Lust'n'Needs II von Anemia ================================================================================ Kapitel 32: Moonlit Temptress ----------------------------- Moonlit Temptress   (Die Nacht hat blinde Augen)     Wir sind gefangen du und ich der Tag brennt Sehnsucht auf die Haut bitte Nacht entführe mich Wir sind gefangen du und ich der Tag lässt mich in Tiefen fallen sag mir Nacht wann fängst du mich   Dann will ich müde sein, denn nur der Traum wird mich zu dir erschaffen um bei dir zu sein ganz nah, nur für dich allein Dann will ich müde sein, denn deine Macht hält mich von dir gefangen, so wie jede Nacht im Dunkeln   (Cephalgy - Müde)     Zuerst glaubte Jamie, dass es der Regen war, der gegen das Fenster trommelte und ihn aus seinen Träumen holte. Ein gleichmäßiges Prick-prick-prick durchdrang sein noch dämmeriges Bewusstsein, aber da er noch müde war, versuchte er es zu ignorieren und über es hinweg erneut in den Schlaf zu finden. So rollte er sich auf die andere Seite, schloss die Augen und begab sich in seine Gedankenwelt, in welcher alles so viel schöner war als in der Realität. Doch lange gelang es ihm nicht, sich in dieser aufzuhalten und noch weniger gelang es ihm, über ihr einzuschlummern - das Trommeln an der Scheibe setzte abermals ein, dieses Mal seiner Meinung nach drängender, ja beinahe flehentlich. Da das Geräusch ihn störte und er sich sicher war, dass er die Ruhe der Nacht nicht eher wieder genießen können würde, ehe es verstummt war, setzte er sich in seinem Bett auf und starrte entnervt in Richtung der Fenster. Doch seine Missgestimmtheit sollte verfliegen, so wie er im Schein des Mondes, der die Nacht in ein sanftes, weißes Licht tauchte, einen schwarzen Schatten ausmachte. Er begann aufgebracht zu flattern, fast so, als wäre er sich Jamies Aufmerksamkeit bewusst geworden und hämmerte mit seinem spitzen Schnabel weiter an das Fenster. Tock, tock, tock. Jamie, der sich nun ziemlich sicher war, dass es sich bei dem Störenfried um eine verwirrte Krähe handelte, schlug die Bettdecke zurück und trat mit gerunzelter Stirn an das geschlossene Fenster. Noch immer wirkte der arme Vogel wie von Sinnen, schlug er doch hektisch mit den Flügeln und stieß nun sogar einen krächzenden Laut aus. Dieser war es schließlich, der Jamie zu seinem etwas leichtsinnigen Schritt bewegte. Trotz des Risikos, einem Angriff der übergeschnappten Krähe zum Opfer zu fallen, öffnete er behutsam das Fenster. Er sah noch, wie der Schatten ihm entgegenflog, ehe dieser sich plötzlich verwandelte. Mit Unglauben sah Jamie dabei zu, wie er eine komplett andere Form annahm; im Bruchteil einer Sekunde war von dem schwarzen Vogel nichts mehr übrig. Anstelle hockte ein Mensch auf seinem Fensterbrett, welcher Anstalten machte, in das Zimmer zu steigen. Dass es sich dabei um eine Person handelte, die ihm zudem äußerst bekannt vorkam, raubte ihm erst recht die Sprache. Er war in der Tat so perplex, dass er einen Schritt zurückwich und sich erst einmal dahingehend versichern musste, dass er das Ganze nicht nur träumte. Doch dieses schelmische Grinsen und die großen, geheimnisvoll funkelnden Augen in diesem schönen Gesicht konnten kein Gespinst seines Hirns sein. Obwohl dies nicht einmal verwunderlich angemutet hätte. Denn er träumte oft von jenem Kerl, der alsbald in seinem Zimmer stand und mit eins, zwei Schritten in seine Richtung direkt vor ihm stand. "Hey", wisperte er und legte mit fast fürsorglichem Blick seine Hände auf die kühlen Wangen Jamies. "Hab ich dich geweckt, mh?" Doch Jamie fiel gar nicht ein, auf seine Frage zu antworten. Viel zu viele Gedanken fluteten momentan seinen Kopf. "Was...wie kommst du hierher?" Er wäre am liebsten wieder zurückgewichen, zumindest wenn er seinem Verstand lauschte, der ihm flüsterte, dass das, was er gerade erlebte, nicht echt sein konnte. Aber sein Herz hatte