Inuyasha - Die Chronos Tetralogie von Negi01 ================================================================================ Kapitel 1: Gefahr aus der Zukunft --------------------------------- Inuyasha Dies ist eine Zusammenstellung von 4 Geschichten in Filmlänge, die ich schon etwas länger auf meiner Festplatte habe. Die 4 hängen indirekt zusammen können aber auch für sich selbst stehen. Ich hoffe, das es noch Inuyasha-Fans gibt, die sich an diesen Storys erfreuen können. Gefahr aus der Zukunft Inuyasha, Miroku, Shippo, Sango mit Kiara und Kagome sind bereits seit einigen Tagen unterwegs in der Hoffnung, auf Naraku zu stoßen, der sich immer noch hinter einem Bannkreis versteckte, durch den weder Inuyasha den Geruch aufnehmen, noch Kagome den Splitter des Juwels der vier Seelen spüren konnte. Wieder einmal durchquerten sie einen dichten Wald, der mit zunehmender Dunkelheit immer unheimlicher wurde. Kagome war etwas mulmig zumute, während die anderen aufmerksam ihre Blicke auf die Bäume am Wegesrand richteten, um einer möglichen Gefahr sofort begegnen zu können. Als sie Sonne untergegangen war, kamen die sechs an einer kleinen Lichtung an. Kagome seufzte. „Hier sollten wir heute rasten!“, sagte sie lächelnd. „Ich weiß nicht. Mir gefällt es hier nicht!“, sagte Miroku. „Ganz deiner Meinung. Dieser Wald verbirgt etwas!“, erwiderte Sango misstrauisch. Kagome sah Inuyasha überrascht an. „Glaubst du das auch?“, fragte sie. Inuyasha lächelte. „Natürlich. Wir werden nicht ohne Grund bereits seit einigen Stunden verfolgt!“, sagte er und legte die rechte Hand auf den Griff von Tessaiga. Plötzlich raschelte ein kleiner Busch. Wie in einem Reflex zog Inuyasha das magere Schwert aus der Scheide. Es verwandelte sich im selben Augenblick in eine riesige, angsteinflößende Klinge von gewaltigen Ausmaßen. Inuyasha hielt es, als wäre es nur eine Feder. Dann hielt er das Schwert auf den Busch zu. „Komm raus!“, schrie er fordernd. Der Busch kippte zur Seite und ein kleines Mädchen von etwa 8 Jahren trat auf die Lichtung. Sie ging ganz langsam, bis sie vor der Spitze von Tessaiga stand, das Inuyasha immer noch drohend von sich weghielt. Das Mädchen lächelte Inuyasha fröhlich an, der total verdutzt aus der Wäsche schaute. Die anderen aber sahen ebenso verwundert aus. Inuyasha steckte das Schwert wieder weg. „Nur ein Kind!“, sagte er. Kagome ging auf das Mädchen zu und bückte sich. „Sag mal. Was macht denn ein kleines Mädchen wie du alleine in so einem unheimlichen Wald?“, fragte sie. Das Mädchen sah jetzt Kagome verwundert an. Plötzlich strahlten ihre Augen weiß auf und zwei Lichtblitze fielen auf die von Kagome, die davon zurückgeworfen wurde und jetzt mit leeren Augen auf den Boden fiel. Inuyasha griff das Mädchen am Hals und hob es hoch. „Was zum Teufel war das?“, fragte er. Dann sah er Sango an, die Kagome stützte. „Wie geht es ihr?“, fragte er. Sango fasste Kagome an die Stirn. „Scheint alles normal zu sein!“, sagte sie. Dann wandte sich Inuyasha wieder dem Mädchen zu, das er scheinbar noch in der Hand hatte. Doch er hielt nur einen dicken Ast in der Hand und das Mädchen war verschwunden. Vor Wut warf er den Ast zu Boden und zog sein Schwert erneut. „Komm schon! Wo bist du?“, fragte er. „Lass es!“, sagte Miroku beruhigend und sah Kagome an. „Was meinst du mit - Lass es -?“, fragte Inuyasha energisch. Miroku sah auf den Ast, an dem ein kleiner Bannzettel klebte. „Die Kleine war nicht echt. Sie war nur eine Erscheinung, die uns jemand geschickt hat!“, sagte Miroku und wollte den Bannzettel greifen. Doch im nächsten Moment verbrannte er mitsamt dem Ast und eine leuchtende Seele stieg in den Himmel hinauf. Inuyasha steckte das Schwert jetzt wieder weg und rannte zu Kagome, während Miroku die Asche des Astes durch seine Hände gleiten ließ. Kagomes Augen wurden langsam wieder normal und sie kam zu sich. „Kagome! Kagome! Alles in Ordnung?“, fragte Inuyasha. Kagome sah Inuyasha geschwächt an. „Was ist passiert?“, fragte sie und fasste sich an den Kopf. Miroku kam jetzt auch dazu. „Kagome! Was hast du gesehen?“, fragte er. Alle sahen ihn fragend an. „Jemand hat diese Seele mit einer Absicht zu uns geschickt. Möglicherweise wollte er uns damit etwas sagen!“, erklärte Miroku. Kagome versuchte sich auf die letzten Minuten zu konzentrieren. Doch plötzlich strömte eine nahezu unendliche Bilderflut auf sie ein. Kagome verkrampfte sich so sehr, das die anderen einen Moment den Eindruck hatten, sie würde zusammenbrechen. Doch dann beruhigte sie sich wieder. Sie öffnete die Augen wieder und sah Miroku mit vor Angst zuckenden Pupillen an. „Was hast du gesehen?“, fragte er wieder. „Lass sie doch erstmal zur Ruhe kommen!“, schimpfte Sango, die jetzt vor Miroku stand und ihn wütend ansah. „Nein! Lass nur, Sango!“, sagte Kagome und stand mit der Hilfe von Inuyasha langsam auf. Sie taumelte etwas, doch Inuyasha hielt sie fest. „Ich...“, versuchte Kagome zu sagen, doch plötzlich fiel sie in Ohnmacht. „Kagome. Wach doch auf!“, schrie Shippo, der vor ihrem Gesicht herumtanzte. Sango bückte sich nochmal und fasste Kagome an die Stirn. „Ich fürchte, diese Anstrengung war zuviel für sie. Sie sollte sich ein paar Tage ausruhen!“ „Aber was sie gesehen hat, könnte für uns alle von größter Bedeutung sein!“, sagte Miroku. Doch Inuyasha hatte sie bereits hochgehoben. „Ich werde sie in ihre Zeit zurückbringen.“, sagte er. Die anderen staunten über seine Fürsorge. „Was denn? In diesem Zustand nützt sie uns sowieso nichts!“, sagte er und verschwand mit einem Sprung im Wald. „Manchmal erstaunt er mich wirklich!“, sagte Miroku. „Ja. Man könnte denken, das er sich keine Sorgen um Kagome macht. Und dann macht er wieder so was!“, sagte Sango, die jetzt ein wenig rot wurde, weil Miroku ihr über den Po streichelte. „Du Mistkerl!“, schrie sie und man konnte nur noch eine Backpfeife hören. Inuyasha ging durch den Zeitbrunnen in die Neuzeit und brachte Kagome zu ihrer Familie. Ihre Mutter deckte sie zu, nachdem sie im Bett lag. „Tut mir leid für die Sorgen!“, entschuldigte sich Inuyasha und verneigte sich. „Ist nicht nötig! Ich weiß, das meine Kagome ein starkes Kind ist. Sie wird sich schon erholen!“, sagte die Mutter lächelnd. „Komm mit, dann mache ich dir etwas zu essen!“, sagte sie. Mit Freude genoss Inuyasha die leckere Suppe, die Kagomes Mutter gemacht hatte. „Bleibst du eine Weile hier?“, fragte die Mutter. „Ich denke, das Kagome sich erstmal ein paar Tage ausruhen sollte. Deswegen wohl nicht!“, sagte Inuyasha mit vollem Mund. „Ach bitte bleib doch ein paar Tage!“, bat Sota. „Nein! Diesmal nicht!“, sagte Inuyasha und aß den Rest der Suppe. „Danke für das gute Essen!“, rief er und ging wieder. „Schade!“, sagte Sota. Kagome schlief bis zum nächsten Morgen durch. Als sie die Augen wieder öffnete, blickte sie in das Gesicht ihrer Mutter. „Guten Morgen!“, sagte diese. Kagome schrak hoch und sah sich um. „Was ist passiert? Wie bin ich hierher gekommen?“, fragte sie. „Inuyasha hat dich gebracht. Leider wollte er nicht bleiben!“, sagte die Mutter und bot Kagome einen Teller Hühnerbrühe an. „Damit du wieder auf die Beine kommst!“ Kagome hielt die Beine aus dem Bett und wollte aufstehen. Doch sie stolperte und fiel ihrer Mutter in die Arme. „Nicht so stürmisch. Du solltest dich ein wenig ausruhen hat Inuyasha gesagt!“, sagte die Mutter und half Kagome wieder ins Bett. „Aber du verstehst nicht. Inuyasha, Miroku, Sango und all die anderen. Sie sind in großer Gefahr!“, sagte Kagome und ein Bild erschien vor ihrem geistigen Auge. Sie sah das Dorf von Kaede mit dem Wald und eine gewaltige Riesenwelle, die sich durch das ganze Land fraß. Sie spülte alles weg und schließlich auch das Dorf. Es sah aus, als wenn niemand etwas dagegen tun könnte. Alles wurde einfach weggespült. Auch Inuyasha und die anderen. „Ich muss es ihnen sagen!“, sagte Kagome. „Als erstes ist es wichtiger, das du wieder zu Kräften kommst. Also iss!“, sagte die Mutter etwas energischer und stellte den Teller Suppe auf den Nachttisch, bevor sie rausging und die Tür schloss. Vor der Tür seufzte sie leicht. Widerwillig aß Kagome die Suppe, die ja schließlich gut schmeckte. Sie wusste, das ihre Mutter sie nicht eher wieder weglassen würde, bis sie ganz gesund ist. Die anderen hatten in der Vergangenheit nicht sehr viel zu tun. Im Moment waren sie gerade in einem Dorf, das von kleineren Dämonen heimgesucht wurde. Es war ein wenig dunkel, als sie endlich erschienen, doch sie waren so schwach, das Inuyasha gar nicht eingreifen musste. Sango und Miroku erledigten sie auch ohne ihn. Nach getaner Arbeit nahmen sie die Einladung der dankbaren Bewohner zu einem Mahl an. Inuyasha aber aß nichts, was Shippo doch sehr wunderte. „Machst du dir Sorgen?“, fragte er. „Nein!“, antwortete Inuyasha widerstrebend. Shippo aber ließ Inuyasha nicht aus den Augen. Der aß immer noch nichts. „Du kannst es ruhig zugeben!“, sagte Shippo von der Seite. „Ich mach mir keine Sorgen!