie Jamie den Drink absetzte, nachdem er fast das ganze Glas geleert hatte, funkelte Cari ihn spitzbübisch an. "Gut, und als Dank dafür trittst du meiner Band bei." Jamie schüttelte den Kopf und wirkte, als hätte er sich verhört. "Äh, was?" "Wir brauchen nämlich noch einen Sänger", erklärte Cari, der sich nicht irritieren ließ, selbst nicht von Jamies nächstem Einwand. "Woher willst du denn wissen, dass ich singen kann?" Wahrscheinlich würde Cari sich nun wieder zu weit aus dem Fenster lehnen, aber es musste sein. "Ich höre doch, dass du eine schöne Stimme hast", erwiderte er honigsüß und schmunzelte lieblich. "Außerdem hast du die passende Ausstrahlung für den Posten. Du scheinst ziemlich selbstbewusst zu sein, wodurch du jetzt schon wie ein Rockstar wirkst." Und das meinte Cari auch so, wie er es sagte. Jamie umgab eine ganz spezielle Aura, welche wahrscheinlich ebenfalls dafür verantwortlich gewesen war, dass Cari sich partout nicht mehr hatte von ihm abwenden können. Da war etwas Rebellisches in seinem Blick und seiner ganzen Haltung, aber trotzdem haftete ihm ebenfalls ein gewisser Glamour an. Jamie sah aus wie eine Puppe, aber tief in seinem Inneren war er ganz sicher kein liebes Püppchen, sondern ein kleines, gewieftes Miststück. Wie Recht Cari mit dieser Einschätzung hatte, sollte sich ihm noch früh genug zeigen. Überlegen hob Jamie das Kinn und lächelte Cari leicht an. "Vielleicht kommt das daher, dass ich bereits in einer Band spiele", argwöhnte er dezent amüsiert, und Cari spürte, dass er begann, mit ihm zu spielen. "Und ja, vielleicht bin ich in dieser sogar Sänger. Wer weiß, wer weiß..." Auch wenn es vielleicht nicht leicht werden würde, so war Cari bereit, um Jamie zu kämpfen, mehr denn je. Er musste diesen Jungen einfach für sich gewinnen, kostete es, was es wollte. In seiner Fantasie sah er ihn bereits auf der Bühne stehen, um ihre Songs zu singen, und das sah so richtig aus und fühlte sich so richtig an, dass Cari alles auf eine Karte setzen musste. "Dann steig doch bei dieser Band einfach aus und komm zu uns", warb Cari um ihn. "Du könntest gleich morgen mal vorsingen im Proberaum-" "Halt mal." Jamie hob die Hand. "So leicht bin ich nicht zu überreden. Da musst du mir schon mehr Argumente dafür liefern, dass ich bei dir gut aufgehoben bin." "Wir sind alle sehr talentiert", warf Cari ein. "Ich spiele schon seit Ewigkeiten Schlagzeug und würde sagen, dass ich ganz gut bin mittlerweile..." "Und sonst so?" Jamie musterte ihn skeptisch. "Hast du sonst noch irgendwelche Talente?" Cari zog eine Augenbraue in die Höhe? "Was meinst du...?" "Na ja." Beflissen schmunzelnd zwirbelte sich Jamie einer seiner blonden Haarsträhnen um den Finger. "Wie siehts denn so mit deinen sexuellen Fähigkeiten aus? Hast du Erfahrung?" Oh, das kam plötzlich. So plötzlich, dass Cari aus allen Wolken fiel. Was sollte das denn bedeuten? Auf was wollte dieses kleine Luder denn hinaus? "Ähm...ich wüsste nicht, was das zur Sache tut", druckste Cari herum, doch Jamie beharrte auf seinen Worten. "Du wirst doch bestimmt schon mal Sex gehabt haben", mutmaßte Jamie anstelle und sah ihn forsch an, bis Cari sich geschlagen gab und nickte. "Na klar. Aber noch nie-" "Gut. Dann blas mir einen. Wenn ich es gut finde, werde ich der Sänger in deiner Band." Cari hatte noch erwähnen wollen, dass er noch nie etwas mit Jungs gehabt hatte, aber der ungezogene Jamie hatte ihm einfach das Wort abgeschnitten. Er war lediglich sicher gegangen, dass Cari kein unbeschriebenes Blatt in sexuellen Dingen mehr war, denn schließlich wollte er hier kein erbärmliches Debüt erleben. Es reichte schon, dass er selbst noch keinerlei Erfahrungen hatte, aber das musste Cari ja nicht erfahren. Denn Jamie wäre Gefahr gelaufen, dass Cari ihn verschmäht hätte, hätte er ihm berichtet, dass er noch Jungfrau war. Und das wäre Jamie ganz und gar gegen den Strich gegangen, hatte doch ein Blick in die Augen des anderen genügt, um ihn feststellen zu lassen, dass er Cari wollte. Jamie war ein Meister darin, seine wahren Gefühle zu verbergen, weshalb Cari auch nicht mitbekommen hatte, wie sehr ihn der prompte Gedanken erregt hatte, das hübsche Gesicht des Drummers in seinem Schoß wiederzufinden. Cari war ein Kerl ganz nach seinem Geschmack, und dieser mochte ihn glücklicherweise auch, ganz ohne Frage. Nur deshalb konnte Jamie es sich erlauben, solch ein perfides Spiel zu spielen. Viele Leute mochten schüchtern sein, wenn ihre Jungfräulichkeit auf dem Spiel stand, aber Jamie war alles andere als das. Voller Entschlossenheit schob er sich vom dem Barhocker und griff nach Caris Arm. "Komm", bestimmte er und konnte das Flehen in seinem Blick nun doch nicht mehr verdrängen, als er den Drummer ansah. "Das war doch das, was du wolltest." Cari verspürte den Wunsch, zu protestierten und Jamie klarzumachen, dass seine Intention nicht darin bestanden hatte, ihn ins Bett zu bekommen, aber da glitt er bereits ebenfalls vom Hocker und bahnte sich auch schon erstaunlich bestimmt einen Weg durch die Menschenmassen. Jamie klammerte sich noch immer an seinen Arm und folgte ihm, egal, wohin es auch gehen mochte. Der Sänger mochte sehr tough und selbstbewusst wirken, aber im Grunde war er die ganze Zeit über so verzweifelt gewesen, dass er sich Cari am liebsten sofort an den Hals geworfen hätte. Dieser Mann schien seinen feuchten Träumen entstiegen zu sein, und schon jetzt war er in seinem jugendlichen Hormonrausch so gierig geworden, dass er seinen Ständer mit seinem Shirt zu verbergen versuchte. Scheiß Leggings aber auch. Irgendwann auf halbem Wege drehte Cari sich halb zu ihm um und sorgte dafür, dass ihre Blicke sich trafen. "Da hinten ist der Lagerraum", informierte er Jamie und seine Augen blitzten ihn abenteuerlustig an. "Dort kann ich dich ungestört vernaschen." Jamies Augen nahmen einen glasigen Schimmer an aufgrund dieser etwas reißerischen Worte, und Cari blieb es nun endgültig nicht mehr verborgen, dass sein süßer Jamie große Lust auf das hatte, was ihm bevorstand. Offenbar freute er sich darauf noch mehr als Cari selbst, der auch die hübsche Beule in Jamies Hose längst entdeckt hatte. Genauso gerne, wie der Drummer den anderen für sich gewinnen wollte, wollte er ihn nach allen Regeln der Kunst verwöhnen und ihm zeigen, dass er ihn nicht enttäuschen würde. Cari mochte zwar noch nie einen Schwanz im Mund gehabt haben, aber er war zuversichtlich, dass es Jamie gefallen würde, wenn er mit Eifer und Leidenschaft an die Sache heranging.   Das Pikante an der ganzen Geschichte war, dass der Lagerraum lediglich durch eine Schwingtür vom Rest des Clubs separiert wurde. Theoretisch konnten die beiden also jederzeit erwischt werden, aber selbst das hielt Jamie nicht davon ab, sich den Weg durch die herumstehenden Kisten zu bahnen. Es mochte hier drin nicht sonderlich gemütlich sein und ein wenig kühl war es obendrein, aber die Jungs dachten nicht im Traum daran, zu zögern. "Setz dich dort auf die Kisten", wies Cari den anderen an, und als er Jamies fragendem Blick begegnete, schmunzelte er beruhigend. "Sie halten dich schon, keine Angst." Der Kleine konnte unheimlich niedlich sein, wenn er nicht gerade den starken Mann markierte, und so wirkt er noch immer ein wenig unsicher, als er auf den Stapel Kisten kletterte, der so hoch war, dass Cari sich kaum bücken würde müssen, um sein Hand- oder besser gesagt Mundwerk zu verrichten. Jamies Schritt befand sich auf Höhe seines Halses und Cari konnte nun ganz deutlich sehen, wie sehr sich unter seiner Hose etwas wölbte. Teilweise konnte er sogar die genauen Konturen des besten Stücks des Sängers ausmachen. Kein Wunder, dass ihm das Wasser im Mund zusammenlief und er wenig sanft nach dem Bund von Jamies Leggings griff, um sie herunterzuziehen. Zeitgleich kickte Jamie sich die Schuhe von den Füßen, damit er seine Hosen komplett ausziehen konnte. Er brauchte die Bewegungsfreiheit, wie er feststellen musste, als er seine Beine schon reflexartig spreizte, so wie er untenrum vollständig nackt war. Schamlos präsentierte er dem anderen, was er hatte, und dass es gut war, dass er sich wie eine billige Nutte benahm, bewies ihm Cari höchstpersönlich, der seinen fast komplett harten Schwanz anschaute, als hätte er noch nie etwas so schönes in seinem Leben gesehen. "Baby, ich hab doch noch gar nichts gemacht", schmunzelte er schließlich zu Jamie empor, während er dessen Oberschenkel streichelte. "Und trotzdem bist du schon jetzt so unglaublich scharf." Cari vermutete nicht ohne Grund, dass Jamie in diesem Zustand nicht lange durchhalten würde, weshalb er sich dazu entschied, sich zunächst einmal die Innenseiten seiner Oberschenkel emporzuküssen und zu -knabbern, um dann, kurz bevor er Jamies Schwanz mit den Lippen liebkost hätte, den anderen Schenkel zu verwöhnen. Er freute sich diebisch über Jamies unwillige Reaktionen und dessen Versuche, seinen Kopf in die richtige Richtung zu schieben, aber er blieb hart, umspielte mit seiner Zunge lieber erst noch seinen Bauchnabel und wanderte von dort aus quälend langsam abwärts, kleine, zarte Küsse auf die von leichtem, blonden Flaum bedeckte Haut des schönen Sängers hauchend. Umso schöner nämlich war es, als er von Jamie unerwartet schließlich dessen Schwanz in den Mund nahm und ihn regelrecht verschlang. Er musste einfach grinsen, als der Kleine unvermittelt aufschrie, sich aber prompt auf die Lippen biss und seine bebenden Finger in den langen Haaren Caris vergrub. Nein, Jamie hatte ihm nicht die Genugtuung geben und ihm zeigen wollen, dass er schon jetzt von seinem Können absolut hingerissen war. Er wollte, dass Cari nicht allzu leichtes Spiel mit ihm hatte, aber leider spielte Jamies Körper da nicht wirklich mit. Cari hatte gerade mal begonnen, ihn genüsslich zu lutschen und hin und wieder seine Eichel mit der Zungenspitze zu reizen, aber der Sänger spürte schon jetzt, dass es ihm fast kam. Fest kniff er die Augen sowie den Mund zusammen und warf den Kopf in den Nacken. Das hier, das war so gut, besser als in all seinen Träumen, in denen ein Mann wie Cari ihn genauso verwöhnt hatte. Am liebsten hätte er abermals geschrien vor Wonne, aber er erlaubte es sich nicht. Anstelle tat er etwas ganz anderes. "Nun gib dir endlich mal ein bisschen mehr Mühe", schnaufte er vollkommen angespannt. "Das beeindruckt mich noch lange nicht, auch wenn du das denkst." Und das dachte Cari wirklich, nein, er wusste es. Jamie tropfte bereits in seinen Mund, er hatte die leichte Bitterkeit längst schmecken können, was die Worte des Sängers Lügen strafte und Cari ein Grinsen abrang. Aber er wollte seinem Prinzchen natürlich nicht widersprechen, weshalb er kurzerhand dessen Beine weiter auseinanderdrückte und seinen heißen Mund tiefer hinabführte, Jamies Hoden in seinen Mund saugte und schließlich... "Oh, damn!" Jamie begann sich genauso heftig zu winden wie sein kleines Loch zuckte, als Cari mit seiner feuchten Zunge darüber leckte. Er verlor sich regelrecht in dem Wahnsinn, den sein neuer Freund ihm schenkte und konnte einfach nicht mehr an sich halten. Er zeigte Cari unverblümt, wie sehr er es liebte, derart verwöhnt zu werden, und so wie der Drummer mit den Fingern über seinen bebenden Anus fuhr, konnte er kaum mehr atmen. "Am liebsten würd ich sie dir reinstecken, Babe", hauchte Cari vollkommen hingerissen aufgrund des heftigen Ungestüms des Sängers, der anscheinend eine ganz besondere Vorliebe hegte. "Und dich fingern und gleichzeitig lutschen." "Oh ja, oh ja, bitte, bitte mach!", flehte Jamie, welcher nicht mehr in der Lage war, nachzudenken über das, was er tat. Er wusste nur, dass er unbedingt gefickt werden wollte, so wie in seinen feuchten Träumen, aber vielleicht war es besser so, dass Cari davon absah und sein Loch einfach nur von außen mit der Fingerspitze umkreiste, während er sich wieder daran machte, seinen Schwanz zu lutschen. Jetzt war Jamie dem Höhepunkt so nah, dass er nicht mehr dagegen ankam. Die Lust versetze seinen ganzen Körper in heftige Aufruhr, und er schnaufte immer heftiger, um nicht zu stöhnen, atmete durch die Nase, bis er sich letztendlich vollkommen versteifte und sich seiner Leidenschaft hingab. Caris Mund war das Beste und Geilste, was er je zu spüren bekommen hatte, und der Höhepunkt zerriss den süßen Jungen direkt vor den Augen des faszinierten Drummers, der die geröteten Wangen und zum stummen Schrei geöffneten Lippen des Kleinen genauso niedlich wie sexy fand.   Es dauerte eine Weile, ehe Jamie wieder klar im Kopf war und Cari aus schmalen, verhangenen Augen anschaute. Sein Atem ging nun tief und ruhig, er war offensichtlich komplett tiefenentspannt dadurch, dass Cari ihn so gekonnt zum Kommen gebracht hatte. Der Drummer kannte freilich längst die Meinung Jamies über seine oralen Fähigkeiten, aber genauso wusste er auch, dass Jamie viel zu stolz war, um zuzugeben, wie sehr er die kleine Verwöhnkur genossen hatte. Und das, obwohl er sich hätte an allen zehn Fingern abzählen können, dass sein Körper im Gegensatz zu seinem Mund nicht dazu in der Lage war, Cari ein Lügenmärchen aufzutischen. Der Drummer ließ ihm seine Zeit, sich zu erholen, aber da er so sehr darauf brannte, Jamie diese eine, gewisse Frage zu stellen, drückte er ihm schon bald einen letzten Kuss auf den Schenkel und linste verstohlen empor zu seinem Gesicht. "Und, war das überzeugend genug?" Im Grunde kannte er Jamies Antwort auf diese Frage, weshalb er auch ziemlich schmunzeln musste, als der blonde Sänger mit seinen ziemlich in Unordnung geratenen Haaren mit der Inbrunst der Überzeugung seine Meinung kundtat. "Nun ja." Er japste immer noch ein wenig, war etwas außer Atem. "Es ist auf jeden Fall noch verbesserungswürdig, was du da abziehst." Verbesserungswürdig? Cari kam aus dem Grinsen partout nicht mehr heraus. Jamie war so ein kleiner Schlingel... "Okay", meinte Cari allerdings nur, da er seinem stolzen Prinzchen nicht widersprechen wollte, um dessen Unmut auf sich zu ziehen. "Wenn du das sagst..." "Aber ich werde deiner Band trotzdem beitreten", entschied Jamie gönnerhaft und schaute hinter seinen langen Ponysträhnen auf Cari hinab. "Unter der Bedingung, dass wir das noch mal üben. Das Blasen, und vielleicht auch noch gewisse andere Dinge..." "Aber natürlich, Jamie." Cari schmunzelte nun ganz offen. "Wenn du magst, üben wir nun jeden Tag zusammen." Offenbar war das zur Zufriedenheit des Sängers, denn er erwiderte das Schmunzeln dezent und deutete dann an, dass er einen Kuss von Cari haben wollte. Aber nicht etwa mit gespitzten Lippen oder anderen eindeutigen Gesten; Cari spürte instinktiv, nach was er sich sehnte. Denn wahrscheinlich begannen sie schon jetzt, sich blind zu verstehen, was den Beginn einer wunderbaren Freundschaft darstellte, wie man so schön sagte. Einer Freundschaft, die so viel mehr zum Inhalt hatte als das, was Caris andere Kumpels ihm geben konnten. Das zwischen Jamie und ihm war besonders. Cari begründete es damit, dass Jamie einfach etwas Besonderes war. Auf eine Weise, die nur er allein sehen konnte. Kapitel 13: Unexplained Intentions ---------------------------------- Unexplained Intentions     Jamie hatte natürlich prompt erkannt, wessen Auto es war, welches in der Tiefgarage neben ihnen parkte. Seiner Freundin mochte es nicht aufgefallen, aber er hatte den Wagen samt seiner unverkennbaren Nummer sofort als das seines besten Freundes identifiziert. Zweimal C samt einer dreifachen sechs - das konnte einfach nur Caris Auto sein. Zunächst aber hielt er diesbezüglich seinen Schnabel, da er wusste, dass seine Liebste nicht immer sonderlich gut auf seinen Kumpel zu sprechen war, benahm dieser sich in ihren Augen ab und an ein wenig...merkwürdig. Noch nie hatten sie sonderlich miteinander sympathisiert, weshalb sie auch nicht zu erfreut gewesen sein durfte, dem Typen samt dessen Freundin auch noch zu begegnen. Und dies ausgerechnet in einem Laden, in welchem der Wunsch nach Diskretion doch eindeutig erhöht war.   Sie waren in die Stadt gefahren, Jamie und Anna. Schließlich musste es ausgenutzt werden, wenn der werte Herr Sänger einmal einen studiofreien Tag hatte. Die Band steckte gerade in den Aufnahmen für ein neues Album, was dementsprechend viel Zeit fraß, aber heute sollte es nur sie beide geben, das hatte Jamie seiner Liebsten versprochen. Das war das Romantischte, zu was er sich durchringen konnte - er selbst hasste Shoppen zwar nicht abgrundtief, aber wenn durch tausend Läden gezogen wurde, konnte es ihm schon mal auf den Sack gehen. Allerdings traf dies nur auf Klamottenläden zu. Heute aber sollte es nicht darum gehen, Annas Kleiderschrank endgültig zum Platzen zu bringen, nein; das junge Paar hegte ganz andere Pläne. Jamie kannte die Wünsche und Sehnsüchte seiner Freundin ziemlich genau, und schon im Voraus hatte sie bedauert, dass sie ziemlich einsam sein würde, wenn Jamie schon bald wieder auf Tour sein würde und sie arbeitsbedingt nicht mitkommen konnte. Nun, die emotionale Nähe konnte ihr wohl niemand ersetzen, aber für die körperlichen Aspekte gab es zumindest gewisse Hilfsmittel, die ihr die Zeit ein wenig versüßen würden...   So stiefelten die beiden ganz ohne Scheu in den im Kaufhaus über der Tiefgarage ansässigen Sexshop, um sich nach etwas Passendem umzusehen. Jamie mochte zwar schon ziemlich oft solch einen Laden von innen gesehen haben, aber meist hatte er sich dort nur aus Sensationsgeilheit aufgehalten, gemeinsam mit seinen Kumpels. Natürlich auch mit Cari. Während seine Freundin sich einen ersten Überblick über das Sortiment an Dildos verschaffte, wanderte Jamies Aufmerksamkeit hinüber zu dem lachenden Pärchen, welches vor dem Aufsteller mit den Pornofilmen stehen geblieben war und sich offenbar köstlich amüsierte. Die Dame schmunzelte zumindest noch ziemlich verhalten, da sie wohl wusste, dass ein Sexshop kein Kaspertheater war und man aus Respekt den anderen Kunden gegenüber nicht allzu belustigt klingen durfte, aber der männliche Teil konnte da eindeutig weniger an sich halten. Und dies wiederum war typisch für ihn. Typisch Cari. Im nächsten Moment schon hatte dieser den Kopf gehoben und war durch Zufall Jamies Blick begegnet. Er stockte kurz, freute sich aber sichtlich, als sein Kumpel auch schon auf ihn zukam. Die Freunde gaben sich die Hand. "Mann, hier trifft man sich also. Interessant", urteilte der Drummer mit einem schiefen Grinsen im Gesicht, während er noch immer Jamies Hand festhielt, was ein wenig zu lange für den Geschmack des Sängers war. Dementsprechend froh war er, als Cari endlich losließ. "Ich hab dein Auto in der Tiefgarage gesehen", erzählte Jamie ihm. "Da dachte ich mir schon, dass du dich hier irgendwo herumtreibst." Nun musste auch er leicht schmunzeln. "Und ein Sexshop ist ja wohl dein natürlicher Lebensraum." "Nun übertreib mal nicht", mischte sich Caris Freundin ein, die den Arm um dessen Schultern legte und ihre Schläfe an seine Schulter lehnte. "So ein alter Perversling ist er nun auch wieder nicht." Jamie warf ihr daraufhin einen scharfen und zugleich sehr amüsierten Blick zu. "Glaubst du..." Dafür fing er sich einen Boxer gegen seine Schulter ein, der so kräftig war, dass Jamie lachend einen Schritt nach hinten taumelte. "Ey, du Affe!" Er ging auf seinen Kumpel los, aber dieser hob schnell die Arme, weshalb Jamie nach seinen Handgelenken griff und sie auseinanderzudrücken versuchte. Ein Gegiggel und Gekicher wurde laut, und erst, als Jamie den rügenden Blick der Verkäuferin einfing, beruhigte er sich ein wenig und ging zur Tagesordnung über. Allerdings nicht, ohne noch ein wenig weiterzusticheln. "Wenn keine Frauen dabei sind, bist du schon ein schlimmer Finger, siehs ein oder lass es bleiben." Für den Spruch musterte Cari ihn mit schiefgelegtem Kopf und einem Blick, der Jamie nicht ganz genehm war. Cari beherrschte es wie ein Profi, dieses dreckige Grinsen. Kein Wunder, dass Jamie sich jedes Mal ziemlich durchschaut fühlte, wenn sein Freund ihn so anguckte. Und außerdem brachten diese Augen ihn ziemlich durcheinander...zumal dieser Kerl jenes Dreckige, Verruchte, was er ausstrahlte, auch noch mit seiner Attraktivität zu einem unwiderstehlichen Cocktail mischte. In Jamies Augen war er der Teufel schlechthin, schon immer. Der Teufel, der wusste, wie man ihn rasend machte. Caris Freundin wollte gar nicht genau wissen, inwiefern Cari zum schlimmen Finger mutierte, wenn sie allein waren, aber sie kam ohnehin nicht mehr dazu, etwas dazu zu sagen. Denn Cari deutete nun mit dem Kinn auf Jamies Liebste, die sich offenbar gar nicht mehr von der Vitrine mit den Dildos losreißen konnte. "Sucht sie dir nen Plastikfreund aus?", witzelte er, wofür er nun einen Schlag gegen die Schulter erhielt, von Jamie höchstpersönlich. "Quatsch nicht, Mann." Nichtsdestotrotz grinste Jamie. "Der ist für sie. Für die Zeit, in der ich auf Tour bin." "Für die Zeit, in der dein Schwanz außer Haus ist", präzisierte Cari und nickte verständnisvoll. Selbst seine Freundin musste nun schmunzeln, und sie tat es noch immer, als ihr Freund über seine Schulter hinweg zu hier schaute. "Wäre das nicht auch was für dich?" Sie zog eine Schnute und wirkte ziemlich angetan. "Joa, die Idee ist gar nicht übel..." Nun stieß Anna doch zu den anderen drei und begrüßte Nicky mit einer dicken Umarmung, waren die beiden Frauen doch ziemlich gut miteinander befreundet. Für Cari hatte sie nur ein kühles Lächeln übrig, mehr nicht. Aber auch er war nicht sonderlich begeistert von ihr, weshalb er sie auch ziemlich schnell ignorierte und Jamie nun lieber sein pornografisches Fundstück präsentierte, welches ihn schon vorhin ziemlich zu amüsieren gewusst hatte. "Nicky steht auf so was", erklärte er ihm mit einem breiten Grinsen, während Jamie das Cover des Filmes mit großen Augen begutachtete. Zwei nackte Männer waren darauf abgebildet, die ganz sicher nicht nur gute Kumpels waren, sondern eindeutig Bettgefährten - logisch, schließlich handelte es sich hierbei um einen Porno und nicht um einen Agentenfilm. Zudem lautete der Titel so plakativ wie eindeutig 'Boyfriends'. Im Gegensatz zu Jamie begann nun auch Anna neben ihm zu kichern. "Schwule Jungs sind süß", befand sie und war sich in dieser Beziehung wohl mit Nicky einig, die sich interessiert die Rückseite des Filmes anschaute, auf der offenbar noch weitere Ausschnitte aus dem Streifen zu sehen waren. Jamie wollte diese lieber nicht erst zu Gesicht bekommen. Ihm war schon jetzt irgendwie anders geworden. Einfach, weil ihm immer anders wurde, wenn jenes Thema aufs Tapet kam. Über Homosexualität konnte er längst nicht so unverfänglich scherzen wie zum Beispiel Cari. "Schwule sind gar nicht süß", murmelte Jamie, wofür er sich eine Kopfnuss von Cari einfing. "Ey, mach hier keinen auf homophob, Alter!", warnte er ihn gespielt ernsthaft und hob dabei mahnend den Zeigefinger, ehe er sich an Nicky wandte. "Und du brauchst so ein albernes Filmchen gar nicht, wenn du genauso gut einen Liveporno bekommen könntest." Die Frau schaute von der Filmhülle auf und hob fragend eine Augenbraue. "Liveporno...?" Um ihr zu zeigen, was er meinte, griff Cari gar nicht erst auf Worte zurück, sondern näherte sich ungefragt Jamie, um sich gegen ihn zu drücken - und einfach so mir nichts, dir nichts seine Hände auf dessen Arschbacken zu schieben. Somit war die Pose, die die Jungs auf dem Porno eingenommen hatten, perfekt imitiert. Oder zumindest fast, denn Cari hatte noch etwas zu bemängeln. "Du musst die Hände auch auf meinen Hintern legen und darfst nicht so steif rumstehen", wies er Jamie an, welcher sich  jedoch innerhalb seiner Schockstarre nicht mehr regen, ja nicht einmal mehr atmen konnte. Caris verdammte Pfoten lagen auf seinem Hintern! Und sein Schritt presste sich gegen seinen eigenen. Jamie wusste, dass er in wenigen Sekunden an einem Herzinfarkt sterben würde aufgrund der Nähe zu seinem besten Freund. Oh Scheiße, sein Körper und insbesondere sein Unterleib begann zu kribbeln, und es wurde erst recht nicht besser, als Cari seine Hände nun in Eigeninitiative auf seinen Po legte, um anschließend die kichernden Mädels zufrieden zu mustern. "Na, Ladies? Geben wir nicht ein süüüüßes Pärchen ab, wir beiden Hübschen?" Jamie hörte, wie Anna und Nicky verstohlen zu flüstern begannen. Und er hörte auch, dass sie etwas sagten, das klang wie 'Sie passen wirklich unheimlich gut zusammen'. Das Schlimme an der Sache war, dass er dies auch so sah. Cari war sein heimlicher, feuchter Traum, und er hatte sich schon immer mal gewünscht, dessen knackigen Arsch, der in den kurzen Hosen so verdammt geil zur Geltung kam, anzupacken und sich regelrecht daran zu ergötzen. Aber nun, wo er die Gelegenheit dazu hatte, gefiel es ihm überhaupt nicht. Und gleichzeitig gefiel es ihm zu gut. Zumal Cari auch nicht davor zurückschreckte, seinen Hintern zu kneten, als die Mädels leise quiekend wie kleine Groupies ihre Handys auspackten und Bilder von dem Männerpärchen schossen. Jamie versuchte sich an einem Lächeln, damit er kein allzu verräterisches Gesicht für das Bild machte, aber spätestens, als Cari ihm auch noch einen Kuss auf den Hals drückte, bekam er solche heißen Ohren, dass er fürchtete, wie eine Tomate auszusehen. Das Schlimmste an der Sache jedoch war, dass er inzwischen wirklich spitz war und dass Cari es sicherlich spüren konnte. Doch wenn er es tat, dann hackte er zumindest nicht darauf herum. Anstelle schmunzelte er Jamie so verflucht verrucht an. "Hey, Süßer", raunte er mit einem emporgezogenen Mundwinkel. "Auf der Rückseite des Films sind die Jungs dabei zusehen, wie sie sich gegenseitig die Schwänze lutschen. Wäre das nicht auch was für-" "Mann, lass mich doch in Ruhe." Jamie reichte es endgültig. Noch eine Sekunde länger in Caris Armen, und er wäre explodiert. Kein Wunder also, dass er seinen Freund entschieden wegstieß. Dessen verdutztes Gesicht ignorierte er beflissen, anstelle nahm er seine Liebste beim Arm und führte sie wieder zu den Dildos. Allerdings bekam er, trotzdem er die Szene beendet hatte, nicht mehr aus dem Kopf, dass Cari ihn 'Süßer' genannt hatte. Ob scherzhaft oder ernsthaft war ihm dabei relativ egal. Aber noch gravierender war diese dämliche Anspielung bezüglich des Schwänzelutschens. Sein Kopfkino wollte ihm deshalb partout keine Ruhe mehr lassen, weshalb er sich schließlich sogar verzählte, als er Annas Lieblingsdildo bezahlte. "Du bist ja ganz durcheinander", hörte er daraufhin eine vertraute, warme und sexy dunkle Stimme in seinem Nacken murmeln. "Hab ich dich etwa so aus dem Konzept gebracht? Aber Jamie, das war doch nur Spaß. Und das hier ist auch nur ein wenig Spaß..." Der Sänger ließ seine Brieftasche vor Schreck beinahe fallen, als Cari es wagte, seine Griffel um seine Hüften herumzuschieben und schließlich mit beiden Händen seinen Schritt zu bedecken und sacht in ihn zu kneifen. Dabei hatte der Drummer sich fast fordernd an seinen Rücken geschmiegt und brummte genüsslich, so wie er Jamie begrabschte und massierte. "Mhhh, da hat aber jemand viel...viel zum Lutschen und Spaß haben..." Jamie schüttelte das Gefühl der Benommenheit hastig ab und zwang sich, wieder klar im Kopf zu werden. Bestimmt packte er Caris Handgelenke und schob die frechen Griffel beiseite. "Ich...muss nochmal schnell zum Auto", verkündete er und entriss seiner verwirrt schauenden Freundin den Beutel mit dem Dildo. "Den kann ich ja gleich mitnehmen. Du willst ja bestimmt nicht die ganze Zeit mit einem Sexshopbeutel herumlaufen." "Aber-" "Ich bin gleich wieder da." Jamie hastete unbeachtet jeder Widerrede zur Tür und setzte seinen Weg zur Tiefgarage mit großen Schritten fort. Ja, man konnte behaupten, dass er ziemlich dringend ein wenig allein sein musste. Und das war allein Caris Schuld. Cari, der sich nichts dabei gedacht hatte, aber Jamie so schrecklich erregt hatte, dass dieser die ganze Shoppingtour über keinen klaren Gedanken mehr hätte fassen können, wenn er sich nun keine Abhilfe geschafft hätte. Er wurde die Bilder einfach nicht mehr los, die seinen Freund zwischen seinen Beinen hockend zeigten, während er ihn mit dem Mund verwöhnte. Und noch weniger ließen ihn die Bilder in Ruhe, die ihn zeigten, wie er unter Cari lag und von jedem seiner festen, präzisen Stöße erschüttert wurde. Oh Mann, er wollte dringend von ihm gefickt werden, dringender als jemals zuvor, wollte in den Genuss seiner männlichen Stärke kommen und sich ihm willenlos hingeben. Das Verlangen danach war so stark, dass er sich sofort die Hosen herunterriss, so wie er auf dem Beifahrersitz seines Wagens Platz genommen hatte. Erst dann zog er die Tür hinter sich zu, während er in der freien Hand seinen fast komplett harten Schwanz hielt und ihn hastig rieb. Er sollte herkommen und es ihm machen, dieser verfluchte Teufel mit seiner unwiderstehlichen Aura und dem scharfen Körper. Jamies Erregung war schließlich sein Werk, und es wäre nur fair gewesen, wenn er nun seine schönen, vollen Lutschlippen über sein Ding gestülpt und ihn ausgesaugt hätte, bis seine Schenkel zu beben begonnen hätten. Jamie stellte sich vor, wie er nun bei ihm war, wie er ihn in seinem Ungestüm tiefer in den Sitz drängte und mit entschlossenem Blick zu ihm aufschaute, ehe er sich an ihm gütlich tat und ihn übermütig verwöhnte. Der Sänger presste den Hinterkopf gegen die Kopfstütze und vergaß sich. Er musste sich zwingen, nicht die Augen zu schließen, denn er wollte die Umgebung beobachten, schließlich konnte es sein, dass ihn jemand erwischte und dieser jemand die Bullen rief. Aber dieser Gedanken verpasste ihm erst recht noch einen Kick, genau wie es ihm schon bald nicht mehr reichte, von Caris heißem Mund und dessen feuchter Zunge zu fantasieren, die um seine Eichel tanzte, bis er dem Wahnsinn vollkommen erlag. So wie er davon träumte, dass sein Freund ihn auf seinen Schoß hob und von unten in ihn drang, ging sein Finger auf Wanderschaft über seinen Damm, bis er seine empfindlichste Körperstelle ausfindig gemacht hatte. Bevor er ihn jedoch in sich drückte, steckte er ihn sich in den Mund und befeuchtete ihn reichlich - er bereute es nun, dass er seine Freundin nicht dazu überredet hatte, gleich noch eine Tube Gleitgel zu kaufen. Zuhause jedoch hatte er einen ganzen Vorrat von diesem Zeug, da er es sich oft genug auf diese Weise besorgte. Schon früh hatte er erfahren, dass es geil war, sich die Prostata zu massieren, mit eins, zwei Fingern, weshalb man ihn schon fast als einen Profi in dieser Spielart bezeichnen konnte. Und da sein Anus das Prozedere gewöhnt war, brauchte er auch nicht sonderlich lange, ehe er seine sich selbst fickenden Finger durch Annas neuen Dildo ersetzen konnte. Gerade, als er ihn langsam in sich schob, nahm er einen Schatten hinter sich wahr. Das Blut gefror ihm in den Adern, und er zog das Spielzeug hektisch aus seinem Hintern, ehe er sich mit pochendem Herzen umdrehte. Aber da draußen stand kein spießiger Bürger, der womöglich drauf und dran war, die Bullen zu alarmieren; da draußen stand Cari, der ihn wissend anschmunzelte und noch ein wenig in seiner beobachtenden Haltung verharrte. Wahrscheinlich genoss er es, den schockierten sowie erschrockenen Ausdruck in Jamies Augen zu sehen, einfach, weil er ein sadistisches Arschloch war, aber die Wahrheit sah ein wenig anders aus. Jamie zitterte noch immer förmlich, als Cari zu seinem eigenen Auto ging, sich in es setzte und die Tür hinter sich zuknallte. Was würde der Typ jetzt tun? Und wo war seine Freundin? Ganz zu schweigen von Anna. Nein, er würde ganz sicher nicht wegfahren und die Sache auf sich beruhen lassen - Cari war viel zu durchtrieben, um Jamie diesen Gefallen zu tun. Das wusste der Sänger, aber er sah es auch, denn der Drummer machte sich nun an seinem Handy zu schaffen. Er rief doch nicht etwa die Bullen...? Nein, das war absurd, das konnte er nicht- Das Autotelefon Jamies verriet ihm laut klingelnd, dass jemand anrief. Und es verriet ihm auch, wer in der Leitung auf ihn wartete. Kurz zögerte er damit, anzunehmen, denn eigentlich wollte er sich nun um keinen Preis der Welt Cari erklären müssen, aber als sein Freund hartnäckig weiterklingelte und ihm von nebenan einen auffordernden, ja fast ungeduldigen Blick zuwarf, erkannte Jamie, dass ihm keine andere Wahl blieb. Er drückte auf die entsprechende Taste und sah, wie die ersten Sekunden des Gesprächs zu verstreichen begannen. Wenig später erklang Caris Stimme. "Du musst dein Spielzeug nicht verstecken", sagte er. "Ich hab eh schon gesehen, dass du es dir auf die übelste Sorte selbst besorgst. Warum bist du so erregt, wenn ich fragen darf?" Dieser Mistkerl. "Geht dich gar nichts an", erwiderte Jamie kalt, woraufhin Caris Lachen etwas verzerrt durch die Lautsprecher drang. "Es ist wegen mir, stimmts? Du stehst auf mich." "Und wenn schon..." "Mann, ich hatte ja keine Ahnung..." Nun klang der Drummer schon wesentlich ernster. Doch das tat auch nichts mehr zur Sache - Jamie fühlte sich entblößt und auch ziemlich entwürdigt. Und es wurde erst recht nicht besser davon, dass Cari nun ziemlich lange schwieg, ehe er weiterredete. "Was findest du denn besonders heiß an mir?" Diese Worte klangen genauso unbekümmert wie interessiert, was Jamie vollkommen aus dem Konzept brachte. "Was soll das denn werden?", blaffte er. "Willst du dich nun über mich lustig machen?" "Nein, Jamie." Cari klang entschlossen. "Ich finde es im Gegenteil ziemlich geil, was ich gesehen habe. Dass du so drauf bist...boah, das macht mich ganz spitz. Guck nur rüber, dann siehst du, wie spitz es mich macht." Jamie war im ersten Moment misstrauisch, aber da Cari sein bester Freund war und er ihm irgendwie auch vertraute, drehte er schließlich den Kopf in seine Richtung - nur um feststellen zu müssen, dass der Drummer ihn verlangend anschaute und dabei ganz ungeniert seinen eigenen Schwanz in der Hand hielt, um ihn zu massieren. "Wenn ich gewusst hätte, dass du auch darauf stehst...", setzte Cari an; Jamie bemerkte, dass seine Stimme immer rauer klang und auch immer harscher. Sein Freund verkam immer mehr zu einem Raubtier, was sofort körperliche Reaktionen bei Jamie hervorrief. Sein Glied nahm wieder an Volumen an, nachdem es vorhin wegen des Schrecks erschlafft war. "Was dann?", wollte Jamie wissen. "Was hättest du dann gemacht?" "Erst beantwortest du meine Frage", entgegnete der Drummer streng. "Was findet du besonders heiß an mir?" "Kannst du dir das nicht denken?" Jamie holte Luft. "Ich finde alles verflucht heiß an dir. Am liebsten würde ich meinen Schwanz an deinem ganzen Körper reiben. An deiner Brust, deinem Bauch, deinen Oberschenkeln...und insbesondere an deinem strammen Hintern." "Mh, dito." Cari schmunzelte offenbar in sich hinein. Durch die Lautsprecher konnte Jamie nun zudem ein eindeutiges, rubbelndes Geräusch vernehmen. Er konnte hören, wie Cari sich wichste! Kein Wunder also, dass er prompt wieder voller Eifer mit in das Spiel einstieg. "Dein Hintern ist das, in was ich mich besonders verguckt habe. Neben deinem hübschen Gesicht und deinen langen Haaren. Aber nichts ist eben so sexy wie dein Po. Weißt du, was ich jetzt am liebsten mit dir machen würde?" "Mich ficken", mutmaßte Jamie, woraufhin Cari genüsslich lachte. "Mhhh, ganz genau." Jamie wurde gleich noch ein wenig geiler, so wie er das hörte. Nun hatte er wieder begonnen, sich sein Spielzeug einzuführen. Dabei achtete er darauf, dass Cari es auch ja sehen konnte. Cari, der sich ohnehin kaum mehr sattsehen konnte an diesem heißen Luder, das seine Leidenschaft so offen vor seinen Augen lebte. "Ich würde dich nun am liebsten aus dem Wagen zerren und dich geiles Stück auf der Motorhaube flachlegen. Wie ein Polizist würde ich dir die Beine auseinander drücken, und wie ein Meister in dein Haar greifen und dir den Kopf hochhalten, während meine andere Hand auf seiner Hüfte ruht. Ich weiß ganz genau, dass du beben vor Wonne würdest, wenn du spürst, wie ich beginne, mich in dich zu drücken und dir dein kleines Loch zu füllen." Der Drummer begann zu schnaufen; offenbar war er seinem eigenen Höhepunkt gar nicht mehr sonderlich fern. Und das war auch nicht verwunderlich, wenn Jamie solch eine heiße Show für ihn abzog. Er stellte sich ohne Frage vor, wie Cari ihn behandelte wie ein dreckiges Miststück, denn bei der Aussicht auf Kuschelsex hätte er ganz sicher nicht derart herumgestöhnt. Cari liebte es, zu sehen und nun auch zu hören, wie Jamie sich in ihren Fantasien verlor, und es reizte ihn, diesen Prachtkerl richtig fertig zu machen. "Na los, stecks dir schon bis zum Anschlag rein, dein hübsches Fickspielzeug", forderte Cari ihn auf. "Und stell dir vor, wie ich es bin, wie ich vor Geilheit in deiner samtigen Enge pulsiere, bereit, in dir abzuspritzen. Spürst du, wie ich immer größer und größer in dir werde?" Jamie keuchte angestrengt, und Cari erkannte, dass dies das schärfste und zugleich schönste Geräusch war, welches er je gehört hatte. Er wollte mehr davon, um jeden Preis. Nein, er wollte es auf die Spitze treiben - er wollte ihn vor Lust schreien hören. Von Jamie konnte er wohl keine Erwiderung mehr erwarten. Der Kerl war längst gefangen in seinem Delirium, und während Cari sein Gesicht beobachtete, seine genießerisch geschlossen Augen sowie die einen Spalt weit geöffneten Lippen, über die er sich immer wieder hungrig mit der Zunge fuhr, setzte er das wilde Spiel fort. "Du wirst mit jedem Stoß enger und heißer", raunte er und schob sich bedächtig, um nicht zu schnell zu kommen, die Vorhaut vor und zurück. "Inzwischen koche ich vor Gier, und ich schlafe nicht mehr nur mit dir, sondern vögle dich in einem hemmungslosen Rhythmus. Du kannst hören, wie meine Eier gegen deinen Arsch klatschen, und ich kann hören, wie du dich vergisst, wie du stöhnst, weil du es unendlich liebst, was ich mit dir anstelle." Und wirklich, Jamie begann immer kehliger zu stöhnen und windete sich zunehmend verzweifelter auf dem Sitz, beide Hände hektisch bewegend. Wie gerne hätte Cari ihm nun dabei geholfen, zu kommen, aber er durfte den Mann, den er so begehrte, nicht anrühren. Und auch, wenn er ihm eigentlich noch nicht einmal hätte zusehen dürfen, wie er den Verstand verlor, so tat er es dennoch. Er war auf faszinierende Art und Weise schön, wie er seiner wilden Gier freien Lauf ließ. Ein paar seiner langen Strähnen klebten an seiner verschwitzten Stirn, aber das realisierte der Sänger gar nicht mehr. Sein Keuchen wurde zunehmend abgehackter, und schließlich blieb es ganz aus - dafür sah Cari, wie sein Körper zuckte und er sich auf sein Shirt spritzte, in hohem Bogen. Da der Drummer spätestens jetzt dazu übergegangen war, sich ebenfalls hastiger zu massieren, kam er fast zeitgleich mit seinem Freund, während er sich vorstellte, wie sein klebriger, warmer Samen anstatt ins Taschentuch zwischen die Backen Jamies troff und zäh in sein zuckendes Loch rann.   Doch manche Fantasien blieben auf ewig Fantasien - allerdings nicht jene, den Mann seiner feuchten Träume zu küssen. Irgendwann lehnten die beiden eng umschlungen an dem Wagen Jamies und knutschten, fuhren dem jeweils anderen übermütig mit den Händen unter das Shirt, um die warme Haut darunter zu berühren, und gerieten dadurch schon wieder in Betriebstemperatur. Als Cari seinem Freund jedoch aus einer rebellischen Laune heraus die Hose öffnen wollte, um ihm endlich doch zu geben, nach was er sich sehnte, sah er aus den Augenwinkeln zwei Frauen, die die beiden entgeistert anstarrten. Nun, da waren Schwule wohl auf einmal nicht mehr ach so süß. Und erst recht nicht mehr sexy... Kapitel 14: Over And Over Again ------------------------------- Over And Over Again     "Jamie?" Allmählich riss Caris Geduldsfaden. Seine Freundin neben ihm mochte noch kichern über die Tatsache, dass Jamie wirkte, als ob er in Wirklichkeit gar nicht mit ihnen im Garten saß, sondern sich in irgendeiner Welt befand, die nur in seinem Kopf existierte. Cari hingegen ging sein Verhalten langsam aber sicher auf den Sack. Schon zum wiederholten Male nannte er seinen Freund beim Namen, aus dem einfachen Grunde, dass er ihm die Salatschüssel reichen sollte. Doch der Kerl zuckte noch nicht einmal mit der Wimper, sondern bearbeitete nur gedankenverloren sein Steak mit der Gabel. Verflucht, irgendwas stimmte mit ihm doch nicht. Derart abwesend war Jamie sonst nie. Im Gegenteil, die meiste Zeit über unterhielt er die ganze Runde und steckte alle mit seiner unbekümmerten Fröhlichkeit an. Heute jedoch schien über ihm eine Gewitterwolke zu schweben, welche dafür sorgte, dass seine Stimmung farblich zu seinen schwarzen Klamotten passte. Cari fand das natürlich total dämlich. Auf die Idee, dass er vielleicht mitverantwortlich für diese Scheißlaune war, kam er selbstverständlich nicht. "Jamie." Noch einmal probierte er es, dieses Mal jedoch schon halbherziger. Und wie erwartet reagierte der Angesprochene schlichtweg nicht. Der Drummer seufzte, aber es ging in dem Gekicher der beiden anwesenden Frauen unter. Okay, einen Versuch wagte er noch. Mit der flachen Hand schlug er auf den Tisch, in der Hoffnung, Jamie damit endlich aus seiner Lethargie oder auch seinem späten Mittagsschläfchen aufzuwecken. "Süßer!", rief er ihm nun anstelle seines Namens zu und schnalzte dazu mit der Zunge. Und siehe da - zur Belustigung aller inklusive Cari hob Jamie den Kopf und blickte sich verdattert um, bis er schließlich an Caris Gesicht hängen blieb. Für den Bruchteil einer Sekunde starrte er seinem Kumpel in dessen amüsiert grinsende Visage, ehe er unwirsch die Brauen verzog. "Meinst du mich?" "Na klar, wen sonst?" Cari beäugte alle anwesenden Personen der Reihe nach, ehe er sich wieder an Jamie richtet. "Siehst du hier irgendwo noch einen Süßen?" Am liebsten hätte der Sänger für diesen Spruch auf Rache geschworen, denn es war eindeutig, dass Cari ihn aufzog, aber er wusste, dass er sich lediglich ein Eigentor geschossen hätte, wäre er auf den Scheiß eingegangen, den sein Kumpel von sich gab. Dies hätte lediglich ein Wortgefecht mit sich gezogen, und darauf hatte Jamie wirklich null Bock. Zumal er ohnehin ganz genau wusste, dass mehr in Caris Worten mitschwang als ein bloßer, harmloser Scherz. Mehr, als ihre Frauen hören konnten. Etwas, von dem nur Jamie etwas wusste. Genau wie Cari. Cari, wegen dem er schon die ganze Zeit über grübelte. Was wiederum eine absolute Zeit- und Nervenverschwendung darstellte. Aber das sollte man mal seinem Hirn erklären... "Was willst du?", raunzte er anstelle sich darüber zu echauffieren, dass Cari ihn bei einem Kosenamen nannte. "Den Salat, bitte", verkündete Cari daraufhin großspurig, und so wie Jamie nach der gewünschten Schüssel griff, erschien ihm die Versuchung groß, ihm das Teil einfach so mir nichts, dir nichts auf den Kopf zu setzen. Der Rache hatte er also noch immer nicht abgeschworen. Doch auch dieses Mal riss er sich zusammen und tat nichts weiter, als den Salat betont vor dessen Nase zu stellen. "Wenn du nächstes Mal einen Wunsch hast, von dem du glaubst, dass ich ihn dir erfüllen könnte", schnarrte Jamie seinen Kumpel sarkasmuserfüllt an, "dann versuchs doch mal, indem du mich bei meinem Namen nennst. Falls du es vergessen hast, ich heiße Jamie." Daraufhin jedoch brach selbst seine Freundin neben ihm in Gelächter aus. "Hat er doch die ganze Zeit versucht!", informierte sie ihn höchst amüsiert. "Aber bei dir war ja niemand zu Hause." "Außerdem gefällt es mir, dich 'Süßer' zu nennen", verkündete Cari zufrieden und schmunzelte Jamie an. "Das passt so richtig zu dir." Prompt verschmälerten sich die Augen des Sängers, aber der andere ließ sich offenbar auch nicht von dessen düsterem Gesichtsausdruck abschrecken. Nach wie vor schien er sich über ihn lustig zu machen, und als er ihm dann auch noch verschwörerisch zuzwinkerte, wäre Jamie am liebsten geflüchtet. Doch er wollte nicht als feige Sau gelten. Es hätte Cari schließlich nur zu gut in den Kram gepasst, wenn er sich hätte anmerken lassen, dass etwas passiert war und dass er zudem daran zu knabbern hatte. Zu gerne wäre dieser Arsch darauf herumgeritten, das wusste Jamie ganz genau. Trotz des Risikos, hinterher ein paar Zähne weniger sein eigen nennen zu dürfen.   Da Jamie brav die Klappe hielt, war die Sache schnell gegessen und wenigstens die nächsten Minuten verliefen ohne irgendwelche bescheuerten Zwischenfälle. Cari beschäftigte sich statt mit Jamie viel mehr mit seiner Freundin, küsste sie sanft und strich zärtlich durch ihr blondes Haar, was Jamie voller Argwohn mit ansah. Oh Mann, es schien gar keine passenden Worte in Jamies Wortschatz zu existieren, mit welchen er hätte beschreiben können, was für ein hinterlistiger Dreckskerl sein bester Freund doch war. Er selbst tat zumindest nicht so, als herrschte Friede, Freude, Eierkuchen, denn genau wie Cari hatte auch er selbst Dreck einstecken bei dieser Sache, zu der immer noch zwei gehörten. Es fiel ihm deutlich schwer, seine Freundin nach jener Begebenheit unbekümmert an sich heranzulassen, denn im Gegensatz zu Cari ging es ihm nicht wirklich gut mit ihrem Geheimnis. Und dieser Zustand währte schon seit Tagen. Ja, er machte ihn schier krank! Kein Wunder also, dass er sich nicht sonderlich begeistert zeigte aufgrund dessen, was ihn heute noch erwarten sollte. "Vergiss nicht, dass du noch die Markise reparieren wolltest", sagte Johanna zu ihrem Freund, als sie alle mit vollen Mägen aufgrund des leckeren Grillgutes in ihren Stühlen lümmelten. "Irgendwann fällt das Ding uns noch auf den Kopf." Cari schielte zu besagter Markise empor und nickte dann. "Ich kümmer mich jetzt gleich drum", versprach er seiner Freundin, jedoch sah er dabei nicht sie an, nein - sein Blick glitt scharf über Jamie hinweg. "Das ist gleich eine gute Möglichkeit, um das Essen wieder abzutrainieren." "Ich setz mich da lieber auf die Hantelbank", erwiderte Jamie, der sich durch Caris Musterung dazu berufen fühlte, etwas dazu zu sagen. Natürlich brachte es ihn mächtig auf, dass der Drummer ihn schon wieder so hinterlistig begutachtete. Jede Wette, dass dieser die überschüssigen Pfunde nicht mittels der Reparatur der Markise abtrainieren wollte, sondern mit etwas ganz anderem... Auf einmal schlich sich etwas in Caris Blick, das wie Enttäuschung aussah. "Ey, ich dachte, du hilfst mir?" Jamie schenkte ihm daraufhin ein zuversichtliches, wenn auch leicht bissiges Lächeln. "Das schaffst du schon alleine. Bist doch schon groß." Zunächst wirkte Cari dezent verwundert, aber dann kehrte wieder der entschlossene Ausdruck in seine Züge zurück. "Einen starken Mann kann man aber immer gebrauchen." Er setzte den bettelnden Hundeblick auf, dem selbst oder vor allen Dingen ein Jamie Anderson nicht widerstehen konnte, der vor dessen Einfluss alles andere als gefeit war. "Komm schon, Kleiner." "Hör auf, mich so zu nennen, sonst baller ich dir eine", stelle Jamie nun offen seine Gereiztheit zur Schau und senkte erzürnt den Blick, um nicht mehr in Caris Fresse schauen zu müssen. Doch das war auch gar nicht nötig - denn schließlich konnte er seine Ohren nicht verschließen. "Warum denn so gereizt?", wollte Cari wissen. "Hattest du schlechten Sex oder was?" "No way!", antwortete Jamies Freundin an seiner Stelle deutlich amüsiert. "Jedenfalls nicht mit mir." "Okay, dann lässt du ihn wahrscheinlich nicht so oft ran, wie er es nötig hat, der kleine Süße." Das reichte dem Sänger. Entschlossen schlug er mit der Faust auf den Tisch, sodass das Besteck in die Höhe hüpfte und erhob sich. "Ich helf dir ja, zufrieden?" "Das ist doch mal ein Wort, Mann", nickte Cari erfreut, und Jamie hätte ihm selbst dieses scheinheilige Lächeln aus dem Gesicht geschlagen mit mindestens derselben Heftigkeit, die eben der Tisch erfahren hatte. Vielleicht würde er dies ja auch noch tun - Gelegenheit genug sollte sich ihm nun schließlich bieten.   Innerhalb weniger Augenblicke war das Geschirr abgeräumt und die Leiter herzugeholt, auf die Cari stieg, um sich die wacklige Markise anzuschauen. Jamie stand noch etwas unschlüssig in der Gegend herum und fühlte sich wie erwartet ziemlich fehl am Platze, war dies doch eindeutig eine Arbeit für nur eine Person. Er hatte Cari lediglich zuversichert, ihm zu helfen, weil er dessen ekelhaften Provokationen einen Riegel hatte vorschieben müssen. Dieser Typ konnte so ein unglaubliches Arschloch sein. So ein unglaublich heißes Arschloch, wie Jamie feststellen musste, als sein Blick unabsichtlich auf Caris Arsch fiel, der sich knapp über seinem Kopf befand. Oh Mann, und dieses Geglotze machte aus Jamie ein nicht viel besseres Arschloch. Eine ganze Weile standen auch die Mädels noch unten und schauten Cari zu, wobei nicht einmal dessen Freundin so lüstern auf seinen Hintern und die nackten Beine starrte wie Jamie. Was den Sänger wiederum verwunderte. Wie konnte man nicht für den Sexappeal dieses verfluchten Kerls empfänglich sein? Er konnte sich nicht vorstellen, dass man sich irgendwann an diesen Vorzügen sattsehen konnte, auch nach vielen Jahren Beziehung nicht. Auch er kannte Cari schon lange genug, sogar noch wesentlich länger als Johanna, und trotzdem wurde ihm jedes Mal ein wenig flau in der Lendengegend, wenn sein Kumpel die kurzen Hosen aus seinem Schrank gekramt hatte. Kein Wunder, dass er eifrig mitgemacht hatte, als Cari ihm an die Wäsche gegangen war. Oder besser gesagt: Ihn auf den Mund geküsst hatte. Einfach so. Aus einer Laune heraus. Oder einem Instinkt. Freilich hatte Jamie sich gewünscht, dass es ekelhaft gewesen wäre, aber es hatte sich als das Gegenteil davon entpuppt. Cari war überhaupt nicht ekelhaft. Sein Charakter mochte dies manchmal vielleicht sein sowie seine bekloppten Sprüche, aber seine Küsse waren zugegebenermaßen ziemlich geil...   "Schraubenzieher", riss Cari ihn mit harschem Befehlston aus seinen kruden und schändlichen Gedanken. Jamie kam sofort zu sich und suchte das gewünschte Werkzeug aus dem Kasten, um es dem Kumpel zu reichen. Bloß nicht zögern, damit er ihn nicht wieder Süßer nannte. Jamie hätte sich in dem Fall wahrscheinlich die Gunst der Stunde zunutze gemacht und Cari von der Leiter geschubst. Wäre zwar eindeutig sehr schade um diesen hübschen Körper gewesen, wenn dieser kaputt gegangen wäre, aber wenn diesem auch so ein übler Geist inne wohnte... "Ihr könnt dann übrigens auch schon mal gehen", erklang es von oben und es war eindeutig an die weiblichen Personen gerichtet. "Jamie und ich schaffen das schon." "Wir müssen also nicht aufpassen?", hakte Johanna nach, eher im Scherz, und so locker-flockig klang auch Caris Antwort, die er ihr mit einem Lächeln auf den Lippen lieferte. "Was gibts schon aufzupassen, wenn zwei Männer alleine sind?" Sagtes und schenkte seiner Liebsten ein vielsagendes Zwinkern, ehe er sich wieder konzentriert an die Arbeit machte. Johanna und auch Nina mochten diese Zweideutigkeit zwar witzig finden, aber Jamie konnte darüber kein Bisschen lachen. Regelrecht wütend funkelte er seinen Kumpel zur Strafe an, was dieser jedoch beflissen ignorierte. Jamie erkannte, dass nun der Moment gekommen war, um den Kerl von der Leiter zu stoßen, aber natürlich brachte er dies nicht fertig. Um ehrlich zu sein hätte er seinem besten Freund nicht mal ein Härchen gekrümmt. Egal, was dieser sich auch erlaubte. Dennoch würde er den miesen Spruch nicht unkommentiert lassen. Als die Mädels sich schon bald von ihnen verabschiedet und ihnen noch viel Spaß gewünscht hatten, konnte Jamie partout nicht mehr an sich halten. "Du musst doch überhaupt kein Gewissen haben", fuhr er seinen Kumpel an, doch dieser blieb nach wie vor total entspannt. "Wieso denn?" Mit der Zunge im Mundwinkel drehte er eine Schraube ein, während er so tat, als wäre er sich keiner Schuld bewusst. "Ist doch wahr: Was brauchen wir schon Anstandsdamen?" Jamie lachte auf. Dieser Kerl raffte es einfach nicht oder besser gesagt wollte es nicht raffen! "Oh, also du bräuchtest schon eine Anstandsdame", widersprach er Cari trocken und nach wie vor relativ erzürnt. "Und vielleicht dazu noch nen Keuschheitsgürtel." "Mach mal halblang, Mann." Er wackelte an der Markise, die nun offenbar hielt und stieg dann von der Leiter herunter. "Du tust ja fast so, als wäre ich ein übler Sexgangster." Schließlich stand er direkt vor Jamie und schaute ihm überlegen in die Augen. "Dabei habe ich nie was getan, was du nicht auch wolltest." "Der Scheiß ist aber nicht von mir ausgegangen!", zischte Jamie und ballte reflexartig die Hände zu Fäusten. "Du hast mir die Zunge in den Hals gesteckt und nicht umgekehrt." "Ja." Er nickte, grinste dabei aber so unwiderstehlich schief. "Weil du mich so bettelnd angesehen hast, Süßer." Dies brachte Jamie derart auf die Palme, dass er hoffte, kein puterrotes Gesicht vor Empörung zu bekommen. Dieser Typ machte ihn rasend, insbesondere dessen Worte, aber auch seine dazugehörige Optik war daran nicht ganz unschuldig. In seinen Augen war Cari in diesem Moment wie auch in vielen anderen nichts weiter als ein aufreizender Bastard, der keinerlei Sinn für Moral besaß. "Nen Scheiß hab ich." Jamie beharrte auf seiner Meinung und war derart in Rage geraten, dass er nicht einmal bemerkte, wie erste Regentropfen auf seine nackten Arme fielen. Sein Zeigefinger deutete drohend auf Cari. "Und nenn mich nie wieder 'Süßer', klar?" "Aber wenn du doch nicht auf deinen Namen hörst?" Vollkommen unbefleckt von Jamies Wut legte er den Kopf schief und musterte seinen Freund genauestens, ehe er lieblich lächelte. "Außerdem bist du doch auch ein echt Süßer, das kann ich nicht anders sagen..." Die letzten seiner Worte gingen in einem lauten Donnergrollen unter, und so, wie dieses erscholl, ging ein plötzlicher, heftiger Schauer auf sie hernieder, wegen dem sie innerhalb von Sekunden patschnass waren. Von einer Sekunde auf die andere war die Meinungsverschiedenheit der beiden Männer vergessen und sie taten nichts anderes, als sich in die Laube zu flüchten, wo sie vor dem Regen in Sicherheit waren. So wie Cari schließlich die Tür schloss, befanden sie sich im Halbdunkel - eine Lampe gab es hier drin nicht. Aber wenigstens einen Kühlschrank. "Wow, was für ein Weltuntergang", staunte Cari neben ihm. "Ich hoffe, die Mädels sind noch trocken heimgekommen." "Ich glaube, die würden lieber freiwillig nass werden, anstatt hier mit dir in der finsteren Laube festzusitzen, so wie ich", beschwerte Jamie sich, während er sich die glitschigen Haare aus der Stirn schob. "Mann, so ne Scheiße." "Ach, ist doch halb so wild." Ohne zu Zögern zog Cari sich sein ebenfalls mehr als nur feuchtes Shirt aus, um dann Jamie geradewegs anzugrinsen. "Ist doch ganz gemütlich hier drinnen, findest du nicht?" Ja, ganz besonders, wenn du halbnackt vor mir herumhoppelst, entgegnete Jamie mürrisch in Gedanken, während seine Blicke abermals vollkommen unfreiwillig an seinem Freund klebten, dieses Mal jedoch weniger an seinem Arsch oder seinen Beinen sondern dafür umso mehr an dessen Oberkörper. Dass er gut aussah, das war etwas, das er natürlich prompt dachte, aber Cari niemals gestanden hätte. Außerdem wusste der Typ ohne Frage um seinen Sexappeal. Nur deshalb stellte er ihn so offen zur Schau. Aber auch Jamie war nicht von schlechten Eltern, was Cari natürlich wusste als sein bester Kumpel. "Zieh den nassen Lumpen doch auch aus", schlug er beiläufig vor, als er bereits lässig zum Kühlschrank schlenderte, um dort nach einem Bier zu sehen. "Und alles, was sonst noch nass geworden ist." Ha, das hätte ihm natürlich so passen können. Aber Jamie dachte nicht einmal im Traum daran, nun alle Hüllen fallen zu lassen. Denn er wusste ganz genau, was dann passiert wäre. In Nullkommanichts wäre auch Cari seine Hose losgeworden, und dann wären sie beide nackt gewesen, nackt auf zehn Quadratmetern in trauter Zweisamkeit samt durchdrehender Hormone... Jamie wollte all diese Dinge am liebsten nicht wahrhaben, aber egal, wie sehr er sich auch dagegen wehrte - Tatsache blieb, dass er in Cari schlichtweg gesagt einen Paarungspartner sah und er ihn genau so tierisch begehrte, wie eben jenes animalisches Wort suggerierte. Die Vorstellung, wie es wäre, es mit ihm zu treiben, war zwischen all den Schuldgefühlen nämlich äußerst präsent. Noch hielt er sie klein, aber was, wenn ihn sein Verstand für ein paar Augenblicke verließ? Er wollte sogar sein Shirt deshalb am liebsten anbehalten, aber das Gefühl des klammen Stoffes auf seiner Haut war ein äußerst scheußliches, weshalb er schließlich doch sein Oberteil loswurde und auf die Couch warf. Auf jener nahm er anschließend selbst Platz, und natürlich leistete Cari ihm Gesellschaft in der Dunkelheit. Dass er Jamie ein Bier in die Hand drückte, war dessen einziger Lichtblick. Eine Weile saßen die beiden Männer einfach nur schweigend nebeneinander und tranken friedlich ihren Weizen, während der Sommerregen an die Scheiben peitschte, bis Cari schließlich nachdenklich an der Banderole der Bierflasche herumspielte. "Übrigens finde ich, dass es mit deinem Gewissen auch nicht sonderlich weit her ist", griff er das Gespräch auf, welches sie vorhin geführt hatten. "Du machst ja auch weiter, als ob nichts passiert wäre." "Ja, weil mir das, was passiert ist, scheißegal ist", stellte Jamie grimmig klar und kippte sich einen Schluck Bier hinter die Binde. "Ich will damit nichts zu tun haben. Es war ein Versehen, mehr nicht. Ein schwacher Moment..." "Ein schwacher Moment des starken, heterosexuellen Jamies." Selbst im Halbdunkel konnte Jamie genau erkennen, wie amüsiert Cari in sich hineingrinste. Dann schaute er ihn herausfordernd an. "Du glaubst wohl, ich hätte nicht gemerkt, wie sehr es dir gefallen hat? Dabei weiß ich doch, dass du schon seit Ewigkeiten mal mit mir rumbeißen wolltest. Das hat dir gut getan, mal mit nem Mann-" Ein fürchterliches Krachen erschütterte die Welt. Dieses sorgte jedoch nicht nur dafür, dass Cari mitten im Satz verstummte, sondern auch dafür, dass Jamie heftig zusammenfuhr. Die Stille nach dem Lärm jedoch wurde sofort wieder durch Caris leises Lachen durchbrochen. "Hast du etwa Angst?", wollte er etwas verwundert von seinem Freund wissen, was Jamie jedoch vehement abstritt. "Ich bin nur erschrocken." "Alles klar." Cari klang eindeutig belustigt und legte wie selbstverständlich den Arm um Jamies Schultern. "Hey, ich kann dich beschützen-" "Am Arsch lecken kannst du mich!" Entschieden packte Jamie Caris Handgelenk und schob den Arm wieder von sich, um anschließend hektisch aufzuspringen. "Genauso wenig, wie ich will, dass du mich 'Süßer' oder 'Kleiner' nennst, will ich, dass du mich angrabschst, klar?" "Och, Jamie, sei doch nicht so verklemmt..." Und ob Jamie das war! Egal, wie Cari es auch nennen wollte, er würde diesen Typen nicht mehr näher als nötig an sich heranlassen. Natürlich würde es schwer werden, ihn stets auf Distanz zu halten, da dieser Typ beinahe ständig Körperkontakt zu ihm suchte, aber immerhin würde er es versuchen. So bestand seine erste Maßnahme, ihn von sich fernzuhalten, darin, zunächst einmal den Kühlschrank aufzusuchen und sich eine neue Bierflasche zu schnappen. Glücklicherweise war das Gerät gerammelt voll mit Alkohol - irgendjemand hatte vorgesorgt für einen langen Abend. Mit dem Ellenbogen schloss er die Tür, nachdem er eine Flasche entnommen hatte. Er beschloss, sich nun auf einen Stuhl in sicherer Entfernung zu Cari zu pflanzen, doch so, wie er sich umdrehte, waren mit einem Mal all seine guten Vorsätze passé. Der Kerl, der sein bester Freund sein sollte, stand direkt vor ihm. Jamie hatte zu keiner Zeit vorgehabt, ihm in die Augen zu schauen, doch er tat es automatisch doch, nur um von Caris lüsternem und wild entschlossenen Blick regelrecht durchdrungen zu werden. Heftiger als das brachte nur die Hitze, die von seinem halbnackten Körper ausging, sein Herz zum Schlagen, als der Kerl mit seinem Raubtierblick Jamie entschieden dichter gegen die Wand drängte. Der Sänger hätte beinahe die Flasche fallen lassen, die er in der Hand hielt. Vor Schreck, aber auch, weil seine Knie und Hände schlagartig so weich geworden waren. Er vermochte kaum mehr zu atmen in diesem Gefängnis aus männlicher Lust, in die dieser Teufelskerl ihn hüllte. "Ganz ruhig", wisperte Cari seinem Freund zu, da er bemerkt hatte, wie hektisch dieser Luft holte und wie sehr ihn die Situation aufwühlte. Behutsam legte er seine Hände auf die Hüften des anderen. "Das möchtest du doch auch, nicht wahr?" Jamie war sich nicht mehr sicher, ob das stimmte. Sein Körper drehte vor Verlangen nach diesem Kerl fast durch und prickelte bei jeder zufälligen Begegnung von Haut an Haut, aber da war ja noch die Frage, ob das Ganze denn sein durfte. Nein, natürlich durfte es nicht sein, das flüsterte ihm sein Gewissen, doch dieses schwieg abrupt, so wie Cari begann, seinen Hals zu beküssen.   Es war schließlich still geworden in der kleinen Hütte, sehr still, denn Caris Gewissen schwieg ebenfalls, und nur noch das leise Keuchen, welches zwischen vor Erregung geöffneten Lippen hindurchdrang, erfüllte den Raum. Genau wie das dumpfe Schaben, das Jamies Körper verursachte, so wie dieser sich selbstvergessen an der Holztäfelung der Wand räkelte. Er hielt die Augen geschlossen, um den Wahnsinn besser genießen zu können, den er mit Cari beging, seinem Kumpel und glühendem Verehrer. Und wahrscheinlich wäre er noch eher gekommen, hätte er an sich herabgesehen und Cari dabei beobachtet, wie er vor ihm kniete und hingebungsvoll seinen Schwanz mit Lippen und Zunge bearbeitete. Dieser Kerl mochte kein Engel sein, bei weitem nicht, denn schließlich war er ein Gott, ja, in diesem Moment glich er in Jamies Augen einem göttlichen Geschöpf, was aber nicht bedeutete, dass er nicht zur gleichen Zeit auch den Teufel darstellte. Den Teufel, der ihn zur Sünde verführte, immer und immer wieder, und aus dessen Hitze und Lust er nicht zu fliehen vermochte. Er hasste ihn dafür, er hasste ihn voller Leidenschaft, und nur deshalb gelang es ihm, nicht in dem warmen, feuchten Rachen seines Freundes zu zerfließen, sondern die Willenskraft zu finden, ihn am Schopf zu packen und ihn in Richtung Couch zu befördern. So wie Cari mit dem Bauch voran auf jener landete, lag eine stumme Frage in seinem allerdings ebenfalls sehr von der Erregung verschleiertem Blick, und dieses Mal war es an Jamie, aufgrund dessen zu triumphieren. Er setzte sich auf den Po seines Freundes und beugte sich weit über ihn, noch immer dessen Haare umfasst haltend. "Rache ist süß, Baby", wisperte er zufrieden in Caris Ohr und fuhr mit gewitzter Zunge über die Muschel, ehe er nach seinem eigenen Schwanz griff und ihn in Position brachte. "Das hast du nun von deinen Frechheiten, Arschloch." Und mit 'Arschloch' meinte er nicht nur den Kerl an sich, sondern vor allen Dingen dessen verführerische heiße Enge. Nun, vielleicht würde Jamie Cari auch noch auf diese Weise an sich heranlassen, schließlich war er sein Freund, und schließlich stellte er sich das, was er nun mit ihm machte, ziemlich geil vor. Aber erst einmal war die Rache sein. Allerdings nur, weil er spürte, dass Cari es auch mochte. Dessen lustvolles Stöhnen erzählte ihm jedenfalls mehr als tausend Worte, als er sich in ihn trieb und die sündenvolle Erregung genoss, wie man sie nur erleben konnte, wenn man sich von seinem Gewissen verabschiedete... Kapitel 15: Trouble And Strife ------------------------------ Trouble And Strife   [Alternatives Szenario von Vortex of Fate; deshalb Anfang gleich]     Man verbreitete sicherlich keine Neuigkeit, wenn man behauptete, dass das Tourleben eines Künstlers mit allerlei Stress verbunden war. Doch mit Sicherheit verbuchte man unter dem Begriff Stress lediglich den Job an sich, das allabendliche Auftreten vor Publikum, den Soundcheck sowie die immerwährende Disziplin, die es für einen Musiker einzuhalten galt. Die Wahrheit aber war, dass der Stress schon wesentlich früher begann. Mit wesentlich banaleren Dingen. Rikki zumindest keuchte ganz schön, als er seinen schweren Koffer endlich in sein Hotelzimmer verfrachtet hatte. Sie als noch nicht sonderlich erfolgreiche Band hatten eben leider noch nicht das Los gezogen, einen Hausdiener ordern zu können, der ihnen die schweren Klamotten schleppte. Bisher mussten sie noch alles allein machen, unter anderem eben ihr Gepäck vom Flughafen aus schleppen. Doch immerhin sollte in der nächsten Zeit jedes der Bandmitglieder ein eigenes Zimmer erhalten - insofern das denn gewünscht wurde. Cari und Jamie teilten sich da bestimmt lieber ein Doppelbett, weshalb die restlichen Bandmitglieder sie schon reichlich aufgezogen hatten. Rikki hingegen konnte gut und gerne darauf verzichten, mit Tim zu kuscheln, zumal er oftmals schnarchte und dabei klang wie eine ganze Holzfabrik. Der Bassist konnte also behaupten, dass er sich über sein eigenes Reich freute. Die Qualen, die ihm sein schwerer Koffer bereitet hatte, waren darüber bald vergessen, und er konnte sich dem Ausräumen seiner Klamotten widmen. Allerdings sollte er feststellen, dass der verdammte Reißverschluss klemmte. So schmiss er das Teil kurzerhand um und setzte sich mit dem Hosenboden darauf, um mit geballter Kraft an dem kleinen Metallschlitten zu zerren. Er hoffte, dass sich nicht etwa eines seiner Lieblingsshirts darin verklemmt hatte und wunderte sich zugleich, da er seinen Koffer eigentlich nie derart vollrammelte. Das bekloppte Teil wölbte sich regelrecht unter ihm, aber mehr Zeit hatte er nicht, darüber nachzudenken, sprang der Reißverschluss doch nun auf, woraufhin der Koffer zugleich ein pinkes Stückchen Stoff ausspuckte. Nun runzelte Rikki endgültig die Stirn. Pink? Der Farbe hatte er doch schon lange abgeschworen. Und um ehrlich zu sein  hatte er es noch nie wirklich mit ihr übertrieben. Ein paar Akzente hier und da waren okay gewesen, aber doch kein komplett pinkes Shirt. So etwas trugen doch nur Tucken. Als er jedoch nach dem vermeintlichen Shirt griff und es auseinanderfaltete, musste er feststellen, dass es sich dabei um gar kein Oberteil handelte. Was für ein dämlich-verwirrtes Gesicht er machte, als sich ihm ein pinker Stringtanga offenbarte! Irgendjemand musste ihm das Ding in den Koffer geschmuggelt haben. Jamie etwa? Aber woher sollte er einen pinken String haben? Den Gedanken, dass ihr Sänger als kleinen Anheizer so etwas trug, verdrängte er rasch, war das doch zu absurd und ein Grund zum Fremdschämen. Cari traute er so etwas erst recht nicht zu, und noch weniger vermutete er, dass Tim etwas damit zu tun haben könnte. Inzwischen reichlich alarmiert zog er nun den Reißverschluss so weit auf, dass der komplette Inhalt des Koffers zum Vorschein kam. Er lachte kurz auf, als er den liederlichen Haufen sah, verstummte aber schnell wieder, so wie er weitere bunte Höschen herausfischte und kritisch begutachtete. Verflucht, wo kam denn die ganze Unterwäsche her? Zwar fanden sich auch jede Menge Tops und Shirts, die in der Tat genauso gut ihm hätten gehören können, entsprachen sie doch mehr oder minder seinem Stil, wenn auch eher seinem früheren. Aber die Unterwäsche war einfach nur extrem dominant, auch, was die Farben anging. Es gab neben dem pinken String auch noch einen knallroten, zudem schwarz-pink-gestreifte Slips und einen aus neongelber Spitze, der Rikki beinahe erblinden ließ. Da waren ihm die Shirts doch sympathischer, und sogar die schwarzen Nylonleggings. Endgültig am Ende seines Lateins angekommen wühlte der Bassist sich durch die Menge an Klamotten, sich wundernd, dass es zu den Unterhöschen nicht einen einzigen BH gab und die Shirts aufgrund ihrer Schnitte alle so aussahen, als würden sie einem Mann gehören. Er fragte sich, ob er denn zufällig Peter Londons Kleiderschrank mit auf Tour genommen hatte und fühlte sich in seiner Annahme bestätigt, so wie er schließlich etwas in die Hand bekam, das ihm die Kinnlade herunterklappen ließ. Ganz unten, zwischen all den bunten Klamotten, fand er zwei hübsche Plastikspielzeuge für Erwachsene. Er wagte es nicht, sie zu berühren in Anbetracht der Vorstellung, in welchen Löchern sie bereits gesteckt hatten, aber er konnte sie ja auch so betrachten. "Was zum Henker", entwich es ihm mit einem Lachen auf den Lippen, so wie er den dicken, schwarzen Dildo betrachtete. Um sich solch ein Gerät einführen zu können, benötigte man aber ganz schön viel Erfahrung, überlegte er. Der im Gegensatz dazu pinke Vibrator, welcher geformt war wie eine moderne Skulptur, wirkte mindestens genauso abenteuerlich. Nun wusste er wahrlich gar nichts mehr. Irgendjemand schien sich einen dummen Scherz erlaubt zu haben, und wenn er diesen Typen in die Finger bekam, würde er ihm alle Knochen brechen. Schließlich musste er die nächsten Wochen mit genau diesen Klamotten auskommen, mit Reizwäsche und irgendwie zu kurz für ihn aussehenden Leggings. Er würde sich vorkommen wie der letzte Idiot, wenn er sich darin der Öffentlichkeit präsentieren musste. Aber was blieb ihm schon anderes übrig? Diese Klamotten waren schließlich immer noch besser als gar keine. Zumindest versuchte er sich dies einzureden, als er abermals den Inhalt des Koffers durchforstete, auf der Suche nach etwas, das er noch am ehesten auf dem heutigen Gig tragen konnte. In einen der Strings würde er auf keinen Fall seine armen Eier quetschen - zumal er neongelb und pink seinem armen Körper sowie seinem Gewissen einfach nicht antun konnte. Die Latte, die den Schamfaktor bestimmte, lag ohnehin schon unglaublich niedrig. Was für ein verfluchter Mist, dachte Rikki im Stillen und sprang schließlich über seinen Schatten, indem er sich den schwarz-pink gestreiften Slip herausfischte, welcher ihm vorhin schon ins Auge gefallen war. Es widerstrebte ihm, selbst dieses noch einigermaßen passabel aussehende Teil überzustreifen. Denn er hatte weder eine Ahnung, ob es sein vorheriger Besitzer gewaschen hatte, bevor es bei ihm gelandet war, und er musste sagen, dass er nicht sonderlich darauf stand, gebrauchte Frauenunterwäsche zu tragen. Er kam sich vor wie ein Perverser, so wie er das verflucht enge und kurze Ding schließlich am Leib trug, welches zudem brutal in seine Arschbacken schnitt. Und er verzichtete auf den Blick in den Spiegel - das Bild, welches sich ihm offenbarte, als er an sich herabschaute, genügte ihm bereits. Ja, er fühlte sich wie ein Perverser, aber bei Weitem nicht auf positive Weise. Andere Leute hätte dies womöglich sogar anzumachen gewusst, aber Rikki fürchtete sich nur vor Filzläusen oder irgendwelchen Körpersäften, die vielleicht noch an dem Slip hafteten und sich nun an seine Weichteile schmiegten. Womöglich wäre es besser gewesen, wenn er gewusst hätte, welcher Frau diese Wäsche gehörte - und eventuell hätte es ihn dann doch heiß gemacht, wenn die Dame nett anzusehen gewesen wäre. Aber all dies blieben nur Hirngespinste. Zumal er sich noch immer fragte, wieso sich nicht ein einziger BH in dem Koffer fand. Nicht, dass er hätte einen tragen wollen, aber es mutete doch mysteriös an. Eine Frau, die keinen BH trug, musste eine Frau ohne Titten sein. So eine wie Rikki es war, als er sich schon bald in eine der schwarzen Nylonleggings gezwängt hatte und ein rotes Tanktop seinen Oberkörper zieren durfte. Gut, er sah nicht wirklich aus wie eine Frau, zumindest nicht in den Augen einer Person, die es gewohnt war, tagtäglich Typen zu sehen, welche in femininen Klamotten unterwegs waren. Viel mehr wirkte er, als hätte er sich in sein achtzehnjähriges Ich zurückverwandelt, denn früher hatte er tatsächlich einem ähnlichen Stil gefrönt. Nur auf vergleichbare Unterwäsche hatte er noch nie zurückgegriffen. Nicht einmal in seiner schlimmsten Tussiphase. Umso länger er sich begutachtete, desto weniger furchtbar gestaltete sich sein Anblick. Zwar würde er auf diese Weise optisch kaum mehr zu Jamie, Cari und Tim passen, wenn sie in ein paar Stunden die Bretter rockten, aber man musste sich eben damit arrangieren, dass der Teufel in der Not Fliegen fraß. Bestimmt wäre es seinen Bandkollegen auch nicht lieber gewesen, wenn er nackt aufgetreten wäre. Und ihm erst recht nicht. Doch natürlich sollten ein paar dämliche Sprüche nicht ausbleiben, so wie er später auf seine Mitstreiter traf. "Wie siehst du denn aus?", rief Jamie zugleich, so wie Rikki ihm nach tiefem Luftholen unter die Augen trat. Der Sänger konnte sich ein Lachen kaum mehr verkneifen, was den Bassisten ziemlich ungehalten machte. Zudem er die verurteilenden, amüsierten Blicke der anderen ebenfalls auf sich ruhen spürte. Doch er dachte gar nicht daran, seine Scham offen zur Schau zu stellen. Anstelle hob er das Kinn und musterte einen nach dem anderen böse. "Nun tut doch nicht so! Irgendeiner von euch hat mir doch diesen Koffer untergejubelt. Anders kann es gar nicht sein. Gebts schon zu." Doch anstelle irgendwelcher Offenbarungen seitens seiner Kumpels erntete er nur verdutzte Blicke. "Welchen Koffer denn?" Cari blinzelte ihn unverstehend an, was ihn nur noch dümmer aussehen ließ, als er es ohnehin schon tat. Allerdings nahm Rikki ihm nun ab, dass er wirklich keine Ahnung von dem kleinen Streich hatte. Ebenso wenig wie die anderen. Inzwischen kannte er seine Freunde gut genug, um zu wissen, wann sie logen oder die Wahrheit sagten. "Ich hab nen Koffer mit Frauenklamotten anstatt meines eigenen bekommen", erklärte Rikki den Unwissenden zerknirscht, obwohl es vielleicht besser gewesen wäre, die Schnauze zu halten, lieferte er den Jungs doch damit nur neuen Stoff für Gelächter. Zumindest über die Dildos würde er aber kein Wort verlieren. Obwohl es schon verlockend gewesen wäre, Jamie eins von diesen benutzten Dinger in sein vorlautes Mundwerk zu rammen, wenn er irgendeinen dummen Spruch diesbezüglich riss.* So schwieg er nur noch und ließ es über sich ergehen, dass die anderen ihn mehr oder minder auslachten. Tim fand zwar, dass ihm der Aufzug stand, aber so recht wusste ihn diese Meinung nicht zu überzeugen. Umso schlimmer, dass er nun eine ganze Woche in Klamotten wie diesen herumlaufen musste. Und wahrscheinlich innerhalb dieser sieben Tage impotent werden würde, da diese Unterwäsche ohne Frage dafür hergestellt worden war, Männer ihrer Zeugungskraft zu berauben. Er konnte es kaum erwarten, diesen Scheiß auszuziehen, doch zuerst gab es einen Gig zu absolvieren, und nachdem er sich genügend zum Affen gemacht hatte in seinem im Gegensatz zu denen der anderen Bandmitglieder recht glamourösen Outfit, brauchte er jedoch erst einmal einen starken Schnaps, bevor er sich in sein Hotelzimmer zurückziehen konnte. Kneifende Schlüpfer hin oder her, ohne Alkohol in den Adern würde er noch nachher im Bett über diese Demütigung nachgrübeln. So bahnte er sich kurzerhand einen Weg durch die umherstehenden Fans, als ihn plötzlich jemand am Arm festhielt. Zunächst wusste er nicht, welches Gesicht zu der Hand gehörte, welche ziemlich viel Kraft bewies, aber dann kristallisierte sich ein junger Typ aus der Masse heraus, der ihn genauso verdattert musterte wie Rikki nun ihn. Dem Jungen lag ganz offensichtlich etwas auf der Zunge, aber anstatt, dass er Rikki nun irgendwelche miesen Sachen an den Kopf warf, schwieg er nur. Ebenso wie Rikki, der kaum glauben konnte, dass dieser Kerl da tatsächlich ein paar seiner Klamotten trug. Natürlich interessierte ihn dieser Fakt momentan am meisten, aber zwischendurch fiel sein Fokus auch auf die Tatsache, dass er diesen Jungen mühelos mit sich selbst hätte verwechseln können. Für einen Moment glaubte er an eine außerkörperliche Erfahrung, wie man sie kurz vor dem Tod erlebte, falls man diversen Berichten Glauben schenken konnte. Denn es war wirklich unfassbar, wie ähnlich ihm dieser wildfremde Junge sah. Zumindest, was Statur und Frisur anging - und natürlich die Klamotten. Hinter den langen Ponyfransen jedoch blickten ihn mit geheimnisvollem Schwarz umrandete, grüne Augen an. Und auch seine Gesichtszüge glichen Rikkis nicht besonders. Wahrscheinlich hatte der Kerl das Teenageralter noch nicht verlassen, den vereinzelten Pickeln auf seinem etwas unebenen Teint nach zu urteilen, was er offenbar mit seiner Frisur zu verbergen versuchte. Nun jedoch schien es ihm egal geworden zu sein, wie viel Rikki von seiner Akne zu sehen bekam - die Aufregung hatte ihn alles andere vergessen lassen. "Du trägst ja meine Klamotten!", sprach er endgültig das aus, was ihm so lange auf der Zunge gelegen hatte. Er klang nicht ärgerlich, sondern lediglich überrascht. Genau wie Rikki, der verwirrt den Kopf schüttelte. "Dasselbe könnte ich von dir behaupten", stellte er etwas ruhiger als der aufgebrachte Kleine klar und beäugte abermals seine Kleidung an dem Körper seines Gegenübers. "Das ist mein Lieblingsshirt, was du da anhast." Nein, er schaffte es noch nicht einmal, sonderlich vorwurfsvoll zu klingen - denn er musste sich eingestehen, dass dieser Kerl ziemlich gut in seinen Sachen aussah. Nicht reingeborgt oder so. Nein, es war, als gehörten sie ihm. Zumal der Junge allgemein ziemlich niedlich war. Allerdings befand Rikki dies nur für den Bruchteil einer Sekunde. Denn dann musste er plötzlich an die Unterwäsche in dem Koffer denken und die vielen Dildos. Obwohl er es gar nicht wollte, schickte ihm seine Fantasie einen Film, in dem dieses Bürschchen ziemlich viel Freude an dem schwarzen Latexmonster fand. Und dazu noch eines von diesen eierfeindlichen Höschen trug. Vielleicht nicht mehr am Leib, aber im Mund, als Knebel, falls er in seiner Wonne zu übermütig seine Stimme erklingen ließ... Ja, Rikki hätte das Kerlchen vielleicht wirklich niedlich gefunden, hätte er all diese schmutzigen Details nicht gekannt. Aber so sah er ihn prompt in einem ganz anderen Licht. Und dies schien sich sogar in seinem Gesicht widerzuspiegeln, denn der Junge blinzelte ihn irritiert an. "Was grinst du denn da so?" Der Kleine war nicht schüchtern, das musste Rikki ihm lassen. Ja, er wirkte gar so, als würde er sich jetzt auf der Stelle seine Klamotten zurückholen. Nicht nur jene, die sich im Koffer befand, sondern vor allen Dingen jene, die Rikki am Körper trug. Da ein Jungchen mit derartigen Klamottenvorlieben und sexuellen Präferenzen schlichtweg kein Kind von Traurigkeit sein konnte, beschloss Rikki, ihn nicht in Watte zu packen. Gnädigerweise zog er ihn jedoch ein wenig an die Seite und erklärte dem ihn noch immer erwartungsvoll ansehenden Bub den Grund seiner Gefühlsregungen. "Zeig mir deinen Koffer, und ich sage dir, wer du bist", säuselte er süßlich in einem Anflug von spontanem Interesse an Dingen sexuellerer Natur. Er stützte sich mit der Hand gegen die Wand und genoss den Ausdruck in den Augen des Jungen, der sich auch jetzt keiner Änderung unterwarf. "Ich glaube nicht, dass es mir zu verübeln ist, dreckig zu grinsen, wo ich doch weiß, was du drunter trägst und womit du dir deine Freizeit versüßt..." Oh, nun mischte sich doch etwas leicht Aggressives in den Blick des Jungen. Offenbar war er wirklich ein kleiner Rebell, was Rikki natürlich gefiel. Mit artigen Kerlen konnte er nicht viel anfangen. "Schön für dich", murrte der Fremde nur und unterbrach den Blickkontakt jäh. Nanu, war es ihm etwa doch unangenehm, dass Rikki seine Geheimnisse kannte? "Ja, sehr schön für mich", setzte der Bassist noch immer etwas dreckig schmunzelnd hinterher. "Jetzt weiß ich endlich, dass es keinen Grund gibt, mich davor zu ekeln, die Unterwäsche aus dem Koffer zu tragen." Plötzlich starrte ihn der Junge wieder durchdringend an. "Du trägst-" "Das kleine, schwarz-pink gestreifte Höschen", wisperte Rikki hinter vorgehaltener Hand und setzte ein zufriedenes Gesicht auf. "Ich wette aber, dass es an mir nicht halb so gut aussieht wie an dir und deinem schnuckeligen Arsch." Aus dem Unglauben in den Augen des Jungen wurde dieses Mal nicht etwa Aggression, sondern pure Feindseligkeit. "Machst du mich etwa an?", wollte er wissen, wobei seine Stimme jedoch durchweg kühl klang. "Bist du ne Schwuchtel?" Okay, das war das Signal für Rikki, vorsichtig zu sein. Meistens waren es nämlich Heterotypen, die diese markante Frage stellten, oder aber Jungs, die Schiss davor hatten, mit ihrer homosexuellen Neigung in Kontakt zu treten. Doch manchmal kam sie auch ganz gewieften Ludern über die Lippen, die ihn lediglich auf die Probe stellen wollten. Ob sein Gegenüber in diese Kategorie fiel oder nicht musste er erst noch herausfinden. "Wenn du es so nennen willst", erwiderte Rikki also mit einem Schulternzucken, nahm aber für keine einzige Sekunde den Blick von dem hübschen, jungen Gesicht seiner zufälligen Bekanntschaft. "Und? Wieso stehst du nun noch immer hier und unterhältst dich mit einer Schwuchtel?" "Weil ich meine Klamotten zurückhaben möchte", stellte der Junge etwas grimmig klar, was Rikki ein neuerliches, süffisantes Grinsen entlockte. "Dazu musst du aber mit in mein Hotelzimmer kommen", entgegnete er gefällig. "Falls du dich das traust..." Die Mundwinkel des Kleinen begannen zu zucken und ein abfälliges, aber nervöses Lächeln zu bilden. "Denkst du, ich habe Schiss vor einer Schwuchtel?" "Vielleicht..." "Bild dir nichts ein." Er schnitt ihm harsch das Wort ab, und Rikki musste erkennen, wie entzückend er seine Art fand. Er mochte die kleinen Rebellen, und besonders mochte er die Kerle, die sich einem nicht gleich an den Hals warfen und um einen Fick bettelten. Für einen Jäger wie ihn gab es einfach nichts Schöneres, als seine Beute zu erobern. Noch immer hatte er keine Ahnung, was in dem hübschen Köpfchen des Kerls wirklich vor sich ging, aber er war zuversichtlich, es noch zu erfahren.   