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Ace - Der gebannte Detektiv

von

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Prolog

Es waren jetzt wohl 5 Jahre vergangen, seit jener Nacht, die mein ganzes Leben verändert hatte. Ich heiße Elenia und stehe vor einem wichtigen Tag, denn ich habe vor, mich für ein Praktikum während meines Jura Studiums zu bewerben und ich weiß auch schon genau wo.

Meine Wahl hat genauer gesagt mit damals zu tun, als ich noch 16 Jahre alt gewesen war. Ich war dumm und töricht und hatte nicht an das Übersinnliche geglaubt, bis mein Freund mich in einen Wald mitnahm, mit einer romantischen Versprechung, welche wahrscheinlich keine Frau abgelehnt hätte. Das angeblich romantische Techtelmechtel im Wald im Kerzenschein fiel dabei komplett anders aus, als ich es mir damals vorgestellt hatte. Jede Frau wünschte sich doch für das erste Mal einen besonderen Moment, oder?

Ich erinnere mich noch heute so klar daran, als wäre es gestern gewesen und nicht schon vor einer halben Ewigkeit. Der Vollmond stand rund und hell am Himmel und wir fuhren den huckeligen Waldweg entlang. Ich hatte mich an den Sitz gekrallt, da er schneller gefahren war, als wahrscheinlich gut war… Aber ich hatte nur neugierig nach vorne geschaut, da so ein erstes Mal für immer in meinem Gedächtnis bleiben würde…

Nach einer gefühlten Ewigkeit der Sehnsucht, kamen wir dann bei einer Ruine an, die etwas Mystisches ausstrahlte. Ich hatte gestaunt in meinem jugendlichen Leichtsinn und ihm sofort vertraut, auch wenn wir uns erst einen Monat kannten… Manchmal weiß ich heute nicht, ob ich es bereuen sollte oder ihm danken sollte, dass ich für so viel offener geworden war? Denn ich war dem Mann meiner Träume dabei begegnet, dem ich hoffentlich heute wieder näher sein würde. Er war einfach der Inbegriff von heiß. Er war bestimmt älter, aber das war mir egal… Ich fand ihn einfach nur toll… Er hatte mein Herz gestohlen und keiner hatte es wiederholen können.

„Süße, komm her, hier ist ein schöner Platz!“, hatte er zu mir gesagt und mich in die Mitte der Ruine geführt, während ich ihn einfach nur verträumt angesehen hatte. Warum war ich damals nur so dumm gewesen? Er ging voraus und zündete alle Kerzen an, während ich mich staunend umsah. Es war schon faszinierend, wie die Mauern vom flackernden Licht berührt wurden. Es sah wirklich schön aus und verzauberte mich. Als er fertig war, führte er mich dann zum Altar, welcher in der Mitte im richtigen Licht sich aus Steinen gebaut, empor hob. „Der hier ist perfekt für unser Vorhaben. Komm her zu mir meine Süße.“

Leicht unsicher war ich auf den Altar geklettert und ließ mich von ihm hinlegen. Der Stein war kalt, aber seine Nähe ließ mich das einfach vergessen. Er zog meine Hände über den Kopf und küsste mich. Da war nur dieser Kuss, der alles andere auslöschte, bis er mich los ließ. Geschwind hatte ich vor, ihn festzuhalten, aber ich kam nicht weit und verspürte einen höllischen Schmerz in meinen Handgelenken. Ich bäumte mich auf. Er hatte meine Arme festgekettet… „Was soll das?“, hatte ich ihn schon leicht verängstigt gefragt, doch er ging nur zu meinen Füßen und hielt sie mit übermenschlicher Stärke fest und schnallte auch diese an. Ich rüttelte an meinen Fesseln, doch es half einfach nichts, außer dass ich mir die Haut abschürfte und kläglich versagte. „Was hast du mit mir vor???“

„Ich werde dich opfern, für meine große Göttin und dann werde ich mehr Macht denn je erhalten. Also halte still und fühle dich geschmeichelt, dass ich dich auserkoren habe, für meine Gottheit zu sterben!“, erklärte er mir grinsend und lachte eiskalt, sodass ich davon Gänsehaut bekam. Ich brach innerlich in Panik aus. Er wollte mich umbringen…

„Fick dich! Lass mich gefälligst frei! Ich will nicht geopfert werden!“, fluchte ich und riss und zerrte an den Fesseln, die sich immer mehr in mein Fleisch schnitten. Mein Körper zitterte, mein Atem beschleunigte sich und mein Herzschlag auch. Ich wollte nicht sterben… Ich war doch erst 16!

