Portal 3 (die unautorisierte Fortsetzung) von Empress-Luca ================================================================================ Prolog: -------- "Weltraum!", rief Space. "Weißt du Kumpel, so langsam gehst du mir auf die Nerven.", sagte Wheatley, der nur ein paar Meter von Space entfernt schwebte. Er wusste nicht wie lange er jetzt schon hier war. Aber eindeutig zu lange. Wheatley ließ sich einfach treiben. Was sollte er auch sonst tun. Er dachte nicht darüber nach, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sein Akku aufgebraucht sein würde. "Ich bin im Weltraum.", freute sich Space neben ihm und Wheatley seufzte. Plötzlich bemerkte er, dass sie beide auf etwas zu trieben. "Was ist das?", fragte er: "Ist das ein Satellit?" Er fand es heraus, als er im nächsten Moment dagegen prallte. Neben ihm krachte Space in die andere Seite des Satelliten. Durch den Aufprall änderten die beiden ihre Flugbahn. Die Erde kam nun wieder näher. "Alter.", sagte Wheatley: "Ich glaub wir stürzen ab." "Nein!", rief Space: "Ich will im Weltraum bleiben." "Tja Kumpel, sieht nicht so aus als hätten wir eine Wahl.", entgegnete Wheatley. Die Erde kam noch näher und langsam wurde es heiß. "Man ist das warm.", fluchte Wheatley vor sich hin. Dann kam ihm ein Gedanke. "Wenn das so weitergeht, verglühen wir bevor wir unten ankommen.", rief er Space zu. Doch der war verschwunden. Neben Wheatley flog nun ein Space Shuttle, das offenbar auf dem Weg zur Erde war. "Kumpel? Wo bist du?", fragte Wheatley. "Weltraum!", hörte er es aus dem Schatten des Space Shuttles rufen. Wheatley nahm Schwung nach rechts und folgte Space in den Schatten des Shuttles. Dort waren sie geschützt und überlebten wie durch ein Wunder den Eintritt in die Atmosphäre. "So weit, so gut.", sagte Wheatley: "Jetzt hoffe ich mal, dass wir weich landen." Chell warf die Tür hinter sich ins Schloss. Endlich war sie wieder in ihrem kleinen Apartment. Der Tag heute hatte scheinbar gar nicht enden wollen. Und der Höhepunkt war gewesen, dass ihr Chef sie gefeuert hatte. Dabei brauchte sie das Geld. Sie warf sich aufs Bett. Es war jetzt fünf Monate her, dass die psychotische KI, genannt GLaDOS, sie hatte gehen lassen. Doch hatte sich ihr Leben nicht unbedingt zum besseren gewendet. Es war schwer in der Welt zurecht zu kommen, wenn man nicht sprechen konnte, keine Erinnerungen und noch nicht mal einen Nachnamen hatte. Den ersten Monat hatte sie auf der Straße gelebt. Dann hatte sie einen Job gefunden. In einem Lebensmittelgeschäft. Dort hatte sie Regale eingeräumt und geputzt. Es war jetzt nicht unbedingt ein Traumjob gewesen, aber das Gehalt reichte aus, dass sie sich dieses kleine Apartment mieten konnte. Es bestand aus einem Raum mit Küchenzeile und einem kleinen Badezimmer. Bestimmt hätte dieser Raum, selbst in die kleinste Testkammer des Aperture Science Enrichment Centers, drei Mal reingepasst. Doch nun hatte sie ihren Job verloren. Und bald war die Miete fällig. Sie würde hier rausfliegen und dann wieder auf der Straße leben müssen. Sie sprang vo Bett und trat wütend, gegen einen Kleiderstapel am Boden. Die Klamotten flogen durch die Gegend und Chell ließ sich wieder aufs Bett sinken. Sie stützte die Arme auf die Knie und den Kopf auf die Hände. Immer wieder kam ihr der Gedanke zurück zu gehen. Vielleicht würde GLaDOS ja mit sich reden lassen. Zuletzt hatte sie ja ganz zugänglich gewirkt. Aber letztendlich kam Chell ihr eigener Stolz dazwischen. Nein, sie würde niemals zurückgehen. Während sie so da saß und nachdachte, flog plötzlich etwas schreiend an ihrem Fenster vorbei und landete in der Gasse neben dem Haus. Chell stand auf und sah aus dem Fenster. Doch konnte sie von hier nicht sehen, was dort gelandet war. Also verließ sie das Apartment, um in die Gasse zu gehen und nachzusehen. Orange und Blue hatten gerade einen Test vermasselt, da Blue unter einen Stampfer geraten und nun kaput war. "Seid ihr jetzt glücklich?", fragte GLaDOS: "Das war das dritte Mal. Heute." Sie hatte keine Lust Blue jetzt wieder zusammenzusetzen. Und auch auf Orange hatte sie keine Lust mehr. Also zerquetschte sie sie kurzerhand mit einer beweglichen Deckenplatte. Diese beiden Roboter waren einfach zu dähmlich. Es ging doch nichts über menschliche Testsubjekte. Allerdings, dachte GLaDOS, haben Orange und Blue noch nie versucht mich umzubringen. Seit sie die stumme Wahnsinnige aus der Anlage geworfen hatte, war alles so schön ruhig geworden. Nichts hinderte sie daran sich den ganzen Tag mit Wissenschaft zu befassen. Ja, es war ruhig und irgendwie langweilig. Plötzlich spürte GLaDOS, dass sie beobachtet wurde. Sie sah sich in ihrer Kammer um und entdeckte einen Kern, der in einer Ecke an seiner Schiene hing und sie beobachtete. "Was willst du?", fragte sie genervt. "Du vermisst sie.", sagte Morality und bewegte sich auf ihrer Schiene ein Stück nach vorne. "Ich habe keine Ahnung wovon du sprichst.", sagte GLaDOS. "Das weißt du sehr genau.", entgegnete Morality: "Aber entweder willst du es nicht wahr haben, oder kannst mit der Wahrheit nicht umgehen." "Noch ein Ton von dir und du landest in der Notfall-Intelligenz- Verbrennungsanlage.", drohte GLaDOS. Morality wusste, sie würde ernst machen und zog sich auf ihrer Schiene zurück. Kurz bevor sie die Kammer verließ sagte sie noch: "Mir reicht es schon, wenn du darüber nachdenkst, was ich gesagt