Vampires and Humanity von Nisshoku (My Devil on the Bed) ================================================================================ Kapitel 16: Homecoming ---------------------- Wenige Tage später saß ich am Schreibtisch in meinem Zimmer und las mich durch diverse Bewerbungen. Es war noch recht früh am Tag und wie immer, war ich eigentlich der Einzige, der schon auf war. Der Schlaf hielt sich von mir fern und wenn ich schlief, verfolgten mich Albträume. Insgesamt schlief ich, mit Unterbrechungen, nie mehr als fünf bis sechs Stunden. Nun, als Vampir musste ich nicht zwingend schlafen und doch machte es mich unruhig oder lag es mehr daran, dass mir Aois Worte nicht aus dem Kopf gingen? Diese bedeutungsschwangeren Worte, dass Uruha ging, wenn ich mich nicht bald entschied. Das setzte mich so unermesslichem Druck aus, dem ich mich versuchte zu entziehen indem ich mich in der Arbeit vergrub. Doch es half so gut wie gar nicht. Jede Zeile, jedes Wort verlor seine Bedeutung, egal wie oft ich sie las. Deshalb ließ ich die Akte auch vor mir auf den Schreibtisch fallen, stützte mich mit den Ellenbogen auf die Platte und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Seufzend fuhr ich mir über die Haut. Sollte ich es einfach wagen? Sollte ich zu ihm gehen und es einfach...versuchen? Ein weiterer Seufzer entwich mir als ich Aois Stimme in meinem Kopf vernahm. Ich beschloss ihn zu ignorieren. Gerade war mir nicht danach, mein Kind zu unterhalten und mich seinen Problemen zu widmen. Mein Kopf war voll aber der Gute verstärkte dieses Gefühl nur. Er rief mich weiterhin bis es aufhörte. Gut. Scheinbar hatte mein Schützling aufgegeben. So dachte ich zumindest - bis die Tür meines Bereichs quasi aufflog und hart gegen die Wand prallte. Sofort saß ich aufrecht, die Brauen deutlich missmutig zusammen gezogen als eben jener Schützling plötzlich wütend vor meinem Schreibtisch stand. Seine Augen glommen nicht mehr sondern sprühten schon rote Funken. Bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte, schmetterte er ein Stück Papier auf meinen Schreibtisch, funkelte mich dabei weiterhin an. "Lies das!", befahl er mir. Eine meiner Brauen löste sich aus ihrer zusammengezogenen Haltung und hob sich dafür. "Aoi? Was soll diese Aktion? Ich habe jetzt ke-..." "Halt deine verdammte Klappe und lies das endlich!", unterbrach er mich fauchend und deutete mit ausgestrecktem Finger auf die zusammengefaltete Seite. Wut kochte nun meinerseits hoch und ich war versucht ihm einen Vorgeschmack dessen zu geben, was ich ihm bereits in jener Nacht auf meinem Balkon angedroht hatte. Dennoch war meine Neugier größer, was mein Kind so aufgeregt hatte weshalb ich unseren kleinen Anstarrkontest beendete und nach der Seite griff, sie langsam öffnete und tief durchatmete. Lieber Aoi, wenn du das hier liest, bin ich bereits weg. Ich habe lange darüber nachgedacht ob ich mich mit einem Brief verabschieden soll oder nicht. Doch die Gründe, die dafür sprachen, haben einfach überwogen. Ich wusste, dass du mich niemals gehen lassen würdest, egal wie viele gute Argumente ich dir bieten würde. Bitte sei mir nicht böse aber ich kann nicht länger bleiben. Ich habe alles, in meiner Macht stehende, versucht um Kai zu überzeugen. Mir