„Halt still!“, fluchte er wieder, kramte in einer Aushöhlung und zog ein scharfes langes Messer hervor, das er gekonnt auf mich richtete. „Stirb für meine Herrin.“, meinte er und kam mir immer näher. Verängstigt kniff ich die Augen zu und spürte schon, wie das Messer auf mich nieder sauste, doch dann… dann stoppte es auf einmal. Verunsichert öffnete ich die Augen einen Spalt und da sah ich ihn!

Mein Held stand dort. Er hatte schulterlanges, weißes Haar und hielt meinen Exlover am Handgelenk fest. Dieser wiederum versuchte sich zu wehren und fluchte immer wieder, während ich ängstlich die beiden beobachtete, wie sie miteinander anfingen zu kämpfen.

Der weißhaarige schubste ihn heftig von mir weg und schlug nach ihm, während der andere mit seinem Messer nach meinem Held und Retter schlug. Es war einfach überwältigend, mit welcher Geschmeidigkeit er den Angriffen auswich und immer wieder meinen Ex eine verpasste, bis dieser erschöpft zu Boden sank, nur um wieder aufzustehen, aber diesmal heulend und wachsend.

Ich starrte die Gestalt ungläubig an, welche sich als Werwolf herausstellte. Ängstlich schluckte ich und quietschte, denn das war ein harter Schlag. Mein Ex war ein Monster… Wie konnte das nur sein? Gab es doch Monster in dieser Welt und die bessere Frage war für mich damals gewesen, warum ich?

„Darius, übernehm das!“, meinte der weiße Hüne und kickte den Werwolf in seine Richtung. Ich erkannte den anderen. Er war blond und blauäugig und schien mir nicht von dieser Welt. Er trug das Haar kurz, hatte aber hinten einen langen Pferdeschwanz, welcher im Wind flatterte. Er zog ein Schwert aus dem Nichts und griff an, während ich spürte, wie sich meine Fesseln an den Füßen lösten.

„Bist du in Ordnung?“, fragte er schroff nach und beugte sich über mich, während er meine Hände befreite. Ich atmete seinen Geruch ein, der sich bis heute in mir verankert hatte. Er hatte nach Wald gerochen.

Ich nickte zaghaft und fühlte, wie sich alles löste, bevor er mich auf seine starken Arme hob und an sich drückte. „Ich bring dich hier weg.“, meinte er dann nur und trug mich davon, während ich hinter mir nur Schmerzensschreie und Gefluche vernahm. Er war wirklich schön. Sein Gesicht war leicht kantig, aber auch wunderbar glatt. Ich war mir nicht sicher über sein Alter, aber ich verlor mich in seinen goldenen Augen, dessen Pupillen zu schlitzen geformt waren. Er war wohl auch kein Mensch, aber er hatte mich beschützt. Dann als er aus dem Licht trat, wurden seine Pupillen auch größer und Runder, sodass sie fast seine ganze Iris bedeckten. Bestimmt sah er in der Nacht besser als ich.

„Danke.“, murmelte ich damals und fühlte nur, wie seine Hand mich kurz fester umklammerte.

„Kein Problem. Gehört zu meinen Aufgaben. Wo wohnst du?“

Ich erklärte es ihm schnell und wurde dann auch von ihm auf den Armen heimgebracht. Wir kletterten durch das Fenster und er legte mich in meinem Bett sanft ab. „Am besten vergisst du, was du gesehen hast.“, hauchte er und streichelte über meine Wange. „Nur für die Zukunft. Man geht nicht mit fast fremden Männern in den Wald. Lass es dir eine Lehre sein.“

Ich nickte damals nur zaghaft und bekam keinen Ton raus und musste zusehen, wie er verschwand. Er hatte eine enge Jeans getragen, die zerfranst war und erst da hatte ich auch gemerkt, dass er kein T-Shirt anhatte, sondern ich an seiner warmen Haut gelegen hatte….