habe." Mit diesen Worten huschte Morality hinaus. Das Schlimme war, dass sie GLaDOS tatsächlich dazu gebracht hatte, darüber nachzudenken. Chell war jetzt schon seit fünf Monaten weg. Seit fünf Monaten, einer Woche, drei Tagen, vierzehn Stunden, siebenundzwanzig Minuten und els Sekunden um genau zu sein. Es war natürlich nicht so, dass sie die Zeit zählte. Das war nur die automatische Zeitaufzeichnung. Was ihr ehemaliges Testsubjekt, wohl in der Zeit so gemacht hatte? War sie überhaupt noch am Leben? Nein, es war unmöglich, dass sie tot war. Schließlich konnte sie nicht sterben. GLaDOS hatte eine regelrechte Paranoia entwickelt, was Chells Tod anging. Sie beschloß diese Gedanken zu verdrängen und sich wieder ihrem eigentlichen Ziel zu widmen, der Wissenschaft. Sie setzte Blue und Orange wieder zusammen und testete weiter. Kapitel 1: Weltraum? -------------------- Sie hatten Glück. Wheatley und Space landeten weich. Auf einer Matratze in einer Gasse. "Weltraum?", fragte Space traurig. "Nein Kumpel.", antwortete Wheatley: "Wir sind wieder auf der Erde. Denke ich. Ausser natürlich, wir sind auf einem anderen Planeten abgestürzt der, der Erde ähnlich sieht. Aber ich glaube wir sind auf der Erde." "Bin nicht mehr im Weltraum.", Space klang niedergeschlagen. Wheatley schüttelte den Kopf, so gut es ging. Er war froh zurück zu sein. Seinem Begleiter schien es anders zu gehen. Wheatley drehte sich hin und her, aber er war in einer schlechten Position gelandet. Er konnte nur die Matratze und einen Teil von Space sehen. So bemerkte er nicht, dass Chell die Gasse betrat. Sie traute ihren Augen nicht. Als sie die Gasse betrat, sah sie was dort abgestürzt war. Zwei Kerne lagen dort und sie konnte sich auch genau vorstellen, um welche beiden es sich handelte. Ihr Verdacht wurde bestätigt, als der eine ihr zurief: "Warst du schonmal im Weltraum? Ich schon. Weltraum. Ich liebe Weltraum." "Man ist das peinlich mit dir.", sagte der andere: "Und SIE nennt mich einen Schwachkopf. Was bist dann bitte du?" "Weltraum.", sagte Space entschieden. "Ja, nee ist klar.", gab Wheatley zurück. Chell stand unentschlossen an der Ecke der Gasse. Sollte sie sich einfach umdrehen und so tun, als hätte sie die beiden nicht bemerkt? Oder sollte sie die beiden aufsammeln und mitnehmen? Eigentlich hatte sie selbst gerade genug Probleme. Sie konnte sich unmöglich auch noch um die beiden kümmern. Aber sie einfach liegen zu lassen kam ihr unfair vor. Sie wusste, dass die beiden sich nicht von allein dort wegbewegen konnten. Sie waren im Moment praktisch wehrlos. Und Chell wusste nicht in wie weit das zutraf, aber sie hatte die Kerne, insbesondere Wheatley, als fühlende Wesen wahrgenommen. Als solche konnte sie sie nicht ainfach dort in der Gasse liegen lassen. Sie ging auf die beiden zu und drehte als erstes Wheatley um, so dass er sie sehen konnte. Eben hatte er sich noch über Space aufgeregt, doch im nächsten Moment, hob ihn jemand hoch und drehte ihn zu sich. Als Wheatley erkannte um wen es sich handelte, vergaß er kurz wie man spricht. Er stotterte etwas unverständliches vor sich hin. Worauf er einen fragenden Blick von Chell erntete. Er ordnete kurz seine Gedanken, dann sagte er: "Ach du bist es. Ich bin froh dich zu sehen. Wirklich. Ich wollte dir nämlich unbedingt sagen, dass es mir leid tut. Ich weiß nicht was über mich gekommen ist. Bitte verzeih mir." Sie sah ihn misstrauisch an und verschrenkte die Arme vor der Brust. "Lass dir ruhig Zeit. Denk darüber nach und dann verzeih mir.", versuchte Wheatley es weiter. Doch daraufhin verfinsterte sich Chells Blick noch mehr. Als Wheatley gerade wieder etwas sagen wollte, mischte Space sich ein. "Kann ich zurück in den Weltraum?", fragte er. Chell zuckte mit den Schultern. Wheatley seufzte. Der Typ war wenig hilfreich. Chell hatte bereits beschlossen den beiden zu helfen, doch wollte sie Wheatley noch ein bisschen zappeln lassen. Sie hob Space hoch und verließ mit ihm die Gasse. "Ja, bring ihn weg!", rief Wheatley ihr nach: "Und dann komm zurück und hol mich. Du kommst doch zurück oder?" Erstmal nicht. Chell brachte Space hoch in ihr Apartment und legte ihn auf dem Bett ab. Er sah sich um und fragte: "Weltraum?" Sie schüttelte den Kopf. Das konnte ja anstrengend werden mit den beiden. Aber sie würde sie einfach zu Aperture bringen, sie vor der Schuppentür ablegen und gehen. Ja genau so würde sie es machen. Nach ein paar Minuten ging sie zurück in die Gasse. "Oh, du bist zurück.", stellte Wheatley fest: "Ich dachte schon, du würdest nicht zurückkommen. Und mich hier einfach liegen lassen. Nicht, dass ich das nicht verdient hätte. Denn das habe ich wohl. Also danke, dass du trotzdem zurückgekommen bist." Sie funkelte ihn wütend an und endlich hielt er die Klappe. Eigentlich hatte er es ja nicht verdient, doch sie hob ihn auf und trug auch ihn in ihr Apartment. Chell legte Wheatley neben Space auf dem Bett ab, dann suchte sie sich eine Tasche. Sie konnte nicht beide Kerne gleichzeitig in der Hand tragen. Schließlich fand sie eine Reisetasche. In diese packte sie ein paar ihrer Klamotten und legte die beiden Kerne obendrauf. Sie konnte sich nicht erklären warum, aber sie wollte, dass die beiden es gemütlich hatten. Obwohl sie nicht mal wusste, ob die beiden es so empfinden würden. Chell ließ die Reisetasche offen, damit die beiden rausschauen konnten. Dann schulterte