ist nicht klar, ob er einfach nur stur ist oder ob er mir nicht verzeihen kann oder will. Ich gehöre hier nicht hin, du schon. Du bist einer von ihnen und ich bin froh darüber. Wirklich. Ich glaube, dass dir dieser Weg so vorherbestimmt war. Du bist aufgeblüht. Vielleicht siehst du das selbst nicht aber ich sehe es und ich freue mich so dermaßen für dich, nein für euch beide. Ihr seid zu Hause aber das gilt nicht für mich. Ich muss meinen Platz noch finden und deshalb gehe ich. Ich nehme das Angebot an und werde mich dem Militär anschließen. Dort ist mein Platz, das ist es, was ich kann. Ich bitte dich, versuche nicht mich umzustimmen oder mir nachzukommen. Außerdem möchte ich nicht, dass du einen Groll gegen ihn hegst. Es...ist wie es ist und es hat einfach nicht sein sollen. Vermutlich ist es besser so. Du weißt um mein gestörtes Verhältnis zu Vampiren und vermutlich wäre diese Beziehung niemals gut gegangen. Eines Tages sehen wir uns bestimmt wieder und ich freue mich schon auf diesen Tag. Bis dahin wünsche ich dir und Manabu alles erdenklich Gute. Grüß die Anderen von mir und überstürze nichts mit Jin. Ihr werdet wieder zueinander finden, da bin ich mir sicher. Mach es gut mein Freund und danke für alles Uruha Mein Blick klebte an den Worten, die da schwarz auf weiß, auf dem Papier standen. Er war weg, still und heimlich abgehauen, damit er niemandem mehr zur Last fiel. Das war alles meine Schuld. Trocken schluckend ließ ich den Zettel sinken, starrte ins Nichts und begann leicht den Kopf zu schütteln. Wie konnte es nur soweit kommen? Aoi hatte mich gewarnt und nun war dieser Fall eingetreten. Andererseits hatte mir Uruha kaum Zeit gelassen aber auch das war mir angekündigt worden. "Was sitzt du hier eigentlich noch rum hm? Hol ihn gefälligst zurück! Ich kann das nicht bewerkstelligen Kai. Tu endlich etwas...wenigstens ein einziges Mal in deinem ewigen gottverdammten Leben." Aois Stimme überschlug sich vor lauter Wut bis nichts weiter aus seiner Kehle drang als ein ersticktes Keuchen. Langsam erhob ich mich aus meinem Stuhl, stützte mich auf meinem Schreibtisch ab, um das Zittern meiner Hände zu kaschieren. Ich musste etwas unternehmen weshalb ich wieder aufsah, direkt in Aois rote Augen während er sich den Hals hielt. Ich löste meine Macht über ihn worauf er röchelnd nach Luft schnappte, in die Knie ging und so verharrte. "Das ist nur ein Vorgeschmack davon, was ich dir antun kann Aoi. Egal, ob du mit deiner Ansage Recht hast oder nicht aber bedenke deinen Platz. Du wärst nicht mal mehr da ohne mich also zeige gefälligst etwas Respekt und nun wirst du mir sagen, wo er hingeht.", machte ich meine Stellung deutlich. Es mochte zwar etwas deplatziert wirken aber man konnte in der Erziehung seiner Kinder nicht nachlässig sein. Einmal wurde man schwach und schon bildeten sie sich ein, dass sie jederzeit damit durchkamen. Dem musste ich sofort Einhalt gebieten. "Der Stützpunkt außerhalb der Stadt, Richtung Norden.", antwortete er brav auf meine Frage worauf ich ihm nur ein Nicken schenkte und ihn dann alleine ließ. Innerhalb eines Wimpernschlages war ich angezogen und bereits auf dem Weg nach draußen. Manabu kam mir auf halbem Wege entgegen. Ich schenkte ihm nur einen kurzen Blick. "In