Nun ja. So war das damals gewesen. Und heute? Nun ja, ich wusste wer dieser Darius war und wusste, dass er eine Kanzlei hatte. Sie lief eigentlich ganz gut, aber sie gewannen nicht jeden Fall und trotzdem waren ihre Klienten am Ende glücklich. Nebenher hatten sie auch eine Detektei. Ihnen war es wichtig, sich selbst um die Angelegenheiten zu kümmern. Leider hatte ich von dem anderen Mann nichts gehört, aber ich wusste, dass es mich weiter brachte. Einerseits brauchte ich das Praktikum für mein Studium über die Bühne und andererseits könnte ich diesen weißen Hünen wiedersehen…

Ich war jetzt 21 Jahre alt und etwa 1,80m groß. Ich hatte einen Schuss in die Höhe gemacht. Ich trug heute einen schwarzen kurzen Rock und eine weiße Rüschenbluse mit schwarzem Blazer. Mein erster Auftritt sollte richtig laufen. Ich hatte lange braune Haare und blaue Augen. Meine Haare hatte ich geflochten und etwas Schminke aufgelegt. Ich hoffte nur, dass dieser Darius mich auch aufnahm… Zumindest hatte ich gute Referenzen…

Ich konnte es kaum glauben. Ich knurrte wütend und schnaubte, während Darius mich schulterzuckend ansah. Meine Pfoten klackerten über das Parkett, während ich genervt meine Runden drehte.

„Du kannst das nicht ernst meinen! Eine Praktikantin?“, fragte ich hasserfüllt und knurrte weiter und fletschte meine Zähne. Es war schlimm genug, dass ich in diesem Hundekörper gefangen war, aber dann auch noch nicht mehr reden dürfen? „Was hast du dir dabei gedacht, als du sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen hast? Wie wäre es, wenn du mich auch einmal fragst, oder hab ich gar nichts mehr zu sagen?“

„Ehrlich? Es vertreibt die Langeweile. Du bist nur schlecht gelaunt und eine hübsche Praktikantin, die mir Kaffee kocht und hilft, wäre eine wunderbare Abwechslung. Sie ist auch nur halbtags da, weil sie nebenher studiert.“, meinte Darius und grinste mich spitzbübisch an, wenn man das so nennen konnte. „Komm schon Ace. So schlimm wird das nicht. Sieh dich an. Einen halben Tag dein Geknurre und Gelaber nicht zu hören, wird wunderbar für meine Ohren sein. Denn es klingt wirklich nicht wie ein Engelschor.“

Ich knurrte noch lauter und drehte mich beleidigt um. „Du spinnst doch wohl. Nur weil du komischer Kauz von einem Engel mich bewachen sollst, heißt das nicht, dass du mir den Mund verbieten kannst!“

„Naja. Viel Spaß dabei, wenn du ihr erklärst, warum du redest. Die holt bestimmt gleich jemanden und lässt dich in den Zwinger verfrachten. Du warst halt kein braver Hundedämon, sondern böse böse und nochmals… böse.“

„Ich weiß und ich habe eine Göttin verärgert…“, knurrte ich angepisst und umrundete ihn zähnefletschend. „Sie behindert meine Wiedergutmachung!“

„Lern erstmal mit einem Menschen umgehen, bevor du das Wort ‚Wiedergutmachung‘ in den Mund nimmst. Du jagst mit mir Dämonen und Abtrünnige. Mehr aber auch nicht. Also gute Taten nenn ich sowas noch nicht.“

„Du bist ja auch ein Engel. Dämonen helfen keinen Menschen, falls du es schon bemerkt haben solltest in deinem allzu langem Leben...“, murrte ich angepisst, legte mich gemütlich auf ein weiches Kissen und legte meine Pfoten auf meinen Kopf. Man konnte mich wohl mit einem Schäferhund in weiß vergleichen, aber ich sah doch etwas wilder aus. Was würde sie nur sagen? Es war schwer, wenn ich nicht einmal hier mehr ich sein konnte.

„So. Ace. Mach dir keine Gedanken. Sie meinte sie mag Hunde.“

„Ohh… Danke. Will sie mit mir Gassi gehen und meine Häufchen weg machen und Stöckchen werfen?“, meinte ich sarkastisch und fletschte die Zähne. Er sollte ja nicht vergessen, dass ich immer noch ein gefährliches Wesen war, auch wenn ich nur einmal im Monat Zugriff auf fast meine komplette Kraft hatte.