auch noch ein Wörtchen mitzureden, und deshalb blieb er. Und genoss die Nähe seines Freundes genauso sehr wie sie ihn in Aufruhr versetzte. Seine Wangen prickelten unter den sanften Berührungen. "Ich bin zu deinem Fenster geflogen", erklärte Cari ihm leichthin, was Jamie noch größere Augen bescherte. "Geflogen?" "Ja." Auf Caris Gesicht breitete sich ein Schmunzeln aus. "Ich habe das getan, was Krähen eben tun, wenn sie an einen schwer erreichbaren Ort gelangen wollen." Am liebsten hätte Jamie die Arme des anderen gepackt, um sie von seinen Wangen zu lösen, aber dieses Vorhaben verpuffte allzu schnell, als Cari seine Stirn gegen die seine lehnte und ihm tief in die Augen schaute, bis auf den Grund seiner Seele. "Cari…Crow", stammelte er nur noch, da ihn dieser Blick hypnotisierte, war er doch der intensivste, den sein Freund ihm je geschenkt hatte. "Crow wie Krähe. Dann bist du also..." "Cleverer Junge", lobte Cari ihn und strich mit den Fingerknöcheln über Jamies Wange. "Freust du dich, dass ich hier bin? Sag, dass du dich freust..." "Ich...ich..." Jamie fühlte sich schrecklich in seiner elenden Stammelei, aber Caris Anwesenheit beschleunigte schlichtweg seine Pulsfrequenz und setzte seinen gesamten Körper unter Strom. Er war schon lange nicht mehr er selbst, wenn er mit Cari zusammen war. Aber in dieser überwältigenden Nähe vermochte er kaum mehr zu atmen. Weil ihm seine eigenen Gefühle gepaart mit denen des anderen die Luft raubten. Zu heftig war die Spannung, die sich zwischen ihnen aufgebaut hatte und sehnlichst darauf wartete, sich endlich zu entladen. "Du freust dich", urteilte Cari schließlich und wirkte dabei fast verzückt. Im Glanz seiner verliebten Augen spiegelte sich das Mondlicht, so klar und so schön, dass man dahinter nichts mehr verbergen konnte. "Natürlich tust du das. Allein deine Sehnsucht hat mich schließlich geboren und zu dir gebracht. Jamie..." Zwei Paar bebende Lippen trafen sich zu einem schüchternen Kuss, doch die zarte Berührung war intensiv genug, um Jamie seinen Willen zu rauben. Es war, als würde ein langgehegter Wunsch endlich in Erfüllung gehen, innerhalb dieses flüchtigen Augenblickes, in welchem er sich so lebendig wie selten zuvor fühlte. Endorphine schossen durch seine Adern, und nun legte er seine Hände doch um die Handgelenke seines Freundes - allerdings nichts, um sie von sich zu schieben. Er brauchte noch eine Verbindungsstelle. Zu lange war es ihm nicht möglich gewesen, diesen Mann auf die Weise zu berühren, wie er es jetzt tat. Ihn zu fühlen, ja ihn gar zu schmecken und zu spüren, wie er ihm auch im Geist ganz nah war. Wie mit den Zentimetern, die sich zwischen ihnen minimierten die Distanz in jeder Hinsicht schwand. Als er die Lider wieder langsam hob, sah er nichts anderes als das Gesicht seines geliebten Freundes, welches das Schönste war, in welches er je geblickt hatte. Ihre Nasen befanden sich auf einer Höhe, waren die beiden Männer doch in etwa gleich groß, und so nutzte Cari die Möglichkeit, um seine Nasenspitze gegen die Jamies zu reiben, sie zart mit ihr anzustupsen. Einzig und allein seine nachfolgenden Worte sorgten dafür, dass Jamie nicht abermals die Augen schloss, um das aufsteigende Prickeln zu genießen. "Ich bin gekommen, um dir das zu schenken, was du dir am meisten wünscht", flüsterte er ihm mit seiner rauen, elektrisierenden Stimme zu. Caris Hände glitten von Jamies Wangen hinab bis zu dessen Hals, ehe sie seine Schultern umschmeichelten und über seine bloßen Arme wanderten. Intensiver als das war nur der Blick, den Cari seinem Freund schenkte, dem das Glück förmlich in den Augen flackerte. "Nur du und ich wissen, was dein sehnlichster Wunsch ist. Denn du würdest es niemals jemandem verraten, nicht?" Zur Bestätigung seiner Worte schüttelte Jamie den Kopf, und als seine Lippen sich aufmachte, Worte zu formen, legte sich