Es stellte sich heraus, dass sie beide im selben Hotel wohnten, beide Rikki hießen und beide in einer Sleazerockband spielten. Nun erklärte sich dem Sister-Bassisten auch der Grund, weshalb die Koffer verwechselt worden waren. "Wir scheinen ziemlich viel gemein zu haben", meinte Riot, während er die Tür zu seinem Hotelzimmer aufschloss, ehe er sie aufstieß und seinen Gast großzügig den Vortritt ließ. Wer Damenunterwäsche trug, musste schließlich auch wie eine Lady behandelt werden. Obwohl der kleine Reckless nicht einmal entfernt an ein Mädchen erinnerte. Zumindest nicht in Riots Augen. Er besaß weder Titten noch feminine Hüften, sondern einen niedlichen, schmalen Hintern, der in Riots Hosen ohne Frage längst nicht so gut zur Geltung kam wie in den Nylonleggings, die ihm eigentlich gehörten. Genauso wenig wie die hübsche Beule, die seinen Schritt bildete. Ja, der Sister-Bassist konnte kaum mehr aufhören zu glotzen, so wie der Kleine sich wortlos zu seinem Koffer herabbeugte und dessen Inhalt inspizierte. "Keine Bange, deine Schätzchen sind noch drin", erwähnte Riot vom Türrahmen aus, von welchem er dem Jungen mit verschränkten Armen zusah. "Hoffentlich hast du sie noch nicht ausprobiert", argwöhnte Reckless ohne ihn anzuschauen, was dem anderen ein Lachen entlockte. "Ich mag zwar ne Schwuchtel sein, wie du so schön sagst, aber ich kann mich dennoch beherrschen." Sein Mundwinkel zuckte, so wie er die Rückseite des Jungen inspizierte. Dessen schlanken Rücken, der sich unter dem Shirt abzeichnete. Ganz zu schweigen von den kleinen, festen Backen und den Grübchen über diesen, welche ihn aufgrund des hochgerutschten Oberteils sowie der tiefsitzenden Hose regelrecht anlachten... "Außerdem stehe ich mehr darauf, andere zu penetrieren als selbst penetriert zu werden. Im Gegensatz zu dir." "Womit hat es meine Intimsphäre verdient, derart durchdrungen zu werden?" Reckless hatte sich nun erhoben und musterte Riot eine gute Weile, ehe er mit dem Kinn auf ihn deutete. "Die will ich übrigens auch zurückhaben. Kannst dir ja eigene Reizwäsche kaufen, wenn es dich anmacht, so was zu tragen." Oh, Riot lagen nun einige ziemlich verruchte Dinge auf der Zunge, doch der Kerl schien es nicht darauf abgesehen zu haben, irgendwelche Kommentare zu ernten. Im Gegenteil, er erlaubte Riot nicht einmal eine Widerrede mittels seines Tonfalls. Das Bürschchen wirkte ziemlich bestimmt, vielleicht auch ein wenig distanziert, aber eines ganz sicher nicht: Schüchtern. "Aha, du willst also, dass ich mich jetzt und hier vor dir ausziehe?" Diesen kecken Spruch hatte Riot sich nun doch nicht verkneifen können, schließlich bereite ihm im Moment nichts mehr Freude, als seinen Namensvetter aufzuziehen. "Geht ja nicht anders", entgegnete Reckless desinteressiert. "Ich kann mich ja umdrehen." "Nicht nötig." Riot schmunzelte verwegen und schob sich schon den Bund der Leggings nach unten. "Schon vergessen, ich bin ne Schwuchtel, und Schwuchteln mögen es, sich anderen Kerlen nackt zu zeigen." Trotzdem drehte Reckless sich demonstrativ um und schaute aus dem Fenster, während Riot aus den unfreiwillig geliehenen Klamotten schlüpfte. "Übrigens will ich meine Sachen auch wiederhaben", erklärte Riot, welcher nun nichts weiter mehr am Leib trug als das kleine, gestreifte Höschen, welches er in Anbetracht seines attraktiven Besitzers eigentlich gar nicht mehr ausziehen wollte. Es mochte unbequem sein, aber der Gedanke daran, was dieser Stoff bereits zu verdecken gesucht hatte... "Kriegst du später." "Nicht so unfreundlich, Süßer." "Nenn mich nicht Süßer, Schwuchtel." "Aber das passt- Oh!" Wahrscheinlich hatte Reckless das deutliche 'Ratsch!' vernommen, das Riot verursacht hatte, denn er schlug plötzlich seinen Vorsatz in den Wind, nirgendwo anders hin als zum Fenster zu schauen, während der andere sich auszog. So wie er herumwirbelte, blieb sein Blick allerdings nur für den Bruchteil einer Sekunde an dem nackten Riot kleben. Das, was er mit entschuldigendem Blick in der Hand hielt, besaß im Augenblick die größere Bedeutung. Reckless' Augen wurden groß und ein erschrockener Ausdruck machte sich in ihnen breit. "Du...du hast es zerrissen!" Hektisch stürzte er auf Riot zu und entriss ihm sein Höschen oder besser gesagt, das, was noch von ihm übrig war. Ungeachtet der Tatsache, dass es gerade ein fremder Mann am Körper getragen hatte, betastete er es und faltete es auseinander. Wobei seine Blicke immer trauriger wurden. Doch als er schließlich zu Riot sah, mischte sich nichts anderes als Wut in seine Züge. "Das war mein Lieblingsstück! Und du hast es einfach zerrissen!" "Es war so schrecklich eng", unternahm Riot den Versuch einer kleinlauten Entschuldigung, wobei er jedoch wusste, dass nichts den Verlust des Slips wiedergutmachen konnte. "Ich habs kaum mehr ausbekommen." "Ja, weil du nen fetten Arsch hast", keifte Reckless und bedauerte weiterhin seinen kaputten Slip, ehe er ihn resigniert auf den Boden schmiss. "Toll, das kann ich nun wegschmeißen. Nur wegen dir Idiot." Riots Blick blieb an dem zusammengeknüllten Stück Stoff hängen und wanderte dann zaghaft hin zu dem entmutigt wirkenden kleinen Reckless. Er ließ nicht nur seine Schultern hängen, es wirkte in Riots Augen sogar, als würde seine Frisur ebenfalls müde herabhängen. Die schönen, auftoupierten Strähnen saßen nicht mehr so, wie sie sollten. Da er Riot ziemlich Leid tat und es ihm gewissermaßen auch peinlich war, dass er dieses nette Teilchen zerstört hatte, äußerte er nun einen Wiedergutmachungsvorschlag. "Ich kann ja versuchen, es zu nähen..." Da lachte Reckless laut auf. "Ha, du und nähen! Das wird nichts. Auf keinen Fall." "Okay..." Riot musste einsehen, dass der Bursche Recht hatte, denn er verfügte tatsächlich nicht über ein sonderlich großes handwerkliches Können. Trotzdem er noch immer so nackt war, wie Gott oder auch Satan ihn vor einiger Zeit geschaffen hatte, hielt er die Hände hinter den Rücken und senkte reumütig den Blick. "Dann kann ich also nur hoffen, dass du meine Entschuldigung akzeptierst." Er nahm an, dass Reckless dies tatsächlich tun würde, doch als dieser nicht einmal daran dachte und lediglich schwieg, hob Riot prüfend den Blick, nur um zu seiner Überraschung feststellen zu müssen, welch herausfordernder Ausdruck sich in das Gesicht des Teenagers geschlichen hatte. "Das ist mir zu wenig", urteilte er, und als er schließlich langsam auf Riot zukam, wirkte er aufgrund seiner Körpersprache und seines entschlossenen Blickes wesentlich erwachsener als noch zuvor mit seiner traurigen Miene, ja regelrecht überlegen. "Um mich versöhnlich zu stimmen musst du dich schon mehr ins Zeug legen." Die beiden Männer standen sich nun direkt gegenüber. Der eine nackt, der andere noch immer angezogen. Riots Mundwinkel zuckten verunsichert, so wie der Kleine das Kinn erhob und erwartungsvoll den Blickkontakt aufrechterhielt. "Und..." Riots Stimme klang heiser, so wie er mit Müh und Not den Mund in seiner Verwirrung aufbekam. Er wusste, dass dieser süße Kater nicht ohne war, aber er hatte ihn bisher dennoch unterschätzt. "Und was würde dich versöhnlich stimmen?" Auf einmal war es ausgerechnet Riot, der ziemlich kleinlaut wirkte, was auch daran liegen konnte, dass er keine Klamotten am Leib trug. Vielleicht lag es aber auch ausschließlich an der Präsenz Reckless', dieses kleinen Luders, welches Riot nun kennenlernen sollte. Es lächelte ihm schief und so ungemein verführerisch mitten ins Gesicht. "Sag bloß, dir fällt nichts ein? Das ist aber schade. Ich hatte eigentlich geglaubt, dass deine Fantasie ausgeprägter wäre." Er legte abschätzend den Kopf schief. "Zumal du ja bereits Andeutungen getätigt hast." Sie mochten sich erst seit wenigen Stunden kennen, und doch hatte der Kleine bereits ein sehr gutes Gespür dafür entwickelt, wie Riot tickte. Und dies mochte auch kein Kunststück darstellen - schließlich ging es den meisten Kerlen, die Reckless in seinem jungen Leben bereits getroffen hatte, nur um Sex. Riot stellte da keine Ausnahme dar, wie dieser ihm unlängst bewiesen hatte. Und natürlich schlugen die Ideen des Sister-Bassisten wieder prompt diese eine, gewisse Richtung ein, auch wenn er es hatte zu verdrängen gesucht. Zumindest so lange, wie Reckless nicht hatte durchschimmern lassen, dass er auch Interesse an ihm hegte. Riot wusste, dass er also doch zu jenen Ludern gehörte, die eine ganz perfide Schiene fuhren, um die Kerle erst so richtig verrückt nach ihnen zu machen. Im Grunde hatte er nie etwas anderes angenommen. Mit diesem Wissen kehrte auch sein Selbstbewusstsein zurück und er beschloss, noch ein wenig mit dem Bengel zu spielen, welcher ihn inzwischen schon regelrecht verlangend anschaute. "Schlag du doch was vor", säuselte Riot beflissen. "Du musst schließlich ohnehin viel besser wissen, was du als Entschuldigung akzeptieren würdest." Für einen Augenblick wirkte es so, als würde Reckless angestrengt nachdenken, doch die Art und Weise, wie er betont unschuldig in die Luft guckte und dabei die Zunge in die Wange stieß, machte Riot klar, dass die Entscheidung längst gefallen war. Der Kleine wusste, was er wollte und brauchte. Und schließlich offenbarte er es ihm. "Lutsch mir den Schwanz." Seine Stimme war nichts weiter als ein Hauch, und seine eigentlich so hellen Augen schienen dunkler geworden zu sein, dunkler und damit noch faszinierender in seinem unbändigen Hunger. "So, dass mir dieser bescheuerte Slip scheißegal wird. Schaffst du das?" Anstatt ihm gleich zu antworten drängte Riot ihn bereits zurück auf sein Bett, während die beiden Männer sich in die Augen schauten wie zwei Raubtiere kurz vor dem gegenseitigen Angriff. Erst als der Rand der Matratze in die Kniekehlen des Kleinen traf und er sich fallen ließ, flüsterte Riot ihm etwas ins Ohr, nachdem er über ihn gekommen war. "Ich hab genau auf die Gelegenheit gewartet", raunte er und stellte mit einer Genugtuung fest, wie sich prompt eine Gänsehaut auf den Armen des Jungen ausbreitete, nur aufgrund des Klangs seiner Stimme. "Sehnlichst sogar. Und nun werde ich sie ausnutzen, Kleines, sei dir dessen ganz sicher." Sein heißer Mund fuhr abwärts an dem anbetungswürdigen, schlanken Körper Reckless', und nicht einmal die Tatsache, dass es seine eigenen Sachen waren, die er beküsste, schreckte Riot noch ab. Es kam schließlich auf das an, was sich darunter befand, denn das war es, nach was es ihm gelüstete. Insbesondere wollte er endlich in Erfahrung bringen, was sich so prall in seine Unterhosen schmiegte, weshalb er keine Zeit mehr verstreichen ließ und seine Beute untenherum kurzerhand entblößte. Die Haut Reckless' war so schön glatt, lud so sehr zum Küssen ein, und das war es auch, was Riot tat - er küsste den Burschen um den Verstand, leckte um dessen Schwanzansatz herum und weidete sich an dessen tiefen Stöhnen der Ungeduld und des Verlangens. Doch da dies hier eine Entschuldigung darstellen sollte und er es sich deshalb nicht erlauben konnte, Reckless' Unmut auf sich zu ziehen, schritt er nach wenigen Augenblicken des Hinhaltens endlich zur Tat und verwöhnte das süße, rosige Glied des nicht minder süßen Jungen mit seinem gierigen, feuchtwarmen Mund. Reckless hatte ihm in diesem Moment bereits längst verziehen. Riot war unglaublich - unglaublich penetrant, unglaublich forsch und unglaublich talentiert, wenn es darum ging, Jungs eine geile Wonne zu bereiten. In Anbetracht des Gefühls, welches diese leckende und sich windende, feuchte Zunge in ihm auslöste sowie jener enge Schlund, in welchem sein pochender Schwanz sich reiben durfte, vergaß er alles um sich herum, seinen Slip, aber auch seine Beherrschung. Er hatte eigentlich vorgehabt, sich nicht allzu deutlich anmerken zu lassen, wie sehr er das, was dieser Mann mit ihm tat, genoss, aber es wurde schier ihm unmöglich, so wie die Wogen der Lust auf seinen Bauch drückten und ihm schließlich keine andere Wahl mehr ließen, als sich zu verströmen. Es kam betörend über ihn, während Riot ihm triumphierend in die Augen schaute, sein Glied noch immer fest zwischen den Lippen haltend, während Reckless' klebriger, warmer Samen über sein Kinn rann. Und so, wie der Kleine noch immer kehlig aufstöhnte und Mühe hatte, von seinen überwältigenden Gefühlen herunterzukommen, wusste Riot ganz genau, dass der Slip für die kleine Drecksau unwichtig geworden war. Unterwäsche konnte man sich jederzeit in einem Geschäft kaufen, doch kundige Rikki Riots erstand man für kein Geld der Welt. Jene bekam man nur mit einem süßen Lächeln, einem putzigen Hintern und einem versauten Gedankengut. Kapitel 16: Awesome Trio ------------------------ Awesome Trio     Zugegeben, Dani und Rikki hielten sich beide nicht für die besten Gitarristen auf Erden. Hin und wieder mochten sie zwar alle beide irgendwelchen Höhenflügen erliegen bedingt durch ein besonderes Erfolgserlebnis wie das Erschaffen eines tollen Riffs, aber alles in allem gab es immer Dinge, an denen sich noch feilen ließ. Und dennoch machte es ihnen ziemlich viel Spaß, jenem Singer-Songwriter-Contest als Zuschauer beizuwohnen und sich über das Untalent einiger Kandidaten zu amüsieren. Hätte dieses Event nicht ausgerechnet in ihrer Lieblingskneipe stattgefunden, sie hätten sich jedoch wahrscheinlich nicht erst die Mühe gemacht, einen weiten Weg auf sich zu nehmen, nur um sich irgendwelche Männer und Frauen anzuschauen, die eher langweilten als unterhielten. Dani zumindest gähnte bereits, als der erste Kandidat seinen etwas müßigen Applaus empfing und mit seiner Klampe abdampfte. Gegen gute Akustiksets hatte er nicht das Geringste einzuwenden, aber diese Darbietung war alles andere als gut gewesen, weshalb er Rikki auch einen etwas argwöhnischen Blick zuwarf, während dieser noch klatschte. "Hat dir der Dreck etwa gefallen?", sprach er gegen den moderaten Krach an, und Rikki sah zu ihm herüber, hörte allerdings noch immer nicht auf zu applaudieren. "Ich bin nur höflich", erklärte er mit einem schalen Lächeln. "Der arme Kerl kann doch nichts dafür, dass er nichts Besseres auf die Reihe bekommt." "Ach, du und deine guten Manieren immer." Dani entfloh ein Seufzen, ehe er seinen Kopf an die Schulter seines Freundes lehnte und wenig enthusiastisch das erwartete, was auf der kleinen, eher improvisierten Bühne noch folgen mochte. "Du hast auch für jeden Scheiß Verständnis." Rikki legte nun den Arm um Dani und schenkte ihm ein wissendes Lächeln. "Genau das ist es doch aber, was du an mir magst." Dani erwiderte darauf nichts, denn es gab dem einfach nichts hinzuzufügen. Es gab schließlich beinahe nichts, was Dani an seinem Freund störte, zumindest jetzt hatte er noch keinen solchen Aspekt an ihm entdecken können. Klar, manchmal nervte seine Vernunft, genauso oft, wie er sie schätzte, denn einer von ihnen beiden musste ja dafür sorgen, dass sie nicht in arge Schwierigkeiten gerieten. Und da Dani sein Temperament oftmals nicht so recht zu zügeln wusste, benötigte er jemanden an seiner Seite, der ihn, den kleinen Wildfang, zähmte. Und dafür hätte sich wohl niemand besser als Rikki geeignet. Ja, er konnte sagen, dass alles gut so, wie es war. Erst, als der nächste Musiker die Bretter betrat, erwachte er aus seinen Gedanken bezüglich seiner Beziehung zu Rikki. Denn nun war er ziemlich beschäftigt damit, seine Augen zu gebrauchen, begann der Abend doch plötzlich doch ganz unterhaltsam zu werden. Schließlich wirkte dieser Kerl, welcher ebenfalls eine Gitarre bei sich trug, nicht halb so langweilig wie sein Vorgänger. Dani registrierte zunächst die engen, an den Knien zerrissenen Jeans sowie die silberne Kette, die an seinem Nietengürtel angebracht war, ehe er sich für die derben Stiefel interessierte sowie die Lederjacke. Das I-Tüpfelchen stellte aber wohl der schwarze Cowboyhut auf seinem Haupt dar. Dani mochte es nicht gemerkt haben, aber von der einen auf die andere Sekunde hatte sich seine komplette Aufmerksamkeit auf diesen Mann fokussiert. Dafür aber hatte Rikki Notiz von den offensichtlichen Gefühlsregungen seines Freundes genommen. Unbewusst hatte Dani den Kopf gehoben und rang Rikki ein Schmunzeln ab, da seine Blicke an nichts anderem mehr klebten als an dem Musiker. Es war niedlich, wenn Dani von etwas oder jemandem derart eingenommen wurde. Er wirkte dabei wie ein kleiner Junge mit seinen großen Augen und den vor Erstaunen leicht geöffneten Lippen. Aber 'unschuldig' war kein besonders gutes Wort, um Danis Charakter zu beschreiben, oh nein... "Was für eine Überraschung", bemerkte Rikki, nachdem der Mann mit der Gitarre sich auf den bereitgestellten Hocker gepflanzt hatte und seine Gitarre auf seinem Schenkel ruhte. "Ein bekanntes Gesicht." Kurz löste Dani seinen Blick von dem Musiker und schaute verwundert zu seinem Freund. "Du kennst den Typen?" Rikki nickte daraufhin. "Das war dein Nachfolger an der Klampfe", erklärte er ihm. "Aber er ist schon vor vielen Jahren wieder aus der Band ausgestiegen." "Stimmt." Dani rieb sich nachdenklich das Kinn. "Irgendwie kam er mir auch gleich bekannt vor." "Du magst es vielleicht nicht sehen, da sein Gesicht durch die Hutkrempe im Schatten liegt, aber er ist ganz attraktiv", informierte Rikki seinen Freund beiläufig, da er der Meinung war, dass Dani das wissen wollte. "Hat ein Lippenpiercing. Und ein Nostril. Und vielleicht trägt er sogar noch den Undercut. Als er bei Sister ausgestiegen ist, hatte er eigentlich nicht mehr viel mit diesem Style zu tun, weshalb es mich echt wundert, dass er wieder so punkig rumläuft." "Aha." Dani wirkte noch immer ziemlich verwirrt und zog eine Augenbraue empor. "Und du erzählst mir das alles, weil...?" Rikkis verschwörerischer Blick traf auf seinen, während sich die Lippen des Bassisten zu einem breiten Grinsen ausbreiteten. "...weil ich sehe, dass du ihn nicht ganz übel findest." Am liebsten hätte Rikki laut aufgelacht, so wie er bemerkte, dass Danis Wangen mit einem Mal glühend rot wurden. Es brachte auch nichts, dass er schnell sein Gesicht abwandte und dezent peinlich berührt in eine andere Richtung schaute. Rikki hatte die verräterische Farbe längst gesehen. Und er labte sich daran, denn es geschah nicht oft, dass Dani sich für irgendetwas schämte. "Gar nicht wahr", verteidigte er sich trotzdem etwas kleinlaut und mit recht belegter Stimme. "Das bildest du dir bloß ein." "Aber Dani." Rikki war so frei und legte neuerlich den Arm um seinen Freund, um ihn gnadenlos an sich zu ziehen. "Ich hab doch Augen im Kopf. Deine Blicke vorhin haben mir verraten, dass du Lestat für den schönsten Mann im Raum hältst." "Das stimmt doch gar nicht!" So wie er schon fast sauer auffuhr, warfen die um sie herum sitzenden Leute ihn missgestimmte Blicke zu, woraufhin er mit gedämpfterer Stimme fortfuhr. Doch auch ein Zischen verfehlte seine Wirkung keineswegs. "Du bist für mich der schönste Mann im Raum, Rik! Und niemand anderes." Sein Blick senkte sich reumütig. "Tut mir echt leid, falls es anders ausgesehen hat..." "Gut, dann hältst du Lestat eben für den zweitschönsten Mann", fasste Rikki zusammen. Inzwischen hatte Lestat begonnen, seinen ersten Song zu spielen, was Dani aber wohl gar nicht so recht mitbekam, da er so sehr mit sich zu hadern hatte. Dabei brauchte er dies doch gar nicht zu tun! Rikki wollte nicht, dass er sich für seine Gefühle schämte, weshalb er schon behutsamer seinen Arm um seine Schultern legte. "Das ist okay, Süßer. Du musst es nicht leugnen, nur weil du Angst hast, ich könnte dir dafür böse sein. Denn das bin ich nicht." Dani schaute nun verwundert zu ihm auf. "Nicht?" "Nö." Guter Dinge begutachtete Rikki Lestat, welcher in seinen Song vertieft schien. Er musste sagen, dass er seine Sache wirklich nicht übel machte. Schon bei Sister hatte er mit seinen guten Songwriterqualitäten brilliert. Einen Hit wie 'Would you love a creature' würde wohl außer ihm niemand zustande bekommen. "Du darfst ruhig noch andere Männer neben mir sexy finden. Denn so lange du nur mich liebst..." "Das tue ich", beeilte Dani sich zu sagen und legte seine Hand bekräftigend auf Rikkis Unterarm. Für einen Augenblick lang sahen die beiden Männer sich an, ehe Danis Blick wieder in die Ferne schweifte. "Trotzdem...ich will nichts von ihm. Ich will von niemandem etwas außer von dir." Im Grunde stimmte das sogar - Dani hatte an keinem anderen Kerl derart großes Interesse wie an Rikki. Nur bei seinem Anblick bekam er dieses Kribbeln im Bauch und dieses aufregende Herzklopfen, und das war es auch, was Rikki zu etwas ganz Besonderem für ihn machte. Doch leider gab es in seinem Universum eben doch noch andere Männer - aber nicht etwa solche, die so besonders für ihn waren wie sein Freund. Es passierte ihm allerdings hin und wieder, dass er sich auf animalische Weise für den ein oder anderen gutaussehenden Kerl interessierte. Und einer von dieser Sorte war ohne Frage Lestat. Dani hatte sofort gespürt, wie dieser seine Lendengegend ansprach und dieses böse Tier in ihm weckte, welches sich danach verzehrte, etwas Spaß mit diesem wildfremden Kerl zu haben. Und das, obwohl Rikki ihm auch im Bett alles gab, was er brauchte. Mann, er würde es wohl auch nie lassen können. Niemand würde ihm diese Macke austreiben können, nicht einmal Rikki. Was dieser natürlich wusste. Er kannte seinen Freund besser, als dieser glaubte, zumal sie hin und wieder gemeinsam Kerle abcheckten, genauso wie Frauen. Einfach, weil es Spaß machte, Menschen zu bewerten und die Unterschiede ihrer Geschmäcker zu erkunden. So stand Rikki doch eher auf alles, was klein und süß war, egal, ob männlich oder weiblich, und Dani mochte vor allen Dingen große, schlanke Männer mit dunklen Haaren und diversen Piercings oder Tattoos. Und das war gut so. Kein Grund also für Rikki, eifersüchtig zu werden. Denn nur die Gefühle zählten - und nicht das, wonach sich der Schwanz sehnte. Er wusste, dass Dani nicht die volle Wahrheit gesagt hatte. Er sah es in den Augen seines Freundes, wann immer er es sich erlaubte, Lestat bei seinem Spiel zuzuschauen. Pure Abenteuerlust funkelte in seinem Blick, was Rikki zudem erzählte, dass heute alles ein wenig anders war als sonst, wenn sie in einem Straßencafé saßen und die Passanten beobachteten. Dani wollte diesen Kerl. Er wollte ihn nicht nur anschauen, nein, er verzehrte sich nach einer gewissen Körperlichkeit, und das, obwohl er diesem Mann noch nicht einmal ins Gesicht gesehen hatte. Offenbar hatten ihm bereits seine Statur, sein Klamottenstil sowie seine männlichen Hände genügt, um ihn wuschig zu machen. Oh, Rikkis kleiner Dani - was für ein Schlingel er doch war. Der Bassist kam aus dem Schmunzeln partout nicht mehr heraus und setzte stets schnell sein Pokerface auf, wann immer Dani ihm abschätzend ins Gesicht sah. Offenbar hatte er bemerkt, dass Rikki etwas im Schilde führte. Nur was, das sollte er noch nicht sofort erfahren. Rikki jedoch hatte längst für sich entschieden, dass er Lestat nach dem Ende der Veranstaltung fragen wollte, was er denn mit seinem Freund angestellt hatte...   Lestat sollte den Wettbewerb für sich entscheiden, was Rikki wie auch Dani kein bisschen verwunderte. Der strahlende Sieger nahm seinen Pokal entgegen und schenkte den Zuschauern zum Dank für den Applaus einen Luftkuss, und dieses Mal klatschte sogar Dani mit, lange und ausgiebig. Rikki stieß an seiner Stelle einen huldigenden Pfiff aus, was dafür sorgte, dass Lestat kurz genau in ihre Richtung schaute. Prompt blitzte Erkennen in seinen Augen auf, doch der Moment währte nicht lange. Wenige Augenblicke später war Lestat schon mit erhobener Gitarre davongerauscht und in der Dunkelheit verschwunden. "Ich geh mal aufs Klo", meinte Dani beiläufig, so wie es für ihn nichts mehr zu gucken gab und erhob sich. "Mach mal", stimmte Rikki dem zu, welchem das ganz gelegen kam. "Ich hol mir derweil ein Bier." Damit hatte er noch nicht einmal geflunkert, denn es zog ihn tatsächlich zur Bar. Dass an dieser auch gerade Lestat hockte und sich einen Schnaps gönnte, konnte ja genauso gut ein dummer Zufall sein...   War es allerdings nicht. Rikki hatte es natürlich nur darauf angelegt, seinem ehemaligen Bandkollegen zu begegnen. Schließlich musste er ein Hühnchen mit ihm rupfen - wobei Dani davon nichts mitbekommen sollte. Das Ganze würde auf eine Überraschung für ihn herauslaufen - vorausgesetzt, Lestat spielte mit. Woran Rikki allerdings keine sonderlich großen Zweifel hegte, war sein ehemaliger Kumpel doch schon früher immer für einen geilen Spaß zu haben gewesen. Er bezweifelte, dass aus Lestat ein erwachsener Langweiler geworden war. Spießigkeit passte schlichtweg nicht zu ihm. Und welcher Schwede war schon ein Kind von Traurigkeit? Noch nicht einmal Rikki, der trotz seinem Sinn für Vernunft hin und wieder doch einmal über die Stränge schlug... So nahm er den Hocker neben Lestat für sich ein, orderte in aller Ruhe ein Bier und beäugte dann den Mann mit dem Cowboyhut. "Na, altes Haus?", grüßte er ihn mit einem freundlichen Lächeln. "Lange nicht gesehen und doch wiedererkannt. Und das, wo du wieder innen wie auch außen Rockstar bist." Lestat wirkte nicht im Geringsten verwundert über die Begegnung, schließlich hatte er Rikki samt seines blonden Anhängsels vorhin im Publikum schon ausgemacht. Dass er nun mit ihm anstoßen wollte, hatte er sich bereits gedacht. "Ich hatte mal ne Phase, während er ich geglaubt habe, erwachsen werden zu müssen", erklärte er Rikki ohne Umschweife und drehte sein Schnapsglas auf dem Tresen. Er wirkte beinahe ein wenig nachdenklich, allerdings auch dezent distanziert; etwas, das Rikki nicht so recht in den Kram passte, schließlich sollte sein Vorhaben auch glücken. "Aber das war Unsinn. Ich bin wieder der alte." Ein schmales Lächeln umspielte seine Lippen, welches Rikki erwiderte. Vielleicht wurde der Kerl doch ein bisschen zugänglicher. Falls nicht, würde er es spätestens nach zwei, drei Schnäpsen sein. "Ich kann also annehmen, dass du keine Spaßbremse geworden bist?" Rikki musterte ihn prüfend mit schiefgelegtem Kopf, was Lestat nur dazu animierte, sein Glas, in welchem eine goldgelbe Flüssigkeit funkelte, in die Höhe zu heben. "Seh ich so aus, Mann? Ich hab das Saufen ganz bestimmt nicht verlernt." "Und das Vögeln?" Lestat lachte lauthals auf aufgrund dieser unerwarteten Frage und klopfte Rikki kameradschaftlich auf die Schulter. "Was soll denn dieser forsche Scheiß? Mann, natürlich weiß ich noch, wie man vögelt, ich bin schließlich keine hundert!" Nun war es jedoch an ihm, süffisant zu grinsen und Rikki abschätzend anzuschauen. Das Eis schien somit gebrochen, trotz der langen Zeit, in welcher die beiden sich aus den Augen verloren hatten. "Und was ist mit dir? Noch alles fit im Schritt?" Es war tatsächlich fast wie früher - über Themen weit unter der Gürtellinie hatten sich alle Bandmitglieder schon immer gern unterhalten. Daran merkte Rikki noch deutlicher, dass Lestat im Grunde noch immer einer von ihnen war. "Natürlich", verkündete der Bassist guter Dinge und nippte an seinem Bier, Lestat dabei nicht aus den Augen lassend. "Alles fit und gesund, so wie es sein sollte." "Freut mich." Das nahm Rikki dem anderen sogar ab, denn es klang aufrichtig. "Und das, obwohl du doch inzwischen unter der Haube bist, oder?" Interessant - Lestat lenkte das Gespräch ganz von allein in die Richtung, die Rikki ohnehin einschlagen wollte. Besser konnte es gar nicht mehr werden, zumal die Chemie zwischen den Männern stimmte. Eine gute Voraussetzung für das weitere Verfahren des gewieften Bassisten. "Gut beobachtet." Rikki schenkte seinem Kumpanen ein vielsagendes Schmunzeln, was Lestat auf die gleiche Manier erwiderte. "Der kleine Blonde, welcher erst bei dir war, mh?" "Korrekt." Der ehemalige Gitarrist zog eine Schnute und wirkte zu Rikkis Zufriedenheit gewissermaßen interessiert. "Glückwunsch", sagte er jedoch, anstatt gleich in irgendein vermeintliches Fettnäpfchen zu treten. "Er ist süß." Rikki hob eine Augenbraue. "So, findest du?" Prompt machte Lestat eine hektische, abwehrende Geste. "Also, versteh mich nicht falsch, ich mein ja nur-" "Schon in Ordnung", versuchte Rikki ihn mit gelassener Stimme zu beschwichtigen. "Du kannst es ruhig zugeben. Ich weiß, das ist schwierig, Dani hat es ja auch geleugnet, dass er dich ziemlich faszinierend findet." Er schaute Lestat direkt ins Gesicht. "Aber seine Augen haben mir die Wahrheit verraten." Wie erwartet wirkte Lestats Miene, als würde er nicht so recht wissen, wovon Rikki redete. Doch der Bassist half seinem ehemaligen Kollegen nur zu gern auf die Sprünge. "Ich bin eigentlich nur hergekommen, um dich zu fragen, was du mit meinem Freund gemacht hast." Salopp tätschelte er die Schulter des anderen. "Du hast ihm ziemlich den Kopf verdreht, weißt du?" "Was?" Lestat blickte regelrecht schockiert aus der Wäsche. "Das wollte ich nicht, wirklich..." "Wie gesagt, es ist schon in Ordnung", wiederholte Rikki warm seine Worte. "Du sagst, du findest ihn auch niedlich?" "Also..." Lestat suchte hektisch den Boden ab. Offenbar hatte Rikki ihn nun doch in Verlegenheit gebracht, was bei einem Kerl wie Lestat kein allzu leichtes Unterfangen darstellte. "Was ich von ihm gesehen habe, war in der Tat niedlich, ja..." "Gut." Rikki klang nun entschlossener denn je. "Dann hättest du Bock darauf, ihn mit mir gemeinsam zu vernaschen?" Während Lestat aufgrund dieser Frage fast vom Schemel kippte, musste Rikki feststellen, dass er tatsächlich nicht den geringsten Zweifel an seinem Vorhaben hegte. Er war ohnehin niemand, der sonderlich viel mit solch lästigen Gefühlen wie Eifersucht anfangen konnte, aber dies war selbst für ihn ziemlich gewagt. Um ehrlich zu sein hatte er jedoch schon ein paar Mal mit dem Gedanken gespielt, einen anderen Kerl ins Boot zu holen um sich daran ergötzen zu können, wie dieser seinen genauso schnuckeligen wie nimmersatten Freund fickte, doch bisher war dies nur ein Hirngespinst geblieben. Bis eben Lestat auf der Bildfläche erschienen war, gleich einem Wink des Schicksals. In dieser Nacht sollte es passieren, und nur dass Rikki bedingungslos an die Liebe seines Freundes glaubte machte dieses abenteuerliche Unterfangen möglich. Blieb nur noch die Herausforderung, Lestat seine Hemmungen zu nehmen. "Du machst Witze", behauptete der Vampirprinz und deutete passend dazu ein Lächeln an, welches jedoch erstarb, so wie Rikki den Kopf schüttelte. "Nein, keineswegs", erklärte er ihm und beugte sich weiter zu ihm vor, um ihn aus großen Augen gewinnend anzusehen. "Wir würden uns beide sehr freuen, wenn du einer heißen Nacht zustimmen würdest." Zugegeben, Lestat schnappte ziemlich dümmlich aussehend nach Luft und wusste gar nichts mehr zu sagen, aber das musste er auch nicht - Dani hatte die Verrichtung seines Geschäftes inzwischen beendet und stand plötzlich hinter den beiden Männern, aus dem Nichts erschienen wie ein Geist. Und mit einer Miene, als könnte er kein Wässerchen trüben. "Redet ihr von mir?" Anstatt ihm diese Frage zu beantworten, begann Rikki, die beiden anderen sich einander bekannt zu machen. "Mein Schatz, das ist Lestat. Lestat, das ist Dani." Und mit einem wissenden Schmunzeln fügte er raunend hinzu: "Dein heimlicher Groupie." Rikki sah, dass Dani ihm am liebsten widersprochen hätte, doch er blieb still und lächelte dafür verhalten, so wie er Lestats Hand nahm. "Freut mich", meinte der Cowboy seinerseits mit einem waschechten Casanovalächeln und nahm nun sogar den Hut ab, wodurch Dani endlich seine Gesichtszüge in voller Pracht bewundern konnte. Der Gesamteindruck seiner Statur hatte nicht zu viel versprochen - dieser Mann entsprach wirklich genau Danis Ansprüchen. Trotz Make Up wirkte er alles andere als feminin, und seine beiden Piercings sowie sein Undercut verliehen ihm etwas ungemein Wildes, Ungezähmtes. Der Blonde musste sich eingestehen, dass er auf ihn stand, auf diese unanständige Weise, für die er sich verurteilte. Schlimmer aber noch war, dass Lestat ihn ebenfalls so vielsagend anschaute. Vielsagend und irgendwie - lüstern. Rikki drängte sich von hinten gegen Lestat und flüsterte ihm irgendetwas ins Ohr, von dem Dani nicht wusste, was es war, aber das darauffolgende Nicken des ihm noch Fremden hatte etwas sehr Entschlossenes. Im nächsten Moment schon hatte Lestat seine behandschuhten Hände auf seine Wangen gelegt und musterte sein Gesicht nun in aller Ausgiebigkeit. "Ich werde Rikki heute Nacht dabei helfen, es dir richtig zu besorgen", säuselte er süßlich mit einem schiefen Schmunzeln im Gesicht, was dafür sorgte, dass Dani das Blut in den Adern gefror. Obwohl er kaum mehr zu atmen in der Lage war, huschte sein Blick hin zu Rikki, der ihn fast mit demselben Ausdruck in den Augen wie Lestat anlächelte. "Lass es ruhig zu", ermutigte er seinen Freund. "Sieh es als kleines Geschenk meiner Liebe an dich. Und als Vertrauensbeweis." Dani wusste, dass er wohl noch etwas Zeit würde brauchen, bis er sich mit dem Gedanken angefreundet hatte, gleich zwei solche tollen, gutaussehenden Männer als Spielgefährten zur Verfügung gestellt zu bekommen. Noch erschien ihm die komplette Situation unwirklich, und sie tat es selbst dann noch, als sie zu Dritt ihre Wohnung betraten und zugleich das Schlafzimmer ansteuerten, während er links und rechts einen Mann an der Hand hatte. Nein, es war nicht so, dass es sich für ihn falsch anfühlte, ganz und gar nicht - schließlich gehörte solch eine Begebenheit zu seinen geheimen feuchten Träumen. Aber es war dennoch sehr seltsam, dass Rikki tatsächlich dazu bereit war, ihn zu teilen. So lange er denken konnte, wurde er diese Gedanken nicht los. Doch dann packte sein Freund ihn und pinnte ihn auf die Matratze, und ab da verabschiedete sich sein Verstand und machte ganz und gar dem Platz, was schon vorhin danach gestrebt hatte, endlich an die Oberfläche driften zu dürfen. Doch es war nicht so, dass er nichts mehr von dem wahrnahm, was um ihn herum passierte; im Gegenteil, er registrierte sogar den auffordernden Blick, den Rikki Lestat zuwarf, während er noch immer Danis Hände auf die Matratze gedrückt hielt. Er bemerkte, dass die beiden ein eingespieltes Team waren und sich blind verstanden. Es bedurfte keinerlei Worte; schon bald waren da zwei Paar Hände auf seiner bloßen Haut und zwei heiße Münder, die sich über seinen Körper hermachten. Ihre Lust offenbarte sich in dem Rhythmus ihrer Atemzüge und dem harten Fleisch, das er schon bald zu spüren bekam. Zwei Schwänze waren es, die sich gegen seine Oberschenkel drückten, und wenn es nach ihm gegangen wäre, dann hätte er diese beiden Prachtstücke sich am liebsten gleichzeitig in ihn treiben gespürt, aber nicht jede geile Fantasie ließ sich so einfach umsetzen. Es genügte ihm zudem schon, seinem geliebten Rikki in die Augen sehen zu können, während Lestat sich über seinen Schoß beugte und ihn nach bestem Wissen und Gewissen verschlang. Jegliche Hemmungen waren erloschen, und auch das sah Rikki in dem Blick seines Freundes, welcher es so sehr genoss, das Objekt der Begierde zweier Männer zu sein. Ja, er konnte behaupten, dass er es schier liebte, zu sehen, wie ein anderer Kerl seinem Liebsten so große Lust bescherte. Vielleicht machte ihn der Gedanke an, dass Dani den Hals schlichtweg nicht vollbekam und er gar nicht genug Schwänze um sich herum versammeln konnte. Vielleicht aber war es auch das bloße Bild, welches sich ihm bot. Denn es war einfach nur herrlich mit anzusehen, wie der ebenfalls hemmungslos gewordene Lestat schon bald über das Blondinchen kam und es ohne irgendwelche Restbedenken fickte, während Dani Rikkis Hand ganz fest hielt. Doch es reichte dem Bassisten nicht, den bloßen Zuschauer zu mimen. So führte er das zu Ende, was Lestat begonnen hatte und befriedigte seinen Freund oral, wodurch Dani eine unwiderstehliche Doppelstimulation erfuhr und kaum mehr wusste, wie ihm geschah. So etwas hatte er noch nie erlebt, und wahrscheinlich würde er so etwas auch nie wieder erleben. Aber noch währte der Augenblick, noch hielt ihn seine grenzenlose Erregung in festem Griff aufgrund dieser beiden Teufel, die sich an ihm labten und ihm die Hölle heiß machten. Noch konnte er ihn genießen, wodurch er Rikki zu tiefstem Dank verpflichtet war, da dieser allein ihm dieses Erlebnis ermöglicht hatte. Allerdings war er dazu nur in der Lage gewesen, weil er wusste, dass er auf Danis Liebe blind vertrauen konnte. Kapitel 17: Covered In White ---------------------------- Covered In White     Cari konnte es nicht fassen. So wie er auf dem Parkplatz hinter dem Club aufschlug, wo eigentlich ihr Tourbus parken sollte, fand er nichts weiter vor als eine verlassene Stellfläche. Kein Wunder, dass er prompt wie angewurzelt stehen blieb und ungläubig auf die Lücke glotzte, welche sich zwischen dem Protzbus von Hardcore Superstar und dem bescheidenen Van irgendeiner Vorband aufgetan hatte. Zuerst hielt er das Ganze noch für irgendeinen dämlichen Scherz oder für eine Illusion, die ihm der Alkohol ins Hirn gepflanzt hatte. Klar, er war an diesem Abend nicht gerade sparsam mit Spirituosen umgegangen und befand sich in einem moderaten Rauschzustand, doch vermochte dieser einem in solch einem Maß auszutricksen? Nein, wahrscheinlich nicht. Und so musste Cari sich wohl oder übel mit der Situation abfinden, die da lautete, dass der Tourbus samt Besatzung offenbar ohne ihn abgefahren war. Schöne Scheiße. Verfickte Scheiße! Das erste, was er tat, nachdem er sich vom ersten Schock erholt hatte, war sein Handy aus der Tasche seiner kurzen Hose zu pfriemeln und geblendet auf das erleuchtende Display zu starren. Er bemerkte, dass sich etliche Anrufe in Abwesenheit auf seinem Gerät befanden, aber das kümmerte ihn momentan nicht sonderlich. Viel wichtiger war es, nun diesen Pisskerl von Jamie zu erreichen, um sich zu vergewissern, dass dieser ihn wirklich hatte zurückgelassen. Einfach so. Seinen besten Freund. Aber aus dem Unterfangen wurde nichts. Zuerst erschwerten Caris vom Alkohol ungeschickt agierende Finger das Vorhaben, den gewünschten Kontakt anzuwählen, sodass er irgendwann einen wütenden Fluch ausstieß und das Mobiltelefon am liebsten brutal auf die Erde gepfeffert hätte, um anschließend noch darauf herumzutreten. Doch er brauchte dieses Instrument leider noch und konnte es sich nicht erlauben, seinen Unmut an diesem auszulassen. Wenn er seinen Frust loswerden wollte, dann höchstens an Jamie, der sich ungeachtet der Tatsache, dass sein bester Kumpel nicht mit an Board war, aus dem Staub gemacht hatte. Vielleicht reichte es aber auch, sich erst einmal selbst eine zu klatschen - denn wie ihm die Zeitanzeige auf seinem Handy verriet, hatte er sich wohl etwas zu lange an seinem Bier festgehalten. Auch wenn er es sich nicht gerne eingestand, war er selbst auch nicht ganz unschuldig daran, wie die Sache gelaufen war. "Ach, Fuck!" Beinahe hätte er es wirklich getan und sein Handy der Erdanziehungskraft überlassen, aber kurz bevor er überhaupt mit dem Gedanken spielen konnte, es einfach fallen zu lassen, weil er nicht nur über Probleme mit der Feinmotorik sondern noch nicht einmal über Empfang verfügte, spürte er die Präsenz einer anderen Person hinter sich. Die sich auch noch in seine Angelegenheiten einmischen musste. "Hey, kleine Schwester, was geht denn mit dir?" Gereizt zuckten Caris Augenbrauen in die Höhe, so wie er die Stimme, die zu ihm sprach, als die von Jocke identifizierte. Na super. Diese Nervensäge hatte ihm gerade noch gefehlt. Wenn Jocke nämlich eines gut konnte, dann anderen Personen auf den Sack zu gehen. Offenbar jedoch war er der einzige, der sich daran störte. Jamie hingegen verstand sich gut mit diesem Kerl, der fast doppelt so alt war wie er. Hin und wieder fragte Cari sich nicht ganz ohne Eifersucht, ob zwischen den beiden etwas lief. Noch ein Grund mehr für ihn, Jocke nicht besonders gut leiden zu können. Und entsprechend zu reagieren. "Nichts geht", schnauzte er den anderen also an und schob sich sein Handy zurück in die Hosentasche, bevor doch noch ein Unglück passierte. "Außerdem gehts dich nichts an, Mann." Cari musste ihm gar nichts erzählen, denn auch wenn Jocke vielleicht nicht die hellste Leuchte war, so wusste er doch, was die Lücke neben dem Hardcore-Superstar-Tourbus zu bedeuten hatte und konnte sich denken, wieso der Kleine derart angepisst war. Allerdings hielt sich sein Mitleid zunächst in Grenzen. "Oh, haben die Jungs dich etwa vergessen?", hakte er überflüssigerweise nach und konnte sich ein schadenfrohes Grinsen partout nicht verkneifen. "Wie gemein von ihnen..." "Kümmer dich um deinen Scheiß." Cari war nach wie vor äußerst unwirsch und schenkte Jocke nun zusätzlich einen säuerlichen Blick, da dieser es darauf angelegt zu haben schien mit seinem dämlichen Spruch. "Und geh mir nicht auf den Sack." Jocke aber machte sich nicht das Geringste aus der schlechten Laune des hübschen Schlagzeugers. Er hatte Cari schließlich schon als Kratzbürste kennengelernt, die das komplette Gegenteil von Jamie darstellte. Jamie mutierte zu einem regelrechten Schmusekater, wenn er ihn in den Arm nahm oder anderweitigen Körperkontakt suchte. Tja, das kleine Luder war eben leicht zu haben - Cari dahingegen gar nicht. Und genau das war es, was Jocke gewissermaßen an dem Kerl reizte. Er konnte deshalb sein Glück kaum fassen, dass er ihn nun endlich einmal allein antraf. Allein und in einer offensichtlichen Notlage. "Du tust mir leid", eröffnete er dem Drummer nun, was er inzwischen auch der Wahrheit entsprach und legte flapsig den Arm um ihn, was Cari kurz zum Straucheln brachte. "Ehrlich, das ist gar nicht schön von Jamie, dass er dich einfach vergessen hat. Ich dachte eigentlich, er wäre total vernarrt in dich, seiner Blickfickerei nach zu urteilen, mit der er dir stets die ohnehin schon wenigen Klamotten vom Leib reißt..." Cari hasste die Situation. Er mochte es weder, dass Jocke ihm näher gekommen war als es ihm behagte, noch, dass er ihm seinen warmen Bieratem gegen die Wange hauchte. Aber um sich gegen diesen aufdringlichen Wichser zur Wehr zu setzen fehlte ihm schlichtweg der Elan. Viel zu entmutigt war er, um noch Kraft für solche unwichtigen Dinge aufzubringen. Und viel zu verzweifelt, um Jocke einfach aus dem Weg zu gehen und ihm kein Sterbenswörtchen zu erzählen. "Deine beschissenen Sprüche kannst du dir sonstwohin stecken", keifte er allerdings dennoch, da er die Schadenfreude, die aus Jockes Worten hervorgegangen war, natürlich bemerkt hatte. Dann jedoch ließ er traurig den Kopf hängen. "Sag mir lieber, wie ich diesen Pisssack erreichen soll. Ich hab keinen beschissenen Funken Empfang." Jocke, der alte Tunichtgut, fasste von einer Sekunde auf die andere einen Entschluss. Einen äußerst eigennützigen zwar, aber was tat das schon zur Sache? Es war doch schließlich gut, wenn beide Seiten von seiner Idee profitieren konnten, oder? Ein wenig Egoismus würde ihm schon vergönnt sein...zumal ihm Cari, der noch immer sein Bühnenmakeup trug, immer besser gefiel und er heute noch keinen Sex gehabt hatte. Und dieser Crow, der bot sich für ein wenig Spaß doch geradezu an. Er musste ihn nur gefügig machen, aber darum würde er sich später noch kümmern. Erst einmal musste er ihn dorthin bekommen, wo er ihn haben wollte. "Vergiss die Telefoniererei", meinte er, während er noch immer nicht von Cari abgelassen hatte, ja sogar noch beiläufig mit dem Daumen an seinen langen Haaren spielte. "Es nutzt dir auch nichts, wenn du den Kleinen erreichst. Bestimmt ist er schon ganz weit weg und kann gar nicht so schnell zurückkommen." Wie ermutigend, dachte Cari, jedoch musste er schlucken, da er fand, dass Jocke womöglich recht hatte. Leider. "Hey, Köpfchen hoch." Jocke legte ihm den Zeigefinger unter das nach vorn gesunkene Kinn und hob es an, sodass Cari ihm direkt in sein dreckig grinsendes Gesicht blickte. Vielleicht sollte es gar nicht derart schmutzig anmuten, aber wenn ein Jocke Berg grinste, dann immer auf die gleiche Weise. "Du hast Glück, denn in unserem Bus ist immer ein Platz für dich frei, weißt du?" Na super. Cari wandte sich ein wenig ab, beäugte Jocke aber misstrauisch aus den Augenwinkeln, denn es fiel ihm gar nicht schwer, die Intentionen des Älteren herauszuklamüsern. "Soll das hier eine Anmache werden?" "Nein", log Jocke schnell und hoffentlich überzeugend genug. "Ich will dir nur helfen. Soll man von mir nicht erwarten, aber kommt hin und wieder vor." Das sollte reichen, um Cari in den Bus zu locken - und dann hoffentlich auch in die Kiste. Nun ja, vielleicht war er schon ein ganz schönes Schwein. Wer die Notlage eines anderen für seine Zwecke ausnutzte, war wirklich ein Arsch. Aber Jocke hatte ja auch nie behauptet, ein Engel zu sein. Sah er denn so aus? Mitnichten. Noch immer wusste Cari nicht so recht, was er von dem Angebot halten sollte und schwieg nachdenklich, wodurch Jocke sich dazu berufen fühlte, noch ein wenig nachzustoßen. "Oder hast du mehr Bock darauf, in irgendeinem Park auf ner versifften Bank zu pennen und dich von irgendwelchen Typen überfallen zu lassen, die dein Geld und deinen Arsch wollen? Als so hübsches Ding wäre ich eher vorsichtig..." Ein sarkastisches Grinsen breitete sich daraufhin auf Caris Gesicht aus. "Ich glaube nicht, dass ich vor diesen Dingen in eurem Bus gefeit wäre..." "Also, Knete haben wir selbst genug", erwiderte Jocke, der Cari nun langsam mit sich in Richtung Bus zog, um ihm die Entscheidung zu erleichtern. "Diesbezüglich brauchst du dir also keine Sorgen machen." Das Zwinkern, welches Jocke ihm begleitend zuwarf, sprach Bände. Es war eindeutig, welch schmutzige Absichten er hegte, und genauso eindeutig war es, dass er seinen Jamie auch schon dazu überredet hatte, mit ihm in die Kiste zu steigen. Jocke war einer von denen, die bekamen, was sie wollten. Und weil Cari das wusste, würde er alles dafür tun, dass er sich auf ewig die Zähne an ihm ausbiss. Den Gefallen, ihm freiwillig seinen Arsch anzubieten, würde er ihm nie im Leben tun. Mit diesem Entschluss erklomm er die Stufen zu dem ziemlich luxuriösen Fahrzeug, welches nur bedingt zu einer versifften Band wie Hardcore Superstar passte. Natürlich wusste er, dass Jocke ihm auf den Hintern glotzte, nachdem er ihm den Vortritt überlassen hatte, aber so war es eben. Es war ja nicht so, dass er dem alten Mann nicht auch noch ein wenig Spaß gönnte. Bestimmt bekam dieser schon längst keinen mehr hoch, weshalb er wahrscheinlich auch keine Angst um seinen Allerwertesten zu haben brauchte. Und falls doch, dann besaß Cari immer noch zwei gesunde Fäuste...   Die beiden Männer fanden sich also schon bald in fast absoluter Dunkelheit wieder. Offenbar sorgte diese dafür, dass Cari sich das Knie irgendwo eingehauen hatte, denn es drang ein dumpfes Geräusch gefolgt von einem Fluch an Jockes Ohr. "Sorry, ich kann kein Licht machen, die Jungs schlafen schon", entschuldigte er sich. "Mehr oder minder zumindest..." "Hier stinkts." Jocke konnte es nicht sehen, aber Cari rümpfte die Nase. "Nach Altersheim." "Ach, du..." Amüsiert wuschelte Jocke seinem Findelkind über den Kopf, was dieses sich unwillig ducken ließ, bevor es sich die Haare wieder einigermaßen in Ordnung brachte. "Na los, komm lieber mit." "Wohin?" "In meine Koje." Cari lachte spitz auf. "Du glaubst nicht im Ernst, dass ich die Nacht mit dir in einem Bett verbringe?" "Warum nicht?" Der Drummer blieb ihm die Antwort schuldig. Anstelle tastete er nun nach dem Tisch, der dort irgendwo an der Seite stand und schob seinen Hintern auf die dazugehörige Bank, so wie er sichergegangen war, dass er sich nicht an irgendeiner Ecke stieß. Dort blieb er also hocken und lehnte sich demonstrativ zurück. "Hier ists gemütlicher", verkündete er gelassen. "Darf ich hier drin rauchen?" "Von mir aus..." Jocke klang nicht besonders zufrieden, kein Wunder, stellte sich das kleine Biest doch quer und dachte nicht einmal im Traum daran, seine Wünsche zu erfüllen. Cari nahm es mit einer Genugtuung hin, dass er Jocke mit seinem Entschluss ziemlich aus dem Konzept gebracht hatte und steckte sich in aller Ruhe eine Zigarette an. Nun, die Nacht auf der Eckbank würde wahrscheinlich keine sonderlich angenehme werden, aber eine immer noch bessere, als wenn er sich dazu entschieden hätte, zu Jocke ins Bett zu krabbeln wie eines von diesen bescheuerten Groupie-Häschen. Nein, nein, der alte Mann würde das Nachsehen haben, und so beobachtete Cari den Schatten, der Jocke darstellte, wie dieser sich ohne ein weiteres Wort verzog und ihn in Ruhe ließ. Schön. Nur ein schlafender Jocke war ein erträglicher Jocke, dachte Cari sich, der abermals sein Handy herausholte, es auf den Tisch legte und anschaltete. Ein blasser Lichtkegel erhellte die Dunkelheit, während er nachschaute, ob Jamie ihn inzwischen zu erreichen versucht hatte. Doch es war kein neuer Anruf eingegangen. Noch nicht einmal eine SMS. Er hatte ihn wirklich vergessen. Oder aber er war so wütend auf ihn und seine Unpünktlichkeit, dass er nun schmollte und beschloss, ihn erst dann wieder hier abzuholen, wenn sie das nächste Mal in dieser Stadt und in diesem Club spielten. Aber vermisste er denn seinen Drummer gar nicht? Cari hatte immer das Gefühl gehabt, als wenn dieser ihn gewissermaßen an seiner Seite brauchte. Sie waren ein Team, sie waren beste Freunde und hin und wieder sogar so etwas wie ein Paar. Cari zumindest mochte Jamie sehr, weshalb er auch von sich behaupten konnte, dass er ihn vermisste. Und dass er enttäuscht von ihm war. Betrübt steckte er das Handy wieder weg und inhalierte mit einem zentnerschweren Kopf voller Gedanken weiter seinen grauen Dunst, bis er ein Geräusch aus dem Inneren des Busses vernahm. Zunächst vermutete er, dass nun Nervensäge Jocke wieder auftauchte und noch einmal versuchte, ihn zu beknien, ihm doch noch ein wenig Gesellschaft im Bett zu leisten, denn das hätte er ihm zugetraut. Doch der Schatten, der sich in der Dunkelheit regte, war viel zu groß, um Jocke zu gehören. Ein wahrer Riese steuerte auf den kleinen Kühlschrank zu, welcher neben dem Tisch stand, an dem Cari notgedrungen seine Nacht verbrachte. Zunächst schien der andere den Drummer nicht zu bemerken, hatte er doch nur Augen für sein Ziel, doch so, wie er die Kühlschranktür öffnete und das Licht aus diesem die Umgebung etwas erhellte, machte er doch ein ziemlich überraschtes Gesicht und vergaß prompt, was er überhaupt wollte. "Nanu", wunderte der Kerl sich, den Cari nun als Adde identifizierte, seines Zeichens Drummer bei Hardcore Superstar. "Hat hier etwa jemand vergessen, seinen Groupie mit ins Bett zu nehmen?" "Der Groupie hat sich geweigert, mit ins Bett zu gehen", konstatierte Cari noch immer ziemlich mürrisch, denn auch Adde hatte sich seine gute Laune nicht gerade verdient. An diesem Abend hatte sie sich generell überhaupt niemand mehr verdient. "Jocke wieder." Adde seufzte und entnahm dem Kühlschrank nun doch eine Bierflasche. Als er sich wieder aufrichtete, musste Cari unwillkürlich seinen Körper anstarren. Adde mochte zwar auch nicht der schönste Mann auf Erden sein, zumindest nicht, was sein Gesicht anging, aber er nannte einen ganz netten Oberkörper sein eigen, wie Cari ungehindert feststellten konnte, da der riesige Typ nichts weiter als schwarze Unterhosen trug. Über Tattoos verfügte er ebenfalls, was Cari als wichtig erachtete, stand er doch auf diese Körperkunst. Aber am interessantesten an Adde war wohl immer noch diese besondere Ausstrahlung, die er sein eigen nannte. Man sah ihm quasi an der Nasenspitze an, dass er ein Mann war, mit dem man viel schmutzigen Spaß haben konnte. Wahrscheinlich war er noch nicht einmal schlecht im Bett. Zumindest nicht für sein Alter. Cari rührte sich nicht und sagte auch nichts. Teilweise hing er mit seinen Gedanken nämlich immer noch bei Jamie, und erst, als Adde die Kühlschranktür zuwarf und dafür die kleine Nachttischlampe anknipste, die sich ganz in Caris Nähe befand, kehrte er zurück in die Realität. "Der kleine Crow also", stellte Adde mit einem zufriedenen Lächeln fest, was Cari mit den Augen rollen ließ. Zog dieser Kerl nun etwa dieselbe Nummer bei ihm ab, die Jocke schon ausprobiert hatte? Diese Band war echt penetrant und schrecklich, zumindest dann, wenn man jung und hübsch war. "Oder hat Jocke dich hier sitzen lassen, damit wir anderen auch etwas von dir haben? Wie zuvorkommend von ihm. Ein echter Kumpel..." Caris Augen verschmälerten sich. Am liebsten hätte er dem Kerl nun eine gepfeffert, aber da dieser mindestens zwei Meter groß war, beließ er es dabei, mit Worten zurückzuschlagen. "Hast du keinen eigenen Groupie, dem du auf den Sack gehen kannst?" Anstatt, dass er sich bedingt durch Caris schlechte Laune nun verpisste, setzte er sich mitsamt seiner Bierflasche neben ihn auf die Eckbank. "Hör mal, ich hab Frau und Kinder", entgegnete er gelassen und köpfte seine Flasche beflissen am Rand des Tisches. Sofort quoll weißer Schaum hervor, den er hastig abtrank, wobei Cari ihn mit gemischten Gefühlen beäugte. Er schimpfte sich insgeheim einen Idioten dafür, dass er den Kerl ziemlich anziehend fand. Wahrscheinlich war das nur der Tatsache geschuldet, dass er viel zu lange keinen Sex mehr gehabt hatte. Mit Jamie lief in dieser Beziehung - noch? - nichts, und die meisten anderen Männer interessierten ihn nicht. Einfach, weil er zu fixiert auf den Sänger war. Auf dessen lange Haare. Auf dessen trainierten Körper. Auf dessen hübsches Gesicht. Dass er Adde gewissermaßen mochte, war also ziemlich unlogisch. Doch was wollte er machen? Es war eben so. "Frau und Kinder, so so", echote Cari unbeeindruckt, während Adde neben ihm an seinem Bier nippte. "Dann verhalte dich gefälligst auch wie ein treuer Ehemann und Vater." "Oh Mann, was bist du denn so gereizt?" Adde fand Caris bissige Reaktion ziemlich amüsant. "Schlechten Sex gehabt?" "Gar keinen", brummelte Cari, obwohl er sich dazu eigentlich gar nicht auslassen wollte. Aber es bot sich einfach an, seinem Ärger nun Luft zu machen. "Die Person, die mich ficken sollte, ist einfach abgehauen und gondelt nun irgendwo in der Weltgeschichte herum." Er machte eine wegwerfende Handbewegung. "Gibt ja schließlich noch andere Ärsche außer meinem. Ich bin ja austauschbar." "Aber, aber!" Adde war mit den sarkastischen Worten, die Cari von sich gab, überhaupt nicht einverstanden und ließ sich dies auch deutlich anmerken. "In meinen Augen bist du Premium. Samt der kleinen Schwuchtel, die sich ständig an Jocke ranschmeißt...wie hieß er doch gleich?" Kleine Schwuchtel? "Jamie." Wer sonst konnte damit gemeint sein? "Ah ja, richtig." Adde lachte leise und genüsslich in sich hinein. "Ich habs nicht so mit Namen. Ich erinnere mich immer nur an die kleinen, süßen Ärsche der Kerle. Und eventuell noch an die Schwänze." "Tatsächlich." "Sei doch nicht immer so schnippisch", meinte Adde und beäugte nun Cari ausgiebig mit schiefgelegtem Kopf. "Eigentlich könntest du ruhig etwas dankbarer dafür sein, dass wir dich in unserem Bus pennen lassen." "Das war lediglich Eigennutz von Jocke", murmelte Cari. "Der hat gedacht, er könnte mich flachlegen." "Und? Meinst du nicht, dass das ein angemessenes Dankeschön gewesen wäre für seine Großzügigkeit?" Meinte der Kerl das ernst? Cari befürchtete dies, so wie er ihm direkt ins Gesicht schaute und dort nicht den kleinsten Anflug eines entkräftenden Lächelns entdeckte. Im Gegenteil musterte Adde ihn genauestens mit seinem beflissenen Raubtierblick und malte sich vielleicht schon Wunder etwas in seinem versauten Hirn aus. Was ihm auch nicht zu verübeln war, wenn man sich Cari einmal anschaute, der nur eine lederne Weste auf nackter Haut trug sowie verflucht kurze Hosen. So etwas konnte in der Tat Wünsche wecken... "Du denkst, ich steige mit jedem dahergelaufenen Typen in die Kiste, ja?" Adde rieb sich nachdenklich das Kinn. "Also, zuzutrauen wäre es dir. Genau wie deinem kleinen Nuttenfreund. Ihr seid beide süß, wisst ihr das eigentlich?" Seine riesige Pranke landete nun auf Caris bloßem Schenkel und streichelte nicht nur über ihn, nein, sie schien sich regelrecht daran zu ergötzen. Und das Schlimme war, dass Cari noch nicht einmal dazu in der Lage war, ihn zum Aufhören zu bewegen. Denn es fühlte sich nicht im Geringsten schlecht an. Im Gegenteil. Addes ganze männliche Ausstrahlung erregte ihn sogar ziemlich, weshalb er ihn schweigend gewähren ließ, den Blick jedoch nicht für den Bruchteil einer Sekunde von seiner Hand lassend. "Ich stehe zwar eigentlich mehr auf blonde, versaute Engelchen wie Peter einer ist, aber ihr könntet mich ebenfalls in Versuchung führen. Insbesondere du." Addes ohnehin schon tiefe, raue Stimme war noch dunkler und belegter geworden, und als er sich noch ein wenig näher an Cari heranschob, um mit seiner Nasenspitze flirtend über seine Wange zu streichen, fielen die ersten Hemmungen von dem Jüngeren ab und schafften Raum für ein unanständiges Verlangen. Obwohl Cari wusste, in welche Richtung sich das zwischen ihnen entwickelte, dachte er nicht daran, den anderen abzuwehren. Nein, im Gegenteil - er hatte akzeptiert, dass sein Körper die Zuwendung durch diesen Mann schier brauchte. Zur Ablenkung. Und zu seinem Vergnügen. "Wenn du Jocke nicht magst", raunte Adde, welcher seine vorwitzigen, rauen Finger inzwischen etwas unter das Hosenbein des anderen geschoben hatte, "dann kannst du deinen Dank ja bei mir entrichten. Komm schon, das willst du doch." Cari dachte nicht daran, im die Genugtuung zu geben, die ihm ein ausdrückliches 'Ja' verschafft hätte, weshalb er schwieg. Alles, was er von sich gab, war ein heiseres Keuchen, so wie Adde seinen warmen Körper gegen ihn drängte und ihn in die Polster der Sitzbank drückte. Der Ältere ließ ihn spüren, wie ernst es ihm war und dass er wirklich Lust auf den niedlichen Hintern Caris hatte, denn er fasste um seine Hüften herum und grabschte gezielt nach seinen Backen, die sich in der kurzen Jeans so wunderbar einladend abgezeichnet hatten. Doch es gelüstete ihm nicht nur danach, sie durch den derben Stoff hindurch zu kneten, nein, er verspürte die Gewissheit, dass Cari diese Hosen endlich loswerden musste und begann, den Bund langsam nach unten zu ziehen. Dass Cari ihm ausgerechnet dabei behilflich sein würde, hätte er nicht für möglich gehalten, doch umso versauter war sein Grinsen, so wie der kleinere Mann genüsslich den Knopf seiner Hose öffnete, gefolgt vom Reißverschluss und dann die Jeans samt Unterhose nach unten streifte. Das alles mit abschätzend funkelnden Augen und einem verruchten Schmunzeln im Gesicht, welches Adde den wahren Teufel erkennen ließ, der in Cari schlummerte. Der Ältere sah höchst zufrieden sowie schon mächtig spitz dabei zu, wie Cari sich, nachdem er sich komplett aus seiner Bekleidung geschält hatte, mit dem Rücken zu ihm auf die Eckbank kniete und ihm unglaublich bereitwillig seinen Arsch hinhielt. Ein Bild für die Götter bot sich ihm, und das Tier in ihm konnte keine Sekunde länger mehr auf diesen Freudenknaben verzichten, der genau das für ihn hatte, was er nun brauchte. Achtlos riss er den störenden Tisch beiseite und positionierte sich hinter dem kleinen Fickstück, holte sein doch recht mächtiges Genital aus seiner Unterhose und packte den jungen Kerl bei den Hüften, um ihn zu positionieren. "Das hast du doch bestimmt schon mal für deinen Jamie gemacht, mh?", hakte Adde bereits etwas außer Atem nach, während er seinen Schwanz zwischen den sündigen Backen Caris rieb und ihn zwischen ihnen fest einquetschte. "Oder seid ihr etwa beide kleine Bottoms, denen ein richtiger Mann zeigen muss, wozu sie da sind?" Cari sagte gar nichts dazu, denn er hungerte viel zu sehr danach, endlich benutzt und gefickt zu werden, aber Adde verlangte auch nach keinerlei Antwort. Er wusste ohnehin schon, dass er recht mit seiner Annahme hatte und war wild entschlossen, dem Kerl ordentlich einzuheizen. Was sich als einfaches Unterfangen entpuppte, denn Cari war in der Tat viel zu ausgehungert, um der Stimulation seines geilen Lochs lange zu widerstehen. Er hatte schon vorhin gemutmaßt, dass Adde wahrscheinlich ganz gut im Bett wäre, doch seine Erwartungen sollten sich noch übertreffen, so wie der ältere und wohl damit auch erfahrenere Mann seine Hüften in einem kräftigen Rhythmus gegen seinen Arsch bewegte und ihn ungehalten penetrierte. Davon mal abgesehen, dass Adde einen genauso großen Penis besaß wie seine Körpergröße suggerierte, wusste er ziemlich genau, dass Cari nicht auf die sanfte Tour stand. Dieser mochte in seinem Leben noch nicht allzu viel Analsex gehabt haben, denn die meisten Männer schafften es einfach nicht, ihn lediglich durch diese Form der Stimulation zum Orgasmus zu bringen, aber dies war dennoch kein Grund dafür, auf harte Stöße zu verzichten. Zumal Adde tatsächlich einer von den wenigen war, die seinen gesamten Körper schon bald zum Beben und Zucken brachte. Der Kleine mochte satt sein, Adde jedoch war dies noch lange nicht. Durch seinen Orgasmus war Cari noch enger geworden als er es ohnehin schon gewesen war und brachte dem pulsierenden Schwanz in ihm noch größeren Widerstand entgegen. Adde fickte ihn also weiter, ungeachtet der Tatsache, dass Cari auf dem Rand der Bank zusammengebrochen war und nichts mehr weiter tat als sich daran festzuhalten. Körperspannung besaß der junge Mann keine mehr - und trotzdem genoss er noch immer das Gefühl, als Objekt der Lust herhalten zu müssen. Er spürte bereits anhand der immer härter und gnadenloser werdenden Stöße des Älteren, dass dieser bald so weit war, und vor allen Dingen daran, dass dieser sich nun gegen seinen Rücken drängte und seine Zähne in seiner Schulter vergrub, während er vor Erregung schnaufte. Doch ehe Adde seine Erlösung erleben konnte, riss eine Stimme die beiden Kerle aus ihrer lustdurchtränkten Trance. "Also, das hätte ich ja nicht von dir gedacht, Adde", stellte ein ziemlich entrüstet klingender Jocke klar, welcher unbeeindruckt vor ihnen stand und ihnen bei ihrem Treiben zuschaute. "Jetzt hängst du auf dem Burschen drauf, obwohl ich ihn aufgegabelt habe. Dabei ist es doch bei uns Brauch, dass man unter Bandkollegen brüderlich teilt..." "Du hättest ihn doch ebenso wenig mit mir geteilt", knurrte Adde, aber sein beginnender Unmut verflog schnell wieder. "Egal, Mann. Wenn der Kleine einverstanden ist, darfst du ruhig auch mal." Im Nachhinein würde Cari es wohl nicht mehr für möglich halten, aber er war es. In dieser Nacht ließ er sich abwechselnd von Adde und Jocke ficken und hatte auch noch Spaß dabei. Vielleicht, weil es ihm half, Jamie darüber zu vergessen. Es war gut zu wissen, dass es noch andere Männer gab, mit denen man sich austoben konnte. Und irgendwann bereute er es kein Bisschen mehr, dass er quasi das bandinterne Fickstück von Hardcore Superstar darstellte. Es war geil, und er kam sogar mehrfach, genau wie seine beiden Gespielen, die stets kurz vor dem Höhepunkt herauszogen und ihm ihren Samen auf den Arsch spritzten. Man konnte also sagen, dass es sich um eine wirklich feuchtfröhliche Nacht handelte.   Und dann klopfte es plötzlich an der Tür. Sie waren noch mittendrin in ihrem versauten Spiel, weshalb keiner der Beteiligten ein großes Verlangen danach spürte, dem ungebetenen Gast zu öffnen. Erst, als es von draußen 'Ich bins, Jamie!' rief, warfen Adde und Jocke sich einen vielsagenden Blick zu und beschlossen, den hübschen Sänger, der sozusagen das Herzblatt ihres Drummers darstellte, in Empfang zu nehmen. Nackt, so wie sie waren, weshalb Jamie auch die Kinnlade nach unten fiel, als er den beiden Schlawinern gegenüberstand. "Oh, noch so ein hübscher Arsch", bemerkte Adde mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht, während er Jamie von oben bis unten musterte. "Der kommt ja wie gerufen." Der Sister-Sänger, welcher natürlich nicht den blassesten Schimmer davon hatte, was sich im Inneren des Busses gerade abspielte, runzelte verwundert die Stirn, schaute aber auch reichlich argwöhnisch aus der Wäsche. "Was habt ihr Pisser mit Cari gemacht?" "Nichts", spielte Jocke den Unschuldigen und hob die Schultern. "Wir haben ihn lediglich in unsere Obhut genommen, nachdem ich ihn verlassen und allein gefunden habe." "Obhut?" Jamie reichte es nun. Er musste wissen, was hier vor sich ging, und so kümmerte er sich einen Scheißdreck darum, dass die beiden Männer vor ihm nackt waren und schob sich an ihnen vorbei in den Bus. Nur, um Sekunden später geschockt inne zu halten, so wie er seinen besten Freund erblickte, welcher bereits ein wenig...dekoriert war. "Das ist nur Zuckerguss", stellte Adde klar und legte Jamie seine Hand auf die Schulter. "Oder was hast du gedacht?" "Ihr Schweine", stieß Jamie fassungslos aus und blickte die beiden Kerle zu seiner Linken und zur Rechten abwechselnd an. "Das ist mein Freund, den ihr da so..." "Schon gut, Jamie", mischte Cari sich ein und warf ihm einen trägen Blick aus seinen nach wie vor lustverschleierten Augen zu. "Das hier ist auch auf meinem Mist gewachsen." Jamie rang noch immer sichtlich nach Atem, hielt aber abrupt die Luft an, so wie Jocke und Adde sich näher an ihn drängten. "Cari war wirklich enttäuscht von dir, dass du ihn zurückgelassen hast", erklärte Jocke ihm. "Aber vielleicht könntest du es ja nun wieder gutmachen." "Ja." Adde nickte. "Indem du seinem Arsch nun ne Schonfrist gönnst und uns dafür deinen hinhältst." Jamie und Cari sahen sich in die Augen, und als der Sänger sich in Bewegung setzte, wussten alle Beteiligten, wie die restliche Nacht aussehen würde. Und vor allen Dingen, wie die beiden Sister-Boys aussehen würden. Bedeckt mit weißem Zuckerguss. Dieser Kuchen schmeckte eindeutig allen Beteiligten und wusste zudem Caris Enttäuschung von Jamie drastisch zu lindern... Kapitel 18: Cursed Aura ----------------------- Cursed Aura     Bis ans Ende der Nacht werd‘ ich dein Sklave sein, bis das Licht aus dem Himmel bricht, schenk ich Blut für Blut für dich...     Sein bester Freund und Trauzeuge wirkte schon den ganzen Tag relativ blass und abgespannt, das war Cari nicht entgangen. Nun gut, man musste bedenken, dass Jamie auch nicht gerade diskret mit seinem Unwohlsein umgegangen war. Der sonst so starke und harte Kerl war ungewohnt schwach und gewissermaßen auch verletzlich - als Tim irgendeinen blöden Spruch bezüglich seiner Bisexualität gerissen hatte, welcher natürlich nicht böse gemeint war, hatte er sich komplett in sein Schneckenhaus zurückgezogen. Vielleicht lag das aber auch nur an der Tatsache, dass am gestrigen Junggesellenabschied der Alkohol in Strömen geflossen war und ihm der Kater noch in den Knochen saß. Und doch machte Cari sich Sorgen. Ja, dieser Tag, der schönste in seinem Leben, sollte eigentlich nicht von derartigen Gedanken getrübt werden, aber er konnte sich nicht dagegen wehren. Jamie war ihm wichtig, und nachdem er sich schon eine ganze Weile nicht mehr in der Zeremonienhalle hatte blicken lassen, beschloss der frischgebackene Ehemann, trotz des etwas skeptischen oder gar missbilligenden Blickes seiner Frau nachzuschauen, was Jamie trieb. Er fand den Kerl schließlich im Vorraum der Toilette vor, mit pitschnassem Gesicht, wie er feststellen konnte, als Jamie prompt den Kopf hob, so wie dieser von seinem Eintreten Notiz nahm. Noch immer wirkte seine Haut ungewöhnlich blass, und obwohl er sich an einem schalen Lächeln versuchte, blieben seine Augen matt. Cari hatte ihn finden wollen, aber er hatte sich im Voraus nicht überlegt, was er sagen würde, wenn er dann wirklich auf ihn stieß. So steckte er etwas ratlos die Hände in die Hosentaschen, ehe er jenen Spruch heraushaute, der am naheliegendsten war. "Alles okay?" "Klar." Jamies Antwort folgte so abrupt, dass Cari an ihrem Wahrheitsgehalt zweifelte. Ohnehin hätte er ihm nicht geglaubt. "Ich hab doch Augen im Kopf", erwiderte er deshalb, während Jamie sich abermals das Gesicht erfrischte. Er hielt daraufhin jedoch inne und blickte Cari dieses Mal nicht mehr nur durch den Spiegel hindurch an, sondern drehte sich halb zu ihm um. Ein Wassertropfen hing an seiner Nase, zwei an seinem feuchten Kinn. "Kümmer dich nicht um mich", verlangte Jamie und lächelte abermals gutmütig seinen besten Freund an. "Heute ist dein - euer - Tag. Ich zähle da nicht." "Aber natürlich zählst du. Ich als guter Gastgeber muss dafür Sorge tragen, dass es meinen Gästen gut geht." Cari hob verwundert seine Augenbraue und legte bekräftigend die Hand auf Jamies Schulter. "Außerdem bist du mir wichtig, Mann." Jamie wirkte einen Moment lang etwas steif, ja regelrecht verwirrt, ehe er sich wieder fasste und begann, sich das Gesicht mit einem Papierhandtuch abzutrocknen. Nichtsdestotrotz blieben ein paar seiner langen Haarsträhnen an seiner noch klammen Haut kleben. Und Cari fragte sich, wieso er all diese Details wahrnahm. Klar, seine Freundin schaute er auch auf diese Weise an und registrierte jede Besonderheit ihrer Schönheit, aber das war auch normal. Jamie hingegen war noch nicht einmal schön. Zumindest nicht auf diese Weise. Jamie war schlichtweg Jamie. Er strahlte stets etwas Düsteres aus, welchen einen wohl auch in seinen Bann zu ziehen vermochte, gepaart mit etwas Ungezähmtem und Schmutzigem. Dieser Mann war bei weitem nicht so rein und zugänglich wie seine Freundin. Dieser Mann war verrucht - ein Teufel lauerte hinter seinen grünen Augen, und dies auch an diesem Tag, an dem Jamie einen perfiden Plan geschmiedet hatte. Natürlich ging es ihm schlecht, schlechter sogar, als er zu spielen angedacht hatte. Der Moment, in dem er Cari jenen Ring dargeboten hatte, welchen er seiner Frau an den Finger gesteckt hatte, hatte etwas in ihm zerbrochen. Etwas, über das ein Teufel wie er es war gar nicht verfügen durfte. Caris sorgenvoller Blick aus kugelrunden Augen brachte ihn schließlich zum einem ehrlichen Schmunzeln. "Vielleicht hab ich was Schlechtes gegessen", tat er Caris Bedenken ab. Seine Mundwinkel zuckten. "Oder zu viel gesoffen." Er wunderte sich selbst darüber, wie taktisch er vorging, aber wenn er Cari nun etwas vorgeheult hätte, wie schlecht es ihm doch ging, wäre sein Plan womöglich nach hinten losgegangen. Sein böse schöner, perfider Plan, für den er sich schämte, nach dessen Umsetzung er sich jedoch gleichzeitig so verzehrte. Mit ernster Miene erkannte er, dass die Sache aufging; Cari glaubte ihm nicht, sondern nahm sein Gesicht in beide Hände und musterte seinen Freund mit schiefgelegtem Kopf. "Egal, was es ist", meinte er. "Du solltest vielleicht doch besser nach Hause gehen und dich ausruhen. Nicht, dass du mir noch zusammenklappst." "Es geht schon", entgegnete Jamie tapfer, obwohl ihm die gewissermaßen intime Berührung seines Freundes ein unangebrachtes Bauchkribbeln bescherte. "Außerdem habe ich keine Lust, jetzt noch Auto zu fahren - ich hab schließlich schon wieder einen im Tank." Letzteres fügte er mit einem Grinsen hinzu, welches abermals entwaffnend rüberkommen sollte. Doch wieder war das Gegenteil der Fall. "Dann fahr ich dich heim", schlug der Drummer vor, stieß damit allerdings auf Protest von Jamies Seite. Dieser gehörte schließlich zur Authentizität. "Du bleibst schön bei deiner Braut und bescherst ihr nachher gefälligst noch eine unvergessliche Hochzeitsnacht." Es fiel Jamie schwerer als gedacht, diese Worte auszusprechen, krampfte sich dabei doch sein Magen schmerzhaft zusammen, wie es eben war, wenn man seinen Besitz allmählich schwinden sah und nichts dagegen tun konnte. Zum ersten Mal zweifelte er wirklich daran, ob sein Vorhaben wirklich glücken würde. Cari mochte ihn, mochte ihn sogar sehr, aber so sehr, dass er ihm nicht widerstehen konnte? Jamie mochte der Teufel sein, doch selbst der Teufel war nicht allmächtig... Nun war es an Cari, sanft zu lächeln. "Es dauert doch nicht lange", argumentierte er. "Zehn Minuten, dann bin ich wieder zurück." In Jamies Augen wuchsen Zweifel, jedoch waren sie anderer Natur als noch jene, die er eben noch unterdrückt hatte. "Johanna wird trotzdem nicht begeistert davon sein, glaube ich." "Lass das mal meine Sorge sein." Cari tätschelte kameradschaftlich den Arm seines Freundes. "Komm schon. Ich sag ihr schnell Bescheid, und dann machen wir los." Jamie musste sich zurückhalten, nicht zu enthusiastisch zu nicken, denn das war es, was er am liebsten getan hätte. Das besitzergreifende, egoistische kleine Biest, welches in seinem Herzen wohnte, war so groß und so übermächtig in jenem Moment geworden, in welchem er seinen Freund gewissermaßen verloren hatte, dass dem Teufel inzwischen sogar unlautere Mittel recht geworden waren, um das zurückzuerobern, von dem er glaubte, dass es ihm gehörte. Das Gefühl, nur noch eine Nummer zwei zu sein, zermürbte ihn. Denn jener Augenblick, in dem Cari Johanna das Ja-Wort gegeben hatte, war jener gewesen, in welchem sein Freund sich gegen ihn entschieden hatte.   Wie erwartet hatte Johanna nicht sonderlich viel Verständnis für die Situation gehabt. Sie stand Jamie ohnehin ein wenig misstrauisch gegenüber, schon immer. Sie wusste es gut zu verstecken, aber Jamie hatte es dank seiner genauen Beobachtungsgabe dennoch mitbekommen. Vielleicht war sie ja ebenfalls gewissermaßen eifersüchtig auf ihn gewesen in all den Jahren, doch nun besaß sie ja keinerlei Grund mehr dazu, wo Cari sich doch offiziell für sie entschieden hatte. Dennoch hatte sie ihren Ehemann ziehen lassen, welcher nun neben Jamie auf dessen Couch saß und sich die engsitzende Krawatte lockerte. Der Sänger musste sich bemühen, dass er Cari nicht zu eindringlich anstarrte, aber was er in all den Jahren geschafft hatte, schaffte er heute erst recht. "Anzüge sind echt nicht mein Ding", erklärte ihm der Drummer, welcher nicht gleich wieder hatte an der Tür umdrehen wollen, nachdem er Jamie zu Hause abgeliefert hatte. "Ich hoffe, dass ich nie wieder so ein Ding tragen muss." "Geht mir auch so." Cari bemerkte, dass Jamies Stimme noch immer etwas matt klang und runzelte abermals besorgt die Stirn. "Soll ich dir ein Glas Wasser bringen?" "Ach, Quatsch." Jamie winkte ab, rutschte jedoch etwas unruhig auf der Couch hin und her. "Könntest du noch kurz warten? Ich glaube, ich muss noch mal zum Klo..." "Aber nicht kotzen, oder?" Er hatte die Hand auf Jamies Schulter gelegt, welche jedoch seinen Arm hinunterglitt, so wie der Sänger sich abrupt erhob. Jamie warf ihm noch einen knappen, etwas unwohlen Blick über seine Schulter hinweg zu, sagte aber nichts weiter. Denn eigentlich hatte er genug davon, seinen Freund anzulügen. Er liebte ihn viel zu sehr, um derart unehrlich zu ihm zu sein. Deshalb verschwand er einfach im Bad und hoffte darauf, dass Cari so lange warten würde, bis er fertig war. Es würde ein wenig dauern, aber es würde sich lohnen, das wusste er ganz genau. Wenn er ihn auch auf diese Art mochte, wie Jamie es tat, dann würde dies der Moment sein, in welchem er seine wahren Empfindungen nicht mehr zurückhalten konnte.   Der Drummer wartete tatsächlich. Die Minuten zogen sich, und nicht nur einmal warf Cari einen prüfenden Blick auf seine Uhr, um festzustellen, dass er bereits eine halbe Stunde lang weg war, und das, obwohl er seiner Frau versprochen hatte, in höchstens fünfzehn Minuten wieder bei ihr zu sein. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sie anrief und sich nach seinem Verbleib erkundigte. Aber er hatte auch Jamie etwas versprochen. Jamie, dem es nicht gut ging. Der eventuell seine Hilfe benötigte. Da jedoch keine verdächtigen Geräusche aus dem Badezimmer drangen, befand er, dass er noch nicht nachfragen musste, ob er ihn in irgendeiner Art und Weise brauchte. So schenkte er sich ein Glas Rotwein ein und setzte den Rand des Gefäßes an seine Lippen. Er hatte nicht gehört, wie die Badtür geöffnet worden war. Er hatte auch nicht gehört, wie Jamie in den Rahmen getreten war. Er nahm erst von seinem Freund Notiz, so wie dieser sich mit Worten bemerkbar machte. "Cari", hauchte er mit seiner rauchigen, tiefen Stimme auf eine Art und Weise, wie sie der Drummer nicht von seinem Kumpel kannte. Dementsprechend verwirrt nahm er die Lippen von dem eben angesetzten Rotweinglas, drehte sich halb herum, um über die Sofalehne hinweg einen Blick auf den nicht näher kommenden Jamie zu werfen - und hätte bei dessen Anblick beinahe das Glas fallen lassen. Mit allem hätte er gerechnet. Aber nicht damit. Nie und nimmer. Mit offen stehendem Mund sog er die Details in sich auf, die sein bester Freund ihm bot. Er starrte auf den nackten Oberkörper des verführerisch im Türrahmen lehnenden Mannes, nur um sich dann eine unendliche Sekunde lang an dem festzuhalten, was seinen Schritt verdeckte. Eine Pants aus glänzendem Leder, die an dem Hüften geschnürt war und ihm verruchte Einblicke gewährte sowie Lust auf mehr machte. Die Sünde wurde komplettiert von Jamies Schlafzimmerblick, welcher genauso verlangend wie wissend anmutete. "Na, Cari?" Ein kokettes Lächeln huschte über das ungemein schöne Gesicht des Sängers mit den tiefschwarz geschminkten Augen und Lippen. "Gefällt dir, was du siehst?" Der Drummer konnte nicht gleich antworten. Zu sehr fesselte ihn die anbetungswürdige Erscheinung Jamies. Er mochte nicht sonderlich viel für Männer übrig haben, aber dieser Kerl war ein Traum, ein düsterer, nahezu magischer Traum. Pechschwarzes Haar ergoss sich ungebändigt über seine breiten, bloßen Schultern und umspielte seinen Hals, um welchen sich ein schwarzes Lederhalsband mit einem Ring befand. Und in dem Ring war eine Kette befestigt, die Jamie sich spielerisch um den Finger wickelte. Im nächsten Moment war dem Drummer so, als würde es 'Klick' machen und der böse schöne Traum hatte ihn nicht länger in seiner Gewalt. Abrupt fuhr er hoch, kam jedoch nicht näher, sondern starrte Jamie entsetzt von der Distanz aus an. "Versuchst du mich anzumachen?" Die Frage war unnötig, denn Jamies Vorhaben war offensichtlich, und doch kamen diese Worte über Caris Lippen in seiner unendlichen Verwirrung über das Geschehen. Noch klang seine Stimme leise und gefasst, doch das würde Jamies selbstbewusstes Schmunzeln wohl schnell ändern. "Du magst mich, oder?", hakte der Sänger nach, ohne auf die Frage seines Freundes einzugehen. Die dünne Kette glitzerte einladend im Schein der Lampe. "Du magst mich schon lange auf diese unanständige Art und Weise, auf die sich zwei beste Freunde eigentlich nicht mögen sollten, nicht wahr?" Diese Worte sollten Cari provozieren, und sie verfehlten ihre Wirkung nicht. Allerdings reagierte er anders, als Jamie geplant hatte. Nun kam er näher, pirschte sich regelrecht an seinen Freund heran. Man sah ihm an, dass es ihm einiges an Überwindung kostete, Jamie, diesem düsteren Gott, gegenüberzutreten, aber schließlich verharrte er genau vor ihm und richtete den Blick duellierend in seine smaragdenen Augen. "Was bist du eigentlich für ein miserabler Freund, dass du es wagst, so etwas abzuziehen?", flüsterte er bedrohlich, nur um sich sofort selbst zu revidieren. "Nein, du bist kein Freund, du bist ein-" "-Was bin ich für dich?", fuhr Jamie ihm lauernd dazwischen. "Ein Objekt der Begierde? Ein Miststück? Ein verdorbener Scheißkerl, der keine Moral und Skrupel kennt? Los, sag schon!" Den Gefallen tat Cari ihm allerdings nicht. Er schwieg grimmig mit aufeinandergepressten Lippen, während die Spannung sich zwischen den beiden Männern ins unermessliche steigerte. Schließlich war es Jamie, der einen neuen Ansatz fand. "Ich möchte heute Nacht sein Sklave sein, Mr Crow." Nun war seine Stimme wieder kratzig-belegt; die Lust beherrschte ihn von Kopf bis Fuß und machte selbst vor seinen Stimmbändern nicht mehr halt. Kaum merklich schob er sich näher an den Kerl, nach dem er sich so verzehrte und der nicht minder attraktiv unter seinem Anzug war als er, heran. "Wenn du dich in Ketten legen lässt, dann möchte ich dasselbe tun." Er nahm seine Kette, legte sie dem verwirrten Cari in die Hand und schloss dessen Finger anschließend um diese. Und sein Blick strahlte nichts anderes als wilde Entschlossenheit, aber auch Abenteuerlust aus, so wie er flüsterte: "Vergeh dich an mir." Was darauf folgte, war eine schallende Ohrfeige, die seinen Kopf zur Seite warf. "Du durchtriebenes Luder!", hörte er Cari ihn beschimpfen, sah ihm im nächsten Moment aber schon mit kribbelnder Wange in die Augen, so wie dieser sein Kinn gepackt und so gedreht hatte, dass er keine andere Wahl hatte als ihn direkt anzuschauen. Und da glomm etwas in seinem Blick. Etwas schier Animalisches, dem kein Einhalt mehr geboten werden konnte. Cari drängte sich genauso wütend wie heftig erregt gegen seinen Freund und presste diesen mittels seines warmen Körpers gegen die Wand. Ihre Gesichter waren sich nun so nah, dass sich ihre Nasen fast berührten. Doch wahrscheinlich hätte in diesem Moment kein Kuss so intensiv sein können wie der stechende, entschlossene Blick aus Caris so schönen Augen, der Jamie förmlich die Kehle zuschnürte. Dieser Mann raubte ihn mit seiner bloßen Präsenz den Atem, und er hungerte danach, ihn endlich zu entblößen und sich ihm hinzugeben, als die Nutte, die er war und die er für ihn sein wollte. Cari sträubte sich vehement dagegen, dieses Miststück gewinnen zu lassen. Er wusste, dass er ihm nicht geben durfte, nach was er verlangte, aber leider spürte er, dass sein Körper es wollte - dass er das Angebot annehmen wollte, sich an diesem teufelsgleichen Leib zu vergehen und sich nach Herzenslust an ihm zu weiden. Schon so lange begehrte er diesen Kerl, und genauso lange hatte er ihn sich verwehrt. Und so, wie Jamie die Lippen öffnete, um aufgrund der Anspannung, die seinen Körper flutete, aufzukeuchen, schlug das Raubtier, zu dem Cari geworden war, zu. Ein Ruck an der Kette und Jamies sinnlicher Mund presste sich auf seinen eigenen, wurde von Caris flinker Zunge penetriert und von dessen Speichel benetzt. Jamie hatte geahnt, dass Cari gewissermaßen geil war, geil auf ihn, genau, wie er es bezweckt hatte, aber es nun auch spüren zu können, am eigenen Leib, das war besser, als Worte auch nur im Ansatz zu beschreiben vermochten. Er ließ sich in den Ungestüm seines Liebhabers fallen, nahm bereitwillig die Rolle dessen Spielzeuges ein und stellte genau wie er das Denken ein, so wie er in das Schlafzimmer gezerrt wurde und dort auf dem Bett landete, dem Bestimmungsort für derart kleine, gewiefte Schlampen, die frisch vermählte Männer verführten. Und Cari ließ ihn spüren, was er von seiner Aktion hielt. Er ließ es ihn eindrücklich spüren. Dieser ausgehungerte Mann kam hektisch über ihn und schlang die Arme um seinen Körper, während er zunächst gierig den Hals Jamies küsste, um anschließend über die Brust seines Besitzes zu wandern, mit Lippen und Zunge. Jamie bäumte sich auf ob dieser nie gekannten Lust, die dieser Kerl ihm bescherte, grinste atemlos in sich hinein, um sofort wieder überrascht aufzukeuchen, wenn Cari ihn mit allem, was er hatte, um den Verstand brachte. Mal saugte er mit erwartungsvoll in sein Gesicht gerichtetem Blick seine harten Nippel fest in seinen Mund, dann küsste er wieder eine mal zartere, mal verlangendere Spur über seinen wohl definierten Bauch. Und irgendwann riss er sich vor Jamies Augen sein Hemd vom Leib und leckte lüstern sich über die Lippen, während er Jamie seinen tätowierten Oberkörper präsentierte. Egal, ob der Sänger diesen bereits kannte oder nicht - es stellte immer wieder und so auch heute eine Sensation dar, Caris bloße Haut zu erkunden. Dies nun auch mit den Händen und den Lippen tun zu können war demzufolge für Jamie ein Genuss ohne Gleichen. Doch kaum, dass er sich an ihm gütlich zu machen begonnen hatte, packte der Drummer ihn bei den Handgelenken und pinnte diese bestimmt auf die Matratze unter ihnen. "Du wolltest mein Sklave sein, also benimm dich auch wie ein unterwürfiges Dreckstück", knurrte Cari in seinem tiefsten Timbre, das Jamie noch mehr als dessen Worte eine heiße Gänsehaut bescherte. Doch diese machte dem Prickeln unter seiner Haut Platz, so wie Caris heißer Mund abermals über seinen Körper wanderte, dieses Mal jedoch mit einem gewissen Ziel. Jamie hob reflexartig sein Becken und verdrehte die Augen, so wie sein wilder Freund, der inzwischen genauso sehr dem Teufel glich wie er selbst, die Lippen auf seinen unter dem Leder pochenden Schwanz legte und dessen Konturen mit der Zunge nachzeichnete. Doch halbe Sachen reichten den beiden Männern gleichermaßen nicht, weshalb Cari es sich im nächsten Moment nicht mehr nehmen ließ, sein Eigentum auszupacken und mit ihm nach Herzenslust zu verfahren. Wenn Cari zuvor noch ein Fünkchen Verstand besessen hatte, dann war es spätestens jetzt vollkommen passé, so wie er Jamies auf ihn geiles Fleisch vor Augen hatte. Dieser Mann war die Sünde für ihn, der verbotene Apfel im Paradies, von dem er nun kostete, mit seiner ganzen Hingabe und Leidenschaft. Herb und männlich schmeckte sein Glied, bitter die ersten Tropfen, die er in seinem Rachen vergoss, und so ungemein süß seine erste Ekstase, welchen er nach wenigen Minuten in seinem Mund fand, der nicht mehr hatte aufhören können, ihn zu massieren. Jamie bebte nach seinem Orgasmus noch immer, hungernd nach mehr, so viel mehr, und seine lustverhangenen Augen verrieten Cari, dass es nun Zeit für ihn war, endgültig Besitz von ihm zu ergreifen. "Komm in mich", hauchte der Sänger seine verlockende Einladung und zog seine Beine an den Körper, wobei er seinem Angebeteten den Anus darbot. "Ich bin ganz heiß und warte darauf, von dir besamt zu werden." Caris Mundwinkel zuckte erregt aufgrund dieser Worte sowie dieser verheißungsvollen Aussicht auf Jamies enges Loch, und er machte kurzen Prozess mit seiner lästigen Hose, unter der sich ohnehin schon sein harter Penis hervortat. Mit einer Handbewegung riss er sie herunter und provozierte damit ein sehnsüchtiges Wimmern von Jamies Seite. Der Sänger setzte gerade dazu an, etwas zu sagen, wurde aber jäh unterbrochen von dem sich schwer auf ihn pressenden Cari, der ihm zudem die Hand auf das lose Mundwerk drückte. "Es gehört sich nicht für eine Schlampe, vor ihren Freiern zu Stöhnen", wies Cari Jamie barsch zurecht, während er mit der freien Hand seinen Schwanz in Position brachte. "Das könnte sie nämlich auf den Gedanken bringen, sie wäre noch Jungfrau. Und dann würden sie sich erst recht nicht mehr zurückhalten können, weil es unsagbar geil ist, ungefickte Löcher zu vögeln." "Aba if bin nof Jumfrau", brachte Jamie hinter der Hand seines unerbittlichen Herrn für eine Nacht hervor. Dieser hob fragend eine Augenbraue und nahm dann seine Hand weg. "Was hast du gesagt?" "Ich bin noch Jungfrau", wiederholte Jamie und schrie im nächsten Moment auf, als Cari sich ohne Vorwarnung in ihn drückte. "So lange hast du es also ausgehalten", konstatierte er mit einem grimmigen Lächeln, während er begann, sich allmählich in einem harten Rhythmus in seinem Freund zu bewegen. "So lange hast du dich nach mir verzehrt und feuchte Träume von dem gehabt, was ich gerade mit dir tue." Caris Finger legten sich um Jamies Kehle. "Und nun bekommst du deinen Willen. Härter und hemmungsloser als du es dir je zu träumen gewagt hättest..."     Heut Nacht gehör ich nur dir wenn ich von dir koste Schweiß, Leder und Lack wir bewegen uns im Takt.     Jamie öffnete den Mund zu einem stummen, wonnevollen Schrei, doch dann öffnete er die Augen und sah anstatt in Caris hungrige Augen in den Abgrund einer Kloschüssel. Mehr angewidert als verwirrt hob er den Kopf, dessen Wange auf der Brille geruht hatte. Speichel rann ihm über das Kinn, zumindest hielt er die Feuchtigkeit für Speichel, bis er seinen Finger an seinen Mundwinkel führte und feststellte, dass es sich dabei in Wahrheit um seinen Mageninhalt handelte. Und das, obwohl er sich noch nicht einmal daran erinnern konnte, gekotzt zu haben und danach eingeschlafen zu sein. Hier, direkt auf der Klobrille. Moment. Dann hatte er es also nur geträumt, dass Cari ihn...? Gerade, als ihm sein bester Freund in den Sinn kam, bemerkte er das Beinpaar, welches sich neben ihm aufgebaut hatte. Noch immer benommen schaute er an ihm empor, nur um in Caris ihn besorgt musterndes Gesicht zu blicken. "Oh Scheiße, Jamie", urteilte der frischgebackene Bräutigam mit einer Mischung aus Erschrecken und Fürsorge, während er ihm die Hand hinstreckte. "Komm hoch und wasch dir erstmal den Mund - dann bring ich dich heim, okay?" Mit einem Mal fühlte Jamie sich trotz seines schwirrenden Schädels wie in ein Deja Vu versetzt. War eine Szene ähnlich dieser nicht gerade in seinem Traum vorgekommen? Ehe er eine Antwort auf diese Frage finden konnte, ergriff er Caris Hand und taumelte an dessen Seite aus der Kabine, um sich provisorisch zu säubern und sich anschließend von seinem besten Freund nach Hause begleiten zu lassen, obwohl dieser gerade geheiratet hatte. Ob sein Traum sich nun doch noch bewahrheiten würde? Falls Cari tatsächlich genau wie er den Teufel im Blut hatte, dann konnte er für nichts garantieren...     