meinem Zimmer.", mehr sagte ich nicht bevor ich das Anwesen verließ und rannte. Ein Auto wäre sicherlich von Vorteil gewesen aber damit wäre ich nicht schnell genug am Stützpunkt angekommen. Der Verkehr würde mich nur aufhalten und in meiner vampirischen Geschwindigkeit war ich sowieso schneller als die gängigen Autos, die die Straßen unsicher machten. Ich war uneingeschränkt, was die Wahl meiner Wege anging und doch war ich einfach nicht schnell genug. Wer wusste schon, wie lange Uruha bereits weg war. Die Vorwürfe, die ich mir machte weil ich es nicht mal bemerkt hatte, begleiteten mich wie die Sonne, die auf mich hinab brannte. Als ich endlich den Stützpunkt erreichte, von dem Aoi gesprochen hatte, konnte ich Uruha nirgends ausmachen. Wie auch? Das Gelände war abgesperrt und er blieb wohl kaum am Tor stehen, um auf mich zu warten. Schließlich war er still und heimlich verschwunden – wegen mir. „Sir? Ich muss Sie bitten sich zu entfernen.“ Irritiert sah ich zu dem Soldaten, der an mich herangetreten war. Erstaunlich, ich hatte ihn nicht mal bemerkt. „Ich suche Uruha. Er muss hier sein.“ Es wäre ein leichtes gewesen über das Tor zu springen oder es aus seinen Angeln zu reißen aber ich wollte nicht mehr Aufmerksamkeit erregen als nötig. „Tut mir leid Sir aber ich weiß von keinem Uruha. Bitte gehen Sie jetzt oder ich muss sie entfernen lassen.“ Ich konnte meine Wut über diese Ignoranz kaum zügeln, knurrte leise und bemerkte, dass sich meine Augen wohl schon verändert hatten. Der Soldat sah mich aus schreckgeweiteten Augen an, sein Mund öffnete und schloss sich wie bei einem Fisch an Land. Mist. Ich musste mich beruhigen aber wie? Es konnte doch nicht sein, dass mich so ein blöder Soldat aufhielt. Ich war immerhin mächtig und alt. Drauf geschissen. Ich würde mir den Weg einfach frei machen. Der junge Mann tat gut daran, zwei Schritte zurückzugehen als ich meine Finger in den Maschendrahtzaun schob und an dem Tor zog. Es knirschte und quietschte aber bevor ich meine Tat zu Ende bringen konnte, spürte ich jemanden hinter mir. Ein bekannter Duft umschmeichelte meine Nase bis ich seine Stimme hörte. „Kai?“ Hastig ich ließ vom Tor ab, drehte mich um und nun war es an mir, ihn aus großen Augen anzusehen. Scheinbar war Uruha noch gar nicht hier gewesen denn er hatte eine Reisetasche dabei und wie ich feststellte, fuhr sein Taxi gerade davon. „Was tust du hier? Oh…Aoi hat gepetzt oder? Ach wie auch immer. Mir auch egal.“ Ich konnte die Resignation in seiner Stimme ausmachen. Es war ihm scheinbar wirklich egal. Er drängte sich sogar an mir vorbei um mit dem Soldaten zu sprechen. Eiskalt hatte er mich stehen gelassen. „Uruha? Bitte geh nicht.“ Oh war das eben aus meinem Mund gekommen? Naja aus wessen wohl sonst? Genau deshalb war ich doch hier, oder etwa nicht? Ich war hier, um Uruha nach Hause zu holen. Seine schlanke Statur erstarrte und sein heftiger Herzschlag rauschte mir in den Ohren. Doch er löste seine Haltung bald auf, ignorierte meine Bitte und zeigte dem Soldaten dann seinen Militärausweis und ein Schreiben, das wohl sein Auftauchen erklärte. „Uruha!“, stieß ich nun ungehaltener aus, packte ihn an der Schulter und wirbelte ihn zu mir herum, damit er mich wenigstens ansah. Gott, dieser Mann machte mich so sauer. „Lass mich los verdammt nochmal!