Caris Zeigefinger auf sie, um sie am Sprechen zu hindern. "Sag nichts", verlangte Cari reichlich bestimmt, aber doch zärtlich. So zärtlich, wie Jamie niemals gedacht hätte, dass er jemals so mit ihm sprechen würde. "Du musst mir nichts erklären. Ich empfinde genauso wie du. Und deshalb werde ich dich heute Nacht zu meiner Krähe machen, Jamie." Jamie, der eine vage Vorahnung besaß, was dies bedeutete, schluckte und blickte Cari dann mit einem Spalt weit geöffneten Lippen und vom Glück überwältigt in die Augen, um in jenen das zu finden, was er so lange in ihnen gesucht hatte, was sich aber so gut zu verstecken gewusst hatte. Über Jahre hinweg hatte selbst sein Unterbewusstsein es zu leugnen gewusst. Lediglich die Tatsache, dass sie kaum ohneeinander konnte und dass der eine selten von der Seite des anderen wich, hatte sie längst verraten. Und doch hatte es so viele Zweifel und Unklarheiten gegeben, welche nun mit einem Wimpernschlag und dem Hauch einer Berührung beseitigt worden waren. Einer Feder gleich strich Caris Zeigefinger von Jamies Lippen abwärts über dessen Kinn und zeichnete dessen empfindlichen Hals nach. In seinem beginnenden Delirium aus Lust und abgöttischer Liebe gelang es Jamie kaum mehr, den Blick seines Freundes einzufangen. Und dabei wollte er nichts lieber, als in seine Augen zu sehen, nun, wo sie vor Verlangen nach ihm funkelten und Faszination sich mit haltlosem Glück duellierte. Dieses Gemisch wandelte sich in pure Übermut, denn ehe Jamie es sich versehen konnte, kosten die Lippen Caris anstatt seines Fingers seinen Hals, sanft und doch von einer Bestimmtheit erfasst, die den anderen Mann beinahe wild wirken ließ in seinem Tun. Doch von diesem Ungestüm ließ Jamie sich nur zu gerne mitreißen. Da die Luft so knapp geworden war und er nur noch Leidenschaft atmete, schnappte er ein paar Mal leise keuchend und ließ sich dann in das Flimmern fallen, das seinen Körper vereinnahmte. Alsbald schmiegten sich die warmen, weichen Lippen auf die Stelle über seinem Herzen, während raue und zugleich fordernde Hände um seine Flanken wanderten und sich auf seinen Rücken legten. Cari spürte sie gewiss, die Gänsehaut, die über Jamies bloße Haut prickelte, und Jamie sollte auch die seines Freundes spüren, so wie seine eigenen Hände unter das Shirt Caris fuhren um das endlich wirklich zu tun, was er schon so lange nur in seiner Fantasie erlebte. Es war anders, als in seinen Träumen, den festen Bauch und den nicht minder stattlichen Oberkörper Caris zu streicheln; es löste nicht diese glückseligen Gefühle in seinem Magen aus. Nein, es entfachte eine gar rasende Gier in seinen Lenden, die dafür sorgte, dass er sich Cari entgegendrängte, während er die Finger krümmte und begehrlich mit den Nägeln über seine Haut kratzte. Cari, der sich gerade seiner Schulter mit Küssen widmete, lachte leise gegen seine Haut, dem etwas schärferen Lufthauch nach zu urteilen, der über seine Lippen quoll, warm und erregend. Er sagte nichts, denn jedes Wort wäre wahrscheinlich eines zu viel gewesen in dieser Situation, in welcher nur Taten die rechte Sprache sprachen. Cari nahm Jamies Reaktion zum Anlass, einen Schritt vorwärts zu tätigen, um seinem Freund den Weg zu weisen, dorthin, wo sie nichts und niemand mehr abhalten können würde, sich einander hinzugeben. Er hielt ihn behutsam im Arm, während er noch einen Schritt tat und Jamie einen in dieselbe Richtung. Blicke trafen sich, Blicke, die von der gleichen Art von ungestilltem Verlangen erzählten und in denen ein Feuer loderte, das wohl keine Macht der Welt zum Erlöschen bringen konnte. Ein ermutigendes Lächeln von Caris Seite aus, dann ließen sie sich gemeinsam auf das Bett fallen.   