„Vielleicht.“, griente er mich spitzbübisch an und zwinkerte mir zu.

„Fick dich. Das kann nicht dein Ernst sein. Nein, nein und nochmals nein! Sehe ich aus wie ein räudiger Straßenköter?“

„Soll ich ihr sagen du kennst einen Hundetrick, wo du aufs Klo gehst?“, fragte er und hob eine Braue, während ich nickte. Besser als vor ihr ein Haufen machen zu müssen. Bah. Manches war nun wirklich unter meiner Würde. Es reichte schon, dass ich fast ein ganzes Jahrhundert in diesem Hundekörper gefangen war. Es war einfach viel zu schwer in der heutigen Gesellschaft als normaler Hund aufzutreten. Man sollte sich mir nichts dir nichts ändern und einen ganz anderen Charakter an den Tag legen… Ich hasste mein Leben einfach und bereute des Öfteren wirklich, dass ich so ein Arschloch gewesen war.

Nächstes Mal würde ich lieber den Tod wählen, wenn mich eine Gottheit fragte. Warum wollte ich damals nur nicht sterben? Genau, weil ich dachte ich komm ganz leicht aus der Sache wieder raus und jetzt war ich der Hund eines idiotischen Engels, der sich als Anwalt aufspielte und versauerte schon Ewigkeiten hier.

Und dann roch ich sie. Sie war da. Genervt schloss ich die Augen und versuchte es zu ignorieren, so gut wie ich konnte. „Ich hasse dich.“, meinte ich noch zischend, bevor er nur ein: „Ich weiß.“ leise antwortete. So würde es nun kommen. Ich hasste mein Leben durch und durch.

Als es klopfte hätte ich aufspringen und sie verjagen sollen, aber das hätte meinen Ruf zerstört… Ich wollte sie nicht sehen, hören oder riechen… Nein, nein, nein…

„Hallo.“, flötete es von der Tür und sie trat ein.

Ich blickte genervt auf und erstarrte. Sie war wirklich hübscher, als ich vermutet hatte. Kurz fiepte ich und wedelte mit dem Schwanz, bevor mir bewusst wurde, was ich doch da tat. Es war peinlich, aber sie sah hübsch aus und roch wirklich gut, als wäre sie die Versuchung selbst. Braunes langes Haar, geflochten, blaue Augen und groß war sie und… wow… eine heiße Figur. Sie würde unseren Laden wirklich helfen … aber… Aber ich wollte sie nicht hier haben! Mein Leben würde aufhören angenehm zu sein… Argh!

Darius sah mich an, das spürte ich und grinste dann: „Er scheint sie zu mögen, so wie er sich freut und mit dem Schwanz wedelt.“

„Scheint so.“, lächelte sie und kam zu mir herüber, anstatt ihm die Hand zuerst zu geben. Ich grinste innerlich. Anscheinend wusste sie, wer hier der Boss war.

Als sie mich streichelte und kraulte entspannte ich mich etwas und genoss den wunderbaren Ausblick. Diese Bluse hätte nicht schöner sein können. Als Hund hatte man da doch seine Vorteile. Ich hechelte leicht und knurrte genüsslich, während dieser volle Busen mir so nahe kam. Ich setzte mich auf und schmiegte mich an sie. Sie streichelte mich freudig weiter und kicherte erfreut, als ich mich an sie presste, da sie keine Ahnung hatte, dass ich eigentlich ein vollkommener Mann war.

„Ace!“, fluchte Darius nach kurzer Zeit empört und wurde rot. Ich sah rüber zu ihm und jaulte kläglich, während sie die Hand vor den Mund schlug, als hätte sie etwas Unverzeihliches getan.

„Es ist in Ordnung, er hat mir nichts getan, er ist nur so… hübsch.“, meinte sie rot und drückte mich noch einmal, bevor sie aufstand und ihre Kleidung zu Recht rückte. Sie schien auf einmal schüchterner als zuvor und trat zu ihm um seine Hand zu schütteln. Heißes Gestell hatte sie, aber auch etwas in der Birne?