Für immer Dein, von Kopf bis Fuß bis dass der Tod uns eint in der lustvollen Glut. Kapitel 19: Hope Brings Despair ------------------------------- Hope Brings Despair     Hübsche Mädels gab es ganz ohne Frage überall auf der Welt. Natürlich stachen insbesondere die schwedischen Frauen aus der Masse der holden Weiblichkeit hervor, und dies auch rein objektiv betrachtet, nicht nur Rikkis Meinung nach. Fast jeder stand auf Blondinen, egal, wie heftig der betreffende Mann es auch zu bestreiten vermochte. Denn schwedische Frauen waren nicht nur blond, nein, sie verfügten auch über attraktive Gesichtszüge und ein strahlendes Lächeln. Dies mochte auch einer der Gründe sein, weswegen Rikki seine Heimat ziemlich vermisste, wenn er gerade durch die Weltgeschichte gondelte und jeden Tag in einer anderen Stadt mit seiner Band abstieg. Nichts und niemand konnte ihm schließlich jene blonden Schönheiten ersetzen. Allerdings änderte er seine Meinung diesbezüglich hin und wieder - immer dann, wenn er in den Clubs anderer Länder ebenfalls auf nett anzusehende Damen stieß. Hübsche Frauen gab es eben reichlich, was er auch bei einem Bier in einer tschechischen Kneipe feststellen durfte. Hübsche Jungs hingegen waren rar gesät, und deshalb glichen diese auch vierblättrigen Kleeblättern - selten und deshalb so unendlich kostbar. Als Bisexueller mit einem Faible für fast feminine Schönheit hatte man es eben nicht immer leicht. Aber dieser Abend war auch nicht dafür prädestiniert, um bisexuell zu sein. Schon seit einiger Zeit nämlich hingen Rikkis verstohlene Blicke an diesem niedlichen Mädel mit den brauen Locken und dem ziemlich knappen Minirock. Bisher schien sie noch keinerlei Notiz von ihrem Verehrer genommen zu haben - vielleicht, weil ihre Freundinnen sie zu sehr von ihrem Umfeld ablenkten, oder aber auch, weil sie gar kein Interesse an Kerlen hatte, zumindest nicht in dieser Nacht. Dies jedoch hätte Rikki äußerst bedauert. Denn er dürstete nahezu nach einem kleinen Abenteuer, nachdem er seit Tourbeginn abstinent gelebt hatte. Wie lange reisten sie nun schon durch Europa? Zwei Wochen, vielleicht sogar drei. Zeit für ihn also, jemanden aufzureißen.   Er liebäugelte noch mit dem Gedanken, einfach zu der Schönen hinüberzugehen und sie anzusprechen, als sich ein schwarzgekleideter, junger Mann aus der Menge der Feiernden schälte, förmlich aus dem Nichts kommend und mit einem Lächeln auf ihn zuschritt. Rikki bemerkte in dessen Blick, dass er ihn zu kennen schien, weshalb der Bassist ins Grübeln kam, wo er diesem Gesicht schon einmal begegnet sein könnte. Er kam allerdings nicht drauf, denn der größte Anteil seiner Aufmerksamkeit gebührte noch immer der schönsten Frau im Saal. Jedoch löste er seinen Blick widerwillig von ihr, als der Bekannte-Unbekannte sich zu ihm gesellte. "Du auch mal hier?", laberte er ihn prompt an, auf Englisch, was Rikki darauf brachte, dass es sich bei dem Kerl nicht um einen Schweden handelte. Ganz kurz davor war er, des Rätsels Lösung zu finden. "Ja", erwiderte er, auch wenn er am liebsten gefragt hätte, wer dieser Typ war. Doch obwohl er zugegeben ganz gut aussah, so schweiften seine Blicke abermals in die Ferne und seine Gedanken ebenfalls. "Prag ist ganz cool, muss ich sagen." "Ich weiß, ist ja auch meine Heimat." Rikki sah dem Kerl nun direkt in die Augen. Nach wie vor umspielte ein feines Lächeln das schmale Gesicht des Typen, der nur minimal kleiner war als er selbst und zudem eine ähnliche Statur wie er sein eigen nannte. Man konnte fast sagen, dass er derselbe Typ war wie Rikki. Und somit eigentlich nicht der Fall des Bassisten... "Ach Gott, klar!" Nun fiel es Rikki plötzlich wie Schuppen von den Augen und er schlug seinem Gegenüber genauso übermütig wie kameradschaftlich auf die Schulter. "Du bist Touby, oder? Touby Line, oder?" "Lane", berichtigte der andere mit einem etwas frechen Schmunzeln. "Schön, dass du dich sogar noch halbwegs an mich erinnerst, wo wir damals im Paunchy Cats doch eher Konkurrenten als Freunde waren." Wow, Paunchy Cats...das war 2008, als vor acht langen Jahren - kein Wunder, dass Rikki ziemlich staunte, da Touby sich im Grunde nicht sonderlich verändert hatte. Im Gegensatz zu ihm. Seit ein paar Jahren war sein Style etwas gedeckter und er glich nicht mehr einer Glamrockpüppi. So ein flamboyantes Aussehen überließ er anderen. "Der ganze Zwist war unsinnig", konstatierte Rikki nun locker, während er mit den Augen schon wieder nach seinem Mädchen suchte. "Wir haben beide in kleinen Vorbands gespielt und an Größenwahn gelitten." "Genau, ihr wart damals auch ziemlich scheiße, nicht nur wir." Touby nahm einen Schluck aus seiner Bierflasche und bemerkte nun Rikkis Blick, der angestrengt über die Menschenmenge glitt. "Suchst du jemanden?" "Nein, nein", wehrte Rikki prompt ab, wohl wissend, dass Touby ihm dies nicht ganz abnehmen würde. Und so war es schließlich auch - so wie Rikki seine Angebetete entdeckte, blieb auch Toubys Blick an dieser kleben und ein anerkennender Pfiff kam über seine Lippen. "Heißes Luder, huh?" "Na ja..." Rikki lächelte verschämt, obwohl er keinerlei Grund dazu hatte. Er war ein alter Aufreißer und machte selten einen Hehl aus seinen Frauengeschichten, aber wenn jemand seine geheimen Machenschaften von sich aus aufdeckte, dann gefiel ihm das gar nicht. Ebenso wenig gefiel es ihm im Augenblick, dass Touby ihm mit der flachen Hand die Brust tätschelte. Fast so, als wären sie beste Kumpels. Aber er erinnerte sich nur zu gut daran, dass der Kerl, der damals noch ein Junge gewesen war, schon früher dazu geneigt hatte, etwas aufdringlich zu werden. Insbesondere bei ihm... "Sprich sie doch mal an", schlug Touby vor, welcher nun so nahe bei ihm stand, dass die Wärme seines Körpers auf Rikki abstrahlte und sein Atem seine Wange kitzelte. "Was hast du denn zu verlieren? Nichts, also." "Dazu müsste ich mich in den gackernden Hühnerhaufen drängen", gab Rikki zu bedenken. "Irgendwie habe ich darauf keinen Bock." Just in diesem Moment allerdings löste sich das von Rikki auserwählte Mädchen von seinen Freundinnen, um an der Bar per Fingerzeig neue Drinks zu ordern. Das war auch der Augenblick, in dem Touby Rikki einen festen Schubs in den Rücken gab. "Tipp von nem Tschechen", flüsterte ihm jedoch ins Ohr, nachdem er ihn paradoxerweise wieder am Arm zurückhielt. "Begrüß sie mit 'Hey, Hajzl!'. Darauf stehen die meisten Frauen." Rikki hatte natürlich keine Ahnung, was dieses witzig klingende Wort bedeuten sollte, aber ihm blieb auch keine Zeit, um sich danach zu erkundigen. Touby drängte ihn regelrecht vorwärts, und er hatte schließlich keine andere Wahl mehr, als sich der Schönen zu nähern. Sein Lächeln wirkte etwas unbeholfen, so wie sie ihn endlich bemerkte. Aus der Nähe betrachtet war sie sogar noch hübscher als aus der Distanz - ihre Haut wies einen leichten Goldschimmer auf, was ihr einen südländischen Touch verlieh. Und ihre Augen waren dunkel und groß. Ganz zu schweigen von ihrer Oberweite, weshalb Rikki es nicht verhindern konnte, dass seine Blicke kurz in ihren offenherzigen Ausschnitt fielen. Doch dann sah er ihr direkt in die Augen und brachte mit einem gewinnenden Lächeln die beiden von Touby vorgeschlagenen Worte hervor. "Hey, Hajzl..." Für einen Augenblick geschah gar nichts. Dann erst wurden die ohnehin schon großen Augen der Dame noch größer und ein fassungsloser Ausdruck erwuchs auf ihrem Gesicht, der im Bruchteil einer Sekunde in nichts anderes als Empörung umschlug. Hastig wirbelte sie herum, sodass ihre langen Locken ihm ins Gesicht peitschten und machte sich eilig davon, nur um den armen Rikki, der nicht wusste, was er falsch gemacht hatte, mit ungläubiger Miene stehen zu lassen. Hatte er dieses seltsame Wort so verkehrt ausgesprochen? Oder wieso hatte sie so heftig reagiert? Das nächste, was er in seiner Verwirrung tat, war, sich zu Touby herumzudrehen. Der Kerl lehnte noch immer an der Wand, einen Fuß gegen eben jene gestemmt und trug ein breites, schadenfrohes Grinsen im Gesicht, als er Rikki mit seiner Bierflasche zuprostete. Rikki beschlich ein böser Verdacht. So begnügte er sich nicht damit, den anderen von weitem frohlocken zu lassen, sondern kam mit großen Schritten auf ihn zu und baute sich mit ärgerlichem Blick vor dem noch immer grinsenden Kerl auf. "Du hast mich verarscht, Mann!", brüllte er ihn an und packte ihm am Kragen, um ihn kurz zu schütteln und ihm das Grinsen aus der Visage zu wischen, was ihm kurzzeitig auch gelang, stand Touby die Überraschung doch ins Gesicht geschrieben. "Du hast mich voll verarscht; du beschissener Blödmann!" Touby nahm es allerdings gelassen. Als Rikki ihn aus seinem Griff entlassen hatte, richtete er sich seine Bandana, die er um die Stirn trug und hielt dem sauren Blick des anderen stand. "Was bist du auch so vertrauensselig?", warf er Rikki nach wie vor amüsiert vor. "Du kennst mich doch, ich vermassel anderen gerne die Tour." "Du tust gerade so, als wären wir alte Kumpels!", fuhr Rikki ihn an, auch wenn er merkte, dass es nichts brachte, Touby zu maßregeln. "Dabei kann ich mich kaum an deine Fresse erinnern." "Komm schon, Rik." Der andere tätschelte ihm den Arm und Rikki sah das verschwörerische Funkeln in seinem Blick. "Du hast damals sogar mit mir rumgeknutscht. Entweder du warst so besoffen, dass du dich tatsächlich nicht mehr daran erinnern kannst, oder aber du willst dich nur nicht mehr erinnern." Rikki schwieg beleidigt. Natürlich konnte er sich noch an jene Begebenheit erinnern, aber er hatte keine große Lust dazu, sich die Situation ins Gedächtnis zu rufen. Denn viel zu lange danach hatten ihn Jamie und die anderen damit aufgezogen, dass er mit dem tschechischen Loser rumgemacht hatte. Er bereute es, trotzdem der Kerl wahrlich nicht schlecht geküsst hatte. Ganz und gar nicht schlecht. "Komm mal wieder runter", meinte Touby, als Rikki nur noch stocksteif dastand und mit den Zähnen knirschte. "Das ist doch nun auch kein Weltuntergang. Wie wärs, wenn ich dich zur Entschädigung auf ein Bier einlade?" "Fünf Biere wären angebracht", murmelte Rikki, folgte Touby aber dennoch zu einer kleinen Sitzecke, wo sie es gemütlicher hatten, und das, obwohl der Bassist noch nicht einmal wusste, ob er überhaupt Zeit mit diesem Mann verbringen wollte. Aber Touby war einer, der einem schlichtweg keine andere Wahl ließ. Und der stets bekam, was er wollte.   Da Rikki noch immer einen ziemlich betrübten Eindruck machte aufgrund seines geplatzten Sexunterfangens, als sie sich an ihrem ersten gemeinsamen Bier festhielten, versuchte Touby ihn abermals aufzumuntern. "Hey, ich sag dir was." Rikki hob mäßig neugierig den Blick. "Tschechische Frauen sind nicht gerade empfehlenswert. Sei froh, dass das mit ihr nichts geworden ist." "Und das soll ich dir glauben, ja?" "Ja." Touby schmunzelte, während er seine Bierflasche auf dem Tisch drehte. "Halte dich lieber an mich." Was sollte denn das für eine krumme Tour werden? "Ach, und tschechische Jungs sind besser als tschechische Frauen?" "Nicht unbedingt", relativierte Touby mit zuckenden Mundwinkeln. Inzwischen waren seine Ärmel hochgerutscht, und Rikki konnte einen Blick auf seine tätowierten Arme erhaschen. Etwas, das er damals noch nicht besessen hatte, was ihm allerdings sehr gut stand. "Aber ich küsse schließlich ganz gut, weshalb ich vielleicht die bessere Wahl bin als diese Trulla." "Ja", verkündete Rikki in sarkastischem Ton. "Und du bist vor allen Dingen viel niveauvoller. Schon klar." "Nein, nein." Touby schüttelte den Kopf und sah Rikki dann direkt an. "Niveauvoller bin ich bestimmt nicht, im Gegenteil. Ich würde eher sagen, dass ich ganz genauso billig sein kann wie diese Weiber, weißt du?" Nun hatte er doch noch mächtig Eindruck bei Rikki geschindet, denn mit dieser Offenbarung hätte der Bassist wohl am wenigsten gerechnet. Schließlich gab es im Grunde niemanden, der sich selbst auf diese Weise hinstellte. Niemanden außer Touby natürlich. Was diesen Touby ziemlich speziell machte. Er mochte eigentlich nicht Rikkis Typ sein, aber dieser mochte den frechen Charme des Kerls und auch die Tatsache, dass er kein Allerweltsgesicht sein eigen nannte. Und wahrscheinlich konnte ihn niemand auf diese zugleich bittende wie selbstbewusste Art und Weise ansehen wie er es tat. Obwohl Rikki ziemlich viel an Touby gefiel, so beschloss er aber dennoch nicht auf dessen Worte einzugehen, denn das hatte er sich nicht verdient. Zudem beschäftigte den Bassisten noch etwas ganz anderes. "Was heißt dieses 'Hajzl' denn nun wirklich?" Anstatt Touby ihm jedoch eine eindeutige Antwort zukommen ließ, lächelte er ihn nur geheimnisvoll an. "Finds doch raus..." Rikki rollte genervt mit den Augen. "Und wie soll ich das machen? Darauf, das Internet nach einem tschechischen Wörterbuch zu durchforsten, habe ich nun ehrlich keinen Bock." Doch das brauchte er auch nicht, denn er hatte ja Touby. Touby, der sich nun zu ihm vorbeugte und dem irritierten Rikki drei einfache, englische Worte gegen die Lippen hauchte. "Fuck my Hajzl..." Mit einem Schmunzeln zog der Tscheche sich zurück und schaute Rikki mit erwartungsvoller Miene an. "Na? Was könnte das sein, mh?" Rikki konnte es kaum fassen, wie ungeniert dieser Kerl sich an ihn heranschmiss. Inzwischen war ihm klar geworden, wieso er die brünette Schönheit hatte ausstechen wollen - um selbst einen Stich bei ihm zu landen. Und nun konnte der Bassist sich auch denken, mit was er die Dame begrüßt hatte. Wie peinlich...aber nun zählte nur noch Touby und Rikkis Wille, ihn noch ein wenig hinzuhalten. "Beschreib es mir genauer", meinte er gefasst. "Vielleicht errate ich es dann." Touby ging lasziv grinsend gerne darauf ein. "Es ist heiß und eng und bisexuelle Männer lassen es sich wesentlich lieber penetrieren als heterosexuelle Frauen." Er legte den Kopf schief. "Es ist ein Teil meines Körpers, welchen du unbedingt kennenlernen solltest." "Du nimmst den Mund ja ganz schön voll", bemerkte Rikki, musste nun aber ebenfalls keck schmunzeln. "So was wie Schamgefühle kennst du nicht, oder?" "Nicht, wenn mir ein Kerl gegenübersitzt, von dem ich genau weiß, dass er mich gut vögeln würde." Hiermit hatte der Tscheche also den Beweis erbracht, dass er wirklich ziemlich billig war und sich nicht davor schämte, anderen Kerlen regelrecht seinen Arsch zur freien Verfügung darzubieten. Bei einer Frau hätte Rikki ein solches Verhalten wohl nicht zu erwarten brauchen - und das, obwohl er dieser Tour ziemlich viel abgewinnen konnte. Hübsche Mädels mochte es überall auf der Welt geben, aber derart unerschrockene Jungs, die zudem auch noch gut aussahen, waren ein rares Gut. Etwas, das man sich nicht einfach entgehen lassen konnte, wie Rikki dachte, als er seine Beute an der Hand aus dem Club führte, um ein wenig allein mit ihr zu sein. Kapitel 20: Last Day On Earth ----------------------------- Last Day On Earth     Wenn die Dunkelheit sich allmählich über die schneebedeckten Bäume legte war dies für Jamie jedes Mal ein fast magisches Ereignis. Er liebte die freie Natur, und wenn er in dem Moment ein Teil von ihr sein konnte, als sie sich schlafen legte, dann bedeutete es ihm wirklich viel. Mit der Dunkelheit kam auch diese ein wenig unheimliche Ruhe, die nur ab und an von den Rufen eines Käuzchens durchschnitten wurde. Um diese Uhrzeit waren die meisten Skifahrer oder Wanderer bereits in ihren Hütten, genossen wahlweise einen kräftigen Schnaps oder einen Kakao und ließen den Abend geruhsam ausklingen. Und das war gut so, denn Jamie mochte jene Augenblicke, in welchen er keiner Menschenseele begegnen musste. Wäre Cari nicht zugegen gewesen, er hätte sich womöglich wie der einzige Mensch auf Erden gefühlt. Doch sein bester Freund saß direkt neben ihm und teilte sein die Nacht bewunderndes Schweigen, während sie langsam in der Gondel der Seilbahn in Richtung Tal tingelten. "Das ist echt der beste Urlaub seit Langem", meinte Jamie irgendwann leise, jedoch ohne Cari anzuschauen. Zu sehr faszinierte ihn der Ausblick, der sich ihm bot. Zudem war von seinem Freund unter den dicken Winterklamotten ohnehin nicht viel zu sehen. Er war dick eingemummelt, genau wie Jamie selbst, denn diesen Temperaturen ließ sich nicht auf andere Weise trotzen. "Ich dachte immer, du magst eher Wärme, Sonne und Meer." Cari schaute Jamie ebenfalls nicht an. Denn dort oben, an diesem klaren, kalten Winterhimmel hingen ein paar vereinzelte, auf sie hinabfunkelnde Sterne, die ihnen kein Licht zu spenden vermochten, aber für eine gewisse Gemütlichkeit inmitten der Finsternis sorgten. Sofern man von Gemütlichkeit sprechen konnte, wenn man wie die beiden Freunde auf einer harten Gondelbank hockte und fürchtete, sich den Arsch abzufrieren. "Stimmt, ich bin eher jemand für einen Griechenlandurlaub", erwiderte Jamie. "In Schweden ist es schließlich das ganze Jahr über kalt, da will man nicht noch seinen Urlaub hier verbringen." Er machte eine kurze Pause, in der er abermals die Schönheit der ihn umfangenden Natur in sich aufsog. "Aber das hier bekommst du nicht in Griechenland und auch nicht in Spanien. Das bietet einem nur Schweden. Und es ist schön. Verdammt schön." Den ganzen Tag über waren die beiden Männer auf ihren Snowboards bergab gerast und ganz bestimmt nicht nur einmal im Schnee gelandet, mit dem Gesicht voran. Das hatte zwar keinem von ihnen etwas ausgemacht, aber sie trotz allem ziemlich ermüdet. Deshalb sehnte sich Cari gewissermaßen nach seinem Bett. Oh, er durfte gar nicht darüber nachdenken, ansonsten wurde der Wunsch nach einer weichen, warmen Schlafgelegenheit übermächtig. "Wir sollten das nächstes Jahr wiederholen", fuhr Jamie fort, der noch nicht halb so schläfrig wie sein Freund wirkte. "Unbedingt." "Du willst nochmal einen Doppelpärchenurlaub machen?", hakte Cari recht überrascht nach und musterte nun doch erstaunt den dick eingepackten Jamie, von dessen Gesicht man kaum mehr sah als die Augen, in denen sich nun sein Unverstehen zeigte. "Warum denn nicht?" "Weil Nina vielleicht nicht begeistert davon ist? Hast du sie denn schon mal gefragt?" Jamie wandte das Gesicht ab. "Wer weiß, was bis nächstes Jahr überhaupt so passiert ist." "Ach, meinst du, sie könnte dann bereits deinen kleinen Jamie austragen?" Beinahe erschrocken schaute Jamie seinem Freund in die Augen, um die herum sich kleine Lachfältchen gebildet hatten. Als sich Skepsis in den Blick Caris mischte, bemühte er sich rasch um einen etwas weniger panischen Gesichtsausdruck. "Keine Ahnung", sagte er dazu schnell, so gleichgültig klingend wie möglich. "Man wird seh-" Das letzte Wort blieb ihm jäh im Hals stecken, als ein kräftiger Ruck durch die Gondel fuhr, in welcher sie saßen. Gerade so konnte Jamie sich an einer der Streben festhalten, um nicht direkt von der Bank geschleudert zu werden. Cari erging es nicht viel anders, doch dieser klammerte sich nicht nur an eine Strebe, sondern hatte auch Jamie an seinem Anorak gepackt, damit dieser sich nicht verletzte. Als sich ihre heftig klopfenden Herzen wieder allmählich beruhigten, mussten sie gleichsam eine Feststellung machen. "Wir bewegen uns nicht mehr", äußerte Jamie schließlich das, was auch Cari dachte und blickte aufgebracht aus dem Fenster, um einen Blick auf die restlichen Gondeln zu werfen. Auch diese verharrten in Stillstand. "Shit, die haben das Teil abgestellt!", fluchte Cari und schaute sich hektisch um. "Was machen wir denn nun?" Jamie schien seine Frage gar nicht für bare Münze zu nehmen. "Alles nur, weil du unbedingt noch eine Abfahrt machen musstest", warf er seinem Freund vor und funkelte ihn ärgerlich an. "Bestimmt ist es inzwischen Mitternacht oder sogar noch später." "Wärst du mal schneller gelaufen und hättest dich nicht diese dämliche Schneeballschlacht angezettelt, hätten wir es auch noch geschafft." Sauer blickte Cari in eine andere Richtung und verschränkte die Arme vor der Brust. Jamie und Konfliktsituationen, das passte in den seltensten Fällen zusammen. Man konnte einfach nicht mit ihm diskutieren - er musste immer gleich unsachlich werden. Und schreckte nicht davor zurück, einem Vorwürfe zu machen. Nun gut, das wäre vielleicht kein Problem gewesen, hätte Cari nicht ganz ähnlich in dieser Beziehung getickt. Oftmals keiften sie sich schrecklich an und zielten immer weiter unter die Gürtellinie ihres Konkurrenten, wenn ihnen etwas gegen den Strich ging. Nur um sich dann urplötzlich in die Arme zu fallen und sich zu zeigen, dass es eigentlich keine Rolle spielte. Dass sie es eigentlich gar nicht darauf abgesehen hatten, den anderen zu verletzen. Dass sie sich nur über sich selbst ärgerten. Doch heute passierte nichts dergleichen. Niemand schoss scharf mit Worten, denn die Situation wusste beide eindeutig zu verunsichern. So wie Panik in Cari aufflammen wollte aufgrund seines Kopfkinos, rief er sich zur Ruhe, atmete tief durch und wandte sich dann an Jamie. "Wie wärs, wenn wir die Bergrettung anrufen?" "Wenn du Empfang hast..." Den hatte Cari freilich genauso wenig wie Jamie, was der Sänger wusste. Abermals machte sich Ratlosigkeit breit. Ratlosigkeit, aber vor allen Dingen auch Sorge. In Jamies Falle äußerte sich diese Nervosität darin, dass er begann, angespannt an seinem Schal zu knabbern, was Cari stets an das Verhalten eines Kleinkindes erinnerte. Gottseidank war dies aber auch das einzige, was Jamie von einem Kleinkind behalten hatte. Ansonsten war er ein richtiger Kerl, der mit Cari mühelos mithalten konnte. Leider genügte es ihnen im Moment auch nicht, richtige Kerle zu sein. Das Problem ließ sich schlichtweg nicht lösen. Nicht vor morgen früh. "Gut, dann können wir also die ganze Nacht hier drin sitzen", fasste Cari missmutig zusammen und schaute Jamie an. So wie er diesen an seinem Schal lutschen sah, rollte er mit den Augen und zog ihm das Ding aus dem Mund. "Ey!", echauffierte Jamie sich daraufhin und zog ein so empörtes Gesicht, dass Cari sich ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte. "Das beruhigt mich!" "Baby-Jamies Stresskompensationsmethoden." Für diesen Spruch musste er es sich gefallen lassen, dass Jamie ihm die Mütze barsch bis über die Augen zog. Es war wirklich abstrus, wenn er näher darüber nachdachte - gerade eben noch hatten sie sich beinahe in die Wolle gekriegt, und jetzt alberten sie schon wieder fast ausgelassen herum. Ihn beschlich das Gefühl, das mit Jamie an seiner Seite alles halb so schlimm war und sich alles überdauern ließ. Selbst eine Winternacht in einer Seilbahngondel in mehreren Metern Höhe. Lange war den Männern jedoch nicht nach irgendwelchen Spielereien zumute - Jamie hockte schon bald wieder schweigend da und drehte angestrengt Däumchen, wobei Cari ihm zusah. Denn gewissermaßen wusste ihn die Gleichmäßigkeit dieser Tätigkeit ebenfalls zu beruhigen. Mit einem Mal stoppte Jamie und schaute Cari dafür bedeutungsschwer in die Augen. "Und was, wenn wir in dem Ding abstürzen?" Der Drummer runzelte die Stirn. "Meinst du, es ist so baufällig?" Jamie hob die Schultern. "Man kann nie wissen." Jamie war ein Idiot. Er wandte Stimulierungstechniken an, die ihn beruhigen sollten, aber im Gegenzug streute er mit Worten Panik. Cari zumindest vermutete, dass kein Däumchendrehen mehr seine angespannten Nerven zu beruhigen gewusst hätte. Der Gedanke daran, was alles passieren konnte... "Okay", sagte er schließlich düster. "Falls irgendetwas zu knacken beginnt, springe ich lieber gleich runter, als auf das Unglück zu warten." Als hätte er es mit seinen Worten heraufbeschworen, drang ein Knirschen an die Ohren der beiden Männer, das sie erschrocken die Augen aufreißen ließ. Im nächsten Moment erhob sich Cari. "Das wars dann wohl..." Ein Griff an seine Jacke hielt ihn von seinem Vorhaben ab, welches er ohnehin niemals in die Tat hätte umsetzen können. Denn er mochte sein Leben eigentlich recht gern. Er mochte die Tatsache, dass er dieses Leben mit dem besten Freund verbringen durfte, den man sich wünschen konnte. Nie und nimmer hätte er das freiwillig weggeworfen. Der Tod hätte ihn schon von selbst holen müssen, wenn er ihn wollte. Als er sich zu Jamie umdrehte, starrte dieser ihn panisch an. "Nicht!", flehte er ihn an. "Ich brauche dich noch." "Wenn wir ohnehin gleich abstürzen, brauchst du mich nicht mehr." Caris Worte hatten kälter und abgebrühter geklungen, als er es selbst bezweckt hatte. Am liebsten hätte er sich bei Jamie dafür entschuldigt, als dieser betrübt die Lider senkte, Caris Jacke jedoch sicherheitshalber nicht losließ. Selbst dann nicht, als der Drummer wieder neben ihn auf die Bank rückte und ihm tröstend eine behandschuhte Hand auf die Schulter legte. "Wir könnten theoretisch auch zusammen springen", schlug er vor. "Falls es dir damit besser ginge." "Nun hör doch auf, an Selbstmord zu denken!" Jamie hielt sich nun nicht mehr zurück und brüllte seinen Freund verzweifelt an. "Wir packen das schon. Irgendwie." Cari musste leise lachen. "Du hast doch damit angefangen, Horrorgeschichten zu erzählen." "Na und", murmelte der Sänger in seinen Schal. "Deshalb musst du dich noch längst nicht umbringen." Jamie hatte natürlich Recht. Selbstmord war keine Lösung, selbst in scheinbar ausweglosen Situationen nicht. Denn solange man an seinem Leben hing, solange hegte man auch Hoffnung darauf, dass alles wieder gut wurde. Und so erging es gerade dem Drummer: Er hoffte, dass alles wieder ins Lot kam. Dass sie gerettet wurden. Oder irgendwie die Nacht überdauerten. Gemeinsam. Wäre er allein gewesen, hätte er sich wahrscheinlich tatsächlich zu einer Dummheit hinreißen lassen. Aber nicht, wenn Jamie neben ihm saß, ganz egal, wie entmutigt dieser auch aussehen musste. Wie entmutigt und betrübt. "Ist dir kalt?", fragte Cari nach einer Weile des angestrengten Grübelns nach und erntete daraufhin ein gleichgültiges Schulterzucken von Jamie. "Ich werde es überleben." "Wir könnten uns aneinander kuscheln", schlug Cari arglos vor, wofür er einen äußerst erstaunten Blick von Jamie erntete. Noch immer hingen einzelne Schneekristalle an seinen langen Wimpern, und ihm fiel auf, dass die Kälte auch seine langen Haare regelrecht vereist hatte. Silberne Strähnen standen ihm überraschend gut. Besser zumindest als Cari. "Sorry, war ja nur ein Vorschlag", beeilte der Drummer sich zu sagen, als Jamie ihn eine halbe Ewigkeit aus großen Augen anschaute. "Musst mir deswegen nicht gleich an die Gurgel springen." Jamie ließ es gut sein. Das Erstaunen erlosch in seinen Augen und machte einer fast melancholischen Ruhe Platz. Einer Verletzlichkeit, die Cari verriet, dass Jamie irgendetwas durch den Kopf ging, das sehr eng mit seinem Herzen verbunden war. Ein Gedanke, so intim und gleichzeitig so abwegig, das er ihn noch nicht einmal selbst wahrhaben wollte. Angesteckt von dieser schwermütigen, ja fast sehnsüchtigen Stimmung kam Cari eine Frage in den Sinn. "Was würdest du eigentlich noch einmal tun wollen, bevor du stirbst?" Jamies Blicke irrten durch die Nacht, suchend nach den rechten Worten, die er jedoch nirgends fand. Nicht da draußen und nicht in sich selbst. Es gab nur diese falschen Worte, die er eigentlich um keinen Preis der Welt aussprechen wollte. Doch sein Blick, der sich schließlich an Caris Augen heftete, verriet seinem Freund bereits so viel. So viel, dass es nur noch ein kleiner Schritt bis zur Wahrheit war. Ein kleiner Schritt, so schwer zu gehen und so voller Bedeutung. Jamie nämlich kannte die Antwort auf Caris Frage nur zu gut, denn ein Gedankenexperiment dieser Art war ihm alles andere als fremd. Er war ein grüblerischer Mensch, der das ein oder andere Mal über seinen oder auch den Tod eines anderen nachgedacht hatte. Und in dem Zuge hatte ihm sein Herz längst erzählt, was es sich sehnlichst wünschte, bevor es ein für alle Mal zu schlagen aufhören würde. "Ich würde dich gern einmal küssen", hörte Jamie sich sagen, während ihm vor Aufregung leicht schwindelte und eine in ihm eine ungekannte Hitze aufstieg, die von Scham aber auch Leidenschaft rührte und die noch heftiger zu brennen begann, so wie sein Blick sich auf Caris Lippen senkte. Ja, er wollte das. Er meinte jedes Wort, das er eben ausgesprochen hatte, ernst. Ganz egal, wie unsicher er sich auch fühlte, jetzt, wo er sein Herz vor Cari offengelegt hatte. Er war nun sensibler als sonst, was auch der Drummer ahnte, weshalb er nach den richtigen Worten in seinem so verwirrten Kopf suchte. "Jamie, ich...wir werden nicht sterben heute Nacht", wisperte er und streckte die Hand aus, um endlich, endlich eine der vereisten Strähnen seines Freundes zu berühren, auch wenn er ihre Kälte derer unter seinen behandschuhten Fingern nicht spüren konnte. "Wir werden befreit werden, ganz bestimmt." "Vor ein paar Minuten noch hast du nicht so optimistisch geklungen", erwiderte der Sänger und sah Cari bedeutungsschwer an. "Sonst hättest du mir auch nicht so eine Frage gestellt." Kaum merklich presste der Drummer die Lippen aufeinander. Er wusste partout nicht, wie er reagieren sollte in Anbetracht von Jamies besonderem Wunsch, von dem er nie gedacht hätte, dass sein Freund ihn hegte. Er wusste, dass Jamie ihn mochte, sehr mochte sogar, aber so...auf diese Weise? "Was wäre denn dein letzter Wunsch?", fragte Jamie alsbald behutsam nach, genauso mutig wie unsicher klingend. "Falls du so einen hast." Cari mochte ein ebenso nachdenklicher Mensch sein wie Jamie, aber den Gedanken an eine Situation wie diese hatte er stets erfolgreich verdrängen können. Deswegen hegte er auch keinen Wunsch. Zumindest keinen, den er schon vor ein paar Tagen, Wochen oder gar Monaten gekannt hatte. Erst jetzt, ganz spontan, keimte eine Sehnsucht in ihm auf, die regelrecht aus ihm heraussprudelte. "Ich würde meine letzten Minuten am liebsten mit dir verbringen", offenbarte er seinem besten Freund und legte seine Hände auf dessen Schultern, während er ihm schon sekundenlag ohne zu blinzeln in die Augen schaute. "Denn vielleicht...werden wir dann gemeinsam wiedergeboren. Zur gleichen Zeit, am gleichen Ort. Das würde ich mir wünschen. Mehr als alles andere." Im nächsten Moment versuchte Cari verzweifelt, seinen Blick von Jamies Gesicht abzuwenden, denn er wollte es nicht sehen, das Glitzern in den Augen seines Freundes. Er wollte nicht mit derartigen Gefühlen behelligt werden. Der Gedanke daran, Jamie zu Tränen gerührt zu haben, kam ihm äußerst befremdlich vor, ja beinahe beängstigend. Aber nicht lange, denn dann war da Jamies Hand, die sich auf seine Wange legte, und Jamies Gesicht, das sich langsam seinem näherte. Der schöne Sänger hielt die Lider gesenkt, denn für ihn gab es nur noch die Lippen seines Freundes, so verlockend weich und warm in dieser eiskalten Winternacht, in welcher sie die letzten Menschen auf Erden waren. Auch wenn Cari gewollt hätte, er hätte ihm seinen Wunsch nicht abschlagen können. Er konnte dem Wissen schlichtweg nicht mehr widerstehen, dass Jamie seine Nähe spüren wollte, auf eine der intimsten Arten, weshalb er sich automatisch zu ihm vorlehnte und behutsam mit geschlossenen Augen mit seinen Lippen nach denen des anderen tastete. So wie sie etwas sehr zartes, weiches berührten, krallten sich Jamies Finger fest in seine Jacke. Wie ein elektrischer Stromschlag fuhr das Gefühl durch den Körper und das Bewusstsein Jamies. Nein, nicht nur dieses wundervolle Gefühl war es, sondern auch die Gewissheit, dass es Caris Lippen waren, die seine sanft liebkosten, so vorsichtig, als wäre Jamie ein wertvolles Juwel, das bei zu viel Grobheit jäh zerbrach. Doch im Gegenzug erwiderte der Sänger den Kuss ebenso achtsam. Allerdings nicht, weil er befürchtete, dass Cari sonst kaputt ging, sondern weil sie sich erst auf diese Weise kennenlernen mussten und die ganz spezielle Intimität zwischen ihnen nur langsam wuchs. So erkundeten sich ihre Münder sacht, fast zärtlich, während die beiden Männer sich an die Empfindungen gewöhnten, die sie sich gegenseitig schenkten. Es mochte im ersten Moment seltsam anmuten, seinen besten Freund zu küssen, aber seltsam hieß nicht schlecht. Auf absurde Weise fühlte es sich sogar richtig an, fast so, als hätte diese Form der Nähe schon immer zu ihrer Freundschaft gehört, ohne je ausgelebt zu werden. Es war schön. Wunderschön. Und aus der Schönheit wurde ein Übermut ohne Gleichen, so wie Jamie Mut bewies und es wagte, seinen Mund leicht zu öffnen und mit seiner Zunge über die empfindliche Unterlippe seines Freundes zu gleiten. Überwältigt aufgrund dieses sinnlichen Gefühls umfing Caris Hand Jamies Hinterkopf, während sein Körper sich näher an den des anderen schob, um in seiner Wärme Zuflucht zu suchen. Die kleine Barriere namens Hemmung, die eben noch vor zwischen ihnen gestanden hatte, existierte nicht mehr länger, und da es sie nicht mehr gab, konnten sie sich immer offener einander hingeben. Jamies Lippen schmeckten nach Schnee, Kälte und Vertrauen, und so wie Cari mit seiner Zunge über sie glitt, dauerte es nicht lange, bis er gegen den ein wenig feuchten, weichen Muskel des anderen stieß. Anstatt jedoch auszuweichen, begannen die beiden Spitzen sich träge zu umkreise, bis sie sich in einer stummen Absprache in Jamies Mundhöhle zurückzogen, um dort ihr Spiel weiterzuspielen, allerdings wesentlich forscher und übermütiger. Sie tanzten einen wilden Reigen, schmiegten sich verlangend aneinander, während die beiden Männer sich fest im Arm hielten und immer wieder sehnsüchtig in den Kuss brummten in ihrem Verlangen nach mehr, so viel mehr. Der Duft des jeweils anderen betörte sie genauso wie der süße Geschmack des Speichels, der sich vermischte und ihre Lippen benetzte. Umso feuchter der Kuss anmutete, desto heftiger kribbelte es in Jamies Lenden. Nur er selbst wusste, dass er mehr auf Männer stand als auf Frauen. Dementsprechend groß war seine Lust auf die Nähe und Zärtlichkeit eines Kerls, und er drängte sich ganz nah an seinen Freund heran, als dieser ihn derart verlangend küsste, dass der atemlose Sänger kaum mehr mithalten konnte. Doch er wollte das Gefühl nicht mehr missen, hatte seine Zunge doch in der Caris ihren liebsten Spielgefährten gefunden. Aber als er schließlich schwer nach Atem rang, löste sein Freund sich von sich aus von ihm, allerdings nur so weit, dass sich ihre Münder noch immer fast berührten. Und als sie sich daraufhin tief in die Augen sahen, verrieten sie sich ohne jedes Wort, was passieren würde, wenn sie wieder frei waren. Wenn sie nackt auf dem Schaffell vor dem knisternden Kamin in der warmen Hütte lagen, würde es wieder nur sie beide geben. Nur sie und ihre Gefühle. Und nichts sonst. Kapitel 21: Unkept Promises --------------------------- Unkept Promises     "Autsch!" So wie Cari sich gegen das Kissen sinken ließ, welches zu Jamies Couch gehörte, musste er verwundert feststellen, dass es gar nicht weich war, wie man es von einem Kissen erwartete, sondern viel mehr steinhart. Ihm war, als hätte er sich gegen ein Brett gelehnt, was seinen spontanen Schmerzensschrei heraufbeschwor. Jamie musterte seinen Freund recht verwirrt, weil er keine Ahnung hatte, wieso er so herumbrüllte. "Hast du deine fünf Minuten, oder was?" "Das scheiß Kissen", ächzte Cari und griff entschlossen hinter es, denn selbst ihm war klar, dass ein unschuldiges Kissen nicht so hart wie ein Holzklotz sein konnte. "Da ist irgendwas..." Im nächsten Moment machte Jamie noch größere Augen, aber auch Cari staunte nicht schlecht, so wie dieser ein Buch hervorholte. Ein Buch in der Größe eines Romans, schließlich handelte es sich bei dem Fundstück tatsächlich um einen Roman. Und um was für einen... Nachdem die Schocksekunde zumindest bei Cari verflogen war, richtete er seinen vor Schalk triefenden Blick herausfordernd in Jamies Gesicht. "Oh, Jamie, ich hätte ja ehrlich nicht gedacht, dass dir solche Lektüre zusagt..." 'Solche Lektüre' war eine allgemeine Umschreibung für einen Erotikroman. Genauer gesagt handelte es sich bei dem Buch um ein Exemplar der beliebten und in Verruf geratenen Reihe 'Shades of Grey' - welches Jamie bislang noch nie in seinem Haushalt zu Gesicht bekommen hatte. Dementsprechend verwirrt guckte er aus der Wäsche, vergaß aber auch nicht, ärgerlich zu reagieren aufgrund Caris neckenden Kommentars. "Das ist nicht von mir, so ein Quatsch", erwiderte er naserümpfend, da er im Groben und Ganzen natürlich wusste, worum es in dem Buch ging und wie beschissen es geschrieben sein musste. "Wahrscheinlich ist es...von meiner Freundin." Letztere Worte verunsicherten ihn selbst, sodass er nur am Rande merkte, wie Cari grienend das Buch an einer x-beliebigen Stelle aufschlug, um daraufhin eine Stelle daraus vorzulesen. "'Ich erwarte dich in fünf Minuten drüben, sonst zerre ich dich höchstpersönlich raus, und zwar, egal was du anhast.'" Passend zu jener verruchten Stelle kramte Cari seine dunkelste, laszivste Stimmlage heraus sowie einen ungemein lüsternen Blick, der nur Jamie galt, welchem prompt ganz anders wurde, so wie sein Kumpel diese perfide Show abzog. "Das sagen alle, dass sie solche Bücher nicht lesen. Dabei macht dich das in Wirklichkeit an, mh?" Cari machte sich ohne Frage über ihn lustig und raffte erst später, dass Jamie nicht nach Scherzen zumute war. Dieses beschissene Buch wusste ihn mächtig zu verunsichern, und endlich, als keinerlei Erwiderung oder Verteidigung von Jamies Seite folgte, hakte Cari nach. "Hey, das muss dir doch nicht peinlich sein, nicht vor mir", versicherte er seinem Freund sanft, aber dennoch mit einem Schmunzeln in den Mundwinkeln. "Ich finde es ehrlich gesagt ziemlich interessant, dass du erotische Bücher liest. Inspirieren sie dich? Oder besser gesagt euch? Spielt ihr Szenen daraus nach?" Jamie jedoch ging nicht auf Caris Fragen ein, sondern schaute ihn voller Ratlosigkeit im Blick an. "Ob Nina so was wirklich mag?" Abermals blätterte Cari in dem Buch und fand ein Zitat, welches ihn augenblicklich von einem Ohr zum anderen grinsen ließ. "'Weil ich dich zuerst übers Knie legen und dich dann ficken werde.' - Das ist das, was Frauen in Wirklichkeit hören wollen, Jamie. Wusstest du das denn noch nicht?" Die Irritation, die in Jamie schwelte, nahm immer mehr Überhand. Das, was Cari da vom Stapel ließ, waren Dinge, die ihn ernsthaft an seinen Fähigkeiten als Lover zweifeln ließen. Oder besser gesagt an seinen Fähigkeiten, diese bestimmte Frau im Bett und auch im Alltag glücklich zu machen. Und das, obwohl er sich stets so bemühte, ihr alles recht zu machen. Er behandelte sie wie eine Königin - und das, obwohl sie in Wirklichkeit vielleicht lieber wie ein Miststück herumkommandiert werden wollte... "Alles klar mit dir oder entwickelst du gerade neue Ideen für euer Liebesspiel?" Jamie erwachte jäh aus seinen sorgenbehafteten Gedanken und fing Caris fragenden Blick auf. Natürlich nahm sein Freund die Sache noch immer nicht halb so ernst, wie Jamie es tat, aber inzwischen hatte er doch mitbekommen, dass irgendetwas nicht mit dem Sänger stimmte. "Ich wünschte, du hättest dieses dämliche Buch nicht gefunden", gestand er Cari, der ihm aufmerksam zuhörte, auch wenn Jamie es nicht mehr schaffte, ihm ins Gesicht zu sehen in Anbetracht der komplizierten Situation, die so intim für ihn war. "Ich weiß nun gar nicht mehr, was ich von Nina denken soll..." "Inwiefern?" "Na, wenn Frauen solche Bücher lesen, dann doch bestimmt aus einer unerfüllten Sehnsucht heraus", gab Jamie zu bedenken. "Dabei hätte ich nie und nimmer geglaubt, dass ausgerechnet Nina auf so SM-Zeugs stehen könnte." "Stimmt, ich auch nicht", bestätigte Cari. "Sie wirkt immer so lieb und nett und fast schon ein wenig langweilig und bieder." Jamie warf ihm für die Einschätzung seiner Freundin einen genauso entgeisterten wie strafenden Blick zu, was Cari dazu animierte, ergeben die Hände zu erheben. "Schon gut, du kennst sie besser als ich. Wenn sie im Bett ne Wildsau ist, dann weißt das nur du allein." Jamies Blick mäanderte langsam durch das Zimmer, ohne irgendetwas wahrzunehmen, denn vor seinem geistigen Auge tanzten nur ziemlich beunruhigende Bilder. Das Schlimme war, dass Cari mit seiner Einschätzung nicht ganz Unrecht hatte. Nina war im Grunde die beste Freundin, die Jamie sich nur wünschen konnte, aber im Bett war sie nicht wirklich experimentierfreudig. Bislang hatte Jamie es nur selten bedauert, denn aus Zuneigung zu ihr hätte er womöglich auf so ziemlich alles verzichtet, was sie ihm nicht geben konnte, aber nun realisierte er, was ihm fehlte. Was er wahrscheinlich verpasste. Verflucht, Jamie war noch jung und auch wenn er kein Teenager mehr war, wollte er trotzdem noch seinen Spaß. Und dann war da die Erinnerung an Caris Blick, welchen er an den Tag gelegt hatte, während er diese verdammte Textstelle zitiert hatte. Wenn Nina keine Wildsau im Bett sein mochte, Cari war eine solche ganz bestimmt. Dessen Freundin konnte sich glücklich schätzen. Dieser Kerl musste atemberaubend gut ficken... Erschreckt durch den Erregungsschauer, der durch seinen Körper fuhr, schüttelte Jamie seine Fantasien ab und schluckte hart. In solch schändliche Gedankengefilde durfte er sich schließlich nicht verirren. Dort hatte er nichts zu suchen. Punkt. "Was meinst du", setzte er neuerlich an, darüber froh seiend, dass sein Freund offenbar nichts von seinen Gefühlsregungen mitbekommen hatte. "Auf welche Rolle könnte sie stehen?" "Das fragst du dich nicht wirklich, oder?" "Doch." "Jamie, dies ist ein Buch, welches aus der Sicht einer devoten Frau geschrieben wird. Diese dient als Identifikationsfigur. Alles klar?" Jamie hatte eine solche Antwort bereits befürchtet, aber er hatte gehofft, dass sie doch ein wenig anders ausfallen würde. "Dann findest du also auch, dass sie gefesselt und geschlagen werden möchte?" "Vielleicht." Cari schmunzelte diebisch, auf diese Weise, die Jamie seit jeher eine Gänsehaut bereitete, weil er dabei wie bei fast allem, was er tat, so anzüglich aussah. Als hegte er stets und ständig schlimme Hintergedanken. Versaute Hintergedanken. "Vielleicht stellt das Buch eine Message an dich dar." Jamie runzelte die Stirn. "Und wieso hat sie es dann vor mir versteckt?" "Weil sie Angst vor deiner Reaktion hat? Und das offenbar zu Recht. Ich sehe ja selbst, wie sehr dich das Buch verunsichert." "Ja, weil..." Die nachfolgenden Worte blieben ihm prompt im Hals stecken, und er hoffte, dass Cari es gut sein lassen würde, doch natürlich legte er ihm seine Hand aufs Knie und bohrte mittels neugierigem Blick und Worten nach. "Weil was?" Ein schweres Seufzen entfloh der Kehle des Sängers. Was würde es schon ausmachen, wenn er Klartext redete? "Ich mache mir Sorgen, weil ich so gar nicht wie dieser...Christoph Grey bin, oder wie der heißt", verriet Jamie seinem Freund mit gedämpfter Stimme, so als hätte er Angst, dass ihn jemand anderes als er ihn hören konnte, wenn er zu laut sprach. Doch sie waren allein, er hatte nichts zu befürchten. Dennoch rückte er sicherheitshalber noch ein wenig näher an Cari heran, welcher nach wie vor bekräftigend seine Hand auf seinem Bein ruhen ließ. Trotzdem schüttelte er ein klein wenig amüsiert seinen Kopf aufgrund Jamies Geständnis. "Nun ja, ich bin der Meinung, dass du ganz bestimmt viel besser aussiehst als dieser blankpolierte Schönling", widersprach er und musterte Jamie mit schiefgelegtem Haupt samt einer Genauigkeit, die den Sänger schon wieder ziemlich aufzuregen wusste und die Anzahl seiner Herzschläge pro Minute wohl verdoppelte. "Von ihm wird immer nur behauptet, dass er so attraktiv ist, aber diese Attraktivität wird nie an irgendwelchen speziellen Merkmalen festgemacht, weil es einfach nichts gibt, was an diesem Menschen hervorzuheben wäre. Bei dir allerdings gäbe es so viel, was man schwärmerisch umschreiben könnte." "A-ach so...?" Cari nickte mit einem sanften Lächeln und legte seinen Zeigefinger auf Jamies Nasenspitze. "Angefangen hier", erklärte er und ließ seinen Finger über seine Lippen wandern, um sein Piercing zu berühren. "Über das hier." Im nächsten Moment schon nahm er Jamies langes, geschmeidiges Haar behutsam in seine Hand und ließ es durch seine Finger gleiten. "Bis hin zu dem hier. Und als wäre das noch nicht genug..." Zum Leidwesen von Jamies Nerven fuhr Caris vorwitziger Finger über seine Brust abwärts. "Dein ganzer Körper ist einfach nur verdammt sexy und gleichzeitig nicht einfach nur sexy. Wäre ich der Autor eines Romans, ich würde wahrscheinlich die ganze Zeit nur von deinen Muskeln schwärmen." "Ab-aber guck dich doch mal selbst an", versuchte Jamie sich aus der ihm genauso unangenehmen wie erregenden Lage zu retten. "Du siehst ganz genauso gut aus wie ich." "Man kann aber nur für andere Personen schwärmen, außer, man ist Narzisst." Caris Hand blieb letzten Endes an Jamies Hüfte liegen. Sie erinnerte den Sänger an einen Tiger - noch in Unbeweglichkeit verharrend, doch jederzeit dazu bereit, anzugreifen. "Wäre ich der Autor eines Romans, würde ich eine Szene schreiben, in der ich dich heimlich beim Baden im See beobachte. Eine Szene, in der du deine ganze Pracht und Schönheit zur Schau stellst." "Gott, Cari." Jamie rang förmlich nach Luft, so wie die Fantasien die Oberhand über seinen ohnehin so verwirrten Kopf gewannen. Seine Ohren begannen zu glühen, und er haderte damit, nicht knallrot anzulaufen. "Nun hör aber auf, mich zu verarschen." "Ich verarsche dich doch nicht", schwor Cari mit ihn umgarnender Stimme, wobei es vor allen Dingen seine hellen Augen waren, die Jamie anlächelten. "Ich meine das ernst." "Ganz egal, wie du das meinst", brummelte der Sänger und besann sich dann wieder auf das Ausgangsthema zurück. "Ich kann meiner Freundin kein Mr Grey sein. Zumindest kann ich ihr kein dominanter, strenger und harter Mr Grey sein." Die Unsicherheit, die er empfand, schwang in seiner Stimme mit, doch inzwischen wusste er nicht mehr, was Scham gegenüber seinem besten Freund war. "Meine Veranlagung ist eher...die devote, verstehst du?" Irgendetwas glomm aufgrund dieser Offenbarung in Caris Augen auf. Ein Funken, so hell und gleichfalls so dunkel wie der Hunger eines Raubtieres. "Nina hat dies bestimmt schon längst gemerkt", befand Cari. "Solche Neigungen zeigen sich nämlich ab und an auch in Alltagssituationen." "Also, wenn dem so ist, dann habe ich bisher nie feststellen können, dass Nina selbst devot wäre, auf Fesseln und so steht." "Vielleicht will sie doch viel lieber dich fesseln", meinte Cari und schaute Jamie aus großen, fast bewundernden Augen schier hingerissen an. "Man muss nicht viel Fantasie besitzen, um sich vorstellen zu können, dass du ganz sicher wunderschön aussehen würdest, wenn du dich dank Fesseln und deines grenzenlosen Vertrauen hingibst. Es würde dir so gut zu Gesicht stehen. Wäre ich der Autor eines Romans, ich würde dich wahrscheinlich an einem Baumstamm fixieren, damit ich dich-" Wenn Cari damit weitermachte, würde Jamie durchdrehen, da war er sich ganz sicher. Zumal er befürchtete, dass er sich heute Nacht vor feuchten Träumen kaum mehr retten können würde. Cari und er als Hauptfiguren in einem Erotikroman, genauso wenig fiktiv wie das, was sie heimlich füreinander empfanden. Fantasien, die sich auf Papier ergossen und auf diesem ihre Auslebung fanden. Wäre Jamie die Hauptfigur eines Autors wie Cari, würde er wahrscheinlich kein bisschen geschont werden, was verruchte und sexuelle Dinge anging. Er würde sich freiwillig der Macht beugen, die ein Autor nun mal sein eigen nannte und zum Spielzeug seiner Muse degradieren lassen. Er würde der Sklave seiner Fantasie werden. Weil es ihn so, so sehr erregte. Als hätte endlich jemand sein tiefstes Inneres berührt, jenen Funken, der so unauslöschlich in ihm brannte und endlich genährt werden wollte. Obwohl seine Augen spätestens aufgrund des Gedankenexperimentes und Caris Worten glasig, verhangen waren, scheute er sich nicht davor, seinem unglaublichen Freund direkt ins Gesicht zu sehen. "Wenn du meinst, dass sie es mögen könnte, möchte ich anlässlich ihres Geburtstags ihr Sklave sein", sagte er mit fragiler Stimme. "Aber alleine kann ich mich nicht versklaven. Hilfst du mir dabei?"     *     Er hatte wirklich an alles gedacht. Jamie bezweifelte nun nicht mehr, dass Cari sich zumindest in Ansätzen mit BDSM auskannte, doch woher er dieses Wissen besaß, erschloss sich ihm nicht. Aber das spielte auch keinerlei Rolle - wichtig war lediglich, dass Jamie in der Obhut seines Freundes in Anbetracht dessen Erfahrung keinerlei Angst zu haben brauchte. Selbst Unsicherheit war ihm fremd, so wie Cari sich hinter ihn stellte und ihm zunächst die Augen mit einem schwarzen Seidentuch verband. "Ich möchte dich vollkommen hilflos erleben, während ich dich vorbereite", erklärte er ihm. Sein Atem war ein warmer Lufthauch ganz nah an Jamies Halsbeuge, der ihn über und über mit einer Gänsehaut bedeckte. "Vertrau mir, ja? Ich weiß, was ich tue. Du bist bei mir in Sicherheit. Ich passe auf dich auf." Jamie war derart paralysiert und gefangen in seiner Rolle, dass er nicht einmal mehr dazu in der Lage war, mit einem Nicken seine Zustimmung zu signalisieren. Er blieb einfach nur innerlich vor Anspannung bebend stehen, und das nächste, was er spürte, waren Caris Hände, die ihn seines Shirts beraubten. Nun, wo er nicht mehr sehen konnte, nahm er alles noch wesentlich intensiver war - angefangen bei jeder kleinen, unbeabsichtigten Berührung seiner Haut durch die Hände des anderen bis hin zu dessen Nähe, die er einfach spüren könnte. Nicht körperlich, aber geistig. So nah wie in diesem Moment waren sie sich noch nie gekommen, und dabei spielte sich alles nur in ihren Köpfen ab. Cari lag nichts daran, ihn anzufassen - er berührte ihn nur mit Worten. Er berührte ihn tief, als Jamie spürte, ganz nackt und Cari vollkommen ausgeliefert zu sein. "Wäre ich der Autor eines Romans würde ich nun gedanklich vor deiner bloßen Schönheit auf die Knie fallen", wisperte er gegen die Lippen seines Freundes, nachdem er seine Stirn gegen die des anderen gelehnt hatte. "Ich würde dich mit Worten zu zeichnen versuchen, auch wenn ich weiß, dass nichts deine wahre Schönheit abzubilden wüsste." "Oh...Cari...", entkam es Jamie mit betörter Stimme und er ließ es zu, dass sein Freund nun behutsam seine Hände nahm und ihn zu führen begann. "Und du wirst noch schöner sein", fuhr er fort, so wie Jamie ihm mit unsicheren Schritten folgte. "Du wirst atemberaubend schön sein, wenn ich dich erst einmal eingefangen habe. Wenn ich das wilde Biest in dir gebändigt habe. Wenn du dir nicht mehr selbst gehörst. Wenn du dich aufgibst, um in den Besitz eines anderen überzugehen." Jamie konnte kaum mehr atmen aufgrund dieser Worte. Niemals hätte er gedacht, dass Cari dazu in der Lage war, so wundervolle Dinge derart perfekt mit Worten einzufangen und Jamie mit diesen außerdem heftig zu erregen. Kein Wunder, dass er bereits teilweise erigiert war, so wie er von Caris harscher Hand auf die Matratze gepinnt wurde und ihm die Hände hochgerissen wurden. Weiche Lederfesseln schmiegten sich um die empfindliche Haut seiner Handgelenke genau wie um seine Fußgelenke - ein wahrer Sklave gehörte all seiner Rechte beraubt und somit musste ihm auch seine Bewegungsfreiheit genommen werden. Ein paar lustvoll-schmerzende Minuten später lag er vollkommen fixiert auf dem Bett, bereit, den Geburtstag seiner Freundin ausgiebig zu feiern. Er stellte sich vor, wie Cari ihn nun anschaute. Wie seine Blicke ungeniert über seinen nackten Körper glitten und sich an jedem Zentimeter seiner bloßen Haut labten. Wie er schweigend sein Werk bewunderte. "Wäre ich der Autor eines Romans würde ich mich nun nicht mehr zurückhalten können", gestand er Jamie schließlich mit belegter Stimme. "Ich würde vergessen, dass ich eigentlich nichts für Männer übrig habe. All meine Prinzipien würde ich über dir vergessen. Nur, damit ich sehen kann, wie schön du für mich kommst." Jamie, der in seinen Fesseln so frei war wie nie zuvor, keuchte hingerissen ob dieser verlockenden Fantasien auf und leckte sich daraufhin gierig über die Lippen, wollte er doch nicht mehr nur eine Figur in einem fiktiven Roman sein, ein Konstrukt aus Worten und Vorstellungen, welches Dinge erfuhr, die nicht halb so real waren wie eine echte Berührung von echten Händen, wie ein echter Mund, der über seinen Körper wanderte. "Mein Werk ist getan, ich lass dich dann allein", stellte Cari zu Jamies Enttäuschung klar. Der Sänger spürte, wie die Matratze sich hob und sein Freund sich entfernte. "Wenn Nina von der Arbeit kommt, wird sie eine schöne Überraschung erwarten. Ich bin mir sicher, dass sie es lieben wird." Leise schloss sich die Schlafzimmertür, was heißen Unmut in Jamie wachwerden ließ. Wahrscheinlich würde er stundenlang in dieser unbequemen Position verharren müssen, ohne dass sich ihm jemand annahm. Geduld war zumindest nicht die Stärke des Sklaven in ihm. Seine Stärke würde es sein, seinem Herrn - oder auch seiner Herrin - zur Verfügung zu stehen und ihm oder ihr die Befriedigung mit seinem wehrlosen Körper zu schenken. Er wollte nicht mehr warten. Aber er wusste, dass er brav sein musste. Cari hätte gewollt, dass er artig war. Und was Cari sagte, das war sein Gesetz. Niemals hätte er ihm widersprochen in seiner Rolle. Denn Cari war der Gott seines Sklaven, das war ihm von Anfang an bewusst gewesen.   Überrascht horchte er auf, als die Tür sich behutsam öffnete und er patschende Schritte vernahm, die wahrscheinlich von nackten Füßen stammten. "N-Nina?", fragte er in seine Finsternis hinein. "Bist du das?" Doch er erhielt keine Antwort. Die Person, die sich ihm näherte, war offenbar darauf bedacht, so leise wie möglich zu sein, fast wie ein Schatten, wie ein Hauch, der sich alsbald neben Jamie legte. Im Grunde war Jamie sich sicher, dass es sich dabei um seine Freundin handelte, denn jemand anderes kam schließlich nicht infrage, zumindest nicht, wenn er seinen Verstand befragte. Und doch bezweifelte er, dass Nina bereits in den Feierabend entlassen worden war, zehn Minuten nachdem Cari ihn für sie versklavt hatte. Noch mehr zweifelte er daran, dass sie es war, als sich sanfte Fingerspitzen auf seine Wange legten und seine Lippen einen zärtlichen Kuss empfingen. Zunächst versuchte er das Kribbeln in seinem Bauch mit der Erklärung einzudämmen, dass er sich lediglich heimlich wünschte, dass es Cari war, der zurückgekommen war, um ihn sich zu holen. Doch so wie er den Duft der Person einsog, die sich rittlings über ihn schwang, um ihm nah zu sein, ihn nach wie vor küsste und liebkoste, war ihm längst klar, dass es sich hierbei nicht um seine Freundin handeln konnte. Ein zarter, frischer Duft von Aftershave stieg ihm in die Nase, eine Sorte, die er genauso gut kannte wie seine eigene, und dann waren da diese immer forscheren Lippen, die ihn regelrecht zu einem tiefen Kuss drängten, herrisch und bestimmt und gleichzeitig doch achtsam. Keine Frau hatte ihn jemals auf diese Weise geküsst, denn Frauen küssten wesentlich delikater und sanfter. In diesem Kuss jedoch steckte eine Kompromisslosigkeit, mit der er kaum mithalten konnte, doch er brauchte nur den Mund zu öffnen und der begehrenden Zunge den Weg zu seiner eigenen bahnen, damit der Küssende zufrieden war. Gänsehaut rieselte über seine Haut, so wie er ihn schmecken konnte, seinen Herrn, seinen gnädigen Gebieter, der nicht zugelassen hatte, dass er kläglich verhungerte, während er sehnsüchtig auf seine Freundin wartete. Er stillte gekonnt seinen Appetit, indem er seinen verlangenden, heißen Mund von den Lippen seines Sklaven nahm, um alsbald an dessen Körper abwärts zu wandern, forschend, küssend und leckend. Dazu gesellten sich diese großen Hände, gleichsam zärtlich wie ein wenig derb aufgrund der Erregung ihres Besitzers. Träge vor Leidenschaft kreiste die Zungenspitze, welche eben noch seine eigene geneckt hatte, abwechselnd um seine kleinen Brustwarzen, bevor dieser feuchte, warme Mund sie in sich sog und an ihnen saugte, bis sie hart hervorstanden, wunderbar passend zu der Lust, die seinen Körper berauschte. Allmählich begann der blinde Sänger sich zu winden in seinen Fesseln, mit dem Namen seines Herrn im Sinn, der seine Gedanken flutete und seinen Verstand verschlang wie ein weiterer, hungriger Mund. Und das, obwohl ihn einer von dieser erbarmungslosen Sorte bereits genügte, um an die Grenzen seiner ertragbaren Erregung zu gelangen. So wie vom Küssen und Lecken feuchte Lippen über seinen Bauch wanderten und eine weiche Zunge durch die Kuhle streichelte, die seinen Nabel bildete, zerrte die Lust bereits an seinen Eingeweiden, und er windete sich wie ein Fisch auf dem Trockenen, stöhnend vor Verlangen und schließlich unterdrückt schreiend, als sich sowohl eine Hand fest um seinen harten Schaft legte als auch dieser unsägliche Lust spendende Mund ihn in sich aufnahm. Immer wieder vergaß er, zu atmen aufgrund seiner Konzentration auf diesen grausamen Wahnsinn, der ihn zu überwältigen drohte. Präzise und äußerst gekonnt lutschte dieser verfluchte Kerl an seiner Eichel und pumpte ihn im Takt, wie er seinen Mund an seinem Schwanz auf und ab bewegte. Alsbald vermochte Jamie es nicht mehr, einzelne Dinge zu definieren, die mit ihm angestellt wurden - es gab nur noch die Lust in seinem Körper und den unbändigen Wunsch nach Erlösung. Doch diese sollte er noch nicht in der wonnig heißen, unbarmherzigen Höhle finden, die ihn umfing. So wie sie seinen Schwanz harsch ausspuckte, wurden seine Beine losgemacht und an jenen Stangen fixiert, an die seine Hände bereits ihre Freiheit verloren hatten. Er konnte sich vorstellen, in welche Position er hiermit gezwungen wurde und biss sich hart auf die Lippe in Anbetracht dessen, was ganz sicher auf ihn zukam. Endlich war er nicht mehr nur die angebetete Figur in Caris fiktivem Roman - endlich war er auch in der Realität der Sklave der Lust Caris. Und der süße Himmel war für ihn nicht mehr fern, so wie die sich windende Zunge seines Gespielen sacht sein Loch umkreiste und um Einlass drängte, so lange, bis Jamies Muskel der Versuchung nachgab und nicht mehr widerstehen konnte, durchbrochen und gefickt zu werden von dieser verfluchten Zunge. Hinaus und hinein glitt sie, bewegte sich betörend in seinem Inneren, bis Cari der Meinung war, dass es nur noch seine Finger schaffen würden, Jamie die Lust zu spenden, die er benötigte. So quälte er ihn eine Weile und massierte seine Prostata bis zum Äußersten, genoss den Anblick dieses scharfen Luders, das nur darauf wartete, endlich zu explodieren, gab es in seinem Universum doch nichts anderes mehr als den Wunsch nach einem heftigen Orgasmus, entfacht durch einen erfahrenen Kerl, welcher seine Neigungen mit ihm zelebrierte. Zu Jamies Glück war Cari ebenfalls der Meinung, dass er genug gelitten hatte, weshalb er seine Finger schon bald mit dem ersetzte, was tatsächlich in Jamies Loch gehörte, schon immer, schon seitdem sie sich kannten. Er kam über ihn, nachdem er in seine Hitze eingetaucht war, legte sich zwischen seine Beine und brachte den wehrlosen Leib mit harten Stößen in Schwingung. Schnaufend vor Erregung nahm er seinen Sklaven, der die Lippen geöffnet hielt und immer wieder einen unterdrückten Laut von sich gab, ein Geräusch zwischen einem Keuchen und einem Wimmern. Cari sah mit an, wie Jamie sich verlor, wozu er keinen Blick in dessen Augen benötigte. Sein Atem stockte alsbald, und dann warf er seinen Kopf in den Nacken mit weit geöffnetem Mund, so herrlich und faszinierend aussehend, dass Cari es ebenfalls nicht mehr länger ertrug, sich mit diesem Mann zu vereinen. Es kam hart über ihn, hielt ihn sekundenlang in Atem, ehe sein Körper langsam erschlaffte und die erregte Anspannung abflaute, langsam, aber sicher. An seiner Brust spürte er den kräftigen Herzschlag seines Sklaven, aber allein diese besondere Intimität genügte ihm in diesem Moment nicht. Diesen Augenblick wollte er nicht nur mit seinem Körper erleben, sondern vor allen Dingen mit seiner Seele, und so löste er behutsam erst seine Handfesseln und dann das Tuch, welches Jamies Augen bedeckte, um seinen Blick einzufangen. Doch in jenem glitzerte kein unfassbares Glück, sondern Sorge. "Scheiße, Cari", hauchte der Sänger förmlich geschockt und presste die Lippen aufeinander. "Was haben wir nur getan? Das alles hätte nicht...es hätte nicht passieren dürfen." Cari, der wusste, was Jamie gerade durch den Kopf ging, steckte er doch in derselben Situation, beugte sich über ihn und streichelte ihm trostspendend über die Wange. "Wenn ich Autor eines Romans wäre würde ich dir nun deine Schuld nehmen", flüsterte er und küsste seinen Freund auf die Stirn, ehe er seine Arme um ihn schlang und mit geschlossenen Augen an ihn klammerte. "In meinem Buch gäbe es ein Happy End für den kleinen Sklaven und seinen Herrn." Doch das hier war kein Buch, sondern die Realität. Zum Glück. Leider. Kapitel 22: Painful Realisation ------------------------------- Painful Realisation   "I was born to tell you I love you And I am torn to do what I have to To make you mine Stay with me tonight"     Das Läuten seines Handys holte Jamie allmählich aus dem Schlaf. Es dauerte allerdings eine Weile, ehe er wach genug war, um überhaupt zu realisieren, was gerade passierte. Zunächst hatte sich der nervige Klingelton in seine Träume eingeschlichen und war in die Geschichte eingesponnen worden, welche sein Hirn ihm erzählte, doch so, wie er langsam zu sich kam, stellte er fest, dass sein Mobiltelefon tatsächlich Krawall verursachte. Mitten in der Nacht. Minutenlang. Seine erste Maßnahme, das Teil zum Stillschweigen zu bewegen, bestand darin, das eingehende Gespräch schlichtweg abzublocken. Anschließend erfüllte Stille den Raum, was Jamie innerlich aufseufzen ließ, war er schließlich noch ziemlich schlaftrunken und sehnte sich noch nach ein wenig Ruhe. Morgen würde ein anstrengender Tag ins Haus stehen, für den er fit sein musste. Die Presse wartete darauf, ihm sowie dem Rest der Band ein paar Fragen zu ihrem neuen Album zu stellen. Jedoch war das Handy nur für ein paar einzelne Sekunden verstummt - alsbald begann es abermals, mit einer Durchdringlichkeit seinen Klingelton abzuspielen, dass Jamie glaubte, ihm müsse der Kopf platzen. Kein Wunder also, dass er schließlich äußerst wutentbrannt nach seinem Gerät grabschte, um noch grimmiger Tims Namen auf dem Display zu lesen. Er wappnete sich dafür, ihm eine mächtige Tirade zu halten, während er den Balken mit dem Daumen zur Seite zog und sich anschließend das Teil ans Ohr hielt. Er würde dafür sorgen, dass Tim es bereute, ihn um diese Uhrzeit anzurufen. "Bist du noch ganz bei Trost?", brüllte er seinen Kumpel prompt an, ohne sich mit Begrüßungsfloskeln aufzuhalten. "Was fällt dir ein, mich mitten in der Nacht mit einer derartigen Penetranz anzurufen, dass-" "Verflucht, halt die Fresse, Anderson!", schallte es ihm mit einer seiner Tonlage ebenbürtiger Entschlossenheit entgegen, was Jamie so nicht erwartet hätte. "Oder ist dir dein Schönheitsschlaf wichtiger als dein bester Freund?" "Mein bester Freund?" Jamie reagierte äußerst verwirrt. Er wusste lediglich, wen Tim mit bestem Freund meinte, war doch allseits bekannt, wer von den Bandmitgliedern ihm am nächsten stand. "Hör auf, in Rätseln zu sprechen, Mann. Was ist mit Cari?" Eine nagende Unruhe beschlich ihn, denn schließlich sprach ein nächtlicher, dringender Anruf eine eindeutige Sprache. Ihm wurde prompt klar, dass es sich dabei um nichts Gutes handelte. Dass Tim schlechte Neuigkeiten hatte. Vor Furcht zog sich ihm der Magen zusammen. Vor Furcht konnte er kaum mehr atmen. "Cari hatte einen Unfall mit seinem Auto", haspelte Tim atemlos. "Es scheint ziemlich schlimm zu sein..." Jamie hatte das Gefühl, als würde sein Herz aufhören müssen, zu schlagen. Die ganze Situation erschien ihm so irreal, wie aus einer schlechten Soap in die Realität verfrachtet. All seine Sinne waren wie eingefroren und sein Geist wirkte wie in Watte gepackt. Da waren nur diese ihre Kreise ziehenden, schrecklichen Vorahnungen sowie dieses furchtbare Gefühl, keine Macht zu besitzen, aber dafür eine übergroße Portion Angst. Nichts weiter als Angst. "In-in welchem Krankenhaus liegt er?", brachte Jamie gerade noch so mit seinem letzten Fünkchen Verstand über die Lippen. Zu seinem Glück war Tim noch in der Leitung, der ihm den Namen der Klinik nannte und im selben Zug auch Etage sowie Zimmernummer. Kaum, dass er alle wichtigen Informationen erhalten hatte, ließ Jamie das Handy auf seine Bettdecke sinken. Er hatte noch nicht einmal aufgelegt, doch das spielte im Moment keine Rolle. Hellwach und gleichzeitig wie ferngesteuert wuselte er durch den Raum, auf der Suche nach Shirt und Hose, um dann kaum angezogen in seine Schuhe zu schlüpfen und zur Tür zu hasten. Im letzten Augenblick schnappte er sich noch seinen Schlüssel, ehe er die Treppe heruntereilte. Als ihn vor dem Haus die Nacht umfing, wurde ihm klar, wie aufgelöst er war. Wie sein Atem in der kühlen Luft flirrte. Die Ungewissheit fraß ihn auf. Was war mit Cari? War er schwer verletzt? War er bei Bewusstsein? Würde er...sterben? Die letzten Worte, die seinen Kopf fluteten, waren es, die ihn dazu beflügelten, einfach nur zu rennen. Irgendwann hielt er instinktiv ein Taxi an, welches ihn ohne Umschweife zur Klinik brachte. Der Taxifahrer konnte von Glück reden, dass Jamie noch ein paar einzelne Kronen in seiner Hosentasche fand, die er ihm hastig in die Hand drückte. Anschließend sprang er aus dem Auto und stürmte auf die Klinik zu. Grellweißes Licht blendete seine die Dunkelheit gewohnten Augen und sorgte dafür, dass er fast gegen eine Glastür gerannt wäre. Er schaffte es aber schließlich doch unbeschadet zum Fahrstuhl - das Problem war nur, dass dieser ewig brauchte, um im Erdgeschoss anzukommen. "Blödes Mistding, beeil dich!", fluchte er und schlug mit der Hand ungeduldig auf die Knöpfe, die dazu gedacht waren, den Aufzug zu ordern. Natürlich brachte ihm dies auch nicht viel und es dauerte noch ein paar quälende Sekunden, ehe die Fahrtstuhltüren sich vor ihm auftaten. Mit bebenden Fingern wählte er das vierte Geschoss an. Abermals wäre er beinahe durchgedreht in Anbetracht der Gemächlichkeit, die der Aufzug an den Tag legte. In Zeitlupe schlossen sich die Türen, und dann setzte er sich endlich in Bewegung. Allerdings für Jamies Geschmack noch immer zu langsam. Hätte er nicht begonnen, nervös an seinem Lippenpiercing zu knaupeln und hin und wieder seinen Daumennagel zu bearbeiten, er wäre wahrscheinlich schon längst durchgedreht vor Sorge um seinen schwerverletzten Freund. Nur selten dachte er so intensiv daran, was dieser für ihn war wie in diesem Moment. Ihm wurde bewusst, dass man das, was man liebte, erst so richtig zu schätzen lernte, wenn man fürchtete, es zu verlieren. Er war mit Cari durch dick und dünn gegangen, hatte jedes beschissene Problem mit ihm gemeinsam gemeistert, und sie waren es auch gewesen, die die Band nach wie vor am Leben hielten. Cari war immer da, nicht immer körperlich, aber in seinen Gedanken. Man konnte stets auf ihn zählen, und genauso konnte er auf Jamie zählen. Dass er plötzlich nicht mehr da sein sollte...diese Vorstellung allein machte den Sänger schier krank. Er beschäftigte sich viel mit dem Tod, aber daran, dass sein bester Freund irgendwann sterben würde und dies vielleicht sogar in jungen Jahren, daran hatte er nie zu denken gewagt. Denn hätte er Cari verloren, hätte auch ein Teil seiner selbst nicht länger existiert. Ein für sein Glück wichtiger Teil wäre ausgelöscht geworden, und Jamie zweifelte daran, dass er selbst hätte weitermachen wollen, wenn seine bessere Hälfte ihr Leben verlor. Er wäre Cari gefolgt, an den Ort, an den er kam, wenn er von ihm ging. Er wäre ihm überall hin gefolgt. Im Leben, wie auch im Tod. Nur um nicht allein zu sein. Nur um ihn nicht vermissen zu müssen.   Seine Sicht verschwamm allmählich, doch so, wie sie es tat, ermahnte er sich selbst zur Besonnenheit. Cari würde es gut gehen. Cari war ein starker, tapferer Mann. Und deswegen musste auch Jamie ein starker, tapferer Mann sein. Das Wort 'Aufgeben' existierte weder in seinem noch in dem Wortschatz des anderen. Cari würde es schaffen.   Die Fahrstuhltüren glitten endlich auf und so, wie sie sich weit genug geöffnet hatten, dass Jamie sich durch sie hindurchschlängeln konnte, schob er sich ins Freie und hetzte den Flur entlang, dabei den Blick auf die Nummernschilder an den Türen gerichtet. 421, 422, 423...424. Er hielt mit heftig donnerndem Herzen inne, schluckte die Angst, die ihn flutete, so gut es ging herunter und klopfte zaghaft an die Tür. Er konnte kein 'Herein' vernehmen, aber trotzdem drückte er die Klinke herunter und trat dann vorsichtig ein. Der Raum dahinter lag in Dunkelheit; nur das Mondlicht, das sanft durch das Fenster fiel, ließ ihn erkennen, dass das Bett an der hinteren Wand nicht leer war. Cari hatte offenbar ein Einzelzimmer bekommen, was Jamie gelegen kam. In diesem intimen Moment brauchte er keinen Zuhörer.   "Cari", wisperte er leise und näherte sich dem Bett, um seinen Hintern vorsichtig auf die Matratze zu schieben. "Cari, bist du wach?" Er erblickte dessen Hand, die reglos auf der Bettdeckte ruhte. Aus ihrem Rücken ragte eine Nadel samt einem dünnen Schlauch. Jamie fürchtete, dass er irgendeinen Schaden anrichten könnte, wenn er seine Hand nun in seine nahm, weshalb er es bleiben ließ. Vielleicht ließ er es auch bleiben, weil er bislang nie die Hand seines Freundes gehalten hatte. Cari sollte nicht denken, dass er... Zumindest sollte er es heute nicht denken. Nicht jetzt, wo er so krank war und Aufregung Gift für ihn war. "Jamie." Ein schwaches Krächzen drang an das Ohr des Sängers, woraufhin dieser nach dem Gesicht seines Freundes suchte. Und da fand er es, dieses Glitzern zweier Augen in der Finsternis, welches er genauso deutlich erkennen konnte wie den weißen Verband um den Kopf seines Freundes. "Sch-schön dass du da bist. Auch wenn es mitten in der Nacht ist." Vor Erleichterung machte sich ein breites Lächeln auf Jamies Gesicht breit. Cari konnte sprechen. Es ging ihm nicht gut, aber er konnte immerhin sprechen. Er war bei Bewusstsein. Er war bei ihm. Und er würde es für immer bleiben. Jamie war froh, dass Cari im Dunkeln nicht sehen konnte, wie sich Tränen in seinen Augen bildeten. Aber er konnte sicher hören, wie seine Stimme zitterte, als er seine Hand genauso sacht wie bekräftigend auf seinen Arm legte und sich ein wenig zu ihm herabbeugte. "Natürlich bin ich da", flüsterte er. "Ich kann dich doch nicht allein mit den heißen Krankenschwestern lassen." Er hatte das Gefühl, als würden Caris Mundwinkel dezent zucken aufgrund seines Scherzes, aber er war sich nicht sicher. Vielleicht bildete er es sich nur ein. Denn die Illusion hielt nur so lange, bis die Sorge sich wieder vermehrt in seine Gedanken einschlich. "Was machst du denn für Sachen, Mann?", fragte er leise. "Du hast mir einen riesengroßen Schreck eingejagt. Ich dachte schon, du bist-" In anderen Situationen hätte Cari sicher das fehlende Wort ergänzt, aber in dieser jedoch schwieg er diesbezüglich. Offenbar hatte er ebenfalls Respekt vor dem Tod entwickelt. War er ihm doch näher gekommen, als Jamie vermutete. Offenbar ging es ihm inzwischen wieder so gut, dass er sogar aus eigener Kraft die kleine Nachttischlampe anknipsen konnte. So wie Jamie ihm im Schummerlicht ins Gesicht schaute, machte er große Augen. Sehr große Augen. "Soll ich das Licht wieder aus machen?", hakte Cari nach wie vor recht schwach klingend nach. "Du willst mein entstelltes Gesicht bestimmt nicht sehen, mh?" Es stimmte, Cari sah ziemlich mitgenommen aus. Seine rechte Wange war eine einzige Schramme, seine Lippe war aufgeplatzt und genäht worden, genau wie seine Augenbraue. Aber er war noch an einem Stück. Immerhin das. "Das ist nicht so schlimm", beeilte Jamie sich zu sagen, der noch immer Caris Arm mit beiden Händen hielt. "So furchtbar siehst du nun auch wieder nicht aus." "Das wage ich zu bezweifeln", meinte Cari und grinste schmerzverzerrt. Natürlich hatte er Recht. Hätte Jamie nicht gewusst, dass es sich bei diesem lädierten Kerl um seinen besten Freund handelte, er hätte ihn vermutlich noch nicht einmal erkannt. Aber was spielte das schon für eine Rolle? "Hauptsache, du siehst so blendend wie immer aus." Träge legte sich Caris von der Kanüle verschonte Hand auf Jamies Arm. Die beiden Männer sahen sich nun direkt in die Augen, und Jamie musste seine Meinung revidieren - mittels eines Blicks in Caris Augen hätte er seinen Freund immer und überall wiedererkannt. Denn diese hatten nichts von ihrer Strahlkraft eingebüßt. Von ihrer Aufrichtigkeit, mit der sie Jamie stets anzusehen pflegten. Mit einer Zuneigung und Freundlichkeit, die wohl nur Cari für ihn übrig hatte. Nicht einmal seine eigene Freundin hatte ihn je auf diese Weise angesehen. Oder vielleicht hatte sie es doch - nur hatte er es nie erkennen können. "Wie ist das denn überhaupt passiert?", erkundigte sich Jamie nun. "Tim meinte, du hättest einen Autounfall gehabt..." "Stimmt." Auf einmal wirkte Cari verschlossen, ja regelrecht bekümmert. Er wandte den Blick ab. "Ich hatte einen Autounfall." "Und wieso? Ist irgendein Idiot wieder zu schnell gefahren?" "Nein...also, ich weiß nicht. Vielleicht. Aber im Grunde ist es meine Schuld." Seine langen Wimpern warfen Schatten auf seine Wangen, als er die Lider verschämt senkte. "Ich bin besoffen gefahren. Eins Komma Acht Promille. Plötzlich war da der Baum vor mir. Und dann hat es auch schon gekracht." "Oh Sch..." Ein flaues Gefühl füllte Jamies Magen, so wie sein Kopf Bilder zu Caris Erzählung entwickelte. Cari, wie er mit voller Fahrt mit dem Baum kollidierte. Wie er nach vorn geschleudert wurde. Wie die Frontscheibe splitterte und sein schönes Gesicht zerschnitt. Er klammerte sich noch ein wenig fester, flehender an Caris Arm. Fast so, als fürchtete er, dass er doch noch von ihm ging, wenn er ihn jetzt losließ. "Es wird alles wieder gut", versuchte Jamie ihm Mut zu machen. "Das einzige, was bleiben wird, ist die Lektion, die du gelernt hast." Er presste angespannt die Lippen aufeinander. "Bitte, fahr nie wieder betrunken Auto. Mir zuliebe." Cari jedoch ging nicht auf seine Worte ein. Irgendetwas schien noch immer auf seinem Herzen zu lasten. Irgendein dunkles Geheimnis, von dem er abwägte, ob er es Jamie anvertraute oder besser nicht. Schließlich setzte er doch zu sprechen an. "Beinahe wäre nicht mehr alles wieder gut geworden", gestand er seinem Freund leise, während er es noch immer nicht schaffte, ihn anzusehen. Aus Scham. Aus Schuld. "Als es gekracht hat, da...dachte ich, dass es das nur war. Dass es vorbei ist." Jamie schwieg betroffen, obwohl er am liebsten etwas gesagt hätte, um Cari etwas von seinen schlimmen Gefühlen und Erinnerungen zu nehmen, aber es gelang ihm nicht. So wartete er, bis sein Freund fortfuhr. "Man sagt doch immer, dass das ganze Leben an einem vorbeirauscht, kurz bevor man stirbt", meinte Cari unsicher klingend. "Und das stimmt. Ich hatte bereits diesen Flashback." Ein bitteres Lächeln zuckte über sein verwundetes Gesicht. "Ich sah mich als kleines Kind im Zoo, ich sah meine Mutter...und ich erlebte noch einmal jenen Augenblick, in dem ich dich zum ersten Mal gesehen habe. Und du warst hartnäckig, Jamie. Du bist nicht mehr verschwunden. Du hast mich angelächelt. Und dann hast du plötzlich gesprochen und mir gesagt, dass ich nicht gehen könnte, weil ich etwas Wichtiges vergessen habe." Jamie wünschte sich nun verzweifelt, dass er seine Sonnenbrille mitgenommen hätte, denn er hätte sie sich nun sehr gerne aufgesetzt, um seine Tränen vor Cari zu verbergen. So blieb ihm jedoch nichts anderes übrig, als sich ihm in diesem sensiblen Moment auszuliefern. Da nun ohnehin nichts mehr eine Rolle spielte, wagte er es sogar, seinem Freund in die Augen zu sehen. "Ich war dein Schutzengel?", hakte er mit brechender Stimme nach, nur um feststellen zu dürfen, dass Caris Augen ebenfalls verdächtig glitzerten. "Das bist du doch sowieso, immer", erwiderte er mit dem Anflug eines Lächelns auf seinem Gesicht, welches wohl unbeschwert wirken sollte, aber Jamie viel eher mitten ins Herz traf. Denn seine Worte stimmten. Jamie würde Cari beschützen, ganz egal, was dies für Konsequenzen für ihn selbst mit sich brachte. "Aber deine Botschaft an mich war eine andere. Jamie, du hast mir um ehrlich zu sein den finalen Arschtritt verpasst." Jamie hob seinen fragenden Blick. "Inwiefern?" Ein paar geschlagene Sekunden antwortete Cari nicht. Er schwieg, und es war ein nachdenkliches Schweigen voller Bedeutungen, die in der Luft hingen, ehe seine Lippen Worte formten. "Du hast mir eingebläut, dass ich meiner großen Liebe endlich sagen sollte, was sie mir bedeutet." Jamie, der auf die Bettdecke starrte, anstatt seinem Freund in die Augen zu sehen, nahm sich dessen Worte nicht an. Schließlich betrafen sie ihn nicht, und schließlich weckten sie ein kleines, aber sehr empfindliches Stechen in seiner Brust. Ein Stechen, das ihn stets dann ereilt hatte, wenn er mit ansehen musste, wie Cari ein Mädchen küsste oder es mit einem Blick besah, den Jamie am liebsten für sich allein gepachtet hätte. "Wieso rufst du sie nicht einfach an?", schlug Jamie vor und stellte wütend fest, dass er äußerst verletzt klang. "Es ist zwar mitten in der Nacht, aber du solltest ihr ohnehin mitteilen, dass du einen Unfall hattest." Caris Hand, die eben noch bewegungslos auf seinem Arm geruht hatte, schob sich nun unter seine Finger und verschränkte sie zärtlich mit seinen eigenen. Verwundert ob dieser Geste hob Jamie nun doch den Kopf und sah seinem Freund ins Gesicht. Nur um feststellen zu dürfen, dass er das perfekte Spiegelbild zu dem darstellte, was er selbst für ihn empfand. "Jamie", sagte er mit belegter Stimme und einem Flackern im Blick. "Meine große Liebe bist du. Nur du allein, und niemand sonst." Heiße Gänsehaut rieselte über den ganzen Körper Jamies. Im ersten Moment glaubte er, sich verhört zu haben, doch so wie die Info in seinem Hirn ankam und er sich bewusst wurde, dass Caris Worte genauso echt waren wie dessen Gefühle, saß er nur noch da, mit vor Fassungslosigkeit offenem Mund und erbarmungslosen Tränen in den Augen, die seine Wangen herunterrannen. Er sah Caris Gesicht nur noch durch einen Schleier, aber das spielte keine Rolle, als er ihm behutsam bedeutete, zu ihm zu kommen und ihm seine Nähe zu schenken. Als Jamie seinen Freund zum ersten Mal in seinen Armen hielt, mit der Gewissheit, dass dieser ihn auch liebte, tränkte er dessen Nachthemd mit seinen Tränen aus Glück. Er weinte leise an seiner Brust, bis er vor Erschöpfung und Erleichterung einschlief, und dann war es Cari, der über seine Träume wachte, wie ein Engel aus Fleisch und Blut. Kapitel 23: Quick To React -------------------------- Quick To React   ____                                                                                                                                                                         ____     Ich will nur, dass Du weisst, / wie oft ich Briefe an Dich schreib / und sie wieder zerreiss / und dass ich Dich liebe und so'n Scheiss   ____                                                                                                                                                                         ____   Eigentlich stellte Cari keine sonderlich großen Erwartungen an seinen Briefkasteninhalt. Für gewöhnlich fanden sich nur lästige Rechnungen zwischen uninteressanten Werbeprospekten und kostenlosen Wochenzeitschriften. Deshalb war es nicht verwunderlich, dass er auch heute nur hastig in den Kasten griff und den ganzen Stapel herauszog, der neu eingetrudelt war, um ihn flüchtig durchzuschauen. Da er Tim und Rikki im Schlepptau hatte, die bereits darauf warteten, dass er endlich fertig wurde, ließ er sich noch weniger Zeit mit seiner Poststudiererei als sonst. Wie erwartet fiel ihm eine bekloppte Rechnung auf, hier gar eine Mahnung, aber was war eigentlich das hier? "Mann, jetzt komm endlich mal aus dem Arsch!", stöhnte Tim, laut dem Cari bereits viel zu viel Zeit vertrödelt hatte. "Deine Liebesbriefe kannst du auch später noch lesen." "Ja", ergänzte Rikki mit dem Anflug eines Schmunzelns. "Vielleicht haben sie sich nachher sogar noch vermehrt." Liebesbriefe, die Zellteilung vornahmen und sich somit vervielfältigten? Cari fand den Gedanken ziemlich absurd und hätte seine Kumpels in einer anderen Situation wohl gefragt, ob sie bereits einen im Tank hatten, aber im Moment kümmerte ihn nur dieser blütenweiße Brief ohne nennenswerten Absender. Ja, auf dem Umschlag mochte in großer, ausladender Handschrift 'Für Cari' stehen, aber das musste gar nichts heißen. Oder aber es hieß sehr viel. "Was ist das?" Rikki machte einen langen Hals, um einen Blick auf das zu werfen, über dem Cari verstummt war. "Ein Liebesbrief vom Zollamt?" "Ha, du mit deiner Fahrweise kriegst sicherlich ständig Liebesbriefe vom Zollamt." "Wohl eher Erpresserbriefe", berichtigte Cari den feixenden Tim, während die Neugier gewann und er jenen mysteriösen Brief prompt öffnete. "So viel Kohle, wie die schon von mir geschluckt haben..." "Wenn du auch ständig solche teuren Fotos machen lassen musst, du eitler Schönling..." Cari blieb die Erwiderung auf diese Worte schuldig, denn obwohl er ohnehin ahnte, dass es sich bei dem Brief entweder um eine sehr böse oder sehr seltsame Nachricht handeln musste, machte er vor Überraschung ziemlich große Augen, so wie er den gefalteten A4-Zettel aus dem Umschlag zog. Stirnrunzelnd betrachtete er die handschriftlich verfassten Worte. "Was denn?" Selbst Rikki zog nun dezent beunruhigt eine Augenbraue in die Höhe. "Sag bloß, jemand hat Jamie entführt und will nun Lösegeld für ihn." "Ach, so ein Quark...", nuschelte Cari, der den Blick nicht mehr von dem Brief abwenden konnte, was Tim jedoch nicht davon abhielt, noch einen Spruch zu reißen. "Fraglich, ob wir für den kleinen Pisser Lösegeld zahlen werden." "Oh Shit." Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ Cari den Brief sinken. Ein erleichtertes, ja regelrecht belustigtes Lächeln wuchs auf seinem Gesicht. "Ich frag mich echt, was das nun wieder soll." "Was?" Damit hielt er seinen Kumpels den Brief hin, woraufhin diese sich auf ihn stürzten wie hungrige Hyänen und noch gieriger zu lesen begannen.   Lieber Cari,   Eigentlich liegt mir so was überhaupt nicht. Das hier ist wohl mein gefühlt zwanzigster Versuch, etwas Brauchbares zustande zu bekommen...doch was ist bei so was eigentlich brauchbar? Ich weiß es selbst nicht. Deswegen komme ich einfach schnell zur Sache, damit ich es endlich hinter mir habe und nicht länger hadern muss. Cari, ich habe gemerkt, dass ich etwas für dich empfinde. Etwas, das ich besser nicht empfinden sollte. Du sollst wissen, dass ich mir das nicht ausgesucht habe. Wenn ich die Wahl gehabt hätte, ich hätte mich niemals auf diesen Unsinn eingelassen. Und dann hätte ich dir auch diesen katastrophalen Brief nicht schreiben müssen. Wirklich, ich schäme mich dafür. Ich schäme mich eigentlich für kaum etwas, aber das hier ist mir äußerst unangenehm. Besonders unangenehm ist es mir, dass ich eigentlich nur über mich spreche, obwohl es hier eigentlich doch um dich gehen sollte. Um das, was du für mich bist. Schon immer. Ich liebe dich, Cari. Es mag befremdlich klingen, aber genauso klingt es auch schön. Ich tue es nicht freiwillig, aber ich mag es einerseits. Kann man gegenüber der Liebe auch so etwas wie ein Stockholm-Syndrom entwickeln? Falls ja: Here I am. Bitte glaube nicht, dass ich jetzt etwas von dir erwarte. Ich will eigentlich nur, dass du weißt, dass ich in manchen Nächten nicht mehr schlafen kann, weil ich an dich denken muss. Dann fange ich an, jedes kleine Detail deines Verhaltens mir gegenüber zu analysieren, in der Hoffnung, dass ich etwas entdecke, das mir beweist, dass du mich auch gern hast, auf diese Weise. Okay, ich würde mir das schon wünschen. Natürlich würde ich es mir wünschen. Jeder wünscht sich, dass seine Gefühle erwidert werden. Aber ich kann es nun mal nicht erzwingen.   Du hältst mich nun sicherlich für einen Idioten, und das bin ich auch. Aber du bist einfach nur wunderschön und zugleich irre sexy, wie soll man da nicht zu einem schwanzgesteuerten Vollidioten mutieren?   Nun, am liebsten würde ich diesen Wisch nun auch wieder zerreißen, und vielleicht mache ich es ja auch noch. Falls ich so wahnsinnig bin und es nicht tue: Ich bin zu feige, um meinen Namen zu nennen.   