“, schrie Inuyasha wütend und verpasste Shippo eine Beule. Anschließend ging er nach draußen und setzte sie da hin. „Er kann sagen, was er will, aber trotzdem macht er sich Sorgen!“, sagte Shippo mit tränenden Augen. „Kagome. Komm bald zurück.“, dachte Inuyasha, als er in den Himmel sah. 2 Tage später war Kagome wieder auf den Beinen. Dank der Suppe ihrer Mutter hatte sie sich prächtig erholt und sie freute sich, wieder in die Vergangenheit zurückzukehren. In der Küche machte sie noch ein wenig Essen, das sie mitnehmen würde. Ihre Mutter half ihr dabei. Währenddessen stand ein seltsamer, junger Mann am Fuß der Treppe zum Tempel. Er hatte rotes, krauses Haar, zwei hellblaue Augen die im Licht fast weiß aussahen und er trug einen langen Mantel, der seinen gesamten Körper vom Hals abwärts bedeckte. Er sah auf das Schild auf dem – Higurashi-Schrein – draufstand. Der Mann lächelte. „Hier bin ich richtig!“, sagte er und ging die Treppe bis ganz nach oben. Dort angekommen, sah er auf den zuerst auf den heiligen Baum, dann auf das Haus und schließlich auf den Schrein mit dem Brunnen. „Wunderbar!“, sagte er. „Auf Wiedersehen!“, sagte Kagome und ging mit einem dicken Rucksack aus dem Haus. „Jetzt muss ich mich aber beeilen. Ich muss den anderen unbedingt erzählen, was ich gesehen habe!“, sagte sie und rannte zu dem Schrein. Als sie dort ankam, stand der Mann von eben vor dem Brunnen und starrte lächelnd hinein. „Hallo?“, fragte Kagome und ging langsam runter. Der Mann sah Kagome skeptisch an. „Tut mir leid, aber das hier ist Privatbesitz!“, sagte Kagome. Der Mann sah Kagome immer noch lächelnd an. Dann leuchteten auf einmal die Juwelensplitter kurz auf, die Kagome im den Hals trug. „Was war denn das?“, fragte die und umschloss die Splitter mit einer Hand. „So. Du kennst also das Geheimnis des Brunnens? Aber das kann mich auch nicht aufhalten!“, sagte der Mann und stellte sich mit beiden Füßen auf den Rand des Brunnens. „Bald bin ich allmächtig!“, schrie er und sprang einfach hinein. Kagome erschrak und sah hinterher, doch der Mann war verschwunden. „Was war denn das?“, fragte sie. „Warte!“, schrie eine Stimme auf einmal und ein weiterer Mann kam angerannt. Er hatte braune Haare mit grünen Augen. Seine Kleidung glich einer Rüstung. Über einem schwarzen Overall trug er Rüstungsteile. Schulterschützer, Ellenbogenschutz, Knieschützer, eine Art Kettenpanzer und dazu stabil aussehende Handschuhe sowie Stiefel. Auf seiner Stirn prangte das japanische Zeichen für Jäger. Er sprang zum Brunnen und sah hinein. „Verdammt! Zu spät!“, fluchte er und schlug mit der rechten Hand auf den Brunnenrand. „Mist! Was mache ich jetzt nur?“, fragte er wütend. Kagome sah ihn leicht fragend an, bis er sie endlich bemerkte. Der Kerl sah sie enttäuscht an. Eines seiner Augen war nur halboffen, doch Kagome konnte erkennen, das in genau diesem Auge ein seltsames Symbol war. „Was ist?“, fragte er und lehnte sich an die Wand. „Er hat es tatsächlich geschafft. Wie soll ich jetzt meinen Kameraden gegenübertreten?“, fragte er. „Entschuldigung, aber würden sie mir bitte erklären, wer sie sind und was sie hier auf unserem Grund und Boden wollen?“, fragte Kagome. Plötzlich fing die Erde an zu beben. Kagome stolperte und landete in den Armen des Mannes. Sofort ging sie wieder zurück mit hochrotem Kopf. Doch die Erde bebte immer noch. Sie liefen beide hinaus und sahen in die Ferne. Dort, ungefähr 5 Kilometer von Tokio entfernt erhob sich eine riesige Wasserwand in den Himmel. Sie schien mehrere 100 Meter hoch zu sein. Auch Kagome´s Bruder kam jetzt raus. Die Mutter und der Großvater sahen es aus einem Fenster. „Mein Gott!“, sagte Sota. Die Wand kam immer näher. „Es passiert!“, sagte der Mann neben Kagome. „Was ist das?“, fragte sie. „Das Ende!“, sagte der Mann. Dann sah er auf einmal die Splitter, die Kagome um den Hals hängen hatte. Sie leuchteten noch. „Was ist das?“, fragte er und deutete auf das Glas, in dem sie ruhten. Kagome sah an sich herunter auf die Splitter des Juwels. „Das ist vielleicht die Rettung!“, sagte der Mann. Kagome sah ihn fragend an. Etwas in ihr sagte ihr, das sie diesem Kerl vertrauen sollte. „Kannst du uns in die Vergangenheit bringen?“, fragte er. Kagome sträubte sich, dem zuzustimmen, aber die immer näher kommende Wasserwand nahm ihr die Entscheidung ab. „Sota! Komm mit!“, schrie Kagome. Sota nahm sofort die Beine in die Hand und rannte den beiden in den Schrein hinterher. „Haltet euch fest!“, sagte Kagome und stieg auf den Rand. Sie konnten hören, wie das Wasser bereits die Häuser der Stadt mit sich nahm. Sota sah in den dunklen Brunnen. „Ich weiß nicht so recht!“, sagte er. „Los!“, schrie Kagome und alle drei sprangen gleichzeitig in den Brunnen. Sota schrie so laut er konnte, als sie in den Zeitfluss eindrangen. Sie flogen durch den leeren Raum, bis sie wieder auf dem Boden aufkamen zwischen all den Knochen der Dämonen. Sota erschrak, als er das sah. Sein Gesicht wurde ganz blass. „Komm mit!“, sagte Kagome. Sie nahm ihren Bruder auf den Rücken und kletterte hoch. Der Mann, der mit ihnen gekommen war, sprang einfach von Wand zu Wand wie ein Ninja. Als sie oben ankamen, staunte Sota. „Wow! So sieht es hier also aus!“, sagte er und sah sich um. Der Kerl kam neben Kagome auf dem Boden auf und lächelte. „Also stimmt es wirklich! Der Zeitbrunnen existiert!“, sagte er. „Kagome!“, rief eine Stimme und in der Ferne sahen sie Sango, die mit Kiara ankam. Sie landeten direkt vor ihnen und Sango stieg ab. Doch sie staunte, als sie Sota und den fremden Mann sah. „Was ist denn los?“ Kagome begriff erst jetzt, was passiert war. Die Wassermassen hatten Tokio zerstört. Ihre Mutter, ihr Großvater. Das alles existierte offenbar nicht mehr. Plötzlich brach sie zusammen. Nach einer ganzen Weile schlug sie langsam die Augen wieder auf. Sie waren in Kaede´s Hütte und alle waren da. Auch Sota und der fremde Mann. „Na! Wieder gut?“, fragte Inuyasha. „Ich weiß nicht. War das alles nur ein Traum? Das Tokio zerstört wurde?“, fragte Kagome mit schwacher Stimme. „Leider nicht!“, sagte der Mann, der sich jetzt zu Wort meldete. „Leider ist das Wirklichkeit! Und es war garantiert nicht nur Tokio. Vermutlich ganz Japan!“, fügte er hinzu. „Aber wie ist das möglich?“, fragte Sango. „Zuerst mal das Wichtigste. Wer bist du überhaupt? Und woher weißt du von dem Zeitbrunnen?“, fragte Miroku fordernd. Der Kerl lächelte ein wenig. „Schon gut. Wie es scheint seid ihr gute Freunde von diesem Mädchen hier!“, sagte er und sah Kagome an. „Dann ist sie es. Sie ist die Wiedergeburt von Kikyo, nicht wahr?“, fragte er. Alle erschraken auf einmal. „Woher kennst du Kikyo?“, fragte Inuyasha und hob seine Faust. „Lasst mich kurz erklären!“, sagte der Kerl und ließ einen tiefen Seufzer fallen. „Mein Name ist Kenji Shiratori. Ich bin 24 Jahre alt und ein Mitglied des Clans der Dämonenjäger in meiner Zeit!“, sagte er. Jetzt fiel Kagome auch wieder ein, wo sie solch ein Outfit schon mal gesehen hatte. Sango´s Bruder trug eines das so ähnlich aussah. „Dämonenjäger?“, fragte Sango überrascht. „Ja! Auch in unserer Zeit gibt es Dämonen und natürlich auch Dämonenjäger.“, sagte Kenji, als wäre die Dämonenjagd etwas selbstverständliches. „Verstehe! Das erklärt deinen Aufzug, aber nicht, warum du hier bist!“, entgegnete Miroku. „Ganz ruhig. Ich erkläre es euch ja!“, sagte Kenji und nahm einen Schluck Wasser. „Ich bin wegen eines Dämons hier. Er hat uns in unserer Zeit große Probleme gemacht. Immer wieder hat er Menschen umgebracht, doch mit der Zeit wurde er schwächer, denn um stark zu bleiben, muss er sich von Dämonen ernähren und davon sind zum Glück nicht mehr viele übrig. Aber um sein Ziel zu erreichen, muss er sehr viele Dämonen verschlingen.“, sagte Kenji und biss in ein Reisbällchen von Kagome. „Und da es in eurer Zeit keine mehr gab, hat er sich wohl gedacht, das er einfach den Zeittunnel in die Vergangenheit nimmt?“, fragte Sango. Kenji nickte. Kagome erinnerte sich an den Kerl mit den roten Haaren, der vor ihnen in den Brunnen gesprungen ist. Er musste dieser Dämon gewesen sein. „Aber er hatte ihre Juwelensplitter gesehen. Warum wollte er sie ihr nicht entreißen? Was ist das für ein Dämon?“, fragte Inuyasha jetzt überlegen. „Er heißt Umiyoku.“, sagte Kenji. „Wassergeist!“, sagte Miroku. „Genau genommen – Geist des Meeres -“, berichtigte Kenji. „Was will er denn?“, fragte Shippo. „Das ist doch offensichtlich!“, sagte Miroku und stand auf. „Nach dem was wir wissen, will er Japan offensichtlich im Meer versenken!“, sagte er. „Wie kommst du denn auf den Quatsch?“, fragte Inuyasha. „Denk doch mal nach. Kurz bevor sie hierher kamen, wurde Tokio von einer riesigen Flutwelle erwischt. Das könnte bedeuten, das es diesem Umiyoku gelungen ist!“, sagte Miroku. Inuyasha sah Miroku ungläubig an. „Blödsinn. Hier ist doch alles trocken!“, sagte er. „Du verstehst nicht, Inuyasha. In Kagome´s Zeit scheint es diesem Dämon gelungen zu sein, Japan im Meer zu versenken. Das würde allerdings auch heißen, das wir ihn nicht aufhalten können!