Eine andere Perspektive von xLuvUMaChibix ================================================================================ Prolog: Ticket zur Heimat ------------------------- Hastig eilte ein Schatten hin und her, lies den moorigen Holzboden leise knarren und den vernachlässigten Staub von den Möbeln aufwirbeln, so dass die Besitzerin des Schattens leise niesen musste. Sie musste schnell machen! Es blieb nicht mehr viel Zeit. Das Schiff, jeden Moment würde es losfahren und es wäre der Besatzung sicherlich egal, ob sich die junge Frau auf ihm befinden würde oder nicht. Erst seit wenigen Minuten wusste sie es. So wenig Zeit blieb ihr sich weder emotional noch organisatorisch auf das Kommende vorzubereiten, worauf sie schon so lange hoffete und drauf hin geschuftet hatte. Diese große und wichtige Gelegenheit würde sie nicht verpassen wollen, nur weil sie ihre zwei Kleider und die Unterwäsche nicht finden konnte. Aber so lange sie ihr Ticket hatte, das Ticket zu ihrer Heimat, war sowieso alles wichtige beisammen. Prustend und außer Atem wurden noch schnell störende blaue Strähnchen hinter ihr Ohr geklemmt, ehe sie sich ihre Tasche schnappte und schnellen Schrittens das Gasthaus verlies, in dem sie einige Jahre gelebt und gearbeitet hatte. Natürlich verabschiedete sie sich noch so herzlich es in der kurzen Zeit nur ging und rannte schließlich die überfüllte Straße zum Hafen hinuter. Es waren wirklich sehr viele Leute unterwegs, allerdings viel es ihr erst so richtig auf, weil sich so gut wie alle in ihren Weg drängten. Oder kam es ihr nur so vor? Leise murmelte sie immer wieder Entschuldigungen, wich den Leuten aus und viel sogar einmal fast hin, jedoch gewann sie ihr Gleichgewicht schnell wieder und drängte sich weiter durch die Massen. Schon vom weitem sah man das große Schiff, auf dem sie die nächsten Tage verbringen würde. So schnell sie es erblickte, so schnell zog es auch schon in ihrer Magengegend. Jetzt realisierte sie. Jetzt konnte sie darüber nachdenken. Die nächsten Tage da.. Würde sie auf diesem Schiff den Ozean überqueren. Schwer schluckend minderte sie ihr Tempo, zog ihre Augenbrauen zusammen und blieb nur noch wenige Meter vor dem Schiff stehen, sah es sich mit großen, lavendelfarbene Augen an und hielt mit ihrer freien Hand ihren krampfenden Magen. Wenn sie jetzt nur noch ihre Freundin finden würde.. Es würde alles ein wenig einfacher machen... Kapitel 1: Was haben wir anderes erwartet? ------------------------------------------ Zitternd und immernoch vollkommen überrumpelt stand sie dort am Hafen, hielt ihre alte Stofftasche in ihrer Hand und lies die Leute hektisch an ihr vorbei laufen und sich laut unterhalten. Allerdings bekam Die 21 Jährige nichts von allem mit. Es war alles wie ein rauschender Nebel der sie umhüllte, der ihr nur den Blick auf das Schiff gewährte. Sie war in ihren Gedanken versunken, musste verabeiten was vor ihr lag. Und das war nichts geringeres als das große und beliebte Schiff die Thunderer. Sie hatte schon so einiges am Hafen gesehen und sich oft gefragt, wie es wäre ein Leben auf dem Ocean zu führen. Ein Teil der Besatzung zu sein und etwas von dem blauem Nass herauszufinden. Jedoch würde dieser Traum nie in Erfüllung gehen.. Aber wenigstens hatte sie die Chance den Ocean zu überqueren. Langsam zogen sich ihre Mundwinkel nach oben und ließen die Bluhaarige sanft lächeln. Erst einmal müsse sie nach Hause. Das war alles was ihren Kopf momentan füllen sollte. Nichts anderes. Denn genau deswegen hatte sie die letzten Jahre gespart und das war alles andere als leicht gewesen. Zwar war es ihre Entscheidung gewesen nach England zu ziehen, einfach weil sie etwas neues entdecken wollte. Lange wollte sie nicht hier bleiben und