Wo dich dein Leben hinführt von tatosensei ================================================================================ Kapitel 14: Unverständnis ------------------------- Das Leben nimmt seinen gewohnten Lauf und alles Ungewöhnliche und Seltsame wird irgendwann einmal zur Normalität. Das Aufwachen in einem fremden Zimmer, das Frühstücken mit den Kaibas, das Kochen mit Mokuba und selbst das allabendliche Abholen von Tea von ihrem Balletttraining von Kaiba… Alles hatte eines Abends begonnen, als Tea spät am Abend mit dem Trainieren fertig wurde und vom Hintereingang des National Theatre die Gestalt von Kaiba, angelehnt an seinem Porsche, wiedererkannte. Sie war überrascht ihn dort aufzufinden, weil sie die letzten Wochen immer alleine nach Hause gegangen war und sich auch nicht gewünscht hatte vom Chauffeur abgeholt zu werden. Sie wollte so viel Normalität in ihrem Leben beibehalten, wie es nur in ihrer Situation als Mrs. Kaiba, Ehefrau vom bekanntesten Unternehmer des ganzen Landes und selbst immer bekannter werdende Ballerina, möglich war. Sie wollte alleine zur Arbeit und nach Hause gehen, sie wollte selbständig auch mal Einkäufe erledigen, wenn sie etwas spezielles mit Mokuba backen oder kochen wollte, sie wollte so sein wie immer, schließlich gehörte ihr die Welt der Kaibas nicht, sie war nur Gast darin und würde, sobald die Zeit gekommen war, sich wieder in die eigene Welt verabschieden. Bis an diesem Abend, als Kaiba vor dem Hintereingang des Theaters stand. Sie fragte verwundert, was er dort machte. Kaiba machte die Beifahrertür auf und bat sie einzusteigen. Dann, als er selbst eingestiegen war, gab er zu: „Es ist spät am Abend und ich will nicht, dass du um diese Uhrzeit alleine nach Hause kommst.“ Es wurde wirklich spät an diesen beiden Abenden, am Dienstag und am Donnerstag, da Tea an diesen Tagen bis zum späten Nachmittag die Kinder in ihrem Tanzstudio betreute, und erst gegen Abend Zeit hatte zum Training zu kommen. Und da sie für ihre neuste Show jeden Tag trainieren musste, konnte sie auch an diesen Tagen das Training nicht ausfallen lassen, sondern musste jede Minute ausnutzen. „Aber ich bin auch früher alleine nach Hause gegangen, das hat mich nie gestört.“, antwortete Tea etwas naiv. „Sollte es aber.“, sagte Kaiba prompt, den Motor anschaltend und losfahrend, „Du bist jetzt eine Kaiba und hast alle Aufmerksamkeit auf dich. Vergiss nicht, du gehörst zu einer reichen Familie und bist eine hübsche Frau,“ während er dies sagte, schaute Kaiba kurz zu Tea und traf auf ihrem überraschten Blick, drehte sich wieder zur Straße um, was eine willkommene Ablenkung war, um ihr nicht mehr mit seinem Blick verraten zu müssen, als er bereit war preiszugeben, und ergänzte, „es gibt viele Schurken, die gern deinen nächtlichen Spaziergang ausnutzen würden.“ Mit diesen Worten war jegliche Diskussion zu Ende und ein Einverständnis gegeben. Jeden Dienstag und Donnerstag holte Kaiba Tea von National Theatre ab, um gemeinsam nach Hause zu fahren. Insgeheim war Tea froh über die Gesellschaft, da es wirklich nicht so großen Spaß machte nachts um zehn Uhr alleine durch die Straßen zu laufen, wenn die Straßen immer menschenleerer wurden und nicht jede Ecke von Domino genügend beleuchtet war. Auch Kaiba war zufrieden mit dem nächtlichen Abholen von Tea, denn er wollte ihr zwar die nötige Freiheit lassen, um sie nicht zu erdrosseln, dennoch hatte er kein gutes Gefühl, wenn er sie vorstellte nachts alleine nach Hause zu gehen. Er meinte die Worte, die er am ersten Abend, als er sie abgeholt hatte, sehr ernst. Sie war viel zu hübsch, um der Aufmerksamkeit von betrunkenen und respektlosen Männern zu