sie die Tasche und verließ das Apartment. Sie war sich selbst nicht sicher, ob sie je hierher zurückkehren würde. GLaDOS arbeitete an einer neuen Teststrecke für Blue und Orange, als sie ein Signal empfing. Es war ncoh ziemlich weit weg und sehr schwach, aber es handelte sich eindeutig um Aperture Technologie. Und das Signal kam näher. Plötzlich erkannte sie die Signatur des Signals. Es war der Schwachkopf. Und das zweite schwächere Signal, das sie jetzt empfing, gehörte zu Space. Die beiden waren offenbar wieder auf der Erde. Und was noch schlimmer war, sie waren auf dem Weg hierher. Sie würde sich etwas für die beiden einfallen lassen müssen. Na ja, Space war nicht so wichtig. GLaDOS wusste eh nicht, was seine Aufgabe gewesen war. Sollte er je eine gehabt haben. Das Problem war der Schwachkopf. Die Androidenhölle war noch zu gut für ihn. Bis ihr etwas besseres einfiel, würde sie ihn erstmal in die Kammer sperren, in der alle Roboter ihn nur anschreien würden. Ja, das würde sie tun. Sie wusste ja nicht, wer noch mit den beiden auf dem Weg zu ihr war. Kapitel 2: Zuhause? ------------------- Chell war mit den beiden Kernen bereits im Weizenfeld angekommen. In der Ferne konnte sie berets den Schuppen sehen. Sie blieb stehen und atmete einmal tief durch. Sie konnte selbst nicht glauben, dass sie das tun würde, was sie im Begriff war zu tun. Die Kerne in ihrer Tasche waren bisher ruhig gewesen, doch nun erkannte Wheatley wo es hinging. "Wo willst du eigentlich hin?", fragte er und Chell zeigte in Richtung Schuppen. Wheatley folgte ihrer Geste mit dem Blick und Chell hätte schwören können, dass er blass wurde. "Das ist nicht dein Ernst.", keuchte er: "Ich mein, ich weiß ja, dass du einen Hirnschaden hast, aber das geht zu weit. Hast du irgendeine Vorstellung was SIE mit uns machen wird, wenn sie uns sieht? Nun ich kann es dir sagen. SIE bringt uns um." Chell sah ihn wütend an. Konnte er nicht einmal die Klappe halten? Aber leider musste sie zugeben, dass er vermutlich Recht hatte. Doch sie ging weiter auf den Schuppen zu. Keine fünf Minuten später stand sie vor der Tür. Chell überlegte was sie nun tun sollte. Sie musste GLaDOS auf sich aufmerksam machen. Sie entschloß an die Tür zu klopfen, doch bevor sie die Tür berührte drehte die Kamera neben der Tür sich zu ihr um. Und sofort wieder weg. Ich weiß, dass du mich gesehen hast, dachte Chell und klopfte nun doch an die Tür. Nichts geschah. Offenbar hatte die KI beschloßen, sie zu ignorieren. Aber nicht mit Chell. Sie klopfte erneut. Nur hörte sie diesmal einfach nicht wieder auf. Als weiterhin nichts geschah, nahm sie die zweite Hand zu Hilfe und hämmerte nun mit beiden Fäusten gegen die Tür. "Die Tür ist mit Stahl verstärkt, weißt du?", fragte GLaDOS: "Das einzige, was du damit erreichst ist, dass du dir über kurz oder lang die Hände brichst." Chell hörte auf gegen die Tür zu hämmern und sah die Kamera fragend an. Diese war nun wieder auf sie gerichtet. Also ignorierst du mich nicht mehr?, dachte Chell. "Was willst du?", fragte GLaDOS genervt. Chell nahm die Tasche von der Schulter und öffnete sie ein Stück weiter, so dass GLaDOS hineinsehen konnte. Wheatley versuchte sich in Chells Kleidung zu vergraben. "Also ich denke, noch könnten wir einfach wieder gehen.", sagte er. Jetzt stand diese Wahnsinnige doch tatsächlich vor der Tür. Und den Schwachkopf hatte sie auch mitgebracht. GLaDOS überlegte sie einfach wieder fortzuschicken. Das erschien wie die einfachste Lösung des Problems. Doch kannte sie ihr ehemaliges Testsubjekt gut genug um zu wissen, dass das bei ihr nicht zutraf. Also beschloß sie sich auf keine Diskussion einzulassen, sondern öffnete einfach die Tür und schickte den Fahrstuhl nach oben. Sie wartete bis Chell den Fahrstuhl betreten hatte, schloß die Tür und startete den Fahrstuhl. Der Schwachkopf brabbelte irgendwas vor sich hin, doch sie hörte nicht zu. GLaDOS überlegte ein paar Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, aber die Wahnsinnige hatte keine Portalkanone. Doch konnte GLaDOS sicher sein, dass sie gar keine Waffen bei sich hatte? Chell war doch sicher nicht einfach so zurückgekommen. Bestimmt hatte sie vor sie, GLaDOS, umzubringen. Oder Schlimmeres. Der Fahrstuhl erreichte ihre Kammer und GLaDOS sah Chell an, während diese aus dem Fahrstuhl trat. Sie beobachtete ihr ehemaliges Testsubjekt dabei, wie diese die Reisetasche auf dem Boden abstellte und die beiden Kerne herausholte, um auch diese auf dem Boden abzulegen. "Was soll ich jetzt damit anfangen?", fragte GLaDOS. "Nun, offenbar sind wir zurück.", sagte Wheatley. "Halt die Klappe Schwachkopf. Mit dir hat niemand geredet.", fauchte GLaDOS ihn an. Das geht ja gut los, dachte Wheatley und bevor er noch etwas sagen konnte, kam ein Greifer aus der Decke und packte Space. Dieser sah sich um, als er hochgehoben wurde und rief: "Weltraum!" Dann verschwand der Greifer wieder mit ihm in der Decke. "Ah gut, der ging mir langsam auch auf die Nerven.", sagte Wheatley. Doch schon kam der Greifer wieder aus der Decke gefahren. Diesmal packte er Wheatley und hob ihn hoch. Als er in der Decke verschwand rief Wheatley Chell noch zu: "Ich glaube das war eine ganz schlechte Idee!" Dann war er in der Decke verschwunden. Einen Moment war es vollkommen dunkel und er konnte nichts sehen. Gerade als er sich dazu durchgerungen hatte seine Lampe einzuschalten, warf