Regen von y257x ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Regen Der Regen fiel auf mich herab, als ich mit dem Rücken im Graß lag. Ich schloss meine Augen und spürte die warmen Wassertropfen auf meiner Haut. Der Geruch nassen Grases stieg in meine Nase. Der Regen fiel und fiel. Es war wie ein nie endendes fallen einzelner Tropfen. Ich genoss es. Schon damals als Kind mochte ich es im Regen zu spielen. Immer wenn es begann zu Regnen schnappte ich mir meine Gummistiefel und rannte nach draußen. Meist kam ich dann erst Stunden später, völlig durchnässt zurück. Meine Mutter meinte dann immer, dass ich mir noch eine Erkältung einfangen würde oder sonstige Krankheiten. Meine Mutter, sie machte sich immer zu viele Sorgen, aber sie war eine nette, freundliche und vor allem fürsorgliche Person. Sie war immer gut gelaunt und sie Mahlte gerne, sie hatte Talent dazu. Dieses Talent war alles, was sie mir Vermachte, als sie viel zu früh von uns ging. Mein Vater folgte nur kurze Zeit später. Er war ein Trinker und hatte nicht besonders viel für das sich das Leben Lohnte. Er ertrank eines Abends mit einem Auto im See. Er war, wie schon öfters, betrunken gefahren und von einer Brücke gestürzt. Mein Bruder ging zwei Jahre nach ihnen. Er war von Geburt an Krank und hatte nie eine lange Lebenserwartung gehabt. Die Ärzte meinten maximal 15 Jahre, doch daraus wurden 18. 18 Jahre, viel zu kurz für ein Leben. Es tat mir in der Seele weh, zu wissen das er sterben würde bevor er das Leben richtig beginne konnte. Er kannte nur die Schule, wusste nicht wie es war zu Arbeiten und hatte nie die Zeit eine Familie zu gründen. Dennoch war er glücklich. Er lebte sorgenfrei in den Tag hinein ohne darüber nach zudenken, dass es sein letzter sein könnte. Oder genoss er das Leben so, weil er wusste das er nicht lange zu leben hatte? Jemand, der nicht viel Zeit hat zu leben, der genießt selbst die kleinste Kleinigkeit. Das was wir für selbstverständlich halten, ist für sie etwas aufregendes und wundervolles. Ich dachte einige Zeit darüber nach, während die warmen Tropfen des Regens auf mein Gesicht fielen. Seit den Tot meines Bruders waren nun drei Tage vergangen. Morgen sollte seine Beerdigung stattfinden. Ich öffnete meine Augen und beobachtete die dunklen Wolken. Der Regen wusch all mein Trauer und meine Tränen davon. Als der Regen aufhörte erhob ich mich und stand auf. Ein paar vereinzelte Sonne strahlen brachen durch die Wolken. Ein kleiner Junge rannte auf mich zu und sprang mir in die Arme. Eins hatte ich durch all das Gelernt. Egal wie schlecht es aussehen mag, auf die schwärzeste Nacht folgt der hellste Tag. Ich ging mit dem Jungen Hand in Hand nachhause. Für ihn würde ich da sein! ich würde ein guter Vater sein und nicht so früh sterben. Die Wolkendecke war nun vollkommen durchbrochen und die Strahlen der Sonne erwärmten alles was sie erreichten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)