Jamie wusste nicht mehr recht, wie ihm geschah. Fühlte es sich so an, wenn man den Verstand verlor? Die Fähigkeit, einen klaren Gedanken fassen zu können, verlor sich in den Empfindungen, die er kaum mehr zu verarbeiten in der Lage war. Das Einzige, was er in einem Reflex tat, war, sich in das schwarze Haar seines Freundes zu krallen, während dessen Zunge den direkten Weg von seinen Lippen bis hin zu seinen Genitalien abwärts tanzte. Er spannte sich an, immer wieder, denn das, was Cari tat, versetze seinen Körper in einen Ausnahmezustand. Sein Herz schlug schneller und sein Atem bebte in seiner Kehle. Auch Szenarien wie diese hatten ihn bereits so oft in seinen Tagträumen heimgesucht, doch so nah und so echt hatte keine noch so lebhafte Fantasie sein können. All die auf ihn einprasselnden Gefühle und wunderschönen, kleinen Details hatte ihm sein Kopf nicht vorgaukeln können. Es war unvergleichlich, zu erleben, wie Caris Atem über Jamies Haut schwebte, wie seine Zunge betörend in die Kuhle seines Nabels tauchte und er anschließend kühl über die feuchte Stelle blies, nur um zu sehen, wie sein schöner Jamie sich windete in seiner Lust und die Beine noch weiter in seinem wachsenden Verlangen für ihn spreizte. Wie schwarze Seide hatte sich das lange Haar auf dem Kissen aufgebreitet, während seine Haut im Schein des Mondes wie reines Silber glänzte, mit all ihren Vertiefungen und Erhebungen, die zustande kamen, wenn er sich verzückt auf den Laken räkelte. Und das nur, weil Cari ihm solch ein fantastischer Liebhaber war. Weil er sich mit ihm gemeinsam endlich dem hingeben konnte, was er so lange in sich verborgen hatte. Und deswegen durfte es nichts mehr geben, was die beiden trennen konnte. Cari, welcher seine Kleidung längst abgestreift hatte, während er Jamie mit seinen Händen und seinen Lippen verwöhnt hatte, half alsbald seinem Freund aus der Unterhose, die sie nur an ihrer innigen Verbundenheit hinderte. So, wie ihre Blicke sich längst vollkommen nackt begegneten, sollten auch ihre Körper sich Haut an Haut aneinanderschmiegen dürfen. Dass Jamie nichts lieber als das wollte, verrieten seine verschleierten Augen, in denen eine übermächtige Erwartungsfreude schwelte, die Cari ihm um jeden Preis der Welt stillen wollte. So kam er über seinen Freund und legte sich behutsam zwischen dessen geöffneten Schenkel, um mit einem zitternden Lächeln seine Handflächen in die des anderen zu schmiegen und seine Finger miteinander zu verschränken. "Wie kann man eigentlich etwas vermissen, das man noch nie gehabt hat?", fragte Jamie ihn mit belegter Stimme. Seine Augen schimmerten inzwischen feucht, und so wie Cari dies sah, verschloss er seinen Mund zärtlich mit seinem, um ihm ein Ventil für die Gefühle, die ihn zu überwältigen drohten, zu bieten. "Das ist kein Vermissen", wisperte er dann nah an seinen Lippen. "Das ist Sehnsucht, Jamie. Und die kann genauso wehtun wie ein Verlust." "Ja." Jamie nickte mit aufeinandergepressten Lippen, aber gleichzeitig kreuzte er auch seine Beine auf Höhe seiner Knöchel über Caris Rücken. Wilde Entschlossenheit glomm in seinen Augen. "Nun mach es endlich wahr." Ein gar schelmisches Grinsen huschte über Caris Gesicht, ehe er zwischen sie beide griff, um Jamie seinen Wunsch zu erfüllen, welcher jener war, wegen dem auch Cari seit Wochen nicht mehr in einen geruhsamen Schlaf fand.   Ein tosendes Ungestüm erfasste sie in ihrer leidenschaftlichen Liebe. Jamies verklärter Blick war mit Caris verschmolzen, in dem ein dunkler, unbändiger Hunger schwelte, aber auch die unergründlich große Zuneigung zu seinem Freund, dem er sich noch nie so nah gewähnt hatte. Es war, als würden ihre Körper eine Einheit bilden und sich nur noch einen Herzschlag teilen, denn alsbald gab es nur noch ihre Lust und den Rhythmus, dem sie sich hingaben. Tapfer hielten sie ihre Augen geöffnet, um sich ansehen zu können, während Cari seine Arme um Jamies Rücken und dessen Schenkel geschlungen hielt, während er unermüdlich in ihn stieß. Der kräftige, maskuline Körper unter