“ „Nein!“, erwiderte ich harsch und schlang meine Arme um ihn worauf mich eine Faust direkt ins Gesicht traf. Stöhnend ließ ich von ihm ab, hielt mir kurz die Nase und griff dann aber wieder nach ihm, bevor er noch weglaufen konnte. „Uruha hör auf zu zappeln. Ich will doch nur mit dir reden. Man…es tut mir leid okay?!“ Es klang nur halb so aufrichtig, wie es gemeint war weil ich vollends damit beschäftigt war, den Honigblonden am entwischen zu hindern. Doch meine Entschuldigung schien etwas in ihm zu bewegen und schlussendlich wurde er ruhig, ließ sich von mir halten. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen weil er sich umgedreht hatte aber das machte nichts. Sein Herzschlag würde mir genug verraten. Der Soldat stand noch immer hinter dem Tor, glotzt uns verwirrt an. Vermutlich wusste er nicht, was er nun tun sollte. „Geh besser.“, brummte ich dem jungen Mann zu und konnte mir gerade noch das Lachen verkneifen als er die Beine in die Hand nahm und verschwand. „Du willst reden? Dann rede!“, zischte Uruha mir zu aber ich konnte nur meine Nase gegen seinen Nacken drücken, seinen lieblichen Duft tief in meine Lungen aufsaugen. Die Haare trug er zusammen gebunden weshalb ich diese empfindliche Stelle auch erreichen konnte. „Kai!“, drohte er mir worauf ich mich nur minimal löste, dicht an seinem Ohr blieb. „Es tut mir leid Uruha. Ich bin ein Idiot und das weiß ich nun. Bitte verzeih mir.“ „Was verzeihen? Drück dich mal etwas deutlicher aus.“ Noch immer war der Jüngere mir feindselig gesinnt aber das war okay. Schließlich hatte ich das verdient oder nicht? „Verzeih mir mein Verhalten. Ich habe überreagiert. Ich war egoistisch und habe meine Gefühle für dich ignoriert. Du hast nichts Falsches getan. Naja zumindest nicht grundsätzlich. Ich hätte dir die Chance geben müssen, alles zu erklären ohne voreilige Schlüsse zu ziehen. Ich war nicht fair und dafür entschuldige ich mich. Bitte geh nicht. Ich brauche dich und ich will dich nicht verlieren.“ Was ich nicht sah war, dass das Gesicht des Blonden verkniffen war. Sein Blick war zu Tode betrübt und so verletzt, dass ich mich vermutlich auf den Boden geschmissen und ihm die Füße geküsst hätte, damit er mir verzieh. „Ich liebe dich Uruha…ich habe dich vom ersten Moment an geliebt, als du dich so dreist in mein Leben geschmuggelt hast. Bitte bleib bei mir. Ich kann nicht wiedergutmachen, was ich dich habe durchleben lassen aber ich kann es versuchen.“ Langsam entspannte sich der Körper vor mir, nur um kurz darauf immer wieder zu zucken bis ich einen leisen Schluchzer hörte. Oh Gott nein. Jetzt weinte der Blonde auch noch. „Uruha…“, hauchte ich besorgt, drehte ihn in meinen Armen und entdeckte sein tränennasses Gesicht, das ich mit meinen Händen umschloss. Er schluchzte erneut auf, als er meinen betrübten Blick ausmachte bevor er die Fäuste hob und diese auf meine Brust einhämmern ließ. Immer und immer wieder schlug er mich bis ihn die Kraft dazu verließ und er sich einfach nur in meine Arme fallen ließ. Natürlich drückte ich seinen schlanken Körper an mich, strich ihm über den Kopf und ließ ihn weinen. „Sschhh…es wird alles gut. Das verspreche ich dir. Ich bin da…“, versuchte ich ihn zu beruhigen aber er schluchzte nur umso lauter auf. „Du…bist ein…Arschloch…Kai…“, stammelte er zwischen mehrere Schluchzern, hickste sogar leicht weil er so aufgebracht war. „Ich weiß.