Ich meine… ich könnte jede Frau haben. Was interessierten mich Menschen? 0815 Gestell und … gar nicht heiß… Gut sie hatte wirklich eine große Oberweite… aber… naja… richtige Kurven auch… aber… ach fuck. Was machte ich mir vor? 100 Jahre Abstinenz taten keinem Dämon gut. Ich würde ihr eine Chance geben, aber auch nur eine und jeden Tag Darius mit ihr quälen! Genau…

Ich wedelte glücklich mit dem Schwanz und schmiegte mich leicht an sie, was sie etwas aus dem Gleichgewicht brachte. Sie lächelte mich an und dann wieder Darius:

„Es freut mich sie kennen zu lernen und ihren Partner Ace. Er ist wirklich ein toller Hund.“, lächelte sie und sah sich gespannt um. „Auch wenn ich etwas neugierig klinge. Gab es eigentlich früher einmal noch einen Partner in ihrer Kanzlei? Ein Mann mit weißen Haaren?“

Ich erstarrte und glotzte sie ungläubig an. Sie wusste von meiner menschlichen Gestalt? In Ordnung ich hatte schon manchmal … genauer gesagt an Vollmondtagen, meine menschliche Gestalt und meine Kraft… Aber… Woher wusste sie das?

Darius lachte: „Manchmal haben wir Unterstützung, aber auch meist nur einmal im Monat.“

„Ah. In Ordnung. Also… sie hatten ja schon meine Bewerbung gesehen. Ich würde gerne etwas Erfahrung in dem Beruf sammeln und bin ein Fan von ihrer Kanzlei.“

„Oh, wie kommt das? Wir haben noch nicht jeden Fall durchbekommen und… naja… ich dachte wir sind eher unbekannt.“, meinte Darius und lächelte sie leicht verwirrt an. Wir konnte er nur so kühl und beherrscht bleiben, während mir einer abging? Ach ja Engel und ohne Sünde.

„So ist es eigentlich gar nicht. Alle sind meist mit Ihrer Arbeit sehr zufrieden und ich kann nur staunen darüber, denn normal würde jemand, dessen Fall nicht durchkommt, nicht so glücklich sein. Jeder arbeitet gerne mit Ihnen und ich würde gerne von Ihnen lernen. Ich bin wirklich fasziniert. Zusätzlich arbeiten Sie als Detektiv und ersparen den Leuten oft viel Geld und Arbeit. Es klingt sehr spannend und naja…“

Darius lachte. Lachte er sie aus oder worum ging es? Ich drängte mich dichter an ihr Bein und sah ihn böse an. Er sollte sie jetzt doch in unserer Kanzlei aufnehmen, zumindest hatte ich das gerade beschlossen. Ich schnupperte etwas vorsichtig an ihr. Ihre Beine rochen auch wirklich super gut. Holla.

„Gut, Sie dürfen sich hier ausprobieren. Ich bin dafür, dass wir uns hier duzen. Das ist Ace und ich heiße Darius.“, meinte er lächelnd und sah Ace an. „Mein Hund ist manchmal ein wirklicher Charmeur. Mit mir möchte er nie kuscheln. Meist knurrt er mich an, aber er ist wirklich sehr klug und hilft mir bei meinen Fällen.“

Sie wurde rot und lachte. „Danke… Ich bin Elenia.“, murmelte sie und schob eine Strähne nach hinten, die aus ihrem geflochtenen Haar rausgerutscht war. Ich leckte mir das Maul. Was für ein Leckerbissen! Aber ich würde immer noch sauer sein… Aber wenigstens war es ein ganz ansehnlicher Grund. Ich rieb mich noch kurz an ihr, bevor ich mich auf mein Kissen wieder legte. Zumindest roch sie nach mir und Darius würde nichts mit ihr anfangen, da er ein dummer Engel war. Wie konnte die Liebe zu Göttern höher stehen, als ein heißer Fick?

Ich streckte mich und beobachtet die beeiden eine Weile, wie sie alles festhielten. Sie hatte sich für meine menschliche Seite interessiert, was heißen musste, dass wir uns schon einmal getroffen hatten, denn normal tauchte ich dann nicht gerade in der Kanzlei auf. Wenn ich bloß wüsste woher… nun ja, ich würde es schon noch in Erfahrung bringen. Jetzt aber würde es heißen, ruhig sein und abwarten, bis sie weg war. Darius würde bestimmt sagen: ‚Lass die Finger von so einem unschuldigen Geblüt!‘ oder einen anderen Mist. Ich war mir nicht sicher. Aber so unschuldig war sie nicht. Sie hatte sich hübsch gemacht, rasiert und so weiter, als hätte sie vorgehabt jemanden zu beeindrucken und ich hoffte wirklich, dass es meiner menschlichen Gestalt gelten sollte.