“, sagte Miroku und dachte nach. Shippo drehte sich im Kreis. „Ich kapiert gar nichts!“, sagte Inuyasha und ging nach draußen. „Hier ist doch alles in Ordnung!“, sagte er. Plötzlich berührte ein Wassertropfen den Boden und im nächsten Moment fing es an zu regnen. Klatschnass kam Inuyasha wieder rein. „Regnet´s?“, fragte Kagome kichernd. „Sehr witzig!“, sagte Inuyasha und setzte sich wieder hin. „Wir sollten uns heute Nacht noch ausruhen und morgen mit unserer Suche beginnen!“, sagte Kenji. Der Regen hörte so schnell auf, wie er gekommen war und gab den Sternen wieder Platz zum funkeln. In einiger Entfernung flackerte ein kleines Lagerfeuer auf einem Hügel auf, um das drei Gestalten herum saßen. Es war Sesshomaru mit seinem Kampfgefährten Jaken und dem kleinen Mädchen Rin, dem er das Leben neu geschenkt hatte und das seitdem nicht mehr von seiner Seite wich. „Ein seltsamer Regenschauer. Meint ihr nicht auch, Meister?“, fragte Jaken. Sesshomaru aber beachtete ihn gar nicht. Er sah in die Ferne, als wenn er etwas suchen würde. „Meister? Geht es euch gut?“, fragte Rin. Sesshomaru sah immer noch in die Ferne. „Naraku. Wo bist du?“, fragte er. Plötzlich zuckte er und sah den Hügel runter, wo eine Gestalt auf sie zukam. Zuerst war sie im Schatten der Nacht verborgen, doch als sie näher kam, sah Sesshomaru das rote Haar und den strengen Blick. „Wer ist das?“, fragte Rin. „Geh zu Jaken!“, sagte Sesshomaru und stellte sich vor sie. Rin sah hinter ihm auf den seltsamen Fremden. Er blieb 5 Meter vor Sesshomaru stehen. „Wer bist du?“, fragte der. Der Fremde grinste jetzt hämisch. „Du bist stark. Gib mir deine Kraft!“, sagte er und ließ in seiner Hand aus Wassertropfen ein fast durchsichtiges Schwert entstehen. Er ging auf Sesshomaru zu, der sofort Tokujin zog und den Schwerthieb parierte. Er holte aus und stieß den Angreifer zurück. Dann setzte er mit einem Schwerthieb zum Gegenangriff an. Der Hieb durchteilte die Luft und eine Wand aus Energie, die von Tokujin kam, traf den Gegner. Doch der hielt mit seinem Schwert dagegen und es gab eine Explosion, die noch in einigen Kilometern Entfernung sehen konnte. Als der Rauch sich verzog, war der Angreifer fort. Sesshomaru sah sich um, doch er konnte dessen Aura nicht mehr spüren, also steckte er das Schwert wieder weg. „Geflohen!“, sagte er und ging zum Lagerfeuer. „Das ist unser Sesshomaru. Er hat ihn besiegt!“, jubelte Jaken. „Rede keinen Unsinn! Ich weiß zwar nicht, wer das war, aber er lebt noch. Hat nur eingesehen, das es sinnlos ist!“, sagte Sesshomaru. Jaken sah ihn fragend an. „Macht ihr euch deswegen keine Sorgen?“ „Nein! Wegen so einem schwachen Dämon zerbreche ich mir nicht den Kopf!“, sagte Sesshomaru. In einem kleinen Wäldchen in der Nähe stand der Rothaarige hinter einem Baum und sah auf den Hügel. „Verdammt. Ich konnte ja nicht ahnen, das die Dämonen dieser Zeit so mächtig waren. Ich sollte mir erstmal ein paar minderwertige Exemplare einverleiben, damit ich wieder zu Kräften komme!“, sagte er und verschwand einfach im Nichts. Am nächsten Morgen machte sich die Gruppe um Inuyasha und Kagome auf, um Umiyoku aufzuspüren. Sota ließen sie bei Kaede, da es zu gefährlich werden würde. Da sie allerdings keine Ahnung hatten, wo sie nach dem Dämon suchen sollten, gingen sie von Dorf zu Dorf und befragten dort die Leute. Doch am dritten Tag nach ihrem Aufbruch hatten sie immer noch keine Spur von ihm und Unmut machte sich breit. „Das ist doch nicht zu fassen. Drei Tage sind wir schon unterwegs und immer noch kein Zeichen von diesem Kerl. Ganz zu schweigen von anderen Dämonen!“, sagte Inuyasha. Jetzt erst fiel es den anderen auch auf. „Stimmt!“, sagte Miroku und sah sich um. „Nirgendwo auch nur die Aura eines Dämons zu spüren. Seltsam!“, sagte Sango. Kenji sah sie fragend an. „Heißt das, ihr habt die Fähigkeit, die Aura eines Dämonen zu spüren?“, fragte er mit verwundertem Blick. „Sicher! Du nicht?“, fragte Sango zurück. Kenji seufzte. „Das ist gemein!“, sagte er. „Ist schon seltsam, das keine Dämonen in der Nähe sind. Nicht einmal ein Kleiner!“, sagte Kagome. Kenji schrak hoch. „Das ist 'ER!“, sagte er und sah sich um. „Er verleibt sich bereits Dämonen ein. Deswegen gibt es hier kaum noch welche. Er verspeist sie und wird dadurch stärker!“, sagte er. „Aber dann müsste das doch zu spüren sein!“, sagte Miroku. „Verstehe ich auch nicht!“, sagte Kenji. Ihre Suche ging weiter. Langsam kamen sie den Bergen näher. Und immer noch war kein Dämon in Sicht. Das sagte ihnen, das sie vermutlich auf dem richtigen Weg waren. Je mehr sie sich den Bergen näherten, desto ungemütlicher wurde Inuyasha. In den Bergen lebt nämlich Koga und den konnte er auf den Tod nicht ausstehen. Gegen Abend schlugen sie ihr Nachtlager in einem Canyon auf und Sango fragte Kenji aus, was Dämonenjäger in der Zukunft so alles machen. Allerdings war sie etwas enttäuscht, als sie hörte, das sie meistens nichts machen, weil es nur noch selten Dämonensichtungen gab. Inuyasha sah ziemlich lustlos aus. Kenji lächelte und ging zu ihm hin. „Und du bist also Inuyasha! DER Inuyasha!“, sagte Kenji lächelnd. „Ja! Was dagegen?“, fragte Inuyasha. „Nicht doch. Du bist eine Legende unter uns Dämonenjägern. Der Dämon, der sich unsterblich in die Inkarnation von Kikyo verliebte.“, sagte Kenji. Inuyasha´s Gesicht wurde plötzlich dunkelrot und er sprang auf. „Spinnst du? Das stimmt doch gar nicht!“, schrie er. Kenji sah ihn fragend an und alle anderen auch. Inuyasha setzte sich beleidigt wieder hin und sagte nichts mehr. „Schon gut!“, sagte Kenji und ging wieder zu den anderen.„Leicht eingeschnappt!“, sagte er. Plötzlich gab es ein seltsames Geräusch. „Hört ihr das auch?“, fragte Shippo. Kiara hatte auch schon die Ohren gespitzt und die anderen hörten jetzt auch hin. „Klingt wie ein Fluss!“, sagte Miroku. Kenji erschrak. „Schnell. Wir müssen da oben rauf!“, schrie er. „Was?“, fragte Kagome. Inuyasha hörte es jetzt auch. Er sprang zu Kagome, hob sie hoch und sprang mit ihr zur oberen Kante des Canyons. „Los!“, schrie Kenji und fing an, an der Wand hochzuklettern. „Kiara!“, schrie Sango und die kleine Katze wuchs. Sango, Miroku und Shippo stiegen auf und flogen nach oben. Dann sahen sie eine gewaltige Welle Wasser durch den Canyon fließen. Inuyasha half Kenji nach oben, bevor dieser von der Strömung mitgerissen worden wäre. „Gerade nochmal geschafft!“, sagte Kenji erschöpft. Doch genauso schnell, wie das Wasser gekommen war, verschwand es auch wieder. „Was war denn das?“, fragte Shippo und sah runter. „Du bist mir also doch gefolgt!“, kam eine Stimme hinter ihnen und der rothaarige Kerl kam hinter einem Felsen hervor. „Umiyoku!“, schrie Kenji wütend. Alle erschraken. Sie hatten nicht einmal seine Aura gespürt. Kenji griff an seinen Gürtel und zog zwei Messer hervor, die seltsam leuchteten. „Nochmal entkommst du mir nicht!“, schrie er und stürmte auf Umiyoku zu. Er sprang hoch in die Luft und stieß mit beiden Messern zu. Beide bohrten sich in die linke Schulter des Gegners und ein wenig Blut spritzte weg, doch Umiyoku verzog keine Miene. Er holte mit dem linken Arm aus, boxte Kenji voll in den Bauch und schleuderte ihn so zu den anderen herüber. Dann zog er beide Messer mit dem rechten Arm wieder raus. Die Wunden verheilten in Sekundenschnelle. Anschließend sah er die Messer an. „Geheiligte Klingen. Bis vor kurzem hätte mich das wahrscheinlich noch umgebracht. Aber jetzt nicht mehr!“, sagte er und warf die Messer Kenji vor die Füße. Inuyasha zog jetzt sein Schwert und sah Umiyoku wütend an. „Na warte!“, schrie er und stürmte auf ihn zu. Inuyasha hob Tessaiga an und schlug zu. Doch Umiyoku sprang über die Klinge drüber und wich etwas zurück. Inuyasha schlug immer wieder zu, doch nicht ein Schlag traf. Umiyoku war zu schnell. Sango schwang sich wieder auf Kiara und stieg in den Himmel hinauf. „Wir helfen dir!“, schrie sie und warf ihren großen Knochenbumerang. Doch Umiyoku verschwand auf einmal im Nichts und der Bumerang ging ins Leere. Direkt hinter Inuyasha tauchte er wieder und hielt die rechte Hand auf seinen Rücken. Es gab einen Ruck und Inuyasha flog gegen einen Baum. Umiyoku sah Sango in der Luft an und erschuf eine Kugel aus Wasser. Die warf er in die Luft und als sie Sango erwischte, flog sie mitsamt Kiara zu Boden. Miroku nahm seinen Stab und ging damit auf Umiyoku los, der jeden Hieb einfach abwehrte. Miroku gewann etwas Abstand und wollte sein Windloch hervorholen, aber Umiyoku ließ eine Wassersäule aus dem Boden schnellen, die Miroku durch die Luft schleuderte. Jetzt wandte er sich Inuyasha zu, von dessen Kraft er beeindruckt schien. Doch bevor er vor ihm stand, schlug ein leuchtender Pfeil vor seinen Füßen ein. Er sah zu Kagome, die bereits einen neuen Pfeil gezogen und gespannt hatte. „Lass ihn in Ruhe!“, schrie sie. Umiyoku lächelte. „Du bist also das Mädchen mit den Splittern. Die Wiedergeburt Kikyo´s! Und du kommst aus der Zukunft!