entkommen. Und jede Vorstellung, jemand könnte sie respektlos behandeln oder gar respektlos anschauen, brachte sein Blut zum Kochen und seine Eifersucht zum Überlaufen. Er war sehr besitzergreifend und possessorisch, wenn es um Dinge ging die ihm gehörten. Und Tea gehörte ihm. So ging es mehrere Wochen weiter. An einem dieser Abende traf Tea Kaiba nicht an seinem Porsche, sondern an einem Mast angelehnt auf sie wartend. Sie schloss die Tür des Theaters ab, zu der sie einen Sonderschlüssel besaß und eilte zu ihm. „Bist du heute nicht mit deinem Auto da?“, fragte sie ihn, als sie sich ihm genähert hatte. „Hier war kein Parkplatz in der Nähe, ich habe weiter unten geparkt.“, sagte er und sie fingen gemeinsam an zum Wagen zu laufen, „Wie war dein Training?“ Diese Angewohnheit, sie nach ihrem Tag zu fragen, war neu und hatte sich während der Fahrt nach Hause entwickelt, als Tea, statt sich gegenseitig anzuschweigen, Kaiba gefragt hatte, wie er seinen Tag verbracht hatte. Überrascht von der gestellten Frage, antwortete er zuerst nicht, sondern grinste nur, dann sagte er, dass sie sein eintöniger Alltag wenig interessieren würde und ihr eher langweilig wäre ihn zuzuhören. Deshalb fing sie an von ihrem Kurs mit den Kindern zu erzählen, von ihren Kollegen vom Ballett und von alldem was ihr passiert war. Kaiba hörte aufmerksam zu, obwohl er nichts antwortete und nichts nachfragte, war es ihm auch nicht langweilig. Auch an diesem kalten Dienstagabend erzählte Tea von ihrem Tag und lief an Kaibas Seite, als dieser plötzlich anhielt und seinen Arm ausbreitete und Tea am Weiterlaufen hinderte. Tea verstummte in diesem Moment und schaute verwundert auf ihren Begleiter, der eine ernste Miene hatte und auf etwas vor ihm starrte. Nun blickte auch sie in seine Blickrichtung und sah zwei Männer, die aus einer dunklen Ecke hervorkamen und sichtlich betrunken waren. Sie näherten sich langsam an die Beiden. Der erste schmiss eine leere Bierflasche, die er noch in der Hand hatte, auf den Boden, welche sodann mit einem lauten Knall zerbrach. Tea erschrak sich vor dem Geräusch. „Bleib hinter mir.“, war alles was Kaiba sagte, denn er wurde übertönt durch das laute Gebrüll der beiden Männer. „Na sieh mal wen wir da haben, Seto Kaiba! Heute ist unser Glückstag Siggi, der wird bestimmt ein paar Tausender in seiner Brieftasche haben!“, sagte einer der Beiden und lachte demonstrativ. „Du kannst ihn haben, ich nehme mir die Süße da hinter ihm, die sieht heiß aus.“ Teas erste Reaktion war sich an Kaibas Arm zu klammern und entsetzt mal auf die Schurken zu blicken, mal Kaiba anzuschauen. Dieser blieb aber unbeeindruckt und mit demselben Gesichtsausdruck wie vorher. Nur als er Tea an seiner Seite spürte, die sich an ihm festklammerte, schaute er zu ihr. „Mach dir keine Sorgen, ich lasse nicht zu dass diese Halbstarken auch nur ein Haar an dir krümmen. Bleib hier stehen und mische dich bloß nicht ein.“, befahl Kaiba und wollte sich aus Teas Griff befreien. „Was hast du vor Seto?“, fragte Tea, als sie bemerkte, dass Kaiba sich von ihr losreißen wollte, um die beiden vorzuknüpfen, „mach das nicht, die sind zu zweit!