der Greifer ihn in eine Kammer. Hier herrschte diffuses rotes Licht und es war sehr laut. Hunderte defekter Kerne lagen hier drin und alle schienen sich gegenseitig anzuschreien. Wheatley wünschte sich zum ersten Mal in seinem Leben, er könnte seinen Audio-Empfänger ausschalten. Chell hatte beobachtet wie Wheatley und Space in der Decke verschwunden waren. Die waren jetzt schonmal nicht mehr ihr Problem. Doch hatte sie nicht darüber nachgedacht, wie es jetzt weitergehen sollte. GLaDOS würde sie nicht einfach wieder gehen lassen oder? Und wenn, wollte sie das überhaupt? Sie konnte nirgendwo hin. Sie hatte kein Geld und keinen Job. Chell konnte entweder hierbleiben oder wieder auf der Straße leben. GLaDOS beobachtete sie. Worauf wartest du?, fragte Chell sich. "Bist du nur hierher gekommen um den Schwachkopf zurückzubringen?", fragte GLaDOS: "Ich kann nicht glauben, dass du wirklich so dähmlich bist." Chell verschränkte die Arme vor der Brust. Der jungen Frau war klar, dass sie auf die Gnade des Supercomputers angewiesen war. Doch war ihr auch klar, dass das ein gefährliches Spiel war. Sie konnte ihr ja nicht einmal mitteilen um was es ging. Die beiden starrten sich eine ganze Weile einfach nur an. "So werden wir nicht weiterkommen.", stellte GLaDOS schließlich fest: "Wir müssen eine Möglichkeit für dich finden zu kommunizieren. Ich werde mir etwas einfallen lassen. Später." Dann hörte Chell das Rauschen von Gas und verlor das Bewusstsein. Kapitel 3: Tests? ----------------- Als Chell aufwachte, fand sie sich in einer Kammer wieder, die der in der sie gewesen war, als Wheatley sie geweckt hatte, sehr ähnlich sah. Sie schreckte auf und sprang aus dem Bett. Zuerst hatte sie keine Ahnung wie sie hier gelandet war. Doch dann fiel es ihr wieder ein. Sie sah sich in der Kammer um. Dann ging sie zur Tür und rüttelte daran. Doch es hatte keinen Sinn. Die Tür war verschlossen. Chell ließ sich wieder aufs Bett sinken. Offenbar gab es keinen Weg hier raus. GLaDOS überprüfte noch einmal das Gerät, das sie gerade konstruiert hatte. Es funktionierte einwandfrei. Sie hoffte, das würde die Kommunikation mit der stummen Wahnsinnigen vereinfachen. Diese war auch gerade aufgewacht und schon randalierte sie herum. GLaDOS schenkte dem wenig Aufmerksamkeit. Sollte Chell doch tun, was sie wollte. In der Kammer, in der sie sich gerade befand, konnte sie ruhig alles kurz und klein schlagen. Diese Kammer wurde nicht mehr benötigt, seit es keine menschlichen Testsubjekte mehr gab. Eine Weile hatte Chell nur dagesessen und darüber nachgedacht wie dumm es gewesen war, hierher zurückzukommen. Das Kommunikationssystem schaltete sich mit einem Knacken ein und GLaDOS fragte: "Hast du dich wieder beruhigt?" Chell verschränkte die Arme vor der Brust und warf der Kamera an der Wand einen wütenden Blick zu. "Also nicht.", vermutete GLaDOS: "Wie dem auch sei. Ich habe eine Überraschung für dich." Nicht schon wieder, dachte Chell und rollte mit den Augen. Mit einem Klicken öffnete sich die Tür und Chell trat aus der Kammer, auf einen metallenen Steg. Von dort ging es nur in eine Richtung weiter. Sie sah sich um. Hätte sie die Portalkanone und die Longfall Boots gehabt, gäbe es mehrere Wege von hier weg. Doch leider stand ihr beides momentan nicht zur Verfügung, also folgte sie dem Steg. Chell wusste schon wohin er sie führen würde, doch hatte sie keine andere Wahl. GLaDOS drehte sich zu Chell, als diese ihre Kammer betrat. "Da bist du ja.", stellte sie fest: "Wie versprochen habe ich eine Überraschung für dich." Chell sah sie misstrauisch an. GLaDOS ignorierte Chells Misstrauen und drehte eine Bodenplatte um. Darauf lag nun etwas, das ein bisschen wie ein Handy aussah. Chell sah das Gerät misstrauisch an und ging einmal drum herum. "Nun heb es schon auf.", langsam war GLaDOS etwas genervt: "Es wird dich schon nicht beissen." Chell verschränkte die Arme vor der Brust und sah das Gerät und dann GLaDOS an. Diese seufzte. Langsam ging ihr das Verhalten ihres ehemaligen Testsubjekts auf die Nerven. "Also gut.", sagte sie: "Das ist das neue Aperture- Kommunikationsdevice. Kurz Ap- Kom. Wie der Name schon sagt kannst du damit kommunizieren. Das ersparrt mir das ständige Scharade spielen. Und glaub mir das geht mir echt auf die Nerven." Noch immer sah Chell das Gerät an, als würde es sie gleich beissen. "Dauert das jetzt den ganzen Tag?", fragte GLaDOS. Chell sah ein, dass sie keine andere Wahl hatte und griff nach dem Gerät. Es war bereits eingeschaltet und auf dem Bildschirm standen Namen. GLaDOS, Wheatley, Space und noch einige weitere. Versuchsweise berührte sie einen Namen. Dann erschienen die Optionen, Nachricht eingeben und weitere hinzufügen. Sie wählte Nachricht eingeben und es erschien eine Tastatur. 'Wo bist du?', tippte sie ein. Dann drückte sie auf Eingabe und auf dem Bildschirm erschien die Frage, Nachricht an Wheatley senden?, mit den Möglichkeiten ja und nein zum anklicken. Chell klickte auf ja und die Nachricht wurde gesendet. "Oh gut, du hast verstanden wie das Gerät funktioniert.", stellte GLaDOS fest: "Und das wesentlich schneller, als ich gedacht hätte." Chell wählte GLaDOS als Empfängerin und schrieb ihr davon, dass Chell ihren Job und ihr Apartment verloren hatte und jetzt praktisch auf der Straße stand. "Inwiefern ist das mein Problem?", fragte GLaDOS. Chell wollte gerade eine Erwiederung eintippen, als das Gerät vibrierte. Nachricht von Wheatley stand auf dem Bildschirm. Sie tippte auf annehmen und Wheatleys Nachricht erschien auf dem Bildschrim. 