“ „Ich…hasse dich…“ Ich musste lächeln weil ich genau wusste, dass er das genaue Gegenteil tat. „Nein tust du nicht.“, erwiderte ich sanft und sah ihm in die feuchten Augen, als er den Kopf hob. „Warum hat das so lange gedauert?“ „Weil ich ein Idiot bin.“ Sein Lachen glitt mir durch Mark und Bein. Ich wollte ihn, das hatte ich schon seit dem ersten Tag gespürt. Er war mein, wie für mich gemacht und ich konnte Hakuei doch nicht gewinnen lassen. „Komm, wir gehen nach Hause.“, sanft lächelnd beugte ich mich vor und hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn. Dieser Kuss war ein Versprechen. Ich würde ihn so lange lieben, wie er es wünschte. „Nach Hause?“ Seine Frage überraschte mich dann doch. „Ja zum Haus. Nach Hause.“, erwiderte ich durchaus verständnislos. „Das ist nicht mein zu Hause Kai. Ich bin ein Mensch.“ „Und?“ Ich verstand nicht worauf er hinaus wollte. Was sollte das denn plötzlich? „Jin war auch ein Mensch und hat mit uns zusammen gelebt.“ „Ja, die Betonung liegt auf ‚war‘.“, erwiderte er und wischte sich die Feuchtigkeit aus dem Gesicht, löste sich aus meinen Armen und sah mich mit einer Ernsthaftigkeit an, die mir Sorgen bereitete. „Uruha? Was soll das? Worauf willst du hinaus?“ „Du weißt ganz genau, worauf ich hinaus will Kai. Stell dich nicht dümmer als du bist.“ Tief seufzend fuhr ich mir mit einer Hand durch die Haare, schüttelte leicht den Kopf. „Ich werde dich nicht verwandeln.“, erwiderte ich fest und kurz darauf krallten sich zwei Hände in mein Oberteil. Uruha wirkte so verzweifelt, so verletzt. Es brach mir das Herz. „Warum nicht? Aoi hast du auch verwandelt. Alle sind Vampire, nur ich nicht. Jeder wird eine Ewigkeit mit dem anderen haben und du willst mich nicht verwandeln? Kannst du mich nur ein Menschenleben lang lieben?“ Okay das hatte gesessen. Ich schnappte nach Luft, biss mir dann auf die Unterlippe und schloss die Augen. Ich wurde wütend. Diese Anschuldigung war sowas von haltlos und es tat mir weh, dass er so von mir dachte. „Ich habe Aoi als Strafe verwandelt. Uruha…weißt du was mit dem Großteil meiner Kinder geschieht? Hm?“ Er schüttelte nur unwissend den Kopf. „Sie werden verrückt. Ich rede hier nicht von ein bisschen gaga im Kopf sondern ich meine eine richtige mentale Störung. Meistens werden sie aggressiv. Sie erfreuen sich daran Menschen zu töten, aber sie töten sie nicht nur einfach. Oh nein. Sie jagen sie, spielen mit ihnen, tun ihnen schreckliche Dinge an und das alles nur zum Vergnügen. Ich habe eines meiner Kinder mal erwischt. Ein junger Mann, etwas jünger als du jetzt und er saß in den Eingeweiden einer Frau weil er nochmal das Gefühl erfahren wollte, wie es ist, in einem Mutterleib zu sein. Dieses verrückt meine ich. Ich habe Aoi mein Blut gegeben um ihn zu betrafen. Er wollte nie ein Vampir sein. Wäre er verrückt geworden, hätte ich ihn getötet. Da er es nicht wurde, steht er für immer unter meiner Fuchtel und muss sein Dasein als Vampir fristen. Dich will ich nicht bestrafen Uruha und mitansehen zu müssen, wie du durch mein Blut vielleicht verrückt wirst…nein. Das kann ich nicht.