“ Aber ihre verzweifelte und anflehende Stimme half nicht. Kaiba riss sich von Tea etwas grob los und, nachdem er sie wieder einmal ermahnte sich auf keinen Fall einzumischen, bewegte er sich Richtung der beiden Männer. Diese ließen nicht lange auf sich warten und griffen den CEO zu zweit an. Kaiba, der schon immer sportlich gebaut war und auch ein wenig von Kampftraining verstand, war unbeeindruckt von den harmlosen Schlägen zweier Betrunkener, die meistens entweder ins Leere gingen oder nicht stark genug waren, um ihren Ziel ernsthaft schmerzen zu bereiten. Dagegen trafen seine Tritte gegen den Bäuchen der beiden Männer beide Male, dazu kamen zwei Faustschläge gegen das Gesicht und einer der Männer ging aufschreiend zu Boden. Ihm folgte bald der Zweite, der anders als der erste auf dem Boden liegen blieb. Tea sah das Schlachtfeld mit Entsetzen an und atmete tief durch als sie die beiden Männer auf dem Boden sah, dann aber erkannte sie wie einer der Männer, der erste der auf dem Boden gefallen war, etwas aus seinem Mantel herausholte, welches unter der Straßenbeleuchtung aufblitze. Es war ein langes spitzes Messer. Tea schrie auf und sah wie der Betrunkene jetzt mit dem Messer bewaffnet, Kaiba erneut angriff. Kaiba drehte sich um und konnte gerade noch mit seinen Händen den überraschenden Angriff blocken und den Angreifer wegschubsen. Dieser hantierte nach einem neuen Angriff mit dem Messer herum, sodass einige Male Kaiba knapp einem Messerstich entkommen konnte. Beim letzten Versuch, bei dem das Messer Kaibas linke Arm streifte und dem Angreifer aus dem Gleichgewicht brachte, packte der CEO diesem mit einem Würgegriff und nahm ihm sein Messer weg. Kaum hatte er ihn losgelassen, als dieser übereilt nach seinem Kumpel griff und beide überstürzt wegliefen. Kaiba schmiss das Messer in die Mülltonne und sah Tea zu ihm laufen. „Seto, ist alles in Ordnung? Haben sie dich verletzt?“, fragte sie mit besorgter Stimme und warf sich automatisch um seinen Hals. Dieser noch etwas außer Atem, grinste und umarmte instinktiv ihren Rücken. Tea verstand erst jetzt, was sie getan hatte, ließ ihn los und ging einen Schritt nach hinten. „Wir sollten die Polizei verständigen, diese Kerle haben dich angegriffen und verletzt.“ „Es ist halb so wild. Und bis die Polizei hier angekommen ist, sind diese längst über alle Berge. Komm, wir gehen lieber nach Hause.“, sagte Kaiba, griff nach ihrer Hand und zog sie mit schnellen Schritten hinter sich her. *** Oben auf den Treppen angekommen, die zu Teas Schlafzimmer führten, fragte sie ihn noch einmal, ob ihn nichts fehle und erkannte in diesem Augenblick, wie das linke Oberarm von Kaiba blutete. „Oh mein Gott, du bist verwundet!“, schrie sie auf. Erst jetzt bemerkte auch Kaiba, dass ihm der Oberarm schmerzte und dass er tatsächlich von dem Messer verletzt wurde. Tea zögerte nicht lange und rannte los um eine Erste-Hilfe- Kasten zu holen, den sie in der Küche hatten. Als sie oben war, traf sie Kaiba in seinem Schlafzimmer an. Dieser hatte sein Trenchcoat bereits ausgezogen, sodass man auf dem weißen Hemd nun deutlich erkannte, wie stark die Wunde wirklich geblutet hatte. Tea legte den Erste-Hilfe-Kasten auf einem der Nachttische. „Zieh dich aus, Seto!“, ordnete sie ihn an. Kaiba hielt inne und sah sie an. Tea verstand was sie gerade von ihm verlangt hatte und wurde etwas rot, „Ehmm, ich meine, zieh bitte dein Hemd aus, damit ich mir deine Wunde anschauen kann.“, stotterte sie hinterher. Kaiba schüttelte langsam seinen Kopf und konnte gerade noch ein Grinsen verkneifen. Kaiba, der nicht auf sein Bett sitzen und auch nicht auf den Beinen bleiben wollte, schaute sich nach einem Stuhl um, und da er in seinem Zimmer keinen fand, begab er sich zum Boden, setzte sich hin und lehnte seinen Rücken gegen die Wand. Nachdem Tea die Watte ins Desinfektionsmittel getupft hatte und eine Binde in die Hand nahm, bemerkte sie Kaibas sitzende Form auf dem Boden. Obwohl sie einen kleinen Augenblick verwirrt war ihn mit dem entblößten Oberkörper auf dem Boden zu sehen – das war das erste Mal nach dieser verhängnisvollen Nacht, dass sie ihn so sah – raffte sie sich zusammen und kniete vor ihm nieder. Kaiba