'Ich hab keine Ahnung. Also wo ich bin. Auf jeden Fall ist es ziemlich laut hier. Würde es dir etwas ausmachen, mich hier rauszuholen?'. Chell wählte die Funktion antworten und schrieb 'Ich werde es versuchen'. Wheatley hatte keine Ahnung wie lange er schon in dieser Kammer lag, aber auf jeden Fall zu lange. Doch plötzlich bekam er unerwartet eine Nachricht von Chell. Er wusste nicht wie sie das angestellt hatte, aber er beschloß zu antworten. Und sie zu fragen, ob sie ihm helfen würde. Obwohl er was das anging nicht so große Hoffnung hatte. Doch dann kam die zweite Nachricht. Sie wollte es versuchen? Er war überrascht. Möglicherweise würde er hier ja doch schneller wieder raufkommen, als gedacht. "Jetzt haltet doch alle mal die Klappe!", schrie er: "Man kann ja seine eigenen Gedanken nicht verstehen." Bitte beeil dich Chell, dachte er. Chell hatte vergessen, was sie eigentlich schreiben wollte und fragte GLaDOS nun 'Wo ist Wheatley?'. "Der Schwachkopf?", fragte GLaDOS. Chell nickte. "Nun man könnte es die Androidenhölle nennen. Wenn man will.", antwortete die KI: "Ich hab übrigens nachgedacht. Ich habe zwar keine Ahnung, was ich mit deinen Problemen zu tun habe, aber mir mangelt es gerade an fähigen Testsubjekten. Also wenn du dich wieder als Testsubjekt melden würdest, dürftest du hierbleiben. Unter der Vorraussetzung, dass du nicht versuchst, mich umzubringen." 'Warum sollte ich darauf eingehen?', fragte Chell. "So wie ich das verstanden habe, hast du keine andere Wahl, wenn du nicht auf der Straße leben willst. Ich möchte dich darauf hinweisen, dass der Winter vor der Tür steht.", sagte GLaDOS. Chell seufzte. Die KI hatte leider Recht. Wenn sie jetzt auf der Straße landete würde sie sicher früher oder später erfrieren. 'Na gut.', schrieb sie, 'Aber ich habe auch eine Bedingung.' "Und die lautet?", fragte GLaDOS genervt. 'Lass Wheatley frei.', schrieb Chell. Das lief nicht so, wie GLaDOS sich das vorgestellt hatte. Eigentlich hatte sie nur ihr bestes Testsubjekt zurückhaben wollen, weil die Bots nichts taugten. Doch nun stellte Chell auch noch Bedingungen. Aber sie hatte wohl keine andere Wahl. Anstatt zu antworten, holte sie den Schwachkopf mit einem Greifer aus der Kammer, in der er eigentlich ein paar Jahrzehnte hatte bleiben sollen. Dann brachte sie ihn in die zentrale KI- Kammer und ließ ihn auf den Boden fallen. "Zufrieden?", fragte sie genervt. Chell nickte. "Na dann, können wir ja mit den Tests beginnen.", sagte GLaDOS, bewegte ein paar Wandplatten zur Seite und ein Steg kam in Sicht. Kapitel 4: Wirklich? -------------------- Chell ging den Steg entlang, bis sie zu einer Tür kam. Als sie davor stand öffnete sich die Tür und Chell ging in den Raum dahinter. Dieser war klein und es stand ein kleines Podest mit einem Doppelportalgerät darauf. Daneben stand ein Paar Longfall Boots. Chell zog das Ap-Kom aus ihrer Tasche und schrieb an GLaDOS, 'Du hattest das schon vorbereitet, oder?'. "Ich weiß nicht wie du darauf kommst.", antwortete die KI: "Das ist der normale Vorbereitungsraum für Testsubjekte die sich freiwillig melden." 'Und wie oft kommt das vor?', schrieb Chell. "Bisher gar nicht.", gab GLaDOS zu. Chell verschänkte die Arme vor der Brust und warf einen langen Blick in die Kamera. Dann zog sie die Longfall Boots an, nahm das Portalgerät und betrat die erste Testkammer. Wheatley lag auf dem Boden der zentralen Kammer. Jedenfalls so lange bis ein Greifer kam und ihn wieder in seine Schiene einklinkte. Er hatte nichts von dem Deal zwischen Chell und GLaDOS mitbekommen. Für ihn sah es so aus, als würde GLaDOS Chell wieder zum testen zwingen. Warum die psychotische KI ihn allerdings aus der Kammer, in die sie ihn gesperrt hatte, geholt hatte, war ihm vollkommen unklar. Allerdings, wie es so seine Art war, dachte er nicht weiter darüber nach, sondern nahm es als gegeben hin. Kaum war er in seine Schiene eingeklinkt, verließ er die zentrale Kammer fluchtartig. Er bemerkte noch, dass SIE ihm hinterher sah, aber dass brachte ihn nur dazu noch schneller zu flüchten. Er musste jetzt erstmal eine Aufgabe für sich finden. Um Testsubjekte konnte er sich ja jetzt nicht mehr kümmern. Oder halt. Moment. Eines war ja noch da. Ich muss ihr helfen zu entkommen, dachte Wheatley uns änderte die Richtung in die er unterwegs war. Als Chell die dritte Testkammer absolviert hatte und zum Fahrstuhl ging, hörte sie plötzlich ein Klicken. Dann ging das Licht aus. 'Was ist passiert?', schrieb sie GLaDOS mit dem Ap-Kom. 