In Liebe, Dein Verehrer   Bereits während des Lesens hatten Tim und Rikki immer wieder verstohlen glucksen müssen, doch so wie sie Cari den Zettel wieder in die Hand drückten, lachten sie sogar relativ offen und relativ lauthals, was Cari zunächst etwas ärgerlich auf sich bezog. "Danke fürs Auslachen", grummelte er. "Als ob ich was dafür könnte, dass ich solche Post bekomme." "Klar kannst du da was dafür", entgegnete Tim breit grinsend. "Wieso musst du auch so unverschämt gut aussehen?" "Klar." Cari starrte ihn ohne zu blinzeln böse an. "Und wenn ich einen kurzen Rock trage, bin ich dann automatisch zur Vergewaltigung freigegeben oder was?" "Nun reg dich ab", versuchte Rikki ihn zu beschwichtigen und tätschelte ihm die Schulter. "Wahrscheinlich stammt der Brief von irgendeinem durchgeknallten Fan-" "-der mich Mark-Chapman-like abknallt, wenn ich seine Gefühle nicht erwidere?" Cari kannte seine paranoide Ader bereits zur Genüge, und er wusste deshalb auch, dass sie ihm oftmals ziemlichen Unsinn zuflüsterte. Nicht jede Person, die einem anderen Liebesbriefe schrieb, war ein kaltblütiger Killer, der abdrehte, wenn er einen Korb bekam. Im Grunde klangen die Worte des Briefschreibers gar nicht wie jene eines brutalen Mörders. Viel eher machte er auf Cari einen verunsicherten Eindruck. Offenbar kämpfte er seit einiger Zeit mit Selbstzweifeln. "Vielleicht hat dir ja auch ein hübsches Mädchen geschrieben", stellte Tim weitere Vermutungen an, denen Cari jedoch sofort den Wind aus den Segeln nehmen konnte. "Ein schwanzgesteuertes Mädchen?" Er verzog schmerzlich das Gesicht. "Ich glaube nicht, dass ich mich an einem Mädchen mit Penis erfreuen könnte..." "Vielleicht kommt er aber auch von Jamie." Caris Blicke hefteten sich genauso erschrocken wie jene Tims auf den Bassisten, der sich deshalb verpflichtet sah, zumindest die Schultern zu heben und seine Meinung zu verteidigen. "Was denn, kann doch sein. Seine Handschrift ist-" "Nie im Leben würde Jamie mir so was schreiben." Cari hatte sich ein wenig zurückgezogen und pfriemelte nun den Brief zurück in den Umschlag. Vor allen Dingen tat er es deshalb, weil er somit niemanden mehr anschauen musste. In diesem Moment konnte er niemanden der beiden anblicken. "Das sieht Jamie überhaupt nicht ähnlich." "Und wenn der Brief von Jamie wäre?" Rikki legte den Kopf schief und maß Cari neugierig. "Einfach mal angenommen. Was würdest du dann machen?" Dir auf die Fresse hauen, erwiderte Cari in Gedanken, während ihm keine Antwort auf die Frage einfiel, die keine Ausflucht dargestellt hätte. Schließlich konnte er seinen Kumpels unmöglich gestehen, dass er wohl ziemliches Herzklopfen bekommen hätte, wenn Jamie ihm auf diese Weise seine Gefühle gestanden hätte. Er hätte bereits Herzklopfen bekommen, wenn Jamie ihm überhaupt etwaige Gefühle gestanden hätte, ganz egal, auf welche Weise. Denn ein klein wenig fühlte er sich wie der Verfasser des Briefes. Auch er konnte in manchen Nächten nicht schlafen, weil er an den schönen Sänger denken musste und sich ganz und gar in den Fantasien verlor, in denen er ihm ganz nah war und ihm Zärtlichkeiten schenkte... "Gar nichts würde ich machen", sagte er schließlich bestimmt und stopfte den Brief, der kaum mehr in den Umschlag passen wollte, letzten Endes mit roher Gewalt hinein. "Vergesst den Scheiß. Irgendjemand wird sich einen Scherz erlaubt haben, das ist alles." Zum Glück bohrten Tim und Rikki nicht weiter nach und vergaßen das Schreiben tatsächlich recht schnell über einem Bier und dem ein oder anderen Schnaps. Auch Cari zwang sich, nicht länger über den mysteriösen Brief nachzugrübeln, brachte ihm dies doch ohnehin null Punkte ein. Dadurch würde er auch nicht ergründen können, wer ihm solch bizarre Zeilen geschrieben hatte. Irgendwann wollte er es auch gar nicht mehr wissen.   Erst, als er am nächsten Mittag noch recht schlaftrunken und verkatert das Altpapier herunterbringen wollte, kam er ihm wieder in den Sinn. Allerdings nur vage, war er noch zu kaputt, um sich an irgendwelchen Gedanken festzubeißen. Gerade noch so hatte er es geschafft, jeglichen Papiermüll zusammenzusuchen, wobei ihm auf seiner Suche der Brief aufgefallen war, der noch immer wartend auf der Flurgarderobe lag. Ein letztes Mal hatte er einen Blick auf die Adressierung geworfen, dann war der Brief bei dem restlichen Altpapier gelandet und zur Tonne abtransportiert worden. Nun öffnete Cari den Deckel derselben und wollte den Sack hineinheben, als er die Präsenz einer Person hinter sich wahrnahm. So wie er sich irritiert herumdrehte, erblickte er zu seiner Überraschung Jamie, welcher sich gerade nach etwas bückte, das er wohl unbemerkt verloren hatte. Er erkannte, dass es der Brief war. Gerade wollte Cari zu einer unbeschwerten Begrüßung ansetzen und seinem Freund mitteilen, dass er aufgrund seines Termins gestern eine Menge Spaß verpasst hatte, als der Sänger sich erhob, den Briefumschlag in der Hand und Cari schweigend anschaute. Aus Augen, die von einer tiefen Verletzung erzählten, die er jedoch zu verschweigen versuchte. "Der sollte wohl auch mit in den Müll, nehme ich an", mutmaßte er und nickte bitter mit zusammengepressten Lippen, als Cari keine Reaktion zeigte. "Gut, dann weiß ich nun wenigstens, woran ich bin." Er warf den Brief achtlos in die Mülltonne. "Hab mir ja eh keine wirklichen Hoffnungen gemacht." Cari verfolgte das Geschehen, als würde er lediglich Beobachter sein, aber nicht wirklich daran teilnehmen. Sein Blick hielt sich lange an dem Brief fest, wie er da in der Mülltonne lag, einsam und ungeliebt, da, wo Cari ihn vor ein paar Minuten ohnehin noch haben wollte. Aber nun schlich sich langsam eine unglaubliche Vorahnung in seine Gedanken. Etwas, das ihm schier die Sprache raubte, aber auch dafür sorgte, dass er Jamie anschaute, mit sich öffnenden und wieder schließenden Lippen, die etwas sagen wollten, aber nichts sagen konnten. "Ich hoffe mal, du kannst den Scheiß wenigstens schnell vergessen", hörte er Jamie sagen, doch seine Worte drangen nur wie durch eine Watteschicht zu ihm durch. "Wenn ich deshalb noch meinen besten Freund verliere, kannst du mich gleich mit in die Mülltonne stopfen." Der Sänger versuchte seinen Schmerz mit einem tapferen Lächeln zu verdrängen, und in diesem Moment wachte Cari endlich aus seiner Trance auf und begriff, was gerade geschah. "Ich-ich hab deine Schrift gar nicht erkannt", brachte er stammelnd hervor, während Jamie ihn ohne irgendeine Gefühlsregung im Blick anschaute. Nur die Herbstsonne brachte seine grünen Augen zum Schimmern, was so wunderschön aussah, dass Cari am liebsten... "Weil du sie nicht erkennen wolltest", stellte Jamie bestimmt fest und biss angespannt auf sein Piercing. "Du hast nicht wahrhaben wollen, dass ich etwas für dich empfinden könnte. Weil du es nicht erwiderst. Natürlich tust du es nicht. Du bist ja auch eine Hete und-" "Jamie, ich..." Er brach ab, weil die Gefühle so heftig über ihn hereinbrachen, dass sie sein ganzes Denken beherrschten. Dafür ließ er den Müllsack wie von fremder Hand gelenkt los und machte dann einen Schritt in Jamies Richtung, dann noch einen. Bis er direkt vor ihm stand und so überwältigt von seinem wundervollen Freund war, dass er einfach die Arme um ihn schlang und ihn fest an sich drückte. "Wenn ich gewusst hätte", nuschelte er gegen seinen Hals, um einen klaren Gedanken ringend in all den Empfindungen, die ihn zu übermannen drohten. "Wenn ich gewusst hätte, dass der Brief von dir ist..." Er spürte, wie Jamies Finger sich bei diesen Worten in sein Shirt krallten, und genauso spürte er auch die seine Halsbeuge sanft kitzelnden Wimpern, als sein Freund die Lider schloss, erleichtert darüber, an dem Ort angekommen zu sein, nach dem sein Herz sich sehnte. "Ich liebe dich." Jamies Atem, der diese Worte formte, traf warm und feucht auf Caris Haut, und er bekam sie auf genau dieselbe Weise zurück. "Ich liebe dich auch." Ein Hauch auf seine kühle Wange, gefolgt von einem Kuss auf jene, einem Kuss, der ihm verriet, dass jenes Gefühl, welches die Herzen der beiden Männer erobert hatte, für immer währen würde. Als Cari sein Gesicht in den langen, schwarzen Haaren seines Freundes vergrub, vermutete er, dass er sich an deren Duft nach den letzten goldenen Septembertagen und reifen, roten Äpfeln auf ewig zurückerinnern würde. Denn den Tag, an dem man die Liebe fand, vergaß man nie mehr. Kapitel 24: Dominant Player --------------------------- Dominant Player     Es hatte lange gedauert, ehe Jamie diesen bedeutenden Schritt in Richtung der Auslebung seiner Sexualität gehen konnte. Im Grunde war es ausgerechnet Caris Schuld, dass er den Sprung ins Ungewisse wagte, nur ahnte der Drummer davon natürlich nichts. Jamie hätte es nie fertig gebracht, ihm zu erzählen, dass ihm neulich ein Zettel aus der Hosentasche gefallen war, der für Jamie äußerst interessante Informationen beinhaltet hatte. Ein Wink des Schicksals war ihm untergekommen, der ihm eine gewisse Adresse samt Termin für einen Stammtisch der extravaganten Art genannt hatte. Nein, dieser richtete sich nicht ausschließlich an Männer, die auch oder ausschließlich auf Männer standen. Dass Jamie bi war wusste er bereits seit einigen Jahren, und er lebte es auch aus, mit diesem oder jenem Partner, ohne sich dabei in eine Beziehung zu stürzen. Beziehungen waren ihm eindeutig zu anstrengend und verbindlich - seine Kraft und Hingabe legte er viel lieber in seine bislang unerfüllten Fantasien. Fantasien, für die es kein Ventil gab, Fantasien, zu speziell, um sie auszuleben. Man fand an der nächsten Ecke oder im nächsten Club einfach niemanden, der zufällig auf die Gangart stand, die Jamie insgeheim bevorzugte. Deshalb kam ihm dieser Stammtisch gerade recht. Und deshalb wagte er es, der nächsten Zusammenkunft der Geneigten beizuwohnen. Natürlich kämpfte er mit einer gewissen Nervosität, hatte er doch keine Ahnung, was auf ihn zukommen mochte. Vielleicht würde er in Gesellschaft all dieser erfahrenen Menschen alsbald merken, dass er seiner Leidenschaft nicht würdig war. Vielleicht würden sie Neulinge wie ihn noch nicht einmal aufnehmen. Schließlich besaß er keinerlei praktische Erfahrungen in dieser besonderen Sparte der Sexualität, hatte nie die Gelegenheit gehabt, solche sammeln zu können. Bestimmt würde er sich sehr verloren unter all diesen Leuten mit ihren bizarren Neigungen fühlen. Er würde sich an seine Schulzeit erinnert fühlen, während der er sich unter seinen Klassenkameraden ebenfalls ziemlich fehl am Platz vorgekommen war. Und sein mulmiges Gefühl ließ erst recht nicht nach, so wie er die kleine, schummrige Kneipe betrat und dort die bereits Anwesenden scheu musterte, die sich bereits angeregt bei einem Bier unterhielten. Männer, aber auch Frauen hatten sich zusammengefunden, lachten und scherzten wie gute Bekannte miteinander. Kein Wunder, dass sie Jamies Anwesenheit erst bemerkten, als er sich mit einem schüchternen Lächeln im Gesicht an die Tischkante schob. Heute gelang es ihm partout nicht, seine Unsicherheit mit einer großen Klappe zu überspielen. Vielleicht hätte er sich vorher Mut antrinken sollen, aber eigentlich hatte er nicht halb betrunken bei diesem für ihn wichtigen Event aufkreuzen wollen. Nun aber, als sich mindestens sechs Augenpaare auf ihn richteten, wünschte er sich, es doch getan zu haben. Er fühlte sich wie ein Eindringling, auch wenn ihn alle eher neugierig als feindselig musterten. Allerdings meinte er auch in den Augen mindestens eines der Typen so etwas wie Misstrauen zu entdecken. Es war, als würde hier ein großes Geheimnis zwischen allen Beteiligten gehütet werden. Etwas, das Außenstehende nicht verstehen und noch weniger nachvollziehen konnten. Und so war es schließlich auch. "Hi, ich bin Jamie", stellte er sich mit einem schiefen Lächeln vor und fühlte sich schon jetzt wie ein Volltrottel. "Ich würde gerne-" Er hielt abrupt inne, als jemand an ihm vorbeirauschte, hörbar außer Atem. "Sorry", keuchte die Person und schob sich gehetzt auf ihren Platz. "Ich bin zu spä- oh." Im nächsten Augenblick hatte der verdutzte Jamie den Blick des Kerls aufgefangen, der verwundert inne hielt und es nicht einmal mehr schaffte, seinen Hintern auf den Stuhl zu pflanzen, obwohl er bereits halb in die Hocke gegangen war. "Jamie..." Erst jetzt ließ er sich langsam nieder, jedoch dem Sänger noch immer in die Augen schauend, während der Sänger ihm in die Augen schaute. Wie erstarrt registrierte Jamie, dass er offenbar doch nicht auf ausschließlich unbekannte Gesichter bei diesem Stammtisch getroffen war. Aber wenn man nun vermutet hätte, dass ihm dies das flaue Gefühl in der Magengegend nahm, so stellte dies ein Irrtum dar - in Wirklichkeit nahm seine Nervosität noch weiter zu, und sein Herz klopfte ihm bis zum Hals. Was zum Teufel machte Cari hier? Natürlich, er hatte diesen Zettel mit dem Termin in seiner Hosentasche gehabt, aber Jamie hatte geglaubt, dass dieser ihm gegen seinen Willen von einem verzweifelten Werber zugesteckt worden war, der aufgrund Caris äußerer Erscheinung angenommen hatte, dass er vielleicht auf ein paar extremere Sexpraktiken stand. Und offenbar tat er dies wirklich. Ansonsten wäre er nicht hier gewesen. "Ihr kennt euch also?", wurde nun die Stimme eines Mannes laut, der sich jedoch nicht an ihn, sondern an Cari richtete. Dieser war inzwischen aus seiner Schockstarre gänzlich erwacht. "Kann man so sagen", erwiderte er und warf dabei Jamie einen Blick aus geheimnisvoll funkelnden Augen zu. "Dieser Typ ist zufällig mein bester Freund." "Dann hast du ihn eingeladen?" Seine linke Augenbraue hüpfte in die Höhe. "Oh, mitnichten." Er orderte per Fingerzeig ein Bier beim Kellner, ehe er sich wieder Jamie mit Blicken zuwandte, jedoch nach wie vor nicht mit ihm, sondern über ihn sprach. "Ich wundere mich selbst darüber, wie er zu uns gefunden hat...und vor allen Dingen, warum er überhaupt hier ist." "Ich kann es euch erklären", hörte Jamie sich selber sagen. "Vorausgesetzt, ihr bietet mir einen Stuhl an." Ein Kerl mit schwarzen Haaren deutete auf den Platz neben sich, woraufhin Jamie sich hinsetzte, was ihm zudem ermöglichte, etwas Zeit zu schinden, um sich zu sammeln und die wirren Gedanken, die seinen Kopf fluteten, zu sortieren. Verflucht noch eins, er kam schlichtweg nicht darüber hinweg, dass ausgerechnet Cari eines der Mitglieder dieses Stammtisches war. Klar, Cari war noch nie ein sonderlich konventioneller Typ gewesen, genauso wenig wie er selbst, weshalb sie bald beste Freunde geworden waren, aber solche Vorlieben hätte er ihm nicht unbedingt zugetraut. Vorlieben, die ihm einen unsäglichen Sexappeal verliehen... "Gut", beschloss in diesem Augenblick Cari, der die Hände auf dem Tisch gefaltet hatte und Jamie geduldig musterte. "Dann erzähl den anderen erstmal etwas über dich." Unter seinen Blicken fühlte er sich so unwohl wie nie zuvor, ja, sie schüchterten ihn regelrecht ein, was er jedoch nicht wahrhaben wollte. Deshalb riss er sich zusammen und begann zu sprechen. "Wie schon erwähnt, mein Name ist Jamie, ich spiele gemeinsam mit Cari in einer Band." Er wagte es, dem Drummer provokant in die Augen zu sehen. "Und ich bin bi." Dieser wusste natürlich um die Sexualität seines Freundes, hatte er doch noch nie einen Hehl aus dieser gemacht. Und trotzdem adressierte Jamie diese Offenbarung heute direkt an ihn. Wollte Jamie ihm denn etwas mitteilen? Etwas, von dem Cari ohnehin schon ziemlich lange wusste? Blicke logen schließlich nicht. Und Penisse erst recht nicht. Ein gefälliges Schmunzeln huschte über das Gesicht des Schlagzeugers, was Jamie jedoch ignorierte. Viel mehr nämlich beschäftigte ihn der Fakt, dass Cari nicht nur wie ein normales Mitglied, sondern gar wie der Leiter dieses Stammtisches wirkte. Wie viel Erfahrung er haben musste, wenn dem tatsächlich so war. Wieso zum Teufel hatte er Jamie nie etwas darüber erzählt? Die Geheimniskrämerei in diesen Kreisen ging seiner Meinung nach etwas zu weit. "Du hast also auf wundersame Weise zu uns gefunden", fuhr Cari fort und schmunzelte dabei genüsslich. "Was macht dich denn so sicher, dass du einer von uns bist?" Abermals sammelte Jamie sein komplettes Selbstbewusstsein, um mittels diesem seinem Freund lässig und gleichzeitig äußerst herausfordernd in die Augen zu sehen. "Ich habe dominante Neigungen." Ein Raunen ging durch die Runde, ein paar Mitglieder begannen kurz miteinander zu tuscheln, was Jamie sich fragen ließ, ob dominante Neigungen denn eine Seltenheit darstellten. Lediglich Cari wirkte nach wie vor sehr gefasst, fast so, als würde ihn diese Antwort keineswegs verwundern. Nun war es ein anderer Kerl, der sich mit einer Frage an den Neuling wendete. "Hast du denn bereits Erfahrung in diesem Bereich?" Jamie hatte sich denken können, dass die Runde daran interessiert sein würde, aber ein Wappnen für diese Frage brachte ihm auch nichts - die etwas unschöne Wahrheit musste nichtsdestotrotz ausgesprochen werden. "Leider noch nicht." Schon wieder wollte Jamie den Blick senken, nachdem er Cari für den Bruchteil einer Sekunde in die Augen geschaut hatte. Doch er ermahnte sich, diese unterwürfige Geste vor seinem besten Freund zu vermeiden. Anstelle ergänzte er mit fester Stimme: "Zumindest besitze ich noch keine praktische Erfahrung, dafür jedoch einiges an theoretischer." Es sollte wahrscheinlich nicht für seine Ohren bestimmt sein, aber er hörte die beiden miteinander flüsternden Mädels dennoch das Wort 'Internetdom' benutzen. Natürlich klang es recht abfällig. Niemand nahm eine Person mit dominanten Neigungen ernst, die bislang lediglich fantasiert hatte. Und das war es, was Jamie so hasste. "Was soll ich auch machen, wenn ich nie einen passenden Partner dafür gefunden habe?", versuchte er sich zu verteidigen, woraufhin Cari ihn zu beschwichtigen versuchte. "Wir alle haben mal angefangen", gab er ihm zu verstehen, was diese Jamie bisher unbekannte Facette seines Freundes noch deutlicher herausarbeitete. Gewissermaßen kam er ihm plötzlich vor wie ein Fremder. Er sah ihn selbst auf einmal mit ganz anderen Augen. "Dass du hierhergekommen bist, ist der erste Schritt in die richtige Richtung." "Woran merkst du denn eigentlich, dass du dominant sein könntest?", erreichte Jamie eine weitere Frage, die jedoch mit einigem an Misstrauen gespickt war. Neulinge hatten es trotz Caris Worten sicher nicht leicht in diesen Kreisen. Sie mussten erst einmal auf Herz und Nieren geprüft werden - seit dem Erfolg diverser Pseudo-SM-Bücher tummelten sich bestimmt viele schwarze Schafe in den Gefilden der härteren Gangart. "Nun ja." Jamie kratzte sich das tätowierte Handgelenk und spielte zugleich mit der Zunge an seinem Piercing, während er seine Gedanken sortierte. "Ich stellte es mir als ziemlich erregend vor, jemanden zu führen. Die Oberhand über jemanden zu besitzen. Und ihn zu benutzen." "Würdest du gerne mal jemandem wehtun?" Jamie presste die Lippen aufeinander. "Ich weiß nicht. Ich glaube eher nicht." "Und wie siehts mit Fesseln aus?" Der Typ, der wahrscheinlich Caris Stellvertreter war und das Verhör vornahm, maß Jamie fast ein wenig streng aus großen, hellen Augen. Der Sänger konnte dessen dominante Ausstrahlung förmlich spüren. Sie war fast so präsent wie die Caris. Aber besaß keine halb so intensive Wirkung auf ihn wie die seines Freundes. Die Blicke, die Cari ihm an diesem Abend zuwarf, zogen ihn förmlich in ihren Bann und machten etwas mit ihm. Mit seinem Inneren. Mit seiner Seele. "Fesselspiele würde ich gerne mal ausprobieren", gestand Jamie der Gruppe. Da war es wieder, dieses unbändige Funkeln in den schönen, großen Augen seines besten Freundes, das ihm zugleich so fremd und doch so heimelig-vertraut war. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass Cari ihn jemals so angesehen hatte - womöglich hatte er seine Neigung ihm gegenüber absichtlich zurückgehalten. Doch heute tat er es nicht mehr, und Jamie fragte sich ernsthaft, was ihm gerade durch den Kopf ging. Ob er seine Offenbarungen sexy fand? Oder ob er sich insgeheim ebenfalls über seine Unerfahrenheit amüsierte, so wie die anderen? Alles, was Jamie wusste, war, dass er gerne mehr über Cari und dessen Vorlieben erfahren hätte. Oh, er hätte gerne jedes versaute Detail seines Gedankengutes geflüstert bekommen und noch lieber alle möglichen Anekdoten bezüglich seines Sexuallebens gehört. Aber dafür war heute nicht der richtige Zeitpunkt. Um mit ihm über seine Neigungen offen zu sprechen, wollte er mit ihm allein sein. Den anderen Anwesenden vertraute er schließlich nicht so sehr wie seinem langjährigen Kumpel. Intime Dinge wollte er mit ihnen nicht besprechen, das stand schon jetzt fest. "So, Jamie", setzte Cari an, nachdem niemand anderes mehr eine Frage hatte und legte den Kopf schief, während er seinen Freund prüfend musterte. "Was wünschst du dir denn? Hast du Lust, in sehr naher Zukunft erste Erfahrungen bezüglich deiner Neigungen zu sammeln?" Jamie nickte kaum sichtbar, da es ihm nach wie vor nicht wirklich behagte, ein Thema, das ihm so viel bedeutete, vor fremden Leuten zu diskutieren. Wie gerne hätte er dieses Gespräch mit Cari allein geführt... "Ja", erwiderte er schließlich etwas scheu. "Ich habe bereits viel zu lange darauf gewartet." Caris Blick schweifte daraufhin in die Ferne, während der Drummer sich nachdenklich das Kinn rieb. Dann jedoch kehrte er zu Jamie zurück und sah ihm genauso offen wie bestimmt ins Gesicht. "Wenn das so ist, solltest du die Möglichkeit erhalten, dich auszuprobieren", stellte er klar und verschränkte die Finger ineinander. "Allerdings sollte dir für den Anfang jemand an die Seite gestellt werden, den du bereits kennst. Das macht es einfacher, weil bei BDSM viel über die Körpersprache vermittelt wird. Jemanden, den du kennst, kannst du viel besser lesen und ohne Worte verstehen." "Okay..." Jamie wollte fragen, was das nun bedeutete, als Cari das Kinn etwas anhob und beinahe auf ihn herabschaute. "Ich stelle mich dir zur Verfügung", beschloss er, was Jamie zugleich nervös machte wie auch verwunderte. Er schluckte seine Frage bezüglich Caris Neigungen jedoch herunter und konzentrierte sich gänzlich auf das Gefühl, welches die Gewissheit, dass ausgerechnet Cari mit ihm eine Session veranstalten wollte, in ihm auslöste. Erregung drohte ihn zu übermannen, und er spürte, wie sich sein Blick verschleierte, doch so, wie ihm gewahr wurde, dass er sich zu verletzlich zeigte, rief er sich schnell zur Beherrschung und konzentrierte sich ganz auf Caris Augen, die ihn fragend musterten. "Ist das in Ordnung? Könntest du dir vorstellen, mit mir zu spielen?" Was für eine Frage...Cari musste die Antwort darauf bereits kennen, hatte Jamie sie ihm doch den ganzen Abend über mit einer Deutlichkeit vermittelt. "Ja", hauchte Jamie leise und zwang sich, nicht wieder die Lider zu senken. "Ich kann es mir sehr gut vorstellen." Der Gedanke daran, Lust mit diesem hochattraktiven Kerl zu erleben, brachte ihn schier um den Verstand. Ihm war, als wäre er der Erfüllung seiner kühnsten Träume näher gekommen als jemals zuvor, und das betraf nicht nur die Auslebung seiner Neigungen. Nein, dies hatte vor allen Dingen etwas mit seinem Spielpartner zu tun. Er musste erkennen, dass er schon lange den verborgenen Wunsch hegte, ihm nahe zu kommen, ihn zu spüren auf die intensivste Weise, die zwei Menschen verbinden konnte. Die bloßen imaginären Bilder prickelten in seinen Lenden und sorgten dafür, dass er eine heiße Sehnsucht entwickelte. Eine heiße Sehnsucht nach seinem besten Freund und dessen kundigen Händen, nach seinen weichen Lippen und seiner verletzlichen Nacktheit... "Alles klar." Cari nickte ihm mit einem feinen Lächeln zu. "Dann stelle ich dir frei, mich nach deinem Belieben zu dominieren und zu versklaven. Morgen Nacht gehöre ich ganz dir, mein Herr." Jamie erbebte innerlich ob dieser verheißungsvollen Aussichten, auch wenn er ebenfalls deutlich spüren konnte, dass irgendetwas an diesen Worten falsch war. Irgendetwas fühlte sich nicht richtig an, verriet ihm seine Seele, aber er verdrängte diese Gewissheit und stellte sich viel mehr darauf ein, eine schlaflose Nacht voll verruchter Fantasien durchleben zu müssen, die allesamt nur um eine Person kreisten. Um Cari, zu dem er in seinen Gedanken stets aus einer knienden Position aufschaute, um unter dessen rügenden, strengen Blick zu erschaudern.     *     Der nächste Abend zog ins Land, auch wenn sich Jamies Ansicht nach die Stunden bis zu diesem wie Kaugummi dehnten. Er hatte kaum Schlaf gefunden, wie er es sich bereits gedacht hatte, aber dank eines Energydrinks und diversen Tassen Kaffee würde er wenigstens für ein paar Stunden wach genug sein, um sich Cari und dem Spiel zu widmen. Jedoch war er nicht nur hellwach, sondern aufgrund des Koffeins ziemlich fahrig und unausgeglichen, so wie er sich auf den Weg zu der Wohnung seines Freundes machte, wo die Session stattfinden sollte. Cari hatte ihm den Schlüssel zu seinem Reich ausgehändigt, damit er nicht klingeln musste, was Jamie zu diversen Spekulationen ermuntert hatte. Er hegte den erregenden Gedanken, dass Cari bei seinem Eintreffen bereits nackt war und bereit, sich Jamie zu schenken, mit allem was er hatte, und dies wiederum machte es dem Sänger noch schwerer, das Schlüsselloch zu treffen. Er fuhrwerkte eine geschlagene Minute herum, bis der Schlüssel endlich passte und er die Tür öffnen konnte. Mit wild klopfendem Herzen trat er in die ihm bekannte Wohnung ein, staunte jedoch nach ein paar Schritten nicht schlecht, als er Cari im Flur vorfand, in einer hockenden Haltung, mit unterwürfig gesenktem Kopf und ohne auch nur ein Fetzen Stoff am Leib. Letzterer Fakt war es auch, der Jamie das lustvollste Prickeln bescherte. Alles andere waren nur nette Beigaben. "Willkommen, Herr", begrüßte Cari ihn mit leiser Stimme und senkte den Kopf noch ein wenig weiter. Jamie sah einen Teil des bloßen Nackens seines Freundes, hatte dieser seine Haare doch zu einem Zopf gebunden, dessen Spitzen bis zu seinem Rücken reichten. Ein schöner Kontrast war das - schwarzes Haar auf fast schneeweißer Haut, doch Cari war alles andere als ein Schneewittchen. Er war sexy und männlich, selbst in dieser Position, und Jamie verzehrte sich danach, auch den Rest seiner Blöße endlich sehen zu können. Der Anblick seines Pos war bereits Gold wert, aber Jamie verzehrte sich regelrecht nach dem Prachtstück von Schwanz, wollte wissen, ob sein Freund bereits hart war. Ob ihn die Vorfreude genauso geil machte wie ihn. Erst jetzt stellte Jamie fest, dass Cari zudem ein Halsband mit einem Ring in der Mitte samt einer dünnen Kette trug, die er seinem Herrn nun auf ausgestreckten Händen darbot, den Blick dabei noch immer gesenkt haltend. "Bitte, führe mich." Um ehrlich zu sein hatte Jamie keine Ahnung, was er eigentlich tun sollte. Aus Ermangelung an Alternativen griff er jedoch nach der Kette, die er etwas unsicher dreinblickend in der Hand hielt. "Ähm...willst du gleich mit ins Schlafzimmer kommen oder...wollen wir erst noch etwas anderes machen?", fragte er seinen Sklaven, der, irritiert ob dieser unerwarteten Worte, den Blick hob und Jamie verwundert anschaute. "Was wir tun, obliegt allein dir, Herr", sagte er, jedoch schon mit nicht mehr so viel Ehrfurcht in der Stimme wie noch vor ein paar Augenblicken. "Ich gehorche deinen Anweisungen, egal, wie diese auch lauten. Ich gehöre dir." Er konnte sich vorstellen, dass es eine dominante Person zu erregen wusste, wenn ihr Eigentum sich ihr freiwillig hingab, aber Jamie fühlte rein gar nichts. Im Gegenteil, ihn beschlich abermals das Gefühl, dass etwas mit der Situation nicht stimmte. Aber diesen Gedanken ließ er nicht zu - er hatte mit Cari spielen wollen, unbedingt, weil er sich zu diesem Mann hingezogen fühlte, und es konnte doch nicht sein, dass die Fantasien so viel lustvoller waren als die Realität. Also riss er sich zusammen, nahm Cari wortlos bei der Kette und führte ihn trotz seiner Zweifel direkt in das Schlafzimmer. Vielleicht ließ sich das Spiel, welches ihn jetzt schon überforderte, erwies es sich doch als schwieriger, als gedacht, ja abkürzen, indem er seinen Freund sofort verführte. Vielleicht konnten sie die Session ja nachholen, wenn er ausgeschlafen und fit war.   Im Schlafzimmer angekommen hockte Cari sich erwartungsvoll vor Jamie, welcher wiederum abermals vor der Frage stand, was er nun tun sollte. Wäre es gut gekommen, hätte er ihn an der Kette auf das Bett gezogen? Oder hätte er beginnen sollen, ihn zu küssen? Gar zu begrabschen? Nur bei der Vorstellung davon fühlte er sich blöd. All sein theoretisches Wissen über BDSM half ihm nicht bei der Frage, wie man eine Sesssion überhaupt einleitete. "Vielleicht...sagst du mir erst einmal, was du magst", brachte Jamie nach einer Weile des Nachdenkens hervor, in dem die Ungeduld bereits in dem Drummer zu brodeln begonnen hatte. Diesem war natürlich sehr schnell klar geworden, dass Jamie sich nicht in seinem eigentlichen Element befand. Dass die dominante Rolle nicht zu ihm passte. Dass seine Natur eigentlich eine ganz andere war. Anstatt ihm eine Antwort zukommen zu lassen, erhob Cari sich. Jamie registrierte verwirrt, wie Cari sich vor ihn stellte, komplett nackt, aber dabei überhaupt nicht verletzlich wirkend. Wenn hier jemand unsicher war, dann allein Jamie, der mit sich nicht wusste, wohin. Er wusste es erst recht nicht mehr, als Cari harsch sein Kinn packte und seinen flüchtenden Blick zwang, sich auf ihn zu richteten und auf nichts sonst. Vor Schreck ließ der Sänger die Kette los, an der er sich eben noch festgehalten hatte und gab sich seinem heftig gehenden Herzschlag ebenso willenlos hin wie dem dunklen Raubtierblick aus Caris starren Augen. "Hör endlich auf, dir etwas vorzumachen, Kleiner", raunte der Drummer auf betörend-gefährliche Weise, die Jamie einen heißen Schauer über den Rücken jagte. Die beiden Männer waren sich nun ganz nah - nur Millimeter trennten ihre Nasen noch, nachdem Cari in den Intimbereich seines Freundes eingedrungen war. "Du bist kein Herrscher, du bist ein Untertan. Du benötigst jemanden, der dich führt und zurechtweist, der dir sagt, was gut und was schlecht ist." Mit offenem Mund blickte Jamie den Mann an, der jedes Wort, was er sagte, ohne Zweifel ernst meinte. Sie zogen ihn in den Bann seines Freundes und raubten ihm nicht nur den Willen, sondern brachten auch die Mauer zum Einsturz, hinter der er seine devoten Neigungen vor sich selbst verborgen hatte. Die Erregung, die ebenfalls dahinterlag und nun zum Vorschein kam, ging ihm tiefer unter die Haut als jede andere Lust, die er je bei normalem Sex erfahren hatte. "Ich habe es schon gestern festgestellt, dass du am liebsten von mir besessen werden möchtest", sprach Cari weiter und lächelte ein verführerisches Lächeln, das ein verzweifeltes Flehen in Jamies Gedanken freisetzte. "Aber ich dachte, ich lasse dich die Lektion lernen - schließlich hättest du ohnehin nicht auf mich gehört." Er tätschelte behutsam, aber mit einer unterschwelligen Bedrohlichkeit seine Wange. "Und wer nicht hören will, der muss bekanntlich fühlen, mh?" Der Schlag mit der flachen Hand, der seinen Kopf zur Seite schnellen ließ, brannte auf seiner Haut. Fast ein wenig erschrocken suchte er nach Caris Blick, doch kaum, wie er die Härte in dessen Augen fand, brandmarkte seine Hand auch schon die zweite Wange. "Die erste war die Strafe für deine Selbstverleugnung", stellte Cari klar, während Jamie noch fassungslos nach Luft rang und ihn gleichzeitig die Furcht sowie das Verlangen nach mehr auffraßen. "Und die zweite war Ausdruck dessen, dass du mir gehörst und ich mit dir tun und lassen kann, was ich will." Jamie wurde an seiner Halskette gepackt und stolperte gegen die breite Brust seines Herrn, doch er wurde aufgefangen, genauso wie sein Blick von funkelnden, grünen Augen aufgefangen wurde. "Du kannst von Glück reden, dass ich Switcher bin", flüsterte er gegen die Lippen seines Sklaven und strich ihm anschließend zärtlich eine verirrte Haarsträhne aus der Stirn. "Und ich kann von Glück reden, dass du gleich nackt, willig und fickbereit sein wirst." Jamie hätte am liebsten gewinselt vor Lust, doch anstelle senkte er nur den Blick vor seinem Herrn, als dieser begann, ihn etwas unsanft aus seinen Klamotten zu befreien. Sein Shirt war er schnell los, nachdem Cari ihm barsch die Arme hochgerissen hatte, um es ihm abzustreifen. Der durchtrainierte, tätowierte Oberkörper Jamies kam zum Vorschein, wegen dem Cari sich die Freiheit herausnahm, sich angetan über die Lippen zu lecken. Er wusste bereits, dass es nicht nötig war, seinen Besitz zu mustern, ehe er sich ihm annahm, denn Jamie war ein absoluter Prachtkerl, der auf seinen Körper achtete, trotz des einen oder anderen Schnapses zu viel. Kein Wunder also, dass es Cari genoss, ihn Stück für Stück zu entblößen - alles, was zum Vorschein kam, war absolut ansehnlich und knackig. Jedoch konnte er der Versuchung widerstehen, die Jamie darstellte. Auf inkubische Miststücke wie ihn fiel er ganz sicher nicht herein und vergaß über ihnen seine Prinzipien. So zwang er Jamie unbarmherzig per Fingerzeig auf die Knie, als er ihn seiner Kleidung beraubt hatte. Anschließend hob dessen Unterhose vom Boden auf, knüllte sie zusammen und stopfte sie ihm in den Mund. Es war ein hinreißender Anblick, wie der schöne Adonis hilflos vor ihm auf den Knien hockte und aus großen, flehenden Augen zu ihm aufschaute. Alles war so, wie es sich gehörte. Wie es sein sollte. Und das spürte auch Jamie, der jedoch noch nicht am Ende seiner Odyssee angelegt war. Abermals wurden seine Arme hochgerissen, doch dieses Mal wurden seine Gelenke mit einem Seil zusammengebunden und an einem Haken fixiert, der an der Decke angebracht war. Somit war das Werk schließlich vollendet. Cari trat einen Schritt zurück, um das wundervolle Bild zu bewundern, welches er eben geschaffen hatte. Jamie hielt den Blick inzwischen in seiner Hoffnungslosigkeit gesenkt, wohl wissend, dass Cari ihm keine Gnade gewähren würde. Und das war auch gut so, denn wenn er auch alles von diesem Mann bekommen wollte - Nachsicht gehörte auf keinen Fall dazu. Und Nachsicht würde ihm auch nicht zuteilwerden, denn Cari hungerte bereits nach den Dingen, die er sich von seinem Sklaven zu holen gedachte. So schön wie Jamies unterwürfige Haltung auch sein mochte, genauso schön würde er sein, wenn sein Herr sich hinter ihn stellte und ihn auf die Beine zog, da war Cari sich sicher. Es gelüstete ihm danach, seine Hüften gegen seinen kleinen, festen Arsch zu pressen und da ihn nichts daran hinderte, sich diesen heißen Wunsch zu erfüllen, begab er sich in die entsprechende Position. Seine Arme schlangen sich um Jamies warmen, gestreckten Körper, so geschmeidig und schön. Mit begierigen Fingern zog er dessen Formen nach, seine gewölbte Brust, seinen strammen Bauch, seinen Unterleib, über den er ebenso die Gewalt besaß wie über die Seele seines Sklaven. So wichste er ihn fest und schnell, als er sich endlich in der Hitze seines Afters verlor und so harsch in ihn stieß, wie man es nur mit einem leblosen Gegenstand machte - oder mit jemandem, den man abgrundtief hasste. Cari weidete sich an den unterdrückten Schreien seines Sklaven, so verzweifelt und getränkt von Gier, welche höher und höher schlug, umso hemmungsloser Cari seine Stöße ausführte. Er hatte Jamie von Anfang an klar gemacht, dass das Wort namens Gnade nicht in seinem Wortschatz existierte, und so musste der Sänger dessen heiße Begierde ertragen in Form von dem pulsierendem Penis seines Herrn in seiner Enge und dessen Zähnen, die sich in seine Schulter gruben wie die Fänge eines Raubtieres. Erbarmungslosigkeit war etwas, das Jamie schon immer anzumachen gewusst hatte, und heimlich wusste er dies schon seit langer Zeit. Doch genauso hatte er auch gewusst, dass es niemanden geben würde, dem er sich derart hingeben konnte wie Cari. Er hatte sich für dominant gehalten, doch davon war nicht mehr viel übrig, so wie sein bester Freund und Herr ihn fest an sich presste und ihm den Atem raubte, die Luft zum Atmen nahm und ihm dafür den Höhepunkt schenkte mittels seines harten Fleisches, das in ihm rebellierte und zuckte. Als Jamie die Wucht seiner Lust letzten Endes vollkommen übermannte, schrie er in die Unterhose in seinem Mund, und er schrie noch mehr, als Cari die fiesen Nägel der Hand, die ihn umfangen hielt, in die Brust schlug und ihm rabiat in das Fleisch seiner Schulter biss. Doch der Schmerz war nicht schlimm, er gehörte dazu - er war etwas von dem, was sein Herr ihm gab und was er zu empfangen hatte. Und er empfing es gern, genauso, wie er es schon jetzt liebte, dominiert zu werden von diesem respekteinflößenden Kerl. So wie er hier in den Seilen hing und es über sich ergehen ließ, wie Cari atemlos die letzten trägen Stöße unternahm, geölt mittels des frisches Sperma, das sein Loch geschmeidig machte, wusste er endgültig, dass das hier sein Himmelreich war. Sein Himmelreich in Ketten und in den Fängen eines ihn nie schonenden und immer hungrigen Mannes.   Kapitel 25: Lot More Time ------------------------- Lot More Time     Egal, wie sehr Jamie auch versuchte, seinen Blick auf einen Punkt in der Ferne zu wenden, es wollte ihm partout nicht gelingen. Immer wieder hefteten sich seine Augen wie durch eine höhere Macht gelenkt auf das, was sich im Frontspiegel des Autos zeigte. Und die Spiegelbildaugen erwiderten jedes Mal Jamies Blick. Jedes verfluchte Mal. Kein Wunder also, dass der Sänger alsbald genervt die Lider schloss und tief seufzte. Er hatte sich geschworen, Cari nie wieder so offensiv anzuschauen, und nun tat er es doch. Gegen seinen Willen. Und vielleicht, weil der andere es forcierte. Ja, wahrscheinlich saßen hinter seiner Netzhaut ja kleine Magnete, die dafür sorgten, dass Jamie keine andere Wahl hatte, als ihnen seine Aufmerksamkeit zu schenken. Es konnte nur ein Werk des Teufels sein, dem Jamie gerade zum Opfer gefallen war. Und das gefiel ihm überhaupt nicht. Allerdings sorgte es auch dafür, dass er Cari noch ein bisschen beschissener fand, als er es ohnehin schon tat. Und das wiederum war ganz gut. Als Rikki das Auto, in dem die vier Mitglieder der Band hockten, über einen holprigen Stein lenkte, war der Weg doch schon längst nicht mehr gepflastert, da sie sich inzwischen fernab der Stadt befanden, riss Jamie nach sekundenlangem Kraftsammeln die Augen auf und dazu auch seine Klappe. "Boah ey, ich halte es bald nicht mehr mit diesem Penner auf zwei Quadratmetern aus", nörgelte er lautstark, denn wenn er etwas gut konnte, dann war es, sich zu beschweren. Nun erschienen Rikkis Augen im Frontspiegel, was Jamie feststellen ließ, dass die magnetische Anziehungskraft schon wieder ins Spiel kam. Vielleicht saß ja auch hinter dem Glas ein kleiner Pluspol und nicht hinter Caris Stirn, wenn der Sänger nun auch Rikki blickfickte. "Du wirst das schon überleben", hielt Rikki dagegen und Jamie sah, wie seine Augen ihn anlächelten, allerdings nicht ganz ehrlich, sondern eher etwas müde. "Du betonst doch sonst immer, was für ein tougher Kerl du bist." Der Sänger jedoch beharrte auf seiner Meinung und verschränkte die Arme vor der Brust, wobei er mit dem Ellenbogen gegen Tim stieß, dies aber im Gegensatz zum Gitarristen gar nicht wahrzunehmen schien. "Du hast ja keine Ahnung, wie ekelhaft es ist, die Luft einzuatmen, die der schon in seinen schwarzen, verkrebsten Raucherlungen hatte." Augenblicke des Schweigens vergingen, und so wie Jamie prüfend den Blick hob, um in den Frontspiegel zu schauen, sah er abermals Cari in die Augen. Der Blick des Drummers wirkte nicht etwa verletzt wegen Jamies ungezogenen Spruchs, sondern viel eher recht streng und beinahe rügend. So, als würde er auf Rache sinnen. Und dies war bekanntlich der Ausdruck, den Jamie am liebsten in den Augen sah, die ihn bereits während sehr intimer Momente in ihren Bann gezogen hatten. Da er nicht darauf erpicht war, dass ihm heiß wurde, senkte er schnell wieder die Lider und plapperte weiter, denn es half ihm, seine Gefühle zu vertuschen und zu ignorieren. "Wo fahren wir eigentlich hin?" "Überraschung", brummte Tim, wofür er einen misstrauischen Seitenblick des Sängers kassierte. "Ihr führt doch irgendwas im Schilde", mutmaßte dieser und runzelte die Stirn. "Wehe, es ist eine Scheißidee - falls ja, dürft ihr euch schon mal darauf einstellen, an meiner Faust riechen zu dürfen." Tim rollte mit den Augen. Seitdem zwischen Cari und Jamie Eiszeit herrschte, war der Sänger wirklich unausstehlich und brillierte fast zu jeder Tageszeit mit einer ungekannten Aggressivität. Dazu kam noch, dass er auch, was die Band anging, nichts mehr zustande bekam - wenn man einmal alle bösen Songtexte nicht mitzählte, die er in den letzten Wochen zu Papier gebracht hatte, allesamt versehen mit einer eindeutigen Widmung. Jamie wollte nur noch allein sein und schreiben, wollte weder singen noch Gitarre spielen oder gar Interviews geben. Ja, er wollte noch nicht einmal mit auf die nächste Tour gehen, die allerdings fest verankert war im Terminkalender der Band. Und das konnten Rikki und Tim einfach nicht zulassen. Von Anfang an hatten sie Bedenken gehegt bezüglich der Beziehung zwischen Cari und Jamie, denn es konnte einfach kein gutes Ende nehmen, wenn sich zwei Bandmitglieder ineinander verliebten. Irgendwann gab es Stress und dann stand nicht nur die Partnerschaft, sondern noch so viel mehr auf dem Spiel. Anfangs war noch alles gut gelaufen, aber inzwischen war davon keine Rede mehr. Inzwischen ging alles, was sie sich aufgebaut hatten, den Bach runter - und das nur, weil Jamie einfach nicht damit klarkam, nicht mehr jede Nacht von Cari in den Schlaf gefickt zu werden. Dabei war er noch nicht einmal unschuldig daran, dass die Beziehung zerbrochen war. "Tja", meldete sich nun auch Cari, der bisher den Mund gehalten hatte, etwas hämisch klingend zu Wort, obwohl er wusste, dass es eigentlich keinen Zweck hatte, sich mit Jamie zu streiten. "Hättest du nicht Schluss gemacht, würden wir jetzt bestimmt nicht ins Nirgendwo fahren." Jamie schnaubte empört und schoss selbstverständlich scharf zurück. "Hätten nicht deine Sackhaare ständig überall rumgelegen, hätte ich vielleicht auch nicht Schluss gemacht." "Ey, komm", verteidigte sich Cari. "Deine Kopfhaare lagen auch überall herum." Er zwickte in das Polster seines Sitzes und hielt zum Beweis ein langes, schwarzes Haar in den Frontspiegel. "Guck, hier ist schon wieder eins. Du Sau." Jamies Augen verengten sich. "Wetten,  das ist auch von dir? Genau wie das hier." Der Sänger hatte ein hellbraunes, krauses Haar von Caris Sitzlehne gepflückt und ließ es abfällig auf die Schulter seines Ex-Freundes rieseln. "Das ist einfach nur widerlich. Mann, ich bin heilfroh, dass ich dich loshabe." Cari war sich ziemlich sicher, dass dies nicht stimmte und dass Jamie ihn noch immer gewissermaßen liebte, auch wenn er es im Moment selbst nicht spüren konnte. Die Zickereien des Sängers waren schließlich Beweis genug für dessen verwirrende Gefühle, über die er selbst nicht mehr Herr war. Jamie ging es nicht gut mit seiner Entscheidung, das wusste der Sänger auch selbst, aber dennoch war sie richtig gewesen. Es ging hier nicht nur um irgendwelche Sack- oder Kopfhaare, sondern vor allen Dingen darum, dass sie einfach nicht dafür prädestiniert waren, die typischen Probleme, mit denen sich jedes Paar irgendwann auseinanderzusetzen hatte, zu klären. Obwohl sie sich eindeutig liebten, war ihr Verhältnis freundschaftlich geblieben, was mit einer gewissen Gleichgültigkeit dem anderen gegenüber einherging. Oftmals zog jeder sein eigenes Ding durch, und die gemeinsame Wohnung war mehr eine WG zweier Kerle, die sich ganz gern fickten, aber mehr auch nicht. Alsbald hatte sich Cari dann auch noch eingebildet, dass Jamie sich allein um den Haushalt kümmern müsse und war ziemlich grimmig geworden, wenn der Sänger nicht gründlich genug geputzt hatte. So war dann die Sache mit den Sackhaaren entstanden, über der Jamie sich schließlich wutentbrannt von Cari getrennt hatte. 'Du bist wirklich ein beschissener Lover für einen Kerl', hatte Jamie ihm an den Kopf geworfen. 'Ich glaube, du wärst mit ner Frau, die gerne putzt, echt besser bedient.' Diese Worte hatten Cari ziemlich verletzt, denn er wollte keine Frau. Eigentlich hatte er immer nur Jamie gewollt, und trotzdem hatte er sich dann, als er ihn endlich abbekommen hatte, nicht genügend um ihn bemüht. Guter Sex war nun einmal nicht der Schlüssel zu einer glücklichen Beziehung, was äußerst bedauerlich anmutete. Denn in der Kiste waren sie beide stets ein eingespieltes Team gewesen...   Cari war so in seine Gedanken vertieft gewesen, dass er fast gar nicht mitbekommen hätte, wie Rikki den Wagen am Waldrand parkte. Erst, als der Bassist verkündete, dass es nun Zeit zum Aussteigen war, erwachte er aus seinen Tagträumen von besseren Zeiten und schaute sich verwirrt um. Er kannte dieses Fleckchen Erde, sehr gut kannte er es sogar, war er doch oft mit Jamie hier gewesen, um die Natur und einander zu genießen. Ja, an dem fast schon etwas verwunschen aussehenden See hing sogar eine ganz besondere Erinnerung, die nun wieder in ihm wach wurde und ihm ein warmes Gefühl in den Bauch zauberte. Um sich nicht allzu sehr in nostalgischen Gedanken zu verlieren, stieg er wie von Rikki gefordert aus. Nachdem er die Autotür hinter sich zugeworfen hatte, atmete er die laue Sommerluft in seine Lungen und stellte fest, dass sie damals, vor ungefähr einem Jahr, von demselben Duft erfüllt gewesen war. Er hatte sich in Jamies Haar gestohlen, der erquickende Spätsommer, und er hatte seine Lippen nach Sonne schmecken lassen. Als er nun zu seiner Rechten sah und Jamie verstohlen anschaute, dessen Blick in die Ferne schweifte, war er sich ziemlich sicher, dass er dieselben Gedanken hegte. Auch er musste sich an den Moment erinnern, an dem alles anfing, an dem sie ihre Liebe ein für alle Mal besiegelt hatten und sich nicht mehr länger nacheinander sehnen mussten. Cari glaubte, dass es Jamie schmerzte, daran zurückzudenken. Und so war es auch. Der Sänger wünschte sich insgeheim, die Zeit zurückzudrehen und noch einmal ganz von vorn anzufangen, um erneut die Schönheit ihrer gemeinsamen Liebe genießen zu können. Er hätte sogar noch einmal die hässlichen Streitigkeiten durchgemacht, wenn er dafür noch einmal die ersten Wochen an Caris Seite hätte erleben dürfen. Die ersten Wochen, die erfüllt waren mit atemberaubendem Sex und einer Nähe, wie er sie wohl nie wieder bei einem anderen finden würde.   In seiner Schwelgerei hatte Jamie sich mit dem Rücken an das Auto hinter sich gelehnt, weshalb er ziemlich erschrak, als der Motor das Gehäuse vibrieren ließ. Als er sich verwundert umdrehte, sah er Tim und Rikki, die ihm durch das Fenster hindurch diebische Blicke zuwarfen. "Nun habt ihr Zeit, euch auszusprechen", verkündete Rikki zufrieden, was nun auch Cari aus seiner Schockstarre erwachen ließ. "Was?", hakte dieser fassungslos nach. "Was...soll das werden?" "Das ist unser letzter Versuch, die Band zu retten", erwiderte Tim etwas wehmütig und dazu lächelte er ziemlich traurig. "Jungs, merkt ihr denn nicht, dass ihr euer Baby mit eurer Scheiße ruiniert? Wenn ihr nicht bald zur Vernunft kommt, wird es Sister nicht mehr lange geben." "Aber-" Jamie blieb vor Entsetzen das Wort im Hals stecken. Tims Worte trafen ihn, denn er ahnte, dass es stimmte, was er sagte, aber wahrhaben wollte er es keinesfalls. "Wir kriegen das schon hin. Auch so. Auch ohne diese bescheuerte Maßnahme." Doch seine Beteuerungen blieben ohne Wirkung. Der Wagen samt Gitarrist und Bassist brauste davon, und nach ein paar Metern streckte Tim noch einmal den Kopf zum Fenster heraus. "Wir holen euch morgen wieder ab", verkündete er und winkte ihnen zu, ehe das Auto im Staub verschwand, den es hinter sich aufwirbelte. Trotzdem standen Jamie und Cari noch lange mit offenem Mund da und schauten ihnen nach, da sie einfach nicht glauben konnten, dass ihre Kumpels ihren Plan tatsächlich durchzogen. So wie Jamie schließlich realisierte, dass man ihn ausgesetzt hatte und das nächste Dorf bestimmt einen halben Kilometer weit entfernt war, wühlte er panisch in seiner Hosentasche nach seinem Handy. "Ich ruf mir ein Taxi", verkündete er. "Diese Scheiße mach ich bestimmt nicht mit." Jedoch musste er schon wenige Sekunden später feststellen, dass nicht nur Tim und Rikki, sondern auch sein Handy ihn im Stich ließ, hatte er doch in dieser Einöde keinerlei Empfang. So steckte er das Teil resigniert zurück in die Hosentasche, jedoch ohne etwas zu sagen, sah Cari doch ohnehin nicht aus, als hätte er ihm zugehört. Der Drummer blickte auf den See mit seinem blauen Wasser und schien sich nicht im Hier und Jetzt zu befinden. Jamie nutzte die Situation, um seinen Exfreund zu mustern, dessen Profil, die gerade Nase samt der vollen Lippen sowie die Augen mit den langen Wimpern, die feine Schatten auf seine hohen Wangenknochen warfen. Caris lange Haare wehten leicht im warmen Wind, und ein paar von den schwarzen Strähnen verirrten sich in sein Gesicht, so wie der Drummer Jamie direkt anschaute. "Hier fand unser erster Kuss statt", sagte er und blickte wieder wehmütig in die Ferne. "Ich finde, hier sollte auch unser letzter stattfinden." Diese Worte blieben nicht ganz ohne Folge. Ein Kribbeln meldete sich in Jamies Bauch, so wie er an den Moment vor einem Jahr dachte. Wie Cari und er im Gras gesessen und die Frösche ihr Lied gesungen hatten, während ihre Lippen sich von ihren Gefühlen erzählten und es nichts anderes mehr gab als die tiefe Liebe, die die beiden Männer verbunden hatte. Jamie erinnerte sich daran, dass er Cari in diesem Augenblick am liebsten nie mehr losgelassen hätte und sich schwor, ihn zumindest immer mit seinem Herzen festzuhalten, schlug dieses doch bereits seit so vielen einsamen Jahren nur für ihn. Er war sich so sicher gewesen, dass das Band, das sie einte, für immer bestehen würde, denn so heftig konnte man nur einmal im Leben lieben. Aber dann war es doch ganz anders gekommen. Jamies Herz sehnte sich danach, das, was zwischen ihnen gewesen war, tatsächlich mit einem Kuss zu beenden, hier und jetzt, nur, um Cari noch einmal nahe sein zu dürfen, aber er war viel zu stolz, um dem zuzustimmen. So schlich sich ein kühler Ausdruck in seine Augen, so wie er ebenfalls in die Ferne schaute. "Ich kann dich nicht küssen", sagte er in die Stille hinein, und es tat ihm ein bisschen weh. "Ich habe bereits einen Neuen." "Ach." Damit hatte Cari wohl nicht gerechnet, aber Jamie hatte dafür mit seiner Reaktion gerechnet. Und trotzdem trat nicht das erwartete Gefühl der Genugtuung ein, so wie Cari ihn aus großen, fassungslosen Augen anschaute. "Das ging ja flott." "Ja." "Offenbar scheint er dich aber nicht sehr gut über deinen Kummer hinwegzuficken." Stumm schaute Jamie zu Cari herüber. Dieser hatte den Blick dem Boden zugewandt und schaute seiner Fußspitze dabei zu, wie sie einen Stein wegkickte, der mit einem Platsch im Wasser landete. Noch lange zeichneten sich sanfte Wellen auf der Oberfläche des Sees ab, und Jamie wartete so lange, bis das Gewässer wieder still war. "Es geht dich nichts an, wie gut oder wie schlecht er mich fickt", meinte er und kniff die Augen etwas zusammen, da ihn die Sonne blendete. "Außerdem brauchst du dir nicht einzubilden, dass ich dir auch nur eine Träne hinterherweine. Ich bin froh, dich loszuhaben." Diese Worte mochten scheußlich anmuten, und Cari schmerzten sie auch ein wenig, obwohl er wusste, dass Jamie seine wahren Gefühle wieder einmal versteckte. Sein Stolz ging ihm über alles, und für diesen wäre er wahrscheinlich sogar über Leichen gegangen. Nur in Caris Armen hatte er ihn hin und wieder zurückgestellt, um ihm den Grund seiner Seele zu zeigen. In Caris Gegenwart hatte er sich nie für irgendetwas zu schämen zu brauchen. Nicht während und auch nicht vor ihrer Beziehung. Erst jetzt, als sie vor den Scherben ihrer Liebe standen, schottete er sich vor ihm ab. Und das nicht, weil er wollte. Nein, er musste es tun. Deshalb hatte er bereits auch wieder einem anderen Mann schöne Augen gemacht. Er wollte einfach nicht allein sein. Nicht jetzt, wo es ihm so schwer fiel, mit dem Alleinsein klarzukommen.   "Ich nehme an, es wird deinem neuen Lover nicht besonders schmecken, wenn er erfährt, dass du die Nacht mit deinem Ex am See verbracht hast", bemerkte Cari, der im Gegensatz zu Jamie tatsächlich so etwas wie Genugtuung dank seines Kommentars erfuhr. "Aber du wirst vermutlich keine andere Wahl haben. Es sei denn, du willst zu Fuß ins nächste Dorf laufen." "Ich denke wirklich darüber nach", meinte Jamie bitter und spürte so etwas wie Wut in seinem Bauch aufflammen, so wie er Caris etwas hämisches Lächeln auf sich ruhen fühlte. "Mach keinen Scheiß", erwiderte der Drummer. "Du hast mir inzwischen zur Genüge demonstriert, wie sehr du mich verachtest. Wegen mir in Gefahr bringen musst du dich nicht auch noch. Das wäre wirklich dumm." Es half meistens, wenn man Jamie sagte, dass eines seiner Vorhaben schwachsinnig anmutete. Denn Jamie hätte nie etwas getan, was objektiv betrachtet dämlich war. Schließlich ging ihm sein Stolz über alles. "Geh lieber Holz suchen, damit wir ein Lagerfeuer machen können", wechselte Cari das Thema, wofür er einen äußerst vernichtenden Blick von Jamie erntete. "Ach, versuchst du mich etwa schon wieder als deinen Arbeitssklaven zu missbrauchen?" Der Sänger war wirklich entzückend, wenn er sauer war, weshalb Cari ihn hin und wieder auch ganz gerne geärgert hatte. Seine Neigung zum Zickigsein konnte äußerst reizvoll sein, und nun, wo er sich keine Mühe mehr um Jamie geben musste, konnte er ihn erst recht nach Belieben aufziehen. Zu Verderben gab es ohnehin nichts mehr. Mit einem provozierenden Lächeln im Gesicht trat er direkt vor Jamie und schaute ihm amüsiert in die Augen, was der Sänger offenbar alles andere als witzig erachtete, dem gereizten Funkeln in seinem Blick nach zu urteilen. "Wenn du kein Holz sammeln willst, könnten wir auch ein Feuer aus deinen und meinen Haaren machen", raunte der Drummer. "Aus meinen Sack- und aus deinen Kopfhaaren. Wie wärs?" "Beschrubbter Affe", brummelte Jamie nur eingeschnappt, als er auf dem Absatz kehrt machte, um sich auf die Holzsuche zu begeben und gleichzeitig aus Caris Dunstkreis zu verschwinden. "Du solltest dir echt mal deinen kranken Schädel untersuchen lassen." "Ich dich auch", rief Cari seinem Ex freudig hinterher und schmunzelte in sich hinein, so wie Jamie ihm im Gehen den Mittelfinger zeigte. Als der Sänger schließlich im Wald verschwunden war, beschloss Cari, seinen gewieften Plan, den er eben spontan gefasst hatte, in die Tat umzusetzen. Er war äußerst gespannt, was Jamie dazu sagen würde, wenn er wiederkam...   Allerdings dauerte es, ehe er beladen mit dicken Stöcken an das Ufer zurückkehrte. Cari hatte schon beinahe angefangen, sich Sorgen zu machen und fragte sich, ob der verrückte Trottel nicht tatsächlich versuchte, auszubüchsen, nur um keine Minute länger mit ihm verbringen zu müssen, aber in dem Moment war Jamie wieder aufgetaucht, jammernd und fluchend und ächzend unter seiner Ladung. "Scheiß Sklaventreiber", beschwerte er sich lautstark und schmiss das Holz achtlos in das Gras. "Da hast du dein beschissenes Drecksholz. Ich hoffe, du hältst jetzt deine Schnauz-" So wie der Blick des Sängers nach dem Verbleib seines Ex suchte und schließlich an diesem hängen blieb, vergaß er mit einem Mal, was er hatte ursprünglich sagen wollen. Seine Gedanken waren wie weggefegt, so wie er den nackten Cari erblickte, der unbekümmert im Wasser stand und sein Gesicht der Sonne entgegenreckte, die warmen Strahlen offenbar genießend. Da er seitlich zu Jamie stand, konnte der Sänger auch Körperteile erblicken, die Cari nicht jedem zeigte, Jamie dafür aber eine Zeit lang täglich zu seinem Vergnügen dargeboten hatte. Natürlich tasteten seine Augen insbesondere den dicken Schwanz seines Exgeliebten ab, ehe sein fast begieriger Blick auch den Rest des stattlichen Körpers Caris erfasste. Die knackige Rundung seines Pos war mindestens genauso anziehend wie der kräftige Oberkörper samt der über und über tätowierten Arme, aber besonders scharf hatte Jamie stets das sichtbare Selbstbewusstsein seines Freundes gemacht. Er hatte es immer für sexy erachtet, wie gern Cari zur Schau stellte, was er hatte. Aber vor allen Dingen war es attraktiv, was für eine Männlichkeit dieser Kerl ausstrahlte. Und das auch ohne Sackhaare. Er war komplett rasiert, was seinen Schwanz noch länger und prächtiger aussehen ließ, und als ob er Jamies Aufmerksamkeit auf sich ruhen spüren konnte, schob er eine Hand zwischen seine Beine und umfasste ungeniert seinen Penis. Was für ein fetter Kolben dieser doch war. Jamie hätte fast vergessen, wie gut sein Ex doch bestückt war. Vielleicht hatte er auch nur verdrängt, was für maskuline Reize dieser Mann besaß, um sich nicht in heißen Sehnsüchten zu verlieren.   Die Blicke der beiden Männer trafen sich unvermittelt. Ein spitzbübisches Lächeln schlich sich auf Caris Gesicht, so wie er den etwas entrückten Blick Jamies realisierte, der über seine tropfnasse Haut glitt, so entflammt, als würde er sie zu trocknen versuchen. "Guck nicht so", meinte Cari frech und deutete mit dem Kinn auf den reglos am Ufer stehenden Jamie. "Guck nicht so, als hättest du dafür nicht längst einen Ersatz." Es sah nicht so aus, als würde Jamie aus seiner Starre erwachen, denn er sagte zunächst nichts, doch dann setzte er sich in Bewegung. Seine Schritte führten ihn geradewegs zu Cari. Schließlich verharrte er etwas unsicher wirkend vor ihm. Sein Blick huschte verstohlen an seinem Körper hinab. "Niemand kann das ersetzen", brummte er und zwang sich, Cari direkt in seine schönen, grünlichen Augen zu sehen. "Ich werde niemals auch nur nach jemandem suchen, der mir das eventuell ersetzen könnte." Er streckte seine Finger aus und legte sie vorsichtig auf Caris Brust, die von dem großen Abbild eines Käfers mit ausgebreiteten Flügeln geziert wurde. Seine Fingerspitzen zitterten leicht, so wie sie abwärts glitten. "Du bist echt billig, Jamie", urteilte Cari belustigt, der sich diese verzweifelten Berührungen gerne gefallen ließ. "Man muss sich dir nur nackt zeigen, damit du wieder auf allen Vieren gekrochen kommst und armselig darum bettelst, einen kleinen Gnadenfick zu bekommen. Hast du das wirklich nötig?" Anstatt dass Jamie aggressiv wurde, so wie sonst immer und so, wie Cari angenommen hatte, wirkte er auf einmal äußerst unterwürfig. Sobald ein Fünkchen Lust seinen Körper in Aufruhr versetzte, war vor seinem Stolz nichts mehr übrig. Denn im Bett legte er seine Würde ab. Im Bett wurde er zum Besitz seines Partners. Aber Cari hatte er nicht nur seinen Körper geschenkt, sondern sogar sein Herz, was sein Verlangen nach Hingabe nur noch verstärkte. "Komm", lenkte der Sänger nun mit einem feinen Lächeln im Gesicht ein. "Du warst schließlich derjenige, der vorgeschlagen hat, dass wir uns ein letztes Mal küssen." Bittend kniff er in die Brustwarze seines Exfreundes. "Mann, Classe." "Nenn mich nicht so, Jimpa. Das ist ekelhaft." Jamie ging es am Arsch vorbei, wie ekelhaft die Spitznamen sein mochten, die sich von ihren richtigen Namen ableiteten. Er hatte lange genug gewartet und es sich verboten, Cari so anzufassen, wie er ihn noch immer begehrte, weshalb er nun einfach seine Hand in den Nacken seines Freundes schob, damit dieser nicht ausweichen konnte, als er ihm einen stürmischen Kuss auf den Mund gab. Aber Cari hätte ohnehin keinen Rückzieher gemacht. Es war nicht so, als hätte ihn Jamies Geständnis, dass er bereits einen Neuen hatte, komplett kalt gelassen. Dieser ihm unbekannte Mann, den er auch gar nicht treffen wollte, war ein Konkurrent erster Güte für ihn, und der Gedanke, dass er im Bett besser zu Jamie sein könnte, machte ihn schier rasend. Schließlich stand für ihn fest, dass niemand so genau wusste, was das kleine Luder brauchte wie er und dass nur er allein in der Lage war, Jamies Bedürfnisse zu erfüllen. So küsste er ihn prompt entschlossen gegen und zog hitzig die Stirn in Falten, während er all seine Leidenschaft in den Kuss legte. Es war ihm daran gelegen, Jamie spüren zu lassen, wie sehr er ihn noch immer wollte und ihm gleichzeitig zu zeigen, wie sehr Jamie ihn noch immer wollte. Dass es ein Kinderspiel darstellte, Jamie dazu zu verleiten, seine wahren Gelüste offen zur Schau zu stellen, zeigte sich bereits, als Cari mit kundigen Lippen über seinen Kieferknochen wanderte und anschließend hungrig seinen Hals beküsste und beleckte. Das Miststück kam ihm daraufhin sofort willig entgegen und schlang seine Arme um ihn, während es hingerissen aufkeuchte und ein Bein an Caris bloße Hüfte legte. Dies war seine Art 'bitte, bitte fick mich' zu betteln. Das wusste Cari besser als jeder andere, und deshalb zauderte er nicht allzu lange und schob alsbald seine Hände unter das Shirt seines Lovers. Währenddessen rieb er seinen allmählich erhärtenden Schwanz am Oberschenkel Jamies. Der Sänger biss sich ob der heißen, rhythmischen Bewegungen der Hüften seines Freundes auf die Lippe und schlug seine Hände in das feste Sitzfleisch, jedoch nur für ein paar geile Sekunden, denn dann riss dieses Raubtier von einem Mann sein Shirt hoch und zwang ihn, die Arme in die Höhe zu strecken, damit er es abstreifen konnte. Kaum, dass Jamie mit entblößtem Oberkörper vor ihm stand, berührte Cari ihn regelrecht ehrfürchtig, während sein Blick ebenfalls von dessen lustvoller Bewunderung erzählte. Mit offenem Mund labte er sich an seinem schönen Sänger, saugte wie zur Begrüßung abwechselnd an beiden Nippeln und vergrub anschließend harsch die Finger in den langen Haaren Jamies. Stirn an Stirn standen die beiden Männer schließlich da, wartend darauf, dass der jeweils andere in die Offensive ging und einen weiteren heißen, feuchten Kuss eröffnete. Doch Jamie für seinen Teil war so gefangen in den wild funkelnden Augen Caris, dass er sich nicht mehr rühren, ja kaum mehr atmen konnte, und Cari lagen noch ein paar Worte auf seinen lasziv verzogenen Lippen. "Du hast ja keine Ahnung, wie sehr ich deinen kleinen Arsch vermisse", schnurrte er angetan und zwickte Jamie anschließend sanft mit den Zähnen in die Unterlippe, um dann fieser Weise inne zu halten, als der Sänger gerade mit geschlossenen Augen gegenküssen wollte. Als Jamie träge die Lider hob, sah er abermals in die Augen seines Freundes, entdeckte all die braunen Sprenkel in seiner Iris, die er so oft gesehen hatte und die ihm so vertraut waren. Sie alle waren noch da. Und das Feuer in seinem Blick brannte noch immer nur für ihn. "Scheiß auf den letzten Kuss. Ich will einen letzten Fick mit dir. Ich brauche einen letzten Fick mit dir." Mit diesen Worten riss er Jamie die Hosen samt Gürtel herunter, um seine Boxershorts prompt folgen zu lassen. Ohne Umschweife griff er nach dem freigewordenen Schwanz und rieb ihn in seiner rauen Hand. Er sorgte dafür, dass Jamie heiser in seine Mundhöhle stöhnte, als sie endlich ihren hitzigen Kuss fortsetzten, aber er brachte den Sänger hastig zum Schweigen, drängte ihm erbarmungslos seine Zunge in den Mund und schob ihn dabei fordernd in Richtung Ufer, um ihn endlich nehmen zu können.   Schließlich lag Jamie rücklings im Gras und genoss, wie dieser wildgewordene Raubkater sich an ihm austobte, wie er ihn am ganzen Körper küsste und mit Knutschflecken besah, als wollte er ihn als sein Eigentum kennzeichnen, für jeden gut sichtbar. Eilig kümmerte er sich noch um den Schwanz seines Freundes, rieb sein Gesicht an diesem, als wäre er ein wertvoller Schatz, ehe er seine Hoden in seinen Mund saugte und dann abwärts wanderte. Das war das Signal für Jamie, die Beine anzuwinkeln, wusste er doch genau, was Cari in seiner Geilheit vorhatte und dass er sich zu keinem Kompromiss überreden lassen würde. Was Jamie wiederum ganz lieb war, brannte die Lust doch bereits förmlich in seinen Lenden und ließ ihn nicht mehr still liegen. Er räkelte sich verlangend unter den Liebkosungen Caris und zeigte sich diesem in seiner vollen Schönheit, denn so scharf auf ihn und von Gier besessen fand Cari ihm am hinreißendsten. Er fand ihn heute sogar so hinreißend, dass er sich nicht lange mit irgendwelchen Spielchen aufhielt, sondern sich alsbald bereit zwischen seine Beine kniete und gnadenlos in ihn vordrang. Ohne verdammtes Kondom, da er verflucht nochmal keins hatte, denn er hätte nie im Leben damit gerechnet, an diesem Tag einen Stich zu landen. Jamie liebte es aber ohnehin, wenn er ihn ohne Gummi nahm, und so ließ er es einfach zu, seinen Freund auf diese intime Weise zu spüren zu bekommen. So wie sie miteinander verbunden waren, schlang Jamie seine Arme um den Rücken Caris, um ihn eng auf sich zu ziehen. Die Nähe des anderen war alles, nach was er sich noch sehnte, und auch, wenn sie bereits miteinander verschmolzen waren, so wollte er ihn im Arm halten, während er sich in ihm bewegte, wollte seinen schweren  Atem dicht an seinem Ohr vernehmen können und den vertrauten und geliebten Duft seines Haars und seiner Haut in sich aufsaugen dürfen. Auf der Suche danach vergrub er seine Nase in den schwarzen Strähnen seines Liebsten, um zufrieden festzustellen, dass sich nichts verändert hatte, weder bezüglich Cari noch bezüglich ihnen als Paar. Er fühlte sich noch ganz genauso an wie damals, als sie in besonders wilden Nächten keinen Schlaf gefunden hatten. Er spielte noch immer mit der Zunge und den Lippen an seinem kleinen Ohrring, während er ihn fickte und er legte noch immer ab und an seine Hände auf seine Wangen, um ihm hin und wieder genauso unvermittelt wie hingerissen in die Augen zu sehen und ihn im nächsten Moment schier wahnsinnig vor Leidenschaft zu küssen. Sie beide konnten fühlten, dass das, was sie miteinander erlebten, nicht nur Sex war, sondern so viel mehr. Dass es Liebe war, besitzergreifende, verzweifelte Liebe, die in dieser Form der Nähe ihr Ventil fand. Doch zwischen all der Zärtlichkeit, die sie sich schenkten, schwelte ebenso eine ungemeine Verdorbenheit in jeder Bewegung mit. Denn Cari liebte hier nicht nur seinen Freund - er eroberte auch seine Beute, sein Eigentum. "Na?", keuchte er außer Atem, während er sich mit angestrengten, aber zugleich äußerst lüsternem Gesichtsausdruck unermüdlich in Jamies Enge trieb. "Bin ich besser als er?" Mach ichs dir geiler?" Jamie, der sich und seinen Verstand immer mehr an seine Lust und diesen Mann verlor, öffnete träge blinzelnd die Lider. Er wollte ihm eine Antwort auf seine Frage geben, doch alles, zu was er fähig war, war ein Stöhnen, das in ein genüssliches Brummen überging, so wie Cari grinsend sein Becken kreisen ließ, um im nächsten Moment schon wieder den hektischen Rhythmus seiner Stöße aufzunehmen. Diese Reaktion sollte Antwort genug auf seine Frage sein, denn deutlicher als durch die Laute seiner Lust, seinen hingerissenen Gesichtsausdruck und seine Hände, die sich fest in seine Schultern krallten, hätte er ihm nicht zeigen können, was für ein fantastischer Liebhaber Cari war. Doch der Drummer würde erst zufrieden sein, wenn er sich in seinem Höhepunkt um ihn zusammenzog, und so suchte er den Winkel, der seinem Luder den Orgasmus schenken würde. Er kniete sich wieder hin und packte den Sänger bei den Hüften, um mit vier, fünf erbarmungslosen Stößen seinen Körper zu erschüttern. Dabei kam es ihm selbst, ganz überraschend, aber dafür umso heftiger, sodass es ihm fast entging, wie Jamie den Rücken durchbog und rhythmisch zitternd seiner Lust erlag. Sein krächzender Aufschrei ging dem Drummer durch Mark und Bein und verleitete ihn zu einem deftigen Fluch. Geiler als die Tatsache, seinen Freund so präzise zu einem wundervollen Höhepunkt gebracht zu haben, war nur das Gefühl, seinen Schwanz sich in seinem eigenen Saft und gleichzeitig in Jamies heißen Körper suhlen zu lassen, während die Euphorie langsam aber sich abklang. Noch nicht ganz satt, da die Erregung etwas Zeit brauchte, um sich zu legen, kam Cari wieder über seinen Freund, den der Orgasmus derart ausgeknockt hatte, dass er wie tot dalag, mit geschlossenen Augen und keiner Gefühlsregung, die sich in seinem Gesicht abzeichnete. Erst, als Cari seine geschlossenen Lippen küsste, öffneten sich seine Lider flatternd und er schaute seinen Liebsten verträumt an. "Ich sage es ja nur ungern, Baby", begann der Drummer mit einem süßlichen Lächeln auf den Lippen. "Aber du hast einen großen Fehler begangen, als du mich abgeschossen hast." "Ich gebe es nur ungern zu", erwiderte Jamie mit dünner, belegter Stimme, "aber du hast leider recht. Ich war schön blöd, als ich beschlossen habe, darauf zu verzichten." Cari musste schmunzeln. "Du hast gemeint, Sex wäre nicht alles", erinnerte er ihn an seine eigenen Worte, woraufhin Jamie leise seufzte. "Ist er ja auch nicht." Sein Blick glitt kurz von Caris Gesicht ab, nur um sich im nächsten Moment bestimmter denn je auf es zu heften. "Liebe ist auch nicht alles. Aber trotzdem..." Cari hob fragend eine Augenbraue. "Trotz was?" Es fiel Jamie sichtlich schwer, die nächsten Worte auszusprechen. "Lass es uns nochmal versuchen", meinte er. "Es wäre beschissen, das alles einfach wegzuwerfen. Schon wegen der Band..." "Da haben Rikki und Tim also erreicht, was sie wollten." Cari schmiegte seine Wange an die Brust des anderen und wirkte ungemein zufrieden, warf Jamie jedoch noch ein spitzbübisches Lächeln zu, nachdem er eine Weile nachgedacht hatte. "Vielleicht ist dein Rumgezicke ja auch nur das Zeichen für mich, dass ich dich hart ficken sollte." Auf Jamies Gesicht stahl sich ebenfalls ein Lächeln. "Vielleicht ist es ja auch nur das Zeichen für dich, dass du deine Schamhaare bei dir behalten solltest." Er biss sich keck auf sein Piercing. "Aber wie ich sehe, hast du dich rasiert. Das ist ja schon mal ein guter Anfang." Cari wusste nicht warum, aber er spürte instinktiv, dass Jamie nun ihre Liebe mit einem Kuss beschließen wollte. So stemmte er sich auf seine Hände und beugte sich über ihn, um seine Lippen sanft mit seinen zu kosen. Zum Abschluss drückte er ihm einen liebevollen Kuss auf die Stirn, wobei er wusste, dass nicht seine Intimrasur einen Neuanfang besiegelt hatte, sondern einzig und allein die unstillbare Sehnsucht nacheinander im Zusammenspiel mit der unsterblichen Liebe, die sie wohl für immer einen würde. Kapitel 26: Following Orders ---------------------------- Following Orders     So wie Jamie gerade den Schlüssel heraussuchte, der zu seiner Wohnungstür gehörte, merkte er, dass irgendetwas gen Boden segelte. Die Tageszeitung konnte es nicht sein, denn diese klemmte noch immer unter seinem Arm, aber womöglich war ja eine Werbebeilage herausgerutscht. Obwohl Jamie diese nicht sonderlich interessierte, aber sie ja schlecht im Flur liegen bleiben konnte, sah er an sich herab, nur um prompt feststellen zu dürfen, dass nicht wie erwartet ein Prospekt heruntergefallen war, sondern ein weißer Briefumschlag. Verwundert zog er die Stirn in Falten, war ihm doch vorhin, als er die Post aus dem Kasten geholt hatte, kein Brief aufgefallen. Nur die Zeitung hatte im Schlitz gesteckt. Diesen Umschlag sah er zum ersten Mal. Wahrscheinlich war er durch einen dummen Zufall in der Zeitung verschütt gegangen. So etwas konnte schließlich passieren. Er bückte sich nach dem unscheinbar wirkenden Brief und hob ihn auf. Ein Blick auf den Umschlag ließ ihn abermals stutzig werden, war er doch weder vorne noch hinten beschriftet. Der Absender hatte sich zudem noch nicht einmal die Mühe gemacht, ihn zuzukleben, sodass es für Jamie ein Leichtes war, den Zettel herauszuziehen, der bereits herausfordernd hervorlukte. Inzwischen war der Sänger tatsächlich so neugierig geworden, dass er gleich vor der Wohnungstür im Stehen zu lesen begann. Schließlich konnte er sich nicht vorstellen, was in einem unadressierten Umschlag steckte. Wahrscheinlich eine weitere Werbung, die der Aufmerksamkeit halber derart verpackt worden war. So zumindest vermutete Jamie, doch er sollte prompt eines besseren belehrt werden. Kaum, dass er den Zettel auseinandergefaltet hatte, riss er wahrlich zutiefst erschrocken die Augen auf. Ohne die Worte zu lesen, die er enthielt, wusste er sofort, dass es sich dabei um einen Erpresserbrief handelt. Schließlich hatte er genügend Filme gesehen, in denen zwielichtige Typen ihren Opfern Nachrichten übermittelt hatten, indem sie Buchstabe für Buchstabe aus Werbeprospekten ausschnitten und diese zu der Botschaft zusammensetzten. Und genau so ein gebasteltes Schreiben hatte Jamie erhalten. Ohne die Worte bewusst zu lesen, erfasste er automatisch auch die Aussage, die ihnen innewohnte.   'Liefere dich mir aus oder ich erzähle deiner Freundin, dass du schwul bist.'   Jamie konnte seinen Augen partout nicht trauen. Er fühlte sich auf einmal schrecklich entblößt und in seiner Intimsphäre verletzt, denn diese Worte konnten nur von einer Person stammen, die ihn wahrhaftig kannte und um sein Geheimnis wusste. Natürlich konnte ein solcher Brief an jeden Kerl gerichtet sein, egal, ob dieser tatsächlich auf Männer stand und es verbarg oder nicht, doch er war sich dennoch sicher, dass der Verfasser ihn kennen musste, sehr gut kennen musste sogar. Denn was brachte es einem Wildfremden, seine Beziehung zu gefährden oder gar zu zerstören? Andererseits - was brachte es einem nahen oder entfernten Bekannten, einen Keil zwischen ihn und seine Freundin zu treiben? Um solch eine Tat zu begehen musste der Absender ihn wirklich abgrundtief hassen und darauf geschworen haben, ihm sein Leben zur Hölle zu machen. Ein anderer, plausibler Grund fiel ihm nicht ein, aber das konnte auch daran liegen, dass er nicht mehr klar denken konnte, seitdem dieser schreckliche Satz durch seine Hirnwindungen kreiste und ihn nicht mehr loslassen wollte. 'Liefere dich mir aus.' Was zum Henker sollte das bedeuten? Er kratzte sich nachdenklich den Kopf. Hatte er im Rausch irgendjemanden zusammengeschlagen, der nun eine Revanche forderte? Oder verlangte ein Polizist mit unlauteren Mitteln nach einem Schuldbekenntnis? Wie er es auch drehte und wendete, er konnte sich keinen Reim darauf machen. Weshalb er schlicht und ergreifend hoffte, dass es sich bei dem Brief um einen Scherz handelte. Allerdings war er sich da nicht so sicher, und das durfte er auch nicht sein. Während er den ebenfalls angegebenen Treffpunkt samt Uhrzeit studierte, ging er jene Personen durch, vor denen er sich bislang geoutet hatte. Nur um zu dem Schluss zu kommen, dass eigentlich niemand davon wissen konnte. Zumindest fast niemand. Nur Cari hatte er vor ein paar Tagen gebeichtet, dass er Männer geiler fand, als er sollte und dass er gegen eine heiße Nacht mit einem Kerl ganz und gar nichts einzuwenden gehabt hätte. Selbst jetzt nicht, als er in festen Händen war. Sein Appetit war schließlich groß, da er sich bereits seit Jahren in Verzicht übte. Dabei konnte er sich kaum etwas Besseres vorstellen, als sich einem versauten Rüpel hinzugeben, denn ein solcher war genau nach seinem Geschmack. Er wollte und brauchte keinen lieben Jungen - es gelüstete ihm nach einem rabiaten Kerl, der ihn gewissermaßen zur Unterwerfung zwang und dafür sorgte, dass er ihm bereitwillig alle Liebeswünsche erfüllte, die er hegte. Ja, all dies hatte er Cari erzählt. Denn er vertraute ihm. Hätte ihm sogar sein Leben anvertraut, war er doch bereits seit seiner Jugend sein bester Freund. Deshalb zog er auch zu keinem Zeitpunkt in Betracht, dass es Cari gewesen sein könnte, der ihm diesen unheimlichen Brief hatte zukommen lassen. Cari hätte etwas derartiges gar nicht fertiggebracht. Das wusste Jamie. Denn er kannte seinen Freund genauso gut wie er ihn kannte. Doch sein angebliches Wissen war eine bloße Annahme; sein guter Kumpel, der stets so verständnisvoll seinen Sorgen lauschte und immer einen aufmunternden Blick für ihn übrig hatte, wenn er ihn brauchte, war mehr als das, was er preisgab. Genau wie hinter Jamies lauerte auch hinter seiner Stirn eine dunkle, abgründige Seite, von der er wusste, dass sie nicht an die Oberfläche gelangen durfte. Doch man konnte den Tiger nicht lebenslänglich in seinen Ketten halten. Nicht dann, wenn er erst einmal den Entschluss gefasst hatte, auszubrechen. Nicht dann, wenn er hungrig war und sich auf Beutezug begab. Während Jamie noch über seinem beunruhigenden Schreiben brütete, rüstete sich in einem anderen Teil der Stadt gerade der Tiger für den Kampf. Denn er hoffte, dass ein Kampf stattfinden würde und seine süße, kleine Beute nicht zu feige war, um sich ihm zu stellen...   *   Die Nacht war schon hereingebrochen, und Jamie wartete noch immer mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend auf das, was wohl auf ihn zukommen mochte. Er hatte sich eingeredet, dass er kein feiges Schwein war, das sich lieber zu Hause unter dem Sofa verkrochen hätte, als sich mit diesem ekelhaften Erpresser zu treffen. Doch im Grunde hatte er ziemlichen Schiss, was auch nicht verwunderlich war, wenn man keine Ahnung hatte, was einen erwarten mochte. Nein, er rechnete nicht mit einem umgänglichen Typen - ein umgänglicher Typ hätte nie und nimmer auf solche verbrecherischen Mittel zurückgegriffen, um ihn zu quälen. Dieser Kerl war sogar mit einer großen Wahrscheinlichkeit gefährlich. Jamie versuchte, sich von diesen Gedanken nicht in den Wahnsinn zu treiben. Einen einigermaßen kühlen Kopf konnte er jedoch nur bewahren, solange er an seiner Zigarette zog und den Rauch langsam aus seinen Lungen in die laue Frühlingsnacht entließ. Dass der Park, in welchem er sich befand, um diese Uhrzeit ziemlich still und verlassen war, kam seinen Instinkten nicht gerade gelegen. Hinter jedem beschissenen Baum konnte schließlich ein irre gewordener Typ lauern, der ihm schon im nächsten Moment ein Messer an die Kehle hielt. Verflucht, er fühlte sich wie in einen schlechten Krimi versetzt, aber im Gegensatz zu einem Fernsehfilm war die Situation, in der er sich gerade befand, nicht gerade unterhaltsam. Ja, vielleicht war er auch in einem Horrorfilm gelandet. Die Zeit würde es zeigen. Und diese war schließlich reif. Ein diabolisches Grinsen huschte über das Gesicht des Tigers, als er seine Waffe zückte und dann den ersten Schritt tat. Mahlzeit, Baby.   Jamie versteifte sich reflexartig und hielt den Atem an, als er die Präsenz einer Person deutlich hinter sich spüren konnte. Zunächst war nur ein Rascheln durch einen nahegelegenen Busch gegangen, welches er sich damit erklärt hatte, dass sich wahrscheinlich ein Tier in ihm versteckte, in seiner Angst, als Beute eines Wolfes zu enden. Doch sein Herzschlag hatte sich nicht mehr entschleunigen wollen, und nun stand er hier, stocksteif und von Panik ergriffen. Wie hatte er nur so dumm sein und hierher kommen können? Was hatte ihn nur zu solch einem furchtbar leichtsinnigen Idiot werden lassen? Auch wenn er wusste, dass er es vielleicht mit seinem Leben bezahlen würde, wenn er sich rührte, drehte er sich ruckartig um. Er wollte dem Feind im Kampf in die Augen sehen und sich ihm nicht wehrlos ausliefern. Noch war die Schlacht nicht verloren, und so lange würde er mutig sein. Oder zumindest so tun, als wäre er mutig. Neuerlich rauschte Adrenalin durch seine Venen, so wie er die schwarze Gestalt erblickte, die mehr einem Schatten glich als einem Menschen. Alles, was ihn zu einem Lebewesen machte, war dieses teuflische Grinsen auf den vollen Lippen des Tigers, der seine Identität unter der Kapuze seiner Jacke verbarg. Doch Jamie konnte sich auch so denken, dass seine Augen in der Dunkelheit aufblitzten, wie sie ihn musterten und ihn als seine Beute identifizierten. Hunger...   "Na?" Der Tiger näherte sich Jamie und blieb schließlich mit wenig Abstand vor ihm stehen. "Ich hätte um ehrlich zu sein nicht gedacht, dass du die Eier hast, hierherzukommen und mir zu begegnen. Du magst kein Feigling sein, aber ich habe immer angenommen, dass du an deinem Leben hängst, Jamie. Schon deshalb, weil du einen besten Freund hast, der dich brauchst." Der Kerl legte den Kopf schief. "Hast du denn nicht einmal an ihn gedacht?" Jamie war zu gefangen in der Situation und seinem drogengleichen Adrenalinrausch, um dem anderen eine Antwort zu liefern. Alles, was ihm durch den Kopf ging, war, dass ihm die raue, etwas dunkle Stimme des Kerls eindeutig bekannt vorkam, genau wie er dieses spezielle Grinsen schon so oft gesehen hatte. Im Grunde seines Herzens wusste er, wer ihn heute Nacht in die Dunkelheit gelockt hatte, um ihn zu reißen. Doch er hielt es noch immer für nicht möglich. Er konnte einfach nicht daran glauben. Er tat reineweg gar nichts, als sein Bedroher sich schließlich direkt vor ihn stellte. Er spürte, wie seine Augen ihn musterten, begierig, hungrig, auch wenn er sie nicht sehen konnte. "Offenbar würdest du alles tun, nur damit niemand erfährt, was in deinem verdrehten Kopf vor sich geht", raunte der andere passend zu seinem nach wie vor äußerst lasziven Lächeln. "Du würdest lieber verrecken, als deiner Liebsten zu stecken, dass du in Wirklichkeit von nackten Männerkörpern träumst und harten Schwänzen, die sich in deinen Mund und deinen Arsch treiben, hab ich recht? Es ist deine kleine, persönliche Schande, ein Makel deiner schönen Seele, den du am liebsten abstreifen würdest. Aber weißt du was?" Er legte zu Jamies Leidwesen seinen Zeigefinger unter dessen Kinn und hob es leicht an, als würde es ihm Genuss bereiten, seine Kehle zu entblößen. Dann bewegten sich seine Lippen abermals. "Deine dreckigen Gelüste ziehen noch andere Menschen mit in den schändlichen Abgrund. Und lassen sie zu wilden Tieren werden." Mit diesen Worten streifte der Kerl seine Kapuze ab und offenbarte Jamie sein Gesicht. Und ja, es war das Gesicht eines Raubtieres. Die Augen von ungestilltem Verlangen erfüllt, die Lippen anrüchig verzogen, und das, obwohl Jamie den Tiger nur zu gut kannte. Es war sein bester Freund. Cari. "Ma-mann", stammelte Jamie, so wie er sich bewusst wurde, dass sein Instinkt tatsächlich nicht gelogen hatte. "Was willst du von mir, verdammt? Wieso...wieso ziehst du so eine üble Nummer ab? Bist du übergeschnappt oder was?" So etwas wie Enttäuschung füllte seinen Bauch, gemischt mit Entsetzen und einem beinahe lustvollen Schrecken. Denn genauso, wie er darüber erschrak, dass sich sein bester Freund in eine Bestie verwandelt hatte, so konnte er nicht leugnen, dass seine Triebe zum Leben erwachten. Er spürte sie, die lähmende Angst, aber gleichzeitig spürte er auch, wie er unter den Augen dieses Mannes zum Opfer mutierte, seinen Willen ablegte und bereit war, ihm zu gehorchen. Cari war so sexy, wie er ihn anschaute. Er wollte schon immer einmal so von einem Mann angesehen werden. Denn der Blick ließ ihn wissen, dass er ihn begehrte. Wodurch seine Frage überflüssig wurde. Cari beantwortete sie ihm aber trotzdem gerne. Allerdings nicht, ohne ihn bei den Haaren am Hinterkopf zu packen und ihn dabei genüsslich anzufunkeln mit diesen eindringlich blickenden Augen. "Ja, vielleicht bin ich tatsächlich übergeschnappt", hauchte er dicht an Jamies glühender Wange. "Und das ist allein deine Schuld. Dass ausgerechnet du auf Kerle stehst ist wie ein feuchter Traum, der Wirklichkeit geworden ist. Ich kann kaum mehr schlafen in meiner Lust darauf, dich zu packen und dich mein eigen zu machen." Er grinste manisch gegen Jamies Kinn, den Blick allerdings noch immer in dessen weit aufgerissene Augen geheftet. "Und deshalb bin ich gekommen, um dir deine Jungfräulichkeit zu rauben, geiles Luder. Bevor ein anderer das tut, was eigentlich mein Privileg ist." Verwirrung gesellte sich zu dem Chaos, das ohnehin schon Jamies Verstand lähmte. Sein armes Herz raste verzweifelt in seiner Brust, und sein Atem ging so schnell, als würde er sich seinem Freund bereits hingeben. "Aber-" Er brachte keinen vernünftigen Satz mehr heraus, sondern keuchte nur noch zusammenhanglose Worte, raubte ihm die Nähe seines besten Freundes doch seine Zurechnungsfähigkeit. "Wir...wir können doch nicht..." "Wir können." Caris Stimme klang bestimmter als je zuvor und so bedrohlich, dass Jamie prompt zusammenzuckte. "Denk daran, dass ich deiner Freundin alles erzähle, wenn du nicht gefügig bist. Du hast die Wahl, Miststück." Jamies Mund öffnete. "Ich...aber..." Augenblicklich verstummte er und presste die Lippen aufeinander, so wie Caris Hand emporschnellte und ihm etwas Hartes, Metallisches gegen die Schläfe presste. "Vielleicht dient dir das ja als kleine Entscheidungshilfe", schnurrte sein Freund genüsslich, während für Jamie kein Zweifel bestand, was die kleine Entscheidungshilfe darstellte. Er wurde mit einer Knarre bedroht. Von seinem besten Freund! "Du elender Mistkerl!", brüllte Jamie, mit dem endgültig die Nerven durchgingen. "Lass die Spielchen, verdammt! Das ist gar nicht lustig!" "Keine Bange, Schätzchen." Mit den Fingerknöcheln der freien Hand strich Cari seinem Opfer fast zärtlich über die Wange, während er ihn belustigt anschaute. "Wenn du nun brav auf die Knie gehst und tust, wie ich dir befehle, wird dein süßes Köpfchen heil bleiben, das verspreche ich dir." Misstrauen erwuchs auf Jamies Gesicht, Misstrauen bezüglich Caris Worte, obwohl er im Grunde ganz genau wusste, dass Cari ihm nie auch nur ein Härchen gekrümmt hätte. Höchstwahrscheinlich war die Pistole noch nicht einmal geladen; er zog diese Nummer nur ab, weil ihm klar war, dass Jamie genau dasselbe wollte wie er von ihm. Und dass er mächtig darauf stand, wenn man seinen Adrenalinpegel ordentlich befeuerte. Jamie wollte keinen lieben Mann - er sehnte sich nach einem Raubtier, dem er sich ausliefern musste, um ihm sein sexuelles Können zu demonstrieren. Trotzdem beschloss er, vorsichtig zu sein. So befand er es für besser, einfach nur seine vorlaute Klappe zu halten und tauchte dann ab, um sich letzten Endes kniend vor seinem Erpresser wiederzufinden. "So ist es richtig", lobte Cari ihn und strich ihm behutsam durch sein seidiges Haar, bis er ihn unvermittelt daran packte und seinen Kopf leicht anhob, damit er zu ihm emporschaute. Und er ihm den Lauf der Pistole direkt zwischen die Augen halten konnte. Dabei lächelte er verschmitzt. "Schade, dass du dich nicht noch extra für mich schön gemacht hast - zwischen deinen schwarzen Lippen wäre ich noch wesentlich lieber gekommen. Aber du konntest ja nicht wissen, dass ausgerechnet der Kerl deiner erotischen Träume plötzlich vor die steht und dich zu ein paar netten Gefälligkeiten zwingt, huh?" Jamie versuchte seinen hastigen Atem zu beruhigen, was ihm allerdings schwer fiel mit einer Knarre an der Stirn. Seine Arme, mit denen er sich aufstützte, zitterten ebenfalls leicht, genau wie seine Lippen, als Cari die Pistole über seine Nase hinweg zu diesen führte und sie mit dem Lauf spreizte. "Du kleiner Schwanzlutscher hast nun die Gelegenheit, zu beweisen, dass du es verdienst, mich zu befriedigen", fuhr Cari fort, den sein Spiel mit Jamie und ihrem Machtgefälle deutlich erregte, dem betörten Klang seiner Stimme nach zu urteilen, was Jamie vollkommen mit sich riss. "Erst bläst du meine hübsche Freundin hier, und danach mich." Obwohl Jamies Körper in seinem Delirium aus ungeahnter Lust und Todesangst kaum mehr gehorchen wollte, schaffte er es mittels Caris Zutun, der Pistole ihren Weg in seine Mundhöhle zu ebnen. Reflexartig schloss er seine Lippen um den Lauf und entrang Cari damit ein zufriedenes Lächeln. "Du bist genauso wahnsinnig wie ich", erkannte er. "Du würdest nicht nur über Leichen gehen, damit unser Geheimnis nicht ans Licht kommt, du würdest auch für einen Fick mit mir sterben, habe ich recht?" Jamie, der eifrig an dem metallisch schmeckenden Lauf lutschte und dabei immer wieder hörbar schluckte, konnte einfach nicht anders, als zu nicken. Er konnte sich nichts Besseres vorstellen, als in den Genuss der körperlichen Lust mit diesem scharfen Raubtier zu kommen. Er wollte spüren, wie Cari ihn derb vögelte, wie er keinerlei Rücksicht auf ihn nahm und ihm als Fickstück dienen, wann immer er es brauchte. Und er brauchte es mit Sicherheit oft. Schon jetzt konnte Jamie mittels eines verstohlenen Blicks zwischen seine Beine erkennen, dass sich eine beträchtliche Beule unter dem Stoff seiner Hose hervorwölbte. Kein Wunder also, dass Cari ihm alsbald die Pistole aus dem Mund zog und das russische Roulette für einen Moment beendete, um zu besseren Dinge überzugehen. "Nicht, dass der Süßen noch ein Schuss abgeht, wenn du sie so geil befriedigst", brummte Cari und leckte sich über die Lippen, als der zähe Speichel vor Jamie auf den Boden troff, der eben noch seinem Mund mit dem Lauf der Knarre verbunden hatte. Mit der freien Hand werkelte er an dem Verschluss seiner Hose herum, hastig und ungehalten, bis er Jamie endlich das Objekt seiner heimlichen Begierde unter dessen vor Gier matte Augen hielt. "Besser, dem hier geht ein Schuss mitten in deiner engen Kehle ab. Das ist sicherlich gesünder für dich, Süßer." Erbarmungslos presste er seine pralle Eichel gegen die noch immer feuchten und wundgelutschten Lippen seines Freundes, um dann mittels dessen Bereitwilligkeit zwischen sie zu dringen und die sündhaft heiße Höhle wonnig gurrend auszufüllen. Jamie nahm sofort seine Hand dazu und rieb mit dieser seinen Schaft in dem Rhythmus auf und ab, wie er seinen Kopf bewegte, denn er war bestrebt, es seinem Freund so zu machen, dass er zufrieden mit ihm war. Was kein sonderlich schweres Unterfangen darstellte, hätte Cari theoretisch bereits der Anblick des schwänzelutschenden Miststücks genügt, damit ihm einer abging. Dennoch wollte er nicht die Macht an Jamie abtreten, nur weil dieser gerade aktiv seine Gier befriedigte, denn noch immer hatte er in dieser Situation das Sagen und das bewies er seinem hingebungsvoll saugenden Freund, indem er ihm abermals die Knarre an die Schläfe hielt, um ihn weiter anzuspornen. Dabei bewegte er leicht seine Hüften gegen den kundigen Mund Jamies und genoss das Gefühl der samtigen Schleimhaut, die ihn umfing im Zusammenspiel mit dieser etwas rauen, kitzelnden Zunge in vollen Zügen. Dieses kleine Luder schien sehr genau zu wissen, was es tat, und das, wo es doch höchstens in seiner Fantasie bereits Kerle oral befriedigt hatte. Wahrscheinlich war, dass die Begierde ihn zum Profi ausgebildet hatte, denn Cari konnte Jamie ansehen, wie sehr er in seinem Element aufging. Mit geschlossenen Augen lutschte er kräftig an seinem Schaft und sah dabei zum Abspritzen schön aus. Es war offensichtlich, dass die beiden Männer kaum mehr genug von ihrem gleichfalls geilen wie gefährlichen Spiel bekamen, aber so, wie Cari spürte, dass er nicht mehr lange durchhalten würde, entzog er sich schweren Herzens dem ihn so vorzüglich verwöhnenden Mund und ließ Jamie geifernd nach mehr zurück. Dieser schaute empor zu seinen Augen, mit offenem Mund und speicheltriefendem Kinn, doch egal, wie verlockend das hübsche Loch des Sängers auch sein mochte, Cari verlangte es viel mehr nach einem Höhepunkt in jener Öffnung, die höchstwahrscheinlich bereits freudig zuckte, als er seinen Freund an den Haaren in die Höhe zog und ihm ins Ohr wisperte: "Jetzt fick ich dir den Saft aus den Eiern, Freundchen." Abermals vermochte Jamie kaum mehr zu atmen, nun aber fast ausschließlich aufgrund der quälenden Lust, die an seinen Eingeweiden zerrte und seinen Schwanz immer härter werden ließ. Bereits Caris raue Stimme wusste genau, wie man seine Ohren fickte, genau wie sein Duft wusste, wie man seine Nase fickte, aber nicht ein Blick aus den Augen seines Tigers wusste ihn auch nur ansatzweise so gut zu ficken wie der von Jamie hartgelutschte Schwanz, der sich gnadenlos in ihn trieb, nachdem Cari ihn entblößt und mit sich zur nächsten Parkbank geschleppt hatte. Er nahm ihn im Sitzen, und als Jamie in der Erfüllung seiner verbotenen Fantasien aufschrie, drückte Cari ihm verzweifelt den Lauf der Knarre gegen die Brust. "Deine Stimme macht mich zwar berstend geil, aber du solltest doch besser dein Maul halten, nicht, dass die Bullen noch auf uns aufmerksam werden", zischte Cari ihm zu und Jamie verstummte, schaute angespannt zu, wie die Mündung der Pistole begehrend wie ein küssender Mund über seine Brust und seinen Bauch wanderte. "Du willst doch ganz bestimmt nicht, dass sie mich holen, bevor ich es dir besorgt habe?" Jamie wusste, dass Cari keine Antwort auf seine rhetorische Frage verlangte. Viel zu ergriffen von dieser inbrünstigen Gier war er, um nun damit aufzuhören, seine Hüften wollüstig zu bewegen. Da er keinen Laut von sich geben durfte, um ihr geiles Treiben nicht zu verraten, schnaufte er schwer in Caris Ohr, nachdem er sich zu ihm vorgebeugt hatte. Seine Hände krallten sich in den Rand der Parkbanklehne hinter seinem Freund, und seine Füße stemmten sich ebenfalls gegen sie, was dafür sorgte, dass sich der pulsierende Schwanz in seinem Inneren alsbald an seiner Prostata reiben konnte, um ihm langsam aber sicher dem Orgasmus näher zu bringen. Er war zu einem Cari ebenbürtigen Raubtier mutiert, das für seine Befriedigung über Leichen gegangen wäre, denn das, was sie hier taten, fühlte sich so gut an, dass er es noch nicht einmal bereut hätte, seinen Tod für dieses bombastische Erlebnis in Kauf zu nehmen. Noch immer koste ihn die drohende Waffe, koste seinen Körper mit der Sinnlichkeit, die andernfalls ins Caris Fingern gelegen hätte, und als die Blicke der beiden Männer sich schließlich trafen, erfasste sie die wilde Gier vollends und ließ den tosenden Orgasmus wie eine Erlösung über sie kommen. Es fühlte sich an wie sterben, zumindest stellte Jamie sich vor, dass sich einem das Hirn vernebelte, in dem Moment, in dem man draufging, und dass es sich vielleicht sogar schön anfühlen konnte. Doch wahrscheinlich hätte sich kein Tod derart herrlich anfühlen können wie das, was jetzt durch seinen Körper raste und was er mit seinem Gespielen teilte. Und nach dem richtigen, echten Tod hätte es auch kein Leben mehr gegeben. Keine schwer atmenden Männer, die ihre Zeit brauchten, um sich zu erholen von den lustvollen Strapazen, die sie sich gegenseitig beschert hatten. Selbst Cari, der beherrschte Tiger, schloss für einen endlosen Augenblick die Augen, nachdem er die Knarre achtlos neben sich gelegt hatte und schlang seine Arme um den Körper Jamies.   "Hättest du mich abgeknallt?" Er war noch immer nicht ganz bei Sinnen, der hübsche Sänger, was Cari an dem atemlosen Hauchen seiner Stimme erkennen konnte. Doch diese Frage lastete wohl schon lange schwer auf ihm, und deshalb benötigte er nun eine Antwort auf sie. Und diese fiel genau so aus, wie er es erwartet hatte. "Ich hätte dich noch nicht einmal verraten", flüsterte Cari zurück, dessen innere Bestie sich allmählich zum Schlafen legte. Sein Atem streifte nun ungemein harmlos über Jamies Wange. "Dein Geheimnis ist bei mir sicher." Als Jamie sich etwas von ihm löste, um ihn träge anzuschauen, begannen Caris Mundwinkel leicht zu zucken. "Aber dich in dem Glauben zu lassen, ich wäre ein übler Scheißkerl, das war es doch wert, oder?" Jamie lieferte ihm darauf keine eindeutige Antwort. Doch seine Mundwinkel zuckten ebenfalls mit einem etwas lüsternen Anflug, was seinem Freund genug über sein Denken verriet. Die Raubtiere mochten sich zum Schlafen gelegt haben, doch sie waren noch längst nicht tot... Kapitel 27: Anything And Everything ----------------------------------- Anything And Everything     Eine Liebe, die mich schützt und mich berührt. Eine Liebe, die mich in mein Leben führt. Keine Zeile würd’ beschreiben, wie’s mir geht. Das ist das einzige was fehlt.     *     Dass sich irgendetwas ganz Besonderes ereignet haben musste, war Cari spätestens dann klar, als Jamie mit einer Weinflasche und einem kleinen Lächeln auf den Lippen aus der Küche zurückkehrte. Noch immer hatte er keine Anstalten gemacht, Cari endlich aufzuklären über das, was passiert war; dafür glitt sein geheimnisvoll funkelnder Blick immer wieder verstohlen über seinen Freund, als weidete er sich an dessen Erwartungsfreude. Als würde er die Situation vollends auskosten wollen, um schließlich genüsslich reinen Tisch zu machen. Nachdem er die beiden Weingläser mit eben diesem verheißungsvollen Lächeln gefüllt hatte, das ihn auf seine Weise und durch Caris Augen hindurch so hinreißend schön machte, überreichte er seinem Freund einen der Schwenker, während er den zweiten bei sich behielt. Vielleicht war es nur der warme Schein der Tischlampe, der seinen Blick erhellte und regelrecht strahlen ließ. Vielleicht aber strahlte er auch von innen, einfach, weil er glücklich war. Und nun sollte Cari endlich den Grund für die Einladung erfahren. Den Grund, weswegen sie nun hier saßen und Wein tranken und Jamie der bezauberndste Kerl überhaupt war mit diesen selig lächelnden Augen. "Gibt es gute Neuigkeiten?", wollte Cari endlich wissen, um seiner Neugierde ein Ende zu bereiten. Ehe Jamie jedoch mit der Sprache herausrückte, ließ er verträumt dreinschauend sein Weinglas gegen das seines Freundes stoßen. Und dann richtete er seinen so warmen, von Glück erfüllten Blick auf Cari. "Ich werde Vater." Drei Worte, vorgetragen mit einem Lächeln, das von einer tiefen Zufriedenheit zeugte, aber gleichzeitig auch von Liebe und Zärtlichkeit. Die Nachricht erfüllte auch Cari mit einem freudigen Kribbeln, denn er wusste ganz genau, wie lange Jamie und seine Freundin bereits versuchten, ein Kind zu bekommen. Seit ungefähr einem Jahr arbeiteten sie an ihrem kleinen, süßen Projekt, und nun endlich sollte es Früchte tragen. Cari als sein bester Freund gönnte ihm dieses unbeschreibliche Glück natürlich von ganzem Herzen. Jamie liebte Kinder, und damit, schon bald sein eigenes in den Armen zu halten, würde für ihn ein langgehegter Wunsch in Erfüllung gehen. Das war ganz gewiss, denn Cari sah es nun wieder in dem fröhlichen Lachen Jamies, welches sich auf sein Gesicht stahl, als er ihn beglückwünschte und seine Freude teilte, wie er es immer tat, denn sie waren beste Freunde und ihre Seelen sich so ähnlich, als würden sie nur zusammen ein großes Ganzes ergeben. Nun war es Jamie, der sich in der Wärme aalte, die in Caris grünen Augen lag und die von einer Zuneigung erzählten, die er nur bei ihm fand. Eine Zuneigung, die so weit über eine normale Freundschaft hinausging, aber auch mit keinem anderen Wort treffend zu beschreiben war. Es war schlichtweg tief, was sie füreinander empfanden. So tief, dass sie sich an manchen Abenden am liebsten genauso nahe gekommen wären wie ihre Seelen es bereits waren. Es gab keine Grenzen, keine Bürden. Nicht in ihren Herzen.   "Doch das ist noch nicht alles", deutete Jamie nach einem kurzen Moment an, in welchem sie einfach nur die Gefühle genossen hatten, die in ihren Bäuchen prickelten. "Das Beste kommt erst noch. Das Beste für dich." Fragend riss Cari seine Augen auf, die Jamie nun groß und unwissend musterten. Der Sänger jedoch ließ sich davon nicht hetzen, sondern lächelte wieder nur zärtlich und nahm dann behutsam Caris Hände in seine. Und das, obwohl seine Finger nicht annährend so warm war wie sein Blick, wusste er doch nicht, ob er das Richtige tat. Ob er in die richtige Richtung ging. Oder in die falsche. Immerhin wich Cari nicht vor der ungewohnten, aber intimen Berührung zurück. Es erstaunte ihn zwar, dass er tatsächlich erkennen durfte, wie beschützend Jamies Hände sein konnten, wie liebevoll und gleichzeitig wie zaghaft, wenn sie nicht recht wussten, was sie tun sollten. Aber er ließ ihn gewähren, strich gar mit dem Daumen wie zufällig über Jamies tätowierten Handrücken und versuchte sich krampfhaft einzuprägen, wie es sich anfühlte. Wie es sich anfühlte, auch körperlich mit ihm verbunden zu sein. Mit dem Menschen, den er genauso liebte wie sich selbst. Und sogar noch mehr. Es kostete Jamie ebenso viel Überwindung, Cari in dieser bedeutungsschwangeren Situation in die Augen zu schauen, aber schließlich tat er es. Tat es, weil es sein musste. Weil er seine Seele sehen wollte, wenn er ihm die nächsten Worte offenbarte. "Wir haben beide nicht viel mit der Kirche am Hut", begann er, und seine Stimme war leise und weich zugleich, genau wie das, was sie empfanden, wenn sie einander nah waren. "Aber ich wünsche mir dennoch, dass du der Patenonkel des Kleinen wirst." Cari stockte förmlich der Atem, so wie er dies hörte, und seine Lippen öffneten sich vor Überraschung einen Spalt weit. "Ich?" Er sah Jamie unverwandt an, ehe seine Mundwinkel ergriffen zu zucken begannen. "Das...das ist ja..." "Dann wäre der Kleine auch ein bisschen dein Kind", erwiderte Jamie und senkte nun doch ein wenig die Lider, denn in diesem Augenblick war sein Herz verletzlicher denn je. "Unser Kind. Ein Zeugnis dessen, wie wichtig du mir bist..." Seine Wimpern warfen zarte Schatten auf seine hohen Wangenknochen, und an dieses Detail würde Cari sich wohl auf ewig erinnern können, genau wie an die Tatsache, dass Jamies Wange genau in seine Hand passte, als er sie sanft umfing und sein Gesicht zurück in seine Richtung drehte. Und nun, wo er das Flackern in den verletzlichen Augen seines Freundes sah, wusste er, dass all die Wärme, die in seinem Blick glühte, aus seinem Herzen kam. Und er wusste auch, dass es niemanden gab, den er in diesem Moment mehr brauchte als Jamie. Denn es gab niemanden, der hätte schöner sein können als sein bester Freund, sein Seelenverwandter, nicht an diesem Abend, nicht in dieser Nacht. Er erschien ihm wie ein Wunder, ein kleines Wunder, welches nur seine Augen sahen, da es nur für seine Augen bestimmt war. Er sehnte sich danach, sich in die Wärme Jamies zu stehlen und von ihr zu zehren, die Zuneigung in sich aufzusaugen, die der andere für ihn empfand, und so näherte er sich ihm vorsichtig, rückte zu ihm heran. Jamie schloss geruhsam die Augen, so wie der andere seine Stirn gegen die seine lehnte. Als er einatmete, umspielte der vertraute Duft seines Freundes sanft seine Nase und betörte unwillkürlich seine Sinne, die nach ihm suchten, so sehr suchten, als Cari mit der Spitze seiner Nase über den Nasenrücken Jamies fuhr, bis sich zärtlich beide Spitzen anstubsten. Denn ihre Seelen brauchten diese Liebkosung in diesem Moment, benötigten die Nähe, benötigten die Liebe, die sich zwischen ihnen ausbreitete und alle Grenzen überwand. Cari war versucht, etwas zu sagen, aber es gab nichts, was er hätte sagen können. So ließ er seine Hände sprechen, die sich achtsam aber gleichzeitig sehr bestimmt in Jamies Nacken legten. Seine Fingerspitzen erkundeten dieses Wunder, das Jamie genauso für seine Hände wie für seine Augen war, strichen über die kleinen Härchen und glitten empor über seinen Haaransatz in seine schwarze Pracht, um sich von ihr einhüllen zu lassen. Und seine Lippen begehrten ihn ebenso sehr, strichen langsam, ja fast träge über die des anderen, bis sich ihre Münder synchron öffneten, um sich der Vereinigung hinzugeben. Es gab nichts anderes mehr, mittels dem sie sich ihre tiefe Freundschaft hätten beweisen können. Wenn kein Wort der Welt mehr beschreiben konnte, was man empfand, musste man seine Hände und Lippen sprechen lassen, in der Hoffnung, dass sie dazu in der Lage waren, die Seele des anderen zu berühren und ihm die Liebe zu vermitteln, die auf seinem Herzen lastete. So lange schon, so heftig und so vernachlässigt wie ein ungeliebtes Kind, das nie hätte geboren werden dürfen.     Scheiße, ich bin so verwirrt. Scheiße, was ist bloß passiert das hier kann keiner nachvollzieh‘n.     In dieser Nacht fand Jamie die Geborgenheit in den Armes und den Küssen seines Freundes, und er fand die Liebe in dessen Augen, aber auch eine tosende Lust. Diese war es wahrscheinlich auch, die ihn aus seinen Kleidern riss und gegen den bereits nackten Leib des Menschen zog, mit dem er so lange schon auf einer gewissen Ebene eins war, ohne dass es ihm genügt hatte. So wie sie sich verzweifelt aneinanderschmiegten, erst auf der Couch und dann schließlich in Jamies Bett und ein Knäuel aus Armen und Beinen bildeten, suchten sie verzweifelt nach dem Ende für ihr Verlangen, suchten danach auf der Haut des jeweils anderen, jedoch ohne es je zu finden, denn der Sehnsucht ein Ende zu bereiten war ebenso aussichtslos wie zwei Liebende voneinander zu trennen zu versuchen. Ihre Freundschaft kochte über, und sie zerrte an ihren Leibern, drängend und gewissenlos. Jede Umarmung, jedes gänzliche Umschlingen des anderen mit dem eigenen Körper war nicht genug; umso mehr sie sich in sich selbst verloren, desto heftiger schwelte der Wunsch in ihnen, mit dem Freund zu verschmelzen. Und auch, wenn sie sich nicht vorranging aus Lust einander hingaben, sondern aus bloßer Zuneigung, der sie nicht mehr Herr werden konnten, gab es nur eine Möglichkeit, sich annähernd so unglaublich nahe zu kommen und den Grund ihrer Herzen zu berühren. Sie schliefen miteinander, und schon bald erfüllte das raue Stöhnen der Männer den Raum, die zusammen in den Höhepunkt finden wollten in ihrem Wahnsinn aus Körperlichkeit und unbenennbarer Liebe. Das, was sie spürten, umso heftiger sie sich liebten, war eine Lust, die nicht nur ihre Geschlechtsteile in Aufruhr versetzte; es war eine Lust, die tiefer ging, in ihren erhitzten Leibern schwelte wie ein Dämon, der ausgetrieben werden wollte. Ein Dämon, der jedoch schwer hervorzulocken war, aber in dem Moment, in dem es ihnen gelang, mit einer derartigen Heftigkeit entwich, dass es all ihre Gedanken und Sorgen auslöschte. Es gab nur noch das Gefühl, und es gab zwei Münder, zu einem stummen, fassungslosen Schrei geöffnet, als die Erregung endlich mit einer Explosion erstarb. Schließlich blieb nur noch der Schweiß auf ihrer Haut zurück - und natürlich das pure Glück in den Augen der beiden, die es nach so vielen Jahren annähernd geschafft hatten, sich so nahe wie nötig zu kommen.   Sie lagen noch immer eng beieinander, als bereits der Morgen zu grauen begann, mit ineinander verschränkten Fingern und den Spuren des jeweils anderen in und auf sich. Es würde ihnen schwer fallen, sich jemals wieder voneinander zu lösen und dann auf ewig voneinander zu lassen, aber noch war es nicht so weit. Noch klopfte Caris Herz ganz nah an Jamies, und dessen Körper gehörte nur seinen begehrenden Lippen und Fingern, die es einfach nicht schafften, sich an der Schönheit des Körpers seines Freundes sattzusehen. Immer wieder gab es neue Details zu erkunden, und immer wieder entdeckte er eine Stelle, so sensibel, dass er abermals die Lust in dem anderen zu entfachen wusste, um sie zu befriedigen, Mal um Mal, bis es endlich vollends still in ihnen war. So still, dass sie glaubten, die Gedanken des anderen hören zu können. Und auch, wenn sie so eng miteinander verbunden waren, dass ein Blick in die Augen des Freundes genügte, um ihre Seelen miteinander flüstern zu lassen, so gab es dennoch Worte, die Cari laut in die endgültige Ruhe dieser Nacht sagte. "Ich kann es kaum erwarten, den Kleinen im Arm zu halten und in die schönen Augen seines Papas zu schauen." Er nahm Jamies Hand und küsste verehrend seine Fingerspitzen, jede einzelne, während er in die Augen seines Freundes blickte, in denen er jene erwiderte Liebe sah, wie er sie gewiss nie wieder in den Augen eines Menschen finden würde.     Bitte lass mich nie wieder allein du bist mein Gegenstück.   Kapitel 28: Play Along ---------------------- Play Along   w a i s e n h a u s Tonight I want a slut, would you be mine?     Beste Kumpels teilten alles miteinander. Wirklich alles. Zigaretten, Alkohol, ein Bett für dich Nacht, aber auch Frauen. Vielleicht zählten dazu nicht unbedingt feste Freundinnen, aber jene Damen, die für die käufliche Liebe zuständig waren, wurden auch dem Kumpel zur Verfügung gestellt. Wieso auch nicht, wenn diese doch genügend Löcher zur Verfügung hatten, die man unmöglich alle allein stopfen konnte? So zumindest lautete der Plan der beiden Männer, die bereits nicht mehr ganz nüchtern in Caris Bude hockten, während ihre aufmerksamen Blicke an der Mattscheibe des Laptops klebten. Ihr Unterfangen mutete ziemlich bekloppt an, denn im Grunde waren Kerle, die so gut aussahen wie Jamie und Cari, nicht auf die Services irgendwelcher Escortfirmen angewiesen, wie man das horizontale Gewerbe auch nannte, wenn man versuchte, tolerant ihm gegenüber zu sein. Aber da sie sich einen seltsamen Kitzel davon versprachen, war doch bislang keiner der beiden bei einer Nutte gewesen, hatten sie sich vor den Rechner gesetzt und sich auf Recherchetour begeben. Nur um feststellen zu müssen, dass es gar nicht so einfach war, eine passende Gespielin ausfindig zu machen. "Die ist hässlich", meinte Jamie nun schon zum dritten Mal und deutete mit dem Kinn auf das Bild, welches Cari gerade angeklickt hatte und rümpfte dazu die Nase. "Bei so einer kriegst vielleicht du einen hoch, aber bei mir würde da gar nichts laufen." "Ich krieg auch nicht bei jeder einen hoch. Was du immer von mir denkst..." Ohne Jamie einen Blick zuzuwerfen, scrollte der Drummer beinahe schon fieberhaft weiter. Er war wild entschlossen, noch in dieser Nacht die perfekte Nutte aufzutreiben, die sowohl zu ihm als auch zu Jamie passte. Es war ihm wichtig, dass sein Kumpel ebenfalls begeistert war, was allerdings kein leichtes Unterfangen darstellte, besaß Jamie doch einen äußerst exquisiten Geschmack und gab sich nicht mit Mittelmäßigkeit zufrieden. Es stimmte schon - Cari war ziemlich anspruchslos, was Frauen anging. Zumindest, wenn er etwas getrunken hatte und schlicht und ergreifend spitz war, weil er seit Wochen nichts mehr vor den Schwanz bekommen hatte, weil er zu beschäftigt mit dem Schreiben von Songtexten gewesen war. Nun, man musste eben Prioritäten setzen, und die Band ging nun mal vor alles andere. Jamie sah dies nicht anders, aber im Gegensatz zu Cari machte er nicht unbedingt den Eindruck, als bräuchte er wirklich Sex. Entweder er verfügte über ein mörderisch großes Maß an Selbstbeherrschung oder aber er legte tatsächlich nicht so viel Wert auf Triebbefriedigung. Vielleicht besaß er ja auch andere Ventile. Zum Beispiel die Musik. Cari hatte ihn nie gefragt.   Hier und da stieß der Drummer auf eine Dame, die Jamie aufgrund ihrer ganz hübschen Optik nicht von der Bettkante geschubst hätte - aber die Dienstleistungen, die sie anbot, entsprachen dann meist wiederum nicht Caris Vorstellungen. "Die macht auch kein anal!", echauffierte er sich und rang entmutigt die Hände. "Nie macht eine anal. Oder hast du hier je eine gesehen, die anal angegeben hat?" Jamie, der keine Ahnung gehabt hatte, dass sein Freund gezielt nach diesem Wörtlein Ausschau gehalten hatte, hob nun etwas verwundert die Augenbrauen, ehe er Cari anschaute, der den Blick seines Kumpels einmal mehr nicht erwiderte. "Ist das denn so wichtig? Loch ist doch Loch, man kann doch auch-" Mit dieser Behauptung hatte er nun doch die Aufmerksamkeit des anderen auf sich gezogen. Jamie erschrak beinahe aufgrund des beinahe empörten Blicks, mit dem Cari ihn zu lynchen drohte. "Loch ist nicht gleich Loch", protestierte er und lachte halb belustigt, halb verzweifelt auf, verzog dabei den Mund zu einem schiefen Grinsen. "Du hast ja überhaupt keine Ahnung...hast du denn jemals Analsex gehabt?" Anstatt, dass Jamie ihm auf seine Frage antwortete, wich er ihr gekonnt aus. "Offenbar hast du ja damit genügend Erfahrung." Er schmunzelte nun ebenfalls, da ihn diese Info ziemlich erstaunte, aber auch amüsierte. Dass Cari eine alte Schmutzwurst war, die es gerne versaut mochte, war ihm sonnenklar, aber dass er ausgerechnet ein Analsexexperte war, gab ihm ziemlich zu denken. Der Drummer wandte den Blick ab, um nicht ganz ohne Stolz in sich hineinzugrinsen. "Natürlich habe ich die. Dank meiner Ex, die es ziemlich gern mochte, wenn ich sie...du weißt schon." Die letzten Worte raunte er beinahe schon lüstern, und die tiefe Stimme, welche diese recht anzügliche Aussage formte, bescherte Jamie ein merkwürdig kribbelndes Gefühl in der Magengegend. Er war sich einmal mehr absolut sicher, dass Cari laut 'Hier!' geschrien hatte, als Satan den Sexappeal verteilt hatte. Er hatte ihn ihm in allen erdenklichen Facetten verliehen, angefangen bei seiner Optik, die einem wilden, heißen Teufel glich bis hin zu seiner Stimme, die einen wohl förmlich zu ficken vermochte, wenn er sie gezielt dazu einsetzte... Jamie schluckte seine Gedanken hastig herunter und widmete sich dann wieder der aufgeschlagenen Internetseite. Er wollte gar nicht weiter nachbohren bezüglich Caris Erfahrungsschatzes in Sachen Analsex, denn dies hätte ihn nur unnötig verrückt gemacht. Oder vielleicht sogar neidisch, da Jamie noch nie in diesen besonderen Genuss gekommen war. Allerdings reizte ihn der Gedanke daran noch nicht einmal sonderlich. Zumindest nicht halb so sehr wie er Cari reizte. Dieser suchte ohne Frage noch immer nach der perfekten Analschlampe. "Für mich anal und für dich ein professioneller Blowjob", nuschelte er vor sich hin, während er durch die Profile der angebotenen Damen scrollte. "Aber ich glaube fast, dass wir da nicht fündig werden." "Die perfekte Nutte für uns muss erst noch geboren werden", stimmte ihm Jamie zu, der nun seufzend den Kopf gegen die Schulter seines Kumpels lehnte und wenig beeindruckt auf die Bilder der halbnackten Huren schielte. "Dabei sollte eine gute Hure alles machen", behauptete Cari. "Zumindest für den richtigen Preis." "Safety first und so." Jamie klang immer gelangweilter, da ihn Safety first um ehrlich zu sein ebenfalls ziemlich langweilte. "Wozu gibt es Kondome?" Daraufhin erhielt er keine Antwort von dem Sänger, denn dieser kannte die Beweggründe einer Nutte, dieses und jenes nicht anzubieten, auch nicht. Resigniert drückte er sich die Wange an der nackten Schulter seines Freundes schief und wollte gerade vorschlagen, die Suche aufzugeben, als Cari ein neues Interessengebiet einschloss. "Wenn sie sich fesseln lassen würde, würde ich allerdings sogar freiwillig auf anal verzichten..." Jamie staunte schon wieder Bauklötzer. Noch nie hatte er ernsthaft über das nachgedacht, was sein Kumpel im Bett mochte oder nicht. Er hatte nie vermutet, dass er auf zahme Spielereien und Blümchensex stand, aber solche exotischen Vorlieben hätte er ihm dann vielleicht doch nicht zugetraut. Und das, obwohl es so gut zu ihm passte. Verflucht, welche Frau würde sich nicht freiwillig von diesem Teufelskerl in Ketten legen lassen? Wenn man Cari sah, wollte man sich doch am liebsten aufgeben, um sich ihm mit Haut und Haaren zu schenken... Schon wieder hatten sich seine Gedanken auf ziemlich abwegige Reisen begeben, und er wachte erst aus ihnen auf, als Cari zu kichern anfing. "Hier, die Beschreibung könnte auch auf dich passen", grinste er und begann ohne auf eine Erwiderung von Jamies Seite zu warten, vorzulesen. "'Du brauchst sie nicht erst vorsichtig um Erlaubnis fragen - denn sie braucht es! Tief, viel und oft. Sie ist ein versautes Mädchen, das dich ganz schnell um den Finger wickelt, um seine verdorbenen Fantasien mit dir zu verwirklichen.'" Als er geendet hatte, warf Jamie einen recht misstrauischen Blick zu ihm empor. "Wieso soll das auf mich zutreffen?" "Trifft es denn nicht auf dich zu?" Jamie biss auf sein Lippenpiercing. "Ich bin schon mal kein versautes Mädchen." "Oh, nun hast du mir all meine Illusionen und Fantasien geraubt." Selbst der Sänger musste nun in sich hineinschmunzeln, einfach, weil Cari so ein Idiot sein konnte. Dass der Drummer ebenfalls lachen musste, sorgte dafür, dass er sich ihm noch ein wenig näher fühlte auf einer geistigen Ebene. Sie sahen sich in die Augen, was Jamie zu dem Schluss kommen ließ, dass im Grunde nichts so wichtig war wie die Tatsache, dass Cari sein bester Freund war und Jamie seiner. Vielleicht empfand der Drummer ganz genauso, denn dieser lehnte sich nun zurück und kümmerte sich kaum mehr um die Bilder der halbnackten Frauen auf dem Bildschirm. Er musterte Jamie, und er musterte ihn auf eine Weise, die dem Sänger nicht ganz geheuer war. Jamie spürte förmlich, dass Cari eine Frage auf der Zunge lag, und er sollte Recht haben mit seiner Annahme. "Willst du nicht meine Nutte sein?", wollte er allen Ernstes wissen und klang dabei nicht einmal, als würde er scherzen. Cari besaß einen ungemein trockenen Humor, der es manchen Leuten schwer machte, zwischen Spaß und Ernst zu unterscheiden, aber Jamie wusste meist instinktiv, wann es Zeit zum Lachen war. Und heute blieb ihm dies förmlich im Hals stecken. "W-was?", hakte er irritiert nach und schüttelte hastig den Kopf. Anstatt ihm jedoch eine Erläuterung zu liefern, wurde Caris Mund immer breiter und breiter, bis er Jamie dreckig mitten ins Gesicht grinste. Ja, er wagte es sogar, sich ihm weiter zu nähern. Was zum Henker sollte das denn werden? Wäre Jamie nicht so perplex gewesen, er wäre sicherlich zurückgewichen, aber Cari, dieser Mistkerl, zog ihn förmlich in seinen Bann. Es hätte ihn nicht einmal gewundert, hätte er es geschafft, ihn mit seinem Blick zu hypnotisieren. "Was hast du denn so im Repertoire?" Cari gluckste amüsiert und griff nach seiner Bierflasche, und das, obwohl er Jamies Meinung nach bereits viel zu betrunken war. "Schwänze lutschen? Mh?" "Mann." Jamie wusste sich kaum mehr zu helfen und zischte seinen Freund an. "Bist du verrückt geworden?" Cari fuhr unbeirrt fort, den überaus attraktiven Sänger dabei nicht mehr aus den Augen lassend. Jamie gefiel ihm tatsächlich, wesentlich besser als die meisten Frauen, die sie sich angesehen hatten, denn er war auch objektiv betrachtet ein wahres Schnittchen, und Cari wollte gar nicht wissen, wie viele Typen er bereits umgepolt hatte, nur mit seiner Sängerperformance und seinem gut trainierten Oberkörper. Wenn man dann noch die langen, schwarzen Haare und das sehr hübsche, unverkennbare Gesicht in Betracht zog, entpuppte sich Jamie sehr schnell als feuchter Männertraum. Mit dem auch ein Cari Crow so einiges anzufangen gewusst hätte. "Was kostet denn einmal reiten mit dir?" Nun reichte es. Jetzt erteilte Jamie dem zweifelsfrei durchgeknallten Cari eine deutliche Abfuhr. "Ich bin unbezahlbar", stellte er klar und verschränkte die Arme vor der Brust. "Für Kohle mach ich mal überhaupt nichts. Was denkst du, wer ich bin?" Es war ja wohl eine Frechheit, dass Cari ihn behandelte wie eine Prostituierte! So gern er seinen Freund auch mochte, manchmal kannte er seine Grenzen nicht oder testete sie bewusst aus. Zu Jamies Erleichterung ließ der Drummer es nun gut sein und lehnte sich locker zurück, dabei seine Bierflasche umklammernd. Allerdings wanderte sein kecker Blick abermals in Jamies Richtung. "Denk daran, eine gute Hure macht für den richtigen Preis alles." Für den bescheuerten Spruch streckte Jamie ihm die Zunge raus, was Cari nur wieder zum Grinsen animierte. Ja, Jamie war ohne Frage ein ganz bezauberndes Geschöpf. Er mochte zwar seinen eigenen Kopf besitzen und war nicht leicht zu zähmen, aber so etwas fand Cari schließlich ganz besonders verlockend. Schon seit einiger Zeit träumte er im ziemlich lebensechten Bildern davon, sich das kleine, störrische Miststück gefügig zu machen - das Problem war nur, dass er nicht recht wusste, wie er Jamie anpacken sollte, ohne, dass er ihm gleich an die Gurgel sprang. Außerdem war er auch nicht sonderlich erpicht darauf, ihre Freundschaft aufs Spiel zu setzen. Jener doch sehr offensive Versuch war also ebenfalls fehlgeschlagen, was Cari sehr bedauerte. Jamie schien partout kein Interesse an ihm zu haben, aber immerhin wusste der Drummer nun, woran er bei ihm war. Jamie war eine bekloppte, kleine Hete, die allen Typen den Kopf verdrehte, sie dann aber nicht mit dem Arsch anguckte. Die schwarze Witwe lauerte hinter diesen schönen, grünen Augen, so ungemein verlockend, dass Cari beinahe aufgeseufzt hätte. Oh, wie gerne er Jamie seine Flausen ausgetrieben hätte. Wie gerne er ihm gezeigt hätte, wo sein Platz war. Wie gerne er ihn dafür bestraft hätte, dass er so mies mit seinen Verehren spielte. Er hätte ihm alles gegeben, was ein hinterlistiges, kleines Luder wie er es war brauchte. Er hätte sein letztes Hemd dafür gegeben, nur um Jamies verzweifeltes Wimmern zu hören, während er ihn zum Gehorsam erzog. Doch dies würden nur feuchte Träume bleiben, die er für sich behalten musste. So zumindest seine Annahme, konnte er doch nicht in Jamies Kopf schauen und feststellen, dass dieser Cari mehr zugeneigt war, als dieser glaubte...     Die Suche nach einer Gemeinschaftshure war also abgebrochen worden, aber da es bereits mitten in der Nacht war und Jamie keine Lust und kein Geld hatte, um sich ein Taxi zu bestellen, das ihn um diese Uhrzeit nach Hause bringen würde, entschloss er sich dazu, trotz des nicht zustande gekommenen Abenteuers bei seinem Kumpel zu pennen. So hatte er es vorgehabt, und davon würden ihn auch die seltsamen Anspielungen Caris nicht abhalten. Er dachte nicht einmal im Traum daran, ihn glauben zu lassen, dass er nun Schiss vor ihm hätte. Sollte der liebestolle Kerl abermals aufdringlich werden, würde er ihn schon in seine Schranken weisen. Falls er dies überhaupt wollte. Denn Cari machte ihn schier wahnsinnig, und er spürte förmlich, dass er es seit dem plumpen Anbaggerungsversuch des Drummers ziemlich nötig hatte. Trotzdem folgte er Cari in dessen Schlafzimmer und nahm sich vor, den Mist einfach zu vergessen, denn wenn er nicht mehr daran dachte, würde sein Schwanz sicher auch wieder zur Ruhe kommen. Allerdings ging sein Vorhaben nicht ganz auf, als er sich gerade das Shirt über den Kopf ziehen wollte und die silbernen Metallhandschellen entdeckte, die an dem ornamentenverzierten Kopfende von Caris Bett befestigt waren. Sein Zögern blieb von Cari natürlich nicht unbemerkt, dem ein leicht schäbiges Lächeln über das Gesicht huschte. "Du guckst, als wärst du ein kleines Unschuldslämmchen und wüsstest damit nichts anzufangen." Jamie gelangte wieder halbwegs zur Beherrschung, allerdings schaute er noch immer recht entgeistert drein. Jedoch tat er dies nicht unmittelbar aufgrund der Handschellen. Sondern aufgrund seines den Betrieb aufnehmenden Kopfkinos... Cari, der alte Schlingel, der nun eine letzte Chance witterte und bereit war, diese am Schopfe zu packen, schlich um das Bett herum, um sich direkt vor Jamie aufzubauen. Er musste ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen, während er seine ganze Verführungskunst einsetzte. "Wenn du willst, kann ich dir zeigen, was man damit macht." Er schmunzelte, allerdings war es kein fröhliches Schmunzeln, welches seine Lippen zucken ließ, sondern ein ganz und gar schmutziges, hinter dem sich so viele verdorbene Fantasien verbargen. Und er schmunzelte noch ein wenig mehr, als er Jamies irritiert flackernden Blick aufschnappte, so wie er nach seinem Kinn griff und anhand dessen seinen Kopf so ausrichtete, dass er dem Augenkontakt mit ihm nicht entkommen konnte. Jamie hatte keine Angst, nicht vor ihm, aber er verriet Cari ganz klar, dass er nicht mehr wusste, was richtig und was falsch war. Er war unsicher. Jamie, der toughe, kräftige Jamie, war unsicher. "Es würde dir gefallen, da bin ich ganz sicher." Ermunternd lächelte Cari ihm zu. Inzwischen musste er gar nicht mehr nach der gewünschten Gefühlsregung in Jamies Augen suchen - der Sänger konnte einfach nicht mehr verbergen, dass ihn die Vorstellung, sich Cari ganz und gar hinzugeben, sehr anmachte. Und dies vermittelte Cari die Genugtuung, dass er es endlich geschafft hatte, die devote Ader Jamies wachzukitzeln, die er stets hinter seiner giftigen Attitüde verbarg. Er brach vor seinen Augen und legte seine Beherrschung ab, um sich Cari zu fügen, so, wie seine Lust es ihm diktierte. Er mochte es eine sehr lange Zeit ohne Sex aushalten, aber wenn ihn eine süße Versuchung lockte, dann konnte selbst er nicht mehr mühelos widerstehen. Zumal Handschellensex mit Cari zu den Dingen zählte, die ihn schier wahnsinnig machten, wenn er nur daran dachte.   Dass er sich entschieden hatte, zeigte er seinem Kumpel, indem er sich entschlossen sein Shirt vor dessen Augen über den Kopf zog. Caris Blick, der anschließend begehrlich über seine Haut tastete, war für ihn bereits Vorspiel genug. Aber er bekam von dem geilen Kitzel kaum mehr genug, sodass er sich beeilte, auch den Rest seiner Klamotten abzulegen und sich Cari vollkommen nackt auszuliefern. Das Raubtier in ihm tobte, so wie er sich ihm präsentierte, und er war wild entschlossen, das Ganze durchzuziehen. Nun gab es kein Zurück mehr. Nun gehörte er Cari. Der Drummer fühlte genauso wie sein Freund. Er kämpfte um seinen letzten Rest Beherrschung, so wie Jamie sich ihm darbot, doch er wusste, dass er seinen Kopf nicht verlieren durfte, wenn der Sänger sich in seine Obhut begab. Er besaß nun die Verantwortung für ihn, seine Lust und seine Unversehrtheit. Wenn einem jemand gehörte, dann gehörte er ihm mit allen Facetten. Jamie mochte es hart, daran bestand kein Zweifel, als er ihn schließlich barsch bei den Haaren packte und ihn auf die Matratze beförderte. Es war ein Genuss ohne Gleichen, dass der kleine Rüpel, der Kerlen, die ihm in die Quere kamen, gerne mal eins auf die Zwölf gab, keinerlei Gegenwehr leistete und sich von Cari lenken ließ. "Leg dich auf den Rücken", wies er ihn an und Jamie tat sofort, wie ihm befohlen wurde, was Caris Machtgefühl nur noch verstärkte. Wie gefügig und brav solch eine missratene Wildsau doch sein konnte, wenn man sie ordentlich zur Brust nahm. Er kuschte vor Cari, denn wahrscheinlich spürte er, dass es Konsequenzen mit sich ziehen würde, wenn er sich im widersetzte. So lag er alsbald da, in seiner wundervollen Nacktheit, mit leicht erigiertem Penis, während sein aufmerksamer Blick nur Cari galt. Er wartete auf dessen Anweisungen. Allerdings sollten keine folgen, denn der Drummer nahm das Zepter selbst in die Hand, konnte er das, was nun anstand, doch nur selbst erledigen. Rittlings schwang er sich über Jamie und riss dessen Arme nach oben, um ihn anschließend ohne Gnade an dem Bettgestell zu fixieren. Jamie, der ein braver Junge war, ahnte wohl, dass es geschmerzt hätte, hätte er sich aufgebehrt und um seine Freiheit gekämpft. Aber jegliche Aufmüpfigkeit hätte ihm ohnehin nicht geholfen. Sie hätte lediglich dafür gesorgt, dass Cari wütend auf seinen hübschen Sklaven wurde. Und in Rage fickte er ganz besonders hart. Allerdings tat er dies auch, wenn er der Meinung war, dass es sich jemand nicht anders verdient hatte. Und Jamie bedurfte ganz sicher keiner Schonfrist. So, wie er Cari anschaute, bittend und fast flehend, war er dazu bereit, vollkommen nach den Regeln seines Freundes zu spielen.   "Ist das so bequem?" Der Drummer hockte noch immer über seinem Sklaven, nachdem er dessen Hände gefesselt hatte. Erst, als Jamie stumm nickte, stieg er von ihm ab und baute sich am anderen Bettende auf, wo der andere eine gute Sicht auf ihn besaß. Von dort aus ergötzte er sich noch eine kleine, aber feine Weile an seinem Meisterwerk, ehe er sein laszivstes Grinsen aufsetzte und Jamie eine Stripshow lieferte, eine Stripshow nur für ihn allein. Nun war klar, dass er den Anblick seines nackten Körpers schätzen würde, denn Jamie war in Wirklichkeit nicht die schwarze Witwe, für die Cari ihn stets gehalten hatte. Jamie hatte ein Ding für Typen, auch wenn er es nicht gerne zugab, aber heute Nacht konnte er es unmöglich verbergen. Nicht jetzt, wo Cari bereits mit freiem Oberkörper vor ihm stand und langsam den Reißverschluss seiner Jeans herunterzog, dabei seine Blicke genauso aufmerksamkeitsheischend wie begierig in dessen Gesicht gerichtet. Schon jetzt teilten sich die Lippen des Sängers ein wenig, und als Caris Hose erst offen stand und er sie samt seinen Boxershorts über seine Hüften schob, konnte der Sänger nicht mehr verhehlen, dass ihn das alles ganz und gar nicht kalt ließ. Unzählige Frauen, aber ganz bestimmt auch Männer träumten davon, dass Cari sich vor ihnen entblößte und sie dabei mit lüstern gekräuselten Lippen musterte, heischend nach einer Reaktion. Und sie träumten ganz sicher auch davon, für ihn in Ketten zu liegen und darauf zu warten, dass er sich an ihnen verging wie ein wildes, ausgehungertes Tier. Denn genau das war der Drummer nach wochenlanger Abstinenz. Und er war es schon deshalb, weil Jamie ihm ein unglaublich wertvolles Geschenk erbracht hatte: Sich selbst. Was gab es geileres als das?   Er wichste sich, um auf Touren zu kommen, nach wie vor unter Jamies Augen, die mitansehen konnten, wie das Geschlecht, welches er sehr bald zu spüren bekommen würde, immer mehr an Umfang und Länge zulegte, desto schärfer Cari wurde. Wieder kniete er sich breitbeinig über sein Spielzeug, und da er mit Jamie tun und lassen konnte, was auch immer wollte, waren die Handschellen doch seine Zeugen, rieb er seinen Schwanz an dem anbetungswürdigen Körper seines Sklaven. Zuerst strich er mit ihm über seine heiße Haut, als wäre er einer seiner Finger, liebkoste seine Nippel mit seiner Eichel und seinem Vorhautbändchen und weidete sich an dem sich räkelndem Leib, der ihm nicht entkommen konnte. Schon jetzt verging Jamie in seiner Lust, war ohne berührt zu werden fast vollkommen hart und bereit, aber Cari war ein Kater, der mit seiner Beute lange und ausgiebig spielte, ehe er sie verschlang. So beugte er sich über seinen Freund und sah ihm entzückt in dessen fiebrig matten Augen, als er sein Becken über seine Brust kreisen ließ und er mit seinen Genitalien sein Revier markierte. Er wollte, dass er ganz und gar nach ihm duftete, herb und männlich, und so bewegte er sich alsbald im Rhythmus gegen den Gefesselten, seinen ganzen Körper als sein Eigentum kennzeichnend. "Du bist eine prächtige kleine Hure, Jamie", lobte er ihn in seinem lustgetränkten Spiel und strich ihm etwas fahrig über die glühende Wange. "Ich habe keine Sekunde daran gezweifelt." Jamie, der längst nicht mehr er selbst war aufgrund seines ihn verlassen habenden Verstandes, empörte sich dieses Mal keineswegs, sondern gab sich Cari nur noch weiter hin. Gerade, als er jedoch seine Beine um dessen Hüften schlingen wollte, um ihre lustvoll miteinander tanzenden Unterleiber noch fester aufeinanderzudrücken, packte Cari ihn bei den Kniekehlen und sorgte dafür, dass sein Vorhaben scheiterte. "Vergiss es, Süßer", schnurrte er. "Du gibst hier nicht den Ton an. Wenn du dir hier irgendetwas anzumaßen versuchst, gibts es Ärger, klar?" Da dies eine rein rhetorische Frage gewesen war, interessierte Cari sich nicht für eine Reaktion seitens Jamie. Sein braves Schätzlein würde seine Worte schon vernommen haben, denn schließlich waren seine Ohren genauso gesund wie sein Schwanz, der sich noch immer gegen Caris Hintern schmiegte. Doch nicht mehr lange, denn nun streckte der Drummer sich aus, um an den Griff des Nachtschränkchenschubes zu gelangen. Er zog die Lade auf und entnahm ihr ein Kondom und Gleitgel, was Jamie einen Freudeschauer bescherte, vermittelte ihm doch das Bereitlegen dieser Utensilien, dass es endlich so weit war und er auf seine Kosten kommen würde. Doch er sollte nicht schlecht staunen, als Cari zudem eine Art Peitsche in der Hand hielt. Sie war kurz und klein und verfügte über zahlreiche Quasten, was Jamie besorgt die Stirn runzeln ließ. Cari, der davon Notiz genommen hatte, redete zugleich beruhigend auf seinen Sklaven ein. "Das Teil ist harmloser, als es aussieht", erklärte er ihm und strich mit den Fingern durch die schwarzen Quasten. "Flogger sind nicht sehr schmerzhaft." Als Jamie noch immer recht misstrauisch dreinschaute, schmunzelte Cari ihm amüsiert ins Gesicht, denn Jamie war beinahe schon niedlich, wenn er unsicher war. "Vertrau mir", wisperte er und streichelte mit den Quasten sacht über Jamies Brust. "Du weißt doch, dass ich mich mit Schlaginstrumenten auskenne." Er presste nachdenklich die Lippen aufeinander. "Aber wenn du das nicht möchtest, ist es auch okay." "D-doch." Dieses gestotterte Wörtlein ließ Cari prompt hoffnungsvoll aufschauen. Jamie sah mit einem Mal wesentlich entschlossener aus. "Einen Versuch ist es wert..." "Tapferer Junge." Cari konnte nicht leugnen, dass er stolz auf seinen Jamie war. "Du wirst es nicht bereuen." Er küsste ihn sanft auf die Lippen und stahl sich dann an das Fußende des Bettes, den Flogger fest in der Hand. Zunächst passierte gar nichts. Cari musterte Jamie lediglich abschätzend, und von Sekunde zu Sekunde nahm die Nervosität im Bauch des Sängers zu, um abrupt zu ersterben, so wie der Schlag unerwartet auf seinem Oberschenkel niederging. Ein Brennen breitete sich auf seiner Haut aus, ähnlich dem Gefühl einer Ohrfeige. Es war längst nicht so schlimm, wie er erwartet hatte. Er ließ sich noch einen weiteren Schlag gefallen, der seinen zweiten Oberschenkel zum Ziel hatte. Der Schmerz mochte ihn nicht unbedingt erregen, aber da er aushaltbar war und Cari offensichtlich großen Spaß daran hatte, ihn zu züchtigen, ertrug er es, wohl wissend, dass schon bald die Dinge auf ihn zukamen, auf die er schon so lange wartete. Mit großen Spielchen hielt Cari sich nun nicht mehr auf. Es gelüstete ihm ebenfalls danach, nun endlich zur Sache zu kommen, und so sorgte er abermals dafür, dass sein Penis voll einsatzfähig und bereit war, Jamie die Ekstase zu schenken. Während er sich auf den Bauch legte und ihn gehörig mit seiner Zunge verwöhnte, um seinem Muskel den Widerstand zu nehmen, massierte er sich sein geiles Fleisch, das alsbald in der Hitze des begehrten Körpers verschwand. "Da hast du deinen Willen", keuchte Jamie bemüht, was Cari ein diabolisches Grinsen entlockte und dafür sorgte, dass der Sänger umso heftiger von den folgenden Stößen erschüttert wurde. Obwohl er natürlich Recht hatte - Cari hatte in dieser Nacht Analsex gewollt, genauso, wie er eine Nutte mieten wollte. Und obwohl er die Hoffnung bereits aufgegeben hatte, hatte er beides bekommen. Dank Jamie, der in seinen Armen stöhnte und schrie, als Cari sich gegen ihn drückte und sich wie vom Wahnsinn besessen in ihn trieb, dem großen Glück so nah. Eine gute Hure mochte für den richtigen Preis alles machen, aber eine perfekte Hure erfüllte im Tausch gegen einen heftigen Orgasmus jeden Wunsch. Denn eine perfekte Hure mit einem noch perfekteren, engen Loch belohnte man nur zu gern. Besonders dann, wenn diese Hure ausgerechnet der liebste Freund war, der einem solch wundervolle Gefälligkeiten erbrachte... Kapitel 29: Questioning Authority --------------------------------- Questioning Authority     Adde fand, dass sich Jamie auf gewisse Weise verändert hatte. Da sollte noch mal einer behaupten, dass Männer blind für solche Details waren - der Hardcore Superstar-Drummer hegte ohne Zweifel Interesse für die kleinen Dinge des Lebens. Allerdings nicht immer. Nicht jeden Menschen schaute er sich so genau an. Jamie war da wohl eher eine Ausnahme. Nur wenige Männer gefielen ihm. Aus seiner Bisexualität machte er auch kein Geheimnis, weil er ziemlich stolz darauf war, solch einen erlesenen Geschmack zu haben und Attraktivität auch in der Männlichkeit entdecken zu können. Aber auf Typen, die er bei Gelegenheit spontan vernascht hätte, traf er nur selten. Deswegen war es immer wieder schön, gemeinsam mit Sister auf irgendwelchen schwedischen Festivals zu spielen. Dann nämlich wuselte backstage nicht nur eine, sondern gleich zwei anbetungswürdige Schönheiten um ihn herum. Cari nämlich war ebenfalls ganz und gar nicht von schlechten Eltern, was dafür gesorgt hatte, dass er sich manches Mal mit Jocke darum stritt, wer denn wen abschleppen durfte. Rein theoretisch, natürlich. Jamie und Cari nämlich machten nicht den Eindruck, als würden sie Interesse an Adde oder auch an Jocke hegen. Augen hatten sie nur füreinander - und Zungen. Die sie sich manchmal auch vor Publikum tief in den Hals steckten. Adde konnte nicht anders, als sich da stets ein wenig angesprochen zu fühlen. Angesprochen im Sinne von absichtlich angemacht. Jamie und Cari nämlich waren heißer als alle Pornolesben zusammengenommen. Weshalb er sie aus Ermangelung anderer Reize meist sehr genau beobachtete, während er an einem alkoholischen Getränk nippte. Und sich eben mit verträumtem Blick an allen schönen Aspekten festbiss, die die beiden so zu bieten hatte.   Heute saß Jamie ganz allein auf der zweiten Couch im Backstageraum und spielte unbehelligte an seinem Handy herum. Die flinken Fingerchen huschten über das Display, und allein das wusste Adde gewissermaßen zu gefallen, aber sein Blick hielt sich dennoch die meiste Zeit über an dessen Halsgegend auf. Nicht etwa, weil er dem Kerl an die Gurgel zu springen gedachte, nein; Jamie trug überaus hübschen, reizenden Schmuck, der ganz nach Addes Geschmack war. "Ey, Anderson", machte Adde nun auf sich aufmerksam, nachdem er lange genug Zeit gehabt hatte, um Material für eine spätere Masturbation in seinem Kopf zusammenzusammeln. "Hast wohl ein neues Halsband." Jamie beschloss daraufhin, den anderen, ein wenig aufdringlichen Mann nicht zu ignorieren, sondern schaute etwas verwundert von seinem Mobiltelefon auf. Als endlich in seinem Köpfchen ankam, was Adde da vom Stapel gelassen hatte, griff er sich an besagtes Halsband. Dieses hatte einen recht großen, runden, silbern funkelnden Ring an der Front und wirkte insgesamt wesentlich stabiler als das alte. Schönes, schwarzes Leder...ganz nach Addes Geschmack, eindeutig. "Das hat Cari mir geschenkt", erklärte er Adde nicht ganz ohne Stolz und schmunzelte gar ein wenig in sich hinein. "Mh." Adde nickte anerkennend und lächelte ihm ebenfalls zu, allerdings ziemlich flirtend. "Schick, schick." "Das ist aber nicht nur Schmuck." Eine weitere Stimme stieß nun zu ihnen, und im nächsten Moment gesellte sich auch schon Cari an die Seite seines Freundes. Mit einem ziemlich lüsternen Blick musterte er erst Jamie, der die Suggestion natürlich verstand und wohl am liebsten den Lesbenporno initiiert hätte, den Adde so gerne mochte und dem er so gerne beiwohnte. Dann aber richtete sich Caris etwas arroganter Blick auf Adde. "Das Halsband ist vor allen Dingen ein Statement. Eine Kennzeichnung eines Sklaven als das Eigentum seines Herrn." "Höhö." Adde musste unwillkürlich auflachen und auf diese Aussage prompt einen Schluck Bier zu sich nehmen. "Da fragt man sich, welcher SM-Schuppen so was Schnuckeliges verleiht. Und wer sein Zuhälter ist, der ihm das Halsband umgelegt hat." "Boah." Jamie rollte mit den Augen. "Ich hab dir doch gesagt, dass Cari es mir geschenkt hat. Weil Cari mein Herr ist." Adde hielt irritiert inne in seinem Gelächter und starrte das adrette Pärchen aus großen Augen abwechselnd an. Welches zurückstarrte. Auf eine Weise, die erklärte, dass sie Adde offenbar für nicht ganz dicht hielten. "Was?" Endlich löste Adde sich aus seiner Starre, wirkte aber noch immer äußerst verwirrt, so wie er mit dem Zeigefinger dezent auf Cari deutete. "Du willst mir weißmachen, dominante Neigungen zu besitzen? Hahahaha. Du magst zwar wissen, wie man ordentlich auf ein Schlagzeug einprügelt, Kleiner, aber nicht, wie man ungezogenen Bengeln angemessen den Hintern versohlt. Tze..." Er machte eindeutig klar, dass er Cari als Herrn nicht ernstnahm, was diesen selbstverständlich ziemlich aufbrachte. So fixierte er Adde mit vor Wut verengten Augen und musterte den ausgelassen lachenden Kerl, der sich gar nicht mehr einkriegen wollte. Der ihm seine Rolle kein bisschen abkaufte. "Du hast Jamies roten Arsch ja noch nie gesehen", knurrte er. "Und die Striemen an seinen Handgelenken, die vom Fesseln kommen." Ein wenig gewann Adde daraufhin wieder die Fassung, denn die Schlagwörter 'roter Arsch' und 'Fesseln' in Verbindung mit Jamie gefielen ihm doch eindeutig sehr gut. Sein Kopfkino sprang prompt an, während er noch immer breit grinste und den erzürnten Cari begutachtete. "Der Kleine zeigt mir ja seinen Arsch nicht." Der Hardcore-Superstar-Drummer hob die Achseln. "Weder in rotem noch in blassem Zustand." "Koch dir doch nen Hummer." Jamie schlug die Beine übereinander und streckte Adde die Zunge raus. "Der wird wenigstens rot, wenn du ihn heißmachst." Davon zeigte Adde sich jedoch nicht beeindruckt. Er stützte die Ellenbogen auf die Knie und lehnte sich mit emporgezogener Augenbraue zu Jamie vor. "Wetten, du würdest auch knallrot werden, wenn ich dich erst einmal in der Mache habe und dir verspreche, jeden deiner Wünsche zu erfüllen?" "Lass es, Adde", mischte Cari sich daraufhin genervt ein und legte den Arm um Jamies Schultern. "Seine Wünsche erfülle ich ihm schon. Da braucht er keinen primitiven Fickfrosch wie dich." "Einen primitiven Fickfrosch nennst du mich also." Adde rieb sich schmunzelnd das Kinn. "Dann solltest du vielleicht besser auf einen Expertenrat hören: Carilein, du würdest viel besser auf deinen Knien aussehen. Mit einem Schwanz im Mund. Oder hinten drin." Für den Bruchteil einer Sekunde wirkte Cari fast ein wenig geschockt. Er und Jamie wussten ja längst, dass Adde niemand war, der ein Blatt vor den Mund nahm und genau das aussprach, was er dachte. In unbeschönigter Art und Weise, verstand sich. Aber es entbehrte dennoch niemals seinem Überraschungseffekt, wenn Adde seinen Gedanken unverblümt Luft machte. Ehe Cari eine Erwiderung aus seinem bislang vor Schreck leergefegten Kopf herauskamen konnte, fiel sein Blick zufällig auf Jamie - der verstohlen in sich hineingrinste. "Und du lachst auch noch!", echauffierte Cari sich und boxte seinen Freund dafür gegen die Schulter. "Blöder Mistkerl, dreimal darfst du raten, was du nachher zur Strafe noch durchmachen darfst." Er hätte ihn am liebsten vor Addes Augen ins Gesicht gespuckt, seinem frechen Luder, aber er wollte einem armen, senilen Mann nicht noch eine weitere Wichsvorlage bescheren. Er war sich sicher, dass Adde feuchte Augen vor Freude bekommen hätte, würde er Jamie auf irgendeine Weise erniedrigen. Feuchte Augen und eventuell sogar einen Ständer. Jamie, der sich daran erinnerte, dass er Cari zu gehorchen hatte, presste hastig die Lippen aufeinander und verdrückte sich schnell sein Lachen. Dass er das Bild, welches Adde von Cari in seinen Kopf gepflanzt hatte, ziemlich inspirierend fand, würde er wohl nie laut herausposaunen. Aber Adde konnte sich auch so an allen zehn Fingern abzählen, dass Jamie auch seinen Spaß daran gehabt hätte, wenn ein starker Kerl Cari mal ein wenig zur Brust genommen und ihm seine Flausen ausgetrieben hätte. Frech war der Typ schließlich zu genüge, was Adde nur noch mehr reizte. So schön, so sexy und so sehr von sich selbst und seinen Fähigkeiten als Herr überzeugt - das war Cari Crow. Derselbe Cari Crow, der in Addes Fantasien stets unter ihm lag und ein komplett williges Flittchen abgab. So eines, wie auch Jamie es war. Abwechselnd seinen Schwanz in ihren engen Löchern versenken - das war es, wovon Adde träumte, wenn er allein mit sich und seiner Hand war. Der Crow war ganz sicher wesentlich enger als das böse Rapunzel, hatte er doch womöglich noch nie jemandem seinen Hintern hingehalten. Nicht mal seinem Liebsten. Traurig, traurig. Das musste geändert werden, beschloss Adde an diesem Abend und soff einen Schnaps darauf. Er wusste noch nicht, wie er es anstellen sollte, Cari auf die Knie zu zwingen, aber das machte überhaupt nichts, denn es gab ja noch das Schicksal, welches ihm in die Karten spielen sollte. Schneller, als er sich seelisch und moralisch darauf einstellen konnte, in unerschlossene Gefilde vorzudringen. Im wahrsten Sinne des Wortes.   *   Es stellte einen Fakt dar, dass eine Band nicht nur durch das Veröffentlichen guter Platten zu Erfolg kam. Insbesondere Konzerte katapultierten den Bekanntheitsgrad ins Unermessliche, wenn man es richtig anstellte - und wenn man mit den richtigen Gruppen auf Tour ging. Das hatten auch Sister kapiert. Einige Diskussionen hatten sie diesbezüglich geführt, bis Tim vorgeschlagen hatte, doch mal Hardcore Superstar zu fragen, ob sie sie als Vorband mit auf ihre nächste Europatour nahmen. Jamie und Cari hatten sich zunächst nicht sonderlich begeistert darüber gezeigt - ein paar Wochen oder Monate Tag und Nacht mit notgeilen Idioten wie Jocke und Adde zu verbringen würde ihren Hintern ganz und gar nicht guttun. "Du musst dich ja auch nicht für sie bücken, im Gegensatz zu uns!", hatte Cari angebracht, als weder Tim noch Martin das Argument hatten gelten lassen wollen. "Auf dich stehen sie ja nicht. Aber nach uns sind sie förmlich verrückt..." Doch auch dieses Argument zählte nicht. Tim schlug vor, sich einen Keuschheitsgürtel anzulegen, falls man Angst vor einem Schwanz in seinem Allerwertesten hatte. Und Martin rollte mit den Augen und behauptete, man müsse sich ja nicht zu irgendwelchen Schandtaten hinreißen lassen. "So, wie das klingt, wollt ihr nur nicht zugeben, dass ihr stolz darauf seid, Objekte der Begierde für reifere Männer zu sein", behauptete schließlich Martin und provozierte damit zwei sich heftig echauffierende Bandmitglieder. Denn sie versuchten heftig zu leugnen, dass er den Nagel auf den Kopf getroffen hatte. Adde hatte eindeutig etwas, das Cari insgeheim gefiel. Das aber konnte er sich nur eingestehen, wenn er seinen Verstand weit weg schickte und seinen Körper nach seiner Meinung befragte. Er mochte nicht der intelligenteste sein (Adde genauso wenig wie Caris Körper), aber er sah aus wie einer, der rabiat im Bett war und einen gut und gerne zum Schreien brachte. Man traf selten Kerle wie Adde, die auch tatsächlich an Männern interessiert waren. Die meisten Schwulen, die Cari bislang getroffen hatte, waren schlichtweg nicht so kernig wie der große Typ mit dem dreckigen Grinsen, dem Dreitagebart und den sicherlich sehr fest zupackenden Pranken. Doch Cari vermutete, dass er seinen Hirngespinsten keine großartige Aufmerksamkeit zuzumessen brauchte. Er rechnete noch nicht einmal damit, als er Adde eines Tages wieder einmal backstage nach einem Gig antraf und ihn prompt mit seinem Anliegen behelligte.   "Darf ich dich mal was fragen?" Adde blieb augenblicklich vor Cari stehen und musterte ihn amüsiert mit schiefgelegtem Kopf. "Hast du nun endlich eingesehen, dass dein Platz der auf deinen Knien und vor meinem Schwanz ist?" Dieser Kerl raubte einem auch mit nur einem Satz jegliche Professionalität. Cari zog den Mund breit und seufzte dann tief. "Nein, es geht um was anderes. Weißt du, wir wollten euch fragen, ob wir mit euch auf Europatour kommen dürfen." "Oh." Adde gluckste in sich hinein. "Ihr dürft gerne mit uns auf der Europatour kommen." Cari war der Verzweiflung nahe. Wie konnte sich ein Mann, der die vierzig bereits überschritten hatte, wie ein pubertärer, kleiner Scheißer benehmen? Hatte der überhaupt etwas anderes im Kopf außer Knete, Murmeln und Schwänzen? Cari wagte es zu bezweifeln. "Gut, dann nehmt ihr uns mit?", hakte er nach, die Zweideutig beflissen übergehend. "Klar, Süßer." Adde hob die Schultern und zwinkerte dann Cari kokett zu. "Das lassen wir uns doch nicht entgehen." Daraufhin wollte sich Cari gerade zufrieden umdrehen, als Adde den Finger hob. "Allerdings habe ich eine Bedingung, sonst wird das nichts." Cari zeigte sich wenig beeindruckt. "Ja, ja, von mir aus. Dann knutsche ich eben jeden Tag mit Jamie vor deinen Augen. Bricht mir ja auch kein Zacken aus der Krone dabei..." "Also...hoho, auch wenn das verlockend klingt", räumte Adde ein wenig überrascht ein, ehe das diebische Funkeln in seinen Blick zurückkehrte, den er für Cari übrig hatte. "Das ist mir dann doch ein bisschen wenig. Deine Band ist dir doch wichtig, nicht wahr?" "Ja, klar." Cari wusste nicht recht, auf was der Kerl nun wieder hinauswollte. "Sehr wichtig?" Adde hob skeptisch eine Augenbraue. "Sehr, sehr, sehr wichtig?" "Spucks schon aus." Cari war das Herumgerede leid. "Wenn ich Jamie vor deinen Augen ficken soll, dann sags gleich." Ein mulmiges Gefühl hatte sich in seinem Magen ausgebreitet, denn ihm schwante Ungutes. Und ihm schwante etwas arg Fieses, als der Mann, welcher fast einen Kopf größer war als er selbst, seine Hand um sein Kinn legte und seinen Kopf leicht anhob. Er hatte nun keine andere Wahl mehr, als ihm in die Augen zu sehen. Und er musste zugeben, dass er sich ziemlich untergebuttert von ihm fühlte. Seine Dominanz hatte er längst untergraben. Mit einer einzigen Geste. "Unterwirf dich mir", raunte Adde gefällig. "Lass die kleine Schlampe raus, die in dir schlummert und ihr Arschloch gestopft bekommen möchte. Mir musst du nichts vormachen, Cari. Ich kann aus deinen Augen lesen, dass auch du jemanden brauchst, dem du bedingungslos gehorchen musst." Caris Lippen öffneten sich, und er versuchte etwas zu sagen, was sich nur als schwierig herausstellte, wenn einem der Kopf wie leergefegt schien. Adde hatte ihm die Sprache geraubt und gleichzeitig den Verstand. So also blieb nur noch sein wenig intelligenter Körper übrig, der seinen ganz eigenen Kopf hatte, wenn man das einmal so ausdrücken durfte. Adde hatte Caris armes Hirn zwischen dessen Beine verpflanzt. Aber er gab sich nicht so schnell geschlagen. "Ich werde Jamie ganz bestimmt nicht mit irgendso einem Vollpfosten wie dir betrügen", zischte er ärgerlich, doch Adde tätschelte ihm nur beruhigend die Schulter. "Lass das mal meine Sorge sein", versprach er ihm mit einem brummenden Lachen. "Ich werde es schon so einrichten, dass dein Jamie auch seinen Spaß bei der Sache haben wird." Das glaubte Cari nicht so recht. Adde erzählte viel, wenn der Tag lang war, und insbesondere dann, wenn er eine Gelegenheit witterte, seinen Schwanz zum Einsatz zu bringen, hätte er wahrscheinlich auch alle möglichen Lügen ausgepackt, nur damit der andere willig blieb. Doch trotzdem Cari all diese Gefahren kannte, war er schlichtweg nicht in der Lage, Addes Forderung auszuschlagen. Dieser Mann machte ihn fertig, und dank seiner devoten Seite, die danach verlangte, auch endlich mal zum Zuge zu kommen, ließ er sich auf das gefährliche Spiel ein und beschloss, sich Adde zu schenken. Um ihm als Spielzeug zu dienen.   *   "Hallo Jamie, hast du jetzt mal eine Weile Zeit?" "Wie, Zeit?" Der Sänger wusste überhaupt nichts mehr. Dass ausgerechnet Adde ihn anrief, überrumpelte ihn bereits zur Genüge (seit wann hatte der Kerl überhaupt seine Nummer?), aber dass er sich auch noch mit ihm zu treffen gedachte, wirbelte alle seine Gedanken durcheinander. "Ich bin nicht deine Nutte, Adde. Merk dir das. Mich kannst du nicht einfach so-" "Darum geht es doch gar nicht." Der andere klang überraschend ernsthaft. Vielleicht dachte er zur Abwechslung tatsächlich einmal mit seinem Kopf und nicht mit seinem Schwanz. Sollte eventuell vorkommen. "Ich würde gerne noch etwas wegen der Tour mit dir besprechen." "Ah." Jamie schnaubte. "Und deshalb lädst du nur mich zu dir ein? Du musst auch denken, ich sei ein bisschen-" "Unterstell mir doch nicht immer solche schlimmen Hintergedanken. Würde ich wirklich rund um die Uhr nur an deinen Hintern denken, würde ich wohl kaum mehr in einer Band spielen können." "In Gedanken trommelst du jegliche Hardcore Superstar-Songs auf meinem Arsch, gibs doch zu." "Wunschdenken, Jamie. Das ist lediglich dein perverses Wunschdenken." Touché, dachte Jamie sich. Er hätte nicht gedacht, dass Adde ihm so schnell den Wind aus den Segeln nehmen würde. Offenbar ahnte der andere längst, dass Jamie entgegen seiner ablehnenden Haltung gar nicht so desinteressiert an ihm war. "Also, was ist nun?" Adde wurde langsam ein wenig ungeduldig. "Muss ich dir erst eine Ansichtskarte schicken oder kannst du dich gleich entscheiden?" "Ich bin ja schon auf dem Weg", stöhnte Jamie und fuhr in seine Schuhe. "Aber wehe, du führst irgendwas Schweinisches im Schilde." "Also, das kann ich dir nicht garantieren", erwiderte Adde süffisant, doch Jamie konnte ihn schon nicht mehr hören, da er bereits aufgelegt hatte. Nun ja, er würde ja sehen, was ihn erwartete. Adde freute sich schon auf sein erstauntes Gesicht. Fast genauso, wie er sich auf ein ganz bestimmtes Loch freute, welches bereits auf ihn wartete, gedehnt und geschmiert...   Höchst zufrieden nahm er noch ein leckeres, starkes Schnäpslein zu sich, während er auf Jamie wartete. Es fiel ihm wahrlich schwer, nicht gleich über das kleine Miststück im Schlafzimmer herzufallen, das jederzeit dazu bereit war, durchdrungen und gevögelt zu werden, aber der Spaß würde sich maximieren, wenn erst einmal das kleine Miststück Nummer zwei eingetroffen war und dem Ganzen beiwohnen durfte. Cari ohne Jamie war wie ein Garten ohne Blumen. Zwar ganz nett und wahrlich genießbar, aber nicht wirklich reizend. Nichts, was man begehrte. Nicht, in dem man sich unbedingt aufhalten wollte. Umso mehr freute er sich, als es nach einer ganzen Weile des Wartens an der Tür läutete. "Wenn das mal nicht dein Schätzchen ist", flötete er, auch wenn er wusste, dass Cari ihn nicht hören konnte. Der Kleine hatte seinen großen Auftritt noch nicht und war hinter verschlossenen Türen verwahrt worden. Jamie sollte schließlich nicht gleich auf der Schwelle in Ohnmacht fallen. Einige Dinge bedurften schlichtweg ein bisschen Eingewöhnungszeit. Das hatte er spätestens feststellen dürfen, als er sich Cari vorbereitet hatte. Die holde Jungfrau hatte sich recht schwer getan, und er hatte erkannt, dass sein Loch eine kleine Diva war, die man erst ausreichend umschmeicheln musste, ehe sie sich einem öffnete. Jamie war bestimmt nicht halb so schwierig als Bottomschlampe, aber Analsex war nicht das, was er in erster Linie von dem Sänger wollte. Er verfolgte einen komplett anderen Plan. Einen sehr ausgefuchsten Plan. Einen, der ihm das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ.   "Treten Sie ein, schöner Mann", begrüßte er Jamie und hielt dem genervt dreinschauenden Kerl die Tür auf, damit er seufzend in den Flur treten konnte. Geradewegs stiefelte er in die Wohnstube, um dort alles Nötige zu besprechen, und Adde hastete ihm hinterher. "Mach doch nicht so ein langes Gesicht!", versuchte er ihn zu guter Laune zu animieren. "Du bist zwar auch bildhübsch, wenn du schlecht drauf bist, aber Onkel Adde würde sich über ein kleines Lächeln von dir freuen." "Du bist schrecklich, Adde." "Wenn du den Eindruck jetzt schon hast..." Jamie machte sich nichts aus seinen Worten. Er nahm sie noch nicht einmal ernst. Deshalb ließ er sich schließlich unbeirrt auf der Couch im Wohnzimmer nieder und griff zugleich nach der auf dem Tisch stehenden Schnapsflasche. "Kein Grund, sich gleich zu betrinken", kommentierte Adde dieses Verhalten, kümmerte sich allerdings nicht länger um Jamies exzessiven Alkoholkonsum, denn mental rieb er sich längst die Hände. Schließlich kam nun der Part, auf den er sich schon so lange freute. "Ich hoffe nur, du verschluckst dich nicht, wenn ich jetzt gleich die Schlafzimmertür aufmache." "Wieso sollte ich?", hakte Jamie provokant nach, die Flasche noch immer fest umklammert haltend. "Hast du dort irgendwelche Leichen versteckt? Keine Bange - ich bin hartgesotten, mich kannst du nicht so schnell schocken." Adde schmunzelte ihm zu. "Wetten, doch?" Mit diesen Worten legte er die Hand auf die Türklinke des angrenzenden Zimmers und drückte sie herunter. Die Tür schwang langsam auf und gab schließlich den Blick auf den nackten, auf dem Boden knienden Cari frei. Dieser wagte noch nicht einmal, den Kopf zu heben, sondern verharrte in seiner Position. "Hey, Miststück, dein Freund ist da!", herrschte Adde ihn an und stieß ihm unsanft mit dem Fuß gegen die Schulter. "Setz mal ein optimistischeres Gesicht auf. Sonst zieh ich dir persönlich deine Mundwinkel bis zu den Ohren und fixiere sie zusätzlich mit ner Klammer." Freudig erregt schaute Adde zwischen seinen kleinen Lieblingen hin und her. Der eine bemühte sich nun wahrlich um ein schmerzliches Lächeln, wohingegen sein Schwanz der einzige war, der wirkliche, ehrliche Begeisterung zeigte. Schon wieder wurde er hart, wie vorhin, als Adde sicher gegangen war, dass sein Schwanz auch so gut schmeckte, wie er aussah. Gestöhnt hatte Cari sogar, kaum, dass er ihn eine Minute im Mund gehabt hatte. So etwas Ausgehungertes hatte er noch nie erlebt, und er hatte schon einigen gierigen Jungs den Saft aus den Eiern gelutscht. Offenbar war Caris innere devote Schlampe längst überreif. Wie eine saftige Frucht, die man endlich ernten musste, ehe sie vom Baum fiel und auf der Erde verfaulte. Besonders erfreute er sich jedoch an Jamies Gesichtsausdruck. Er sah aus, als würde er beinahe die Flasche fallen lassen. Mit großen Augen musterte er seinen Freund, konnte offenbar kaum fassen, was sich ihm gerade bot. "Man erkennt ihn kaum wieder, den kleinen Satansbraten, mh?" Adde nahm die Kette auf, die an Caris Halsband befestigt war und zerrte ihn nicht gerade sanft vorwärts. "Nun siehst du mal, was sein Naturell ist. Ein Fickstück ist er, genau, wie ich dir prophezeit habe. Aber du hast ja nur gelacht." Es fiel Cari ziemlich schwer, mit Adde mitzuhalten, denn man hatte ihm seine Hände mit Handschellen vor dem Körper fixiert, damit seine dreckigen Griffel das schöne Spiel nicht verdorben. Dennoch fand er nun die Gelegenheit, kurz den Kopf zu heben und ein wenig aus seiner devoten Rolle aufzutauchen. Sein Blick kreuzte sich mit dem von seinem Freund und sorgte dafür, dass diesem eine Gänsehaut über den Rücken lief. Für einen Moment noch hatte Jamie vermutet, dass Adde ihn hierzu gezwungen hatte, doch in seinen Augen schwelte neben einer Entschuldigung, die sich an seinen Freund richtete, auch ein ungebändigter Hunger. Er wollte das hier. Er brauchte es sogar. Jamie kaum aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Er würde wohl einige Zeit brauchen, um sich daran zu gewöhnen, seinen Herrn in dieser hilflosen Lage zu sehen. Aber an was er sich nicht gewöhnen musste, war das leichte Prickeln in seinen Lenden, das sich bemerkbar machte, als Adde Cari befahl, mitten im Wohnzimmer zu verharren und seinen Po emporzurecken. Als er ihm die Backen auseinanderspreizte, musste Jamie schlucken. Heftig schlucken sogar. Was für ein leckerer Anblick sich ihm bot... "Das Biest musste provisorisch gestopft werden", erklärte Adde dem fassungslosen Jamie mit dem inzwischen gewissermaßen glasigen Blick und schlug Cari mit der flachen Hand auf den Po. "Aber nun ist es an der Zeit, dem Monster zu geben, nach was es verlangt." Jamie vergaß das Atmen, als Adde sich schlichtweg die Hosen bis zu den Knien herunterzog und ohne irgendwelche Hemmungen seinen bereits harten Schwanz entblößte. Er hatte von Caris Loch als gierigem Monster gesprochen, aber wenn hier etwas ein Monster war, dann ganz allein Addes Gemächt. Es war lang und zudem recht dick, kein Vergleich mit dem Plug, den er nun aus Caris Anus entfernte, um sich selbst Platz zu schaffen. Jamie vermutete, dass er Cari mit diesem Prügel wehtun würde, aber das Eindringen ging relativ leicht vonstatten. Zuerst verschwand die pralle Eichel in dem hochgereckten Hintern seines Herrn und anschließend, Zentimeter für Zentimeter, der ganze Rest, während Adde ihn an den Hüften gepackt hielt. "Da will mich jemand am liebsten gar nicht mehr aus sich lassen, so verrückt ist er nach mir", brummte Adde genüsslich, während er sich unter Caris unwillkürlichem, genüsslichem Keuchen in ihm vor und zurück bewegte, dass es durch all das Gleitgel feucht schmatzte. Doch trotz der ihn umfangenden Enge zog er seinen Schwanz nach wenigen Stößen wieder aus der erbarmungslosen Hitze und wandte sich dann Jamie zu. Er packte den anderen, äußerst verdatterten Kerl beim Schopf und drückte seinen Kopf hinab zu seinem Schwanz. "Mund auf", dirigierte er Jamie, der keine andere Wahl hatte, als ihm zu gehorchen, wenn er seinen Mund nicht mit Gewalt geöffnet bekommen wollte. Im nächsten Moment also lag ihm Addes Schwanz auf der Zunge und seine Eichel stieß gegen seine Kehle, sorgte dafür, dass er mit dem Würgereiz zu kämpfen hatte. Oh, wie sehr Adde seine beiden devoten Schätzchen doch liebte. Es gab nichts Schöneres aus der Welt, als Jamies Mund und Caris Arsch zu ficken. Er hätte vor Wonne direkt kommen können, aber er wollte das Ganze noch lange genießen. So hielt er Jamies Haare gepackt und bewegte seine Hüften vorsichtig, aber genügend, damit dem Kerl Tränen der Anstrengung in die Augen traten. "So schmeckt die Fotze der kleinen Schlampe", grinste er gefällig. "Macht dich das an? Aber natürlich tut es das - Liebe schmeckt nun einmal nach Kaviar." Es erleichterte Jamie ungemein, als Adde endlich seinen Schwanz aus seinem geschundenen Schlund zog. Hastig rang er nach Luft, während ihm der Geifer aus dem Mund troff und sein Shirt benässte. Schon jetzt war er beschmutzt und entehrt worden, aber Adde hatte noch nicht genug von ihm, genauso wenig, wie er von Cari genug hatte. Wie sollte man von solchen Ludern auch je genug bekommen? Das durchtriebene Duo genießen zu dürfen war ein Privileg, das man auskosten musste. Auf der ganzen Linie. So zog Adde Jamie an den Haaren mit sich, hin zu Cari, der noch immer in seiner wartenden Haltung verharrte, aber ganz sicher mit angesehen hatte, was Adde eben mit seinem Schatz getrieben hatte. Ansonsten wäre er wahrscheinlich längst nicht mehr halb so hart gewesen. Da hatten Adde und er etwas gemein: Sie beide liebten es, Jamie zu benutzen und zu degradieren. Und er hatte auch etwas mit Jamie gemein, denn er liebte es ebenfalls, behandelt zu werden wie ein Sexspielzeug aus Fleisch und Blut. Und genau das waren die beiden hübschen Schwestern in Addes Augen. Sexspielzeuge, die man nach seinem Gusto benutzen konnte und die einem jeden Wunsch erfüllten. So zierte Jamie sich keinesfalls, den Mund für Adde zu öffnen, während dieser Cari vögelte. Sich gleichzeitig in einem festen After und zwischen weichen, gepiercten Lippen zu reiben, war wohl dem Himmel gleichzusetzen. Die Luder hatten sich eigentlich beide einen Faceshot verdient, aber er ergoss sich schließlich hemmungslos in Cari, als dieser sich in einem unerwartet schnellen Höhepunkt um ihn herum zusammenzog. Als die Lust nach ein paar Momenten verebbt war und er sich aus der süßen Hölle zurückzog, lief das Resultat seiner Begierde prompt heraus; er hatte Cari nicht gerade sparsam besamt. Er bemerkte, dass Jamie eine gewisse Faszination für den hübschen Creampie entwickelt hatte, den Adde aus seinem Herrn und Meister gezaubert hatte und nutzte das natürlich schamlos aus. "Wenn du meinen Whiskey trinken kannst, kannst du auch mein Sperma trinken", behauptete er mit einem Grinsen auf den Lippen. "Saug die kleine Fotze schön aus und dann reden wir über die gemeinsame Tour." Einer Erwiderung bedurften seine Anweisungen nicht, was er ziemlich begrüßte. So konnte er sich bereits gemütlich auf die Couch zurückziehen, an seinem Whiskey nippen und derweil den kleinen Ludern dabei zuschauen, wie sie ihren perfiden Rollentausch genossen. Adde war eben ein alter Tunichtgut, aber auch ein edler Vermittler zwischen den Fronten. Es ging schließlich nicht an, dass solch ein entzückender Kerl wie Cari nie in den Genuss analer Frivolitäten passiver Natur kam, nur, weil er darauf beharrte, in seiner dominanten Rolle gefangen zu sein. Und Jamies Zunge wiederum war viel zu flink und zu gierig, um sie nie zum Einsatz an der rechten Stelle kommen zu lassen. Adde war schon ziemlich clever. Zumindest fühlte er sich selbst so. Denn er hatte nicht nur den kleinen Sister-Boys aufgezeigt, wie viel Spaß man haben konnte, wenn man etwas Neues ausprobierte, nein; er hatte sich auch selbst den Weg zu einem erfüllten Tourleben geebnet. Und das musste man ihm erst einmal nachmachen. Jocke würde sicherlich ziemlich neidisch sein, wenn er erfuhr, dass die Kerle, die auch er heiß begehrte, freiwillig zu ihm ins Bett hoppelten. Aber eventuell würde er es auch schaffen, den Jungs seinen Kumpel schmackhaft zu machen. Schließlich konnte der auch recht gut ficken, und das war es doch, worauf es ankam.   Kapitel 30: No Value -------------------- No Value   Der Zettel, welcher unter dem Scheibenwischer von Jamies Auto klemmte, setzte dem ohnehin schon stressigen Tag die Krone auf. Hatte der Sänger sich noch nicht zur Genüge mit dem Bandmanager bezüglich der Termine für die kommende Tour auseinandersetzen müssen, so wartete nun auch noch der nächste Ärger auf ihn. Ein Bußgeld hatte ihm gerade noch gefehlt. Klar, er hatte in seiner Eile den Wagen vor einer Einfahrt geparkt, aber für gewöhnlich bemerkte dieses Vergehen nicht so schnell irgendeine übergenaue Politesse. Bislang hatte er Glück gehabt in seiner Nachlässigkeit. Heute jedoch musste er mit einer Ahndung seines Fehlers leben. Gehetzt pflückte er den Brief von der Frontscheibe seines Wagens und faltete ihn hektisch auseinander, in der Hoffnung, dass die Summe, die er dem Ordnungsamt schuldete, nicht allzu monströs anmutete. Doch er sollte stutzen, so wie er die handschriftlich verfassten Worte erblickte. Besaßen Politessen denn keine Vordrucke für ihre Strafzettel? Oder hatte die Dame heute so viele Verkehrssünder aufgespürt, dass ihr jene Kopien ausgegangen waren? Seine Frage erübrigte sich jedoch, als er darüber las und begriff, was er da in den Händen hielt.   Mr Anderson, aufgrund Ihres ordnungswidrigen Parkens muss ich Ihnen eine Rüge aussprechen. Ihr Fehler kostet Sie entweder 1000 Kronen oder eine persönliche Stellungnahme bei Officer Crow, der einschätzen wird, ob sie einsichtig sind oder nicht. Aber glauben Sie nicht, dass Ihr Vergehen Sie nicht teuer zu stehen kommen wird - ganz egal, für welches Verbüßen Ihrer Strafe Sie sich entscheiden... Denken Sie jedoch daran: Ihr Konto befindet sich schon jetzt im Minus, und es wäre Ihnen deshalb angeraten, Officer Crow auf Knien anzuflehen, dass er noch einmal ein Auge zudrückt. Sicherlich ist er bereit, über das Falschparken hinwegzusehen. Schließlich nennen Sie doch überzeugende Argumente Ihr Eigen. Und mit der Bereitschaft, die Beine breit zu machen, liegen Sie ohnehin niemals falsch...   Jamie konnte sich ein amüsiertes Schnauben beim besten Willen nicht verkneifen. Mit einem Mal waren der stressige Termin sowie der Ärger über das bescheuerte Knöllchen vergessen. Immer wenn er spürte, dass ihn das kleine, schmutzige Spielchen einsog, das sein bester Freund und inzwischen auch Lover irgendwann angezettelt hatte, konnte er nicht mehr anders, als sich nur darauf zu konzentrieren. Es forderte sein ganzes Denken. Seine ganze Aufmerksamkeit. Seine komplette Hingabe. Denn das, was sie hinter verschlossenen Türen veranstalteten, war nicht einfach nur Sex. Mit Cari war nichts einfach nur Sex. Dieser Mann war zu so viel mehr in der Lage. Zu Dingen, die er wahrscheinlich bislang niemandem außer Jamie offenbart hatte. Und das war auch gut so. Nur der Sänger verstand, um was es bei ihrer Abmachung ging. Wieso es wichtig war, zu gehorchen und Cari als Boss zu akzeptieren. Denn die beiden Männer teilten zufällig nicht nur dieselben Gefühle füreinander, sondern auch dieselbe Neigung. Selbstverständlich liebäugelte Jamie für keinen einzigen Moment damit, mit der veranschlagten Kohle herauszurücken. Schon deshalb, weil er genau wusste, dass Cari nicht darauf abzielte. Nein, seinem Freund dürstete es nicht nach Kohle, auch wenn er genau wie Jamie chronisch blank war. Er verlangte nach etwas ganz anderem, das ihm nur Jamie geben konnte. Als seine Lieblingsschlampe, wie er ihn gerne bezeichnete. Er gab ihm oft das Gefühl, dass Jamie nicht der Einzige war, mit dem er es trieb, denn er genoss das Gefühl, wenn der Sänger um seine Gunst buhlte und alles dafür gab, dass Cari ihn als seinen Favoriten ansah. Noch ein Grund mehr, um Officer Crow einen prompten Besuch abzustatten. Doch mit Vernunft hatte das ganze Spiel nicht sonderlich viel zu tun, zumindest nicht von Jamies Seite. Oft reichten nur ein paar verführerische Worte, um seine Lust erwachen zu lassen. Cari wusste, wie man mit der Sprache spielte und was er Jamie hören lassen musste, damit dieser Wachs in seiner Hand wurde und ihm folgte wie ein zahmes Lämmchen. Man musste nur sein Verlangen wachkitzeln. Und dies war ein Kinderspiel für den Drummer, wo dieser doch genau wusste, dass er nur mit dem Finger zu schnippen brauchte, damit Jamie ihn wollte. Seine Sehnsucht nach seiner strengen Hand war zu groß, um ihr jemals zu widerstehen. Und genau deshalb setzte er sich nun in seinen Wagen und ließ den Motor an, um anschließend mit vor Vorfreude kribbelndem Magen das Haus, in dem sein Freund wohnte, anzusteuern. Er fragte sich, ob er wohl schon auf ihn wartete, aber im Grunde kannte er die Antwort darauf längst. Wenn Cari ihn zu einer Session einlud, war er stets bestens vorbereitet. Allerdings nicht nur im materiellen Sinne, sondern auch im physischen wie auch psychischen. Nur so konnte er seinen hübschen Sklaven mitreißen. Als Jamie die letzte Biegung nahm, griff er noch einmal an das Halsband mit dem O-Ring, welches er zum Zeichen seiner Hörigkeit trug und das ihn als Caris Eigentum auszeichnete. Er brauchte nur ansatzweise darüber nachdenken, dass er quasi einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hatte, um endgültig seine Betriebstemperatur zu erreichen. Es gab in seinem Universum nichts Verlockenderes als die dunkle Erotik, mit der sein bester Freund und Herr ihn zu bezirzen wusste. Nichts, nach dem er sich heftiger verzehrte als danach, dominiert und herabgewürdigt zu werden. Wenn er Caris wertloses Miststück sein durfte, stand sein Herz in Flammen. Und sein Körper erst recht.   