eigentlich direkt weiter in die Welt ziehen, jedoch war alles schwerer als Anfangs gedacht. Schon in den ersten Monaten in denen sie hier war, war ihr ganzes Erspartes von damals aufgebraucht gewesen und sie musste sich eine feste Arbeit suchen. So landete sie im Gasthaus und war nun schon fast vier Jahre dort, ohne groß weiter gekommen zu sein. Denn in der Gosse landen wollte sie auch nicht. Vorallem weil es hier schnell sehr gefährlich werden könnte und wer würde denn eine einfache Bedienung wie sie es war vermissen? An ihrer Unterlippe knabbernd verunsicherte sich ihr Blick wieder und lies sie nun durch die Menge gucken. Viele verabschiedeten sich von einander, umarmten und küssten sich. Solche Szenen kannte sie von Damals, als sie abgereist war. Und was war es schwer Auf Wiedersehen gesagt zu haben. Vorallem zu ihrer jüngeren Schwester. Sie würde jetzt auch schon groß und unheimlich hübsch sein. Das stand für die zukünftige Reisende fest. So sehr wie sie in Gedanken war, da merkte sie gar nicht wie eine andere Frau auf sie aufmerksam wurde und zu ihr gestampft kam. Sogar ihren Namen rief sie so laut es ging, wedelte mit ihrem Arm, aber keine Reaktion kam von ihr. Deswegen stellte sie sich einfach direkt vor ihr und erst dann bemerkte sie ihr Gegenüber. "Hinata!", sagte diejenige noch einmal und hob ihre Hand hoch, damit sie vor dem Gesicht von Hinata wedeln konnte. Diese zuckte leicht zusammen, total aus den Gedanken gerissen und leicht übervordert, bis sie die bemerkenswerten grünen Augen erkannte. Vor ihr stand eine junge Frau, ungefähr in ihrem Alter, mit einer sehr außergewöhnlichen Ausstrahlung. Ihr Haar war so hell Rot, es wirkte schon fast zart Rosa. Und dazu noch ihre Augen. Ja, wirklich bemerkenswert war sie. Was nicht hieß, dass es sie vor Problemen schützte. Eher im Gegenteil. Sie zog den Ärger schon fast an. "Da bist du ja. Ich hab dich schon überall gesucht. Zum Glück sind wir beide noch rechtzeitig! Und was ein Glück das du noch wirklich vom Gasthaus weg kamst.", redete sie auch schon drauf los und umarmte Hinata im nächten Moment, so dass sie ihren Hut verloren hatte. Hinata erwiederte die Umarmung allerdings nun lächelnd und als sie sich lösten hob sie den Hut auf und platzierte ihn wieder auf den Kopf der Besitzerin. Die lavendelfarbenen Augen musterten das braune Stück Stoff und lies sie wieder einmal lächeln. Sie konnte sich noch gut daran erinner, wie Hinata ihr den geschenkt hatte und wie sehr sie sich darüber gefreut hatte. Es war nichts besonderes, aber es erfreute Hinata dennoch, dass sie ihn trug. "Ja, ich bin so nervös. Ich kann es immer noch nicht glauben.. Hast du alles beisammen?", fragte sie ihre Freundin, ehe diese nickte und den Anschein machte endlich los gehen zu wollen. "Hab ich. Und jetzt lass uns langsam auf das Schiff steigen. Ich will so schnell es geht von hier weg, bevor es noch zu spät ist.", gab sie Hinata zu verstehen und lief auch gleich los. Sie wollte ihre Freundin nicht länger warten lassen und eilte ihr hinterher. Sie wusste das sie England schon lange verlassen wollte, aber es ergab sich nie die richtige Chance dazu. Aber nun würde sich das ändern. "Sakura.. Ich bin so froh das du mitkommst!", wollte sie ihre Freundin noch wissen lassen, ehe sie bei dem Eingang der dritten Klasse ankamen und warteten, das sie endlich auf das Schiff kommen konnten. Sakura drehte ihren Kopf zu Hinata und lächelte sie nur an. Das reichte Hinata als Antwort, mehr brauchte sie auch gar nicht, denn sie wusste das sie nicht anders darüber dachte. Es dauerte nicht mehr lange, da durften sie nun endlich an Board und sahen sich zusammen noch einmal ihre Karten an, nachdem die normale Körperliche Kontrolle auf Krankheiten vorüber