'Ich arbeite daran.', bekam sie eine Nachricht zurück, 'Der Schwachkopf muss irgendwas angestellt haben. Ich wusste es war ein Fehler ihn freizulassen. Danke dafür.' Chell seufzte und wollte das Ap-Kom wieder in ihre Tasche stecken, als sie noch eine Nachricht bekam, 'Das Danke war Sarkasmus. Nur falls dir das entgangen ist.' Ist es nicht, dachte sie. Da sie jetzt nichts anderes tun konnte, setzte Chell sich an die Wand gegenüber vom Fahrstuhl und hing ihren Gedanken nach. Jedenfalls so lange, bis eine Wandplatte sich verschob und Wheatley zum Vorschein kam. Er hatte seine Lampe eingeschaltet und Chell vermutete, dass ihn das einige Überwindung gekostet haben musste. Obwohl er mittlerweile eigentlich wissen musste, dass er nicht starb wenn er sie einschaltete. "Hey, hier drüben.", sagte er, als hätte sie ihn nicht schon längst bemerkt. "Ich hab mich ins System gehackt und SIE von hier ausgesperrt. Komm her. Lass uns von hier verschwinden, bevor sie den Fehler bemerkt und...", weiter kam er nicht, denn in dem Moment ging das Licht wieder an. "Oh, verdammt.", fluchte er: "Mach dir keine Sorgen. Ich werde mir etwas neues einfallen lassen. Bis später." Damit verschwand er wieder in der Wand und die Wandplatte schloß sich wieder. "Wenn Dummheit weh tun würde, würde er freiwillig in die Verbrennungsanlage springen.", sagte GLaDOS. Der Schwachkopf ging ihr mächtig auf die Nerven. Und sie musste dringend herausfinden, wo er jetzt hingegangen war. Mit diesen ständigen Unterbrechungen konnte ja keiner vernünftig arbeiten. Und wenn sie nicht vernünftig arbeiten konnte, kam die Wissenschaft nicht voran. Und das wollte ja keiner, oder? Sie trackte das Signal des Schwachkopfs und fand ihn, auf dem Weg zu den Stasekammern. Was hatte er denn jetzt bitte wieder vor? Na ja, solange er weder die Anlage zerstörte, noch die Tests unterbrach konnte es ihr egal sein. Sie beschloß ihn im Auge zu behalten, widmete sich jetzt aber erstmal wieder wichtigeren Dingen. Chell war mittlerweile an der nächsten Testkammer angekommen und das wollte GLaDOS sich nicht entgehen lassen. Während Blue und Orange getestet hatten, hatte sie oft nebenbei andere Dinge gemacht. Aber bei Chell war es anders. Ihre Testergebnisse waren einfach so gut. GLaDOS fragte sich,, ob es ein Fehler gewesen war, Chell damals gehen zu lassen. Andererseits machte GLaDOS keine Fehler. Und Chell war ja auch von selbst zurück gekommen. Womit sie eigentlich mal wieder nicht das gemacht hat, was ich ihr gesagt habe, dachte GLaDOS. Wheatley hatte eine Idee. Nur war es riskant. Möglicherweise würde SIE ihn töten. Aber besser ich, als Chell, dachte er. Irgendwie hatte er das Gefühl bei ihr noch etwas gut machen zu müssen. Deswegen wollte er jetzt auch alles tun, um ihr zu helfen. Auch wenn es ihn Kopf und Kragen kostete. Obwohl er natürlich gar keinen Kragen hatte. Er klinkte sich in die Steuerung einer der Stasekammern und brachte diese in Bewegung. Er bewegte die Kammer rüber zum Testbereich und rammte eine Wand. Kurz kam ihm der Gedanke, dass das was er hier tat für Chell möglicherweise gefährlich war, doch da war es schon zu spät. Er hatte den Befehl zum erneuten gegen die Wand der Testkammer schlagen, schon eingegeben. Die Stasekammer rammte noch einmal mit voller Wucht die Testkammer und diesmal gingen beide Wände zu bruch. Als sie ein Krachen hörte und eine Erschütterung spürte sprang Chell zur Seite. Als sie das nächste Mal hinsah war die Wand weg und vor ihr befand sich eine Stasekammer, wie die in der Wheatley sie damals gefunden hatte. "Komm hier rein.", sagte Wheatley und tauchte aus der Steuerung der Stasekammer auf. Chell nahm ihr Ap-Kom zur Hand und schrieb, 'Was machst du hier?' "Nun, ich rette dich.", antwortete Wheatley: "Viellleicht stelle ich mich dabei nicht besonders geschickt an, aber..." Sie hatte ihm eine Nachricht geschrieben, die ihn unterbrechen ließ. Da stand, 'Ich bin freiwillig hier.' "Was?", fragte Wheatley und es sah so aus, als würde er gleich aus seiner Schiene fallen. Schon wieder der Schwachkopf. GLaDOS überlegte ob sie ihn einfach sprengen sollte. So wie sie es mit Blue und Orange des Öfteren tat. Aber vermutlich war das keine gute Idee. Chell würde ihr das wohl nicht verzeihen. Die Freiheit des Schwachkopfs war Teil ihres Deals und das band GLaDOS die Hände. Metaphorisch natürlich. Technisch gesehen hatte sie keine Hände. Kapitel 5: Alarm? ----------------- Nachdem der Schwachkopf nicht mehr aufgetaucht war, hatte Chell die Teststrecke beendet. Doch nun hatte GLaDOS ein Problem. Wohin mit ihr? Normalerweise befanden sich Testsubjekte in Stase, dann testeten sie und im Anschluss daran waren sie für gewöhnlich tot. Noch nie hatte sie ein Testsubjekt irgendwo unterbringen müssen. Doch sicher würde Chell sich nicht freiwillig in Stase versetzen lassen. Im übrigen waren die meisten Stasekammern eh nur noch Ruinen. Dort konnte man niemanden mehr unterbringen. Doch schließlich fand sie eine, die noch nicht vollkommen zerstört war. Diese setzte sie wieder in Stand, so gut es ging. Wieder ein Problem gelöst. Hätte sie gekonnt, sie hätte sich selbst zufrieden auf die Schulter geklopft. Chell war erschöpft. Offenbar pumpte GLaDOS derzeit kein Adrenalin in die Luft. Chell hätte nie gedacht, dass es so viel Unterschied machte, doch so anstrengend war noch keine Teststrecke gewesen. Erschöpft ließ sie sich im Fahrstuhl auf den Boden sinken. "Das Enrichment Center möchte sie darauf hinweisen, dass der Fahrstuhl kein Pausenraum ist.", kam GLaDOSs Stimme durch die Lautsprecher. 'Halt die Klappe', tippte Chell in das Ap-Kom. "Ich werde unhöflich in deine Akte schreiben müssen.", sagte GLaDOS. Der Fahrstuhl hielt an und die Tür glitt auf. Chell ging durch den Raum und den darauf folgenden Gang entlang. Schließlich stand sie vor einer Tür. Diese öffnete sich und Chell betrat den Raum dahinter. Es handelte sich offensichtlich um eine ehemalige Stasekammer. Aber sie war sauberer und ordentlicher, als die letzte. Eigentlich war sie sogar ziemlich gemütlich eingerichtet. 