Er bemerkte, dass seine Finger leicht bebten, so wie er sie auf den Klingelknopf neben dem Namen seines Angebeteten legte, um sein Eintreffen zu verkünden. Sein Selbsterhaltungstrieb ließ ihn kurz in seinem Vorhaben zögern, denn die Gewissheit, von diesem nicht zu unterschätzenden Kerl ohne Erbarmen vollkommen zerstört zu werden, kreiste über ihm wie ein Aasgeier, der darauf wartete, dass er den Kampf verlor. Aber dann dachte er an die funkelnden Augen Caris, in denen stets eine unerweichliche Härte schwelte, wenn er ihn anschaute, und das bewog ihn endgültig dazu, die Klingel zu betätigen. Es surrte leicht, und mit diesem Geräusch war es besiegelt. Nun gab es kein Zurück mehr. Und er war bereit, Buße zu tun. Es gab nichts, was ihn mehr davon abhalten konnte. Kein vernünftiger Grund.   Ohne, dass Cari sich zuvor meldete, summte der Türöffner und Jamie musste nur noch eintreten in die Höhle des Löwen. Sein Herzschlag ging wesentlich schneller als ihn seine Füße die Treppe hinauftrugen, denn sein Körper verzeichnete Situationen wie diese stets als psychischen Ausnahmezustand, zu denen eine gewisse Alarmbereitschaft gehörte. In Momenten wie diesen zeigte es sich, dass er masochistisch veranlagt, genauso, wie er ohne die Möglichkeit, sich bedingungslos hinzugeben, nicht mehr leben konnte. Er mochte schwer zu zähmen sein, aber in seiner Brust schlug das Herz eines Sklaven, das danach bettelte, genau wie ein solches behandelt zu werden. Dass er ausgerechnet in seinem Freund sein Gegenstück gefunden hatte, stellte ein riesengroßes Glück dar. Denn niemandem konnte er so vertrauen wie ihm. Ihre Seelen waren eins, seitdem sie sich zum ersten Mal gesehen hatten, und deshalb verstanden sie sich auch ohne Worte und ohne Blicke. Gefühle reichten zwischen ihnen. Und Gefühle gab es reichlich, wenn sie zusammen waren und die Realität für ein paar sinnliche Stunden zu existieren aufhörte.   Er bemerkte mit einem gewissen Schaudern, dass die Tür zu Caris Wohnung bereits einen Spalt breit geöffnet war. Ohne irgendwelche Zweifel schritt er jedoch darauf zu, angezogen wie die Motte vom Licht, denn genau so fühlte er sich in diesem Moment auch. Sein Herr war sein Licht, ohne das er nicht zu sehen und nicht zu atmen vermochte. Er hatte ihm den Weg zu seinem tiefsten Innersten aufgezeigt, und zum Dank diente er ihm, so gut er konnte. Was auch beinhaltete, dass er sich im zur Bestrafung auslieferte. So wie heute. So wie er den Abtreter erreichte, wurde die Tür weiter geöffnet. Im Reflex senkte Jamie sein Haupt, weswegen nur der bloße Oberkörper seines Herrn in sein Blickfeld rückte. Doch das genügte bereits, um seine Nervosität auf den Höhepunkt zu treiben. Die nackte Haut seines Herrn suggerierte ihm Sex. Und Sex war das, was er wollte. Was brauchte. Hart und erbarmungslos musste er sein, sonst konnte er den Kopf nicht von all den quälenden Gedanken befreien.   "Ach." Ein ungemein belustigter, verächtlicher Unterton schwang in diesem einen, harmlosen Wörtlein mit. "Da ist ja der Verkehrssünder. Dass du dich wahrlich hier her traust..." Scheu blickte Jamie kurz auf, denn er konnte sich nicht davon abhalten, in das Gesicht seines Herrn zu sehen. Er war viel zu begierig darauf, den Ausdruck in dessen Augen zu sehen. Dieses lustvoll-dunkle Schimmern, das so kalt und berechnend anmutete. Der Bruchteil einer Sekunde genügte ihm, um es zu sehen und ein heftiges Ziehen in seinen Lenden zu spüren. "Officer Crow", murmelte Jamie leise, aber aufrichtig. "Ich bin gekommen, um meine Strafe für das Falschparken zu verbüßen." "Aha, also bist du tatsächlich wieder blank", erkannte Cari etwas hämisch und packte seinen Sklaven harsch am Arm, um ihn in seine Wohnung zu zerren. Schließlich sollten die Nachbarn nicht dabei zuschauen, wie Cari seinen Sklaven misshandelte und zurichtete. Zum Schluss hätten sie noch Lust darauf bekommen, das Miststück ebenfalls an den Haaren zu ziehen und anzuspucken. Und das hätte Cari ganz und gar nicht gutgeheißen. Jamie war allein seine Schlampe, und nur er war befugt, ihn auch wie eine zu behandeln. Schließlich wusste auch nur er allein, was es brauchte, um ihn zu brechen und auf die Knie zu zwingen. Er sah in den Augen des bildhübschen Kerls, dass sein Verstand sich bereits aufzulösen begann, so wie er gegen die Wand gepresst wurde. Nicht mehr viel war von dem Mann übrig, den die Fans Nacht für Nacht auf der Bühne erlebten. Cari offenbarte sich gerade eine Facette Jamies, die er sonst niemandem zeigte. Weil sie die sensibelste und schützenswerteste war, die er sein eigen nannte. Und welche zugleich erniedrigt und gedemütigt werden wollte.   "Zu was bist du eigentlich überhaupt nutze?", stellte Cari nach ein paar Sekunden des Genusses der sichtbar werdenden Unterwürfigkeit seines Sklaven in den Raum. Er erwartete nicht wirklich eine Antwort auf seine Frage; denn er konnte sie sich genauso gut selbst beantworten, kannte er die Fähigkeiten und Vorzüge seiner Schlampe doch zur Genüge. "Zum Autofahren taugst du jedenfalls nicht die Bohne. Dein Fahrstil ist unter aller Sau. Und Einparken tust du wie eine Pussy. Ganz zu schweigen davon, dass du glaubst, du seist das Prinzesschen, dem überall Platz gemacht werden muss, wenn es mit dem Finger schnippt." Er ließ den Arm Jamies los, welcher durch den festen Griff bereits leicht zu schmerzen begonnen hatte und wohl noch ewig eine Druckstelle davontragen würde und packte dafür das Kinn des anderen. Ohne jegliches Erbarmen richtete er den Kopf des anderen so aus, dass dieser nicht anders konnte, als ihm direkt in die bis auf den Grund seiner Seele bohrenden Augen zu blicken. Es fiel Jamie sichtlich schwer, dem Blickkontakt standzuhalten, weswegen er immer wieder auswich, aber Cari konnte man nicht so einfach entkommen. Weder geistig noch körperlich. Für letzteres sorgte er zudem dafür, indem er sich dicht vor seinen Sklaven stellte und sein Gesicht dem des anderen sich so weit näherte, dass ihre Nasenspitzen sich fast berührten. "Aber so läuft das nicht", hauchte Cari bedrohlich und führte seine freie Hand an die Schnalle seines Gürtels, den er sich am liebsten aus der Hose gezogen hätte, um den Kerl prompt nach allen Regeln der Kunst zu züchtigen. "Du bist schließlich nicht das Prinzesschen, das du glaubst, zu sein." Cari tat so, als würde er nachdenken. "Oder habe ich dir einen anderen Eindruck vermittelt? Habe ich dich etwa behandelt wie ein Prinzesschen und nicht wie das missratene Dreckstück, das du in Wirklichkeit bist? Habe ich dich zu lange zu sehr verwöhnt wegen deinem schönen Gesicht und deinem kleinen, engen Arsch? Falls ja..." Eine schallende Ohrfeige, die die linke Wange des Sklaven zum Ziel hatte, ersetzte die folgenden Worte und ließ Jamies Kopf zur Seite schnellen. Ein Brennen blieb zurück, das seine Gedanken derart vereinnahmte, dass er für einen Moment gar nicht mehr bei seinem Herrn war. Doch dieser sorgte dafür, dass seine Aufmerksamkeit wieder zu ihm zurückkehrte, indem er seinen Kopf an den Haaren zurück in die rechte Position rückte. Jamies Atem ging stoßweise, so wie er in das betörend schöne und zugleich von Abgründen gezeichnete Gesicht seines Herrn sah. Nichts außer Dunkelheit schwelte mehr in seinem Blick. Dunkelheit gepaart mit diesem unbändigen Hunger nach Entwürdigung seines Sklaven und purem, blanken Sex. Welch ein teuflisches Gemisch dies doch darstellte. Ein wahres Suchtmittel, dem Jamie sich wohl nie mehr entziehen können würde. "Das ist es, was Miststücke wie du sich verdienen", schnurrte Cari und beäugte seinen Sklaven mit schiefgelegtem Kopf, sog jedes Detail, jede Gefühlsregung in dessen Gesicht in sich auf. "Nutzlose Miststücke wie du gehören geschlagen. Das ist das Einzige, wozu sie gut sind: Um sich an ihnen abzureagieren. Doch Halt..." Ein breites, diabolisches Grinsen zeigte sich auf seinem Antlitz, während Jamie ihn scheu anschaute. "Du magst zwar selbst für die einfachsten Dinge zu blöd sein, aber immerhin bist du ein williges Fickpüppchen, das immer die Beine breit macht, wenn man es gerade nötig hat. Man kann seine sexuelle Frustration an dir ausleben. Man kann ungeniert seine ganze Wichse in dich hineinpumpen, sei es in deinen dreckigen Schlund oder in deine versiffte Fotze." Sanft strich er mit den Fingerknöcheln über die geschundene Wange seines Sklaven, welcher für einen Moment fast erleichtert die Augen schloss. "Man kann dich so wunderbar misshandeln..." Jamie hatte natürlich erwartet, dass Cari heute hart mit ihm ins Gericht gehen würde, aber die Gnadenlosigkeit des anderen, die er heute an den Tag legte, wusste selbst ihn, den hartgesottenen Sklaven, an seine Grenzen zu bringen. Er rechnete damit, dass er ihn aus dem Nichts abermals schlug, aber dann so, dass seine Lippe aufplatzte oder er tagelang stolz ein Veilchen als Andenken an seinen strengen Herrn herumtragen durfte, denn Cari liebte es, sein Eigentum zu zeichnen, ganz egal, auf welche Art und Weise. Und doch tat er Jamie selten wirklich heftig weh. Laut eigener Aussage konnte er es oft nicht, trotz umgelegtem Schalter, mit dem er während der Sessions agierte. Jamie mochte wunderschön aussehen mit den Spuren im Antlitz, die Cari ihm verpasste, aber gleichzeitig vermochten sie etwas von seiner reinen Schönheit zerstören, die er sich trotz all dem, was er bereits mitgemacht hatte, im tiefsten Inneren bewahrt hatte. Und die nur Cari sichtbar machen konnte, indem er sich seiner annahm und ihn führte. In ihr gemeinsames, himmlisch grausames Paradies.   "Deinen Führerschein hast du dir auch erfickt und erblasen, nicht wahr?" Er sprach nun mit leiser, rauer, ja auf den ersten Blick einfühlsamen Stimme mit seinem Sklaven, und der längst zitternde Jamie wusste, dass dies nur die Ruhe vor dem Sturm darstellte. "Um ehrlich zu sein kann ich das dem Fahrlehrer noch nicht einmal verübeln. Würdest du mich in den Wald fahren, um dann auf dem Rücksitz die Beine für mich breit zu machen, würde ich wahrscheinlich auch anbeißen. Und Männer, die im Gegensatz zu mir schwach sind, würden dir zudem auch jeden Wunsch erfüllen, wenn du ihnen nur einmal deinen Körper zur freien Verfügung anbietest." Er schnaubte amüsiert. "Schade, dass du mich mit so einer Masche schon längst nicht mehr um den Finger wickeln kannst. Sie ist ein Argument, aber ich weiß ja, dass ich dich auch so haben kann." Jamie schluckte hart, als sich die Hand des anderen lose um seine Kehle legte. "Ich nehme mir einfach, was ich brauche..." Jamie ahnte mit Bangen, dass Cari zudrücken würde und ihm die Luft zum Atmen nahm, indem er die Macht selbst über seine Luftröhre gewann, denn dies hätte er ohne zu Zögern tun können, um Jamie damit zu demonstrieren, dass sein Leben und Leiden ganz allein von ihm abhing. Doch so leicht ließ er sich nicht durchschauen. Plötzlich ließ er von Jamies Hals ab, aber nur, um ihn dicht am Haaransatz zu packen und mit sich zu ziehen. Blind und willenlos stolperte Jamie hinter Cari her in die Richtung, in der sich das Schlafzimmer befand. Er wurde nicht nach seiner Meinung gefragt; wenn Cari bestimmte, dass gefickt wurde, dann wurde gefickt, ohne Wenn und Aber, zumindest dann, wenn Jamie nicht das Safeword benutzte. Und er bediente sich dessen selten, nur in äußersten Notfällen. Jamie war ein starker Sklave, der sich lieber selbst in Gefahr brachte, als seinem Herrn irgendeinen Wunsch abzuschlagen. Deswegen lag es an Cari, auf die kleinen Signale zu achten und Jamie jederzeit genauestens zu studieren. Sobald er drohte, im Delirium verloren zu gehen, musste er dafür sorgen, dass er wieder zu sich selbst fand. Aber noch konnte er es ihm zumuten. Noch hielt Jamie der harschen Behandlung stand. Und würde wohl auch nicht unter dem Druck zerbrechen, wenn er erst einmal in den Fesseln lag, nackt und nahezu reglos seinem Herrn ausgeliefert, welchem es heute in erster Linie danach gelüstete, das sexgeile Luder in Aktion zu erleben. Er selbst stand nicht im Mittelpunkt; er würde nur die Impulse geben. Und sich an den Reaktionen weiden, die man Jamie entlocken konnte, wenn man mit seiner Lust spielte wie mit einer Puppe.   Wie so oft ließ er Jamie in der Ungewissheit bezüglich dessen, was ihn gleich erwarten würde. Er bediente sich viel zu gern des Überraschungsmomentes, der die Ekstase des anderen nur noch verstärken würde. Deshalb fixierte er ihn zunächst wortlos am Bett, ehe er ankündigte, dass er etwas zu holen gedachte. "Im Kühlschrank wartet jemand schon sehnsüchtig darauf, das Privileg zu erhalten, sich in deinen Arsch zu bohren", erklärte er nicht ganz ohne Vorfreude in der Stimme und schmunzelte genüsslich in Anbetracht des gefesselten Jamies, der nun erst recht keinen Mucks mehr von sich gab, wusste er doch, dass Sklavenmünder nicht zum Sprechen, sondern ausschließlich zum Ficken da waren. "Wahrscheinlich werde ich ihn gar nicht mehr bändigen können, wenn er erst einmal seinen Paarungspartner gewittert hat. Er wird dann zur rasenden Wildsau - genau wie ich." Cari warf Jamie ein abgebrühtes Lächeln zu, das so schnell erstarb, wie es erschienen war. Anschließend verließ er das Zimmer und ließ Jamie mit so vielen aufwühlenden Fragen in seinem Kopf zurück. Noch war ihm sein Verstand nicht vollständig genommen worden, weshalb er noch die Fähigkeit besaß, zu grübeln - was hatte Cari im Kühlschrank versteckt? Jamie hoffte, dass er nicht gleich mit einer Salatgurke anrückte...oder doch, er hoffte es. Der Zwiespalt, in dem sich seine Gefühle befanden, fraß ihn teilweise fast auf. Zum Glück konnte er die Entscheidungen allesamt seinem Herrn überlassen, der stets wusste, was richtig und was falsch für Jamie war. Und wahrscheinlich würde er es als ziemlich richtig finden, jene Gurke, die Jamie bereits in seinem Arsch wähnte, nach ausgiebiger Entweihung in den Salat zu schnippeln, den sie heute Abend als Vorspeise verzehren würden. Eine perverse und zugleich ziemlich scharfe Vorstellung, die dafür sorgte, dass Jamie sich auf die Unterlippe biss, war es doch so ziemlich das einzige, wozu der Sklave noch in der Lage war.   "Oh, da ist aber jemand schon erwartungsfroh", stellte Cari fest, der in jenem Moment, indem Jamie sich seinen schmutzigen Gedanken hingab, zurück in das Schlafzimmer getreten war. "Warte nur, das Grinsen wird dir schon noch früh genug vergehen. Spätestens dann, wenn der es sich erst einmal in dir gemütlich gemacht hat." Jamie riss wahrlich die Augen auf, als Cari ihm jenen Gegenstand präsentierte, welchen er offenbar im Kühlschrank aufgebwahrt hatte. Das durchsichtige Glas beschlug prompt ein wenig und wurde blind in Anbetracht der Umgebungstemperatur. Ein Grund mehr für Cari, sich schnell zu Jamie zu gesellen und sich an dessen Loch zu schaffen zu machen. "Vielleicht wärmst du das Monster mal ein wenig auf", meinte Cari, während er mit drei Fingern dem gläsernen Dildo den Weg der Lust bahnte und Jamie damit bereits einiges abverlangte, war er doch inzwischen äußerst spitz und sensibel auf Berührungen an gewissen Stellen. "Es friert ganz schön, weißt du? Dein Arsch ist optimal dafür, um ihm ein bisschen Wärme zu spenden, ist er doch schon mächtig heiß darauf, gevögelt zu werden." Mit purer Absicht drückte er auf jene raue Stelle in Jamies Inneren, die ihm ein Keuchen der Lust abgerungen hätte, hätte er nicht prompt die Lippen aufeinandergepresst. So schnell wollte er nicht zerschmelzen. Cari musste schon dafür sorgen, dass er partout nicht mehr anders konnte, als zu stöhnen oder gar zu schreien, weil die Vernunft in seinem Kopf ausgehakt worden war. Umsonst gab es eben auch bei einer kleinen Schlampe nichts.   Jamie war noch nie mit Glas in solch intensive Berührung gekommen und schon gar nicht mit zuvor gekühltem. Er wusste, wie sich Flaschen in der Hand fühlten, wenn er sie aus dem Kühlschrank holte; dass sie leicht feucht waren und dadurch noch besser glitten, sodass man sie beinahe fallen ließ, wenn man nicht aufpasste. Wie sich etwas, das so beschaffen war, in seinem Hintern anfühlen würde, konnte er sich nur bedingt vorstellen - und selbst diese Vorstellungen erwiesen sich als unpräzise, so wie Cari bestimmt mit dem Monster in ihn vordrang, das aussah wie ein gläserner Penis. Mit Wonne hörte Cari den hohen Schreien zu, die er dem Luder mit seinem raschen Tun entlockte. Wenn Jamie noch etwas gut konnte, dann war es, Cari mit seiner bloßen Stimme eine Erektion zu zaubern, denn von hohen, fast weibischen Tönen bis hin zu tiefen, knurrenden diente ihm seine Kehle mit der ganzen Palette. Freudig biss er sich auf die Lippe, während er das Spielzeug immer tiefer und tiefer in das nimmersatte Loch seines wehrlosen Sklaven trieb. Er windete sich unter dem betörenden Temperaturunterschied, der ihn voll auszufüllen schien und keuchte hektisch wie ein Tier, schaute an sich hinab, um dann wieder den Rücken durchzudrücken und die Prozedur in seinem erregten Zucken gleichfalls zu ertragen und zu genießen. "Mh, das machst du gut, unser Freund schmilzt förmlich dahin, wenn er dich so innig liebkosen darf", lobte Cari Jamie, denn auch das gehörte zu ihrem Spiel dazu. Auch wenn es eventuell dafür sorgte, dass Jamie sich wie das Prinzesschen vorkam, als das er in Momenten wie diesen von Cari behandelt wurde. "Da könnte jemand anderes direkt neidisch werden..." Seine freie Hand legte sich nun auf die beachtlich angewachsene Beule, welche sich unter seiner engen Jeans abzeichnete und massierte sie ungeniert in demselben Rhythmus, in dem er den Dildo in den Untiefen seines Liebsten versenkte. Inzwischen brummte dieser nur mehr, denn das Glas hatte sich seiner Umgebungstemperatur alsbald angepasst. Schreie gab es für Cari nur in Ausnahmesituationen. Zum Beispiel, wenn Jamie unter und für ihn kam während eines vollkommen manischen Ficks. Oder eben durch unerwartete Reize, die seinen Verstand fluteten, ehe sie ihn vollkommen wegtrugen. Cari fand, dass das kleine Experiment geglückt war. Jamie hatte die Nachbarn sicherlich aus ihrer Mittagsruhe gerissen, was ihm jedoch scheißegal war, denn er würde sich trotz Beschwerden weiter heftig an dem Miststück vergehen, was nun einmal zur Folge hatte, dass es mit Lautäußerungen nicht geizte. Wer gut gevögelt wurde, schrie nun einmal, und Cari konnte von sich behaupten, dass er Jamie sehr gut vögelte. Seinen Hüftstößen und seinem harten Schwanz konnte kein Dildo das Wasser reichen. Weshalb er sich kurzerhand seiner Hose entledigte und beschloss, zu eskalieren, gemeinsam mit seinem Sklaven. Schließlich ging es beim Verbüßen einer Strafe darum, einem anderen zur Entschädigung einen Gefallen zu tun. Und zudem musste Cari seinem kleinen Miststück unbedingt eindrücklich zu verstehen geben, dass der einzige Verkehr, für den es taugte, im Bett stattfand und nicht auf der Straße. Kapitel 31: Ten Seconds ----------------------- Ten Seconds Mit allerlei Unvorhersehbarkeiten in Form von Pannen oder Stau musste man immer rechnen, wenn man mit dem nicht mehr ganz intakten Tourbus durch die Pampa tingelte auf dem Weg zur nächsten Konzertlocation. Allerdings war bislang alles recht gut gelaufen - die Band hatte sich nicht wegen irgendwelcher Schwierigkeiten verspätet. Doch heute waren sie tatsächlich später im Hotel angekommen als vorgesehen war. Was bedeutete, dass nicht mehr viel Zeit bis zum Soundcheck verblieb. Demzufolge war Eile geboten. "Shit, ich hätte gerne noch geduscht, bevor ich die Bretter entere", verkündete Jamie, während er hektisch seine Klamotten aus seiner Tasche in den Schrank stopfte und sich um das Durcheinander, dass er dadurch produzierte, gar nicht scherte. "Aber in einer halben Stunde..." "In einer halben Stunde dusch ich und rasier mir dazu noch den Schritt", gab Cari nicht ganz ohne Stolz zum Besten und zog den Mundwinkel keck hoch, als Jamie ihm einen leicht verdatterten Blick zuwarf. Es wunderte den Sänger ohnehin, dass sein bester Kumpel total gelassen wirkend auf dem Bett hockte und ihm lediglich bei seiner Hektik zuschaute. Als Cari Jamies seltsamen Blick bemerkte, hob er nur die Schultern. "Ist doch so. Und da du dir den Schritt eh nicht rasierst..." "...kann ich die halbe Stunde auch gemütlich nutzen." Gewitzt schnappte Jamie sich ein gerade erst ausgepacktes Handtuch und machte Anstalten, in das Bad zu düsen, ehe Cari ihn aufhalten konnte. Doch er hatte die Schnelligkeit seines Freundes unterschätzt, denn als er bereits giggelnd den Türrahmen passierte, hielt ihn jemand an den Hüften fest. "Nichts da, Freundchen", knurrte Cari äußerst nahe hinter ihm; sein Atem streifte Jamies Nacken, und schon damit hätte der Kerl ihn wohl zum Innehalten bewegen können, denn das Gefühl glich einem kleinen, süßen Schock. Den er sich jedoch nicht anmerken lassen wollte. "Müssen wir das ernsthaft mit Armdrücken ausmachen?", seufzte Jamie, der glaubte, Caris Vorhaben durchschaut zu haben. "Das dauert doch auch eine Ewigkeit, weil wir so ziemlich gleich stark sind, und die Zeit könnten wir nutzen, um..." "Wer redet denn von Armdrücken?" Es war unverkennbar, dass Cari grinste. Jamie hörte, dass Cari grinste wie ein dreckiges Arschloch. Und er wusste, dass er stets etwas Perfides im Schilde führte, wenn so ein schmutziger Unterton in seiner Stimme mitschwang. "Armdrücken ist doch langweilig. Lass uns lieber...zusammen duschen, um Zeit zu sparen. Und nebenbei gleich noch Wasser." Jamie war dieser Vorschlag nicht wirklich recht. Schon gar nicht mehr jetzt, wo Cari seine Schlafzimmerstimme ausgepackt hatte und ihn mit dieser weichzukochen versuchte. Es war nicht so, als ob Jamie es nicht schaffte, normal mit seinem Freund umzugehen, auch wenn er auch an ihm als Mann nicht ganz uninteressiert war. Er hatte sich für gewöhnlich sehr gut unter Kontrolle - aber wie würde die Sachlage aussehen, wenn sie sich nackt eine Fläche von gerade einmal einem Quadratmeter teilten? Er kannte Cari natürlich nackt, er wusste, wie er beschaffen war - und doch glich es jedes Mal einer kleinen Sensation, ihn ohne Klamotten zu Gesicht zu bekommen. Man konnte schlichtweg nicht so recht genug von dem Anblick bekommen... "Und?" Caris dunkle Stimme riss ihn jäh aus seinen schändlichen Gedanken. "Hast du es dir überlegt? Komm schon, tu es der Umwelt zuliebe. Und unserem knapp bemessenen Zeitplan. Du willst doch garantiert auch nicht, dass ich hinter meinem Schlagzeug in meinen Körpergerüchen verrecke." Als Cari Anstalten machte, seine Hände um Jamies Hüften herumzuführen und sich noch enger an ihn zu klammern, legte er bestimmt seine eigenen Hände auf die des anderen und schob sie weg. "Na schön." Notgedrungen gab er nach, auch wenn ihm der Arsch förmlich auf Grundeis ging wegen dem Bevorstehenden. "Dann komm halt mit." "Eine weise Entscheidung." Zufrieden folgte Cari Jamie in das Badezimmer und schloss die Tür hinter sich. "Ich verspreche dir auch, dass ich mich ganz dünn mache." Jamie interessierte es nicht sonderlich, ob Cari sich dick oder dünn machen würde. Fakt war, dass er die enge Duschkabine mit seinem Kumpel teilen würde, und ihm schwante wahrlich schlimmes, als er den gläsernen Käfig begutachtete. Ihm schwand bereits der Verstand, wenn er nur daran dachte, wie nahe sie sich in diesem notgedrungen kommen würden. "Schaffst du es, dich alleine auszuziehen oder soll ich dir die Kleider vom Leib reißen?" Jamie warf Cari einen missbilligenden Blick für diesen Spruch zu, doch der Drummer schmunzelte nur und war sich offenbar keiner Schuld bewusst. "Ich frag ja nur. So lange, wie du dort herumstehst und dumm in die Weltgeschichte guckst, lag die Vermutung nahe, dass du vielleicht Hilfe bräuchtest." Demonstrativ begann Jamie aus seiner Hose zu steigen und ließ anschließend sein Shirt folgen. Sein Blick huschte prüfend hin zu seinem Freund, der zum Glück für einen Moment die Fresse hielt und sich beeilte, ebenfalls aus seinen Klamotten zu kommen. Jamie hielt sich dazu an, nicht allzu genau zu glotzen, auch wenn sich dies als schwierig herausstellte, wo Cari doch so schön tätowiert war und jene männliche Ausstrahlung aufwies, der er bei seiner Freundin nicht fand. Das, was er zu sehen bekam, als der Kerl sich entblößte, strotzte nur so vor Erotik und verdrehte ihm ziemlich den Kopf. Deshalb beschloss er, sich ausschließlich auf sich selbst zu konzentrieren, zumal der letzte Akt darin bestand, sich die Unterhose auszuziehen und vor seinem besten Freund somit vollkommen blankzuziehen. Eigentlich ein Heidenspaß, zumindest dann, wenn man sich noch nie heimlich einen auf seinen Kumpel gewichst hatte. Die Vorbelastung raubte einem ziemlich viel von der schönen Unbefangenheit. "Wehe, du lässt irgendwelche dämlichen Kommentare ab", fauchte Jamie ihn vorsorglich an, als er bereits die Finger unter den Bund seiner Unterhose geschoben hatte. "Sonst bin ich gleich wieder angezogen und stinke lieber den ganzen Abend über." Cari sah ihn verständnislos und zugleich amüsiert an. "Was bist du denn so zickig heute?" Er wusste genau, dass Jamie es hasste, wenn er als 'zickig' bezeichnet wurde, denn in seiner Auffassung waren nur Frauen zickig. "Keine Angst, ich geb deinem Pimmel keine Noten. Obwohl ich schon der Meinung bin, dass er eine glatte zehn ist..." Ehe er es sich versehen konnte, hatte Jamie ihm seine Unterhose ins Gesicht geworfen. Den Moment der Ablenkung Caris nutzte der Sänger, um rasch in die Duschkabine zu steigen. Anschließend ließ er das Wasser an und schnappte sich das Duschgel, in der Hoffnung, schneller mit dem Waschen fertig zu sein, als Cari es in die Kabine schaffte. Doch er sollte selbstverständlich keine Chance haben. Cari schien sich ebenfalls extra beeilt zu haben, denn er erschien bereits ehe Jamie überhaupt Gel aus der Tube drücken konnte, in der Kabinentür und stieg entschlossen zu ihm. Jamies Schicksal besiegelte er, indem er die Tür hinter sich schloss und sich dann zu ihm unter das herabrieselnde Wasser gesellte. "Ist das ein Porno oder ist das die Realität?", raunte er und musterte Jamie vollkommen ungeniert von oben bis unten. Damit lenkte er den reichlich nervösen Sänger derart ab, dass er ihm mühelos das Duschgel aus der Hand nehmen konnte. "Ich glaube ja fast, dass es beides ist." Jamie sah den kleinen Rinnsalen dabei zu, wie sie die bloße Haut seines Freundes benetzten und seine Blicke in immer weiter unten liegendere Gefilde führten. Er hatte sich vorgenommen, seine Augen von allem zu lassen, was unter Caris Gürtellinie lag, aber der Versuchung, die interessantesten Bereiche seines Körpers zu erkunden, war viel zu groß. Sein Atem ging ihm flöten, als er den nicht zu verachtenden Schwanz seines Kumpels inspizierte. Er mochte, wie glatt er sich stets rasierte. Und er war ganz froh darüber, dass Cari nichts dagegen zu haben schien, dass Jamie im Gegensatz zu ihm nicht viel von Intimrasur hielt. Dass Cari mochte, was er sah, konnten seine Blicke schlichtweg nicht verhehlen. "Nun bist du derjenige, der doof glotzt", urteilte Jamie abermals recht bissig. "Ich glaube fast, dass wir heute nicht mehr fertig werden mit der Duscherei. Deine Idee war echt für den Arsch." Cari jedoch ließ sich wie immer nicht aus der Ruhe bringen. Anstelle öffnete er die Duschgelflasche und hielt sie verkehrtherum direkt über Jamies Brust, um etwas von der Flüssigkeit herauszuquetschen. Jamie ächzte prompt auf, so wie das kühle Gel auf seine Haut traf. "Bist du irre, das ist voll kalt!", echauffierte er sich und sah dabei nicht, wie angetan sich Cari sich auf die Unterlippe biss, so wie er das herabrinnende, duftende Gel beobachtete, wie verführerisch zäh es sich seinen Weg abwärts bahnte. Über Jamies tätowierte Brust, ehe es dessen rechten Nippel erreichte und unter sich begrub... "Es ist nur so lange kalt, wie ich es nicht mit meinen Händen verrieben habe", schnurrte der Drummer und legte seine vor Wonne kribbelnden Fingerspitzen auf Jamies Haut, um ihn behutsam und doch bestimmt zu massieren. Das Gel begann zu schäumen, und alsbald nahm er noch etwas davon nach, denn er hatte sich fest vorgenommen, Jamie zu waschen. Von oben bis unten. Denn es machte ihn rattenscharf, diesen stattlichen Kerl anzufassen. Dessen Haut mochte nicht so weich sein wie die seiner Freundin, aber das machte ihm überhaupt nichts aus. Zumal es nicht nur schön war, seinen geschmeidigen Körper zu berühren, sondern auch, seine Reaktionen zu beobachten. Seine sich leicht öffnenden Lippen, zwischen denen seine Zunge einmal kurz hervorblitzte. Er hätte mit mehr Gegenwehr seitens des attraktiven Sängers gerechnet, doch er sah förmlich, wie er unter seinen kundigen Berührungen dahinschmolz. Wie er seine Lider senkte und genoss, was er mit ihm tat. Aber nicht nur sein Gesicht war in diesem Moment von Interesse; so wie er seine Hände über den festen Bauch seines Freundes führte, fiel sein Blick auf sein sich langsam aufrichtendes Glied. Die Lust an dem, was sie taten, riss sie beide vollends mit sich. Und so reichte es Cari alsbald nicht mehr, nur den Gebenden zu mimen. "Vergiss nicht, dass ich auch noch dreckig bin", rief er Jamie ins Gedächtnis, und diese vagen Worte sorgten dafür, dass Jamie sich die Duschgelflasche schnappte und etwas von der Flüssigkeit in seine Handfläche gab, während Caris vorwitzige Finger bereits über seine Pistolen strichen. "Wo darf ich dich denn überall waschen?", fragte Jamie mit rauer, belegter Stimme und sah seinem Freund in die Augen, in denen eine unerkennbare Abenteuerlust schwelte. "Wo immer du magst", erwiderte er und strich mit viel Gefühl über die Oberschenkel seines Freundes. "Aber nur, wenn das gleiche für mich gilt." "Im Intimbereich ist Seife aber tabu", schmunzelte Jamie, und Cari tat es ihm gleich. "Ich weiß." Als hätte dies eine Aufforderung dargestellt, nahm Cari die Brause herunter und richtete den kitzelnden Strahl zuerst auf Jamies Brust, um ihn dann nach einem anzüglichen Blick an seinem begehrenswerten Körper hinabzuführen. Sekunden später hielt ein verklärter Ausdruck in Jamies grüne Augen Einzug, und die Lust sorgte dafür, dass seine Bewegungen viel schwerfälliger und fahriger wurden. Er seifte zwar weiterhin Caris Rücken ein, doch seine Finger glitten alsbald hinab zu seinen festen Pobacken und krallten sich lasziv in sie. Cari nahm wahr, dass Jamies anfängliche Hemmungen fast vollständig in der Hitze des Wassers und der sinnlichen Zärtlichkeiten zerflossen waren. Er zeigte ungeniert, was er sich von ihm wünschte, und so wie Cari die Brause zurück an ihren Platz gehängt hatte, gab es nichts mehr, was ihn davon hätte abhalten können, sich gegen seinen Freund zu drängen. "So viel Zeit muss sein", brummte er, als er seine Stirn an die des anderen lehnte und ihm in die Augen schaute. "Dafür würde ich sogar ganz auf den Soundcheck verzichten. Und du brauchst auch keinen, denn du kannst dein Goldkehlchen hier bei mir aufwärmen." Er presste sein Becken fest gegen das Jamies, woraufhin Jamie angespannt die Zähne aufeinanderbiss, was ihm aber auch nicht mehr viel brachte. Cari vollführte einen lasziven Tanz zwischen seinen Beinen und brachte damit ihre harten Glieder zusammen, die sich lustvoll eng aneinanderschmiegten. Ihre Eicheln kosten sich hingebungsvoll, während ihre vom Duschgel geschmeidigen Leiber aufeinandertrafen und sich der heißen, intensiven Reibung wonnevoll hingaben. Jamie bezweifelte ernsthaft, dass er jemals derart scharf gewesen war wie in diesen sinnlichen Momenten, die er mit seinem besten Freund teilte, welcher ihn so gekonnt verführte, dass das Ziehen in seinem Unterleib fast unerträgliche Ausmaße annahm. Diesen unglaublich heißen Mann spüren zu können und das Opfer seiner Begierde zu werden raubte ihm schier den Verstand und ließ ihn stöhnen. Er stöhnte für und mit ihm, in seinen geöffneten Mund, aus welchem Mal um Mal ihre Zungen schnellten, um sich zärtlich und träge zu umkreisen, genauso, wie ihre Eicheln es taten, als Cari zwischen sie beide griff und ihre Schwänze fest umfasste. "Ich gebe dir zehn Sekunden", wisperte er lüstern seinem Freund zu, während er seinen Arm bedächtig zu bewegen begann. "In zehn Sekunden spritzt du für mich, ja?" Nach Luft ringend nickte Jamie und biss sich auf sein Lippenpiercing, als Cari von einer Sekunde auf die andere begann, sie beide zu wichsen wie eine angesengte Sau. Sofort spürte er den Orgasmus in sich emporsteigen, und ihm war klar, dass er heftig ausfallen würde. Die Hand seines Freundes gepaart mit dem Gefühl dessen Schwanz, der solch engen Kontakt mit seinem eigenen hatte, ließ ihn alles um sich herum vergessen. Er hörte noch Caris atemlos die Sekunden zählende Stimme, als er bei acht mit einem holprigen Schrei explodierte und Cari prompt mitriss. Er sah die Fassungslosigkeit in dessen Augen, als die Gier ihn übermannte, und wenn er gekonnt hätte, wäre er am liebsten noch einmal gekommen, so scharf mutete es an, seinen Freund in diesem intimen Augenblick zu erleben. Diese Erfahrung gepaart mit der Gewissheit, dass er Schuld an dessen unbändiger Lust war, würde ihn wohl noch den ganzen Abend nicht mehr recht loslassen. Cari hatte ihm ein unvergessliches Erlebnis geschenkt, etwas, das nur ihnen beiden gehörte und von dem niemand etwas erfahren würde. Das nämlich schworen sie sich, als sie noch ein paar Minuten unter dem warmen Wasser standen und sich im Arm haltend die Nachwehen der unglaublichen Gefühle genossen, die sie sich geschenkt hatten. So viel Zeit musste einfach sein. Kapitel 32: Moonlit Temptress ----------------------------- Moonlit Temptress   (Die Nacht hat blinde Augen)     Wir sind gefangen du und ich der Tag brennt Sehnsucht auf die Haut bitte Nacht entführe mich Wir sind gefangen du und ich der Tag lässt mich in Tiefen fallen sag mir Nacht wann fängst du mich   Dann will ich müde sein, denn nur der Traum wird mich zu dir erschaffen um bei dir zu sein ganz nah, nur für dich allein Dann will ich müde sein, denn deine Macht hält mich von dir gefangen, so wie jede Nacht im Dunkeln   (Cephalgy - Müde)     Zuerst glaubte Jamie, dass es der Regen war, der gegen das Fenster trommelte und ihn aus seinen Träumen holte. Ein gleichmäßiges Prick-prick-prick durchdrang sein noch dämmeriges Bewusstsein, aber da er noch müde war, versuchte er es zu ignorieren und über es hinweg erneut in den Schlaf zu finden. So rollte er sich auf die andere Seite, schloss die Augen und begab sich in seine Gedankenwelt, in welcher alles so viel schöner war als in der Realität. Doch lange gelang es ihm nicht, sich in dieser aufzuhalten und noch weniger gelang es ihm, über ihr einzuschlummern - das Trommeln an der Scheibe setzte abermals ein, dieses Mal seiner Meinung nach drängender, ja beinahe flehentlich. Da das Geräusch ihn störte und er sich sicher war, dass er die Ruhe der Nacht nicht eher wieder genießen können würde, ehe es verstummt war, setzte er sich in seinem Bett auf und starrte entnervt in Richtung der Fenster. Doch seine Missgestimmtheit sollte verfliegen, so wie er im Schein des Mondes, der die Nacht in ein sanftes, weißes Licht tauchte, einen schwarzen Schatten ausmachte. Er begann aufgebracht zu flattern, fast so, als wäre er sich Jamies Aufmerksamkeit bewusst geworden und hämmerte mit seinem spitzen Schnabel weiter an das Fenster. Tock, tock, tock. Jamie, der sich nun ziemlich sicher war, dass es sich bei dem Störenfried um eine verwirrte Krähe handelte, schlug die Bettdecke zurück und trat mit gerunzelter Stirn an das geschlossene Fenster. Noch immer wirkte der arme Vogel wie von Sinnen, schlug er doch hektisch mit den Flügeln und stieß nun sogar einen krächzenden Laut aus. Dieser war es schließlich, der Jamie zu seinem etwas leichtsinnigen Schritt bewegte. Trotz des Risikos, einem Angriff der übergeschnappten Krähe zum Opfer zu fallen, öffnete er behutsam das Fenster. Er sah noch, wie der Schatten ihm entgegenflog, ehe dieser sich plötzlich verwandelte. Mit Unglauben sah Jamie dabei zu, wie er eine komplett andere Form annahm; im Bruchteil einer Sekunde war von dem schwarzen Vogel nichts mehr übrig. Anstelle hockte ein Mensch auf seinem Fensterbrett, welcher Anstalten machte, in das Zimmer zu steigen. Dass es sich dabei um eine Person handelte, die ihm zudem äußerst bekannt vorkam, raubte ihm erst recht die Sprache. Er war in der Tat so perplex, dass er einen Schritt zurückwich und sich erst einmal dahingehend versichern musste, dass er das Ganze nicht nur träumte. Doch dieses schelmische Grinsen und die großen, geheimnisvoll funkelnden Augen in diesem schönen Gesicht konnten kein Gespinst seines Hirns sein. Obwohl dies nicht einmal verwunderlich angemutet hätte. Denn er träumte oft von jenem Kerl, der alsbald in seinem Zimmer stand und mit eins, zwei Schritten in seine Richtung direkt vor ihm stand. "Hey", wisperte er und legte mit fast fürsorglichem Blick seine Hände auf die kühlen Wangen Jamies. "Hab ich dich geweckt, mh?" Doch Jamie fiel gar nicht ein, auf seine Frage zu antworten. Viel zu viele Gedanken fluteten momentan seinen Kopf. "Was...wie kommst du hierher?" Er wäre am liebsten wieder zurückgewichen, zumindest wenn er seinem Verstand lauschte, der ihm flüsterte, dass das, was er gerade erlebte, nicht echt sein konnte. Aber sein Herz hatte auch noch ein Wörtchen mitzureden, und deshalb blieb er. Und genoss die Nähe seines Freundes genauso sehr wie sie ihn in Aufruhr versetzte. Seine Wangen prickelten unter den sanften Berührungen. "Ich bin zu deinem Fenster geflogen", erklärte Cari ihm leichthin, was Jamie noch größere Augen bescherte. "Geflogen?" "Ja." Auf Caris Gesicht breitete sich ein Schmunzeln aus. "Ich habe das getan, was Krähen eben tun, wenn sie an einen schwer erreichbaren Ort gelangen wollen." Am liebsten hätte Jamie die Arme des anderen gepackt, um sie von seinen Wangen zu lösen, aber dieses Vorhaben verpuffte allzu schnell, als Cari seine Stirn gegen die seine lehnte und ihm tief in die Augen schaute, bis auf den Grund seiner Seele. "Cari…Crow", stammelte er nur noch, da ihn dieser Blick hypnotisierte, war er doch der intensivste, den sein Freund ihm je geschenkt hatte. "Crow wie Krähe. Dann bist du also..." "Cleverer Junge", lobte Cari ihn und strich mit den Fingerknöcheln über Jamies Wange. "Freust du dich, dass ich hier bin? Sag, dass du dich freust..." "Ich...ich..." Jamie fühlte sich schrecklich in seiner elenden Stammelei, aber Caris Anwesenheit beschleunigte schlichtweg seine Pulsfrequenz und setzte seinen gesamten Körper unter Strom. Er war schon lange nicht mehr er selbst, wenn er mit Cari zusammen war. Aber in dieser überwältigenden Nähe vermochte er kaum mehr zu atmen. Weil ihm seine eigenen Gefühle gepaart mit denen des anderen die Luft raubten. Zu heftig war die Spannung, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte und sehnlichst darauf wartete, sich endlich zu entladen. "Du freust dich", urteilte Cari schließlich und wirkte dabei fast verzückt. Im Glanz seiner verliebten Augen spiegelte sich das Mondlicht, so klar und so schön, dass man dahinter nichts mehr verbergen konnte. "Natürlich tust du das. Allein deine Sehnsucht hat mich schließlich geboren und zu dir gebracht. Jamie..." Zwei Paar bebende Lippen trafen sich zu einem schüchternen Kuss, doch die zarte Berührung war intensiv genug, um Jamie seinen Willen zu rauben. Es war, als würde ein langgehegter Wunsch endlich in Erfüllung gehen, innerhalb dieses flüchtigen Augenblickes, in welchem er sich so lebendig wie selten zuvor fühlte. Endorphine schossen durch seine Adern, und nun legte er seine Hände doch um die Handgelenke seines Freundes - allerdings nichts, um sie von sich zu schieben. Er brauchte noch eine Verbindungsstelle. Zu lange war es ihm nicht möglich gewesen, diesen Mann auf die Weise zu berühren, wie er es jetzt tat. Ihn zu fühlen, ja ihn gar zu schmecken und zu spüren, wie er ihm auch im Geist ganz nah war. Wie mit den Zentimetern, die sich zwischen ihnen minimierten die Distanz in jeder Hinsicht schwand. Als er die Lider wieder langsam hob, sah er nichts anderes als das Gesicht seines geliebten Freundes, welches das Schönste war, in welches er je geblickt hatte. Ihre Nasen befanden sich auf einer Höhe, waren die beiden Männer doch in etwa gleich groß, und so nutzte Cari die Möglichkeit, um seine Nasenspitze gegen die Jamies zu reiben, sie zart mit ihr anzustupsen. Einzig und allein seine nachfolgenden Worte sorgten dafür, dass Jamie nicht abermals die Augen schloss, um das aufsteigende Prickeln zu genießen. "Ich bin gekommen, um dir das zu schenken, was du dir am meisten wünscht", flüsterte er ihm mit seiner rauen, elektrisierenden Stimme zu. Caris Hände glitten von Jamies Wangen hinab bis zu dessen Hals, ehe sie seine Schultern umschmeichelten und über seine bloßen Arme wanderten. Intensiver als das war nur der Blick, den Cari seinem Freund schenkte, dem das Glück förmlich in den Augen flackerte. "Nur du und ich wissen, was dein sehnlichster Wunsch ist. Denn du würdest es niemals jemandem verraten, nicht?" Zur Bestätigung seiner Worte schüttelte Jamie den Kopf, und als seine Lippen sich aufmachte, Worte zu formen, legte sich Caris Zeigefinger auf sie, um sie am Sprechen zu hindern. "Sag nichts", verlangte Cari reichlich bestimmt, aber doch zärtlich. So zärtlich, wie Jamie niemals gedacht hätte, dass er jemals so mit ihm sprechen würde. "Du musst mir nichts erklären. Ich empfinde genauso wie du. Und deshalb werde ich dich heute Nacht zu meiner Krähe machen, Jamie." Jamie, der eine vage Vorahnung besaß, was dies bedeutete, schluckte und blickte Cari dann mit einem Spalt weit geöffneten Lippen und vom Glück überwältigt in die Augen, um in jenen das zu finden, was er so lange in ihnen gesucht hatte, was sich aber so gut zu verstecken gewusst hatte. Über Jahre hinweg hatte selbst sein Unterbewusstsein es zu leugnen gewusst. Lediglich die Tatsache, dass sie kaum ohneeinander konnte und dass der eine selten von der Seite des anderen wich, hatte sie längst verraten. Und doch hatte es so viele Zweifel und Unklarheiten gegeben, welche nun mit einem Wimpernschlag und dem Hauch einer Berührung beseitigt worden waren. Einer Feder gleich strich Caris Zeigefinger von Jamies Lippen abwärts über dessen Kinn und zeichnete dessen empfindlichen Hals nach. In seinem beginnenden Delirium aus Lust und abgöttischer Liebe gelang es Jamie kaum mehr, den Blick seines Freundes einzufangen. Und dabei wollte er nichts lieber, als in seine Augen zu sehen, nun, wo sie vor Verlangen nach ihm funkelten und Faszination sich mit haltlosem Glück duellierte. Dieses Gemisch wandelte sich in pure Übermut, denn ehe Jamie es sich versehen konnte, kosten die Lippen Caris anstatt seines Fingers seinen Hals, sanft und doch von einer Bestimmtheit erfasst, die den anderen Mann beinahe wild wirken ließ in seinem Tun. Doch von diesem Ungestüm ließ Jamie sich nur zu gerne mitreißen. Da die Luft so knapp geworden war und er nur noch Leidenschaft atmete, schnappte er ein paar Mal leise keuchend und ließ sich dann in das Flimmern fallen, das seinen Körper vereinnahmte. Alsbald schmiegten sich die warmen, weichen Lippen auf die Stelle über seinem Herzen, während raue und zugleich fordernde Hände um seine Flanken wanderten und sich auf seinen Rücken legten. Cari spürte sie gewiss, die Gänsehaut, die über Jamies bloße Haut prickelte, und Jamie sollte auch die seines Freundes spüren, so wie seine eigenen Hände unter das Shirt Caris fuhren um das endlich wirklich zu tun, was er schon so lange nur in seiner Fantasie erlebte. Es war anders, als in seinen Träumen, den festen Bauch und den nicht minder stattlichen Oberkörper Caris zu streicheln; es löste nicht diese glückseligen Gefühle in seinem Magen aus. Nein, es entfachte eine gar rasende Gier in seinen Lenden, die dafür sorgte, dass er sich Cari entgegendrängte, während er die Finger krümmte und begehrlich mit den Nägeln über seine Haut kratzte. Cari, der sich gerade seiner Schulter mit Küssen widmete, lachte leise gegen seine Haut, dem etwas schärferen Lufthauch nach zu urteilen, der über seine Lippen quoll, warm und erregend. Er sagte nichts, denn jedes Wort wäre wahrscheinlich eines zu viel gewesen in dieser Situation, in welcher nur Taten die rechte Sprache sprachen. Cari nahm Jamies Reaktion zum Anlass, einen Schritt vorwärts zu tätigen, um seinem Freund den Weg zu weisen, dorthin, wo sie nichts und niemand mehr abhalten können würde, sich einander hinzugeben. Er hielt ihn behutsam im Arm, während er noch einen Schritt tat und Jamie einen in dieselbe Richtung. Blicke trafen sich, Blicke, die von der gleichen Art von ungestilltem Verlangen erzählten und in denen ein Feuer loderte, das wohl keine Macht der Welt zum Erlöschen bringen konnte. Ein ermutigendes Lächeln von Caris Seite aus, dann ließen sie sich gemeinsam auf das Bett fallen.   Jamie wusste nicht mehr recht, wie ihm geschah. Fühlte es sich so an, wenn man den Verstand verlor? Die Fähigkeit, einen klaren Gedanken fassen zu können, verlor sich in den Empfindungen, die er kaum mehr zu verarbeiten in der Lage war. Das Einzige, was er in einem Reflex tat, war, sich in das schwarze Haar seines Freundes zu krallen, während dessen Zunge den direkten Weg von seinen Lippen bis hin zu seinen Genitalien abwärts tanzte. Er spannte sich an, immer wieder, denn das, was Cari tat, versetze seinen Körper in einen Ausnahmezustand. Sein Herz schlug schneller und sein Atem bebte in seiner Kehle. Auch Szenarien wie diese hatten ihn bereits so oft in seinen Tagträumen heimgesucht, doch so nah und so echt hatte keine noch so lebhafte Fantasie sein können. All die auf ihn einprasselnden Gefühle und wunderschönen, kleinen Details hatte ihm sein Kopf nicht vorgaukeln können. Es war unvergleichlich, zu erleben, wie Caris Atem über Jamies Haut schwebte, wie seine Zunge betörend in die Kuhle seines Nabels tauchte und er anschließend kühl über die feuchte Stelle blies, nur um zu sehen, wie sein schöner Jamie sich windete in seiner Lust und die Beine noch weiter in seinem wachsenden Verlangen für ihn spreizte. Wie schwarze Seide hatte sich das lange Haar auf dem Kissen aufgebreitet, während seine Haut im Schein des Mondes wie reines Silber glänzte, mit all ihren Vertiefungen und Erhebungen, die zustande kamen, wenn er sich verzückt auf den Laken räkelte. Und das nur, weil Cari ihm solch ein fantastischer Liebhaber war. Weil er sich mit ihm gemeinsam endlich dem hingeben konnte, was er so lange in sich verborgen hatte. Und deswegen durfte es nichts mehr geben, was die beiden trennen konnte. Cari, welcher seine Kleidung längst abgestreift hatte, während er Jamie mit seinen Händen und seinen Lippen verwöhnt hatte, half alsbald seinem Freund aus der Unterhose, die sie nur an ihrer innigen Verbundenheit hinderte. So, wie ihre Blicke sich längst vollkommen nackt begegneten, sollten auch ihre Körper sich Haut an Haut aneinanderschmiegen dürfen. Dass Jamie nichts lieber als das wollte, verrieten seine verschleierten Augen, in denen eine übermächtige Erwartungsfreude schwelte, die Cari ihm um jeden Preis der Welt stillen wollte. So kam er über seinen Freund und legte sich behutsam zwischen dessen geöffneten Schenkel, um mit einem zitternden Lächeln seine Handflächen in die des anderen zu schmiegen und seine Finger miteinander zu verschränken. "Wie kann man eigentlich etwas vermissen, das man noch nie gehabt hat?", fragte Jamie ihn mit belegter Stimme. Seine Augen schimmerten inzwischen feucht, und so wie Cari dies sah, verschloss er seinen Mund zärtlich mit seinem, um ihm ein Ventil für die Gefühle, die ihn zu überwältigen drohten, zu bieten. "Das ist kein Vermissen", wisperte er dann nah an seinen Lippen. "Das ist Sehnsucht, Jamie. Und die kann genauso wehtun wie ein Verlust." "Ja." Jamie nickte mit aufeinandergepressten Lippen, aber gleichzeitig kreuzte er auch seine Beine auf Höhe seiner Knöchel über Caris Rücken. Wilde Entschlossenheit glomm in seinen Augen. "Nun mach es endlich wahr." Ein gar schelmisches Grinsen huschte über Caris Gesicht, ehe er zwischen sie beide griff, um Jamie seinen Wunsch zu erfüllen, welcher jener war, wegen dem auch Cari seit Wochen nicht mehr in einen geruhsamen Schlaf fand.   Ein tosendes Ungestüm erfasste sie in ihrer leidenschaftlichen Liebe. Jamies verklärter Blick war mit Caris verschmolzen, in dem ein dunkler, unbändiger Hunger schwelte, aber auch die unergründlich große Zuneigung zu seinem Freund, dem er sich noch nie so nah gewähnt hatte. Es war, als würden ihre Körper eine Einheit bilden und sich nur noch einen Herzschlag teilen, denn alsbald gab es nur noch ihre Lust und den Rhythmus, dem sie sich hingaben. Tapfer hielten sie ihre Augen geöffnet, um sich ansehen zu können, während Cari seine Arme um Jamies Rücken und dessen Schenkel geschlungen hielt, während er unermüdlich in ihn stieß. Der kräftige, maskuline Körper unter ihm erbebte, und Cari hoffte und bangte, dass er es schaffen würde, ihm das Glück zu bescheren, was er sich verdiente, denn lange würde es ihm nicht gelingen, dieser Hitze zu widerstehen, das war gewiss. Das Gefühl, in ihm zu sein, ohne etwas, das sie voneinander trennte, rumorte brechend schwer in seinem erregten Leib. Und die Gewissheit, dass Jamie genauso empfand wie er und dass er nur wegen ihm so sinnlich keuchte und stöhnte, ließ ihn alles um sich herum vergessen. Sein ganzes Sein konzentrierte sich nur noch auf seine Lust und auf Jamie, auf dessen Reaktionen und dessen betörenden Geräusche. Auf dessen Blick, der irgendwann brach, und als er dies tat, schnappte Cari nach seinen Lippen, um ihn einnehmend und hektisch zu küssen. Aber der Orgasmus Jamies verschlang ihn mit. Die Enge trieb seine Erregung auf den Höhepunkt zu. Schweigend und auch ein Stück weit fasziniert durchlebte Jamie das ihm unbekannte Gefühl, das Cari in ihm auslöste, so wie er sich tief in ihm ergoss, ächzend und mit zuckenden Hüften. Er hielt ihn bis zum Schluss bei den Händen und spürte, wie heftig er sich anspannte in seinen Wogen, wie er seine Hände in das Kissen unter ihm drückte und sein Körper ganz schwer und steif wurde.   Der ganze Wahnsinn war alsbald abgeflaut und ließ sie mit den Nachwehen ihrer Lust zurück. Der Nebel, welcher sich über ihre Sinne gelegt hatte, lichtete sich allmählich, und was blieb, war ein Gefühl grenzenloser Freiheit und dem unsäglichen Glück, einander endlich gefunden zu haben in den Wirrungen ihrer Empfindungen. Das nämlich schwelte in ihrer beider Gesichter, als sie sich schwer und tief atmend aneinanderschmiegten und wieder einmal kein Wort vonnöten war, um sich zu erzählen, wie es ihnen in diesem Moment erging, in welchem sie sich so nahe waren.     Als Jamie die Augen öffnete, dämmerte bereits der neue Tag und merzte all die undefinierbaren Schatten aus, die die Nacht für gewöhnlich mit sich brachte. Und offenbar hatte der Morgen ihm noch etwas genommen. Etwas oder besser gesagt jemanden, den er so lange vermisst hatte, bis seine Träume Erbarmen mit ihm gezeigt und versucht hatten, ihn diesen einen, großen Wunsch zu erfüllen. Es hatte sich alles so echt angefühlt. Caris Gewicht auf seinem Körper. Sein Duft, von dem Jamie selbst jetzt noch glaubte, dass er an seiner Bettdecke und seinem Kissen hing. Sein warmer Atem. Und vor allen Dingen seine Küsse und Berührungen. Und doch wusste er von der einen auf die andere Sekunde, dass wieder einmal nichts davon echt gewesen war. Betrübt schwang er die Beine aus dem Bett und warf die Decke zurück, in dem Vorhaben, ins Bad zu gehen und sich für einen weiteren grauen Alltag bereitzumachen. Dass er nackt war, befremdete ihn zwar ein wenig, schlief er doch für gewöhnlich wenigstens mit einer Unterhose, aber da es Sommer war, verschwendete er keine weiteren Gedanken daran. So wollte er seinen Hintern von der Matratze erheben, als er in seinem Erschrecken die Augen aufriss. Ein seltsames, feuchtes Gefühl breitete sich zwischen seinen Pobacken aus. Er befürchtete bereits Schlimmes, weshalb er sich hastig umdrehte und auf dem Laken nach Spuren dessen zu suchen, was er versehentlich ausscheidete. Doch gottseidank war er kein inkontinenter Großvater, wie er feststellen musste - eine weiße, zähe Flüssigkeit ließ sich auf dem Bett ausmachen und schließlich auch auf seinen Fingern, als er sie sich an den Po führte. Eine Weile betrachtete er das Sekret, ehe er seine Hand sinken ließ und mit hoffungsvoll zuckenden Mundwinkeln weiter in Richtung Badezimmer schlenderte. Später sollte er noch eine schwarze Feder entdecken, die unter die Bettdecke gerutscht war und ihm von einer verflossenen Nacht erzählte, die vielleicht doch nicht nur ein Gespinst seiner sehnsüchtigen Fantasien gewesen war...   Kapitel 33: Opposite Direction ------------------------------ Opposite Direction   (Teach Me How To Fuck)     Cari pflückte sich ein Taschentuch aus dem Päckchen, in dem Vorhaben, die Spuren des eben Geschehenen zu beseitigen. Trotzdem kümmerte er sich äußerst wenig um seine Hinterlassenschaften - sein Blick hing an nichts anderem als an Jamies Gesicht und maß dieses äußerst verächtlich, während er seinen Bauch reinigte. Er genoss es, mit anzusehen, wie Jamie unter seiner bohrenden Aufmerksamkeit das Haupt immer weiter senkte, bis er schließlich reumütig auf den Boden starrte. Ganz genau so, wie es sich für seinen hübschen Sklaven gehörte - wie er es ihm beigebracht hatte. "Du enttäuscht mich, Jamie", tat Cari schließlich kund, noch immer komplett nackt seiend, genau wie der andere, aus welchem ein stiller, fast verschüchterter Kerl geworden war, so wie er da auf dem Bett saß und nicht mehr wagte, Cari ins Gesicht zu sehen. "Ich hatte um ehrlich zu sein mehr von dir erwartet. Schließlich hast du jahrelang mit irgendwelchen Mädchen gefickt, und einige von ihnen scheinen nach dem ersten Mal nicht gleich wieder abgehauen zu sein." Ein breites, süßliches, aber demzufolge äußerst gehässiges Lächeln breitete sich auf Caris Gesicht aus. "Doch wahrscheinlich sind sie nur aus Mitleid geblieben. Und wegen deiner hübschen Fresse. Aber bestimmt nicht, weil du so gut im Bett bist. Nein, du bist nämlich scheiße im Bett. Zumindest, wenn du jemanden vögeln sollst. Nur als Fickstück bist du zu gebrauchen. Zu mehr offenbar nicht." Diese Worte trafen Jamie wie ein Schlag in die Magengrube. Nun wagte er erst recht nicht mehr, seinen Blick zu heben und in Caris Gesicht nach einem Fünkchen Ironie zu suchen. Doch er wusste ohnehin, dass er dies nicht finden würde. Cari meinte das, was er von sich gab und für was er ihn bezichtigte, auch genau so. Ansonsten hätte er auch keinen authentischen Herrn abgegeben. Aber genau das war Cari. Eine strenge Autoritätsperson. Genauso abfällig, wie Cari mit Jamie sprach, warf er das benutzte Taschentuch in den Mülleimer, um sich dann mit nach oben gerecktem Kinn und unerweichlichem Blick direkt vor seinem Sklaven aufzubauen. Befriedigend war das Gefühl, das eigentlich so freche Miststück derart auf den Knien zu erleben, wenn auch nur im übertragenen Sinne. Aber das genügte Cari vollkommen. "Deine erbärmliche Würgerei, wenn du einen Schwanz etwas tiefer aufnehmen sollst, macht mich ebenfalls überhaupt nicht geil", fuhr Cari unerbittlich fort in seinen Vorwürfen bezüglich Jamies Versagen. "Mit dir muss man umgehen wie mit einem Mädchen. Ja, wie mit einem kleinen, unschuldigen Mädchen. Und nicht wie mit der Hure, die du eigentlich für mich sein solltest." Unbewusst berührte Jamie sein Halsband, welches von großen, silbernen Buchstaben geziert wurde, die das Wort 'Slut' bildeten. Dabei blickte er nun doch scheu und äußerst verstohlen hinauf zu Cari, um dann rasch wieder den Kopf zu senken und seine Unterwürfigkeit zu demonstrieren. Jegliches Auflehnen gegen dessen Worte und dessen Dominanz hätte die Situation nur noch verschlimmert und ihm ganz sicher mehr als eine brennende, aber harmlose Schelle eingebracht. Deshalb schwieg er nur betreten und dachte an den Moment vor einigen Minuten zurück, in welchem Cari gekommen war, und zwar aufgrund von Jamies Schwanz in seinem Arsch. Wie er geächzt und gestöhnt unter den Wogen seines Höhepunktes hatte. Der ungezogene, kleine Teufel, der in Jamie schlummerte, bezweifelte um ehrlich zu sein etwas, dass Cari sein Tun nicht genossen hatte. Wahrscheinlich tat sein Herr dies nur, um ihn zu demütigen. Weil er solch eine schreckliche Passion dafür hegte, Jamie zu erniedrigen. "Dass ich trotzdem gekommen bin, liegt ganz allein daran, dass ich heute besonders geil war", nahm Cari ihm prompt den Wind aus den Segeln und schmunzelte Jamie keck an, war seinem Sklaven doch so, als ob er hätte seine Gedanken gelesen. "Und daran, dass ich zwei gesunde Hände besitze. Mit deinem fahrigen Geficke kannst du höchstens einen einsamen Rentner beeindrucken, aber ganz bestimmt nicht deinen Herrn, der schon ein paar Ansprüche mehr besitzt. Und einiges von seinem Sklaven erwartet. Schließlich habe ich dich nur zu meinem Eigentum erzogen, weil du mir im Bett nützlich sein sollst." "Dann bring mir doch bei, was du von mir haben willst!", platzte es schließlich ungehalten aus Jamie heraus, ließ er sich doch äußerst leicht provozieren, wenn man ihn nur lange genug mit Worten niedermachte. Irgendwann begann er, sich zu verteidigen, so wie heute, was Cari jedoch nur ein müdes Schmunzeln abrang. Für eine Ohrfeige schien er wahrlich zu träge. "Ich?" Er deutete mit überraschtem Blick auf seine Brust und lachte dann auf. "Es war mühsam genug, dir die grundlegenden Manieren beizubringen. Ganz bestimmt mache ich mir in der Beziehung nicht auch noch die Finger schmutzig. Darauf habe ich nämlich auch überhaupt keine Lust." "Und jetzt?" Jamie schaute herausfordernd zu seinem Herrn auf. "Wirst du in Zukunft darauf verzichten, dich vögeln zu lassen? Oder willst du dir einen neuen Sklaven suchen, der es dir ordentlich besorgt?" Cari lachte immer mehr und immer lauter, bis Jamie sich tatsächlich dumm und verhöhnt fühlte. Dass sein Herr ihm nun auch noch wie einem kleinen Kind oder einem Hund den Kopf tätschelte, das Gefühl der Unterdrückung, das in Jamie wach wurden, nur noch. "Oh Jamie, du scheinst mir manchmal wirklich ein wenig minderbemittelt", amüsierte Cari sich köstlich. "Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich freiwillig darauf verzichten könnte, deine beiden Löcher zu ficken. Außerdem bin ich mir ziemlich sicher, dass sich niemand so jämmerlich von mir verprügeln lassen würde wie du. Weil mich auch niemand je wieder so bedingungslos vergöttern würde wie du." Er legte den Zeigefinger unter Jamies Kinn und bedeutete ihm, den Kopf zu heben und ihn anzusehen. "Das ist doch so, oder?" "Ja, Herr." Aus dem amüsierten Lächeln erwuchs ein ungemein sonniges, zufriedenes. "Dennoch habe ich auch nicht vor, auf irgendetwas zu verzichten, was mir gefällt", erklärte er Jamie. "Ich werde schon dafür sorgen, dass ich so gefickt werde, wie es meiner würdig ist." Da Jamie keine Ahnung hatte, was genau er damit meinte, fuhr er prompt fort. "Ich werde dich professionell bei einem Sexspezialisten ausbilden lassen, Jamie." Jamies Lippen formten vor Verblüffung Worte, doch sie blieben tonlos. Eine professionelle Ausbildung durch einen Sexspezialisten? Davon hatte er ja noch nie etwas gehört. Gab es diesen Beruf tatsächlich oder war dies lediglich auf dem Mist einer der perversen Fantasien seines Herrn gewachsen? Cari war ungemein kreativ, was ihr Spiel anging, weshalb Jamie ihm auch so ziemlich alles zutraute. Sogar, dass er selbst diesen Sexspezialisten mimen würde. Schließlich kannte Jamie niemanden, der es in der Kiste so drauf hatte wie er... So schmunzelte der Sklave schließlich lüstern und brummte: "Mh, das klingt gut...ich wollte schon immer mal von einem strengen Lehrer unter die Fittiche genommen werden..." "Was du willst, ist mir scheißegal", donnerte Cari prompt mit kaltem Blick. "Mir geht es hierbei nur um deinen Schwanz und deine dreckige Kehle, die gefälligst so zu funktionieren haben, wie ich es benötige. Deshalb ziehst du dich nun an, damit wir gleich zur ersten Unterrichtsstunde aufbrechen können." "Wieso anziehen?" Jamie wusste, dass er mit seiner Aufmüpfigkeit den Unmut seines Herrn erweckte, aber gegen sein Naturell war er hin und wieder schier machtlos - auch wenn er sich mental bereits auf Strafe einstellte. "Wir müssen doch nackt sein, um-" "Nackt?" Cari verzog den Mund und schüttelte augenrollend den Kopf. "Ganz bestimmt lasse ich meinen Sklaven nicht ohne Klamotten auf die Straße. Freiwild ist er nämlich noch lange nicht. Ich allein bestimme, wer dich anfassen darf und wer dich ficken darf. Und wenn du dich all den geifernden Kerlen nackt präsentierst, zerren die dich doch gleich in eine dunkle Ecke, um dich zu vernaschen." Jamie blieb unbeeindruckt. "Nicht, wenn du mich an die Kette legst. Dann gehöre ich nur dir." "Das tust du sowieso, vergiss das niemals", meinte Cari leichthin und wandte sich dann um, um sich selbst Kleidung herauszusuchen. "Du bist nicht nur durch irgendwelche Ketten an mich gebunden. Dein labiles Ich liegt ebenfalls in meinen Händen. Und nun hör gefälligst auf, mich mit solchen unwichtigen Fragen zu belästigen und zieh dich an, ansonsten muss ich Koffe anrufen und den Termin verschieben, weil du mit wundem Arsch und aufgeplatzter Lippe kaum in der Lage bist, um dir Fachwissen anzueignen." Jamie hatte verstanden. Ein weiteres Wort und Cari würde endgültig die Hand gegen ihn erheben. Deshalb beeilte er sich nun tatsächlich, ein Shirt, eine Unterhose und eine Jeans aus dem Schrank zu kramen und sich alles überzuziehen. Währenddessen fragte er sich, was ihn gleich erwarten würde. Cari hatte etwas von einem Koffe erwähnt. Dunkel erinnerte er sich daran, dass dieser einer seiner Kumpels war, mit dem Jamie jedoch noch nicht wirklich etwas zu tun gehabt hatte. Weil Cari ihn hatte von ihm fernhalten wollen, was die Theorie des Sklaven gewesen war. Obwohl diese nicht gerade schlüssig anmutete. Schließlich hatten Jamie und Cari sich bereits vor einigen Monaten darüber ausgetauscht, dass sie beide einem Dritten in ihrem Liebesspiel nicht abgeneigt wären. Genauso, wie Cari ihm erst vor ein Tagen mit funkelnden Augen begreiflich gemacht hatte, dass er bezweckte, alles nur Erdenkliche von Jamie zu bekommen, nun, wo er sich sicher war, dass er auf ewig sein Einziger bleiben würde. Natürlich stand es ihm offen, sich einfach von Jocke oder Adde ficken zu lassen, wenn ihm der Sinn danach stand, aber viel schärfer machte es ihn laut eigener Aussage, wenn sein Sklave universal einsatzbereit war. Er hatte Jamie eingebläut, dass es nicht zwangsläufig bedeutete, unterwürfig sein zu müssen, wenn man die passive Rolle beim Sex einnahm. In seinem Falle handelte es schlichtweg um Benutzung für seine Zwecke. Den Ton nämlich würde niemand anderes außer Cari angeben. Jamie hatte nur auszuführen. Und er hatte eine gewisse Leistung zu erbringen. Ein Mann wie Cari gab sich nicht mit Mittelmäßigkeit zufrieden. Für ihn war das Beste gerade gut genug, was natürlich auch Jamie so sah, der bestrebt war, seinem Herrn jeden Wunsch zu erfüllen und ihn vor allen Dingen zufrieden zu stellen, egal, wie hoch der Preis war.   Deshalb murrte er auch nicht herum, als sein Herr ihn zu diesem angeblichen Sexspezialisten brachte. Natürlich zweifelte Jamie nach wie vor an dieser Berufsbezeichnung, allerdings genügte der erste Eindruck von diesem Koffe, um ihn glauben zu lassen, dass dieser wohl ziemlich gut im Bett sein musste. Er war vom selben Schlag wie Cari, besaß eine ganz ähnliche Ausstrahlung - und ein genauso schäbiges Grinsen, das er herauskramte, als er Jamie die Hand entgegenstreckte. "Freut mich, dich endlich kennenzulernen, Jamie", schmunzelte er und legte den Kopf schief, während er Caris Sklaven eingehend musterte. "Ich habe schon sehr viel von dir gehört, und das meiste war nicht besonders gut. Offenbar bist du ein ziemlich ungehorsamer Sklave." "Wenn man die schärfste Gerte herausholt, geht es eigentlich", erwiderte Cari an Jamies Stelle trocken und strich seinem Sklaven verspielt durch das Haar, ehe er über die Schwelle in Koffes Wohnung trat. "Man muss nur wissen, wie man mit ihm umgehen muss. Und ich habe dieses Biest lange genug studiert, um es angemessen erziehen zu können." Jamie war einerseits nicht ganz wohl zumute, so wie er das Augenzwinkern sah, das Cari seinem Kumpel zuwarf und wie dieser es erwiderte. Die beiden schienen nicht nur vom selben Schlag zu sein, sondern waren wohl auch ein eingespieltes Team mit einem ausgebufften Plan. Was Jamie wiederum gewissermaßen zu erregen wusste. Er besaß bereits eine Vorstellung davon, was Cari wohl mit ihm vorhatte, und diese schien mehr als nur vielversprechend. Zumal dieser Koffe wahrlich nicht von schlechten Eltern war. Selbst dessen große, silberne Ohrringe wussten seine maskuline Ausstrahlung nicht zu mindern. Genauso wenig wie die schwarz umrandeten Augen und die schwarzen, schulterlangen Haare. Denn ein Blick auf seinen Oberkörper genügte, um seine behaarte Brust zu erblicken, die unter dem teilweise aufgeknöpften Hemd zum Vorschein kam. Für Jamie, der den stets glattrasierten Cari kannte und begehrte eine willkommene Abwechslung. Im nächsten Augenblick wurde er von seinem Herrn bereits am Arm mit sich geschleift und hatte keine andere Wahl, als hinter ihm her in Koffes Wohnstube zu stolpern. Ehe der Herr des Hauses jedoch zu ihnen aufschließen konnte, zog Cari Jamie zu sich heran, so nah, dass er ihm etwas ins Ohr raunen konnte. "Ist es für dich in Ordnung, wenn Koffe dir einige Dinge mit vollem Körpereinsatz beibringt und uns eventuell auch beim Sex zuschauen wird?" "J-ja...", brachte Jamie vor und leckte sich angetan über die Lippen, ehe ihm einfiel, dass er nicht korrekt geantwortet hatte. "Ja, Herr." "Du brauchst dich vor ihm nicht zu zieren", meinte Cari und tätschelte ihm lächelnd die Wange. "Aber das tust du ja ohnehin vor niemandem. Deine innere Schlampe zieht schließlich vor jedem blank, wenn man sie lässt. Schüchternheit ist Miststücken wie dir doch vollkommen fremd." In diesem Moment bemerkte Jamie Koffe hinter ihnen, der sie mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen musterte. "Ein wirklich schönes Paar seid ihr, ich muss schon sagen", erkannte er an. "Wie aus einem Pornocast zusammengestellt." "Satan hat eben Geschmack bewiesen, als er mir meinen Sklaven vorgestellt hat", schmunzelte Cari, dessen Hand prompt an Jamies Rücken hinabwanderte und sich auf seine Pobacke legte. "Solche Dreckshuren bauen die nur in der Hölle. Und solche Teufelskerle wie mich ebenfalls." "Ich weiß, ich komme auch von dort." Amüsiert zwängte Koffe sich an ihnen vorbei und bedeutete ihnen anschließend mit einer einladenden Geste auf seinem Sofa Platz zu nehmen. "Dann setzt euch mal, meine beiden Teufelchen. Was darf ich euch denn zu trinken bringen?" "Für mich ein Bier", erwiderte Cari und warf Jamie dann einen abschätzenden Seitenblick zu. "Für das Luder nichts, denn das hat noch zu arbeiten." Wieder schmunzelten Cari und Koffe sich wissend an, während das Paar sich auf der Couch niederließ. Das mulmige Gefühl, welches dem Kribbeln in Jamies Bauch beinahe Konkurrenz machte, wuchs immer mehr an. Die Gewissheit, dass er sich mit zwei dominanten Männern in einem Zimmer befand, mutete äußerst aufregend an. Jamie war klar, dass ihn ein Erlebnis der ganz besonderen Art erwartete. Und auch Cari wusste darum, weswegen er seine Hand auf den Oberschenkel seines Sklaven legte und ihm ermutigend zulächelte, als Koffe in der Küche war, um sein Getränk herbeizuschaffen. "Wenn irgendetwas deine Grenzen überschreitet, sag das Safeword", gab Cari ihm zu verstehen. "Du musst nichts tun, was du nicht kannst. Aber ich möchte, dass du es versuchst. Koffe ist streng und hart, aber er wird nicht so gnadenlos mit dir ins Gericht gehen wie ich es nur kann, denn er kennt dich nicht so gut wie ich und weiß nicht, was er dir zumuten kann." "Ja, Herr, ich werde es für dich versuchen." Ihm treu ergeben senkte Jamie etwas sein Haupt und genoss die zärtliche Streicheleinheit, die ihm zum Lob dafür zuteilwurde. "So und nicht anders kenne ich mein Goldstück", raunte Cari, und in diesem Augenblick endete der vertraute Moment jäh, denn inzwischen war Koffe wieder zu ihnen gestoßen. "Stör ich?", fragte er nach und verharrte zögerlich im Türrahmen, doch Cari winkte ihn freimütig heran. "Quatsch", meinte er. "Wir sind schließlich nicht zum Schmusen hier, sondern dafür, dass dem Luder endlich beigebracht wird, wie es seinen Herrn auch aktiv im Bett glücklich macht." Er musterte Jamie kritisch, als er sein Bier in Empfang nahm und Koffe sich neben sie setzte. "Niemand kann ihm das Wasser reichen, wenn es darum geht, die Beine breit zu machen und sich benutzen zu lassen, aber bei allen aktiven Tätigkeiten hapert es noch gewaltig." Nachdenklich rieb Koffe sich das Kinn, während Jamie sich seinem und dem Blick Caris vollkommen ausgeliefert fühlte. "Was soll ich ihn denn insbesondere lehren?" Die beiden Männer sprachen über ihn wie über einen Gaul oder ein Objekt, aber nicht wie über einen Menschen. Er spürte genau, dass er heute nichts weiter war als ein Sexspielzeug, und dieser Gedanke erregte ihn ungemein. Offenbar hatte Cari Koffe schon eifrig eingebläut, wie man ihn zu behandeln hatte. Dass er ein verkommenes Miststück ohne jeden Wert war. Und dass man dieses ganz nach seinem Gusto ausbeuten konnte. Kein Wunder, dass er sich immer heftiger zu Koffe hingezogen fühlte. Selbstverständlich bildete die Sonne in seinem Universum noch immer ganz allein Cari, aber sich Koffe nähern und vielleicht sogar ausliefern zu dürfen stellte er sich dennoch als äußerst erquickend vor. Zumal Cari jede Berührung, jeden Blick und jede Bewegung zwischen ihnen genauestens verfolgen würde. Cari würde immer ein Teil von allem sein, was Jamie tat. Er würde ihn nie alleine lassen. "Ich will, dass er nicht mehr würgt, wenn ich ihm meinen Schwanz in den Hals ramme", erwiderte Cari ungeniert. "Ich habe keine Lust, immer erst ein paar Stunden nach dem Essen zu warten, ehe ich ihm mein Ding gebe. Wenn ich geil auf seinen Rachen bin, will ich ihn auch genau dann ficken können, ohne Angst, dass er mich vollkotzt." "Okay, ich verstehe." Jamie machte große Augen, als er mit ansah, wie Koffe begann, sich seine Hose zu öffnen. "Dann wollen wir doch mal sehen, zu was der Kleine in der Lage ist." Cari sollte es recht sein. Er lehnte sich entspannt zurück und nippte in aller Seelenruhe an seinem Bier, während Jamies komplette Aufmerksamkeit von dem gefordert wurde, was Koffe tat. Als wäre es das normalste auf der Welt knöpfte er sich seine Hose auf und offenbarte Jamie die Tatsache, dass er keine Unterhose unter der Jeans trug, ganz egal, wie unbequem dies auch anmuten mochte. Aber wahrscheinlich hatte er Jamie schlichtweg einen heißen Anblick liefern wollen, und dieses Vorhaben glückte ausgesprochen gut. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen beobachtete Cari seinen Sklaven dabei, wie ihm beinahe die Augen aus dem Kopf fielen und die Geifertröpfchen aus seinem Mundwinkel rannen, so wie mehr und mehr von Koffes unrasiertem Schritt zutage trat. Es gefiel ihm, zu sehen, dass Jamie sich wie eine Hure benahm und auch auf andere Kerle außer ihm ansprang. Zudem genoss er es gewissermaßen, Jamie etwas zu bieten, was er selbst nicht hatte. Natürlich, auch er verfügte über dieselben körperlichen Beschaffenheiten wie Koffe, aber er war eben stets rasiert. Ganz im Gegensatz zu Koffe, dieser naturbelassenen Wildsau. Jamies Lippen öffneten sich gar ein wenig in seiner Bewunderung, so wie Koffe das Geheimnis um sein Biest endlich vollständig lüftete und es aus der Hose zog, um es sofort zu wichsen, damit es bereits für Jamies Mund war. "Guck nur, der Kleine kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus", witzelte Koffe mit Blick hin zu Cari, der sich ebenfalls äußerst amüsiert zeigte. "Hast du eine Muschi oder wieso benimmt er sich, als würde er zum ersten Mal einen fremden Schwanz zu Gesicht bekommen?" "Nennst du das Muschi?", wollte Cari wissen und zeichnete sein eigenes Glied nach, welches sich unter seiner Hose allmählich bemerkbar machte. Dann aber deutete er mit dem Kinn wieder auf den lauernden Jamie. "Kümmere dich lieber um meine Schwuchtel als um mich. Die verhungert sonst kläglich, wenn du ihr nicht bald das offenstehende Maul stopfst." Jamie war nicht entgangen, dass Cari ihr beginnendes Spiel ebenfalls zu erregen wusste, was ihn erst recht tiefer in den Sog dieses Verdorbenen zog. Es war ihm fast wichtiger als seine eigene Lust, dass sein Herr Genuss empfand, und deshalb rückte er auch prompt auf den Knien zwischen Koffes gespreizte Beine, natürlich mit prüfendem Blick hin zu Cari, dem er um jeden Preis der Welt gefallen wollte. Und dieser nickte ihm ermutigend zu. "Mach es ihm so, wie du es mir machen würdest", raunte er und strich mit den Fingerknöcheln über Jamies Wange. "Mach es so, wie du glaubst, dass es deinen Herrn zufriedenstellen würde." Im nächsten Augenblick hatte Koffe auch schon seine Hand auf Jamies Kopf gelegt und drehte diesen in seine Richtung. Ein wenig Aufmerksamkeit musste er sich schließlich auch einfordern dürfen. Und dies stellte sich nicht als schwierig heraus, so wie er seinen Schwanz umfasste und dessen Spitze vor Jamies Lippen hielt. "Mund auf", dirigierte er, und Jamie gehorchte brav, ebnete ihm den Weg in seinen Rachen. Als sich das Glied über seine Zunge nach hinten schob, bewahrheitete sich seine Vermutung, dass Koffe noch mehr hatte als Cari. Sein Schwanz war dicker und auch ein wenig länger, was Jamie schon jetzt verzweifelt um Luft ringen ließ in der Sorge aufgrund des erwarteten Deep Throat. "Ganz ruhig, Kleiner", redete Koffe ihm gut zu, als er bemerkte, wie er schnaufte und sich anspannte. "Du brauchst keine Angst zu haben. Wenn du die linke Hand zur Faust ballst, unterdrückst du deinen Würgereflex." Er linste zu Cari hinüber. "Merk dir den Trick, auf das Gedächtnis deines Zuckerstücks würde ich nämlich nicht zählen." "Ich auch nicht", stimmte Cari ihm zu, dessen Hand sich schon die ganze Zeit über an seinen Schritt packte und die Beule fest rieb, die sich immer dicker unter dem Stoff hervorwölbte. Der Anblick seines Sklaven, der den Schwanz seines Kumpels im Mund hatte, setzte ihm gehörig zu. Und er setzte ihm noch mehr zu, als Koffe behutsam Jamies Kopf packte und ihn langsam immer weiter auf seinen Schwanz drückte. Jamie hielt die linke Hand so fest zur Faust geballt, dass die Sehnen hervortraten. Gleichzeitig hatte sich eine Falte zwischen seinen zusammengezogenen Augenbrauen gebildet und alsbald rollte auch ein Tränchen der Anstrengung über seine Wange, so wie nur noch ein paar wenige Zentimeter von Koffes Schwanz sichtbar waren. Viel fehlte nicht mehr und er hätte sein Nase in die Härchen des anderen gepresst. "Du kannst es ja, du Schlingel!", freute Cari sich über seinen tapferen Jungen, von dem er wusste, dass er das alles nur für ihn tat. "Wow, da freut man sich ja prompt auf heute Nacht..." "Vielleicht solltest du ihm für heute eine Pause gönnen", mischte Koffe sich ein, der den Blick ebenfalls nicht mehr von dem hübschen Sklaven abwenden konnte, der sein allerbestes gab und nun fast ohne irgendwelche Unterstützung seinen Kopf auf und ab bewegte. "Du siehst ja, es strengt ihn sehr an, und wahrscheinlich wird ihm danach auch ziemlich der Hals weh tun, so als Anfänger." "Stimmt, der Arsch hat ihm auch mächtig weh getan, als ich ihn in unserer ersten Nacht gleich dreimal hintereinander vögeln musste, weil wir so viel Nachholbedarf hatten", erinnerte sich Cari versonnen. "Er hat sich eine Jungfräulichkeit für mich aufgehoben. Hätte ich ihn mir nicht geschnappt, er wäre heute vermutlich immer noch ungefickt, weil es für ihn nur meinen Schwanz gibt." "Gibs doch zu, für dich gibt es auch nur seinen Schwanz", neckte Koffe ihn, welcher allmählich um Beherrschung rang, da Jamie seine Sache tatsächlich äußerst gut machte. Immer wieder musste Caris Kumpel mit Sprechen inne halten, um scharf die Luft einzuziehen. "Ich sag dazu nichts", entgegnete Cari nur verschmitzt und zwinkerte Koffe zu. "Sonst wird das Luder nur eingebildet." "Du kannst es ruhig ein bisschen loben, strenger Herr", schnaufte Koffe immer atemloser und krallte sich in Jamies Haare. "Der ist fantastisch. Oh, er ist so-" "Umwerfend", ergänzte Cari grinsend, so wie Koffe sich ganz offensichtlich vergaß und der ganze Saft über seinen eigenen Schaft lief und auch vor der Benetzung von Jamies Lippen nicht Halt machte. "Stimmt schon, das ist er. Ich glaube, er ahnt nicht einmal im Ansatz, wie geil er mich gerade macht." Jamie hob, den Schwanz noch im Mund und eifrig an ihm lutschend, den Blick und schaute Cari ohne zu blinzeln aufrichtig in die Augen. Aber nicht nur dorthin - selbstzufrieden registrierte das kleine Luder, dass sein Herr es ebenfalls nicht mehr ausgehalten und sich seine Hose geöffnet hatte. Hart ragte sein Schwanz aus seinem Schoß, bereit, ebenfalls zum Höhepunkt verwöhnt zu werden durch einen gut ausgebildeten Mund. Gerade als Jamie den Entschluss fassen wollte, sich nun Cari so zu widmen wie gerade noch Koffe, packte dieser ihn beim Kinn und zwang ihn, zu ihm zu schauen. Seine Lippen glänzten noch feucht und seine untere Gesichtshälfte war von Sperma verschmiert, was dem Luder allerdings ausgezeichnet stand. "Du wirst deine Kehle nun brav schonen", redete Caris Kumpel auf ihn ein. "Anstelle benutzt du deinen Schwanz, um es deinem Herrn zu besorgen, so, wie er es möchte." "Oh ja, da bin ich doch glatt dabei", zeigte Cari sich begeistert und erhob sich, um sich seine Hose ungeniert nach unten zu ziehen und sie anschließend ganz loszuwerden. "Auch wenn ich daran zweifle, dass er es ordentlich machen wird. Er fickt nämlich wie eine Pussy." "Er ist eben auch eine Pussy, was willst du dagegen tun?" Cari tauschte einen weiteren, amüsierten Blick mit Koffe. "Es ist dein Job, ihn mir auszubilden. Also lass dir was einfallen." Koffe grinste jedoch nur breit. "Zur Not drück ich dich schnell gegen die Wand und fick dich selbst vernünftig durch." "Nein, nein, nein", schüttelte Cari entschieden den Kopf und schnappte sich seinen Sklaven am Arm, um ihn mit sich zu ziehen. "Das ist Luderchens Aufgabe, und es wird auch immer Luderchens Aufgabe bleiben - wozu habe ich denn mein Luderchen, wenn nicht dazu?" Jamie hätte Cari zugetraut, dass er sich einem anderen Kerl überlassen würde, und womöglich hätte er sogar äußerst gern dabei zugeschaut, wie sein strenger und gnadenloser Herr von einem anderem in seine Schranken verwiesen wurde, aber er wusste auch, dass Cari es sich sehr wünschte, von seinem Sklaven gerammelt zu werden. Jamie besaß schließlich ebenfalls keinen zu verachtenden Schwanz, wie Koffe bekundete, als es ans Ausziehen ging. "Wenn der nicht gut fickt, dann weiß ich auch nicht", kommentierte Caris Kumpel ausgelassen, während das Paar sich nackt, wie Satan es geschaffen hatte, an die Wand stellte. "Der Schwanz kann auch nichts geraderücken, wenn der Kerl, der dranhängt, unfähig ist", meinte Cari mit Blick über seine Schulter hinweg. Er verharrte bereits in der rechten Position - die Hände gegen die Wand gestemmt, neben seinem Kopf, die Beine etwas gespreizt und den Po nach hinten gereckt. "Na los, Miststück, du kennst deine Aufgabe oder brauchst du erst ne Ermunterungsschelle?" Selbstverständlich war eine solche nicht vonnöten. Jamie wusste, was Cari von ihm erwartete, dass er nun auf die Knie ging und ihn leckte und fingerte, bis er bereit für ihr Spiel war. Dies waren Dinge, in denen er sich stets äußerst begabt zeigte und an denen Koffe nichts zu korrigieren sah. Umso mehr Zeit blieb für den Herrn Lehrer, um das Schauspiel zu genießen, welches dank Jamies und Caris Optik wirkte, als sei es von einem Pornofilm in die Realität verpflanzt worden. Ganz bestimmt würde er davon abermals hart werden, allerdings durfte er über seinen Genuss nicht seine Aufgabe vergessen.   "Nun komm in mich", wies Cari seinen Sklaven an, als er der Meinung war, dass die Vorbereitung genügte. "Dass du hart bist, setze ich voraus, schließlich sollte es dich heftig erregen, mich lecken zu dürfen. Koffe, ist er hart?" "Wie Kruppstahl", vermeldete der schmunzelnde Koffe, was Cari zufriedenstimmte. Im nächsten Moment aber schwand sein Grinsen und machte einem betörten Ausdruck Platz, denn Jamie hatte getan wie ihm befohlen und sich prompt tief in seinem Herrn versenkt. "So schlecht kann er gar nicht sein, wenn dir gleich derart einer abgeht", urteilte Koffe von seinem gemütlichen Plätzchen aus, von welchem er das Treiben des Paares gut beobachten konnte. "Das wird sich noch zeigen", japste Cari, dem Jamies Dicke und Länge mächtig zuzusetzen wusste. Jedoch wollte er sich dies um keinen Preis allzu deutlich anmerken lassen. Jamie einen Triumph zu gönnen war für ihn vollkommen undenkbar. Er warf seinem Sklaven einen barschen Blick über seine Schulter hinweg zu. "Na los, beweg schon deinen Arsch, Schlampe, aber bisschen hurtig." Jamie tat natürlich wie ihm geheißen, ja er gab sich wirklich alle Mühe, um Cari zufriedenzustellen. So packte er ihn gar recht ruppig bei den Hüften und vögelte wild darauf los, hinein in die verlockende Enge, die nicht jeder Herr seinem Sklaven darbot und die er deswegen umso mehr zu schätzen wusste. Er ergötzte sich genau wie Koffe an Caris Schnaufen, aber Koffe ergötzte sich noch an so viel mehr. Vor allen Dingen gefielen ihm Jamies kleiner, fester Arsch und sein stattlicher Rücken, der dem Caris in nichts nachstand. Aber er mochte es auch generell, den beiden bei der wahrscheinlich intimsten Sache, die ein Liebespaar teilen konnte, zuzuschauen. So schnappte er sich Caris halb ausgetrunkenes Bier und vernichtete genüsslich den Rest, während er dem Spektakel zufrieden beiwohnte. Pornofilmchen mochten wahrlich nett sein, wenn sich gerade nichts Handfestes in unmittelbarer Nähe befand, aber so eine Liveshow zwischen zwei Kerlen, die er selbst nicht von der Bettkante gestoßen hätte, konnte so schnell nichts ersetzen. Allerdings sollte das muntere Treiben kein allzu schnelles, befriedigendes Ende finden. Koffe schreckte förmlich auf, so wie Cari ein derber Fluch entwich. Im nächsten Moment sah er, wie Jamie äußerst bemüht dabei war, seinen Schwanz wieder einzufädeln, aber prompt erneut herausrutschte, so wie er begann, sich zu bewegen. "Oh, dein Süßerle ist wohl ein wenig aufgeregt, weil ich ihm so genau auf die Finger schaue", kommentierte Koffe seinen Patzer und musste schmunzeln. "Oder besser gesagt auf den Schwanz." "Er unterbricht auch ständig, wenn du nicht zuguckst", knurrte Cari ungehalten und Jamie stammelte ein kleinlautes 'Entschuldigung, Herr', was diesen jedoch nur genervt mit den Augen rollen ließ. "Davon kann ich mir auch keinen Orgasmus kaufen." "Nicht zu weit ausholen", riet Koffe Jamie von Caris schlechter Laune unbehelligt. "Lieber kurze und schnelle Hüftstöße, das tut deinem zähen Rüpel auch nicht weh. Im Gegenteil, das tut ihm sicherlich mal ganz gut." Koffe sah den Anflug eines Schmunzelns auf Jamies Gesicht und behielt diese Gefühlsregung für sich, wollte er doch nicht, dass Cari ihn dafür maßregelte, dass er so ein kleiner, verschmitzter Schelm war. Jamie war so viel mehr als nur ein billiges Fickstück, aber das musste Koffe Cari ganz sicher nicht mitteilen - dieser Mann liebte seinen Sklaven von ganzem Herzen, das hatte er in jenem zärtlichen Moment gesehen, den die beiden vorhin während seiner Abwesenheit geteilt hatten. Und auch danach hatte sich so oft gezeigt, wie nahe sie sich standen, mittels Blicken oder einfachen Gesten. Obwohl Koffe zugegen war, handelte es sich hierbei nur um das Spiel zwischen Jamie und Cari. Aber das störte ihn nicht im Geringsten. Echten Gefühlen zuzusehen war schließlich etwas, was man in Pornos auch nie geboten bekam...   