“, sagte Umiyoku. Kagome schoss noch einen Pfeil ab und diesmal auf Umiyoku´s Körper. Doch dieser verwandelte sich plötzlich in Wasser und der Pfeil flog mittendurch. Blitzschnell schoss das Wasser auf Kagome zu und umschloss sie ganz und gar. Miroku konnte nicht mehr reagieren und wenn er jetzt das Windloch benutzen würde, würde er Kagome mit einsaugen. „Na warte!“, schrie Shippo und warf ein paar Salven Fuchsfeuer in die Luft. Umiyoku ließ von Kagome ab und nahm wieder normale Gestalt an. Kagome ging bewusstlos zu Boden. „Mist!“, sagte Umiyoku. Plötzlich hörte er Inuyasha´s Schrei. „Windnarbe!“, schrie er und schlug zu. Umiyoku konnte nicht reagieren und wurde von ihr erfasst. Als der Rauch verschwunden war, war auch Umiyoku nicht mehr da. „Ha! Ein leichter Gegner!“, sagte Inuyasha, der sein Schwert wieder wegsteckte. „Von wegen!“, sagte Umiyoku, der sich wieder Kagome geschnappt hatte. „Lass sie los!“, schrie Inuyasha wütend. „Niemals. Sie besitzt die stärkste Kraft, die ich je gesehen habe. Wenn ich mir diese Kraft zu eigen machen kann, bin ich unbesiegbar!“, sagte Umiyoku und verschwand in einem Wasserball. „Nein!“, schrie Inuyasha. Nach einiger Zeit ging die Sonne auf und tauchte die Berge in ein trügerisch sicheres Licht. Miroku und Sango waren von dem Kampf sichtlich angeschlagen. Auch Shippo und Kiara waren nicht sonderlich fit. Kenji und Inuyasha waren wohl die einzigen, denen es noch relativ gut ging. Zumindestens, wenn man von dem Schlag absieht, den Kenji abbekommen hatte. „Unglaublich. Dieser Kerl ist verdammt stark. Er hat sogar meiner Windnarbe stand gehalten!“, sagte Inuyasha wütend. „Wir müssen ihn finden, sonst wird er Kagome die Energie entziehen und sie einsetzen, um Japan zu vernichten!“, sagte Kenji, der seine Messer wieder aufhob. „Aber wo könnte er sein?“, fragte Inuyasha. „Ich weiß es!“, entgegnete Kenji. „Ich kenne sein Versteck der Zukunft. Und ich bin sicher, das er es auch hier benutzen wird!“, sagte er. „Glaubst du wirklich, das er so dumm ist?“, fragte Miroku. „Ja!“, sagte Kenji. Plötzlich kam ein starker Wind auf und ein Wirbel erschien aus dem Wald, der sich im nächsten Moment auflöste und Koga freigab. „Ihr wart das also!“, stellte er fest, als er Inuyasha sah. Dann sah er sich um und als er Kagome nirgends sah war, sah er Inuyasha fragend an. „Wo ist denn Kagome?“, fragte er. „Was geht dich das denn an?“, fragte Inuyasha beleidigend. „Sie wurde entführt!“, sagte Kenji. Er machte sich gerade für die Abreise fertig. „Kagome? Entführt?“, fragte Koga und ging auf Inuyasha los. „Wie konntest du das nur zulassen?“, fragte er und zog Inuyasha am Kragen, der Koga allerdings wegstieß. „Verschwinde. Wir kriegen das schon alleine hin!“, sagte Inuyasha und sprang mit einem Satz auf den Boden des Canyons. Kenji folgte ihm, allerdings musste er klettern. Sango, Miroku und Shippo kamen auf Kiara hinterher. „So. Sie wollen also Kagome retten?“, fragte sich Koga lächelnd. „Wenn ich ihnen folge, bin ich vielleicht derjenige, der das tut.“, fügte er hinzu und im Nu verwandelte er sich wieder in einen Wirbel und verschwand. „Wer war das eigentlich?“, fragte Kenji. „Niemand!“, sagte Inuyasha und beschleunigte, ohne auf Kenji zu achten. „Das war Koga! Der Anführer eines Wolfsrudels! Er ist total verknallt in Kagome und das gefällt Inuyasha wohl nicht!“, erklärte Miroku, der auf Kiara neben Kenji flog. „Von wegen! Ich kann nur seinen Geruch nicht ausstehen!“, sagte Inuyasha von vorne. Kenji lächelte mit einer Schweißperle auf der Stirn. Kagome öffnete langsam wieder ihre Augen. Ihr Kopf dröhnte und sie spürte eine beißende Kälte. Sie konnte sogar ihren Atem sehen. Als sie sich umsah, war sie in einem kleinen Käfig, der ganz aus Eis war. Er bot ca. einen Quadratmeter Platz, war aber nur einen Meter hoch, so das sie sich nicht hinstellen konnte. Vorsichtig sah sie durch die Gitterstäbe nach draußen. Sie befand sich mitten in einem riesigen Raum. Die Decke, an welcher der schwebende Käfig ungefähr einen Meter über dem Boden mit einer Kette festgemacht war, schien mindestens 20 Meter weit oben zu hängen. Nur eine einzige Tür führte in und aus diesem Raum heraus. Diese allerdings war 5 Meter groß und sah sehr stabil aus. Bis auf den Käfig und einigen Eiszapfen war der Raum allerdings leer. Da Kagome nur ihre Schuluniform anhatte, fror sie entsetzlich. „Wo bin ich hier nur hingeraten?“, fragte sie sich schlotternd. Die Tür auf einmal auf und eine Gestalt trat ein. Es war eine junge Frau mit wunderschönem Gesicht, die jetzt eintrat. Ihre gesamter Körper schien komplett von Eis bedeckt zu sein, aber trotzdem schien sie sich frei bewegen zu können. Ihr grünes Haar spiegelte sich darin. Mit jedem Schritt, den sie näher kam, gefror ein Stück des Bodens, bis sie schließlich vor dem Käfig stand und Kagome lächelnd ansah. „Du bist also die Miko, die Umiyoku mitgebracht hat. Die Reinkarnation von Kikyo.“, sagte die Frau. „Wer bist du?“, fragte Kagome entschlossen. Die Frau schmunzelte ein wenig. „Er hat mir ja gesagt, das du keine Angst haben wirst!“, sagte sie und berührte mit einer Hand den Käfig. Die Decke und Boden des Käfigs fingen jetzt an, sich aufeinander zu zubewegen. Aber nur soweit, wie Kagome noch Platz hatte. Allerdings konnte sie sich jetzt kaum noch bewegen. „Ich bin Kao. Die Meisterin des Eises.“, sagte die Frau, die sich jetzt zu Kagome´s Kopf bewegte. „Und du hast mich zu respektieren, klar?“, fragte sie und berührte mit einer Hand Kagome´s Kopf, der plötzlich rasend schnell kalt wurde. Es schmerzte sehr, aber Kagome schrie nicht. „Genug damit!“, schrie eine Stimme und zwei weitere Gestalten betraten den Raum. Kao ließ von Kagome ab und er Käfig ging wieder in seine ursprüngliche Gestalt zurück. Umiyoku kam mit einer weiteren Frau herein, die von einem seltsamen Nebel umgeben war. „Ich habe dir gesagt, Kao, das du ihr kein Haar krümmen darfst. Ich brauche sie schließlich!“, sagte Umiyoku. Er verwandelte seine rechte Hand zu Wasser und schleuderte sie zu Kao, die er am Hals packte und hochhob. Sein ganzer Arm war nun aus Wasser und über 5 Meter lang. „Ich habe euch geschaffen, damit ihr mir diese Strolche vom Hals haltet. Und genauso leicht kann ich euch auch wieder vernichten!“, sagte er und ließ sie los. „Und jetzt geht! Beide!“, schrie er und beide verließen den Raum wieder. Kagome sah Umiyoku ängstlich an. „Kein Verlass mehr auf sein Personal!“, sagte der und setzte sich auf einen Stuhl, den er mit Hilfe von Wasser erschaffen hatte. Dann sah er Kagome lächelnd an. „Ich hätte nie gedacht, das die Wiedergeburt von Kikyo eine Zeitreisende ist. Es hat mich wirklich sehr überrascht, als ich sah, das du Splitter des Juwels getragen hast!“, sagte er und hielt das Glas mit den Splittern hoch. Erst jetzt bemerkte Kagome, das er es ihr weggenommen hatte. „Gib sie mir zurück. Die gehören dir nicht!“, schrie sie. Umiyoku sah sie streng an. „Vergiss es! Diese Splitter und deine Lebenskraft werden mir dabei helfen, mein Reich zu gründen!“, sagte er und packte die Splitter wieder weg. „Was? Dein Reich?“, fragte Kagome. „Natürlich. Ich bin der neue Herrscher des Wassers. Wenn ich Japan im Meer versenke, gibt es niemanden mehr, der mir gefährlich werden kann. All diese unreinen Dämonen und Halbdämonen werden dann weggespült. Nur jene, die das Wasser bevölkern, überleben und ich werde der mächtigste von allen sein!“, triumphierte Umiyoku. „Das ist doch verrückt. Dann werden nicht nur die Menschen dieser Epoche, sondern auch alle anderen der Zukunft sterben!“, schrie Kagome. „Schicksal!“, sagte Umiyoku nach einer kurzen Denkphase. Dann wandte er sich zur Tür. „Wie auch immer. Heute Nacht, wenn der Vollmond im Zenit steht, wird deine Lebenskraft mir gehören!“, sagte er und ging. Kagome erschrak. „Ist heute Nacht wirklich Vollmond?“, fragte sie sich erschrocken. Kenji führte die Truppe in die schneebedeckten Berge über einen schmalen Pfad, bei dem sie bei jedem Schritt, den sie machten, aufpassen mussten. Außerdem war es für Kiara zu kalt zum fliegen, deshalb ruhte sie sich in Sango´s Armen ein wenig aus. „Wie weit ist es denn noch?“, fragte Inuyasha ungeduldig. „Wir sind gleich da! Immer mit der Ruhe!“, sagte Kenji. Nach einem weiteren, beschwerlichen Aufstieg kamen sie auf einem Plateau an, das einen Meter dick mit Schnee bedeckt war. Ein paar hundert Meter vor ihnen aber stand ein mächtiges Schloss, das mitten in den Fels des nächsten Gipfels gebaut war. Offensichtlich ein perfektes Versteck. Sango und Miroku staunten, als sie das sahen. „Seltsam. Ich wusste gar nicht, das es hier so etwas gibt!“, sagte Miroku und bestaunte die unglaubliche Höhe des Bauwerks. „Und da ist dieser Schleimbolzen drin?“, fragte Inuyasha. Kenji nickte. „Ganz sicher!“, sagte und zeigte auf einige frische Fußspuren. „Dann mal los!“, sagte Inuyasha und rannte vor. Sango und Miroku hinterher. Kenji und Shippo bildeten das Schlusslicht. Doch bevor sie bei dem Eingang ankamen, stieg eine gewaltige Eiswand in den Himmel, die das sie vom Schloss trennte. „Was ist denn das?