war. Ihre Zimmer waren nicht so weit weg. Und zum Glück auch nicht so weit im Schiff drinnen, damit sie sich nicht verlaufen würden. Jedenfalls hofften sie das doch sehr. Bei Sakuras Anziehungskraft für Ärger und Hinatas leichte Verwirrtheit manchmal, da konnte ja nichts gutes bei passieren. Jedoch waren die zwei Frauen noch guter Dinge, als sie die ewig langen Flure lang gingen und sich alle Zimmernummern gut ansahen. "Wir müssen gleich nach links.. Dann müssten wir auch schon fast da sein.", leitete die Hutträgerin und bog auch schon nach links, wich dabei den anderen Passagieren aus, die ebenfalls ihre Zimmer suchten und manchmal nicht ganz so aufmerksam waren, wodurch Hinata schon des öfteren mal angerempelt wurde und Sakura demjenigen nur feindlich hinterher fauchte. Ja, man konnte sagen Sakura benahm sich nicht wirklich Lady-like, allerdings machte das auch den Charme von ihr aus und das bewunderte Hinata auch an ihr. Niemals könnte sie sich so benehmen. Dafür war sie einfach viel zu schüchtern und zurückgezogen. Endlich am richtigen Zimmer angekommen öffnete Sakura auch gleich grinsend die Tür, ehe sich dieses Grinsen in einen komischen Gesichtsausdruck änderte. "Nun.. Was habe ich anderes erwartet?", fragte sie eher sich selbst, statt Hinata, die hinter ihr Über ihre Schulter sah und in ihr Zimmer blickte. Abstellkammer beschreibte es zwar etwas passender, aber wie Sakura schon sagte. Was hat sie anderes erwartet? SIe waren eben in der dritten Klasse. Ruhig betrat Hinata das Zimmer und sah sich etwas um. So wie es aussah teilten sie sich es noch mit drei weiteren Frauen, denn die Betten waren belegt und Klamotten lagen schon halbwegs ausgepackt darauf. Sie selber entschied sich für das untere Bett, während ihre Freundin ihre Tasche auf das obere warf und sich auch gleich ihr dünnes Jäckchen auszog. So kam ihr schlichtes Kleid zum Vorschein welches sie trug. Keine schönen Schnörkeleien verzierten es, sondern eher ein, zwei Stellen an denen man sah, dass es schon wieder genäht werden musste. Etwas anderes konnte sich Sakura einfach nicht leisten, Hinata allerdings auch nicht und so blickte sie selber auch an sich hinunter. Sie zierte ein graues, knöchellanges Kleid welches am unteren Saum schon leicht fransig wurde. Ihre Schultern wurden von leicht puffigen Armeln bedeckt und ihr Dekoltee war unter verschlossenen Knöpfen versteckt. Weder war sie so mutig wie Sakura, noch war sie freizügig. Aber das gehörte sich ja sowieso nicht. Jedenfalls nicht für Hinata. "Hinata, ich will das Schiff erkunden. Es fährt gleich sowieso los. Kommst du mit oder richtest du dich hier noch etwas ein?", hörte sie die Stimme von der Rosahaarigen und drehte sich wieder zu ihr. SIe schüttelte allerdings ihren Kopf und legte die Tasche nieder, die sie noch grade in ihrer Hand hatte und kam auf Sakura zu um ihr zu zeigen, dass sie mitkommen wollte. So schnell sie in ihrem Zimmer angekommen waren, so schnell hatten sie es auch wieder verlassen und machten sich auf dem Weg zum Deck, um sich dort ebenfalls noch einmal umzusehen. Aber eher um den Start des Schiffen richtig mitzubekommen. Denn der erfolgte in den nächsten Minuten. Oben angekommen musste Hinata ihre Augen leicht zusammen kneifen, die Sonne blendete sehr stark an diesem Tag und es war kaum eine Wolke am Himmel zu sehen, was sie innerlich etwas fröhlicher machte. Es wäre immerhin sehr schade, wenn sie am Tag ihrer Abreise mit Regen gehen würden. Zusammen mit Sakura versuchte sie sich zum Geländer des Schiffen durch zu quetschen, damit sie auch einen Blick auf die zurückbleibenden Menschen erhaschen konnte. Und sie musste zugeben.. Es waren wirklich sehr viele, die sich verabschieden wollten. Es war schon fast ein trauriger