Es war wohl auch ihr Glück, sonst hätte ich sie davon gejagt. Ich war halt ein oberflächlicher Dämon. Schönheit von Innen? Pah. Sowas gab es nur unter Menschen. Nur Dämonen konnten perfekt sein. Ich rollte mich entspannt auf den Rücken und dann wieder zurück. Vielleicht konnte ich mich doch überreden lassen, mit ihr Gassi zu gehen. Zumindest brauchte sie bestimmt einmal Auslauf.

Darius sah noch einmal zu mir und schüttelte leicht angewidert den Kopf, während er die Augen verdrehte. Sie folgte seinem Blick und schien sichtlich irritiert. So war es halt, wenn man nicht wusste, dass der Gegenüber ein Dämon war und kein stinknormaler Schäferhund. Ich grinste wieder innerlich und setzte einen Unschuldsblick auf, den das Mädchen mit einem Lächeln erwiderte. Sie hatte mich echt gefressen. Vielleicht konnte ich sie noch gut als Dienerin gebrauchen. Das würde ein Spaß werden! Pass bloß auf Elenia. Wenn du nicht vorsichtig warst, würde ein Dämon von dir Besitz ergreifen und dann würdest du nie wieder entkommen!

Ich war so aufgeregt! Dieses Einstellungsgespräch ging schneller als gedacht! Was sollte ich nur davon halten? Dieser Hund… Ace. Er war so niedlich! Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte ich ihm unterstellt, dass er gebettelt hatte, dass ich eingestellt werde…

Ich lächelte alle unschuldig an und saß etwas hibbelig auf meinem Stuhl, während er auf seinen PC starrte. Ich sah mich um und wusste nicht, was ich tun sollte. Ace lag da und schien es sich gemütlich zu machen. Sorgsam schob ich meinen Rock noch einmal ordentlich, bevor ich zittrig die Stimme erhob.

„Ahmm… eine Frage… Ich… also naja… Kann ich etwas machen?“

„Oh. Es tut mir leid. Wir haben normal keine Praktikanten… Würdest du mir einen Kaffee holen? Gegenüber ist ein Starbucks, du bekommst auch das Geld und kannst dir selbst etwas holen. Ich schaue in der Zeit die Fälle noch zu Ende durch und werde dann einen recht leichten Fall dir geben zum Durcharbeiten.“, meinte er liebenswürdig und holte sein Portmonee raus.

Ich stand auf und nahm das Geld entgegen. Bevor ich rausging, kniete ich mich zu dem Hund kurz und streichelte ihn. Er war wirklich süß.

Als ich auf der Straße war, atmete ich tief durch und holte den bestellten Kaffee. Ich seufzte leise und sah zum Gebäude heraus. Das konnte heiter werden. Anscheinend brauchte ich viel Geduld. Ich wollte ihn wiedersehen und dann? Was sollte ich ihm sagen? Er war mein Held. Der Mann aus meinen feuchten Träumen. Er war jetzt bestimmt echt alt.

Seufzend ging ich wieder ins Gebäude und fuhr mit dem Fahrstuhl nach oben. Als ich an der Tür ankam, hörte ich kurz eine Diskussion, aber die genauso schnell verebbte, wie ich mich der Tür näherte. Leider hatte ich nichts hören können und trat ein.

Da stand ich nun in dem Raum und musste mich schon wundern, denn ich konnte nirgendswo jemanden erkennen, mit dem Darius sich gestritten haben könnte… Komisch…

„Ich habe den Kaffee besorgt.“, hauchte ich zart und sah Darius an, welcher sich gerade seufzend setzte.

„Vielen Dank, stell ihn bitte auf den Tisch und dann kannst du dir einen Stuhl nehmen und dich zu mir setzen. Wir gehen ein paar unkomplizierte Fälle durch und du sagst, welchen du bearbeiten würdest. Ich werde dann später mit dir drüber sehen und deine Ideen besprechen.“

„In Ordnung.“, meinte ich lächelnd und biss mir auf die Oberlippe. Kurzerhand stellte ich den Kaffee ab und schnappte mir einen Stuhl. Als ich dabei zu Ace blickte, musste ich mich wundern, denn er sah beinahe so aus, als würde er schmollen… Er hatte sich von uns weggedreht und brummte.