“, fragte Sango. „Hah! Das ist doch kein Hindernis!“, schrie Inuyasha, zog sein Schwert und schlug einmal zu. Mit einem Hieb brachte er den größten Teil zum Einsturz. Doch es kam eine neue Mauer zum Vorschein. „Soll mich das aufhalten?“, fragte er und schlug weiter. „Wir sollten ihm folgen!“, sagte Miroku und wollte hinterher. Doch hinter Inuyasha ging eine neue Wand nach oben und versperrte ihnen den Durchgang. „Lass mich mal!“, schrie Sango und warf ihren Bumerang gegen die Wand. Doch er prallte einfach ab. „Mist! Es ist zu kalt. Das lässt das Eis härter werden.“, sagte sie und fing den Bumerang wieder auf. „Und was jetzt?“, fragte Kenji. Shippo warf sein Fuchsfeuer, doch das erlosch viel zu schnell. „Inuyasha!“, rief Miroku in der Hoffnung, er würde ihn hören, aber Inuyasha war bereits im Schloss angelangt, als er merkte, das er alleine war. Doch das kümmerte ihn jetzt nicht. Er war hier, um Kagome zu befreien, also rannte er los. Nach einigen Rufen gab Miroku es auf. „Er ist wohl auf sich alleine gestellt!“, sagte er. „Und was machen wir solange? Däumchen drehen?“, fragte Kenji. „Keine Sorge. Ihr müsst euch nicht langweilen!“, sagte eine Stimme. Sie drehten sich um sehen den zwei jungen Frauen von Umiyoku ins Gesicht. „Wer seid ihr denn?“, fragte Kenji. Kao lächelte leicht. „Ich bin Kao, die Meisterin des Eises!“, sagte sie und verneigte sich. Die andere lachte nur ein wenig. „Ich bin Lao, die Meisterin des Dampfes!“, sagte sie. Kenji kicherte ein wenig. „Und was wollt ihr hier?“, fragte Miroku mit ernster Stimme. „Uns wurde aufgetragen, euch am betreten des Schlosses zu hindern!“, sagte Lao vornehm. „Dann habt ihr diese Eiswand aufgestellt?“, fragte Sango. „Das war ich!“, sagte Kao. „Und was jetzt?“, fragte Shippo. „Jetzt werden wir euch auseinander nehmen!“, sagte Kao und eine Eissäule schloss um sie herum aus dem Boden. Als sie wieder abtauchte, war sie ebenfalls verschwunden. „Jetzt machen wir mal ein bisschen Dampf!“, sagte Lao und fing an sich zu drehen. Sie drehte sich so schnell, dass das ganze Gelände innerhalb von Sekunden mit Wasserdampf eingehüllt war. „Was für ein mieser Trick!“, sagte Miroku, der sich ein Tuch vor die Nase hielt. Plötzlich spürte er, wie es kalt wurde. Als er an sich runtersah, waren seine Füße bis zu den Knöcheln in Eis eingeschlossen. „Sango, Shippo, Kenji! Wo seid ihr?“, fragte er. „Miroku! Geht´s dir gut?“, fragte Sango zurück. „Wir müssen uns etwas einfallen lassen!“, schrie Kenji. „Ich weiß was! Kiara!“, schrie Sango. Ein paar Sekunden später schoss sie mit Kiara durch den Rauch durch und schwebte nun über ihm. „ Hoffen wir mal, das es klappt!“, sagte sie und warf ihren Bumerang mit aller Kraft in den Rauch hinein. Der Bumerang drehte sich und zog damit den Rauch an. Er machte kehrt und flog zu Sango zurück. „Nochmal!“, schrie sie und warf ihn erneut. Miroku sah sich um. Der Nebel wurde etwas klarer und er konnte die Umrisse einer Person sehen, aber er wusste nicht, wer es war. Plötzlich schoss das Gesicht von Kao durch den Nebel auf ihn zu. Blitzschnell riss er sich die Gebetskette von der rechten Hand und das Windloch fing an zu saugen. Kao lächelte aber nur, ging an Miroku vorbei und berührte seine rechte Hand ganz leicht. Diese Berührung aber reichte aus, um sie einzufrieren. Miroku´s gesamter rechter Unterarm war jetzt ein Eisblock und das Windloch nutzlos. „Verdammt!“, schrie Miroku. „Hoffentlich kommt Inuyasha da drinnen klar!“, sagte Sango und sah zum Schloss herüber, das immer noch mit einer dicken, undurchdringlichen Eiswand umgeben war. Inuyasha rannte durch die einzelnen Räume des Schlosses auf der Suche nach Kagome. Dabei schien ihm die Kälte gar nichts auszumachen, obwohl er barfuss war. „Kagome!“, schrie er immer wieder, aber es kam keine Antwort. „Wo bist du?“ „Inuyasha?“, fragte Kagome und hörte nochmal. „Kagome!“, schrie Inuyasha nochmal. „Wo bist du?“ „Hier! Lauf meiner Stimme nach!“, schrie Kagome. Nach einer Minute brach die Tür auf und Inuyasha kam in den Raum rein. „Inuyasha!“, sagte Kagome überglücklich. „Vorsicht!“, sagte Inuyasha und vernichtete einen Teil der Gitterstäbe, damit Kagome rauskommen konnte. „Ich wusste, das du kommen würdest!“, sagte sie und umarmte ihn. Inuyasha wurde ein wenig rot bei dieser Umarmung. „Ist ja schon gut. Wir sollten nur sehen, das wir schnellstens hier rauskommen!“, sagte er. „Ja!“, gab Kagome ihm recht. „Nicht so voreilig!“, sagte Umiyoku, der jetzt klatschend am Eingang stand. „Du schon wieder!“, sagte Inuyasha drohend. Umiyoku sah nach draußen. „Ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt, findest du nicht?“, fragte er. „Was meinst du?“, fragte Inuyasha. Umiyoku zeigte nach draußen, wo die Sonne gerade unterging. Kagome erschrak. Inuyasha spürte, wie ihn langsam seine dämonischen Kräfte verließen. „Verdammt!“, schrie er und ging mit Tessaiga auf Umiyoku los. Doch der fing die Klinge einfach mit einer Hand auf. „Du hättest selbst mit deinen dämonischen Kräften keine Chance gegen mich. Als Mensch bist du einfach nur verloren!“, sagte er. Er trat zu und schleuderte Inuyasha zurück zu Kagome. Das Schwert hatte Umiyoku jetzt in der Hand und er packte es am Griff an. Kagome und Inuyasha staunten. Normalerweise hätte das Schwert ihn jetzt abwehren müssen, aber er hielt es ganz normal am Griff. „Was bist du?“, fragte Inuyasha wütend. „Was? Ach du meinst, weil ich dieses Schwert halten kann, obwohl ich weder ein Mensch bin, noch Menschen beschützen will. Das erkläre ich euch ein andermal!“, sagte Umiyoku und rammte das Schwert ins Eis. Schließlich ging die Sonne ganz unter und Inuyasha´s Haar wurde schwarz, was heißen sollte, das er jetzt ganz ein Mensch ist. Umiyoku lächelte. Er machte eine Handbewegung und warf Inuyasha damit zurück in den Raum, während Kagome auf ihn zuschwebte. Mit einer weiteren Handbewegung fiel die schwere Tür ins Schloss und riegelte sich ab. „Der ist gut aufgehoben!“, sagte Umiyoku. Dann sah er Kagome an. „Wir haben noch eine Verabredung!“, sagte er und ging mit ihr. Die anderen hatten immer noch Probleme mit Lao und Kao. Sango schwebte zwar in der Luft und versuchte mit ihrem Bumerang den Nebel zu vertreiben, jedoch bildete der sich immer wieder neu. Miroku´s rechte Hand war immer noch eingefroren und so war er nahezu hilflos. „Jetzt reicht es!“, schrie Shippo und versuchte es mit Fuchsfeuer. Aber bei all dem Wasserdampf brachte das gar nichts. Kenji zog seine Messer und konzentrierte sich. „Vielleicht weiß ich etwas!“, sagte er und hielt die Messer über Kreuz. Er schloss das linke Auge und sah mit dem anderen in den Nebel. Es war das Auge mit dem seltsamen Zeichen in der Pupille. Plötzlich sah er etwas und rannte los. Shippo, der neben ihm stand, verstand gar nichts. Plötzlich gab es Kampfgeräusche, die nur ungefähr 3 Sekunden andauerten. Dann wurde es still. Sango sah nach unten, um zu erkennen, was gerade passiert war, aber der Nebel war noch zu dicht. „Was war das?“, fragte sie. Dann begann der Nebel sich aufzulösen. Er legte sich nach und nach zu Boden und gab die Sicht wieder frei. Lao, die Meisterin des Dampfes war verschwunden und an ihrer Stelle stand Kenji mit seinen zwei Messern. Kao erschrak, als sie das, das Lao offensichtlich besiegt worden war. „Wie hast du das gemacht?“, fragte sie. Kenji drehte sich um und sah Kao mit dem rechten Auge an. „Das ist das Auge der Voraussicht!“, sagte er. „Hab ich von meinem Vater geerbt!“, fügte er hinzu. „Beeindruckend!“, sagte Shippo jubelnd. Kao knurrte wütend, da ihre Schwester einfach so vernichtet wurde. Doch dann sah sie, das die Sonne bereits untergegangen war und sie lächelte. „Jetzt ist es sowieso egal. Mein Meister ist nicht mehr aufzuhalten!“, sagte sie und verschwand einfach. Und mit ihr die Eiswand des Schlosses. „Los! Schnell!“, rief Sango und stürmte mit Kiara los. Miroku wartete auf Kenji und rannte dann mit ihm. „Unglaubliche Fähigkeit!“, sagte Miroku lobend. „Danke! Aber ich setze sie nur sehr selten ein, weil sie viel Kraft erfordert!“, erklärte Kenji. Als sie im Schloss ankamen, verteilten sie sich. Kenji und Miroku rannten gleich in den ersten Stock, wo sie ein lautes Hämmern hörten, das von einer großen Tür kamen. Mit einem Ruck öffneten sie das Tor und fanden Inuyasha dahinter. „Na endlich! Hat ja auch lange genug gedauert!“, fluchte er. „Tut mir leid! Wir wurden aufgehalten. Wo ist Kagome?“, fragte Miroku. „Weiß ich nicht! Dieser Mistkerl ist mit ihr abgehauen!“, schrie Inuyasha und wollte losrennen, als Miroku ihn festhielt. Kenji verstand immer noch nicht, was mit Inuyasha los war. „In dem Zustand wirst du erstmal gar nichts tun. Als Mensch bist du einfach zu verletzlich!“, erklärte Miroku. „Ach so. Du bist momentan ein Mensch!“, sagte Kenji und schlug mit der Faust in die flache Hand. „Aber Kagome...“, entgegnete Inuyasha, wurde aber von Miroku abgebrochen. „Wir kümmern uns darum!