Anblick, wie weinende Menschen zu uns hoch riefen und wunken. Sie jedoch hatte hier niemanden, den sie zurück winken konnte, aber das machte ihr nicht viel aus. Denn immerhin würde sie umso herzlicher empfangen werden und genau dieser Gedanke lies sie wieder lächeln und auch einfach winken. Sie wusste nicht wieso, aber sie wollte sich wenigstens für einen kurzen Moment von England verabschieden. Sie hörte allerdings auf, als sie bemerkte das Sakura sehr aufgebracht erschien. Sofort sah sie zu ihrer Seite und sah in das erleichternde Gesicht ihrer freundin, die nichts anderes als obszöne Gesten zum Hafen warf. Kurz war Hinata erschocken darüber, jedoch sah sie dann den Grund für ihr verhalten und sie verstand. Es war Sakuras Vater, der wutentbrannt dort unten stand und ihr etwas unverständliches entgegen zuriefen schien. Wahrscheinlich drohte er, sie solle von dem Ding runter komen damit er sie wieder nach Hause schleifen konnte, Sakura allerdings Kletterte am Geländer weiter nach hoben, holte tief aus ihrer Lunge Luft und spuckte dann schliesslich in die Richtung ihrers Vaters. Natürlich waren sie zu weit weg, als das sie ihn hätte treffen können, aber für Sakura war dies Befriedigung genug, denn danach kam wie wieder runter und sah Hinata mit einem zufriedenen Lächeln an. Diese musste leise kichern und shüttelte ihren Kopf. Sie verstand ihr Verhalten, sie hieß es nicht gut, aber sie verstand.. Und das reichte Sakura. "Komm, wir müssen uns noch einiges angucken!", trällerte sie Hinata entgegen und drehte England und somit auch ihrem Vater den Rücken zu, damit sie langsam über dem Deck spazieren konnte. Kurz sah hinata noch einmal zurüch, ehe auch sie in Sakuras Richtung lief und neben ihr her ging, damit sie sich alles zusammen ansehen konnten.   Kapitel 2: Die versteckte Muse ------------------------------ Nun waren sie schon einige Zeit gelaufen und trotzdem hatten sie erst die Hälfte des Schiffes passiert. Natürlich nur das Deck, denn schon alleine dieses besaß eine enorme Größe. Staunend und fasziniert sahen sie sich das dunkel blaue Wasser, den wolkenlosen Himmel und auch die vielen Menschen an, die alle so verschieden wirkten. Sie alle hatten ihre eigene kleine Geschichte und das machte alles umso interessanter. Hinata war ein neugieriger Mensch, allerdings würde sie sich niemals dazu überwinden können jemals mit einem Fremden von alleine ins Gespräch zu kommen, selbst wenn sie dies gerne mal täte. Lachend hörte die blaunhaarige aber nun Sakura zu, die ihr wieder einmal eine ihrer verrückten Geschichten erzählte und Hinata damit köstlich amüsierte. Auch wenn Sakura es alles andere als leicht hatte, so verlor sie niemals ihren liebenswerten Charakter, den Hinata so an ihr mochte und bewunderte. Total in ihrem Gespräch vertieft, viel den beiden Frauen gar nicht auf, in welche Richtung sie sich begaben und wurden etwas ruppig aufgehalten. Ein starker Arm hielt die Beiden davon ab weiter zu laufen. Ehe Sakura nach einer Erklärung verlangen konnte, wurde ihnen diese auch schon gleich gegeben. „Bedaure meine Damen, aber dieser Bereich steht Leuten aus ihrer Klasse nicht zur Verfügung.“, gab er den Beiden zu verstehen, sah ihnen dabei aber nicht einmal ins Gesicht. Seine Worte hatte er schon fast verachtend gesprochen und es blieb nicht unbemerkt. „Verzeihen sie, wir wollten niemals die höheren Klassen mit unserer Anwesenheit verdrecken.“, gab die selbst bewusstere von den Beiden von sich und deutete dabei einen leichten Knicks an. Sie wusste wie sie provozierend aber dennoch höflich dabei bleiben konnte, wodurch der Herr vor ihnen sich nur ärgerte. „Komm, es gibt sicher noch so einiges was wir uns ansehen können.