'Hast du das für mich gemacht?', schrieb Chell. "Warum glaubt ihr Menschen eigentlich immer, dass sich die ganze Welt nur um euch dreht?", fragte GLaDOS: "Es ist unter anderem meine Aufgabe, die Anlage in Stand zu halten und im Zuge dessen repariere ich im Moment die Stasekammern, die der Schwachkopf zerstört hat." 'Und wozu?', schrieb Chell. "Falls ich sie mal brauche.", antwortete GLaDOS: "Wenn ich etwas aus dem Zusammentreffen mit die gelernt habe, dann das man nie weiß was kommt. Man sollte auf alles vorbereitet sein." Chell dachte sich ihren Teil dazu, antwortete aber nicht. Sie ließ sich aufs Bett sinken und nur wenige Minuten später, war sie eingeschlafen. Wheatley war ziemlich verwirrt. Chell absolvierte die Tests freiwillig? Jetzt war er sich endgültig sicher, dass sie einen Hirnschaden hatte. Er hatte es ja schon immer geahnt. Wheatley befand sich in einem Teil der Anlage, der möglichst weit weg von der zentralen KI- Kammer war. Er traute sich nicht mehr in GLaDOS Nähe. Nicht nach der letzten Aktion. Er fragte sich wie es nun weitergehen würde. Er hielt an und sah sich um. Wo war er hier überhaupt. Er konnte sich nicht erinnern, schon einmal hier gewesen zu sein. Als er Kontrolle über die Anlage gehabt hatte, hatte er die gesamten Pläne der Anlage einsehen können. Er versuchte sich diesen wieder in Erinnerung zu rufen, doch gelang es ihm nicht. Er glitt an der Schiene weiter und hoffte früher oder später einen Anhaltspunkt zu finden. GLaDOS beobachtete Chell beim Schlafen. Sie wusste selbst nicht genau, warum sie das tat. Natürlich redete sie sich ein, dass sie es zu ihrem Schutz tat. Doch ein schlafender Mensch war nun wirklich keine Gefahr. Ob nun wahnsinnig oder nicht. GLaDOS musste sich eingestehen, dass es eher umgekehrt war. Sie wollte Chell beschützen. GLaDOS schüttelte sich innerlich. Warum wollte sie diese stumme Wansinnige beschützen? Weil sie sie vermisst hatte, als sie nicht da war? Nein auf gar keinen Fall. Sie hatte sie nicht vermisst. Warum auch? Um sich von diesem Gedanken abzulenken, suchte GLaDOS nach dem Schwachkopf. Einen Teil ihrer Aufmerksamkeit behielt sie allerdings bei dem schlafenden Menschen. Es dauerte nicht lange, dann hatte sie den Schwachkopf gefunden. Er befand sich in einem Teil der Anlage, in dem er keinen Schaden anrichten konnte. Aber das hatte sie beim letzten Mal ja auch gedacht, also schaltete sie das Kommunikationssystem ein und fragte ihn: "Was machst du da?" Der Schwachkopf sah sich erschrocken um. "Nichts.", antwortete er: "Also glaube ich zumindest. Ich weiß ja nicht mal wo ich hier bin." "In einem Teil der Anlage, der schon lange nicht mehr genutzt wird.", antwortete GLaDOS. "Warum nicht? Also ich mein, warum wird er nicht mehr genutzt?", fragte Wheatley. "Damit du keinen Blödsinn anstellen kannst.", gab GLaDOS zurück. Der Schwachkopf bewegte sich an seiner Schiene ein Stück weiter und plötzlich ging ein Alarm los. "Ich hätte wissen müssen, dass das passiert.", sagte sie. Der Schwachkopf sah sich erschrocken um. "Das war ich nicht.", beharrte er: "Also möglicherweise schon. Aber wenn, dann weiß ich nicht wie ich das gemacht habe." "Das weißt du nie.", stellte GLaDOS nüchtern fest. Natürlich wusste sie, dass es nicht der Schwachkopf gewesen war, der den Alarm ausgelöst hatte. Doch konnte sie auch nicht herausfinden, was es gewesen war. Die Sensoren zeigten nichts an. Irgendwo ging ein Alarm los und Chell schreckte auf. "Alles in Ordnung.", hörte sie GLaDOS sagen: "Das muss ein Fehlalarm sein." 'Dann schalt ihn aus.', schrieb Chell und legte sich wieder hin. "Das versuche ich ja.", antwortete GLaDOS gereizt und der Alarm verstummte. Für etwa drei Sekunden. Dann plärrte er wieder los. Alamiert sprang Chell aus dem Bett. Irgendetwas passierte gerade. Etwas das die KI nicht unter Kontrolle zu haben schien. Chell zog ihre Longfall Boots an und verließ die ehemalige Stasekammer. Wheatley fuhr an seiner Schiene hin und her. Er war sich sicher, dass nicht er es gewesen war, der den Alarm ausgelöst hatte. Aber wer war es dann gewesen? Und was sollte er jetzt tun? Er hielt kurz an, überlegte und dann machte er sich auf den Weg, weiter hinein in den Teil der Anlage, den er nicht kannte. Warum schaltete SIE diesen nervigen Alarm nicht endlich aus? Vielleicht konnte SIE es nicht. Und das war wirklich beunruhigend. Kapitel 6: Gefahr? ------------------ Als Chell in der zentralen KI- Kammer ankam, hatte GLaDOS es endlich geschafft, den Alarm auszuschalten. "Du hättest nicht gleich herkommen müssen.", fuhr sie Chell genervt an: "Ich hab alles unter Kontrolle." 'Das merk ich.', tippte Chell in das Ap- Kom. "Du weißt, dass es unmöglich ist sarkastisch zu schreiben?", fragte GLaDOS: "Zum Glück bin ich intelligent genug es trotzdem zu verstehen." Chell legte den Kopf schief und sah GLaDOS an. Irgendwie wirkte die KI nervös. Also hatte Chell recht. Irgendwas war passiert. 'Was ist hier eigentlich los?', schrieb sie. "Irgendjemand muss in die Anlage eingedrungen sein.", sagte GLaDOS. Chell sah auf die Monitore in der Kammer. Jeder zeigte das Bild einer anderen Kamera, doch ein Eindringling war nirgends zu sehen. Auf einem der Bildschirme konnte sie Wheatley sehen. Er hing an seiner Schiene vor einer verschlossenen Tür und kam offensichtlich nicht weiter. 