“, sagte er und rannte los. Kenji gab den anderen Bescheid. Während Shippo jetzt bei Inuyasha blieb, flogen die anderen drei mit Kiara los. Kiara hatte große Probleme, mit drei Passagieren zu fliegen, aber nur so ging es schneller. Kao tauchte inzwischen vor Umiyoku auf. „Lao wurde vernichtet. Es tut mir leid.“, entschuldigte sie sich. Umiyoku sah sie etwas verachtend an. „Das macht nichts. Ihr habt eure Aufgabe hervorragend erfüllt.“ Kao verneigte sich. „Bitte lasst mich die restlichen vernichten.“, bat sie. Umiyoku lächelte. „Nein. Nicht mehr nötig. Ich brauche jetzt meine ganze Kraft.“, erwiderte er, packte Kao am Hals und hob sie hoch. „Was? Meister! Nein!“, sagte Kao quälend. Ihr Körper verwandelte sich zu Eis und zerbrach dann in tausende Splitter. „Ich danke dir.“, sagte Umiyoku zufrieden. Kiara flog einen langen Gang, der mitten in den Berg führte, entlang. Es schien, das sie eine halbe Ewigkeit geflogen waren, bis sie in einem gigantischen Raum ankamen. Direkt im Fels war eine Höhle, deren Ausmaße so groß waren, das man locker mehrere Dörfer hätte unterbringen können. Allerdings war sie bis auf einen schmalen Steg, der von der Öffnung, wo sie gerade rausgekommen sind, bis zu einer anderen Öffnung, total leer. In der Mitte der Höhle war der Steg etwas breiter und etwas war dort aufgebaut. „Los, Kiara!“, bat Sango und sie flog, so schnell sie konnte. Auf dem Steg setzte sie die drei schließlich ab und sie rannten weiter in die Mitte. Es war eine Plattform von ungefähr 20 Metern Durchmesser. Auf der Mitte der Plattform standen zwei Pfosten, an der Kagome mit Händen und Füßen festgebunden war. Aber sonst sahen sie niemanden. „Kagome. Geht es dir gut?“, fragte Sango besorgt. „Kommt nicht näher!“, schrie Kagome. Doch Umiyoku tauchte jetzt hinter ihnen auf und schloss sie blitzschnell alle in Wasserblasen ein. „Dumme Menschen!“, sagte er und ging um sie herum auf Kagome zu. „Lass sie am Leben. Bitte!“, sagte Kagome. Umiyoku sah die vier an die jetzt wie verrückt herumstrampelten. „Na gut!“, sagte er und mit einer Handbewegung zerplatzten die Blasen und sie fielen zu Boden. Umiyoku machte noch eine Handbewegung und ein Bannkreis erschien um die Plattform herum. Miroku fing sich als erster und sah Umiyoku an. „Was genau hast du vor?“, fragte er. „Immer diese Fragen. Warum wollt ihr Menschen immer alles wissen?“, fragte Umiyoku. „Ich bin nun einmal wissbegierig!“, sagte Miroku. Umiyoku sah nach oben an die Decke, wo ein von der Entfernung aus winziges Loch war. In Wirklichkeit war es aber bestimmt 20 Meter breit. Und der Mond schob sich langsam über das Loch. „Warte noch ein paar Minuten. Dann wird sich alles klären!“, sagte Umiyoku und sah Kagome wieder an. Plötzlich bebte der Bannkreis, weil Kenji mit seinen Messern dagegen schlug. „Vergiss es! Selbst mit diesen heiligen Messern kommst du da nicht durch!“, sagte Umiyoku lachend. „Das kannst du nicht tun. Lass Kagome zu Frieden!“, schrie Kenji und schlug weiter dagegen. Jetzt kam Koga auch am Schloss an. „Endlich hab ich sie eingeholt!“, sagte er und sah das Schloss an. „Komisch. Ist mir noch nie aufgefallen!“, sagte er. Dann rannte er rein und fand auch relativ schnell Shippo und Inuyasha. Inuyasha saß nur beleidigt in einer Ecke. „Hallo, Pinscher!“, sagte Koga grinsend. „Was machst du denn hier?“, fragte Inuyasha und wollte gleich wieder auf Koga losgehen, doch Shippo hielt ihn davon ab. „Ich bin euch gefolgt.“, sagte Koga. „Wo sind denn die anderen?“ „Sie sind da entlang!“, sagte Shippo. „Gut. Dann werde ich mal sehen, ob ich Kagome nicht retten kann!“, sagte Koga und rannte los. „Dieser...!“, schrie Inuyasha, während Shippo versuchte, ihn festzuhalten. Umiyoku tanzte bereits siegessicher. Der Mond über ihm füllte bereits fast das gesamte Loch aus. „Gleich ist es soweit. Dann werde ich mir mit der Hilfe von der Miko die Kraft dieser Splitter übertragen und ihre Kräfte gleich mit!“, sagte er. „Vergiss es!“, schrie Koga und prallte gegen den Bannkreis, der ihn wieder zurückwarf. Er ging zu Boden und schüttelte sich. „Koga! Du hier?“, fragte Miroku. „Das haben wir auch schon alles versucht!“, sagte Sango und schlug nochmal mit ihrem Bumerang dagegen. „Aber noch nicht so was!“, sagte Koga und trat gegen den Bannkreis. Tatsächlich bebte er und gab ein wenig nach, aber er brach nicht. Koga holte nochmal aus und trat erneut dagegen. Der Bannkreis schwankte und mit einem weiteren Tritt brach er zusammen. „Unglaublich, was diese Juwelensplitter für eine Kraft haben!“, sagte Miroku. Koga rannte auf Umiyoku zu und trat ihn. Doch er wehrte den Tritt ab und schleuderte Koga über die Plattform auf die andere Seite. Sango schwang sich auf Kiara und schmetterte Umiyoku ihren Bumerang entgegen, den der aber einfach abwehrte. „Lächerlich!“, schrie er, holte Luft und stieß einen grellen Schrei aus. Schockwellen breiteten sich auf, die alle von den Beinen warfen. „Er ist einfach zu stark!“, sagte Miroku. „Hahaha! Ihr Schwächlinge!“, schrie Umiyoku. Dann leuchtete die Halle auf einmal hell auf und ein Strahl fiel durch das Loch direkt auf Kagome nieder. „Es ist soweit!“, sagte Umiyoku und hielt die Splitter nach oben. Ein Strahl kam aus Kagome´s Mund und traf die Splitter, die wiederum die Kraft in Umiyoku übertrugen. Der Sog, den diese Kraftübertragung erzeugte, war viel zu stark, als das die anderen sich ihr nähern konnten. „Weiter!“, sagte Umiyoku. Er labte sich geradezu an dieser Kraft. Doch plötzlich riss die Verbindung ab und der Strahl verschwand. „Was ist los?“, fragte er und sah Kagome an, die in Koga´s Armen lag. „Du hast mich vergessen!“, sagte er. „Wie kannst du es wagen?“, fragte Umiyoku und schleuderte und Schwall Wasser auf Koga. Der ging zusammen mit Kagome zu Boden. Umiyoku sah nach oben, wo sich der Mond wieder entfernte. Dann sah er die Splitter an. „Dann eben so!“, sagte er und schluckte sie einfach runter. Als nächstes verwandelte er seinen ganzen Körper in Wasser und flog zur Öffnung oben raus. „Kagome! Geht es ihr gut!“, fragte Sango. Doch viel Zeit zum Überprüfen hatten sie nicht, denn die ganze Höhle wackelte und drohte, einzustürzen. Also nahmen sie die Beine in die Hand und rannten zurück zum Plateau. Shippo und Inuyasha waren auch schon draußen, als das Schloss in sich zusammenstürzte. Inuyasha war froh, als er sah, das Kagome dabei war. „Was ist mit ihr?“, fragte Shippo, als Koga Kagome in den Schnee legte. „Er konnte seine Zeremonie nicht zuende führen. Aber leider ist er entkommen!“, sagte Miroku. „Ihr solltest Kagome schnellstens zurück zum Dorf bringen.“, sagte Koga. „Ja. Mach schon, das du wegkommst!“, sagte Inuyasha mürrisch. Dank Kiara und Sango war Kagome gegen Abend im Dorf, wo Kaede und Sota sie sehnsüchtig erwarteten. Inuyasha ließ auch nicht lange auf sich warten. Nur Miroku, Shippo und Kenji, die laufen mussten, brauchten ein wenig länger. Kaede machte Kagome gleich einen kalten Umschlag auf die Stirn, doch sie war sehr schwach. Die Prozedur schien ihr sehr zugesetzt zu haben. Inuyasha wurde wütend, als er Kagome so sah. „Ich werde diesen Kerl eigenhändig zerlegen.“, sagte er. „Wäre ich nur nicht so ein schwacher Mensch gewesen!“, fügte er schimpfend hinzu. „Du kannst nichts dafür. Euer Gegner war wohl einfach zu stark!“, sagte Kaede. Inuyasha ging raus an die frische Luft, wo auch Sango mit Kiara saß. Als er an ihr vorbeiging, lächelte sie. „Wo willst du hin?“, fragte sie. Inuyasha sah sie entschlossen an. „Ich werde mir diesen Kerl vorknöpfen.“, sagte er. „Und wo fängst du mit deiner Suche an?“, fragte Sango. „Keine Ahnung. Was weiß ich?“, fragte Inuyasha. „Probier es mal im Nordwesten.“, sagte eine Stimme auf einmal. Inuyasha erschrak, weil er diese Stimme genau kannte. Langsam drehte er sich um und sah Kikyo am Dorfeingang. „Ich habe gehört, was passiert ist. Diesen Kerl, von dem ihr redet. Den habe ich heute gesehen, wie er in Richtung Nordwesten verschwunden ist!“, sagte sie. „Und wer sagt uns, das wir dir vertrauen können?“, fragte Sango. „Niemand. Ihr habt nur mein Wort!“, sagte Kikyo und verschwand wieder im Wald. „Du kannst sagen, was du willst, aber ich mag sie immer noch nicht!“, sagte Sango. „Ist auch egal. Ich glaube ihr!“, sagte Inuyasha und sah Sango nochmal an. „Leihst du mir Kiara?“, fragte er. Sango seufzte. Umiyoku saß auf einem Stein in einer Lichtung. Sein Blick war starr, aber wütend. In seinem Körper blitzten die Splitter des Juwels auf, die er verschluckt hatte, doch es schien ihm nicht gut zu gehen. „Verdammt. Beinahe hätte ich sie gehabt. Die ultimative Macht der Miko. Sie wäre mein gewesen!“, schrie er so laut, das sogar die Vögel aufschraken. „Dann hätte ich mit diesem Land machen können, was ich wollte.“, sagte er. Plötzlich bekam er Krämpfe. „Und noch dazu habe ich drei Splitter des Juwels der vier Seelen verschluckt, die mir offensichtlich nicht bekommen!“, fügte er hinzu. „Soll ich deine Schmerzen lindern?“, fragte eine Gestalt, die Umiyoku vom Wald aus beobachtete. „Wer ist da?