“, murmelte Hinata Sakura zu, während sie ihr am Ärmel zupfte, wie ein Kleinkind es bei seiner Mutter machte. Sie wollte Streit auf alle Fälle verhindern. Wer mochte denn schon gerne Ärger? Hinata nicht. Widerwillig stimmte sie ihr jedoch zu und wand sich Zähne knirschend ab, damit sie in eine andere Richtung laufen konnten. Sakura wusste was Hinata für ein Gemüt hatte und außerdem war es nicht ratsam sich mit einem Angestellten hier zu streiten. Dennoch brodelte es in Sakura. Sie wusste wie es mit den „Adligen“ ablief, das änderte aber nicht daran das sie es unerhört fand, wie diese Leute sich manchmal benahmen. „Das ist doch grotesk! Sie tun alle so als hätten sie vorzügliche Manieren, behandeln uns aber wie den Dreck unter ihren Schuhen.“, murrte Sakura auch schon, was Hinata mit einem leisen Summen bestätigte. Sie hatte zwar recht, aber es war schon immer so gewesen. Es blieb einem nichts anderes übrig als sich daran zu gewöhnen und den Vornehmen Leuten nicht im Weg zu stehen. „Wenn du dir darüber den Kopf zerbrichst ändert das aber auch nichts.“, merkte Hinata an und lies die rosahaarige seufzen. „Ich weiß, ich weiß. Aber wenn ich mich nicht aufregen darf, dann zerrt es nur noch mehr an meinen Nerven. Und wenn ich es nicht an ihnen auslassen darf, dann darf ich doch wohl meine Verstimmung so kund tun, oder etwa nicht?“, fragte sie und fasste sich an ihren Kopf, nahm dabei ihren Hut ab und strich sich über ihre Stirn. „Wenn es dir hilft. Aber lass es bitte nicht die falschen Leute hören, ja?“, fragte sie Sakura leise und sah ihr schließlich ins Gesicht, bis ihr Gegenüber nickte. Nun liefen sie schweigend nebeneinander her und es wurde unbehaglich. Hinata mochte es nicht, wenn so eine Stimmung zwischen den Beiden herrschte, doch bevor sie etwas sagen konnte, da kam Sakura ihr zuvor und drehte sich etwas, so dass sie nun Seitlich neben Hinata war und weiter lief. „Ich bekomme so langsam Hunger. Mal schauen was es hier gibt. Kommst du auch mit?“, fragte Die Hutträgerin ihre Begleiterin, diese jedoch schüttelte ihren Kopf, wodurch ihre blauen Haare leicht hin und her wehten. „Nein, ich denke ich bleibe noch ein Weilchen hier.. Ich komme später nach.“, versprach sie ihrer Freundin, die dies nickend annahm und nun eine Treppe hinunter lief, weswegen sie schon nach weniger Zeit nicht mehr zu sehen war. Für kurze Sekunden blieb Hinata noch an diesem Fleck stehen, ehe sie sich wieder in Gang setzte und die Reling ansteuerte, auf welche sie ihre Hände legte und in die Ferne sah. Obwohl sie auf dem Ozean und von eisigem Wasser umgeben waren, so war es doch angenehm warm und Hinata genoss den Wind, der ihr entgegen kam und ihre Klamotten leicht wehen lies. Nun bettete sie ihre Ellenbogen auf dem Geländer und rutschte dadurch etwas nach unten, verfolgte mit Ihren Augen die Wellen, die das Schiff erzeugte sie in einen Bann zogen. Leise im Hintergrund hörte man Instrumente spielen, was dazu führte das Hinata sich vollkommen entspannen und den Ausblick genießen konnte. Was sie nicht wusste war, dass sie in diesem Moment von weiter Ferne beobachtet wurde. Mit einem Gespannten Gesichtsausdruck wurde sie von zwei blauen Augen verfolgt, ehe die sich kurz abwandten, nur damit ein kleines Notizheftchen herausgeholt werden konnte. „Interessant..“, flüsterte eine leise, hohe Stimme und schon war das Geräusch eines Stiftes zu hören, der die unberührten Blätter des Heftchens beschrifteten durfte. „Miss Yamanaka? Sind Sie hier draußen?“, ertönte es von drinnen, jedoch ignorierte die Besitzerin den Ruf und schrieb weiter, während sie ab uns zu wieder weiter unten auf das Deck sah, um Hinata ansehen zu können. Allerdings wurde wieder nach ihr gerufen, wodurch man jetzt ein genervten Ton hören konnte. „Nicht jetzt, ich arbeite grade, können sie das denn nicht sehen?