beobachtete jede ihrer Bewegungen, wie vorsichtig sie sich an die Wunde herantastete, wie sachte sie die Wunde mit Desinfektionsmittel abtupfte und jedes Mal, wenn sie zu nahe an der Verletzung herangekommen war, ihn mit entschuldigendem Blick anschaute und um Verzeihung bat, wenn die Wunde brannte. Kaiba gab sich Mühe keinen Schmerz zu verraten, nicht, um besonders stark gegenüber Tea aufzutreten, sondern um nicht den Eindruck zu hinterlassen, sie machte ihre Arbeit nicht sorgfältig genug. Denn jedes Mal wenn er ein kurzes Geräusch des Schmerzes von sich ließ, stoppte Tea und sah ihn entschuldigend an. Er blickte in ihren Augen und sie verlor kurz die Konzentration auf ihre Arbeit, dann riss sie sich zusammen und machte weiter. Sein Blick, seine Augen konnten in ihr ein seltsames Gefühl entfachen. Wärme, Sehnsucht nach einer Berührung, einem Kuss… Sie verband nun die Wunde ganz langsam und vorsichtig. So intensiv hatte sie ihn nie gespürt, weder seine Nähe noch sein Geruch, noch sein Atem. Sie spürte seinen Blick auf sie, beobachtend, fesselnd und parallel dazu fing ihr Herz an schneller zu schlagen. Sie wollte jedes Mal in sein Gesicht schauen, in seinen Augen blicken, doch sie hielt sich zurück. Sie könnte es nicht riskieren an seinem Blick hängen zu bleiben, seinen Körper anzustarren und ihn anfassen zu wollen. Als sie mit dem Verbinden zu Ende war und sich wegbewegen wollte, hielt Kaiba sie fest und zwang sie ihn anzuschauen. Wortlos blickten sie sich an und verspürten eine intensive Kraft zwischen ihnen, eine Anziehung wie in der Hütte, wie im Schlafzimmer von Tea. Eine Anziehungskraft, die sie dazu brachte, ihre Hände auf seine Schulter zu legen, und ihn – seine Hand um ihre Taille zu schlingen und sie näher an sich zu drücken. Sie fingen an sich zu küssen, langsam, dann schneller werdend, in dieser Sitzposition, Tea am Boden vor Kaiba kniend. Sie kletterte mit ihren Händen hoch bis zu seinem Haar und verlor sich in seiner dicken Haarpracht, während er mit den Händen ihre Seiten hoch und runter ging und immer auf Stoff treffend, eine Stelle suchte, wo er ihren nackten Körper berühren konnte. Er fand endlich den Schlitz zwischen ihrer Hose und Bluse und griff begierig und hungrig unter die Bluse, streichelte und tastete ihren Rücken ab, brachte sie noch näher an sich. Zu lange Zeit war zwischen ihrem letzten Kuss vergangen und noch länger lag es her, als er sie unter sich spürte, als er sie zum Stöhnen und Seufzen brachte. Er konnte es länger nicht aushalten. Er wollte sie haben. Der Kuss inzwischen wurde intensiver, begieriger und verlangender. Kaiba suchte die Knöpfe an ihrer Bluse, und nachdem er sie gefunden hatte, machte er sie einzeln, einer nach dem anderen, auf, innerlich jedes Mal zufriedener sobald wieder ein Knopf geöffnet war und sich ihr beiges BH bald aufzeigte. Der Kuss, der ihr Mund gefangen nahm, wurde an ihrem Hals fortgesetzt und ließ ihr Zeit zum Schnaufen. Er war jetzt schon dabei unter ihrer offenen Bluse die Laschen vom BH zu öffnen, als sie ihn plötzlich wegdrückte. „Nein… nicht. Bitte hör auf!“. Sie hatte nicht nur Zeit zum Schnaufen gehabt, sondern auch Zeit zum Denken, als sie realisiert hatte, was sie gerade drauf und dran war zu machen. Kaiba ließ widerwillig von seinem Vorhaben los und blickte zu Tea. Diese Vermied jedoch den Blickkontakt und knöpfte ihre Bluse wieder zu, um so ihre nackte Form zu verbergen. „Ich kann nicht… das ist nicht richtig…“, war das einzige was sie hervorbringen konnte, bevor sie durch die Flügeltür in ihr Zimmer verschwand und einen perplexen Kaiba auf dem Boden zurückließ. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)