“, fragte Umiyoku. Eine Gestalt trat auf die Lichtung. Sie war in gebückter Haltung. Ihr Gesicht wurde von einem Tierkopf bedeckt und dessen Fell ging über den gesamten Körper bis auf den Boden. Es war Naraku in seiner Maskerade. „Wer bist du?“, fragte Umiyoku. Er sah die Gestalt skeptisch an. „Mein Name ist Naraku.“, sagte die. Langsam trat Naraku näher bis auf 5 Meter. „Also gut. Du hast gesagt, das du meine Schmerzen lindern kannst. Wie?“, fragte Umiyoku. Naraku lachte kurz. „Du hast die Splitter geschluckt, bevor du ihre Kraft ins Gegenteil verkehrt hast. Das war ein großer Fehler. Deshalb bereiten sie dir Schmerzen. Ich biete dir einen wesentlich größeren Splitter an. Einen, der die Schmerzen der anderen übertönt und sie sogar in sich aufnimmt. Außerdem wirst du durch diesen Splitter sehr viel stärker werden. Viel stärker, als wenn du die Kräfte der Miko in dich aufnehmen würdest!“, sagte Naraku und öffnete seine Hand. In ihr ruhte der riesige Splitter des Juwels der vier Seelen, das er besaß. „Seltsam. Von einem Dämonen namens Naraku habe ich noch nie gehört. Aber was er sagt, reizt mich zu sehr, als das ich es nicht versuchen würde.“, dachte Umiyoku und nickte. „Ich bin einverstanden!“, sagte er. Doch Naraku zog die Hand zurück. „Doch eines wirst du für mich tun müssen.“, sagte er. „Toll! Ein Haken!“, sagte Umiyoku. Naraku schien zu lächeln. „Töte diesen Halbdämon Inuyasha, die Miko Kagome und außerdem Inuyasha´s Bruder Sesshomaru. Schwöre es auf das Juwel der vier Seelen.“, sagte Naraku und hielt den Splitter hoch. Umiyoku lächelte und ging zu ihm hin. „Besiegele den Schwur mit deinem Blut und das Juwel gehört dir!“, sagte Naraku. Umiyoku stach sich in den Finger und ließ ein paar Tropfen des Blutes über den Splitter laufen, der sich nun schwarz verfärbte. „Sehr gut. Nun nimm es!“, sagte Naraku. Umiyoku nahm das Juwel und im nächsten Moment verschwand Naraku. „Seltsamer Kerl!“, sagte Umiyoku. Naraku selbst beobachtete das Treiben aus seinem Schloss. „Sehr gut. Dieser Dämon besitzt eine unglaubliche Stärke. Ich hätte nie gedacht, das es solche Dämonen noch gibt. Doch leider scheint er nicht sehr helle zu sein. Hoffentlich macht er das durch seine Kraft wieder wett.“, dachte Naraku und lachte. Miroku, Shippo und Kenji waren bereits auf halbem Weg zum Dorf, als Kiara über ihre Köpfe flog und Richtung Nordwesten verschwand. „Was war denn das?“, fragte Miroku. Shippo hüpfte schnell einen Baum hoch, konnte aber nur noch Inuyasha´s roten Mantel sehen. „Das war Inuyasha. Wo will er denn hin?“, fragte er. „Inuyasha?“, fragte Kenji erstaunt. „Vermutlich hat er einen Hinweis auf den Aufenthaltsort von Umiyoku.“, fügte er hinzu. Miroku sah Kenji fragend an. „Geht ihr beide ins Dorf! Ich versuche, ihm zu folgen!“, sagte Kenji und bevor einer der beiden etwas sagen konnte, war er im Unterholz verschwunden. „Was jetzt?“, fragte Shippo. „Wir sollten unbedingt den anderen Bescheid sagen!“, sagte Miroku und ging weiter. Umiyoku schien ziellos durch den Wald zu laufen. In seiner rechten Hand ruhte der Splitter des Juwels der vier Seelen, der nur noch schwarz schimmerte. Umiyoku´s Augen waren ebenfalls tiefschwarz geworden. Er sah aus wie in Trance. Doch irgendwie folgte er einer unsichtbaren Spur, die ihn auf ein weites Feld führte. Überall waren wunderschöne Blumen, die in voller Blüte standen. Ungefähr einen Kilometer entfernt liefen einige Gestalten. Umiyoku konzentrierte sich und plötzlich sah er sie von ganz nahem. Es war Sesshomaru mit seinen Gefährten. Er lächelte und nahm das Juwel fest in die Hand. Dann rannte er los. Bei seinem Lauf verwelkten um ihn herum in einem gewissen Umkreis alle Blumen. Sesshomaru bemerkte ihn als erstes, als er noch weit weg war. Er sah, das die Blumenwiese langsam verwelkte und die Gestalt, die auf sie zurannte. „Rin! Jaken! Bringt euch in Sicherheit! Das sieht nach Ärger aus!“, sagte er. Jaken sah hin und erschrak. „Aber was ist denn das?“ „Macht schon!“, befahl Sesshomaru. Rin half Jaken auf Bokurun rauf. Dann erhoben sie sich in die Luft. Umiyoku rannte, bis er 10 Meter vor Sesshomaru stand, der ihn teilnahmslos ansah. „Du schon wieder. Was willst du?“, fragte er und legte seine rechte Hand auf Tokujin. „Ich habe den Befehl, dich zu vernichten!“, sagte Umiyoku und in seiner Hand erschien aus Wasser ein Kristallschwert. „Das hast du doch schon mal versucht!“, sagte Sesshomaru und zog sein Schwert. „Aber diesmal läuft es etwas anders!“, sagte Umiyoku und öffnete seine Hand, in der das Juwel ruhte. „Ich habe hierdurch mehr Power, als ich brauche!“, sagte er und stürmte auf seinen Gegner zu. Der schwang Tokujin um sich herum und schlug zu. Eine Energiewand erwischte Umiyoku und ging durch ihn durch. Doch er lächelte noch. „Lächerlich!“, schrie er und kam näher, bis er zuschlug. Sesshomaru konnte mit seinem Schwert abwehren und machte einen Schritt zurück. Aber Umiyoku ließ nicht nach. Er schlug nochmal zu. Obwohl sein Schwert zerbrechlich aussah, war es stabil wie Diamant. Sesshomaru wich immer mehr zurück. Bis Jaken etwas tiefer ging und mit seinem Kopfstab einen Feuerwirbel erzeugte, der Umiyoku einschloss. Sesshomaru wich etwas zurück, während Umiyoku mit dem Feuer kämpfte, das schließlich erlosch. Er ging in die Knie. „Verstehe. Feuer ist also deine Schwachstelle!“, sagte Sesshomaru. Jaken sprang runter neben seinen Meister. „Ich werde euch zur Seite stehen!“, sagte er und hielt seinen Kopfstab wieder in Umiyoku´s Richtung. Der sah jetzt richtig wütend aus, doch Jaken ließ noch einen Feuerstoß in seine Richtung los. Umiyoku aber preschte an ihm vorbei und schlug zu. Doch Sesshomaru wehrte den Schlag ab und schleuderte Umiyoku durch die Luft. Dann rannte er hinter ihm her und lieferte sich einen Schlagabtausch mit ihm, bei dem keiner der beiden scheinbar die Oberhand gewinnen konnte. Schließlich wich Umiyoku wieder etwas zurück. „Ihr habt ja keine Ahnung, mit wem ihr es zu tun habt!“, sagte Umiyoku. Das schwarze Juwel in seiner Hand fing an zu leuchten und seine Augen ebenfalls. „Jetzt zeige ich euch mal, was ich mit dieser Macht anzustellen vermag!“, schrie er und der Boden um ihn herum gefror auf einmal zu Eis. Dann kamen riesige Eiszapfen aus dem Boden, der jetzt immer schneller gefror. Sesshomaru sprang hoch in die Luft, während Jaken von einer Eisfontäne eingeschlossen und eingefroren wurde. Rin ging mit Bokurun runter und rannte zu Jaken hin, den sie jetzt versuchte zu befreien. „Lahme Tricks!“, sagte Sesshomaru und schlug noch einmal mit Tokujin zu. Das Schwert fraß sich durch das Eis und befreite Jaken. Umiyoku hob jetzt seine Hand in Richtung Sesshomaru und ließ Eisspeere entstehen, die er auf ihn zuwarf. Der aber zerstörte sie mit einem Schlag aus seinem Schwert und landete wieder auf dem Boden. Damit aber hatte Umiyoku gerechnet. Mit einem Mal froren Sesshomarus Füße auf dem Boden fest. „Was soll das?“, fragte er und versuchte, sie loszumachen. Umiyoku lachte. „Gleich bist du Geschichte!“, schrie er. Sesshomaru aber lächelte. Plötzlich spürte Umiyoku es. Eine weitere Energie, die sich rasch näherte. Er drehte sich um und konnte gerade noch so Inuyasha´s Schlag abwehren, der allerdings mehr Sesshomaru galt, der jetzt frei kam und in die Luft sprang. Umiyoku drehte sich um und sah Inuyasha an. „Du schon wieder, du widerlicher Halbdämon!“, sagte er und ließ einen eiskalten Wind entstehen, der Inuyasha um die Ohren fegte. „Stirb!“, schrie Umiyoku und schleuderte Eisspeere auf ihn. Doch Sesshomaru ging dazwischen und vernichtete sie mit einem Schlag. Umiyoku war davon so überrascht, das er seinen Angriff abbrach. Inuyasha sah Sesshoma fragend an. „Jetzt sind wir quitt. Du hast mich gerettet und ich dich!“, sagte Sesshomaru und ging erneut auf Umiyoku zu, der den Schwertschlag wieder parierte. Inzwischen war Miroku mit Shippo im Dorf angekommen, wo auch Kagome wieder bei Bewusstsein war. Er erzählte, was Kenji vorhatte. Dann sahen sie Sango fragend an. „Tut mir leid. Inuyasha hat mich schwören lassen, das ich euch nichts sage!“, sagte Sango. „Das ist doch Wahnsinn. Inuyasha will es ganz alleine mit diesem Kerl aufnehmen?“, fragte Kagome und stand auf. Sie schwankte zwar etwas, aber sie hob ihren Bogen und die Pfeile auf. „Nicht! Du solltest liegen bleiben!“, sagte Miroku. „Vergiss es. Inuyasha braucht mich. Das weiß ich!“, sagte Kagome und ging in die Knie. „Du würdest sowieso nicht rechtzeitig kommen!“, sagte Shippo. Plötzlich kam Kiara rein. Kagome lächelte, als Sie sie sah. Nur wenig später waren Sango und Kagome auf Kiara in der Luft und flogen über die Wälder nach Nordwesten. Sesshomaru und Inuyasha lieferten sich immer noch einen heftigen Schwertkampf mit Umiyoku, doch sie konnten einfach keinen Vorteil erlangen. Außerdem wurde Inuyasha mit jedem Schlag schwächer. Sesshomaru dagegen schlug munter weiter. Da er ein vollständiger Dämon war, konnte er das Tempo wohl länger halten als Inuyasha. Auch Umiyoku zeigte noch keine Ermüdungserscheinungen. Im Gegenteil. Er schien mit jedem Schlag stärker zu werden. Schließlich wich auch Sesshomaru zurück und ging zu Inuyasha. „So bringen wir das nie zuende. Das Juwel verleiht ihm nicht nur unglaubliche Kraft, es wird zunehmend stärker!