“, fragte die Frau und sah hinter sich, damit sie den Bediensteten ins Gesicht sehen konnte. Nur für einen kurzen Augenblick hatte sie weggesehen, doch als sie Ihren Blick wieder nach vorne richtete, weiteten sich ihre Augen. „Na das ist ja großartig. Sie ist weg..“, schnaufte sie und schlug ihr Heft zu. „Wer ist weg, Miss?“, wurde vorsichtig nachgefragt, jedoch keiner Antwort gewürdigt. Stattdessen verließ sie nun das obere Deck und trat hinein. „Ino, wo warst du? Es ist Zeit für das Essen.“, hörte die Besitzerin des kleinen Notizheftchens und sah zu dem Mann, der dies fragte. Es war ihr Vater, der etwas besorgt erschien und auf sie zulief. „Es ist alles in bester Ordnung. Ich habe nur nach Inspiration gesucht. Und als ich sie fand, wurde sie auch gleich wieder zerstört.“, gab Ino enttäuscht von sich, ehe sie dem Bediensteten einen finsteren Blick zu warf. Ihr Vater seufzte leise und strich kurz durch das blonde und lange Haar seiner Tochter, ehe er weiter sprach. „Aber du sollt doch einmal nicht arbeiten. Du sollst dich wenigstens einmal erholen.“, sagte er in einem ruhigen Ton, jedoch schüttelte die Frau nur ihren Kopf und drückte ihr Heft dicht an sich, fest von ihren schlanken Fingern umklammert. „Tut mir leid, aber ich liebe es zu schreiben. Und wenn wir schon einmal auf so einem tollen Schiff sind, da kann ich nicht anders. An jeder Ecke kann es eine gute Geschichte geben, und diese möchte ich erhaschen!“, sagte Ino energisch und bestätigte alles noch einmal mit einem Nicken. Der ältere Mann gab nach. Er wusste schließlich wie seine Tochter war und das er sie sowieso nicht abhalten konnte. „Nun gut, aber so lange du es nicht verpasst zu essen..“, ermahnte er sie und ließ die blonde Schriftstellerin lachen. „Keine Angst, ich werde schon nicht verhungern.“, meinte sie amüsiert zu ihrem Vater und lief dann an ihm vorbei, damit sie sich zum großen Speisesaal mit ihm begeben konnte. Die erste Klasse unterschied sich sehr von der dritten, allerdings kostete es auch einiges um sich hier aufhalten zu dürfen. Ino Yamanaka hatte dieses Glück in eine erfolgreiche Familie hinein geboren geworden zu sein. Allerdings ruhte sie sich nicht auf dem Einkommen ihres Vaters aus, sondern arbeitete selber hart daran sich einen Namen zu machen, was ihr bisher auch ziemlich gut gelang. Langsam ließ Ino ihre blauen Augen durch den Saal gleiten und innerlich seufzte sie. Es war nie erheiternd für sie mit so vielen Leuten zu essen. Sie war ein offener Mensch, das stand außer Frage, allerdings unterhielten diese Leute sich immer über die gleichen Themen, auf die selbe Art, im selben Ton, mit den selben ausdruckslosen Gesichtern. Sie freute sich schon darauf Amerika zu erreichen. Sie hatte gehört die Leute waren dort um einiges.. Nun ja, vielseitiger. Mit einem aufgesetztem Lächeln begrüßtete sie alle mit denen sie Speisen sollte und behielt ihre Höflichkeit perfekt aufrecht. Auch wenn sie es nicht bespaßte, so wusste sie dennoch wie sie sich verhalten sollte. Und das obwohl sie jetzt viel lieber in ihrem Zimmer war und alle gesammelten Ideen aufs Papier verfassen wollte. Vor allem gab dieses Mädchen von vorhin eine passende Vorlage, die sie wegen den Gesprächen hier nicht vergessen wollte. Sie blickte während des Essens öfters in die Runde und entdeckte weiter hinten am Tisch einen jungen Mann der ebenfalls wie sie nicht den Anschein machte sehr erfreut darüber zu sein, dass er hier am Tisch sitzen musste, nur um ein gutes Bild abgeben zu müssen. Sie erinnerte sich an seinen Namen. Er war der jüngste Sohn der Uchiha Familie, einer reichen Geschäftsfamilie. Ruhig kaute sie auf ihrem Stück Lamm, welches sie sich bestellt hatte und