Abermals stöhnte Cari auf, jedoch nicht vor Lust, sondern vor Genervtheit. Obwohl Jamie Koffes Rat beherzigt hatte, war das Malheur wieder passiert und er herausgerutscht. Gerade wollte Koffe zu einem erneuten Tipp ansetzen, als Cari entschlossen herumwirbelte, seinen Sklaven unsanft bei der Schulter packte und gen Boden drängte. Seine finstere Miene sorgte dafür, dass sogar Koffe seine Klappe hielt. Er nämlich war nicht darauf erpicht, eine Ohrfeige von Cari zu kassieren. Und eine solche hätte er womöglich riskiert, wenn er sich in diesem Moment eingemischt hätte. Mit Cari war nicht gut Kirschen essen. Zum Glück stand Jamie genau darauf und blieb in genau jener Position liegen, in die Cari ihn verfrachtet hatte - rücklings und mit den Füßen in Koffes Richtung. "Nun hab ich die Schnauze voll von dem elenden Herumgestochere", brummte Cari, der sich entschlossen über Jamies Oberkörper kniete, mit dem Gesicht zu seinem Schwanz, welchen er prompt fest mit der rechten Hand umschloss. "Wahrscheinlich kann man einfach keinen Deckhengst aus einer unterwürfigen Hure machen." Als er den Blick hob und Koffe anschaute, blitzte jedoch ein gewisser Schalk in seinen Augen auf, der den Kumpel natürlich mitriss. Cari sah aus, als hätte er einen konkreten Plan bezüglich des weiteren Verlaufs ihres gemeinsamen Aktes, was Koffe recht neugierig stimmte. Und er durfte auch neugierig sein, denn bereits im nächsten Moment hockte Cari über Jamies hartem Schwanz und ließ sich langsam auf ihm nieder. "Kleine Sau", zischte er dabei, und Koffe konnte nicht einschätzen, ob er damit seinen Sklaven oder gar ihn meinte. Doch dies spielte keine Rolle - einzig und allein die Show, die Cari nun abzog, war von Bedeutung. Denn so wie er Jamies Prügel komplett in sich aufgenommen hatte, begann er, sich auf dessen Schoß zu räkeln wie ein Lapdancer. Seine Bewegungen kamen schön aus der Hüfte, und sein entflammter Blick galt dabei Koffe, denn Jamie sollte spüren, dass er nicht mehr als ein Schwanz für Cari war in jenem Augenblick. Koffe war so erstaunt über das Nuttenpotenzial, das nicht nur in Jamie, sondern auch in Cari steckte, dass er beide Augenbrauen hob. "Ihr seid beide richtige Schlampen", urteilte er amüsiert, während er längst spürte, dass er schon wieder allmählich erigierte aufgrund der äußerst interessanten und sexuell anregenden Nummer. "Ihr würdet eine Menge Geld verdienen, wenn man euch als männliches Schlampenduo buchen könnte." Anstatt einer Erwiderung präsentierte Cari seinem Kumpel nur dreckig grinsend den Mittelfinger, dabei für keine einzige Sekunde in seinen harmonischen, rhythmischen Bewegungen innehaltend. Jamie währenddessen wurmte es kein Stück, dass er Cari nicht ins Gesicht schauen konnte, während er ihn verkehrt herum ritt - er hatte den Arsch seines Herrn schließlich vor der Funzel genau wie die Rückseite dessen prachtvollen Oberkörper, über die er am liebsten genüsslich seine Fingernägel hätte gleiten lassen. Aber nichts lag ihm ferner, als Cari abermals auf seinem Weg zur Befriedigung abzulenken, weshalb er einfach nur reglos dalag und das Gefühl der heißen Enge um sich herum genoss, in welcher er längst heftig pulsierte. Natürlich fiel es ihm nicht gerade leicht, sich nicht in seinem lustvollen Ziehen zu winden, wenn er nicht gefesselt war, aber Cari hatte ihn längst die Selbstkontrolle gelehrt, weshalb er nun sogar lediglich ein erleichtertes Seufzen hervorbrachte, als er sich ergoss. Cari ignorierte dies, wahrscheinlich aber nicht, weil er es wollte, sondern weil er nicht mehr anders konnte. Das tiefe Knurren seines Herrn drang an Jamies Ohr und ließ ihn sich verzückt auf die Unterlippe beißen - was jedoch nicht unbemerkt blieb, denn schon Augenblicke später beugte Cari sich über ihn. "Guck ihn dir an, den seligen, kleinen Scheißer", machte Cari seinen Kumpel auf Jamies zufriedenen Gesichtsausdruck aufmerksam, und wenige Sekunden später schon hockte auch Koffe neben ihm und grinste über das ganze Gesicht. "Wenn er spritzen kann, ist er eben glücklich", stellte Koffe fest. "Und wenn er dir in den Arsch spritzen kann, hat er für die ganze Woche ausgesorgt." Anerkennend tätschelte er Cari die Schulter. "Du hast echt Glück mit ihm. Andere Typen und vor allen Dingen Frauen sind nicht so leicht zufriedenzustellen." "Cari ist das beste Beispiel", äußerte nun sich sogar Jamie zu dem Sachverhalt und hielt auch dann nicht die Klappe, als sein Herr misstrauisch die Stirn runzelte. "Er braucht immer das Beste vom Besten, sonst mault er herum." "Zum Glück ist Jamie das Beste vom Besten", warf Koffe ein, ehe Cari irgendwelche Widerworte lautwerden lassen konnte. Dann beugte er sich zu seinem Kumpel vor, um ihm etwas ins Ohr zu hauchen. "Aber falls du mit seinen passiven Sexkünsten auch mal nicht zufrieden sein solltest, kannst du ihn gerne nochmal zu mir schicken, ich bin nicht abgeneigt, ihn für dich zuzureiten..." Daraufhin zuckten Caris Mundwinkel nur, und seine Augen wurden schmaler. "Ich werde darüber nachdenken und vielleicht darauf zurückkommen..." Jamie, der keinen Schimmer von dem hatte, was die beiden Männer gerade besprochen hatte, hakte dennoch nicht nach. Er ließ sich gern von seinem Herrn überraschen. Denn für gewöhnlich hatte er Dinge mit ihm vor, die seiner inneren Schmutzwurst äußerst gelegen kamen... Kapitel 34: Wake Up Call ------------------------ Wake Up Call   Noch immer war Jamies Betthälfte leer. Und das, obwohl er laut eigener Aussage nur noch ein Bier mit einem Kumpel hatte trinken wollen, welchen er lange nicht mehr gesehen und zufällig getroffen hatte. Cari, der nur ungern von Jamies Seite wich, aber genau deshalb aufpassen musste, dass er nicht zu einem Klammeräffchen mutierte, hatte sich gemeinsam mit Tim und Martin in das Hotel verzogen, in welchem sie während ihres Aufenthaltes in Berlin wohnten. Doch nun zweifelte der Drummer ernsthaft daran, ob es richtig gewesen war, Jamie sich selbst zu überlassen. Freilich brauchte sein bester Freund kein Kindermädchen, schließlich war er schon groß, aber Cari beschlich dennoch ein ungutes Gefühl, so wie er nachdenklich an die Decke starrte und nicht in den Schlaf finden konnte. Zwei Stunden waren vergangen, seitdem sich ihre Wege getrennt hatten. In zwei Stunden konnte so viel passieren. Insbesondere Jamie konnte vieles passieren, schreckte dieser doch im alkoholisierten Zustand nicht dafür zurück, sich auf irgendwelche Scheiße einzulassen. Und auch wenn Cari es vorhin noch als Einbildung abgetan hatte, so dachte er nun ganz bewusst darüber nach, dass Jamie sich den ganzen Tag über schon recht merkwürdig verhalten hatte. Er hatte matt und erschöpft gewirkt, was seiner Meinung nach am Alkohol lag. Doch Cari hatte ihm nicht recht glauben können. Cari kannte seinen besten Freund nun seit zehn Jahren, weshalb er eine ziemlich gute Intuition für das Befinden Jamies entwickelt hatte. Nachdem eine weitere halbe Stunde ohne Jamies Auftauchen verstrichen war, hielt Cari nichts mehr in seinem Bett. Ein letztes Mal versuchte er, Jamie telefonisch zu erreichen, doch wieder sprang nur die Mailbox an. So zog er sich provisorisch seine Klamotten vom vergangenen Tag über und schnappte sich den Zimmerschlüssel. Ohne Jamie bei sich und in Sicherheit zu wissen konnte er nicht einfach einschlafen, als ob nichts wäre. Er hatte trotz des selbstbewussten Auftretens und der körperlichen Stärke seines Freundes das Gefühl, ihn beschützen zu müssen. Und das würde er auch tun, ganz egal, wie lächerlich er sich deshalb eventuell machen würde. Jamie war nicht so stark, wie er schien, zumindest nicht im Herzen. Seine Jugend war gefüllt mit schlechten Erinnerungen, genau wie die von Cari, der es ebenfalls nie leicht gehabt hatte, weil er einfach etwas anders war. Aber er brauchte einen Halt nicht so sehr wie der Sänger, welcher manchmal äußerst nah am Abgrund balancierte. Dass Jamie heute tatsächlich genau das tat - im übertragenen Sinne am Abgrund balancieren - konnte Cari spüren. Aber dennoch hatte er gehofft, dass er einem Trugschluss unterlegen war. Die Nacht war kalt, beinahe so eisig wie eine in Schweden zu dieser Jahreszeit, weshalb Cari sich den Reißverschluss seiner Jacke noch ein wenig höher zuzog und sein Kinn und seinen Mund in seinem Schal vergrub. Trotzdem stieg sein Atem als Rauch in die Luft der unglücksseligen Nacht, die den beiden Freunden zeigen sollte, wie sehr sie sich brauchten und wie wenig sie ohne einander konnten. Eine Gestalt ließ sich ein paar Meter vom Hotel entfernt ausmachen. Dass es sich bei dieser nicht um einen normalen Passanten handeln konnte, wurde Cari augenblicklich klar, so wie er deren torkelnden Gang beobachtete und ihr unbeholfenes Zusammenstoßen mit der Hauswand. Natürlich hätte es sich um einen x-beliebigen Betrunken handeln können, trieben sich von diesen sicherlich noch eine ganze Menge um diese Uhrzeit in der Großstadt herum. Aber Cari besaß seine Intuition, welche ihn nun loslaufen ließ, direkt auf diese hilflos wirkende Gestalt zu. Der kalte Wind, der ihm ins Gesicht blies, konnte ihn ebenfalls nicht mehr davon abhalten, den jungen Mann am Arm festzuhalten und besorgt an sich zu ziehen. Dass es sich bei dem Kerl tatsächlich um Jamie handelte, wurde klar, so wie der Verwirrte den Kopf hob und Cari direkt anschaute. Allerdings blitzte nicht das Geringste Anzeichen eines Erkennens in seinem Blick auf. "Hey, Jamie", versuchte Cari ihm gut zuzureden, doch die Miene des anderen blieb verstört und leer. "Mann, Jamie, ich bins doch!" Auch ein Tätscheln seiner kalten Wange brachte ihn nicht zur Besinnung. Seine blau angelaufenen Lippen zitterten und sein ganzer Körper wirkte steif vor Kälte, was Cari genauso wenig gefiel wie sein geistiger Zustand. Was hatte sein Freund nur getan? Es tat dem Drummer im Herzen weh, dass er nicht mehr zu erkennen schien, wer er war. Die leise Angst beschlich ihn, dass er sich niemals wieder an ihn erinnern würde. Dass sie sich erst neu kennenlernen mussten, und dass nichts mehr wie vorher sein würde... Gerade, als er dafür Sorge tragen wollte, dass Jamie ins Warme kam und ihn deshalb am Arm in Richtung Hoteleingang zu führen versuchte, riss der Sänger sich mit einem wütenden Aufschrei los. "Verpiss dich, du Penner!", ranzte er Cari ärgerlich an und in seinem Blick funkelte eine Wut, wie er sie zuvor noch nie für seinen Freund übrig gehabt hatte. Abermals erschrak Cari und verharrte einen Moment traurig in Sprachlosigkeit, ehe er beharrlich erneut die Hand nach Jamie ausstreckte und ihn an der Jacke packte. "Ich will dir nichts Böses", redete Cari ihm gut zu, während Jamie abwesend in eine ganz andere Richtung starrte. Schrecklich, dass er seinen besten Freund überhaupt erst von dieser Selbstverständlichkeit überzeugen musste. "Komm, wir gehen ins Hotel, ins Warme. Du bist bei mir in Sicherheit." Zum Glück setzte Jamie sich nun nicht mehr zur Wehr, ja wirkte gar überraschend handzahm. Wie ein verletztes Hündchen drängte er sich schwer gegen Cari, der seine liebe Mühe hatte, ihn in die richtige Richtung zu bugsieren. Sein Atem streifte die Wange des Drummers und dieser nahm mittels des beißenden Geruchs dessen war, wie stark alkoholisiert Jamie sein musste. Selbst Cari, welcher auch gern einmal einen Schluck zu viel trank, hätte beinahe gekotzt aufgrund dieses derben Gestankes. Aber dieser sollte nicht die einzige schreckliche Entdeckung bleiben, die Cari in dieser Nacht machen würde. Da Jamie ihm bereitwillig folgte, ja regelrecht auf ihm draufhing, konnte er ihn immerhin sicher in ihr Zimmer geleiten. Wahrscheinlich wäre er ihm in seinem Zustand überall hin gefolgt, wirkte er doch ganz eindeutig so, als wäre er nicht mehr bei Sinnen. So setzte er seinen kaputten Freund auf der Kante des Bettes ab, und noch während er sich Schal, Mütze und Jacke abstreifte, sank Jamie nach hinten und fiel der Länge nach auf die weiche Matratze. Die Augen hielt er geschlossen, und als Cari sich schließlich neben ihm niederließ und seine Wange tätschelte, während er Jamie beim Namen nannte, konnte er feststellen, dass er bereits tief und fest schlief. Was sicherlich auch das Beste für ihn, aber auch für den besorgten Drummer war, welcher noch immer keine schlüssige Erklärung für das seltsame Verhalten seines Freundes besaß. Diese jedoch sollte er sehr bald finden. Als er nämlich kurzerhand beschloss, Jamie aus seinen Klamotten zu befreien, was nicht nur seine schweren Stiefel, sondern auch seine Jeans betraf, fiel ein kleines Tütchen zu Boden, welches eben aus der Hosentasche Jamies geglitten war. Stirnrunzelnd bückte Cari sich rasch danach und musterte das weiße Pulver, welches sich in dem durchsichtigen Beutelchen befand. Anschließend richtete er seinen Blick auf seinen schlafenden, nun halbnackten Freund und starrte ihn lange an. Enttäuschung und Sorge vermischten sich in seinem Herzen miteinander, während er die Gewissheit in sich aufsog, dass Jamie tatsächlich nicht nur zu viel Alkohol zu sich genommen hatte. Nur das 'Warum' blieb wie ein Dämon in seinen Gedanken hocken und ließ ihn auch dann nicht los, als er sich behutsam zu seinem Freund legte und sich an seinen Rücken schmiegte. Bevor die erschöpfungsbedingte Müdigkeit um sich griff und ihn zu Jamie in das Land der Träume holen konnte, beschlich ihn das Gefühl, als Freund versagt zu haben. Mit einem Mal fühlte er sich Jamie so fremd, fast genauso fremd, wie er Jamie vorhin vorgekommen war, als er Cari schlichtweg nicht erkannt hatte in seinem Rausch. Was war nur passiert zwischen ihnen, dass Jamie Gefühle und Gedanken mit sich herumtrug, von denen er glaubte, sie nicht mit Cari teilen zu können? Trotzdem ihm das Herz schwer wie ein Felsbrocken wog, kam Cari erst wieder zu sich, als die Sonne ihre ersten Strahlen in das kleine, aber gemütliche Hotelzimmer schickte und der anbrechende Tag seine Schläfrigkeit vertrieb. Doch nicht nur dieser wusste ihn zu wecken - schließlich kamen ihm all die Begebenheiten und Gefühle der letzten Nacht wieder ein, die ihm jedoch so irreal vorkamen, wo Jamie doch in seinen Armen schlief und so unendlich friedlich wirkte. Insgeheim wünschte er sich, dass, wenn sein Freund aufwachte, alles so war wie zuvor und dass es weder diese Drogen noch diese Distanz zwischen ihnen je gegeben hätte, aber er wusste, dass das Leben so nicht spielte. Und doch glaubte er ganz fest daran, als er seine Hand langsam hob und die Fingerspitzen vorsichtig, wie ein Hauch nur, über Jamies nackten Oberarm gleiten ließ. Seine Nase vergrub sich in den langen, duftenden Haaren, die über seine Schultern flossen und seine Lippen formten ein Wort nur. Einen Namen. "Jamie..." Es verstrichen wenige Sekunden, ehe der Sänger sich langsam zu regen begann. Er sagte nichts, aber dafür lag seine raue Hand alsbald auf Caris ihn streichelnder und hielt sie ganz fest in der seinen. Eine Geste, so wertvoll und haltgebend für den Drummer, dass das Glück fast seine Brust zu sprengen drohte. Vielleicht, ja vielleicht würde doch noch alles gut werden… "Ich wollte das nicht." Jamies Stimme klang rau und heiser, wie sehr lange nicht mehr benutzt, als er schwerfällig zum Sprechen anhob. Als würden die Narben auf seiner Seele seine Stimmbänder lähmen. "Ich wollte das nicht. Niemals..." "Shhh..." Cari schmiegte seine Wange gegen den Rücken seines Freundes und schloss die Augen. Er wollte, dass Jamie schwieg, denn mit Schweigen konnte man so viele Dinge verblassen lassen, von denen man nicht wollte, dass sie existierten. Aber dann erinnerte er sich daran, dass es auch das Schweigen gewesen war, welches dafür gesorgt hatte, dass Jamie zu solch einem zerstörerischem Mittel gegriffen hatte. So öffnete er die Augen wieder und hauchte. "Warum hast du es gemacht?" Die Antwort kam rasch, aber doch gewissermaßen zögerlich. "Ich habe nichts mehr gefühlt", erklärte ihm Jamie leise, während er noch immer die Hand seines Freundes an seinem Arm hielt. "Ich war so lange so schrecklich leer...aber ich habe versucht, es zu überspielen, weil ich nicht wollte, dass ihr und dass vor allem du dir Sorgen um mich machst. Du weißt, ich hasse Mitleid." Ein bitteres Lächeln konnte Cari aus den Worten seines Freundes heraushören. "Ich habe geglaubt, dass es irgendwann wieder besser wird, denn ich hatte stets einen Halt...doch gestern Morgen bin ich aufgewacht und konnte nicht einmal mehr fühlen, wie sehr ich dich liebe. Obwohl mich das eigentlich immer begleitet, egal, was ich tue." Ein großes Glück wallte in Caris Brust auf, so heftig, dass er die Augen schließen musste, aus Angst, dass sich Tränen in ihnen bilden mochten. "Und...", setzte er mit vor Überwältigung bebender Stimme an. "Kannst du es jetzt wieder fühlen?" Noch ein wenig enger schmiegte er sich an den warmen Körper seines Freundes, welcher nun wieder so klar wirkte und gar nicht mehr fremd. Überhaupt nicht mehr. Die Nähe zwischen ihnen war größer als jemals zuvor. "Ja", wisperte Jamie und warf Cari einen Blick über seine Schulter hinweg zu. Seine Augen glänzten wunderschön, da die Seele hinter ihnen endlich Erleichterung gefunden hatte und sich an ihrem Ziel wähnte. Er brauchte seiner Liebe nur ins Gesicht zu sehen, um wieder spüren zu können, dass sein Herz nur für Cari schlug und sich dies wohl auch niemals wieder ändern würde. "Ja, ich spüre es ganz deutlich." Cari drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf das Ohr und schlang die Arme um seinen Freund, legte die Hände auf dessen Bauch und Jamie verdeckte sie mit einen eigenen. "Und fühlst du auch, dass ich dich liebe?" Das Glück schwand nicht aus Jamies Augen, für keine einzige Sekunde, und dennoch erwiderte er: "Noch nicht so richtig." Caris Mundwinkel zuckten optimistisch. "Dann will ich es dir zeigen." Er küsste sich über den Hals seines Liebsten und saugte in seinem Übermut alsbald an der empfindlichen Haut, die Jamie ihm genießerisch und mit einem seligen Lächeln auf den Lippen darbot. Es fühlte sich an wie im Himmel zu sein, obwohl Jamie nie sonderlich viel Wert darauf gelegt hatte, von Engel in weißen Kleidern umringt zu werden. Aber vielleicht befand sich der Himmel ja tatsächlich in Caris Armen und die Engel gab es gar nicht wirklich, waren sie doch in Wirklichkeit all die süßen Küsse, die ihm an diesem Morgen zuteilwurden. In jedem von ihnen schwelte die große Zuneigung, welcher der Drummer für seinen Freund empfand und die sich so lange als bloße, tiefe Freundschaft und vermeintliche Bruderliebe getarnt hatte. Dass Jamie jedoch kein Bruder für ihn war, wurde ihm gewahr, als der Wunsch, eins mit ihm zu werden, immer heftiger in seinem Herzen tobte und schließlich auch ein sanftes Kribbeln in seinen Lenden heraufbeschwor. Es war keine große, schwere Lust, die Jamies Körper, der an seinen eigenen geschmiegt war, an diesem Morgen in ihm auslöste, sondern eher ein zartes Flimmern, welches der Liebe geschuldet war, die er für diesen Mann empfand, ohne jede Bedingung. Und offenbar empfand Jamie ganz ähnlich, denn es gab keine hektischen Bewegungen und fahrigen Berührungen, nicht einmal dann, als der Sänger sich seine eigene Unterhose über den Po zog, um diesen seinem Freund darzubieten. "Oh, Jamie", hauchte Cari relativ perplex, da er nicht damit gerechnet hätte, dass es Jamie derart umtrieb und er sich so heftig nach seiner Nähe sehnte. "Willst du das wirklich?" "Ich brauche es", erwiderte der Sänger und linste mit einem kecken Lächeln über seine Schulter. "Mit dir in mir erlebe ich den größten Glücksrausch, da bin ich mir ganz sicher." Der Überzeugung war auch Cari, der sich nun glücklich schätzte, dass er in weiser Vorrausicht tatsächlich Kondome und Gleitgel in die Reisetasche gepackt hatte. Insgeheim hatte er wohl längst geahnt, dass es früher oder später zwischen ihnen passieren würde, aber natürlich hatte er seine Chancen nicht für sonderlich hoch gehalten, Jamie einmal im Arm zu halten und mit ihm zu verschmelzen. Doch nun war es tatsächlich so gekommen. Rasch bereitete er zuerst Jamie auf ihre Vereinigung vor, welcher es genoss, sich Caris einfühlsamen Fingern hingeben zu dürfen und von dieser in seiner Sehnsucht noch angestachelt zu werden. Dieser Vorgeschmack auf das Kommende genügte, um seine Lust so groß werden zu lassen, dass er sich sicher war, zu explodieren, wenn Cari es endlich wahrmachte. Und er tat es, nachdem er sich das Kondom übergestreift und sein Glied mit reichlich Gleitgel benetzt hatte. In diesem Moment wähnten sie sich dem Himmel ganz nah, und sie nahmen sich bei den Händen, wissend, dass sie so nichts mehr in ihrem Glück trennen konnte. Träge bewegte Cari sein Becken gegen den Po seines Freundes, welcher alsbald genauso schwer ächzte wie er. Ihre Laute der Lust verschmolzen ineinander und es trieb sie geruhsam auf ihren Höhepunkt zu, welcher lediglich mittels eines kurzen Zuckens durch ihre Leiber fuhr und sie anschließend selig zurückließ, frei jeglicher Sorge und jeden Kummers. Denn sie hatten sich gefunden, und Cari war sich sicher, dass er nie wieder solch eine entsetzliche Leere in Jamies Augen erblicken musste, jetzt, wo er ihn hatte spüren lassen, dass die Liebe, die er empfand, von seinem Freund erwidert wurde. Kapitel 35: First Strike ------------------------ First Strike   (Spiel mir das Lied vom Orgasmus)     "Das ist eine Raubkopie, hundertprozentig!" Trotz dieser Aussage strahlten Jamies Augen wie ein weiteres Paar Weihnachtsbaumkugeln, während er das eben ausgepackte Mötley-Crüe-Shirt in seinen Händen hielt und ungläubig beäugte. Cari jedoch, der holde Schenker eben jenes Kleidungsstückes, welches Jamie die Fassungslosigkeit ins Gesicht schrieb, lehnte sich lässig auf der Couch zurück und genoss den erstaunten Blick seines Freundes. Überraschung geglückt. "Ich habe es teuer und unter Schweiß und Tränen auf Ebay ersteigert", erklärte er seinem Kumpel, welcher nun das Shirt hatte sinken lassen und Cari schweigend in die Augen sah, welcher wiederum die Brauen hochzog. "Glaubst du echt, ich würde dich mit einer Raubkopie abservieren? Du bist doch mein-" Jamie höchstpersönlich schnitt ihm das Wort ab, indem er sich förmlich auf ihn stürzte, seine Arme um ihn schlang und ihn so fest an sich drückte, dass nach der Fähigkeit zu sprechen auch Caris Luftzufuhr gefährlich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Ihre Freundinnen, die dem Spektakel beiwohnten, raunten lediglich hingerissen über so viel demonstrierte Bruderliebe, während ihre Kumpels bereits dazu ansetzten, Hochzeitslieder zu summen. Was Jamie aber nicht davon abhalten konnte, Cari ausgiebig zu knuddeln. "Danke, danke, danke", quiekte er fast und rang hör- und für Cari spürbar um Beherrschung. "So ein geiles Geschenk..." Cari, dem die Befriedigung mittels eines breiten Grinsens fast das Gesicht sprengte, tätschelte Jamies Rücken. "Für meinen besten Freund scheue ich eben weder Kosten noch Mühen", behauptete er selbstzufrieden und brummelte amüsiert in sich hinein, als Jamie auch nach fünf weiteren Sekunden partout keine Anstalten machte, ihn endlich wieder loszulassen. Selbstverständlich hielt er ihn daraufhin ebenfalls noch ganz fest bei sich, während er über die Schulter seines Freundes hinweg einen Blick hin zu seiner Freundin warf, die jedoch nur verzückt schmunzelte. Schließlich kannte sie Cari nicht ohne Jamie und war von Anfang an daran gewöhnt, dass die beiden Männer sehr oft förmlich aneinander klebten und sich offensichtlich sehr zugeneigt waren. Aber dieser eine, vor vielen Wochen beiläufig geäußerte Spruch von ihr hatte Cari dennoch die Vorsicht gelehrt. 'Manchmal glaube ich, du liebst Jamie mehr als mich' hatte sie behauptet, zwar mit einem Lächeln auf den Lippen, weil sie wohl selbst nicht sehr überzeugt von ihren eigenen Worten gewesen war. Aber Cari hatte sich regelrecht ertappt gefühlt und sparte nun nach Möglichkeit mit Zuneigungsbekundungen gegenüber seinem Freund, wenn seine Liebste zugegen war. Das Problem war nur, dass Jamie anhänglich wie ein Hündchen werden konnte, wenn der Abend lang war. So wie heute, am sogenannten Heiligen Abend. Deshalb atmete er erleichtert auf, als Jamie ihn doch endlich losließ, ein letztes Mal seine Schultern drückte und sich dann verheißungsvoll lächelnd gen Boden bückte, wo die restlichen Geschenke aufgebaut worden waren. "Ich hab natürlich auch was für dich", kündigte er an und hielt Cari eine liebevoll verpackte Schachtel entgegen, allerdings überließ er sie ihm nicht sofort. "Mit deinem tollen Geschenk kann ich leider nicht mithalten, aber...ich hoffe, du freust dich trotzdem." Das tat Cari jetzt schon. Jamie übergab ihm mit solch einem erwartungsvollen, warmen Blick das Geschenk, dass es im Grunde schon gar keine Rolle mehr spielte, was genau sich in diesem Kistchen befand. Dass es von Jamie kam, genügte ihm voll und ganz. Jedes Geschenk von seinem Freund war schließlich etwas ganz besonderes. Wortlos, aber Jamie immer wieder einen prüfenden Blick zuwerfend, wickelte er sein Geschenk vor aller Augen aus. Erst musste die Schleife daran glauben, dann das rot-goldene Papier, welches eigentlich viel zu schade war, um es zu zerreißen. Aber die Neugierde war größer als die Vorsicht - dass Geschenkeauspacken so viel mit Sex zu tun haben konnte, war erstaunlich - und so legte er alsbald eine braune Pappschachtel frei. Wieder sah er Jamie abschätzend in die Augen. "Weitermachen", befahl dieser und reichte ihm auch schon eine Schere. "Ich wollte das Ganze eben ein wenig spannender gestalten und habs nochmal eingepackt." Halb drehte er sich zu seiner Freundin um und hob den Zeigefinger. "Für dich hab ich es übrigens auch spannend gemacht. Warte nur..." Cari jedoch bekam das Gespräch zwischen den beiden nur am Rande mit. Viel zu beschäftigt war er mit dem Öffnen des Klebestreifens und dem anschließenden Aufklappen der Kiste. Zuerst konnte er noch nicht sonderlich viel von deren Inhalt erkennen, weshalb er die beiden kleinen Kistchen, die genau in die Packung passten, herausholte - um das große Erwachen zu erleben. Voller Unglauben starrte er auf die bedruckten Kartons, während um ihn herum lautes Gelächter ausbrach. Die Männer der Runde klatschten gar vergnügt in die Hände und raunten hier und da verheißungsvoll irgendwelche Anzüglichkeiten, die etwas mit Jamie, Cari und ihrer angeblichen Liaison zu tun hatten. Aber Cari scherte sich relativ wenig um das dumme Gewäsch der anderen; viel mehr rang er selbst um Fassung, während er die Abbildung eines großen, schwarzen Dildos musterte und daneben noch jene eines kleinen Scheibchens, welches man sich wohl an die Fingerkuppe stecken konnte, um - ja, um was eigentlich? Er konnte darüber nicht nachdenken - alles, was er tat, war, seinem Freund einen schwer deutbaren Blick zuzuwerfen, der Jamie erst recht in Erklärungsnot verfrachtete, zumal seine Freundin ihn auch schon ganz erschrocken von der Seite her anguckte. "Scheiße, ich hab die Geschenke vertauscht!", stammelte er und fuchtelte hektisch mit den Händen, ehe er seiner Freundin etwas ins Ohr zischte. "Das sollte eigentlich das Geschenk sein, welches ich dir heute Abend geben wollte, wenn wir allein sind." Er löste sich wieder von ihr und fuhr sich verzweifelt durch die Haare. "Shit...ist das blöd..." Cari jedoch ging gar nicht auf seine Jammerei ein. Inzwischen hatte er einen kleinen, den Gerätschaften beiliegenden Zettel entdeckt, auf dem etwas in Jamies Handschrift vermerkt worden war. Da die Situation solch absurde Züge annahm und er selbst schon nicht mehr wusste, ob er lachen oder heulen sollte, las er den Brief zu (fast) aller Belustigung kurzerhand vor. "'Für einsame Stunden, während dein Kerl auf Dienstreise ist...' - oh, wie nett." Cari, welcher mitbekommen hatte, dass seine Freundin das Ganze auch als eher lustig erachtete, zumal es sich hier um ein Missverständnis handelte, konnte sich erlauben, ein wenig auf Jamies Kosten zu scherzen. "Ich fahre zwar für gewöhnlich immer nur gemeinsam mit meinem Kerl auf Dienstreise, weil wir im selben Saftladen arbeiten, aber-" Er erhob sich halb und packte Jamie grinsend an der Schulter. "Hey, du hättest mir auch richtig sagen können, dass du mich liebst und es mir nicht so durch die Blume mitzuteilen brauchen..." "Nüchtern ist Jamie eben schüchtern", posaunte Tim äußerst erheitert. "Ich staune nur, dass er selbst im Suff noch nie Anstalten gemacht hat, dich zu befummeln oder dich gar ins Bett zu zerren. Immer nur diese hingerissenen Blicke..." "Es reicht jetzt." Jamie hatte die Faxen ganz ohne Frage dicke, zumal sich das Gespräch allmählich auf seinen wunden Punkt zubewegte. Er hasste es, dieses Gemunkel bezüglich seiner zärtlichen Gefühle gegenüber Cari. Er wollte davon nichts hören und nichts wissen. Deshalb angelte er nun nach den verwechselten Geschenken, um sie wieder an sich zu nehmen. "Gib das Zeug her, ich hol gleich dein richtiges Ge-" Zu seiner Überraschung jedoch hielt Cari die beiden Schachteln ganz fest. "Nö", entschied er und klang dabei nicht, als würde er sich einen weiteren Spaß erlauben. "Das ist jetzt meins." Jamie hob den Blick und schaute ihn ungläubig an. "Aber-" "Geschenkt ist geschenkt", meinte Cari unerbittlich und haute Jamie gar auf die Finger, welche an seinen neuen Spielzeugen gar nichts zu suchen hatten. "Wiederholen ist gestohlen." So recht wollte Jamie nicht aufgeben, sich die falschen Geschenke zurückzuholen, aber dann begegnete er Caris entschlossenem, ja gar recht strengem Blick und beschloss, dass es keinen Zweck hatte und er nichts weiter tun konnte, als zu resignieren. "Du bist echt bescheuert", murmelte er schmollend und wandte sich mit verschränkten Armen von seinem Freund ab, zudem er sich ziemlich schämte für seinen Patzer und die damit einhergegangenen dummen Sprüche und skeptischen Blicke seiner Freundin. "Das machst du doch nur, um mich zu ärgern. Wozu brauchst du denn Sexspielzeug?" Darüber ließ Cari sich freilich nicht aus. Zudem dies eine ziemlich bekloppte Frage war. Wozu benötigte man schon Sexspielzeug? Ganz bestimmt nicht, um es sich dekorativ in einer Vitrine aufzubauen und es sich hin und wieder anzuschauen. Offenbar war Jamie noch nicht auf die Idee gekommen, dass Cari vielleicht den einen oder anderen Verwendungszweck für jene Gerätschaften besaß. Wie es schien, sah er Cari tatsächlich in erster Linie als Kumpel und nicht als Mann, was den Drummer ziemlich zu erstaunen wusste. Er hätte gedacht, dass der Sandmann Jamie zumindest hin und wieder ein paar feuchte Träume mit ihm in der Hauptrolle schenkte, so, wie er es auch mit dem Drummer tat. Kein Wunder, war Jamie doch ohne Frage äußerst sexy und außerdem zweifelsfrei bisexuell. Bevor Cari sich jedoch in irgendwelchen heißen Fantasien verlieren konnte, rief er sich selbst zur Ordnung und beließ es dabei, dem eingeschnappten Jamie einen wissenden Blick zuzuwerfen. Der Kerl würde schon wieder angeschmust kommen, wenn er seine Scham überwunden hatte. Und er würde irgendwann eindrücklich vermittelt bekommen, dass Cari ganz genau wusste, wie man mit Sexspielzeugen verfuhr. Das schwor der etwas übermütige Drummer sich, welcher der anstehenden Tour nun noch zuversichtlicher entgegenblickte. Es hatte ohnehin der Tag kommen müssen, an dem es zwischen Jamie und ihm endgültig funkte, und nun hielt er die perfekte Grundlage dafür in den Händen. Nun hoffte er nur noch, dass Jamie dem ebenfalls nicht abgeneigt sein würde...   *   Die Begebenheiten am Heiligen Abend waren rasch vergessen, so wie die Band sich in die Arbeit stürzte, und so verhielt sich auch Jamie, als wäre nichts vorgefallen. Zumal er zu wissen glaubte, dass Cari die Spielzeuge unbenutzt in irgendeine Ecke geworfen oder sie höchstens noch an seine Freundin weiterverschenkt hatte. Wichtig war nur, dass er seinem besten Freund wieder in die Augen schauen und unbeschwert Witze mit ihm reißen konnte. So vergingen die ersten Tage auf Tour, fernab von Zuhause und ihren Mädels, und selbst Jamie erinnerte sich schon fast nicht mehr an sein Versehen. Dass dafür ausgerechnet Cari genau dies tat, wäre ihm wohl nicht im Traum eingefallen, so entspannt, wie der Sänger sich auf seinem Bett ausgestreckt hatte, um in Ruhe an seinem Handy eine Nachricht an seine Liebste zu verfassen. Es war schon ziemlich spät, aber er wusste, dass seine Freundin jederzeit gern von ihm hörte und wissen wollte, dass es ihm gut ging. Dass Cari, mit dem er sich wie üblich das Zimmer teilte, etwas im Schilde führte, bekam er erst mit, als der Drummer plötzlich zu sprechen begann. "Irgendwie fühle ich mich ziemlich einsam", überlegte er laut, woraufhin Jamie das Tippen der Nachricht unterbrach und zu seinem Freund blickte, welchen offenbar nichts mehr auf seinem Bett hielt, tigerte er doch rastlos durch das Zimmer. "Wieso einsam?", wollte Jamie etwas erstaunt wissen. "Ich bin doch da. Wollen wir noch einen zusammen trinken?" Doch Cari reagierte gar nicht auf seine Frage. Unbeirrt kniete er sich vor seine Reisetasche und wühlte eine Weile in ihr, während er einfach weiter seine lauten Selbstgespräche führte. Schließlich machte der ohnehin schon verwunderte Jamie ziemlich große Augen, als er sah, was Cari da ungeniert aus seiner Tasche fischte. "Wie schön, dass mein lieber Freund so aufmerksam war und mit solche netten Tröster geschenkt hat." Ein Lächeln umspielte Caris Gesicht, so wie er den dicken, schwarzen Dildo in den Händen hielt und ihn genauso zärtlich wie ehrfurchtsvoll streichelte. Anschließend kam noch eine Tube Gleitgel herzu sowie der kleine Fingervibrator, den Jamies Geschenk ebenfalls enthalten hatte. Mit all diesen Utensilien beladen zog er an dem staunenden und nun sprachlosen Jamie vorbei und ließ sich dann auf seinem Bett nieder. Ein zufriedener Ausdruck erhellte sein Gesicht, so wie er alle Gegenstände neben sich legte. "Mein Kerl weiß eben ganz genau, dass ich mich auch dann nach gewissen Dingen sehne, wenn er nicht da ist, um sie mir persönlich und mit vollem Körpereinsatz zu geben", meinte er und knöpfte sich anschließend gemächlich seine enge Hose auf. "Wie schade, dass er immer so lange auf Dienstreise ist und mir seinen richtigen Schwanz nicht dalassen kann. Den nimmt er nämlich mit, weil er auf seiner Reise schließlich auch etwas zum Spielen haben möchte. Obwohl er zusätzlich zehn gesunde Finger und ein genauso gesundes Loch hat, mit dem er theoretisch auch spielen könnte." Jamie wollte fragen, wer oder was Cari ins Hirn geschissen hatte, dass er so einen Unsinn laberte, aber anstelle hielt er seine Klappe und konnte nicht anders, als zu seinem Freund hinüberzuschauen. Das Handy war in dem Moment komplett unwichtig geworden, in welchem Cari sich seine Hose samt Unterhose über den Po gezogen hatte, um unten herum komplett nackt auf dem Bett zu posieren. Und das mit einer Selbstverständlichkeit, die man nur an den Tag legte, wenn man sich allein wähnte. Dieser irre Kerl tat ganz so, als würde Jamie überhaupt nicht zugegen sein. Aber genau das wusste den Sänger sehr bald zu faszinieren. Zumal Cari sich nicht davor scheute, ihm eine nette Nummer zu liefern und dabei die ganze Zeit über laut mit sich selbst zu sprechen. Es stellte sich heraus, dass er keinerlei Eile hatte, zur Sache zu kommen; anstelle lag er auf dem Bett und berührte abermals angetan sein hübsches, schwarzes Monster, dessen Anblick Jamie regelrechtes Herzklopfen bescherte. "Was für ein Prachtexemplar", lobte Cari das Spielzeug hingerissen. "Ich wette, das fickt mich fast genauso gut wie mein wilder Jamie. Den kann man auch immer kaum bändigen, wenn ihm einmal versprochen hat, ihn ranzulassen. Einfach, weil er sich viel zu selten erlaubt, ausgiebig mit seinem Kerl zu vögeln, obwohl er es eigentlich täglich bräuchte, so, wie es für eine durchtriebene Schwuchtel normal ist." Jamie rang mit der Fassung, so wie er Cari bei seinen schmutzigen Selbstgesprächen zuhören musste. Noch immer glaubte er, dass er das alles lediglich träumte, schließlich ging es während seiner nächtlichen Hirngespinste oft genug zwischen ihm und Cari zur Sache. Wie häufig ausgerechnet sein bester Freund ihm seine geheimen Gelüste stillte und ihm somit zeigte, wie seine Sexualität eigentlich beschaffen war. In der Realität lebte er sich selten aus, und schon gar nicht mit einem Mann. Oh ja, er hätte es sich wahrscheinlich wirklich täglich von Cari besorgen lassen, wenn er die Möglichkeit dazu besessen hätte. Wie er sich wünschte, jetzt einfach über seinen halbnackten Freund herzufallen und sich das zu holen, nach was ihm so heftig verlangte. All seine verbotenen Sehnsüchte prasselten in diesen verruchten Momenten auf ihn ein, und Cari machte keinerlei Anstalten, seinem anregenden Kopfkino Einhalt zu gebieten. Ganz im Gegenteil. Der Drummer fing schließlich erst an.   Eine Weile beäugte Cari den Dildo in seinen Händen, drehte und wendete ihn. "Ob er denn auch so gut schmeckt wie der harte Schwanz von meinem Miststück?", fragte er sich ungeniert und leckte probehalber mit der Zunge um die Eichel des Monsters herum, um dann nachdenklich den Geschmack zu prüfen. "Nein, natürlich tut er das nicht. Aber zum Glück bin ich ganz genauso fantasiebegabt wie mein Kerl und kann mir vorstellen, wie ich ihn mit dem Mund verwöhne. So, wie er es am liebsten mag und so, wie er ganz schnell für mich kommt." Jamie hätte dank seines schlechten Gewissens am liebsten weggesehen, als Cari das Teil wahrlich mit den Lippen umschloss und mit hohlen Wangen daran saugte und lutschte. Doch auch das hätte ihm nicht viel geholfen, schließlich brummte dieser verfluchte Dreckskerl genüsslich, während er diesem Plastikteil den Blowjob verpasste, für den Jamie in diesem Augenblick wohl sein letztes Hemd gegeben hätte. Die Geilheit grub sich tief in seine Eingeweide und hielt all seine Gedanken in festem Griff, diktierte ihm, dass er nichts lieber wollte, als mit seinem Freund zu ficken und für ihn und wegen ihm zu spritzen. Wenn er ihn so gelutscht hätte, wie er den Dildo lutschte, er hätte wahrscheinlich keine zwei Minuten gebraucht, um zum Höhepunkt zu kommen. Scheiße, war das sexy. So sexy, dass Jamie sich in seiner Verzweiflung ein Kissen auf seinen Schritt legte, um das Malheur zu kaschieren, was sich in seiner Hose ausbreitete, neidisch darauf, sich nicht an der Stelle des Dildos zu befinden, obwohl er es doch eigentlich war, der in den Mund des Drummers gehörte.   Als Cari den Dildo aus seinem Rachen entließ, verband ihn noch ein dünner Speichelfaden mit seinen vollen Lippen, den er rasch mit der Zunge durchrennte, um diese anschließend gemächlich um die Eichel des Gerätes tanzen zu lassen. Dabei wirkte er so beschäftigt, dass er sicherlich nicht merkte, wie hart Jamie sich auf die Unterlippe biss aufgrund dieses Anblicks. Aber er konnte es sich denken, der durchtriebene Teufel, welcher dieses perfide Spiel nur abzog, um Jamie seine wahren Gelüste zu entlocken. Er hatte wissen wollen, ob der Sänger tatsächlich keinerlei Interesse an ihm hegte, aber das Kissen, welches Jamie sich in seinen Schoß gelegt hatte, sprach eine eindeutige Sprache. Schon jetzt musste er vollends hart sein, und dabei hatte Cari noch nicht einmal angefangen, sich zu verwöhnen. Angespornt von der längst erwachten Lust und sexuellen Bereitschaft seines Freundes umschloss er die Eichel des Dildos noch einmal mit den Lippen, um ihn anschließend vorerst zur Seite zu legen. Nun nämlich kam das Gleitgel zum Einsatz. Er öffnete die Tube und gab reichlich von der cremigen Flüssigkeit davon auf seine Finger. "Dann wollen wir doch mal sehen, ob wir auch allein Spaß haben können", schmunzelte er selbstzufrieden und winkelte die Beine an, damit er leichter zwischen sie gelangen konnte. "Schöner ist es natürlich, wenn man nur genießen darf, wie die einfühlsamen und kundigen Finger den Weg für einen fetten, glitschigen Schwanz ebnen, aber man nimmt schließlich, was man kriegen kann." Wie gerne Jamie sich der Sache persönlich angenommen hätte. Cari schien dies genau zu wissen, aber er wusste auch, dass er Jamie nicht so einfach zum Mitmachen bewegen konnte. Der Sänger war zu gehemmt, und das, obwohl er für gewöhnlich gar nicht schüchtern war und sich für kaum etwas schämte. Wenn es aber um seine Lust ging, kam eine ganz andere Seite seiner selbst zum Vorschein, die man nur sehr schwer durchdringen konnte. Cari drehte den Kopf in Jamies Richtung, schaute aber regelrecht durch den Sänger hindurch. Schließlich war dieser offiziell nicht anwesend, und dass er als heimlicher Beobachter nun die Erregung in den Augen seines Freundes funkeln sehen konnte, während er sich fingerte, war schlichtweg Zufall. "Ausgerechnet heute muss ich so schrecklich geil sein, wo mein Jamie nicht da ist und sich um mich kümmert", bedauerte Cari in dem Vorhaben, Jamie seinen letzten Funken Verstand zu rauben. Dass der Sänger nun bedächtig seine Hand unter das Kissen schob und diese sich anschließend in einem gewissen Rhythmus zu bewegen begann, zeigte ihm, dass er längst nicht mehr aus noch ein wusste in der Fleischwerdung seines feuchten Traumes. Er seufzte gar leise, konnte und musste er sich doch nicht mehr zurückhalten, schließlich waren auch bei Cari alle Sicherungen längst durchgeknallt. Das, was sich hier abspielte, hatte nichts mehr mit der Realität zu tun. Sie wandelten längst auf einem Pfad jenseits von Gut und Böse und ließen sich einfach in ihre Lust fallen, wenn auch jeder für sich allein. Cari sollte es reicht sein, lieferte der selbstvergessene Jamie ihm doch eine ausgezeichnete Vorlage für sein Spiel. Ungeniert und dabei so schrecklich neugierig schaute Jamie Cari dabei zu, wie dieser sich nun das kleine Metallscheibchen über den Zeigefinger zog und diesen anschließend zwischen seinen Beinen verschwinden ließ. So wie er mit diesem in sich eindrang, fuhr ein wonniges Zucken durch seinen Körper. "Oh ja, Baby", raunte er lüstern und warf den Kopf sinnlich in den Nacken, so wie die heißen Vibrationen seine Prostata streiften. "Summ mir das Lied vom Orgasmus." Jamie keuchte sehnsüchtig auf, presste sich schnell jedoch die Hand vor den Mund, um nicht noch weitere unbeherrschte Geräusche von sich zu geben. So windete er sich winselnd und wichsend auf dem Bett, und Cari konnte kaum fassen, wie heftig er seinen Freund mit seinem Tun in seinen Bann zu ziehen vermochte. Dieser brannte regelrecht vor Geilheit und benahm sich wie eine gierige Jungfrau, die sich schon viel zu lange wünschte, dass sich ihr jemand annahm und sie von ihren ungestillten Sehnsüchten befreite. "Wenn mein Jamie mich nun so sehen könnte", brachte Cari bemüht hervor, zerrte die Lust doch unabdingbar an seinem Verstand und umnebelte seine Sinne aufgrund dieses kleinen Biestes, das seine empfindlichste Körperstelle so gekonnt massierte. "Ich würde ihn zu mir dirigieren, ihm die Beine spreizen und ihm zeigen, was ich gerade fühle. Ganz tief würde ich ihn fingern und seinen wilden Punkt erzittern lassen unter dem süßen Strom, der mich fast...oh shit..." Es klang beinahe wie ein Schluchzen, welches hinter Jamies Hand, die noch immer auf seinem Mund ruhte, hervordrang. Ein Schluchzen des unsäglichen Verlangens nach dem, was sein Freund ihm zu geben bereit war, was aber noch immer nicht sein durfte. Immerhin benötigte er schon längst nicht mehr das Kissen, sondern fasste sich ganz offen unter Caris immer verhangeneren Blicken an, die Hose halb heruntergelassen und nichts mehr verbergend. Cari ahnte, dass es für seinen ausgehungerten Freund bald so weit sein würde, tropfte er doch bereits und verpasste sich damit selbst feuchte Finger, weshalb er beschloss, sich ein wenig zu beeilen. Zumal er selbst ebenfalls schon am Rande seiner Beherrschung balancierte. Das Ganze setzte ihnen beiden heftiger zu, als Cari es vorhergesehen hatte. Aber eine nette Sache wollte er Jamie noch darbieten, ehe er sich zu vergessen drohte. Hastig schmierte er also den Dildo mit dem Gel ein und führte ihn anschließend zu seinem Bestimmungsort unter Jamies bangenden und dunklen Blicken. "Tiefer, Baby", knurrte der Drummer barsch und tat so, als würde er sich nicht mit einem Plastikspielzeug vergnügen, sondern mit dem Mann, den er begehrte und der sich wie ein rolliger Kater im Bett neben ihm windete und das Laken zerwühlte. "Schieb ihn mir richtig rein, nur keine Scheu. Und jetzt beweg dich, Luder. Ja, so. Genau so. Zeig mir, was für eine Schlampe du insgeheim bist. Hol dir, was du brauchst. Fick mich." Das tat Jamie bereits seit geraumer Zeit, jedoch nur in Gedanken. Und diese Gedanken gepaart mit Caris tiefem Timbre genügten, um ihn zucken und beben zu lassen, so wie in all den einsamen Nächten, in dem sie es sich innerhalb seiner sündigen Träume gegenseitig aufs Heftigste besorgt hatten, schwitzend vor Geilheit und mit begierigen Blicken. Sie beide glichen Raubtieren, auch außerhalb des Bettes, und wenn sich zwei Raubtiere vereinigten, ging es nun einmal wenig zärtlich zur Sache. Aber Zärtlichkeit war auch nicht das, was Jamie in erster Linie von seinem Freund brauchte. Er wollte dessen Haut an seiner eigenen spüren und sich an ihr reiben. Er wollte sich an diesem unglaublichen Typen vergehen, genau so, wie dieser sich an ihm vergangen hätte, hätte Jamie irgendwann einmal in ihren gemeinsamen Jahren die Hosen heruntergelassen und die Beine weit gespreizt, um sich geben zu lassen, was er von anderer Stelle nicht bekam.   Gerade, als Jamie spürte, dass er sich nur noch eins, zweimal hätte pumpen müssen, damit es um ihn geschah, ging etwas klappernd zu Boden und riss ihn kurz aus seiner beginnenden Ekstase, die er sich mit seinem Freund auch über die Distanz perfekt teilen konnte. Als er zu Boden blickte, sah er den Fingervibrator neben seinem Bett liegen und zudem einen Cari die Hand danach ausstrecken, doch sein Arm war zu kurz, um sich das Spielzeug zu angeln. "Na los, heb ihn auf und bring ihn mir", kommandierte der Drummer ihn und klang dabei, als würde er keine Widerrede zulassen. So sprang Jamie über seinen Schatten, auch wenn er wusste, was gleich passieren würde. Er schnappte sich das Ding und gesellte sich noch immer mit herabgelassenen Hosen zu Cari auf dessen Bett. Hart schluckte er, so wie er einen ungenierten Blick von seiner vor ihm hockenden Position zwischen seine Beine werfen konnte. Der Dildo steckte fast bis zum Anschlag in dem geweiteten Loch seines Freundes. Ein Anblick, den er nicht recht begreifen konnte, wirkte er doch so surreal. Doch Cari holte Jamie rasch aus seiner Perplexität, indem er ihm schon im nächsten Moment das schwarze Monster gegen die Lippen drückte. "Mund auf. Lutschen." Jamie fühlte sich gänzlich überrumpelt von dem kompromisslosen Spiel, das Cari mit ihm spielte, aber das, was er ihm abverlangte, waren Dinge, die ihn zutiefst erregten. Es hatte in seiner Fantasie nichts Besseres gegeben als einen Cari, der ihm zeigte, was er von ihm haben wollte und sich zugleich holte, was er von ihm brauchte. Und deshalb kam für ihn nichts anderes infrage, als ihm brav zu gehorchen und sich die Lippen von dem Monster konsequent teilen zu lassen, bis er sich seinen Weg in Jamies Rachen bahnen konnte. Er fühlte sich herrlich verdorben dabei, an einem benutzten Dildo zu lutschen und dabei seinem Freund ins Gesicht zu sehen, der ihm förmlich beherrscht bei seinem Blowjob zuschaute. Wahrscheinlich hätte er keine solche Miene mehr besessen, hätte Jamie seinen Schwanz nach Herzenslust geblasen, mutmaßte der Sänger, aber Cari dachte noch nicht einmal daran, ihn ranzulassen. Er hatte lange mit seinem Hunger leben können, also konnte er es auch jetzt noch aushalten. Harsch entriss er dem Freund das Plastikspielzeug, als er befand, dass es besabbert genug war. Neuerlich befeuchtet schob er es zurück in seinen Anus und warf dann Jamie einen auffordernden Blick zu. "Besorgs mir mit dem kleinen, hübschen Vibrator." Er musste Jamie keine Anweisungen geben, wo er ihn zu spüren gedachte. Mit fahrigen Bewegungen schnappte Jamie sich Caris Schwanz, aber um das neue Gefühl, ein fremdes Glied in der Hand zu halten, zu genießen, blieb nicht viel Zeit. Schnell spuckte er auf die Eichel seines Freundes, und als der zähe Speichel über seinen Schaft zu rinnen drohte, setzte er den Fingervibrator mit einem diabolischen Grinsen im Gesicht direkt an die sensibelste Stelle an. Der nun gar nicht mehr scheue Teufel beobachtete äußerst zufrieden, wie Cari zu zucken und zu beben begann, während er langsam und beharrlich das Metallscheibchen über dessen Vorhautbändchen gleiten ließ. Eine leise, mechanisch summende Melodie mischte sich mit dem hektischen Keuchen seines sich in der Ekstase windenden Freundes. Das war das Lied des Orgasmus. Und Letzterer vernebelte Jamie schon im nächsten Moment seine Sicht, allerdings nicht, weil Cari ihn in seiner Lust mit sich gerissen hatte. Nein, er hatte ohne Ankündigung die volle Ladung ins Gesicht bekommen, was Cari noch kurz vor dem Höhepunkt ein dreckiges Grinsen der Genugtuung abgerungen hatte. Endlich war sein Jamie als das gekennzeichnet worden, was er in seinen Augen war. Ein Männerspielzeug nämlich.   Jamie mochte es nicht recht gefallen, dass der zähe Samen sogar in seinen Haaren klebte, stellten diese doch sein Kapital dar und somit so etwas wie geheiligten Boden. Obwohl an diesem Kerl ganz und gar nichts heilig war - das Sündigen stand ihm ins Gesicht geschrieben, und Cari hätte am liebsten ein Foto von seinem Luder geschossen, genau so besudelt, wie es war. Doch Jamie wischte sich alsbald die Hälfte mit einem Taschentuch weg und naschte von der anderen. Im Gegensatz zu manch anderem Kerl zeigte er von Anfang an keine Scheu gegenüber dem Geschmack von Sperma. Nun, Jamie war eben eine Vollblutschwuchtel, was Cari ein äußerst zufriedenes Grinsen abrang. So hatte er sich Jamie immer vorgestellt, und so war er eben auch tatsächlich. Natürlich blieb Jamie sein verklärter Gesichtsausdruck nicht verborgen, interessierte der Sänger sich doch ziemlich für das, was seinen Freund nach dieser verwegenen Nummer beschäftigte. So knüllte er das schmutzige Taschentuch zusammen und warf sich anschließend neben seinen noch immer tiefentspannt wirkenden Kumpel. "Was grinst du denn so?" Ein Grund für Cari, noch breiter zu grinsen. "Ich stelle mir gerade vor, wie dreckig das Schicksal gegrinst haben muss, als es deine Geschenke heimtückisch vertauscht hat." Jamie wandte den Blick auf seine Finger. Dabei war er derjenige, dessen Lippen nun ein Lächeln zierten. Cari stieß ihm daraufhin gegen die Schulter. "Und was grinst du jetzt so?" "Ich stelle mir gerade vor, was passiert wäre, wenn das Schicksal dir nicht die Sexspielzeuge untergejubelt hätte, sondern das andere Geschenk für meine Freundin." Cari schaute ihn neugierig aus großen Augen an. "Hattest du ihr nicht irgend so ein Kleid geschenkt, mit Spitze...?" Daraufhin hob Jamie den Blick und funkelte Cari beflissen an, ganz der Teufel, der er war. "Und? Hättest du das auch behalten und für mich getragen?" Die Antwort auf diese Frage blieb Cari ihm schuldig. Und Jamie hakte alsbald auch nicht weiter nach, war er doch schon Minuten später viel zu beschäftigt mit Caris Geschenk. Denn Jamie sollte nicht leer ausgehen, während Cari das Glück in Reinform hatte spüren dürfen. Schließlich war Weihnachten noch nicht allzu lange vorbei. Kapitel 36: In The Wake Of Destruction -------------------------------------- In The Wake Of Destruction   (Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach)     Selbst nach Stunden stand Rikki die Fassungslosigkeit noch ins Gesicht geschrieben. Und diese Fassungslosigkeit richtete sich in Form von Blicken nur auf eine gewisse Person. Klar, es gab Spannenderes als die Fahrt in einem Tourbus über irgendwelche Dörfer oder Autobahnen, und schon deshalb fiel es dem Bassisten ziemlich schwer, seine Aufmerksamkeit nicht auf das Sehenswerteste zu lenken, die sich im Inneren besagten Busses fand. Nein, das Sehenswerteste waren für ihn nicht etwa Jamie oder Cari, welchen er im sexuellen Sinne so viel abgewinnen konnte wie einem Baumstamm. Es war ausgerechnet das, was er momentan und allgemein auch am meisten verabscheute. Mit blonden, auftoupierten Haaren kam es daher und wahrlich reizvollen Klamotten, getreu dem Style, den er bereits früher sein eigen genannt hatte. Rikki konnte nicht mehr wegschauen, egal, wie verzweifelt er es auch versuchte. All die kleinen Details prägten sich ihm ein - angefangen bei den silbernen Armreifen, die verheißungsvoll klimperten, wann immer das Ekel höchstpersönlich den Arm bewegte, und endend bei dem verschmitzten, aber keinesfalls mädchenhaft anmutenden Grinsen, welches es an den Tag legte, wann immer jemand einen mehr oder minder lustigen Witz riss. An diesem Typen war rein gar nichts mädchenhaft, auch wenn man dies auf den ersten Blick meinen mochte. Auf den zweiten dann schwand auch sein augenscheinlicher Liebreiz. Und auf den dritten durschaute man die liebliche Fassade dieses kleinen Miststücks. Zumindest Rikki hatte dies getan, schon vor vielen, vielen Jahren. Trotzdem blickten die Augen des Bassisten Dani unentwegt an, fassungslos darüber, wie jemand nach all den Jahren und generell so schön sein konnte, beinahe abartig schön. Er wollte seine Kumpels zur Rechenschaft ziehen dafür, dass sie ihm diesen Anblick nicht bis in alle Ewigkeit erspart hatten. Und das würde er tun. Sehr bald sogar schon. Dani meldete irgendwann an, dass er den Bus bei der nächsten Tankstelle verlassen wolle. Natürlich wurde seinem Wunsch folgegeleistet, konnte ihm doch niemand widerstehen, der nicht hinter die hübsche Fassade gesehen hatte. Der komplette Stall, bestehend aus Band und Crew, behandelte ihn wie ein Prinzesschen, zwar eher subtil, damit Dani sich nicht in seiner männlichen Ehre gekränkt fühlte, aber Rikki war dies nicht verborgen geblieben. Aus schmalen Argusaugen beobachtete er jede Bewegung, die das Miststück tätigte, verfolgte jedes Lächeln, das seine Bandkollegen ihm schenkten und erst recht jede kumpelhafte Berührung. Und hielt sich selbst beflissen zurück, mit vor der Brust verschränkten Armen und argwöhnischem Blick, der Dani auch dann noch folgte, als er sich den Weg zur Tür bahnte. Nun rückte auch noch sein Arsch in der engen Leggings in Rikkis Blickfeld, und natürlich schaute er diesen ebenfalls abschätzend an. Das kleine, feste Sitzfleisch erinnerte ihn an alte Zeiten, in denen seine Hände es gewesen waren, die jenen Arsch gepackt und geknetet hatten. Und genau diese Erinnerung machte ihn noch wütender. Auf sich selbst. Auf die Umstände. "Oh", höhnte er also giftig, als Dani es noch hören konnte. "Madame kann nicht wie ein Junge in die Büsche gehen, um zu pinkeln. Madame ist ja so elegant." Er winkelte übertrieben pikiert den kleinen Finger an und äffte Dani nach, der ihn inzwischen anstarrte, was ihm den Anflug einer wohligen Befriedigung bescherte. "'Oh, die Ameisen würden mir über die Muschi kriechen. Oder gleich ganz hinein. Weils dort so schön dreckig ist.'" Selbst der von Dani präsentierte Mittelfinger wusste seine Zufriedenheit nicht zu mindern. Für ihn fühlten sich seine derben Worte wie ein Triumph an. Auch wenn er gar nicht wusste, gegen was er kämpfte. Er wollte Dani lediglich erniedrigen. Wahrscheinlich war es ihm nicht einmal geglückt, denn der Kleine war vieles gewohnt und schreckte auch selbst nicht vor hässlichen Bemerkungen zurück, wenn er sie für angemessen hielt, aber wenigstens hatte er ihm klar und deutlich vermittelt, dass er rein gar nichts mehr von ihm hielt. Und dass ihn sein flamboyantes Äußeres, das dem einer Barbiepuppe ähnelte, komplett kalt ließ. Sollte dieser kleine Gockel doch jemand anderen zu bezirzen versuchen. Jamie vielleicht, oder doch Tim, dem man ein gewisses Interesse an ihrem neuen Mitarbeiter - Mitarbeiter auf Zeit - nicht absprechen konnte. Sollte er doch dem vermeintlichen Charme des Püppchens unterliegen. Rikki jedenfalls ließ sich nicht noch einmal von dem Miststück einlullen. Ganz egal, wie gerne er es insgeheim geknallt hätte. So wie in alten Zeiten.   Die Bustür schloss sich, und draußen sah man kurz darauf einen blonden Schopf vorbeischweben. Rikki erwischte sich dabei, wie er Dani schon wieder angaffte und schimpfte sich innerlich einen Idioten dafür, dass er sich noch immer wie die Motte vom Licht von dieser kleinen Sau angezogen fühlte. Aber seine Triebe lernten nun einmal nichts. Weil sie ohne seinen Kopf funktionierten. Und sein Schwanz, tja, der bereute schließlich auch nichts. Hatte dieser jemals schlechte Erfahrungen mit Dani gemacht? Nein, keineswegs. "Gottseidank ist der Kunde mal an die frische Luft gegangen", verkündete Rikki, während er sich der verdutzten Blicke seiner Kumpels noch immer bewusst war. "Ich glaube, noch zwei Minuten, und ich hätte ihm eine gescheuert, aber vom allerfeinsten." "Mann, Rikki." Tim schaute ihn mit schiefgelegtem Kopf teils besorgt, teils amüsiert an. "So kenn ich dich ja gar nicht. Hast du deine Tage, oder was?" "Pft." Der Bassist schnaubte eingeschnappt und runzelte die Stirn. "Ich kann den kleinen Scheißer halt nicht ab." Da Tim sich zu dem früheren Verhältnis zwischen Rikki und Dani kein Urteil bilden konnte, schwieg er recht betroffen dreinschauend. Dafür drehte sich nun Cari zu dem Problembassisten um, der seit Anfang an im sisterschen Boot schipperte und dementsprechend berichten konnte, wie nahe sich Dani und Rikki früher gestanden hatten. "Damals hast du geklebt wie eine Klette an ihm, das weißt du schon noch?" Der Drummer schmunzelte. "Man durfte nicht ein fieses Wort zu Dani sagen, ohne dass du einem nicht gleich die Leviten gelesen hast. Du hast ihm deine Zigaretten überlassen und dein Bier-" "-und wenn er kotzen musste, hast du ihm die Haare gehalten", ergänzte Jamie nicht minder amüsiert. "Anschließend hast du ihn ins Hotel getragen und dich um ihn gekümmert. Du hast echt alles für ihn getan." Cari nickte. "Dieser Kerl hat dir die Welt bedeutet." Diese Worte trafen Rikkis wunden Punkt, und dementsprechend flapsig reagierte er auch. "Und?", hakte er schlechtgelaunt nach und hob die Schultern. "Die Zeiten ändern sich eben. Früher war ich jung und dumm." "Und nun alt und weise?" Tim sah ihn mit skeptisch angehobener Augenbraue an, was Rikki zeigte, dass er drauf und dran war, Unsinn zu reden. So hielt er betreten die Klappe, ehe er einen nach dem anderen seiner Freunde vorwurfsvoll anschaute. "Wieso musstet ihr ausgerechnet ihn als Merchboy einstellen? Wieso nicht irgendein nettes Mädel oder einen Typen, den ich nicht am liebsten umbringen würde?" Jamie zuckte mit den Achseln. "Er war billig", meinte er, was Rikki zum Auflachen animierte. "Billig. Ja, billig ist er, du hast es erfasst." Abermals flammten Erinnerungen in Rikkis Kopf auf. Bilder formten sich vor seinem geistigen Auge, scheußliche Bilder. Die meisten zeigten Dani, wie er sich anderen Typen an den Hals warf und sie mit in Rikkis und sein gemeinsames Hotelzimmer schleuste, um sie dort in dem Bett, das sich die Musiker ebenfalls teilten, zu vögeln. Die ersten zwei Male hatte Rikki ihm verziehen, weil Dani ihm glaubwürdig beteuert hatte, dass er es nie wieder tun würde. Außerdem war Rikki eben ein gutherziger Idiot, der nicht hatte wahrhaben wollen, dass er für Dani nur ein netter Spaß gewesen war. Genau wie die anderen auch, die er abgeschleppt hatte. Alles nur Spaß, alles ohne Bedeutung. Leider aber hatte Rikkis gutes Herz sich da bereits heftig für Dani erwärmen können und hatte als Spielverderber fungiert. Erst, als Dani die Band verlassen hatte (und das hauptsächlich wegen ihm, auch wenn er das nie zugegeben hätte), war es allmählich besser geworden. Ein paar Monate lang hatte die abrupte Trennung noch wehgetan, doch dann hatte Rikki begriffen, dass diese die einzig richtige Entscheidung dargestellt hatte. Andernfalls wäre Rikki seinem Leid wohl auf ewig ausgesetzt gewesen. Denn Dani von sich aus von sich zu stoßen, das hätte er nie fertiggebracht, willensschwach wie er war, wenn es um seinen Liebling ging.   "Was treibt denn der so ewig?", wollte Rikki genervt nach einer Weile des stummen Wartens wissen. "Fickt der den Tankwart oder ist sein kleiner Arsch ins Klo gefallen? Oder beides?" Anstatt, dass die anderen wie erwartet ebenfalls ihre Mutmaßen abgaben, drehte sich wieder Cari zu ihm um und grinste so dämlich, dass Rikki ihm am liebsten auch gleich die Fresse poliert hätte. Auch als Strafe für seine bescheuerten Aussagen und Ratschläge. "Wenn du dir solche Gedanken um ihn machst, geh doch nachschauen, wo er bleibt." Er war sich dessen bewusst, dass er Rikki mit diesen Worten zur Weißglut trieb, schließlich hatte er sie absichtlich so gewählt, dass sie ihn provozierten. Der Bassist fand dies im Gegensatz zu den anderen natürlich überhaupt nicht witzig. Er wollte zu einer fiesen Erwiderung ansetzen, aber ihm fiel ums Verrecken nichts ein, was Jamie und Co. nicht zu Gelächter animiert hätte. Die ganze Band kotzte ihn inzwischen an, der ganze Sauhaufen, ihre bescheuerten Fressen und ihre klugen Kommentare. Er musste raus hier. Unbedingt. "Ich glaube, das werde ich auch tun", entschied er also grimmig und erhob sich, um sich gebückt in Richtung Tür zu schieben. "Dann muss ich mir euer Gelaber nicht mehr anhören. Und kann Dani höchstpersönlich mit dem Gesicht im Klo versenken." "Du würdest niemals sein hübsches Köpfchen demolieren", wusste Jamie. "Wahrscheinlich wirst du ihn ficken wollen, wenn er vor dir steht und ansonsten niemand anwesend ist", prophezeite Cari, aber Rikki verkniff es sich, seinen Senf dazu zu geben. Das wurde ihm alles zu blöd.   Froh, dem Kindergarten entflohen zu sein, atmete er die frische Luft ein, die ihm um die Nase wehte, als er den Bus verlassen hatte. Leider regnete es leicht, was ihm sicherlich bald bescheuerte Locken bescheren würde, aber er sagte sich, dass er für Dani nicht mehr um jeden Preis gut aussehen wollte. Die Zeit der Balz war lange vorbei. So stiefelte er los in Richtung Tankstelle. Anscheinend war das nicht der erste Regenschauer, der auf die Erde herniederging, war der Boden doch relativ aufgeweicht, was bedeutete, dass er durch den Matsch waten musste. Mitten im Nirgendwo gab es eben kaum befestigte Straßen, womit Rikki sich irgendwie arrangieren musste, wenn er die Tanke tatsächlich erreichen wollte. Noch war er wild entschlossen, Dani tatsächlich irgendein körperliches Leid zuzufügen, zum Ausgleich für das psychische Leid, dass der kleine Pisser ihm zugefügt hatte. Dafür nahm er gerne schlammbeschmierte Stiefel und -bespritzte Hosen in Kauf. So, wie er um die Ecke einer Mauer bog, erblickte er Dani auch schon. Allerdings nicht etwa in voller Montur und lässig durch die Pampe stolzierend, als befände er sich auf dem Catwalk, sondern quasi zu seinen Füßen. Dani lag mitten in einer großen Matschpfütze, direkt an der Hauswand der Tankstelle. Die Zigarettenschachtel, welche ihm offenbar aus der Hand geglitten war, wirkte unbrauchbar, so wie sie halb abgesoffen im feuchten Dreck war. Aber die größte Genugtuung bereitete Rikki der Anblick des angewidert aus der Wäsche schauenden, sich aufzurappeln versuchenden Danis, der jedoch immer wieder ausglitt und zurück in den Dreck fiel. Dorthin, wo er hingehörte. "Na, du kleines Schmuddelkind?" Ungemein erheitert schritt Rikki näher, die Hände lässig in die Hosentaschen gesteckt und Dani mit schiefgelegtem Kopf beäugend. "Machts Spaß, dich wie ein Schwein im Dreck zu suhlen?" "Hilf mir lieber, anstatt dich lustig zu machen", knurrte Dani, dessen eigentlich so hübsche Glitterleggings förmlich vor Schmutz starrten. Auch sein Shirt war nicht verschont geblieben, ja sogar sein Gesicht und sein Haar hatten Spritzer abbekommen. Mürrischen Blicks streckte er seine Hand nach Rikki aus, bittend um dessen Unterstützung. Aber schon im nächsten Moment rutschte er wieder zurück in den Schlamm - mit dem Bauch voran lag er nun in der Pampe und beschwerte sich mittels lautstarken 'Ihs' und 'Bähs' über seinen Zustand. Und Rikki lachte. Lachte und lachte. Offenbar musste er nicht einmal selbst dafür Sorge tragen, dass Danis makelloses Äußeres genauso dreckig wurde wie es seine Seele bereits war. Mutter Natur hatte ihn bereits am Schlafittchen gepackt, den kleinen Scheißer, und wusch ihm ein wenig den Kopf. "Das Karma ist so eine kleine Bitch, huh?", meinte Rikki hämisch grinsend den Kopf schüttelnd, während er zufrieden das Bild beäugte, das der jämmerliche Dani ihm bot. "Aber immerhin ist es gerecht. Das ist die Abreibung für all das, was-" Etwas traf ihn mitten ins Gesicht, vollkommen unvermittelt. Das letzte, was Rikki gesehen hatte, war Danis entschlossener Blick und dann seine sich erhebende Hand, bevor seine Welt ziemlich gebräunt daherkam. Aber nicht nur gebräunt, sondern auch klitschnass und stinkend. Zäher Dreck rann über sein Gesicht, und er war für einen Moment lang so perplex, dass er erst Sekunden später zumindest seine Augen freiwischen konnte. Nur, um Danis freches, triumphierendes Grinsen zu erblicken, ehe ihn erneut eine Ladung Schlamm traf - dieses Mal erwischte sie seine Brust. Und ließ etwas in ihm ausrasten. "Na warte", kündigte er sauer an und bückte sich, um seine Hand ebenfalls in dem Morast zu versenken. Allerdings sah sein Plan nicht vor, Dani mit dem Zeug zu bewerfen, war die Trefferquote doch so viel zu gering. Schnellen Schrittes näherte er sich Dani, packte den Kleinen am Arm - und rieb ihm ohne jede Gnade das verdutzt dreinschauende Gesicht mit dem Matsch ein. "Jetzt siehst du genauso scheiße aus, wie du wirklich bist", frohlockte Rikki und wollte zum nächsten Schlag ausholen, doch anstelle verlor er das Gleichgewicht und landete halb in der Pampe, halb auf dem pampigen Dani, den er bis zur Unkenntlichkeit entstellt hatte. Doch er hatte sich im Bruchteil einer Sekunde die Augen freigewischt sowie den Großteil seines Gesichtes, weshalb es ihm dank seiner Wendigkeit gelang, den größeren Rikki zu überrumpeln und sich selbst aufzurappeln. So thronte er zu Rikkis Leidwesen auf dessen Schoß, nachdem er sich rittlings auf ihn gesetzt hatte und bewies wieder einmal nur zu deutlich, wer hier wen komplett in der Hand hatte. "Rikki, Rikki." Er seufzte gespielt mitleidig, während der Bassist sich nicht mehr bewegte in seiner Schockstarre aufgrund des Gewichtes seines ehemaligen Bandkollegen, welches genau auf seine Weichteile drückte. "Dass du dich zu solchen infantilen Spielen hinreißen lässt, hätte ich nicht gedacht. Wo du doch schon immer angeblich sooo erwachen warst und damit die totale Spaßbremse." Er bewegte sich ein wenig auf Rikkis Schoß vor und zurück, was den Bassisten die Luft scharf einziehen ließ, denn es ging überhaupt nicht an, dass er hier, mitten im Matsch, in irgendeiner Art und Weise spitz wurde. Und schon gar nicht wollte er jemals wieder auf Dani spitz werden, schon gar nicht, wenn dieser ihn dazu nötigte. Aber er spürte alsbald, dass er keine Wahl hatte. Dani war, selbst als wandelnde Moorleiche verkleidet, der Kerl, nach dem Rikki es selbst nach all den Jahren ungemein gelüstete, und deshalb reagierte sein Körper auch prompt auf jede Bewegung, jede Gewichtsverlagerung. Schließlich hatte sein Schwanz noch nie schlechte Erfahrungen mit Dani gemacht, wieso sollte er dann nicht verzückt erigieren, wenn der Kleine es forcierte? Und Dani wusste natürlich um seine Wirkung auf Rikki. Selbstzufrieden trotz Schlamm an der Backe beugte er sich über den nicht mehr Herr seiner Sinne seienden Rikki. "Insgeheim willst du mich immer noch", raunte der Kleine strahlend. "Du bereust es zutiefst, dass deine eigene Dämlichkeit das kaputt gemacht hat, was so schön zwischen uns war. Denn du weißt, dass ich es dir niemals verwehrt hätte. Dass ich immer zuerst dich und erst dann irgendwelche anderen Kerle geritten hätte." Schlamm troff von Danis Kinn mitten in Rikkis Gesicht, was ihn die Augen zusammenkneifen ließ. Aber seinen Mund schloss er nicht, trotz der Gefahr, dass Pampe in ihn gelangen konnte, war das Ganze hier doch eine äußerst schmutzige Angelegenheit. "Du bist immer noch die Nutte, die du damals schon warst", erkannte er nicht sonderlich überrascht und schaute Dani fest in die Augen. "Ein eiskaltes, berechnendes Miststück bist du." "Und du hast genau das an mir geliebt", ergänzte Dani selbstgefällig. Dabei glitt seine Hand von Rikkis Brust abwärts, um sich auf jene Stelle zu legen, wo sein Blut ohnehin schon gefährlich zirkulierte. "Weil du mich zähmen wolltest. Ich war deine Herausforderung." Seine Augen funkelten heimtückisch und gleichzeitig so schön in dem Gesicht des Teufels in Engelsgestalt. "Aber du machst keinen guten Jungen aus mir." Seine Finger lösten behände den Knopf an Rikkis Hose und nesteln anschließend an dem Reißverschluss. Mit einem Zurren tat dieser sich auf. "Ich bin und bleibe ein böser, böser Junge." Rikki musste schlucken, da es ihn zu seinem eigenen Leidwesen ziemlich anmachte, wenn Dani seine Perfidität benutzte, um ihn zu verführen. Schon damals waren ihm jene Spiele am liebsten gewesen, in denen Dani ihm seine teuflische Seite präsentiert hatte. Der Kleine hatte schnell gemerkt, dass Rikki so am leichtesten zu bezirzen war. Er wollte keinen lieben, kleinen Dani - zumindest nicht, wenn er scharf war und ficken wollte. Und deshalb ließ er sich auch jetzt alles von ihm gefallen. Dani hielt alsbald nicht nur seinen eigenen Willen in der Hand, sondern auch seinen Schwanz. Und als wäre das noch nicht genug gewesen griff er anschließend in seine beschmuddelte Leggings, um sein eigenes, wahrlich nicht mehr schlaffes Glied herauszuholen und es an Rikkis zu pressen. Überfordert und sich durch seinen Körper verraten fühlend legte Rikki sich den Arm über die Augen, um wenigstens das Unvermeidbare nicht mehr mitansehen zu müssen. Jeder Blick in Danis bildhübsches Gesicht, welches von dieser heimtückischen Teufelsfratze verziert war, hätte ihn nur noch heftiger erregt, genau wie jeder optische Eindruck von ihren sich aneinanderschmiegenden Schwänzen. Den heißen Gefühlen jedoch vermochte er nicht so einfach zu entkommen. Dem Ziehen in seinen Lenden war er gnadenlos ausgeliefert, genauso wie dem Wunsch, Dani zu überwältigen und mitten in der Pampe so heftig zu vögeln, dass sein kleiner, süßer Schwanz vollends besudelt war. Aber gegen Dani kam er nicht an, so lächerlich es auch klingen mochte. Dani hielt die Fäden in der Hand, besser gesagt, ihre Glieder und wichste sie beide gleichzeitig in einem hastigen Rhythmus, ganz gleich, wie dreckig seine Hand auch sein mochte. "Sie passen heute noch genauso gut zusammen wie früher", keuchte der Kleine mit seiner von der Lust angeschlagenen Stimme. "Und sie haben sich vermisst. Spürst du, wie sehr sie sich vermisst haben?" Rikki wollte herausschreien, dass er es selbstverständlich spüren konnte, kam es doch dem blanken Wahnsinn gleich, Danis Schwanz sich an seinem eigenen reiben zu fühlen. Aber anstelle hielt er die Klappe und schnaufte nur immer erregter, bis er dem Druck in sich erlag und sich sein Sperma mit dem Schlamm vermischte. Aus dem letzten Winkel Verstand seines wahrlich nicht mehr klaren Kopfes heraus vermutete er, dass es Dani auch längst erwischt hatte, war sein Griff um ihre Schwänze herum doch mit einem Mal stärker geworden. Wenigstens hatte er nicht gestöhnt, als es ihm gekommen war. Schließlich wusste Rikki nur zu genau, was die Stimme seines ehemaligen Freundes für Einfluss auf ihn und seinen Körper besaß. Wahrscheinlich hätte er ihn tatsächlich mitten im Dreck in den Arsch gefickt, weil er sich nicht mehr anders zu helfen gewusst hätte. Jetzt aber halfen sie sich gegenseitig aus dem Schlamm, um anschließend einträchtig zurück zum Tourbus zu schlendern. "Fraglich, ob sie uns in dem Zustand mitnehmen werden", überlegte Rikki reichlich zerknirscht klingend, da er ein äußerst schlechtes Gewissen sich selbst gegenüber hatte. "Ich sehe aus, als würde ich gerade vom Schlammcatchen kommen. Oder vom Woodstock. Dank dir." "Wir können uns auch vorher einen Bach suchen, damit wir uns waschen können", schlug Dani vor, aber Rikki schnaubte nur und sah ihn abschätzig an. "Damit du die Chance nutzen kannst, um mich nochmal einzulullen? Vergiss es." Rikki rechnete damit, Dani mit diesen klaren Worten den Wind aus den Segeln genommen zu haben, doch der Kleine blickte nur ungerührt zu ihm auf und hatte eine trockene Erwiderung für ihn parat. "Du wirst mich spätestens im nächsten Hotel sowieso wieder ficken wollen. Ich kenne dich, Rikki. Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach. Das ist dein kleiner Makel." Dafür, dass der Kleine eine miese Schlampe war, war er ganz schön clever. Das musste selbst der Bassist einsehen. Aber natürlich behielt er diesen Gedanken für sich, um nicht noch absichtlich die Arroganz des Kleinen zu schüren. Es war bereits schlimm genug, dass er ihm eben einen haushohen Triumph gegönnt hatte.   Kapitel 37: Beautiful Sight --------------------------- Beautiful Sight     Inzwischen wachte Jamie sogar schon mit diesem dumpfen Gefühl auf. Bislang war es ihm gelungen, es ein wenig in den Hintergrund zu stellen und mit Arbeit in Form von Konzerten zu verdrängen, aber insbesondere an Off-Days machte es ihm das Leben schwer, dieses erbarmungslose Schwelen in seinen Lenden. Denn es war nicht etwa so, als ob er es mit einmal Handanlegen rasch beseitigen hätte können - nein, wenn er seinem drängenden Körper nachgab, verschlimmerte sich sein Problem eher noch, als ihn in Ruhe zu lassen. Dann schreckte es auch nicht davor zurück, ihn den ganzen Tag über zu begleiten und seinen Kopf zu umnebeln, der ganz und gar auf Paarung eingestellt war. So schwachsinnig sich dies auch anhören mochte. Denn Jamie hatte noch nicht einmal eine Ahnung, weshalb er sich so verzweifelt nach Sex verzehrte. Sie befanden sich seit gerade einmal einer Woche auf Tour, und es war nicht so, als ob seine Freundin ihn in der Nacht vor ihrem Aufbruch nicht noch einmal gehörig gefordert hätte. Aber er hatte da schon gespürt, dass es ihn nicht recht zu befriedigen gewusst hatte. Insgeheim wusste er längst, dass er irgendetwas anderes brauchte. Etwas Ausgefallenes, Verrücktes und vor allen Dingen ganz und gar Verruchtes. Irgendetwas, das mit Scham und Ekel spielte, denn dieses Gemisch konnte einen unsagbar geil machen, auch wenn man sich dies mit klarem Kopf kaum einzugestehen vermochte. Doch Jamie wollte auf dem Boden der Tatsachen bleiben. In den kommenden drei Wochen würde er mit seiner Hand vorlieb nehmen müssen, das stand für ihn fest. Kein schlüpfriges Abenteuer würde sich ihm bieten, durfte er sich ohnehin nicht auf irgendetwas einlassen, dass er später bereuen würde.   Die Band legte per Bus gerade die Strecke von Frankfurt nach München zurück und musste damit sieben Stunden öder Autobahnlandschaft ertragen, die die Zeit gefühlsmäßig in die Länge zog wie einen zähen Kaugummi. Tim hatte sich immerhin dazu entschieden, die Gelegenheit für ein Schläfchen zu nutzen, und auch Cari nickte fast an Jamies Schulter ein. Nur Martin hielt noch Wache und schoss gerade mit einem breiten Grinsen im Gesicht ein Foto des pennenden Gitarristen, der sich trotz ihrer Kommentare nicht davor gescheut hatte, seine Schlafmaske überzuziehen. Jamie wusste, dass ihm selbst eine solche auch keinen Schlaf oder auch nur ein wenig Ruhe beschert hätte. So beäugte er argwöhnisch Martin bei seinem Tun, ehe er sich wieder gelangweilt abwendete und notgedrungen das gierige Schwelen in seinen Lenden spürte, da es keinerlei Ablenkung für ihn gab. Sein Handy nahm er gar nicht erst zur Hand, hätte er sich doch früher oder später auf irgendeiner Pornoseite wiedergefunden, eventuell sogar in der Kategorie Gayporn. Es machte ihn geil, wenn muskulöse Typen miteinander zugange waren. Wenn Typen, die man nie im Leben für schwul gehalten hätte, Schwänze in den Mund nahmen, als wäre dies das Selbstverständlichste von der ganzen Welt. Aber in seinem Zustand hätte ihn so ziemlich alles noch schärfer gemacht, was auch nur annähernd mit Sex zu tun hatte. Selbst Sachen, die noch nicht einmal direkt etwas mit Sex zu tun hatten, erregten ihn noch weiter. So etwa der Atem seines besten Freundes, der seinen Hals behutsam kitzelte, war Cari ihm doch äußerst nahe gekommen, näher als sonst. Für gewöhnlich pennte der Drummer nicht an ihn gelehnt, aber heute schien es ihn schier übermannt zu haben. Ganz zum Leidwesen Jamies, der Cari nun lange gleichsam misstrauisch wie ein wenig lüstern musterte. Ob sein werter Kumpel auch Schwänze in den Mund genommen hätte? Ob er ihn gar gefickt hätte, wenn er ihn lieb darum gebeten hätte? Rasch wandte er den Kopf wieder ab und zog die Brauen nach oben. Was für ein Idiot er doch war, dass er sich über solche Dinge Gedanken machte. Es wurde Zeit, dass sie wieder nach Hause kamen, zu ihren Frauen, und dann nach Herzenslust vögeln konnten. Immerhin bot sich Jamie dann wieder ein Loch, mittels dem er sich abzureagieren vermochte.   Leider galt es bis zur Heimreise noch mächtig zu arbeiten, und so war der nächste Stopp nicht etwa Stockholm, sondern irgendeine Autobahnraststätte mitten im Nirgendwo. So wie der Bus hielt, schreckte Cari aus seinem flachen Schlaf auf und blinzelte müde in die Weltgeschichte, während Tim von alledem gar nichts mitbekam unter seiner Prinzessinnenschlafmaske. Er schnarchte selig vor sich hin, während Jamie einen weisen Entschluss fasste. "Dort vorne ist ein Klo, ich geh mal ne Runde scheißen", verkündete er ungeniert und quetschte sich da auch schon an Caris Beinen vorbei, was der noch schlaftrunkene Drummer etwas unwirsch brummend zur Kenntnis nahm. Beinahe wäre er auf Tims Wallelocken getreten, aber er bekam im letzten Moment die Kurve und passierte den nach wie vor grinsenden Martin, der ihm die Schulter tätschelte. "Viel Spaß, Mann", wünschte er ihm. "Denk dran, Taschentücher mitzunehmen, nicht, dass es wieder kein Klopapier dort drin gibt." Jamie musste an jene Situation zurückdenken, in welche er mit dreckigem Arsch breitbeinig zum Bus hatte zurückwatscheln und sich dann mit erhobenem Stinkefinger vor den Augen aller nachträglich bereinigen müssen. Was man unter einer Intimsphäre verstand, verlernte man nach ein paar Jahren on the road schlichtweg. Früher hatten die Jungs sogar in Anwesenheit der Freunde gewichst, zwar verdeckt von einer Bettdecke, aber was machte das schon für einen Unterschied. Außerdem hatten sie sich so oft nackt gesehen, dass ein jeder die Schwänze der anderen blind hätte zuzuordnen vermocht mittels abtasten. Was Jamies Gedanken nun nicht gerade zugutekam. Hätte er dabei nicht seine innige Freundschaft zu Cari riskiert, hätte er sich wohl schon längst auf ihn gestürzt und mit seinen Liebeswünschen behelligt. Was konnte er auch dafür, dass der Drummer so irre heiß war, schon immer gewesen war? Im Grunde brauchte er gar keine Pornografie in Form irgendwelcher Filmchen. Alles, was er benötigte, um geil zu werden und geil zu sein, befand sich in seinem Kopf. Damit stimmte er sich schon einmal ein auf das Kommende, während er den Weg zur Kloanlage zurücklegte. Leider ließ sich die Tür nur mittels Münzeinwurf öffnen, aber zum Glück hatte Jamie noch ein paar Groschen in seiner Hosentasche. Er klaubte die Cents zusammen und grinste aus Mitleid mit sich selbst, denn inzwischen war er tatsächlich so verzweifelt und bezahlte Geld für eine Möglichkeit, sich in Ruhe einen von der Palme wedeln zu können. Andererseits hätte er es bis zum Hotel nicht mehr ausgehalten. Nicht, wenn Cari auf Kuschelkurs bei ihm ging und vielleicht auch noch irgendwelche Bananen aß.   Immerhin wirkte die Toilettenanlage recht gepflegt. Klar, Graffitis fanden sich immer an den Wänden, aber die beiden Waschbecken waren alles andere als schmutzig und wiesen noch nicht einmal Wasserflecken auf. Lange kümmerte sich Jamie jedoch nicht um die Inspektion der Klos, plagten ihn doch ganz andere Probleme, die er zu beseitigen suchte, nachdem er sich in eine der beiden engen Kabinen zurückgezogen hatte. Kaum, dass er die Tür verriegelt hatte, riss er sich die Hose förmlich auf und umfasste anschließend erleichtert aufseufzend sein Glied. Oh Mann, das tat gut. So gut, dass er sicherlich nicht lange brauchen würde, um abzuspritzen. Zumal sein Kopfkino auf Hochtouren lief und ihm Dinge präsentierte, die er sich mit klarer Birne niemals vorzustellen gewagt hätte. Er, auf allen Vieren und Cari hinter ihm, ihn bei den Haaren packend und ihn Kraft seiner ausdauernden Hüften unermüdlich penetrierend. Hach, er verlor sich vollends in seinen sündhaften Fantasien, während er sich verzweifelt in seiner Hand rieb und fühlte, wie der Dämon der Lust immer heftigeren Besitz von ihm ergriff. Heiß schwelte die Gier in seinem Körper, die Gier auf ausgerechnet seinen besten Freund. Er lehnte sich mit in den Nacken gelegten Kopf gegen die Wand und ließ sich in seine Fantasien fallen, jetzt, wo jegliche Hemmungen passé waren. Sein Unterbewusstsein schwemmte all die unterdrückten Sehnsüchte herauf, und sie alle kreisten um seinen attraktiven Freund. Er beobachtete ihn während eines heißen Sommertags im Garten, während er sich unter einer notdürftig montierten Dusche erfrischte und ihm, nur ihm, dabei eine anzügliche Show lieferte. Unter dunklen, herausfordernden und entlarvenden Blicken öffnete er seine Hose, ihren Knopf und den Reißverschluss, und natürlich trug er nichts unter der Jeans, sodass sich die Wasserrinnsale ungehindert ihren Weg über seinen noch, aber wohl nicht mehr lange eingezwängten Schwanz bahnen konnten... Die Erregung riss Jamie förmlich den Boden unter den Füßen weg. Er japste nach Luft und spürte ganz deutlich, dass er fast so weit war. Dass er vielleicht nicht mehr schaffen würde, daran zu denken, wie sein Freund ihn per gekrümmtem Finger zu ihm unter die Dusche lockte, um ihn zu berühren, wo immer er mochte. Und tatsächlich kam er so weit nicht mehr - denn er hatte plötzlich etwas entdeckt. Etwas, das ganz und gar real und kein Relikt seiner versauten Fantasien war. Seine Hand stoppte die unermüdlichen Bewegungen und sein fassungsloser Blick richtete sich auf das Loch in der Wand, die die beiden Kabinen voneinander trennte. Es befand sich in etwa auf Höhe seiner Hüften, also quasi so, dass er hätte mühelos seinen Schwanz hindurchstecken können. Was ihm auch begreiflich machte, um was für eine Art Loch es sich dabei handelte. Das konnte kein ungewollter Defekt sein. Nein, das war eindeutig ein Glory Hole. Jamie, der bislang noch nie auf so etwas gestoßen war, leckte sich unwillkürlich über die Lippen. Ohne Frage war dieses Fundstück genau nach seinem Geschmack, hätte es doch mit etwas Glück seinen Drang nach einem Spiel mit Scham und Ekel befriedigen vermocht. Er stellte sich vor, wie es wohl war, vollkommen anonym mit jemandem Sex zu haben und ausschließlich die Körperlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen. Selbstverständlich schreckte ihn der Gedanke nicht etwa ab, jetzt, wo noch immer eine berstend harte Erektion vorzuweisen hatte. In seinem Zustand wäre er sich wohl für nichts mehr zu fein gewesen. Weshalb er an diesem Tag noch einen kurzfristigen Entschluss fasste. Da er vermutete, niemals in den Genuss dessen zu kommen, von was er sogar tagsüber heimlich träumte, wenn er die einmalige Chance nicht nutzte, zog er sich seine Hosen kurzerhand ganz aus und warf sie samt Boxershorts auf das zugeklappte Klo. Rasch nahm er die Finger seiner rechten Hand in den Mund und lutschte hastig an ihnen, speichelte sie reichlich ein, denn ein anderer würde das ganz sicher nicht für ihn erledigen. Als er sie sich schließlich zwischen die Arschbacken führte, kam er sich vor wie eine skrupellose, sexgeile Hure und fühlte sich auch tatsächlich ein ganz klein wenig schlecht inmitten all der ausufernd geilen Gefühle. Aber er dachte trotzdem nicht daran, seine Entscheidung noch einmal zu überdenken. Auch wenn es sich noch etwas unangenehm anfühlte, fingerte er sich und dehnte seinen Anus für das, was ihn hoffentlich alsbald ereilen würde. Er hatte genügend Berichte gelesen und Filmchen gesehen, in denen ihm von den fantastischen Empfindungen vorgeschwärmt worden war, die Analsex mit sich brachte. Noch vermochte er es sich nicht vorzustellen, aber vielleicht war dies nur der Tatsache geschuldet, dass er zu mechanisch vorging. Er musste das, was er fühlte, mit seinem Kopfkino kombinieren. Es würde Sommer für ihn sein, und sein bester Freund würde ihn an einen Baumstamm drücken, um ihn von hinten zu nehmen, schnaufend, keuchend und mit seinem Namen auf den Lippen... Wie erwartet pulsierte er prompt wieder drängend in Anbetracht dieser Gedanken und war sich sicherer als noch zuvor, das Ganze skrupellos durchzuziehen. Vielleicht würde er vergeblich warten auf jemanden, der ihm ein wenig Glück schenkte, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt, sagte er sich. Und damit beugte er sich vor, stemmte die Arme gegen die Knie und positionierte seinen Po direkt vor dem Loch. Nun blieb ihm nur noch die Hoffnung auf einen fremden Schwanz, der in ihn drang und ihn ein für alle Mal von seinen schrecklich heftigen Gelüsten befreite.   *   "Jamies Idee ist gar nicht mal so schlecht", meinte Martin in der Zwischenzeit an Cari gerichtet, welcher nicht erneut in den Schlaf gefunden hatte und anstelle seinen Facebookaccount via Handy checkte. "Wir sollten alle nochmal kacken gehen, so bequem wirds so schnell bestimmt nicht mehr." "Stimmt schon", befand auch Cari und schmunzelte sein Handy an, betrachtete er doch gerade ein Foto, welches Jamie und ihn zeigte, Arm in Arm, wie beste Freunde es eben handhabten. Jamie hatte sogar ein Lächeln für die Kamera übrig, was eher selten der Fall war. Meist schaute er recht miesepetrig drein, selbst, wenn er gerade seine Freundin im Arm hielt. Besonders glücklich wirkten sie nicht gerade, fand Cari, aber es lag ihm fern, die Liebe der beiden anzuzweifeln. Damit schaltete er sein Mobiltelefon aus, schob es in die Hosentasche zurück und blickte dann Martin an. "Wer darf zuerst?" "Ich, weil ich der Älteste bin!", verkündete Martin zugleich verschmitzt grinsend und kroch auch schon in Richtung Bustür. Cari war es gleich, er konnte auch noch ein wenig warten. Dennoch stieg er schon einmal aus (und stieg damit über Tim, der sich nach wie vor ausgiebig die Rückseite seiner Schlafmaske anguckte) um ein wenig frische Luft zu schnappen. Martin derweil schien tatsächlich kacken zu müssen, so eilig, wie er auf die Kloanlage zumarschierte. Allerdings ahnte dieser da noch nicht, dass ihm der Stuhlgang gehörig vergehen sollte.   