“, sagte er und sogar er keuchte schon ein wenig. „Wie ist das möglich?“, fragte Inuyasha. „Keine Ahnung. Aber vielleicht haben wir eine Chance, wenn wir ihm das Juwel abnehmen!“, sagte Sesshomaru. Inuyasha lächelte. „Das wird aber nur gehen, wenn wir gemeinsam angreifen!“, sagte Inuyasha. Sesshomaru seufzte. „Na gut. Dieses Mal arbeiten wir zusammen. Aber nur dieses Mal!“, sagte er und beide stürmten nach vorne. Umiyoku holte mit seinem Schwert aus und ließ erneut Eiszapfen aus dem Boden schnellen. Aber Inuyasha und Sesshomaru wichen ihnen einfach aus und griffen ihn aus zwei Seiten an. Umiyoku wehrte Sesshomarus Schlag ab, aber Inuyasha setzte die Windnarbe gegen den Gegner ein. Der versuchte mit einer Eiswand abzuwehren, aber die Windnarbe ging hindurch und erwischte seinen linken Arm. Der Unterarm mit dem Juwel in der Hand flog ab und fiel zu Boden. Umiyoku wich ein wenig zurück und sah seinen linken Arm an. Doch die Wunde schloss sich sofort wieder und der Arm wuchs nach. Der abgetrennte Arm verwandelte sich sofort in Wasser. Inuyasha griff sich das Juwel und sprang zurück. Sesshomaru schlug jetzt nochmal zu, allerdings wehrte Umiyoku immer noch ab, doch er musste unter Sesshomarus mächtigen Schlägen zurückweichen. Schließlich schlug er so fest zu, dass das Schwert zerbrach und Umiyoku zu Boden fiel. „Das ist dein Ende!“, sagte Sesshomaru und schlug nochmal aus der Luft zu. Der Energiestoß erwischte Umiyoku und zerfetzte ihn. Sesshomaru lächelte, als er nichts mehr sah. „Gute Arbeit, Brüderchen!“, sagte Sesshomaru und steckte das Schwert wieder weg. Plötzlich kam eine riesige Wasserblase unter ihm hoch und schloss ihn ein. Inuyasha erschrak, als Umiyoku neben Sesshomaru auftauchte. „Ihr solltet mich nicht unterschätzen. Auch ohne das Juwel bin ich immer noch stark genug!“, sagte er. Sesshomaru aber verwandelte sich jetzt und sprengte mit seiner riesigen Dämonengestalt die Blase. Dann ging er auf Umiyoku zu. Der machte aber nur eine Handbewegung und fegte ihn gegen einen Baum. Sesshomaru ging an dem zu Boden. Rin sah das und rannte zu ihm. „Meister! Geht es euch gut?“, fragte sie. „Natürlich, Rin!“, sagte er leicht angeschlagen. „Ich habe bereits einen Teil des Juwels absorbiert. Jetzt habe ich genügend Kraft, um das ganze Land im Meer zu versenken!“, sagte Umiyoku. Seine Aura leuchtete hell auf. Es war, als wenn er jeden Moment explodieren könnte. „Macht euch bereit, von der See verschlungen zu werden!“, schrie er. Kagome und Sango, die noch auf dem Weg waren, sahen von weitem bereits eine riesige Wasserwand, die sich von Norden über das Land bewegte. „Oh Nein!“, sagte Kagome. Inuyasha, Sesshomaru, Rin und Jaken bemerkten es jetzt auch und erschraken. Die Wasserwand kam über die Berge immer näher auf sie zu. „Gleich ist es vorbei!“, schrie Umiyoku. Plötzlich flog ein leuchtender Pfeil durch die Luft, traf Umiyokus rechte Hand und blieb darin stecken. Er zuckte zusammen und die Wasserwand kam zum stehen. Dann sah er seine Hand an, in der immer noch der Pfeil steckte. „Was soll das?“, fragte er und sah nach oben. Sango und Kagome gingen mit Kiara neben Inuyasha runter. Kagome bemerkte sofort das schwarze Juwel in Inuyasha´s Hand. „Was soll denn das? Wo hat er das her?“, fragte sie und nahm das Juwel. Mit einem Pfeil aus ihrem Köcher konnte sie das schwarze Juwel wieder reinigen und es strahlte wieder in altem Glanz. Umiyoku schien jetzt noch wütender als zuvor. „Jetzt werdet ihr alle sterben!“, schrie er und wollte den Pfeil aus seiner Hand lösen. Doch der Pfeil verschwand von selbst und mit ihm seine Hand. Umiyoku ging in die Knie. „Du hast doch nicht geglaubt, das ich dich einfach so das Land vernichten lasse, oder?“, fragte Naraku, der jetzt auch da war. „Du? Du hast mich reingelegt!“, sagte Umiyoku. Er schien große Schmerzen zu haben. „Ich kannte deine Absichten und auch, das du vorhattest, das Juwel gegen mich einzusetzen. Deswegen habe ich deinen Körper mit dem schwarzen Juwel vergiftet. Jetzt werde ich mir deine Kräfte zu eigen machen und diese Meute eigenhändig vernichten!“, sagte Naraku. „Nein!“, sagte Umiyoku. Plötzlich wurde er von einem Messer in den Rücken getroffen. Das Messer war eines der heiligen Messer von Kenji. „So leicht nicht!“, schrie er. Umiyoku´s Körper leuchtete und zerplatzte schließlich in tausend Wassertropfen. „Haha! Zu spät!“, lachte Naraku und schwebte in die Luft. „Jetzt habe ich die Kraft, die ich brauche, um euch lästiges Pack endgültig zu vernichten!“, schrie er. Die Wasserwand wich wieder zurück, bis sie ganz verschwunden war. „Mist!“, sagte Inuyasha. Naraku streckte seine Hände ruckartig aus und das ganze Land erstarrte auf einmal zu Eis. Inuyasha hatte Kagome noch gepackt und war gesprungen, während Sango und Kenji auf Kiara dem Eis entkamen. Sesshomaru beschützte Rin mit seiner Aura. Nur Jaken wurde wieder einmal eingefroren. „Dieser Kraft kannst du nichts entgegensetzen!“, schrie Naraku und ließ Eiszapfen vom Himmel regnen. Sie hatten alle Mühe, denen auszuweichen, doch irgendwie gelang es ihnen. „Er hat recht. Diesmal ist er viel zu stark!“, sagte Sango, die einige Eiszapfen mit ihrem Bumerang abwehrte. „Nicht ganz!“, sagte Sesshomaru, der jetzt zu Jaken herüberging und ihn mit einem Schlag aus dem Eis befreite. „Diese Kraft hat einen großen Nachteil. Sie verträgt kein Feuer!“, sagte er. Jaken nickte und rammte seinen Kopfstab in den Boden. „Inuyasha! Wenn wir unsere Angriffe konzentrieren, können wir es schaffen!“, schrie Sesshomaru, der jetzt wieder Tokujin zog. Inuyasha nickte und zog sein Tessaiga. Jaken ließ einen Feuerstoß aus seinem Kopfstab auf Naraku los, der voll davon erwischt wurde. Kagome spannte ihren Bogen in Richtung Naraku, während Sesshomaru hochsprang und mit seinem Schwert ausholte. Kenji nahm seine Messer und warf sie los. Sesshomaru schlug zu und ließ einen Energiewirbel auf Naraku los. Sango warf ihren Bumerang und Kagome ließ einen Pfeil los. Alle Attacken erwischten Naraku, der nun sichtlich geschwächt in Richtung Boden schwebte. „Na wartet!“, schrie er wütend und ließ einen gewaltigen Schneesturm los. Doch darauf hatte Inuyasha nur gewartet. Er sprang hoch und schrie,:“ Bakuryuha!“ Er schwang sein Schwert und ließ seine mächtigste Attacke los. Sie prallte mit Naraku´s Attacke zusammen und wurde zu ihm zurückgeschleudert. Sie erwischte ihn und verpuffte zusammen mit Naraku. Eine Holzpuppe fiel zu Boden, die in der Mitte zerteilt war. Wieder war es nicht der echte Naraku gewesen. Der saß auf seinem Schloss und ärgerte sich über seine erneute Niederlage. „Und diesmal war ich so nahe dran!“, fluchte er. Sesshomaru steckte sein Schwert wieder weg und gab Rin und Jaken das Zeichen zum Rückzug. „Hey! Danke!“, rief Kenji hinterher. Doch Sesshomaru ging einfach weiter. „So ein sturer Bock!“, sagte er. „Lass ihn. So ist er nun mal!“, sagte Sango. Kagome sah das Juwel in ihrer Hand an. „Diesmal haben wir aber mal einen guten Fang gemacht, oder?“, fragte sie. Im nächsten Moment kam eine Biene von Naraku an und schnappte ihr den Juwel weg. „Mist!“, sagte sie und spannte ihren Bogen. Doch der Pfeil erwischte sie nicht. Sie verschwand. „Das kann doch nicht wahr sein!“, sagte sie seufzend. „Mach dir nichts draus. Wir bekommen eine andere Gelegenheit!“, sagte Sango beruhigend. Kagome nickte und wandte sich Inuyasha zu. „Inuyasha! Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, einfach so alleine loszugehen?“, fragte sie mit wütendem Gesicht. Inuyasha sah sie verdutzt an. „Du warst nicht in der Lage zu kämpfen und ich war der Meinung, das ich auch alleine mit ihm fertig werde!“, sagte er leicht beleidigt. „Ach ja! Das habe ich gesehen!“, schrie Kagome ironisch. „Ach lass mich doch in Ruhe. Was hast du eigentlich? Ist doch alles gut!“, sagte er und wandte sich ab. Kagome war immer noch wütend. „Inuyasha! Mach Platz!“, schrie sie und mit einem Knall flog Inuyasha heftig zu Boden und blieb erstmal liegen. Kagome ging an ihm vorbei. „Jetzt sei doch nicht so eingeschnappt.“, sagte Inuyasha. Kenji sah sich die Reste von Umiyoku an. Im Gras lagen die drei Splitter von Kagome, die er jetzt aufhob. „Damit wäre diese Gefahr wohl beseitigt!“, sagte er und gab Kagome die Splitter zurück. „Ich denke, die gehören dir!“, sagte er. Kagome wurde ein wenig rot, als er sie ihr in die Hand legte. Dann ging er und holte seine beiden Messer. „Was hast du jetzt eigentlich vor? Kehrst du in deine Zeit zurück?“, fragte Kagome. „Nein! Ich glaube, das ich hier eher gebraucht werde! Vielleicht finde ich ja hier einen Platz, an den ich gehöre!“, sagte Kenji lächelnd. Wieder im Dorf angekommen verabschiedete er sich von allen und ging. Kagome nahm schließlich ihren Bruder und konnte wieder in ihre gute alte Zukunft zurückgehen, ohne befürchten zu müssen, das diese gleich wieder ausgelöscht wird. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)