beobachtete ihn weiterhin. Er wirkte abwesend, dennoch ansprechbar. Als wäre ihm alles um ihm herum egal und fast machte es Ino den Anschein, als wolle er auch das es jeder wusste. Als er schließlich in ihre Richtung sah, in ihre Augen schaute da wich sie dennoch nicht aus. Im Gegenteil, sie hob ihren Kopf sogar etwas und betrachtete ihn weiterhin eindringlich. Er hatte etwas seltsames an sich, das musste die junge Frau zugeben, sie wusste nur nicht genau was es war. Allerdings wich so langsam ihr Interesse, weswegen sie sich lieber ihrem Getränk zuwandte, einen Schluck nahm und dabei der Musik lauschte die immer beim Essen gespielt wurde. Er weckte in ihr nichts spezielles. Keine Idee erschien vor ihrem inneren Auge, also ließ sie es gut sein. Sie hatte schon eine passende Inspiration gehabt und diese reichte ihr vollkommen. So höflich und gut erzogen wie sie war verabschiedete sie sich von allen und entschuldigte sich dafür, dass sie so früh wieder ging. Das Essen war immer ein großes Ereignis, welches für Ino's Geschmack jedoch viel zu lange dauerte. Schon beim dritten Gang wollte sie sich wieder auf den Weg machen, was leicht gereizt von ihrem Vater kommentiert wurde. Sie störte sich jedoch nicht weiter daran und nahm den älteren Herrn fest in den Arm, nur damit sie wenige Minuten schnellen Schrittens den Weg zu ihrem Gemach einschlagen und sich wieder ihrer Leidenschaft widmen konnte. Dies erschien doch auch als einiges ansprechender. Hinata die von alldem nichts mitbekommen hatte, hatte sich in der Zeit auch auf den Weg gemacht um zu essen. Ihr Magen hatte sich geregt, immerhin hatte sie heute noch nicht gespeist, so schnell wie alles gehen musste. Das Essen in der dritten Klasse war mehr wie ein unorganisiertes Buffet aufgestellt. Keinem wurde etwas auf einem Tablett gebracht, noch aßen sie mit Silberbesteck. Aber das war gut so, denn die Stimmung hier war sehr erheiternd und vor allem sehr einladend. Jeder sprach mit jedem, teilte sein Essen und lachten miteinander. Nicht lange musste Hinata sich umsehen, bis sie auch schon ihre gute Freundin erblickte, die sich ebenfalls mit jemanden unterhielte. Es war ein wuschig blonder Mann mit einem sehr großen Lächeln. Es wunderte Hinata nicht das Sakura es einfach hatte Kontakte zu knüpfen. Solche Probleme hatte sie noch nie gehabt. Vorsichtig näherte Hinata sich mit einem Brettchen in der Hand und setzte sich auf den freien Platz neben Sakura, diese Hinata wieder herzlich begrüßte und sofort zu dem Mann deutete, der ihr auch gleich seine Hand entgegenstreckte und seine Mütze dabei anhob. „Hinata, das hier ist Naruto. Wir haben uns vorhin bekannt gemacht, als der Tollpatsch mir das Essen aus den Händen schlug.“, teilte Sakura ihrer Freundin mit, die überrascht ihre Augenbrauen hochzog. Unglaublich das er noch laufen konnte, wenn er ihr das Essen versaut hatte. Allerdings wirkte Naruto doch sehr freundlich, weswegen sie den Händedruck erwiderte und leicht lächelte. „Hallo, es freut mich sehr.“, sagte sie in einem leisen Ton, jedoch nickte der Blondschopf ihr zu. „Schönen Tag Hinata. Eine nette Begleiterin haben Sie an ihrer Seite.“, meinte dieser und lies Hinata etwas lachen. Dem konnte sie nur zustimmen. „Der Herr hatte mir allerdings sein Getränk überlassen, weswegen ich ihm das mit dem Essen mal verziehen habe.“, klärte die Rosafarbene ihre Freundin auf, die dann eine verstehende Geste machte und selber ein paar Bissen von ihrem Brot nahm. Als sie dann jedoch sah, wie ihr ein Glas mit dunkler, alkoholischer Flüssigkeit von Sakura herüberschoben wurde, da weiteten sich ihre Augen und sie hob sofort ihre Hände. „Oh nein, danke. Aber ich denke ich verzichte viel lieber.