„Ist mit Ace alles in Ordnung?“

„Ja, ja. Keine Sorge. Er hat nur Ärger bekommen. Er ist manchmal sehr frech. Mach dir da nichts draus.“

Ich nickte nur und blinzelte kurz. Was er wohl gemacht hatte? Wenn er nur reden könnte, dann würde ich ihn fragen… Kurz kicherte ich und heimste mir einen irritierten Blick ein, jedoch schüttelte ich mich kurz.

„Tut mir leid, ich habe an etwas Witziges gedacht…“, meinte ich noch und sah zu, wie er nur nickte und mir ein paar Fälle zuschob.

„Diese Fälle bearbeite ich zurzeit. Du kannst sie dir ansehen und dann überlegst du dir, welchen du gerne bearbeiten willst. Lass dabei deine Fantasie auch ruhig spielen.“, meinte er und lächelte mich noch einmal an, bevor er sich eine andere Akte nahm und sich darin vertiefte.

Leicht rot sah ich zu diesem starken Mann und schluckte noch kurz. Erst jetzt musterte ich ihn genauer. Er war immer noch so blond wie damals und hatte genauso blaue Augen. Sein Haar war kurz und er hatte immer noch den langen Pferdeschwanz. Wieso hatte er keine Falten? Dieser Mann hielt sich wirklich gut oder er war auch kein Mensch, aber was könnte er dann sein? Ich sah ihn noch kurz an, bevor ich mich meinem Fall widmete.

Dieser Fall war wirklich normal, aber mir war schon klar, dass sie mir nicht gleich was davon erzählten, dass sie auch paranormale Fälle bearbeiteten, wo man nicht einfach vor Gericht ziehen konnte. Ich fing halt klein an und musste mir mit der Zeit einfach ihr Vertrauen verdienen. So war es meist so. Niemand würde einem so ein großes Geheimnis anvertrauen ohne ihn auf die Probe zu stellen. Es war heute auch noch nicht normal verankert… also… was verlangte ich?

Neugierig blickte ich zu dem Hund. Ob er sich mit ihm unterhalten hatte und er auch kein Mensch war? Ich war mir nicht sicher, aber es machte mich schon sehr neugierig.

Dann blickte ich wieder auf den Fall. Es ging einfach nur darum, dass die Frau glaubte, ihr Mann würde sie betrügen und wollte deswegen die Scheidung einreichen. Das war eigentlich einfach. Ich machte mir ein paar Notizen und dachte mir dabei, wie gut es war, dass ich dabei war, denn man könnte sich die Frau sparen. Junge Frauen waren immer schon ansprechend gewesen und es würde am Ende keine Probleme geben.

Nach einer geschlagenen Stunde hatte ich alles Wichtige aufgeschrieben was den Fall betraf und meine Ideen aufgeschrieben und welche Gesetze genutzt werden könnten. Es war anstrengend, aber das gehörte zu meinem Beruf.

„Wie läuft es?“, fragte er nach und ich setzte mein dickstes Lächeln auf. „Gut, gut. Ich habe mir diesen Fall angesehen. Am besten testen wir den Mann. Ich würde es freiwillig tun und naja…“

„Sehr unorthodox.“, meinte Darius und hob eine Braue. „Aber schnell und effektiv. Na gut. Aber ich will keine Reality TV Shows hier haben.“, hauchte er, „Aber nicht weiter als nötig. Man möchte nicht unmoralisch werden.“

„Keine Sorge. So eine Frau bin ich nicht.“, meinte ich lächelnd und legte den Kopf schief. „Ich möchte ja noch seriös bleiben.“, brummte ich und sah zu dem Hund.