Unbehelligt von Jamies abgründigem Tun betrat er den Waschraum, nachdem er die Anlage mit Kleingeld gefüttert hatte und schleuste sich in die freie Kabine. Gerade, als er gegen die Trennwand klopfen wollte, um den noch immer vermeintlich kackenden Jamie ein wenig zu necken mittels eines Spruchs bezüglich Verstopfung, hielt er mit bereits geöffnetem Mund inne und blinzelte verwundert das kreisrunde Loch an, vor welchem sich ein Spalt befand, den ein paar kleine Härchen säumten. Ein Glucksen saß ihm in der Kehle, aber er hielt sich schnell die Hand vor den Mund, um keine verräterischen Geräusche von sich zu geben. Dafür aber dachte er sich seinen Teil, während er sein Geschäft verrichtete. Jamie derweil gab sich der Schmach hin, den plumpsenden Scheißgeräuschen zuhören zu müssen und den entsprechenden Gestank wahrzunehmen. Jetzt zurückweichen konnte er unmöglich, schließlich hätte er damit riskiert, dass die Person auf der anderen Seite der Wand einen Blick durch das Loch warf und ihn erblickte. Er musste also verharren und hoffte, dass es nicht ausgerechnet Cari war, der ihm mit seiner Scheißerei derart die Lust verdarb.   Doch er hätte sich besser über andere Dinge Gedanken gemacht. Wenige Minuten später nämlich waren er und sein dargebotener Arsch nämlich Gesprächsthema zwischen Martin und Cari. "Du glaubst gar nicht, was dort drin vor sich geht", informierte der Bassist den vor der Kloanlage wartenden und Steinchen wegkickenden Drummer ziemlich aufgebracht. Er deutete mit dem Daumen hinter sich. "Die haben ein Glory Hole, Mann." "Ah ja?", hakte Cari teils interessiert, teils etwas verwundert nach und animierte Martin zu einem heftigen Nicken. "Ja", erwiderte er und konnte nun endlich in Ruhe vor sich hin glucksen. "Aber das schärfste kommt erst noch." Er grinste schief. "Jemand scheint Bock zu haben, es zu benutzen." "Oh", machte Cari und zeigte sich nun ebenfalls amüsiert. "Und? War er schön? Hast du gekostet?" "Nein, nein", machte Martin und fuchtelte mit den Händen. "Da hat kein Schwanz dringesteckt. Ein Arsch hat sich vor dem Loch befunden. Ready to fuck." "Wow, da muss aber jemand verzweifelt sein." Staunend kratzte Cari sich den Kopf, nur um urplötzlich inne zu halten und Martin entgeistert anzustarren. "Warte...Jamie ist doch..." Martin, der daran offenbar nicht mehr gedacht hatte, lachte köstlich amüsiert auf. "Du lieber Himmel!", rief er aus und klopfte Cari auf die Schulter. "Hättest du das von ihm gedacht?" Cari rieb sich nachdenklich das Kinn. "Mir war schon klar, dass er das Potenzial zu ner kleinen Schlampe hat." Seine Mundwinkel zuckten. "Aber dass er sich wie eine Hure anbietet und dann auch noch auf nen Kerl aus zu sein scheint...woah." Er hätte es vor Martin niemals zugegeben und er hoffte, dass seine Augen ihn nicht mit einem gewissen Funkeln verrieten, aber diese Gewissheit über die Umtriebigkeit seines besten Freundes setzte ihm gehörig zu. Zumal er Jamie ohnehin ungemein attraktiv fand, ja bisweilen sogar ziemlich heiß, aber da sich solche Gedanken unter Heten nun einmal nicht gehörten, hatte er ihnen nie Luft gemacht und erst recht keinen Vorstoß in jene gewisse Richtung gewagt. Er hatte vermutet, dass Jamie ihm die Hölle heiß gemacht hätte, wäre er ihm gegenüber aufdringlich geworden. Der Sänger mochte im sexuellen Sinne sehr offen sein, das hatte er nur zu oft durchsickern lassen, aber ob er Kerlen wirklich etwas abgewinnen konnte, hatte bislang in den Sternen gestanden. Doch nun schien der Fall klar, und Cari rieb sich insgeheim die Hände. Die kleine, notgeile Nutte würde er sich doch nur zu gerne vorknöpfen. Zumal auch er mit der tourbedingten Notgeilheit zu kämpfen hatte, die mit Wichsen nicht zu besiegen war. Wenn man keine Möglichkeit sah, zu ficken, wollte man es umso dringender tun. Das mochte eine Crux sein, aber war eben nicht änderbar.   "Ich geh dann auch mal aufs stille Örtchen", erklärte er Martin betont lässig und tätschelte ihm den Rücken, während er an ihm vorbeizog. "Vorgewarnt bist du ja", meinte der Bassist schmunzelnd und machte Anstalten, zum Tourbus zurückzukehren. Im Gehen jedoch hob er noch scherzhaft den Zeigefinger. "Lass dich nicht in Versuchung führen!" Cari schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln, welches sich jedoch in ein diabolisches Grinsen wandelte, so wie er durch die Tür trat und damit zu seinem wartenden Jamie. Geil war er bereits reichlich dank seiner überschäumenden Fantasie, und er wurde noch geiler, so wie er das erblickte, von dem Martin ihm erzählt hatte. Wie um alles in der Welt sollte man sich davon nicht in Versuchung führen lassen? Seine Freundin ließ sich schließlich nicht gern von hinten nehmen, Jamie dafür aber offenbar umso lieber, auch wenn Cari ernsthaft bezweifelte, dass er je gefickt worden war. Aber oftmals wusste man schon bevor man etwas ausprobierte, ob es einem gefallen würde oder nicht, schließlich gab es Pornos und zudem noch das eigene Kopfkino, das ohnehin niemals log. Deshalb wusste Cari auch nur zu gut, dass es ihm äußerst zusagen würde, Jamie zu ficken, insbesondere dann, wenn dieser sich benahm wie eine dreckige Schlampe ohne Würde. Das süße Lächeln, welches er vorhin noch auf dem gemeinsamen Foto bewundert hatte, konnte nicht über seine wahre Natur hinwegtäuschen. Und das war das, dem Cari schlichtweg nicht länger widerstehen konnte. Er zog sich seine Hose herunter und wichste sich großzügig an, was eine Sache von einer Minute war, bot sich ihm doch eine schöne Vorlage. Am liebsten aber hätte er noch mehr zu Gesicht bekommen von seinem besten Freund, der so sehnsüchtig auf ihn zu warten schien. Das kleine Loch zeigte ihm leider nichts von seinen Eiern, welche der kleine Drecksack sich ganz bestimmt wieder nicht rasiert hatte, aber genau das hätte ihm in seinem Zustand der Erregung gefallen. Dafür aber spürte er die kleinen Härchen, so wie er seine Bereitschaft dadurch ankündigte, dass er seinen Zeigefinger behutsam durch die dargebotene Spalte führte. Dadurch animiert rückte Jamie sich in Position. Er schreckte nicht etwa aufgrund der ernster werdenden Lage zurück, wie Cari befürchtet hatte. Nein, er schien tatsächlich wild entschlossen, was den Drummer freilich mit sich riss. Jamie schien sich vorbereitet zu haben, denn er war ein wenig feucht und gab recht leicht nach, so wie Cari seinen Finger gegen sein Loch drückte. Noch immer konnte er nicht fassen, was er gerade tat und hätte am liebsten über sich selbst gelacht, denn ein Funken Verstand war ihm noch geblieben. Jedoch verlosch dieser jäh, so wie er sein Glied in die Hand nahm und es durch das Glory Hole in Jamies Glory Hole führte. Ein Gedanke noch durchströmte ihn noch: Das hier war das Beste, was er je getan hatte.   Jamie hatte seine liebe Mühe, um nicht aufzustöhnen oder gar zu schreien, so wie er dieses vermeintlich riesige, harte Monster in sich vordringen spürte. Er fühlte sich mit einem Mal dem Ganzen nicht mehr gewachsen, zudem musste er sich unwillkürlich vorstellen, wie ein hässlicher, widerlicher Typ ihn nun für seine Zwecke benutzte und gar in ihm abspritzen würde, aber lange blieb ihm nicht Zeit, seinen Leichtsinn zu bereuen, denn er driftete ab in den Film, den sein Kopf ihm vorgab und in dem Cari die Hauptrolle einnahm. Er stellte sich vor, wie sein Freund ihn genüsslich fickte, mit kreisenden Hüften und festen, akkuraten Stößen, genau wie jener Kerl sie ausübte, der gerade in ihm war und deutlich spürbar für Jamie wonnevoll in ihm pulsierte. Allmählich fühlte sich das Prozedere deutlich besser an, so gut sogar, dass Jamie sich auf die Lippe biss und sich ein wenig mit Handarbeit behalf, um das Spielchen zu einem schnellen, aber geilen Ende zu führen. Cari derweil hielt sich am oberen Rand der Trennwand fest und donnerte mit dem ganzen Körper wie wahnsinnig geworden gegen die Kabine. Dass er ausgerechnet Jamie, seinen heimlichen Liebling, rammeln durfte, setzte eine Hemmungslosigkeit in ihm frei, die ihn teilweise selbst erschreckte. Er hoffte, dass nichts in seinem Ungestüm zu Bruch ging, aber so recht konnte er nicht darüber nachdenken. Zu heiß und fest war das garantiert bislang ungefickte Loch seines Freundes, zu himmlisch war es, ihm nun endlich ein verzücktes Stöhnen zu entlocken. Aber so richtig knallten bei ihm erst die Sicherungen durch, so wie er der Meinung war, ein leises, gepresstes 'Cari' vernommen zu haben. 'Jamie' hätte er am liebsten erwidert, und dann wäre er zu ihm in die Kabine gekommen, um dort das zu Ende zu führen, was er begonnen hatte. Wie gerne hätte er ihm in diesen leidenschaftlichen Momenten tief in die Augen gesehen. Die flammende Lust in ihnen musste ihm unheimlich gut stehen, und wie gut erst hätte es ihm gestanden, wenn Cari ihn zitternd in den Armen hielt und er sich ihm vertrauensvoll von seiner verletzlichsten Seite zeigte, während er alles um sich herum vergaß. All diese Gedanken begleiteten seine heftigen Stöße, die den süßen Arsch nicht mehr zu schonen wussten und ihm alles abverlangten. Jamie musste aufpassen, dass er nicht das Gleichgewicht verlor, so wie seine Knie bebten in den Vorboten seines Höhepunktes. Sein vermeintlicher Cari erwischte nun immer öfter jenen in Verruf geratenen Punkt, der einen den Wahnsinn in Reinform spüren lassen sollte. Und genauso fühlte es sich an. Schneller als erwartet überkam es Jamie. Überrascht von seinem eigenen Höhepunkt fiel er nach vorn und sank unbeherrscht gen Boden. Die Wange an die Fliesen geschmiegt zuckte er ekstatisch, während er nicht aufhörte, sich zu wichsen. Am Rande nahm er wahr, wie etwas Warmes, Flüssiges auf seine Arschbacken troff und fühlte sich endgültig wie die Hure, die er war.   Cari hatte nicht erwartet, dass Jamie derart abgehen würde, aber im Grunde war seine Reaktion nicht verwunderlich. Erstens hatte er deutlich bewiesen, wie ausgehungert er war und zweitens kannte er dieses hemmungslose Verhalten seitens des Sängers bereits von der Bühne. Klar, dass er beim Sex ebenfalls heftig ausrastete, was dem Drummer noch mehr Appetit auf seinen Freund machte. In den Nachwehen seines Höhepunktes war er sich sicher, dass dieses Luder in Zukunft regelmäßig spüren würde können, wie scharf er auf es war. Und dass es noch sehr oft für und mit ihm kommen würde.   Sich beschmutzt und gewissermaßen auch schuldig fühlend rappelte Jamie sich auf und wischte sich die besudelten Arschbacken mit Klopapier sauber. Er wollte gar nicht darüber nachdenken, wegen wem er sich wohl so heftig vergessen hatte, und erst recht wollte er seinem Gespielen nicht über den Weg laufen. So beschloss er zu warten, bis der andere die Kabine verlassen hatte, aber in dem Moment klopfte es auch schon an seine Tür. "Komm raus", tönte eindeutig Caris Stimme, was Jamie zusammenzucken ließ. Da das, was ihm gerade durch den Kopf ging, zu schön anmutete, um wahr zu sein, beschloss er, seinen Ohren nicht zu trauen, die ihm bestimmt nur etwas vorgaukelten, weil er es sich so wünschte. Deshalb reagierte er auch zuerst nicht, was aber nur dafür sorgte, dass das Klopfen stärker und dringlicher wurde. "Süßer, ich warte." Unverkennbar gehörte diese Stimme seinem besten Freund. So wenig Jamie auch daran glauben wollte, er war sich nun so sicher, dass sein Herz förmlich zu rasen begann. Und obwohl ihm etwas schwindelte, ließ er die Verriegelung aufschnappen. Die Tür tat sich langsam auf, und nun stand er Cari gegenüber, der ein schiefes Grinsen für ihn übrig hatte. "Meine kleine Sau", raunte er süffisant und zog den verdutzten Jamie an sich, berührte hastig seinen Rücken, seinen Po und schob seine Hand über seinen Nacken empor in sein Haar. In diesem Moment holte er all das nach, was er schon so lange einmal tun wollte. "Wieso hast du mir nie was gesagt?" "Weil ich nie geglaubt hätte, dass du das wollen könntest", hörte Jamie sich selbst sagen, während er sein Gesicht erleichtert an Caris Hals schmiegte. Der Drummer erwiderte darauf nichts, denn ihm war es schließlich genauso gegangen. Der Wunsch nach Intimität und Sex war zwar groß gewesen, aber er hatte ihm dennoch nicht genügend Hemmungen gekostet, um den Vorstoß zu wagen. Zu sehr hatten sie um ihre Freundschaft gefürchtet, welche die Offenbarung einer einseitigen Lust vielleicht nicht überlebt hätte. Doch das Schicksal hatte ihnen bewiesen, dass es keinen Grund für ihre Bedenken gab. Und deshalb konnten sie sich nun in den Armen halten, als beste Freunde mit einem ganz besonderen Geheimnis.   Kapitel 38: One Day ------------------- One Day     Etwas schreckte Cari jäh aus seinem Halbschlaf. Eine Berührung, zart wie ein Lufthauch nur, aber doch so eindringlich, dass sie prompt seine Gedanken erreichte. Denn auch wenn er gewollt hätte, er hätte seinen Freund nicht ignorieren können. Schon immer bestand eine ganz besonders innige Verbindung zwischen den beiden Männern, aber erst seit ein paar Monaten konnten sie sich dieser uneingeschränkt hingeben. Und dieses Dürfen hatte Cari für alles, was Jamie tat, sensibilisiert. Jede Berührung, auch wenn sie so klein war wie jene, die gerade stattfand, wenn sie von vorwitzigen Fingern ausgeführt wurde, die seinen Oberarm strichen, versetzte ihn in eine Art süßen Ausnahmezustand. Zu groß war das Glück, diesen wundervollen Mann lieben zu dürfen. Zu bedeutend jedes Detail, als dass es ihm nicht den Schlaf geraubt hätte. "Cari", säuselte es auch schon im nächsten Moment nahe seines Nackens; nun streichelte ihn auch noch jene tiefe Stimme, die er so begehrte und an der er sich kaum sattzuhören vermochte. "Schläfst du?" "Nö", gab der Drummer von sich, was in Jamies Ohren jedoch sicherlich mehr wie ein unwirsches Brummen klang. Sonderlich zur Kommunikation aufgelegt war Cari um diese Uhrzeit nicht mehr. Wahrscheinlich war es schon weit nach Mitternacht. Tim pennte schließlich schon seit einer Weile, den gleichmäßigen, leicht pfeifenden Atemzügen nach zu urteilen, die von der Couch her drangen. Noch mochte die Müdigkeit den schläfrigen Drummer in festem Griff halten, doch sie war endgültig passé aufgrund des süßen Schrecks, den Jamies Hand ihm bescherte, als sie um seine Hüften herumwanderte und sich unter sein Shirt stahl. Wie ein elektrischer Stromstoß traf ihn diese Sensation, mit einer kaum gekannten Heftigkeit. Seine Liebe hatte ihn so sensibel gemacht, von Kopf bis Fuß. Und doch legte er seine eigene Hand schnell auf Jamies und holte sie unter seinem Shirt hervor. Dies jedoch deutete Jamie nicht als Zeichen der Abwehr, ganz und gar nicht; da waren plötzlich seine weichen Lippen, das kleine, metallene Piercing, das den Rand seines Ohrs koste und vor allen Dingen dieser verführerisch warme Atem, der seine Sinne schwer benebelte. Aber vor allen Dingen wirkte die Nähe seines Freundes wie ein Bann. Dessen Duft mischte sich mit dessen Stimmfarbe, als er ein leises, amüsiertes Brummeln von sich gab, und seine Körperwärme schien in Caris Augen das heimeligste zu sein, in das er sich je gekuschelt hatte. Von Herzen liebte er seinen Freund. Aber trotzdem oder vielleicht gerade deswegen rückte er von ihm ab, als Jamies Zunge nun auch noch begann, über die empfindliche Haut direkt hinter seinem Ohr ihre Kreise zu ziehen. "Lass", raunte Cari wenig angetan klingend. "Nicht das schon wieder..." Anstatt, dass Jamie nachhakte, was Cari mit diesen Worten meinte, glaubte der Drummer zu hören, wie sein Freund sich auf den Rücken drehte und resigniert aufseufzte. "Mann ey", jammerte er dabei, und Cari betrachtete alsbald die Silhouette seines schönen Gesichtes, als er sich zu seinem Freund drehte. "Du bist schlimmer als meine Ex mit Migräne, ehrlich." Cari gefiel es ja selbst nicht, Jamie schon zum wahrscheinlich fünften Mal einen Korb zu geben, wenn er des Nachts einen Annäherungsversuch startete. Er konnte verstehen, dass Jamie mürrisch reagierte. Schließlich nahm Sex schon immer einen großen Teil seines Lebens ein, welchen er jedoch nie hatte angemessen ausleben können mit einer Frau an seiner Seite. Dementsprechend groß musste sein Nachholbedarf sein. Und nun kam Cari und ließ ihn sich nicht holen, was er so lange begehrte.   "Wann gedenkt der Herr denn, es endlich zu tun?" Jamies Blicke hatten sich auf Cari geheftet und forderten eine Antwort. So unangenehm es Cari auch sein mochte, er musste ihn erneut vertrösten. "Solange wir keine eigene Bude haben, wird daraus nichts", flüsterte er und rückte näher an seinen Freund heran, schmiegte gar beschwichtigend seinen Kopf an Jamies Schulter, doch der Sänger ließ sich heute nicht wie sooft davon besänftigen. Er legte nicht etwa den Arm um seinen Freund, sondern verschränkte ihn mit dem zweiten vor der Brust, während er schmollend gen Decke starrte. "Du willst gar nicht mit mir schlafen", stellte er schließlich fest, was Cari zu sofortigem Protest bewegte. "Sicherlich will ich das." Sein Blick wanderte hinüber zu dem Berg, der sich auf der Couch aufgetürmt hatte und den Tim bildete, jener holde Freund, der ihnen trotz Einzimmerwohnung Asyl gewährt hatte, nachdem sie von ihren Exfreundinnen herausgeschmissen worden waren. Dieses Schicksal hatten die beiden Männer schließlich billigend in Kauf genommen, als sie wegen einander mit den Frauen Schluss gemacht hatten. Denn um ihre große Liebe endlich in den Armen halten zu können, hätten sie wahrscheinlich vor nichts zurückgeschreckt. "Ich hab nur überhaupt keinen Bock darauf, quasi in Tims Anwesenheit-" Nun schaute Jamie ihn wieder an und dieses Mal so anklagend wie noch nie. "Du findest mich nicht sexy, gibs zu." "Sei ruhig!", entgegnete Cari nun entsprechend ärgerlich aufgrund dieser absurden Anschuldigung und hätte Jamie am liebsten die Hand auf den Mund gepresst. "Natürlich finde ich dich sexy, schließlich habe ich Augen in meinem verdammten Kopf!" Dass er bei seiner Verteidigung selbst ziemlich laut wurde, fiel ihm zu spät auf. Tim aber schlief noch immer, er drehte sich nur auf die andere Seite. Auf der er schließlich wohlig zu schnarchen begann. Wie konnte Jamie nur ernsthaft annehmen, dass Cari ihn nicht attraktiv fand? Hätte er sich selbst mit den Augen seines Freundes gesehen, hätte er ganz sicher nie wieder daran gezweifelt. Denn Cari konnte sich bekanntlich kaum sattsehen an den Vorzügen seines Mannes. Dessen Haar war freilich eine absolute Wonne und dessen Gesicht von einer einzigartigen Schönheit, ganz zu schweigen von Jamies Körper, der Cari schon so manch wonnigen Gedanken hatte fassen lassen. Tattoos und Muskeln waren nun wirklich nichts, was Cari nicht anziehend fand. Ganz im Gegenteil.   Noch immer schaute Jamie reichlich argwöhnisch und zog dabei skeptisch die Augenbrauen in die Höhe. "Du bist aber nicht asexuell, oder?" Cari runzelte ebenfalls die Stirn. "Seh ich so aus?" Jamie zuckte nur die Achseln. "Das ist ja das Schlimme: Du siehst aus wie der geilste und wildeste Stecher auf Erden, aber der Schein kann ja trügen." Den Drummer beschlich der Verdacht, dass Jamie nun auf die Tour versuchte, ihn zu einem Stelldichein zu überreden; schließlich konnte ein Kerl, der etwas auf sich und seine Liebhaberkünste hielt, so eine Behauptung nicht einfach kommentarlos auf sich sitzen lassen. Und tatsächlich hätte Cari Jamie, in dessen schöne Augen sich etwas ungemein Lauerndes eingeschlichen hatte, nur zu gerne mit vollem Körpereinsatz bewiesen, dass der Schein ganz und gar nicht trog und dass er es besser als jeder andere geschafft hätte, Jamie rundum glücklich zu machen. Selbst Frauen, welche er längst nicht so scharf fand wie seinen neuen und ersten Freund, hatte er stets zufriedenstellend gevögelt, zumindest hatte sich nie eine beschwert. "Spatz", setzte Cari zu einer erneuten Beschwichtigung an und umfasste Jamies auf dem Bauch ruhende Hand mit seinen eigenen, während er seinen sichtlich enttäuschten Freund ermutigend ansah. "Sobald wir keinen Zuschauer mehr haben, fick ich dich so hemmungslos, dass dir der Mund offen stehen bleibt und das Atmen vergeht, ja?" Nach wie vor zeigte Jamie sich unbeeindruckt. "Bis wir eine eigene Wohnung gefunden haben, vergehen garantiert noch Wochen oder Monate." Ein herzerweichender Schmollmund formte sich aus Jamies Lippen, was in Cari das Bedürfnis weckte, ihn unverzüglich zu küssen, bis seine Zuckerschnute fast taub wurde, aber diese Tat hätte nicht unbedingt zu der Situation gepasst. Und Jamie auch nicht erweicht. "Sorry", murmelte Cari deshalb entschuldigend, was den Sänger tief durchatmen ließ. "Bis dahin ist mir ganz sicher der Schwanz abgefallen, weil er den Eindruck gewonnen hat, dass er nicht mehr gebraucht wird." "Unsinn." Nun konnte Cari es sich doch nicht mehr verkneifen und drückte Jamie wenigsten einen tröstenden Kuss auf die Wange. Worauf Jamie jedoch nicht einging. Seine Augen tasteten noch immer nachdenklich die Decke ab. "Dann lass uns Tim halt ins Bad sperren, wenn du nur wegen ihm nicht kannst und willst", schlug er lässig vor. "Zu zweit kriegen wir ihn bestimmt fort, schließlich hast du genauso fette Bizepse wie ich." Cari musste amüsiert glucksen, so wie er das hörte. "Für Sex würdest du auch über Leichen gehen, was?" Ungerührt nickte Jamie, und nun sah er Cari endlich wieder in die Augen. Sie waren erfüllt mit der tiefen Liebe, die er trotz der Schmach für seinen Freund empfand. "Mir reicht es eben nicht mehr, nur davon zu träumen", meinte er und lehnte seine Schläfe gegen die Stirn Caris, ehe er ihre Finger miteinander verschränkte und die beiden verschlungenen Hände nachdenklich betrachtete. "Seit Jahren habe ich diese Fantasien, und nun, wo wir endlich die Möglichkeit hätten, sie Wirklichkeit werden zu lassen, steht uns irgendein dummes Problem im Weg..." Abermals blickte er Cari aus großen Augen entschlossen an. "Ich will dich, Cari. Wenn du jede Nacht neben mir liegst und ich deshalb ganz aufgewühlt bin, aber ich nicht darf, dann ist das-" "Scheiße, ich weiß", stimmte der Drummer ihm zu und küsste ihn erneut federleicht auf den Wangenknochen. "Ich will es doch auch. Und weil du etwas ganz Besonderes für mich bist, soll unser erstes Mal eben auch etwas ganz Besonderes werden. Vor allen Dingen möchte ich, dass wir uns Zeit nehmen können und nicht fürchten müssen, erwischt zu werden." Er sah Jamie ebenfalls tief in die Augen. "Verstehst du das?" "Ja", erwiderte der andere, wirkte aber nach wie vor betrübt. "Trotzdem ist es blöd." Cari, wohl wissend, wie sein Freund sich fühlte, strich ihm behutsam die Haare aus dem Gesicht und schloss ihn dann in seine Arme, um ihn ganz fest an sich zu drücken. "Ich versprech dir, dass es nicht mehr lange dauern wird", hörte er sich selbst sagen, und es verwunderte ihn nicht, dass Jamie daraufhin zweifelnd den Blick hob. "Das sagst du nur so", meinte er, doch das stimmte nicht. In Caris Kopf war aus der Not heraus ein Plan entstanden. "Wirst schon sehen", erwiderte er zuversichtlich, und dann verschloss er Jamies Lippen mit einem verheißungsvollen Lächeln, damit der andere nicht noch weitere Fragen bezüglich der aufkeimenden Überraschung stellen konnte.     *     'Kannst du mal schnell in den Proberaum kommen? Ich brauche deine Hilfe. C.' Jene nicht sonderlich vielsagende Nachricht hätte Jamie im Grunde herzlich gerne ignoriert, aber die Schmetterlinge, die der Absender dieser Worte in seinen Bauch gepflanzt hatte, ließen es nicht zu, Cari irgendeinen Wunsch abzuschlagen. Seine Liebe, jung und frisch wie sie war, sorgte dafür, dass er sich seinem Freund absolut nicht entziehen konnte und er alles für ihn getan hätte. So lud er sogar Tim, Martin und Rikki kurzerhand aus, die heute eigentlich offiziell auf das frischgebackene Paar anstoßen wollten, denn er vermutete, dass eine Zusammenkunft im Proberaum einiges an Zeit in Anspruch nehmen würde. Schließlich bedeutete ihnen die Musik zu viel, um Probleme nur zwischen Tür und Angel zu diskutieren. Wahrscheinlich wollte Cari Jamies Meinung bezüglich eines neuen Textes für einen Song oder auch eines Rhythmus hören. Meist war der Sänger der Erste, der in kreative Schaffensprozesse eingeweiht wurde. Denn gegenüber ihm war es Cari nicht peinlich, falls er tatsächlich Mist verzapft hatte. Zudem bedeutete ihm Jamies Meinung am meisten von allen, auch wenn er das nie zugegeben hätte. Aber die Band war eben ihr gemeinsames Baby, daran ließ sich nicht rütteln. Sie waren die einzigen verblieben Gründungsmitglieder. Und das schweißte sie noch enger zusammen.   So machte Jamie sich auf den Weg, trotz der dürftigen Infos bezüglich Caris Problem. Zum Glück befand sich der Proberaum nur ein paar wenige Straßen weiter in einem nicht sonderlich wohnlichen Hinterhaus, weswegen er schon nach einer Viertelstunde eintrudelte. Gerade, als er die Hand auf die Türklinke legen wollte, kam ihm jemand zuvor und verdeckte ihm mit den Händen die Augen. "Mann!", rief er vor Schreck aus und versteifte sich unwillkürlich, denn ihm wurde erst klar, wer sich hier einen Scherz mit ihm erlaubte, als es hinter ihm zu kichern begann. "Entspann dich, Süßer, ich bins bloß", redete Caris amüsiert klingende Stimme auf ihn ein, welche ganz nah an seinem Ohr erklang und ihm trotz seines donnernden Herzen eine Gänsehaut die Arme herunterrieseln ließ. Sehen konnte er nach wie vor nichts, aber das fand er inzwischen weniger schlimm. Denn in Caris Obhut fühlte er sich stets sicher und geborgen. Dafür begann ihn das Ganze nun recht neugierig zu machen. "Was soll das werden?" Er klang ungemein gespannt, was Cari wiederum äußerst optimistisch stimmte. Jamie würde die Überraschung gefallen, daran bestand kein Zweifel. "Finds doch raus", gab er sich geheimnisvoll und machte, die Hände noch immer über die Augen seines Liebsten haltend, einen Schritt vorwärts, nachdem er die Tür hatte aufspringen lassen. "Du musst mir nur vertrauen." "Mach ich", beschloss Jamie und setzte tapsig einen Schritt vor den anderen, in der Hoffnung, dass Cari ihm sagen würde, wenn ein Hindernis vor ihm auftauchte. Aber im Grunde zweifelte er daran kein Bisschen. Cari mochte ein schadenfroher und manchmal etwas frecher Freund sein, doch Jamie wusste, wann er sich auf ihn verlassen konnte. Denn er wusste auch, dass Cari nur sein Bestes wollte. Immer.   Sein Herz klopfte noch immer relativ heftig, aber nun nicht mehr wegen des abklingenden Schrecks, sondern aus purer Vorfreude. Er war sich so sicher, dass Cari etwas Spannendes ausgeheckt hatte, und er fühlte sich in seiner Annahme bestätigt, so wie er die ungewohnte Wärme fühlte, die in ihrem eigentlich so ungemütlichen Proberaum herrschte. Und dann nahm Cari auch schon seine Hände runter und gab sein Geheimnis preis. "Augen auf." Das tat Jamie. So wie er die Lider hob, tauchte das sonst reichlich triste Zimmer auf, welches heute jedoch in einem ganz neuen Glanz, ja in einem regelrechten Zauber erstrahlte. Direkt vor Caris Schlagzeug war eine Luftmatratze aufgebaut worden, die genügend Platz für zwei Personen bot. Über und über war sie mit Rosenblüten bestreut, während sie zahlreiche Kerzen umsäumten, die für Licht in der Dunkelheit sorgten. Und für die schöne, romantische Atmosphäre, die Jamie sich dezent fassungslos zu seinem Freund umdrehen ließ. "Das...das ist-" "Ich weiß schon, du bist keine Frau", lächelte Cari versöhnlich und nahm Jamies Hände in seine. "Deshalb hab ich auch lange überlegen müssen, ob ich die Nummer tatsächlich abziehen soll." Sein rechter Mundwinkel zuckte. "Du findest es aber nicht albern, oder?" "Was?" Jamie schaute ihn unverwandt an, dann schüttelte er hastig den Kopf. "Nein, gar nicht. Aber", er schmunzelte verwegen, "erzähl es nicht den anderen, okay?" "Niemals", versprach Cari. "Was hier und heute passiert, bleibt auch hier." Jamie ahnte, was seine Worte bedeuteten. Er bezog sie sofort auf seinen innigsten Wunsch und jubilierte innerlich vor Glück, als sein lieber Freund ihn in einen zunächst sanften und zärtlichen, dann jedoch immer ungestümer werdenden Kuss zog. Das Verlangen, welches Cari empfand, wog ganz genauso schwer wie jenes, das Jamie seit Wochen zu schaffen machte und auch jetzt wieder in ihm aufstieg. Und es machte sich umso heftiger bemerkbar, als er seine Hände auf die Hüften Caris legte und sich an ihn schmiegte in ihrem Kuss, denn er wusste, dass es endlich sein durfte. Dass sie heute nichts und niemand mehr aufhalten konnte. Dass diese Nacht nur ihnen und ihren Gefühlen gehören würde.   Irgendwann nahm Cari Jamie bei der Hand und zog den noch immer etwas vor Lust benommenen Sänger mit sich in Richtung der Matratze, wobei ein verheißungsvolles Lächeln seine Mundwinkel umspielte. Jamies Beine trugen ihn seinem Freund hinterher, und gemeinsam ließen sie sich auf den weichen Schaumgummi fallen, der unter ihrem Gewicht nachgab und sie gleichsam lächeln ließ. Jamie fand sich unter Cari wieder, und als der andere ihm in die Augen schaute, glitzerten in seinem Blick tausend Sterne in dem Grün seiner Iris mit dem flackernden Licht der Kerzenflammen um die Wette. Was Jamie nicht wusste, war, dass seine Augen ein Ebenbild jener Caris waren. Und was er ebenfalls nicht wusste, war, dass sie ihn in Caris verliebten Augen noch schöner machten, als er ohnehin schon für ihn war. Sein Jamie wirkte wie von einer ungekannten Magie ergriffen, mit welcher er allein ihn versehen hatte, und das war der schönste Aspekt von allen. Von seiner Zuneigung überwältigt küsste er seinen Freund erneut, doch dieses Mal begannen sie gar nicht erst unschuldig, denn Jamie öffnete seine Lippen, so wie Cari sich zu ihm niedersenkte und empfing ihn mit seiner wendigen Zunge, die nach ihrem liebgewonnen Spielgefährten suchte. Natürlich sollte sie diesen finden, gab es für Cari doch kaum etwas Schöneres und Sinnlicheres als einen innigen, tiefen Kuss, der er mit seinem Freund teilen konnte. So tanzten ihre Zungen gierig und unermüdlich miteinander, trafen sich ihre Spitzen und berührten sich mal auch nur sehnsüchtig, um sich Lust auf mehr zu machen. Jamie hatte oft von sich behauptet, dass er nicht besonders gut küssen könne, aber Cari spürte am eigenen Leib, dass dem nicht so war. Jamie konnte fantastisch küssen, wenn er es von ganzem Herzen tat. Er vermochte es so gut mit seinem Spiel aus der richtigen Mischung aus Zurückhaltung und Offensive, dass Cari schon bald die drängende Lust in seinen Lenden wahrnahm, welche sich ganz eng gegen die seines Freundes drückten. Sie sahen sich tief in die Augen, die Lippen noch immer feucht schimmernd im Schein des Kerzenmeeres. "Du alter Romantiker", hauchte Jamie mit rauer Stimme und fuhr mit den Fingern in Caris langes Haar, massierte mit den Nägeln seine Kopfhaut. "Wer hätte gedacht, dass du...so sein kannst?" "Tja", verkündete Cari nicht ohne Stolz mit einem verschmitzten Lächeln. "Da siehst du mal, wie viele Facetten ich aufzuweisen habe." Etwas in Jamies Blick veränderte sich, wurde wilder, fast lasziv. "Kannst du mir noch mehr deiner Facetten zeigen?", wollte er wissen, was Cari schmunzeln ließ. "Welche willst du denn sehen?" Jamie musste natürlich nicht überlegen. "Den ausdauernden Stecher." Mit etwas anderem hatte Cari nicht gerechnet. Das Ganze hatte er schließlich hauptsächlich deshalb arrangiert, um Jamie, aber auch sich selbst eine Möglichkeit zu geben, dem zurzeit drängendsten Bedürfnis nachkommen zu können. Dass dies mit Blumen und Kerzenschein einherging war wiederum fast schon typisch männlich. Schließlich musste man die meisten Frauen erst süßlich bezirzen, damit sie mit einem in die Kiste stiegen. Jamie hätte sicherlich auch keine sonderlich atemberaubender Rahmen benötigt, aber die Situation sowie der Abend sollten Jamie würdig sein, wo er doch der wundervollste Mensch war, dem Cari je begegnet war.   Der Sänger sollte ein für alle Mal bekommen, wonach es ihm gelüstete. Mit einer Spur aus Küssen, die sich seinen Oberkörper hinabbahnte, nachdem Cari ihm kurzerhand seines Shirts beraubt hatte, zauberte er ihm zufriedenes, ja beinahe seliges Lächeln aufs Gesicht. Ein Zeichen des Triumphes stellte dies dar, eindeutig, denn Jamie hatte gewonnen und wurde verwöhnt, so wie er es wollte und wie er es auch verdiente. Cari hätte diesem Mann, dessen Schönheit sich mit nichts vergleichen ließ, alles gegeben, so wie er entspannt unter ihm lag, die langen Haare sich wie schwarze Seide auf der Matratze ausbreitend. In dem Drummer pochte der Wunsch, jeden Zentimeter seines Freundes zu würdigen und zu erkunden, und die Sehnsucht kribbelte in seinen küssenden Lippen ebenso sehr wie in seinem Unterleib. Der Geschmack salziger Haut vermischte sich mit dem süßen Klang tiefen Stöhnens, welches jedoch nicht nur aus Jamies, sondern auch aus seiner Kehle drang, schließlich machte der Sänger nicht davor Halt, Cari ebenfalls an jeder nur erdenklichen Körperstelle zu berühren. Es war ein fahriges Anfassen, ein Zerren an Klamotten, die nur störender Ballast waren und welche alsbald ihren Weg auf den Boden fanden. Das Einzige, was sie irgendwann noch trugen, war ihr verzücktes Lächeln, das so vielen verschiedenen Gefühlen geschuldet war, welche jedoch eine Einheit bildeten. Und dann war da noch der Glanz in ihren Augen, der ein bloßes Spiegelbild dessen war, was der jeweils andere dachte und empfand. "Du bist so schön", stellte Cari überwältigt fest, während er seinen Freund in seiner vollen Pracht bewunderte und sich kaum entscheiden konnte zwischen bloßem Schauen und dem Anschmiegen an dessen nackten Körper, den er so begehrte wie noch nie einen zuvor. "Und du erst", befand Jamie mit vor Erregung bebender Stimme. Trotz der Lust waren seine Fingerspitzen jedoch zärtlich geblieben. Sie ließen es sich nicht nehmen, über die tätowierte Brust des anderen zu fahren und diesem Wunder zu huldigen, was sein Geliebter für ihn war. Endlich konnte er ihn so berühren, wie er den schönsten Mann auf der Welt berühren wollte, ja musste, wenn er seine Träume endlich wahrmachen wollte. Jamie war nicht verborgen geblieben, dass Cari etwas zögerlich geworden war, während er sich mit Berührungen an seiner Schönheit labte, weswegen er ihn bald fragend anschaute. Dadurch aufgefordert begann Cari zu sprechen. "Wer ist nun eigentlich oben und wer unten?" Jamie rangen die Gedanken seines Freundes ein Lächeln ab. Und da er sah, dass Cari wirklich besorgt bezüglich ihrer einzunehmenden Position war, legte er ihm behutsam eine Hand auf die Wange und entschied sich rasch. "Es macht mir nichts aus, unten zu liegen", meinte er, und dann erwuchs ein warmes, zuneigungsvolles Lächeln auf dem Gesicht des eigentlich so kecken Jamies. "Mit dir stelle ich mir alles schön vor." Cari, ergriffen von diesem Geständnis und sich darüber zudem sehr erfreut zeigend, schlang übermütig die Arme um seinen Jamie und schmiegte sich an ihn. So fühlte es sich auch für ihn am richtigsten an. Er liebte es, wenn Jamie sich ihm vertrauensvoll hingab, ja sich ihm förmlich schenkte, und genauso liebte er es, förmlich von ihm Besitz zu ergreifen. Er hatte ihn in der Hand, und jedes Stöhnen, jedes heiße Keuchen, das Jamies Lippen verließ, war ihm geschuldet. Als er sich abermals an ihm hinabküsste, aber dieses Mal, um seinen Freund um den Verstand zu bringen, prickelte das Glück, aber auch die Erregung in seinem Bauch, so wie sich die Muskeln Jamies anspannten in seiner Lust, die er ihm zu bereiten vermochte. Seine Zunge tauchte in den offenen Nabel seines Freundes, machte aber dort noch lange nicht halt. Es dauerte nicht lange, bis sie eine andere, kleine Kuhle fand, die es ausgiebig zu verwöhnen galt, wenn er eins mit seinem in der schwulen Liebe noch unerfahrenen Mann werden wollte. Er gab Jamie die Hand, als dieser es vor Lust nicht mehr auszuhalten drohte. Mit ineinander verschränkten Fingern genossen sie den Wahnsinn gemeinsam, den Cari nur mit seiner wendigen, feuchten Zunge und seinen einfühlsamen Lippen zu entfachen wusste. Das Gute war, dass Jamie nach Herzenslust Stöhnen und Schreien konnte, schließlich würde ihn niemand außer Cari hören können. Und für diesen waren jene Laute bloße Anfeuerungen, der Ausdruck des Verlangens nach Mehr, nach immer besseren und intensiveren Sachen, die nur er seinem Freund zu schenken vermochte. Nach der Zunge kam ein Finger, dann ein zweiter, und schon diese beiden Tunichtgute sorgten dafür, dass Jamie sich zu winden begann, vollkommen ungehemmt, ja frei. So wie Cari ihn unermüdlich fingerte, erkannte er jene Leidenschaft in dem sich räkelnden Körper wieder, die Jamie sonst nur auf der Bühne an den Tag legte. Dieser Mann war zur Hingabe geboren, empfand er doch intensiv und wusste, wie man genoss. Aber auch Cari wusste, wie man schöne Dinge würdigte, auch wenn er es auf andere, subtilere Weise zeigte als sein sich vollkommen fallenlassender Freund. Es war seine Aufgabe, Jamie aufzufangen, denn so wie sonst die Musik der Gegenstand seiner Leidenschaft war, so war es heute er.   Cari befand es als am einfachsten und zugleich am gefühlvollsten, wenn Jamie auf dem Rücken liegen blieb und er sich gleichzeitig auf und in ihn schmiegte. Er wollte seinem Freund in die Augen sehen, während sie dem Wahnsinn gemeinsam näherkamen. Und so drückte er die Schenkel Jamies weiter an dessen Körper, nachdem er sich mit Gleitgel auf die Vereinigung vorbereitet hatte, um besser in ihn vordringen zu können. Er sah, dass seinem Freund förmlich die Luft wegblieb und er ihn fassungslos, ja bisweilen flehend anschaute, während er ihn behutsam durchbrach. Eine schier entschlossene Gier zeichnete sich in seinen Augen ab, die Cari zum Weitermachen drängte. Und der Drummer hatte auch kein Interesse daran, innezuhalten. Nicht jetzt. "Atmen, Süßer", wisperte er Jamie hastig zu und hob dessen Kinn, damit er ihm in die Augen sah. "Schön atmen." Jamie gehorchte artig und holte tief Luft, um schon im nächsten Moment aufzustöhnen und den Kopf in den Nacken zu werfen. Er liebte, was Cari mit ihm tat, schon jetzt tat er es. Und dabei war der Drummer kaum mit voller Länge in ihn geglitten. Sie sahen sich schließlich an. Sekundenlang. Dann begann Cari sich langsam zu bewegen. Noch immer ließen sie sich nicht aus den Augen. Wie in Trance gefangen wirkten die beiden Männer, während die Lust immer größer wurde, desto schneller Cari seine Hüften gegen den Po seines Freundes schnellen ließ. Er steigerte das Tempo weiter und weiter und fickte Jamie wie im Fieberwahn, voll entschlossenen Blickes und begierig darauf, mit und für ihn zu kommen. Die Gewissheit, dass er Herr über die Lust seines Freundes war, bereitete ihm einen regelrechten Höhenflug, galt jeder Schrei, welcher erklang, doch nur ihm. Er genoss es, Jamie seinen Namen ausrufen zu hören, und zum Dank dafür bewegte er sich schneller, stemmte die Hände links und rechts von Jamies Kopf gegen die Matratze und gab sich seiner animalischen Seite hin. Schweißperlen rannen ihm über die Stirn und glitzerten auf seiner Brust als Zeugnis dessen, dass er seinem schönen Jamie die Nacht seines Lebens bereitete, mit der ganzen Kraft und Ausdauer, die in ihm steckte. Dass er diesen wilden und unzähmbar wirkenden Mann beobachten konnte, wie er sich, vollkommen außer sich seiend, vergaß und unbeherrscht kam, war das, was er sich immer gewünscht hatte. Dies waren seine einzigen Gedanken, als er schwer und erschöpft auf seinem keuchenden Freund zum Liegen kam und die heiße Lust langsam abflaute und vorerst noch die Liebe übrig ließ, die die beiden Männer füreinander empfanden, während sie den Moment Arm in Arm gemeinsam genossen. Kapitel 39: Plunge Into The Unknown ----------------------------------- Plunge Into The Unknown     Freilich gab es keinerlei Vergleich zu einem Silvester in Stockholm. Dort bot sich schließlich die Möglichkeit, das Spektakel um Mitternacht und weit darüber hinaus inmitten der freien Natur zu genießen. In den Himmel steigende Raketen, die die Kunde über das neue Jahr weit in die Welt hinaustrugen, ließen sich von einem Hotelzimmerfenster aus wesentlich schlechter beobachten. Aber damit konnten Jamie und Cari leben - in dem gerade erst angebrochenen Jahr würde es wieder eine Silvesternacht geben, die sie dann hoffentlich wieder zu Hause verbringen konnten. Die Musik ging jedoch vor, und deshalb genossen sie den Neujahrsmorgen so gut es ging fernab von Zuhause - natürlich mit einem Bier in der Hand.   "So ein junges Jahr und so alte Marotten." Keiner der beiden wusste mehr so recht, an dem wievielten alkoholischen Getränk sie sich bereits festhielten; Fakt war lediglich, dass ihre werten Bandkollegen bereits in ihren Betten schlummerten und Sänger und Drummer die einzigen Verbliebenen in der Welt der Wachen waren. Jamie bemerkte, dass Cari ihm einen amüsierten Blick zuwarf, so wie er die Flasche abermals an seine Lippen setzte und einen großen Schluck zu sich nahm. Dann ließ er sie sinken, wobei auch seinen Mund ein Lächeln umspielte. "Ich würde mir niemals vornehmen, mit der Trinkerei aufzuhören", erklärte er seinem Kumpel, welcher trotz der späten Stunde, der Strapazen der vorangegangen Tage und dem übermäßigen Alkoholkonsum noch erstaunlich fit aussah. "Das wäre Schwachsinn. Ich würde vielleicht zehn Minuten ohne Bier leben können. Und vielleicht fünf ohne Jack." Jamie wusste genau, dass es seinem Freund in dieser Beziehung nicht anders ging. Der Alkohol war sein Verbündeter. Der Teufel, dem er seine Seele bei einem Pakt verschrieben hatte. Deswegen sagte er auch nichts dazu. Aber er blieb dennoch beim Thema. "Hast du denn überhaupt irgendwelche Vorsätze für das neue Jahr?" Jamie gluckste versonnen. "Ich habe mir vorgenommen, etwas Neues auszuprobieren." Er knibbelte an dem Etikett seiner Flasche herum. "Was, das weiß ich noch nicht..." "Komm mit mir zum Bungeejumping", schlug Cari trocken vor, doch das ließ Jamie nur lachen und abwehrend die Hände heben. "Nee, danke, stirb du mal lieber alleine." Ungerührt hob der Drummer die Flasche an seine Lippen, über die vorher aber noch ein herzliches 'Angsthase' kam. Dafür erntete er einen Faustschlag gegen den Oberarm, welcher dafür sorgte, dass er die Hälfte seines Bieres fast über sein Shirt vergoss. Aber selbst das hätte ihn nicht gekümmert. Genauso wenig wie es Jamie kümmerte, dass sein Freund ihn einen Angsthasen nannte. Cari durfte das. Denn Cari würde es wohl nie schaffen, dass Jamie sich ernsthaft von ihm beleidigt fühlte. Es gab schlichtweg nichts, was an der Gewissheit, dass der Drummer ihm zugeneigt war, zu rütteln vermochte. "Und du?", wollte Jamie nach einer kleinen Weile des Schweigens wissen, in dem sie nur dem Zischen der aufsteigenden Raketen da draußen zugehört hatten. "Hast du irgendwelche noblen Vorsätze? Willst du vielleicht versuchen, weniger zu fluchen?" Cari tippte sich als Erwiderung darauf förmlich empört an die Stirn. "Seh ich so aus?" Er lachte auf. "Nee, nee, du. Ich habe ein viel zu großes Herz für Schimpfworte. Mein Vorsatz ist ein anderer." "Und der wäre?" Jamie musterte ihn neugierig, denn er war wirklich gespannt darauf, was sein Kumpel im Schilde führte. Bislang hatten sie nie auch nur im Ansatz versucht, ihr Leben auf eine andere Weise zu gestalten als sie es immer zu tun pflegten, weshalb das Ganze äußerst interessant anmutete. Cari machte keinen großen Hehl aus seinem Vorsatz. "Ich will in diesem Jahr nur noch kurze Hosen tragen", verkündete er gelassen. "Scheißegal, wie kalt es auch ist. Und da das neue Jahr bereits begonnen hat..." Er vervollständigte den Satz nicht, zumindest nicht mündlich. Stirnrunzelnd schaute Jamie ihm dabei zu, wie er sich zu seiner unausgepackten Reisetasche begab, eine ganze Weile in ihr kramte und sich anschließend breit grinsend wieder erhob - mit einer Schere in der Hand. "Du willst mir jetzt aber nicht die Haare damit abschneiden", kam Jamie seinen Taten reichlich besorgt zuvor, was Cari jedoch nur ein abfälliges Schnauben entlockte. "Dummbratze", nannte er ihn kopfschüttelnd und kniff anschließend in die Hose, welche er trug, um den ersten Scherenschnitt in Höhe seines Oberschenkels zu setzen. "Oha", kommentierte Jamie interessiert und rülpste herzlich mit einem Lächeln auf den Lippen. "Wenn du dir dabei mal nicht ins eigene Fleisch schneidest mit deinen drei Promille. Also, ich hab keinen Bock, den Notarzt anzurufen. Wenn du blutest wie eine Sau, lass ich dich liegen und verrecken, nur, dass du es weißt." Er sollte allerdings sehr bald seinen Mund halten, denn inzwischen hatte Cari sich das erste Hosenbein komplett abgeschnitten. Zwar ziemlich schief, aber das juckte Jamie wahrscheinlich noch wesentlich weniger als den Drummer selber - denn das, was zum Vorschein kam, war eindeutig nicht von schlechten Eltern. Weshalb Jamie ein unverhohlener Pfiff der Anerkennung entwich. "Mein lieber Schwan, du hast strammere Schenkel als meine Freundin!", posaunte er mit einem leicht lasziven Lächeln auf den Lippen. Derweil war auch das zweite Hosenbein Flöten gegangen und lag nutzlos auf dem Boden - während Cari mit knackig kurzen Hotpants im Raum stand und sich grinsend mit beiden Händen selbst auf die Arschbacken klatschte. "Ich hab ja auch keine Zellulite", meinte er. "Bei mir ist alles jung und knackig." "Perverse Drecksau", kommentierte Jamie den Auftritt und die Worte seines Freundes, während er ihm äußerst dunkle, begehrende Blicke zuwarf. "Wenn Martin dich so sieht, schickt er dich auf den Strich, du notgeile, kleine Nutte." Jamies reizte sich mit seinen eigenen Worten, die er für Cari bereithielt, regelrecht auf. Schlimm genug, dass sein Freund wirklich extrem ansehnliche, schlanke Beine besaß, die außerdem mit einigen Tätowierungen versehen waren, aber am meisten setzte ihm der Fakt zu, dass Cari sich seine Hosen wirklich verboten kurz geschnitten hatte. Sonst reichte der Stoff wenigstens noch bis zur Hälfte seiner Oberschenkel, doch heute entblößten sie fast seine Arschbacken - und der dreckige Bastard trug noch nicht einmal eine Unterhose unter dem allmählich ausfransenden Fetzen. "Wenn Martin mich so sieht, will er mich ficken", behauptete Cari und stolzierte so gut er es in seinem Suff noch konnte auf Jamie zu, bis er direkt vor seinen Knien zum Stehen kam. Prompt umfassten Jamies übereifrige Hände seine nackten Schenkel und streichelten sie begehrlich. "Das würde ich nie zulassen", versicherte er seinem Freund und schmunzelte zu ihm empor, um dann wieder auf seine Beine zu schauen und sich angetan über die Lippen bei diesem Anblick zu lecken. "Ich könnte dich selbst direkt auffressen, dich und deine knackigen Beine." Voll Ehrfurcht in seinem Hunger knetete er die strammen Muskeln. Alles an diesem Kerl war einfach nur fest und zum Anbeißen gedacht. "Wenn ich könnte, ich würde deine Beine vögeln. Ohne Scheiß." Trotzdem Jamie ihn noch begrabschte und Cari dem nicht einmal abgeneigt war (oder vielleicht genau deswegen) ließ er sich nun auf den freien Platz auf dem Bett neben ihm sinken, stützte sich lässig auf seine Unterarme und zog eine Schnute. "Du kannst sie doch vögeln", verkündete er vollkommen gleichgültig, als würde er über eine Selbstverständlichkeit sprechen. "Meine Schenkel machen sich bestimmt gut um deinen Schwanz. Falls du überhaupt noch einen hochkriegst..." "Bei dir immer, Mann", schnurrte Jamie, der immer aufdringlicher geworden war und fast gar nicht mehr seine Finger von dem plötzlich so begehrten Freund lassen konnte. Er glich in seinen alkoholumnebelten Augen einem Sexgott, und zwar von Kopf bis Fuß - doch nichts ließ sich mit diesen traumhaften Schenkeln vergleichen, die man einfach nur gierig kneten wollte. Männerschenkel waren in Jamies Augen der Ausgleich für weibliche Brüste. Nur leider gab es kaum Kerle, die derart ansehnliche Beine ihr Eigen nannten. Cari stellte da eine Ausnahme dar - so wie er in vielen Fragen eine Ausnahme darstellte. So hätte ihn wohl niemand seiner Freunde mit einem abenteuerlustigen Grinsen bei den Armen gepackt und auf sich gezogen und ihm anschließend eine Gleitgeltube in die Hand gedrückt. Er wartete regelrecht darauf, dass Jamie sich an ihm gütlich tat, schließlich kam er dabei auch selbst auf seine Kosten. Wann hätte er auch sonst Jamies nackten Hintern quasi direkt vor der Nase gehabt? Der Sänger kniete alsbald voller Tatendrang über ihm, während er ihm die Rückseite zuwandte und schmierte die Innenseite von Caris Schenkel mit reichlich Gleitgel ein. Die Hosen hatte er bereits zu den abgeschnittenen Hosenbeinen auf den Boden geworfen. Denn wer brauchte in solch einer Situation noch Hosen? "Ich fühl mich wie eine perverse Ratte", meinte Jamie amüsiert, so wie er aus dem Vorbereiten von Caris Beinen ein regelrechtes Ritual des Genusses machte. So intensiv dieses Fleisch anzupacken in der Gewissheit, sich gleich zwischen es zu treiben, das setzte seinem Verstand ziemlich zu. "Aber im positiven Sinne." "Scheiß auf pervers", meinte Cari nur, der es sich nicht nehmen lassen konnte, Jamies Arschbacken zu packen und etwas auseinanderzuziehen. "Das hier ist die neue Erfahrung, die du in diesem Jahr sammeln wolltest, und jetzt genieß sie gefälligst, du alter Drecksack." Das ließ der glucksende Jamie sich nicht zweimal sagen. Sein Schwanz war alsbald relativ hart, so wie er ihn eine Weile lang angewichst hatte, was aber auch der Tatsache geschuldet war, dass Cari mit seinem vorwitzigen Zeigefinger die Innenseiten seiner Pobacken streichelte. Und dies tat er noch immer, als Jamie Caris angewinkelte Beine packte und sein Glied zwischen sie zwängte. "Hoi, das flutscht schön", verkündete er vergnügt und bewegte seine Hüften wonnevoll gleich noch etwas hastiger, musste er hierbei doch kaum Rücksicht walten lassen. Körperöffnungen waren da wesentlich sensibler als Caris sexy Schenkel. Cari währenddessen kaum aus dem Grinsen partout nicht mehr heraus, denn es war ziemlich scharf mitanzusehen, wie Jamies kleine, hübsche Pobacken sich in den Stößen anspannten. Und gleichzeitig machten ihn das Gefühl und die Gewissheit ziemlich an, dass Jamies Schwanz sich da gerade an den Innenseiten seiner Oberschenkel rieb. Sie waren noch nie derart intim miteinander geworden, denn sie hätten nie vermutet, dass sie auch im Bett so gut harmonierten. Aber offenbar fanden sie ihr seltsames Spiel beide ziemlich geil, denn nicht nur Jamie keuchte immer schwerer, sondern auch Cari, der seine Hose geöffnet und seinen eigenen Schwanz an die frische Luft geholt hatte, um ihn sich zu massieren. Seiner Lust wurde immer dann mächtig Nachschub verpasst, wenn Jamies Eier über seinen Handrücken strichen, aber auch die Geräusche, die sein Freund von sich gab, ließen ihn nicht kalt. "Hast du Spaß, Kleiner?", wollte Cari nach einer Weile des stummen Zusammenspiels wissen, während dem Jamie seines seltsamen Fetisches frönte. "Und wie", erwiderte er schnaufend und legte genüsslich den Kopf in den Nacken, so wie Cari mit purer Absicht seine Oberschenkelmuskulatur anspannte. "Oh, du geiles Stück..." Doch Jamie war ein nicht minder geiles Stück. Im Eifer des Gefechtes genügte es ihm nicht mehr, sich an der nackten Haut seines Freundes zu reiben und so sorgte er dafür, dass ihn die raue, derbe Jeansshorts umgab, welche er nicht minder begehrte wie die bloßen Beine Caris. Er kam augenblicklich ächzend auf das Bettlaken und die knappe Hose seines Freundes. Und Cari folgte ihm wenig später, stellten die abgehakten Laute Jamies doch eine Stimulation ohne gleichen für ihn dar und ließen seine Lust unerträglich werden, so sehr, dass er sich vergaß.   "Das war geil", gestand Jamie ihm später, als sie schlaff in ihrem Doppelbett lagen und nicht mehr recht wussten, welcher Teufel sie gerate geritten hatte und wo ihr Verstand nur abgeblieben war. "Ich hatte zwar schon besseren Sex, aber das war dennoch ein denkwürdiges Erlebnis." "Ich muss zugeben, dass ich auch lieber Körperöffnungen ficke als Oberschenkel. Oder Achseln. Oder Armbeugen", pflichtete ihm Cari mit etwas Schalk in der Stimme bei und strich ihm genauso neckend wie zärtlich über den Arm. "Aber wenn man so auf Beine abfährt..." "Dein Körper ist einfach hot." Jamies Blick wirkte beschwörend, als er den Caris einfing. "Ich könnte meinen Schwanz auch an deinem Bauch oder deinem Gesicht reiben - ich würde wahrscheinlich ausflippen." Cari schmeichelten Jamies Worte irgendwie. Das Gefühl, derart begehrt zu werden, ließ ein erneutes Kribbeln in seinen Lenden wachsen, doch er spielte seinem Freund dennoch nicht in die Karten. "Das ist der Alkohol", meinte er deshalb und drehte sich auf den Rücken. "Nur der Alkohol." "Ich glaub dir kein Wort." Cari jedoch reagierte nicht mehr. Selbst als Jamie ihm die Wange tätschelte, in der Hoffnung, ihn am Einschlafen zu hindern, öffnete der Idiot die Augen nicht wieder. So drehte sich auch Jamie um und schloss die Lider. Er würde Cari schon noch früh genug beweisen, dass er dessen Körper auch nüchtern unwiderstehlich fand und dass man nicht alles dem Alkohol in die Schuhe schieben konnte.   Kapitel 40: Hidden Agenda ------------------------- Hidden Agenda   (A Bittersweet Seduction)     Seitdem Cari einen festen Freund hatte, waren Abende, in denen der Drummer nur Jamie allein gehörte, zu einem raren Gut mutiert. Umso mehr aber genoss der Sänger jene Stunden, während der er seinen besten Freund mit niemandem teilen musste. Einer der Gründe dafür war ohne jeden Zweifel seine Abscheu gegenüber jenen Zärtlichkeiten, die das Paar auch ungeniert vor seinen Augen austauschte, aber auch die Tatsache, dass er, der es gewohnt war, Caris Nummer eins zu sein, sich plötzlich wie das fünfte Rad am Wagen fühlte. Ihre Freundschaft war seit diesen drei Monaten nicht mehr das, was sie mal gewesen war, auch wenn Cari dies vielleicht anders sah. Jamie jedoch vermisste Cari gewissermaßen. Und er war eifersüchtig. Ludwig hatte dies sicherlich auch schon bemerkt, versuchte Jamie doch nicht, seinen Unmut ihm gegenüber zu verbergen. Deshalb hatten die beiden Männer auch keinen sonderlich guten Draht zueinander. Nur Cari zuliebe bemühte der Sänger sich, seinen Konkurrenten zumindest einigermaßen respektvoll zu begegnen. Was natürlich nicht gerade einfach war, wenn man dem anderen am liebsten auf die Nase hauen wollte. Deshalb begrüßte Jamie den heutigen Abend, musste er an diesem doch nicht gegen seine Aggressionen ankämpfen. Anstelle fühlte er sich seinem besten Freund so zugeneigt wie schon lange nicht mehr, zumal dieser auch endlich wieder vermehrt Körperkontakt zu ihm suchte, so, wie es sich Jamies Meinung nach gehörte. Während sie auf dem Sofa saßen und zufrieden an ihren Bieren nippten, legte Cari kameradschaftlich den Arm um seinen Kumpel und war ihm die ganze Zeit über so nah. Als Jamie ihm dann ins Gesicht sah, war er versucht, ihn zu fragen, ob er ihn denn nicht doch lieber mochte als Ludwig, aber er hielt die Klappe. Niemals hätte Cari ihn vor seinen Freund gestellt. Mehr, als auf gleicher Stufe mit ihm zu rangieren konnte er auch nicht erwarten. Und selbst das war schon sehr viel des Guten. Während sie ihr trautes Zusammensein genossen und Jamie sich über die Zutraulichkeit seines Kumpels freute, überlegte der Sänger, was es eigentlich mit der Kamera auf sich hatte, die er bei seinem Eintreffen sofort auf dem Couchtisch stehen sehen hatte. Eigentlich filmte Cari meist nur mit seinem Handy, wenn es irgendeine lustige Szene erforderte, festgehalten zu werden. Solch schwere Geschütze fuhr er selten auf, weshalb Jamie sich zu Recht arg wunderte. Und diesbezüglich hielt er nicht seine Klappe. "Übst du für den Big Brother oder was hat das zu bedeuten?", wollte Jamie irgendwann wissen und nickte in Richtung der recht imposanten Cam. Ein Schmunzeln huschte über sein Gesicht. "Oder hat die dein Freund aufgestellt, um nachverfolgen zu können, ob ich während seiner Abwesenheit über dich hergefallen bin? Du weißt, er traut mir nicht so recht..." "Unsinn." Cari lachte zwar nun auch, aber er wirkte ein wenig nachdenklich dabei. Fast so, als würde er überlegen, ob er ein Geheimnis preisgeben sollte oder nicht. Was Jamie ihn natürlich äußerst neugierig mustern ließ. "Wieso Unsinn?", hakte er also interessiert nach und hörte nicht mehr auf, seinem Kumpel ins Gesicht zu schauen, in der Hoffnung, dass er sich dadurch erpresst fühlte und mit der Sprache herausrückte. Dazu klimperte er scherzhaft mit den Wimpern und neckte Cari ein wenig. "Kann ich also davon ausgehen, dass du die Kamera aufgestellt hast, um mich zu filmen, weil ich so schön bin?" "Hör doch auf, Mann", brummte Cari nicht wirklich amüsiert, aber auch nicht wirklich sauer. Seine Blicke wanderten hin zu der Kamera und musterten sie sehr lange, ehe er endlich das Geheimnis um sie zu lüften begann. "Ich wollte dich fragen, ob du mit mir gemeinsam eine Überraschung für Ludwig vorbereiten würdest." "Eine Überraschung?" Jamie hob die Augenbrauen und nickte hastig, als seine Perplexität verschwunden war. "Klar helfe ich dir dabei. Wozu sind Freunde denn da?" Im Grunde missfiel es Jamie, irgendwelchen Pärchensachen zu unterstützten, die Cari und dessen Freund betrafen, aber er wollte schließlich seinem Vorsatz, sich keine verwerflichen Gefühle anmerken zu lassen, treu bleiben, weshalb er schlecht ablehnen konnte. Außerdem hätte er Cari niemals einen Wunsch abgeschlagen. Schon gar nicht in diesen schweren Zeiten, in welchen er täglich um seine Gunst buhlen musste.   Anstatt dass Cari sich aufgrund Jamies Zusage erleichtert fühlte, knaupelte er noch immer ein wenig unschlüssig auf seiner Unterlippe herum. Gerade, als Jamie nachfragen wollte, was er beim Bereiten der Überraschung für einen Part einnehmen sollte, machte Cari den Mund auf. "Es ist aber eine ziemlich...spezielle Überraschung", meinte er und in Jamies Ohren klang dies fast wie eine Warnung. "Ich überlege noch, ob ich dich damit betrauen kann...andererseits", er klopfte Jamie mit dem Anflug eines Lächelns auf die Schulter, "stehst du mir am nächsten von meinen Kumpels und wenn du nicht dafür infrage kommst, wer dann?" Jamies Herz hüpfte in die Höhe aufgrund dieser Zuneigungsoffenbarung und ließ die Endorphine nur so durch seine Venen rauschen, weshalb er nun erst recht keine Skrupel mehr hatte, Cari bei allem zu helfen, was er vorhatte, ganz egal, wie 'speziell' sein Plan auch sein mochte. "Wir machens", verkündete Jamie deshalb übermütig, stellte entschlossen sein Bier ab und klopfte Cari voller Tatendrang auf die Knie. "Du musst mir nur noch sagen, was." Nach wie vor zierte der Drummer sich, aber dann gab er doch nach und erklärte Jamie mit einem vagen Lächeln auf den Lippen, was er mit der Kamera bezweckte. "Weißt du, ich habe da ein paar gewisse Fantasien", begann er. "Bisher habe ich noch nicht mit Ludwig über sie geredet, und deshalb...würde ich ihm gerne direkt zeigen, was mir vorschwebt." Er holte tief Luft und schmunzelte dann versonnen, was Jamie vollends in seinen Bann zog. Die faszinierten Augen des Sängers klebten förmlich an seinem Gesicht und insbesondere an seinen Lippen. "Manchmal ist mein Kleiner ziemlich frech, und dann würde ich ihn am liebsten...dafür bestrafen." Ein immer breiteres Grinsen zierte das Gesicht des Drummers, aber das war bei weitem nicht das einzige, was Jamie sah. So, wie er das heimtückische Funkeln in den Augen seines Kumpels entdeckte, musste er unwillkürlich schlucken. Zudem fuhr ein heißkalter Schauer über seinen Rücken. Was offenbarte Cari ihm da gerade? "B-bestrafen", wiederholte Jamie benommen. "Okay. Und...wie stellst du dir das vor? Etwa...etwa mit Schlägen?" Cari sah Jamie fest an. "Unter anderem." Er blinzelte nicht einmal, während er seinen Kumpel mit Blicken förmlich zu durchdringen schien. "Jemanden zu dominieren bedeutet nicht nur, ihn zu schlagen. Jemand, der mit Leib und Seele Herr ist, schafft es mit seiner bloßen Ausstrahlung und mittels eines einzigen, strafenden Blickes, seinen Untergebenen in seine Schranken zu verweisen und zu Gehorsam zu zwingen." Jamie rang endgültig nach Luft, so wie er das hörte. Ihm schwindelte gar, so wie er sich unwillkürlich vorstellen musste, wie Cari in einem Rollenspiel den Part eines strengen Herrn einnahm. Er glaubte ihm aufs Wort, dass ein Wimpernschlag von ihm genügen konnte, um jemandes Willen zu brechen. Denn er spürte es selbst, in diesem Augenblick, in dem sein Kumpel ihn so bestimmt anschaute. Obwohl Jamie eher jemand mit einer aufmüpfigen Natur war, hätte er es nie gewagt, Cari in diesem Moment Widerworte zu geben. Diese Facette seiner selbst, die er Jamie heute zum ersten Mal offenbarte, empfand der Sänger als genauso respekteinflößend wie erotisch. Was er sich aber nicht anmerken lassen wollte. Es galt, wieder einmal seine wahren Gefühle zurückzustecken. Nicht, dass Cari noch hinter seine Fassade blicken konnte und ihn in seiner brennenden Eifersucht entlarvte...   "Und was ist nun meine Aufgabe bei dem Ganzen?", wollte Jamie in Erfahrung bringen und hätte sich am liebsten selbst dafür geohrfeigt, dass er auf einmal mit seinem Kumpel sprach, als wäre dieser eine Respektperson für ihn. Was natürlich vollkommener Schwachsinn war. Cari blieb Cari für ihn - seine dominante Ader sollte, ja durfte ihn gar nicht berühren. "Ich möchte gerne ein Wichserziehungsvideo für meinen Freund drehen", räumte Cari entschlossen ein; jegliche Zweifel waren aus seiner Stimme und auch aus seinem Blick beseitigt worden. "Ich will ihm endlich den Marsch blasen dafür, dass er immer so eine liederliche Wirtschaft in der Wohnung veranstaltet und mir hin und wieder dumme Antworten auf Fragen gibt." Er lächelte Jamie warm an, wobei jedoch etwas in seinem Blick aufblitzte. "Manchmal ist er dir gar nicht so unähnlich, Anderson. Manchmal erinnert er mich sogar ziemlich an dich." Ein Grund für dich, mich ebenfalls zu erziehen, zu was immer du willst, formten Jamies Gedanken, doch sein Verstand wischte die Worte ungesagt weg. Und doch blieb der herbe Nachgeschmack, dass sein Kumpel etwas in ihm erweckt hatte, das bislang in seinem Unterbewusstsein geschlummert hatte. Eine Sehnsucht, welcher er sich gewissermaßen schon lange bewusst gewesen war, der er allerdings keinen eigenen Namen verliehen hatte, weil seine Fantasien sie immer nur kurz und wenig intensiv gestreift hatten. Nun aber erwachte etwas in ihm zum Leben, über das er glaubte, die Kontrolle verlieren zu müssen. Etwas, das zu groß und stark war, um es in sich versteckt zu halten. Gleichzeitig bekam er dieses eine Wort nicht mehr aus dem Kopf. Wichserziehungsvideo. Die Erregung, die sich beim Formen dieser Buchstaben durch Caris Mund in seinen Lenden bemerkbar gemacht hatte, fühlte sich an wie eine Schande, aber noch schlimmer waren die Assoziationen, die er damit verband. Und am Fatalsten war die Tatsache, dass er sich bald nicht mehr nur vorzustellen brauchte, was es mit solch einem Video auf sich haben mochte. Er hatte zugestimmt, Cari behilflich zu sein, und nun sollte er live und in Farbe erleben, wie man ein Wichserziehungsvideo gestaltete. "Gut, dann werde ich mich mal vorbereiten gehen", kündigte Cari an, nachdem er Jamie lange und abschätzend gemustert hatte und erhob sich. "Bring du am besten schon mal die Kamera zum Laufen und knie dich vor den Sessel." Jenen Sessel rückte er in Position, anschließend deutete er mit dem Zeigefinger auf den Boden davor. "Es wird ein Weilchen dauern bis ich fertig bin, weil alles stimmen muss, deshalb solltest du nicht gleich ungeduldig werden." Noch im Gehen warf er einen Blick zurück über seine Schulter hinweg und grinste diebisch. "Ich kenne dich, Jamie. Im Warten bist du eine Niete." Dann verließ er den Raum und Jamie starrte noch eine ganze Weile an die Tür. Dabei wünschte er sich, dem Ganzen nicht zugestimmt zu haben, ahnte er doch längst, dass ihn eine Nacht erwartete, die ihm einiges abverlangen würde.   Nach einer halben Stunde gefüllt mit schlüpfrigen Gedanken, die in Jamies Kopf ihre Kreise zogen, tat sich endlich die Wohnzimmertür auf. Dies war die erste Sekunde dieses Abends, in welcher er nicht nachdachte, sondern einfach handelte - im Reflex hob er die hastig wieder angestellte Kamera, mit welcher er sich zur Genüge hatte vertraut machen können und schwenkte sie in Richtung Tür. Er wusste nicht, ob es von Wichtigkeit für solch ein Wichsvideo war, das Auftreten des Hauptdarstellers einzufangen, aber diese Frage verflüchtigte sich ohnehin, als er Cari erblickte. Vor lauter Schreck und Bewunderung hätte er beinahe das Gerät fallen lassen, hatte er zwar dank seines verdorbenen Gedankengutes mit sehr vielem, aber nicht damit gerechnet. Cari war nicht mehr einfach nur Cari, so wie er sicheren Schritts und erhobenen Hauptes in das Zimmer stolzierte. Er trug eine enge Lederweste, was an sich noch keine Sensation dargestellt hätte; erst die Lederchaps, die den Schritt aussparten, welcher wiederum in einem Lederslip steckte, machten den Augenschmaus perfekt. Die hohen Schnürstiefel forderten sich dazu die nötige Ehrfurcht ein, doch nicht nur diese - der ganze Kerl besaß eine Aura zum Niederknien und Anbeten, zumal er in der verhältnismäßig kurzen Zeit sogar noch ein perfektes, dramatisches Make Up aufgelegt und sich zudem noch den Undercut nachrasiert hatte. Jamie wollte gar nicht wissen, was an diesem Mann noch alles frisch rasiert war. Oder doch, er wollte es wissen. Aber auch ohne dieses Wissen rieb er sich gedanklich die Augen, da er kaum fassen konnte, was sich gerade zuzutragen begann. Cari wirkte wie aus einem seiner feuchten Träume entstiegen, was ihn so aus dem Konzept brachte, dass er alle Mühe hatte, die Kamera auf ihn gerichtet zu halten. Allerdings zitterten seine Finger erst dann so richtig, als der Kerl sich, in dem Vorhaben, die Tür hinter sich zu schließen, umdrehte und Jamie seine nackten, nur durch den ledernen Slip geteilten Arschbacken präsentierte. "Schämst du dich eigentlich gar nicht?" Erst die harten Worte des Kerls ließen Jamie ein wenig zurück in das Hier und Jetzt driften. So recht begriff er nicht, was Cari damit meinte, aber der Anblick des Teufels hatte seine Zunge gelähmt, weswegen er nicht nachfragen konnte. Aber das war auch gar nicht vonnöten - Cari präzisierte gerne von sich aus, so wie er selbstsicher, ja fast majestätisch auf den bereitstehenden Sessel zuschritt, dabei eine Reitgerte mit sich führend. Für Jamie hingegen hatte er nichts weiter als einen verächtlichen Blick übrig. "Du schämst dich tatsächlich kein bisschen dafür, einen anderen Mann derart unverhohlen anzugaffen und seinen Arsch regelrecht mit Blicken zu penetrieren", meinte er, während Jamie jeden seiner Schritte genauestens verfolgte, konnte er sich doch kaum mehr sattsehen an diesem dunklen, verruchten Satan. "Was für eine jämmerliche, ekelhafte Schwuchtel zu doch bist. Es ist unfassbar." Jamie musste sich arg wundern - sprach Cari etwa mit ihm und nicht mit der Kamera, ergo mit Ludwig? Nein, ganz bestimmt bildete er sich dies nur ein, weil er sich instinktiv angesprochen, ja regelrecht erniedrigt fühlte. Schließlich schenkte er seinem besten Freund Blicke, wie sie sich eigentlich nicht für einen Kumpel gehörten. Dennoch versuchte er, ruhig und professionell zu bleiben - und Cari mit der Kamera zu erfassen, so wie er sich geruhsam auf dem Sessel niederließ, die Beine breit auseinanderstellend und sich mit den Ellenbogen auf die Oberschenkel stützend. Abschätzender Blick in die Kamera inklusive. "Aber was frage ich mich überhaupt, ob du dich schämst - so etwas wie ein Schamgefühl existiert kennst du schließlich gar nicht", konstatierte Cari und lächelte dabei so verdorben, dass es Jamie durch Mark und Bein ging. "Ich kenne schließlich all deine lüsternen Blicke, die mich schon so lange verfolgen. Die mir so viele Dinge über dich erzählen. Die mir das flüstern, was nicht über deine Lippen kommen mag." Er beugte sich weiter vor zur Kamera und damit auch zu Jamie, was dessen Adrenalinpegel sofort in die Höhe schnellen ließ. "'Bitte, bitte leg mich übers Knie, Mr Crow'." Seine leise Stimme amte einen erbärmlich bettelnden Klang nach. "'Ich war ein böser, böser Junge, und nur deine Gerte kann mich zurück auf den Pfad der Tugend geleiten.'" Immer breiter wurde sein diabolisches Grinsen, welches Jamie unverzüglich eine Gänsehaut die Arme herunterrieseln ließ. Seine Hand, die die Kamera hochhielt, bebte leicht. "'Bestrafe mich dafür, dass ich solch ein schäbiges Miststück bin, das seines nächsten Kerl begehrt.'" Zack. Mehr brauchte es nicht, um Jamie wissen zu lassen, dass Cari in Wirklichkeit zu ihm sprach. Dass sich sein hämischer, entlarvender Blick nun auf den Filmenden heftete, intensivierte das Gefühl der Entblößung Jamies. Seine Seele mit all ihren Geheimnissen lag nackt und offen direkt vor dem Schöpfer seiner erotischen Fantasien und diente ihm als Spielball. Er ließ die Kamera langsam sinken und zwang sich dann dazu, Cari ins Gesicht zu sehen. Funkelnde Augen lauerten ihm auf, die genauso viel Lust am Erniedrigen und Demütigen ausstrahlten wie seine gekräuselten Lippen. Jamie wusste nicht mehr, ob er Cari eine klatschen wollte für die Nummer, die er abzog oder ob er ihm bedingungslos zu gehorchen wünschte. Eine unterschwellige Wut kitzelte ihn, aber einem Aufbegehren fühlte er sich weit, weit entfernt. "Du kleiner Bastard", raunte Cari mit samtweicher Stimme und betrachtete Jamie mit einem mitleidigen Lächeln. "Hast mir immer die allerschönsten Fick-mich-Augen gemacht und versucht, deinen Nebenbuhler zur Seite zu drängen, weil du der Meinung bist, dass es dein Privileg ist, meinen Schwanz zu reiten." Er schüttelte mit großen Augen den Kopf. "Aber geschämt hast du dich nicht einmal für deine Notgeilheit und deine lächerliche Eifersucht. Wie auch? Schließlich gab es bisher niemanden, der dich gelehrt hat, was sich gehört und was nicht." Die Klatsche, in die die Gerte mündete, schnippte wartend auf ihren Einsatz in Caris freie Handfläche. Und Jamie verlor sich. Verlor sich in seinen Fantasien der verbotenen Lust und in dem Mann, den er vom ersten Moment an als seinen Herrn anerkannt hatte. In seinem Universum existierten nur noch diese grünen Augen, denen kein noch so gut gehütetes Geheimnis seiner selbst entkommen konnte und jene dunkle Aura, gebaut aus Verführung und Bedrohlichkeit. Unbewusst duckte er sich näher gen Boden, machte dieser Mann doch etwas mit ihm, was bislang kein anderer geschafft hatte und senkte ergeben sein Haupt. Er hatte Recht, mit allem, was er ihm vorwarf. Er hatte so Recht. Jamie war bereit, die Konsequenzen zu ertragen, die sein Handeln erforderten, ganz gleich, wie diese auch aussehen mochten. Er war weiches, formbares Wachs in den Händen seines Herrn.   "Heb deinen Kopf und sieh mich an." Es fiel Jamie immer schwerer, den Blick seines Herrn zu suchen, war er doch so von Ehrfurcht ergriffen, dass er instinktiv spürte, wie wenig es sich für jemanden seiner Position gehörte, einem Ranghören in die Augen zu schauen, auch, wenn dieser es einforderte. Dadurch, dass er nicht so recht gehorchen wollte und konnte, legte Cari ihm alsbald die Klatsche der Gerte unter das Kinn und zwang ihn mit sanftem Nachdruck dazu, seinem Befehl nachzugehen. In Jamies Blick flackerte Unsicherheit, aber auch nackte Erregung, so wie sich ihre Blicke begegneten. "Jetzt schaust du auf einmal, als ob du kein Wässerchen trüben könntest, dreckiges Luder", urteilte Cari reichlich amüsiert, während die Kamera auch vom Boden aus das aufzeichnete, was sich zwischen den beiden Männern abspielte. Lediglich das Knistern, welches in der Luft lag, konnte sie nicht auf digitalen Film bannen, musste man es doch spüren, wie ein Prickeln auf der Haut, was es für Jamie war. "Das sind mir die liebsten. Sich erst in den Mittelpunkt drängen und um Aufmerksamkeit flehen, aber dann, wenn sie zur Rechenschaft gezogen werden, die Unschuldsmiene aufsetzen." Er gluckste. "Wenn du wüsstest, wie absurd das aussieht bei so einer durch und durch verkommenen Schlampe, wie du eine bist." Trotz dieser Demütigungen hatte sich Jamie gerade ein wenig an den Blickkontakt gewöhnt. Das war ebenfalls absurd - dass er seinem langjährigen Kumpel nicht mehr unbeschwert in die Augen sehen konnte. Aber das vor ihm, das war nun einmal nicht mehr sein Kumpel. Das war sein Herr. Und er war dessen Sklave. Auf einmal schwand die leise Belustigung Caris abrupt. Eine bedrohliche Stille breitete sich aus, und sie brach schließlich damit, dass Jamie etwas in sein Gesicht spritzen spürte. Etwas Zähes, leicht Schleimiges, welches anschließend langsam von seiner Wange und seiner Lippe auf den Boden troff. Er war nass, komplett nass. "Nun mach deine süße Fickfresse wieder zu", befahl Cari ihm in harschem Ton. "Sonst füll ich sie dir mit meiner Pisse und wehe dir, du schluckst nicht alles runter." Rasch erholte Jamie sich aus seiner Fassungslosigkeit. Der süße Schock saß jedoch noch immer in seinen Gliedern, während er sich vorstellen musste, wie er nun wohl aussah, bespuckt wie ein wertloses Stück Dreck. Ein rechtes Bild wollte sich vor seinem geistigen Auge jedoch nicht formen, war er doch viel zu beschäftigt damit, sich wie das wertlose Stück Dreck zu fühlen. Sein Herz schlug heftig in seiner Brust, da es sich endlich in guten, wenn auch gnadenlosen Händen wähnte. So musste mit ihm verfahren werden. So verlangte es seine devote Seite. Ein Taschentuch zur Säuberung wurde ihm keines gereicht - Cari dachte ja noch nicht einmal daran. Anstelle betrachtete er zufrieden schmunzelnd das, was er aus Jamie gemacht hatte und schlug ein Bein über das andere. Sein Speichel machte sich wahrlich gut in dem hübschen Gesicht seines nun äußerst kleinlauten Sklaven, man hätte ihm nur noch einmal in seinen geöffneten Mund spucken sollen. Aber für den Anfang genügte es, schließlich hielt Cari noch weitere, nette Späße für Jamie bereit. "So", kündigte er deshalb kompromisslos an. "Jetzt will ich dich auf mich wichsen sehen." Jamie zuckte kurz zusammen und hob scheu den Blick, aber seinem Herrn stand die Unerbittlichkeit ins Gesicht geschrieben. Er wartete mit wippender Stiefelspitze, wollte ihn ohne Frage in Aktion erleben. Und er würde keine Ausreden akzeptieren, das war Jamie klar. "Na los", zeigte Cari sich allmählich ungeduldig. "Spielst du schon wieder das schüchterne Mäuschen? Hör endlich auf, mir das unbedarfte Jüngelchen vorzugaukeln und nutze die Gelegenheit, dass sich dir die Wichsvorlage deiner Träume endlich aus Fleisch und Blut präsentiert. Zeig mir, wie verzweifelt du bist. Wie verzweifelt du dich immer anfasst wegen mir." Da Jamie vorerst genug von Konsequenzen hatte, machte er sich nun reichlich hastig an seiner Hose zu schaffen. Caris distanzierte, aber doch aufmerksame Blicke verfolgten jeden einzelnen seiner Handgriffe. Angefangen vom fahrigen Öffnen seiner Gürtelschnalle bis hin zum Lösen des Knopfes und Hinabziehen des Reißverschlusses. Ein letztes Mal suchte er Blickkontakt mit seinem Herrn, ehe er wohl oder übel in seine Hose griff und sein bestes Stück wie befohlen herausholte. "Habe ich es mir doch gedacht, dass er schon fast vollständig hart ist", lamentierte Cari und klang dabei relativ gelangweilt, auch wenn seine Augen natürlich etwas ganz anderes verrieten. Und sein Schritt sowieso. Jamie hatte ihn schon manchmal mit einem Ständer in der Hose erwischt, weil es sich einfach nicht immer vermeiden ließ, sexuelle Erregung auszuklammern, auch wenn man mit seinen Kumpels unterwegs war, aber so prominent, ja förmlich verlockend war Jamie die dicke Beule noch nie vorgekommen. Vielleicht war dem heute so, weil er wusste, dass er den Grund für sie darstellte. Cari war zum ersten Mal erregt wegen ihm und wegen niemandem sonst. Langsam fuhr Jamie seinen Schaft mit der Hand auf und ab, sich noch etwas benommen fühlend aufgrund der gewöhnungsbedüftigen Situation. Er fühlte sich tatsächlich erbärmlich ausgeliefert, ja schier, als ob er auf dem Präsentierteller saß und zu Caris Belustigung eine Vorführung gab. Aus seinen Blicken, die sich an nichts anderem mehr außer Jamies Schwanz geheftet hatten, sprach pure Arroganz. Als würde ihn die Vorführung ganz und gar nicht beeindrucken. "Ein armer Schwanz ist das, wird er doch so fantasielos gerubbelt", seufzte Cari und beugte sich anschließend zu Jamie vor, um ihn noch besser bei seinem Tun inspizieren zu können. "Allein meine feuchte Zunge, die ein wenig um ihn wandert und gegen ihn flattert, würde ihm den ganzen Saft entlocken, der deine Eier wegen mir schön prall macht. Aber mein warmer Mund würde ihn erst wonnig pochen lassen. Mhhh..." Der Teufel grinste sein anzüglichstes Grinsen und erwähnte, flinke Zunge fuhr verrucht über seine Oberlippe, was Jamie erregt nach Luft schnappen ließ. "Wie mache ich es dir denn in deinen Fantasien, Jamie, mh? Nehme ich ihn ganz tief rein, schlucke ihn runter? Oder sauge ich mich wie ein spermahungriger Egel an deiner Eichel fest und lasse mir von deinem Saft den Rachen fluten?" Er wollte die Antwort auf seine Frage gar nicht wirklich hören - es war lediglich in seinem Interesse, Jamie aufzureizen, der nicht mehr recht wusste, wie ihm geschah. Sein Atem zitterte unbeherrscht in seiner Kehle, begannen seine Muskels doch allmählich zu beben in seiner heftiger werdenden Lust, ließ er sich doch von Cari höchstpersönlich in sein eigenes Kopfkino leiten und ging dort auf. "Fakt ist, dass auch Schwuchteln es feucht mögen", urteilte Cari schließlich und spitzte da auch schon die Lippen, um zielgerichtet zwei, dreimal auf Jamies Schwanz und die rubbelnde Hand zu spucken. Schon verrieb der Sänger unermüdlich den Speichel seines Herrn an seinem Genital und biss sich dabei auf die Unterlippe - lange würde er dieses Spektakel nicht mehr durchstehen. Zu geil war es, endlich das zu bekommen, nach was es ihm schon so lange gelüstet hatte. Zu geil, in der Spucke Caris förmlich zu baden. Aber am geilsten war es zu sehen, dass selbst sein beherrschter, strenger Herr alsbald nicht mehr widerstehen konnte, kurzerhand seinen Slip beiseiteschob und sein dickes Glied entblößte. Verdammt, schoss es Jamie nur durch den Kopf. Verdammt. Reichlich groß und hart ragte es aus seinem rasierten Schoß empor und wurde von der kräftigen Drummerhand Caris umschlossen. "Schön von der Wurzel bis zur Eichel", leitete er Jamie mit seiner tiefen, genauso bedrohlichen wie behaglichen Stimme an und zeigte ihm ungeniert, wie es gemacht wurde. "Mit viel Gefühl. So ist es gut. Genieß es." Er lehnte sich zurück und pumpte sich in aller Seelenruhe, während Jamie sich am liebsten voller Verzweiflung in den Wahnsinn getrieben hätte, damit der Spuk endlich ein Ende hatte. Andererseits wünschte er sich, dass dieser perverse Zauber, der sie umhüllte, niemals wieder verblassen würde. Und vor allen Dingen wünschte er sich, dass Cari ihn endlich ranließ, an und auf diesen mächtigen Schwanz. Tja, man wurde eben größenwahnsinnig, wenn man im übertragenen Sinne den kleinen Finger gereicht bekam.   Träge öffnete Cari die Augen, welche er kurze Zeit über geschlossen gehalten hatte. "Jetzt stell dir vor, wie du eine Zitrone auf deiner Eichel ausdrückst", befahl er seinem Sklaven und machte auch dies mit geschickten Fingern vor. "Zwirble sie ein wenig. Halte mit der anderen Hand die Vorhaut weit zurück. So wie ich." Jamie hielt es fast nicht mehr aus. Dass dieser Mann die Ruhe derart weghatte, trieb ihn selbst in seiner Devotion zur Weißglut. Es drohte ihm zu kommen, wann immer er sich nur kurz anfasste, und er war sich sicher, dass Cari dies nicht verborgen geblieben war. Trotzdem sinnierte dieser selig von seinen Fantasien, mit sinnlich geschlossenen Augen und in den Nacken gelegten Kopf. "Dein Arsch, prall und fest, senkt sich auf meinen Schwanz. Du hockst über mir, denn du warst ein artiger Junge, der sich eine Belohnung verdient hat. Und diese ist weiß und sämig und ein Geschenk deines Herrn, welches du in Ehren halten solltest. Genau wie den Orgasmus, den dir mein pulsierendes Glied schenkt, das sich fest gegen deinen süßen, rauen Punkt schmiegt, bis es dich einfach wahnsinnig heftig überkommt und dein spitzer Schrei genau wie dein bebendes Loch dein Dank für meine harte, aber gerechte Führung ist." Er lächelte versonnen, während Jamie endgültig nicht mehr an sich halten konnte und seine Hand mit auf Caris Glied gerichteten, glasigen Augen rubbelte, als gäbe es keinen Morgen. Verflucht, wenn sein Herr nur geahnt hätte, wie oft er davon geträumt hatte, mit anzüglich kreisenden Hüften auf ihm zu hocken und es ihnen beiden Kraft Caris Lieblingsmuskel an Jamies Körper zu besorgen. Aber wahrscheinlich war, dass er es wusste, genau wie all die anderen Dinge, die Jamie sich vorstellte, wenn er sich anstatt zu schlafen wichste oder gar fingerte. Cari hatte ihn durchschaut, und Jamies Fantasien waren längst keine Geheimnisse mehr, so wie er sie in Worte gefasst durch den Mund seines Herrn vernahm. "Sieh an, du hältst ganz schön lange durch, dafür, dass du vor Geilheit kaum mehr aus den Augen gucken kannst", riss ihn Caris raue Stimme aus seinen ihn anstachelnden Hirngespinsten und lenkte seine Aufmerksamkeit zurück auf den Mann, den er vorhin noch zum Mittelpunkt seines Universums erkoren hatte. Nun wirkte sein Herr gar nicht mehr so entspannt, hatte er doch eine aufrechte Haltung eingenommen und schaute mit erhobenem Kinn schmunzelnd auf Jamie herab. "Das scheint mir eine gute Schlampe zu werden, die viel aushält. Zeit, dass ich dich zureite, mein Hengstchen. Aber erst, nachdem du das Nötigste abgespritzt hast." Er ließ seinen eigenen Schwanz zu keinem einzigen Zeitpunkt los, selbst dann nicht, als er begann, sich ausschließlich auf Jamie zu fokussieren und ihn mit bloßen Blicken und gehobenen Brauen in die Mangel zu stellen. "Auf zehn zeigst du mir deine weiße Soße, schaffst du das?" Jamie war nach wie vor nicht dazu in der Lage, in Gegenwart seines Herrn zu sprechen. Ihm war, als gebührte ihm dies nicht, hätte es doch ausgehen, als würde er sich Dominanz anmaßen. Nein, sein Part war es, schweigend zu ertragen und zu gehorchen. Deshalb nickte er lediglich artig, was Cari zufriedenstimmte. "Zehn", begann er zu zählen, was für Jamie das Signal darstellte, seine Hand schneller zu bewegen. "Neun. Guck mich an." Es fiel Jamie nicht leicht, in Anbetracht seiner Erregung, die sich auf den Höhepunkt zubewegte, die Augen offen zu behalten, aber er musste sich zwingen, wenn er seinen Herrn gnädig stimmen wollte. So hob er tapfer den verhangenen Blick und ließ sich ungerührt weiter anzählen. "Acht." Er hörte das tiefe, genussvolle Brummen, das Caris Kehle verließ, während er mit dem Zeigefinger sacht an seinem Vorhautbändchen zupfte. "Sieben. Sechs. Fünf. Vier." Nach Leibeskräften mühte Jamie sich einen ab, hoffend und bangend, dass er eine Punktlandung hinbekam. Aber die Geilheit zerrte längst so heftig an seinem Verstand und seinem willigen Körper, dass er wahrlich drauf und dran war, zu kommen. Und in jeder Sekunde trieb er weiter auf seinen Höhepunkt zu. Jede Handbewegung in Kombination mit Caris stechenden Augen brachten ihn dem Wahnsinn näher und näher. Die Lust drohte ihn zu erdrücken, als Caris Lippen eiskalt eine Drei formten. Und dann eine Zwei. Und dann eine sinnlich gehauchte Eins. Es war der Moment, der ihn erlöste und seine tosenden Gedanken mit einem Mal auslöschte. Dennoch wähnte er sich in jeder Sekunde seiner entweichenden Lust ganz nah bei seinem Herrn, dessen entflammtem Blick er konsequent standhielt, bis er wieder einigermaßen atmen konnte und seine Muskeln sich entspannten. Am Rande seiner wiederkehrenden Beherrschung hörte er das Knurren Caris, der ihm folgte, hatte ihn das gemeinsame Spiel doch ebenfalls den Rest gegeben und seinen Tribut gezollt. Fasziniert beobachte Jamie, wie sein Becken zuckte und der weiße Samen über seine Hand rann, wegen ihm, nur wegen ihm und nicht wegen Ludwig oder sonst wem. Stolz überwältigte ihn, mischte sich mit der körperlichen Befriedigung und machte nicht davor Halt, sich auf seinem Gesicht abzuzeichnen, gut sichtbar für seinen Herrn, der sich nicht lange damit aufhielt, die Nachwehen seines Höhepunktes zu genießen. "So, der Welpenschutz ist aufgehoben", kündigte er alsbald grinsend an und zerrte Jamie unvermittelt am Arm hinter sich her, wahrscheinlich, um ihn im wesentlich bequemeren Schlafzimmer nach allen Regeln der Kunst zu bearbeiten. "Jetzt lernst du mich erst so richtig kennen, Freundchen. Stell dich schon mal drauf ein, morgen nicht mehr sitzen zu können." Das tat Jamie, während sich auf dem Display der noch immer laufenden Kamera nichts weiter mehr als ein Bild der Verwüstung zeigte. Spermaflecken auf dem Teppich würden schwer wieder herausgehen, aber das war den beiden Halunken genauso gleich wie der Kamera, welche Jamies schmutzige Geheimnisse genauso gut kannte wie Cari, nun, wo sie die Verkörperung dieser doch für die Ewigkeit festgehalten hatte anstelle des vermeintlichen Überraschungsvideos für Caris Freund...   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)