“, wehrte sie dankend ab. Alkohol war noch nie was für Hinata gewesen. Jedenfalls bis jetzt nicht. Denn sie hatte noch nie welchen zu sich genommen. Aber ändern wollte sie es auch nicht. Schon alleine der Geruch lies sie eine Gänsehaut bekommen. Anders war Sakura da. Diese zuckte nur mit ihren Schultern und trank das Glas dann selber mit nur wenigen Schlücken aus. Naruto, der blonde Bursche schien daran Gefallen gefunden zu haben, denn dieser sah erst ungläubig in das Glas, ehe er sich lachend zurück lehnte und beeindruckt in seine Hände klatschte. Es war eine sehr lockere Stimmung unter Deck, weswegen es auch nicht lange dauerte bis die Musik erklang und so manchen Körper tanzen ließ. Es kam Hinata so langsam wie in den Kneipen in England vor, denn genau so sah es danach auch aus. Die Luft wurde durch den Zigarettenqualm stickig, teilweise klebte der Boden oder ein Tisch mit samt Gläsern wurde umgeworfen. Aber alle waren bei bester Laune, und das ließ Hinata auch gute Laune bekommen. Sakura war schon von Anfang an mitten drin gewesen, besiegte so manchen Mann im Armdrücken, trank um die Wette oder tanzte ausgelassen mit ihrer neuen Bekanntschaft auf der Tanzfläche. Es war schön sie wieder so ausgelassen zu sehen, jedoch blieb sie selber lieber an ihrem Tisch sitzen und beobachtete alles aus sicherer Entfernung. Da konnte sie auch noch so oft aufgefordert werden zu tanzen, sie sah nur zu und genau dabei blieb es auch bis spät in die Nacht hinein. Die Musiker gaben wirklich alles, genauso wie die Tänzer die allerdings immer weniger wurden, je später es wurde. Erst als Sakura nun vollkommen erschöpft schien, da kam sie auf Hinata zu und schmiss sich schon fast auf den Stuhl, während sie immer noch lachte und versuchte ihrer Freundin irgendeinen Witz zu erzählen, den sie aber kaum über die Lippen bekam, so sehr lachte sie selber darüber. „Meinst du nicht das es langsam Zeit wird um ins Bett zu gehen?“, fragte Hinata schließlich aber nicht ohne von Sakuras Lachen angesteckt geworden zu sein, obwohl sie nicht einmal den Grund dafür kannte. Sie musste einfach mitlachen. Dennoch bekam sie die angetrunkene Ausreißerin nicht überredet mit in ihre Kabine zu kommen. Sie wollte noch feiern, Spaß haben und alles um sich herum vergessen. Hinata berücksichtigte ihren Wunsch und achtete nur darauf, dass Naruto ebenfalls in der Nähe blieb, damit sie in guter Gesellschaft war. Grinsend und leicht schnaubend verließ sie den Speisesaal, der ebenfalls als ein Aufenthaltsort diente und machte sich auf den weg um so schnell es ging ins Bett zu kommen,damit sie den ersten Tag auf dem Schiff abschließen zu können. Draußen unter dem freien Himmel war es allerdings sehr kalt geworden. Überraschend kalt wie Hinata fand, weswegen sie sich ihre Arme um ihren Körper legte und sich nur noch mehr beeilte. Noch einige Leute waren an dem Abend unterwegs und es kam ihr so vor, als hätten sie alle viel Spaß in der ersten Nacht. Für die 21 jährige reichte es jedoch vollkommen aus sich den ganzen Tumult anzusehen um selber Freude daran zu finden, was Sakura öfters nicht verstanden hatte. Leicht zittrig beobachtete sie ihren Atem, der durch die Kälte gut zu sehen war und hauchte sich sanft in ihre Hände. Es erwies sich als keine große Hilfe, denn sofort nachdem ihr Atem ihren Mund verließ, so wurden ihre Finger irgendwie nur noch kälter und das sie nun über den weiten Boden laufen musste machte das alles nicht wirklich einfacher. Ihre persönliche Rettung war jedoch nach wenigen Schritten in Sicht und so konnte sie sich im warmen zurück ziehen und den Weg zu ihrem Zimmer lang laufen, damit sie sich so schnell es nur ging unter ihre Decke kuscheln und das Land der Träume betreten konnte.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)