ihm erbebte, und Cari hoffte und bangte, dass er es schaffen würde, ihm das Glück zu bescheren, was er sich verdiente, denn lange würde es ihm nicht gelingen, dieser Hitze zu widerstehen, das war gewiss. Das Gefühl, in ihm zu sein, ohne etwas, das sie voneinander trennte, rumorte brechend schwer in seinem erregten Leib. Und die Gewissheit, dass Jamie genauso empfand wie er und dass er nur wegen ihm so sinnlich keuchte und stöhnte, ließ ihn alles um sich herum vergessen. Sein ganzes Sein konzentrierte sich nur noch auf seine Lust und auf Jamie, auf dessen Reaktionen und dessen betörenden Geräusche. Auf dessen Blick, der irgendwann brach, und als er dies tat, schnappte Cari nach seinen Lippen, um ihn einnehmend und hektisch zu küssen. Aber der Orgasmus Jamies verschlang ihn mit. Die Enge trieb seine Erregung auf den Höhepunkt zu. Schweigend und auch ein Stück weit fasziniert durchlebte Jamie das ihm unbekannte Gefühl, das Cari in ihm auslöste, so wie er sich tief in ihm ergoss, ächzend und mit zuckenden Hüften. Er hielt ihn bis zum Schluss bei den Händen und spürte, wie heftig er sich anspannte in seinen Wogen, wie er seine Hände in das Kissen unter ihm drückte und sein Körper ganz schwer und steif wurde.   Der ganze Wahnsinn war alsbald abgeflaut und ließ sie mit den Nachwehen ihrer Lust zurück. Der Nebel, welcher sich über ihre Sinne gelegt hatte, lichtete sich allmählich, und was blieb, war ein Gefühl grenzenloser Freiheit und dem unsäglichen Glück, einander endlich gefunden zu haben in den Wirrungen ihrer Empfindungen. Das nämlich schwelte in ihrer beider Gesichter, als sie sich schwer und tief atmend aneinanderschmiegten und wieder einmal kein Wort vonnöten war, um sich zu erzählen, wie es ihnen in diesem Moment erging, in welchem sie sich so nahe waren.     Als Jamie die Augen öffnete, dämmerte bereits der neue Tag und merzte all die undefinierbaren Schatten aus, die die Nacht für gewöhnlich mit sich brachte. Und offenbar hatte der Morgen ihm noch etwas genommen. Etwas oder besser gesagt jemanden, den er so lange vermisst hatte, bis seine Träume Erbarmen mit ihm gezeigt und versucht hatten, ihn diesen einen, großen Wunsch zu erfüllen. Es hatte sich alles so echt angefühlt. Caris Gewicht auf seinem Körper. Sein Duft, von dem Jamie selbst jetzt noch glaubte, dass er an seiner Bettdecke und seinem Kissen hing. Sein warmer Atem. Und vor allen Dingen seine Küsse und Berührungen. Und doch wusste er von der einen auf die andere Sekunde, dass wieder einmal nichts davon echt gewesen war. Betrübt schwang er die Beine aus dem Bett und warf die Decke zurück, in dem Vorhaben, ins Bad zu gehen und sich für einen weiteren grauen Alltag bereitzumachen. Dass er nackt war, befremdete ihn zwar ein wenig, schlief er doch für gewöhnlich wenigstens mit einer Unterhose, aber da es Sommer war, verschwendete er keine weiteren Gedanken daran. So wollte er seinen Hintern von der Matratze erheben, als er in seinem Erschrecken die Augen aufriss. Ein seltsames, feuchtes Gefühl breitete sich zwischen seinen Pobacken aus. Er befürchtete bereits Schlimmes, weshalb er sich hastig umdrehte und auf dem Laken nach Spuren dessen zu suchen, was er versehentlich ausscheidete. Doch gottseidank war er kein inkontinenter Großvater, wie er feststellen musste - eine weiße, zähe Flüssigkeit ließ sich auf dem Bett ausmachen und schließlich auch auf seinen Fingern, als er sie sich an den Po führte. Eine Weile betrachtete er das Sekret, ehe er seine Hand sinken ließ und mit hoffungsvoll zuckenden Mundwinkeln weiter in Richtung Badezimmer schlenderte. Später sollte er noch eine schwarze Feder entdecken, die unter die Bettdecke gerutscht war und ihm von einer verflossenen Nacht erzählte, die vielleicht doch nicht nur ein Gespinst seiner sehnsüchtigen Fantasien gewesen war...   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)