„Gut. Ich werde mit der Klientin reden und sie fragen, ob es für sie in Ordnung ist. Aber übertreibe es wie gesagt nicht.“, meinte er noch, bevor er die Nummer raussuchte. „gehst du mit dem Hund etwas spazieren?“

Ich nickte. Ich war schon etwas enttäuscht, dass ich nicht bei dem Gespräch dabei sein konnte, aber was sollte es? Es war nicht schlimm…

„Komm Ace. Wir gehen Gassi!“, meinte ich fröhlich und sah zu, wie er aufstand und sich an mich schmiegte. Ich holte eine Leine raus, die schon beinahe verstaubt wirkte. Ich reinigte sie etwas und machte sie dann an Ace’s Halsband fest. „Vielleicht kauf ich dir auch ein paar Leckerlies.“

Ich lächelte und führte ihn dann raus. Er war wirklich brav und ging auf Schritt. „Wo willst du hin gehen?“, fragte ich ihn nachdenklich und spürte sogleich den Zug. „oh…“, keuchte ich und ließ mich hinter ihm herziehen. Er zog nur sanft und nicht sehr fest, aber es war bestimmend. Ich folgte ihm bis wir in einem hübschen Park ankamen. Es war ein Park mit vielen Blumen und er führte mich durch diese wunderbare Parkanlage bis zu einer Bank.

Elegant setzte ich mich und streichelte ihn, während ich mich umsah. Wunderschön…

„Na mein süßes Hund? Es muss doch den ganzen Tag langweilig in der Kanzlei für dich sein… Wenn du willst, geh ich jeden Tag mit dir spazieren.“, erklärte ich ihm freundlich und kraulte ihn unterm Kinn.

Er bellte und machte es sich dann gemütlich mit seinem Kopf auf meinem Schoß. Leicht rot streichelte ich ihn weiter und atmete durch. „Warum er mich bei dem Gespräch nicht dabei haben will? Ist es so schlimm? Wenn ich es nur wüsste… Ich dachte eigentlich ich mache alles richtig…“, brummte ich und streichelte seinen schweren Kopf. „Männer können wirklich stur sein…“

Ich schloss die Augen voller Kummer und streichelte weiter. Wir würden es schon schaffen oder? Wieso nahm ich mir das nur so zu Herzen? Jede Kanzlei hätte mich mit meinem Zeugnis genommen, aber ich nahm diese, weil ich mir so viel davon versprach… Abenteuer und diesen hübschen Mann von damals, welcher mein Held gewesen war und auch noch heute ist.

Nach einer Stunde erhob ich mich dann und schritt mit ihm noch kurz durch den Park, bevor wir heimgingen. Ich ging hinein und Ace folgte mir brav. Oben angekommen, schluckte ich und kam vorsichtig herein. Ob es Ärger gab, dass ich so lange Pause gemacht hatte?

„Hallo?“

„Ah, da bist du ja. Ich hoffe Ace war brav. Das mit dem Fall geht in Ordnung. Sie faxt mir später einen Plan zu. Du müsstest nur prüfen, wann du in der Uni sein musst. Nach der Beschreibung wärst du auch der richtige Typ für ihn.“, meinte er noch und lächelte mir zu. Ich konnte innerlich nur YEAH schreien. Mein erster Fall, den ich bearbeiten würde und wenn ich Glück hatte, war er wirklich ein Betrüger und am Ende könnte ich damit richtig punkten. Nun gut, es war ein 0 8 15 Job, aber hey, ich wollte von ihnen akzeptiert werden.

„Vielen Dank, dass du mir so vertraust! Ich werde dich nicht enttäuschen! Keine Sorge. Ach ja und wenn er zu weit geht. Ich beherrsche Selbstverteidigung.“, meinte ich noch und konnte kaum meine Freude unterdrücken.

„Übertreibe es nur nicht. Am besten begleitet dich Ace. Er hat ein Auge auf dich und wenn sagst du Fass, wenn es brenzlig wird.“, meinte Darius und sah zu Ace, welcher sich männlich hinstellte.

Ich fragte mich wie dieser Hund mit Weste aussähe… Am besten würde ich ihn das nächste Mal in einen Salon schleppen und schauen ob es passende Kleidung gab. Er würde so cool aussehen…

Aber erstmal musste ich mich um den Fall kümmern und dieser Fall war gefährlicher, als ich zurzeit vermutete…



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

Kommentar schreiben
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Von:  littledarkcherry
2015-08-18T20:30:52+00:00 18.08.2015 22:30
Ich finde die Geschichte eine super idee und freue mich darauf sie weiter zu lesen ;)



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