'Was macht dich so sicher, dass jemand eingedrungen ist? Ich sehe niemanden.', schrieb Chell. "Ich bin nicht sicher.", gab GLaDOS zu: "Es war blos eine logische Schlussfolgerung. Er muss in einem alten Teil der Anlage sein. Wer weiß was er da anstellt. Geh du runter und sieh nach. Wir bleiben über das Ap- Kom in Kontakt. Aber pass auf, dass du den Eindringling nicht tötest. Auch wenn es dir schwerfällt. Ich will ihn noch verhören?" Chell verschränkte die Arme vor der Brust und sah GLaDOS missmutig an. Sie ließ sich doch nicht einfach rumkommandieren. "Bist du nicht in der Lage einfache Anweisungen zu verstehen?", fragte GLaDOS, als Chell eine Minute später immer noch nicht gegangen war. Chell beschloss nachzugeben, bevor die Neurotoxindrohungen kamen und ging Richtung Tür. "Und nimm den Schwachkopf mit.", rief ihr GLaDOS noch hinterher. Der Alarm hatte aufgehört. Wheatley hing vor einer Tür und versuchte sich Zugang zu deren System zu verschaffen. Ohne Erfolg. Was sollte er jetzt machen? Zurückgehen? Er war sich zwar ziemlich sicher, dass nicht er es gewesen war, der den Alarm ausgelöst hatte, aber wenn doch, war SIE dann jetzt nicht sauer auf ihn? Zurückgehen war vielleicht keine gute Idee. Er versuchte erneut sich in die Tür zu hacken. Keine Chance. Er drehte sich um und sah Chell auf sich zukommen. "Was machst du hier?", fragte er: "Moment. SIE hat dich geschickt oder? Ihr seid ja jetzt die besten Freundinnen. Ich muss gestehen ich komme da nicht mehr mit." Chell schrieb ihm über das Ap- Kom, dass GLaDOS einen Eindringling in der Anlage vermutete und dass sie Chell und Wehatley schickte um nachzusehen. "Und warum wir?", fragte Wheatley entsetzt: "Das könnte gefährlich werden. SIE könnte doch die Bots schicken. Warum muss ich überhaupt mit? Ich wette sie hofft, dass sie mich so loswerden kann." 'Hast du Angst?', schrieb Chell. "Nein.", log Wheatley, wie er selbst fand wenig überzeugend: "Ich hab keine Angst. Weißt du, Mut ist mein zweiter Vorname, also wäre es, wenn ich einen zweiten Vornamen hätte. Obwohl vielleicht habe ich einen und kann mich nur nicht daran erinnern. Aber wenn, wäre das Mut. Glaube ich." Er lachte verlegen. Chell sah nicht so aus, als hätte sie ihm geglaubt. Sie nahm das Ap- Kom zur Hand und schrieb 'Gut, wenn du keine Angst hast, dann klink dich aus der Schiene aus und wir gehen los.' GLaDOS checkte noch einmal jede Kamera. Doch es hatte keinen Sinn. Sie konnte nichts finden. Da passierte etwas worüber sie keine Kontrolle hatte. Und das konnte sie nicht leiden. Sie musste sich darauf verlassen, dass Chell und der Schwachkopf den Eindringling fanden und zu ihr brachten. Und sich auf andere zu verlassen, konnte sie auch nicht leiden. Über eine der Kameras konnte sie mitverfolgen wie Chell versuchte den Schwachkopf davon zu überzeugen, sich aus der Schiene auszuklinken. Und obwohl er eigentlich wissen müsste, dass er nicht starb, wenn er die Schiene verließ, schien es Chell einige Mühe zu kosten ihn davon zu überzeugen. Er bewegte sich nervös hin und her und redete wie ein Wasserfall. Zum Glück hatte sie den Ton ausgestellt. Das andauernde Geschwafel des Schwachkopfes war ja nicht zu ertragen. Es vergingen einige Minuten. Die beiden kamen nicht ein Stück weiter. GLaDOS schaltete das Kommunikationssystem an uns sagte: "Wird das heute noch was?" "Sind schon unterwegs.", antwortete der Schwachkopf und ließ sich fallen. Gut. Vor GLaDOS schien er noch mehr Angst zu haben, als davor sich aus der Schiene auszuklinken. Wheatley schlug mit einem Klonk auf den Steg auf. "Au!", schrie er auf: "Du hast mich schon wieder nicht gefangen. Macht dir das eigentlich Spaß? Mich auf den Boden fallen zu sehen." Chell hob ihn auf und lächelte ihn an. Offenbar hatte sie es wirklich lustig gefunden ihn fallen zu sehen. "Also wo geht es jetzt hin?", fragte er: "Und warum muss ich nun eigentlich mit?" "Damit ich mich mit dir verbinden kann und sehen kann was du siehst.", sagte SIE in seinem Kopf. "He was soll das? Raus aus meinem Kopf!", rief er und bewegte sich panisch. Chell hätte ihn fast fallengelassen. Sie stärkte ihren Griff und machte sich auf den Weg zum nächsten Fahrstuhl. Sie stiegen ein und der Fahrstuhl setzte sich in Bewegung. Eine ganze Weile ging es abwärts. Dann hielt der Fahrstuhl und die Tür glitt auf. "Ab hier seid ihr auf euch allein gestellt.", verkündete SIE über das Kommunikationssystem. Wheatley sah sich nervös um. Wo auch immer sie waren, hier war es dunkel. "Und jetzt?", fragte er. Chell schüttelte ihn. "Hör auf damit, mir wird sonst schlecht.", sagte er: "Was willst du mir damit überhaupt sagen?" "Sie will sagen, schalte deine Lampe ein.", hörte er IHRE Stimme in seinem Kopf. "Ah ja natürlich. War mir natürlich klar.", sagte Wheatley und schaltete seine integrierte Taschenlampe an. Jetzt konnte er immerhin etwas sehen. Obwohl es hier nicht allzu viel zu sehen gab. Das musste ein altes Büro sein. Aber ausser ein paar Tischen und Stühlen gab es hier nichts. Plötzlich hörte er ein Geräusch. "Was war das?", fragte er alamiert. Chell bewegte sich in die Richtung aus der das Geräusch gekommen war. "Was machst du?", fragte Wheatley entsetzt: "Ich weiß, dass du einen Hirnschaden hast, aber zu einem mysteriösen Geräusch hinzulaufen, ist keine gute Idee. Ich hatte eigentlich gehofft, dass du das weißt." Wieder ein Geräusch und ein Schatten. Langsam geriet Wheatley echt in Panik. Dort war etwas. Und was immer es war, es war bestimmt nicht freundlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)