“ Sein Gesicht war blass und Erkenntnis schien sich in ihm breit zu machen. Scheinbar hatte er wirklich nicht um die Ausmaße meines Blutes gewusst, wenn es darum ging, Kinder zu zeugen. „Aber…die anderen können es oder?“ Der Hoffnungsschimmer in seinen Augen entlockte mir ein tiefes Seufzen. „Warum willst du so dringend ein Vampir werden? Du hasst sie doch oder nicht? Ich…ich würde deine Wärme vermissen Uruha und deinen Herzschlag.“ „Scheiß auf die Wärme und den Herzschlag. Du willst mich wirklich nicht für die Ewigkeit oder?“ Er stieß mich verletzt von sich, fuhr sich über die Augen und schüttelte erneut den Kopf. „Das ist doch nicht wahr. Ich möchte die Ewigkeit mit dir verbringen aber ich bin mir nicht sicher ob du weißt, was das bedeutet. Hör zu. Ich mache dir einen Vorschlag okay? Wir fahren zurück und du beruhigst dich erst mal. Rede mit den anderen. Stell ihnen deine Fragen. Stell sie Jin oder auch Aoi. Frag die anderen nach der Ewigkeit und wenn du es dann noch immer willst, sehen wir weiter okay?“ Ich hatte seine volle Aufmerksamkeit und umso mehr er darüber nachzudenken schien umso weicher wurde sein Gesichtsausdruck. „Okay aber wenn ich mich dafür entscheide, dann stehst du dem nicht im Weg und hilfst mir.“, stellte er seine Bedingungen. „Ja, versprochen.“, lächelte ich sanft und hielt ihm die geöffnete Hand hin. Tatsächlich schien er kurz zu überlegen, legte seine Hand aber doch in meine worauf ich ihn an mich zog. Sofort fanden sich unsere Lippen bevor wir beide ein erleichtertes Seufzen ausstießen, uns aneinander drückten und erst mal eine schiere Ewigkeit lang küssten. Ich wusste, ich hatte viel wiedergutzumachen und wenn Uruha tatsächlich ein Vampir werden würde, hätte ich noch ein halbes Kind mehr. Natürlich würde ich ihn von meinem Blut trinken lassen, falls es je dazu kam. Doch erschaffen würde ich ihn nicht aber das stand wohl auch nicht mehr zur Diskussion. Ich war einfach nur froh, dass ich ihn wiederhatte und wahrscheinlich würde ich mich da tatsächlich bei Aoi bedanken müssen. Der Gedanke war furchtbar aber Ehre wem Ehre gebührt und mein Kind hatte sich wirklich mächtig weit aus dem Fenster gelehnt um mir endlich den Kopf zu waschen. Ausgerechnet er. Doch jetzt wollte ich nur noch nach Hause, gemeinsam mit meinem Freund. „Lass uns gehen.“ „Ja bitte. Ich hab furchtbaren Hunger, kochst du mir was?“ Ich musste leise lachen als ich mir seine Tasche griff und langsam mit ihm loslief, einen Arm um seine Schulter gelegt während er sich an mich schmiegte. „Na klar, ich koch dir was Schönes mein Liebling aber zuerst haben wir noch einen kleinen Marsch vor uns. Hältst du solange durch?“ Auf meine Frage boxte er mich in die Seite und ließ mich lachen. Natürlich hielt er das durch. Uruha war erprobter Soldat und so eine Strecke machte ihm wohl nicht viel aus und ich genoss einfach nur seine Nähe, drückte immer wieder die Nase in sein Haar. Vielleicht hätten wir doch ein Taxi rufen sollen aber was sollte ich schon sagen? Mir blieb doch alle Zeit der Welt, noch ausgiebig in seinem Duft zu baden und mich an seinen Körper zu schmiegen. Denn dies war erst der Anfang vom Rest unserer Ewigkeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)