Ich bin immer für dich da von mikifou (Island Story) ================================================================================ Prolog: 0 --------- „Daan warte bitte, du kannst doch jetzt nicht einfach gehen!“ „Halt die Fresse!“ „Aber! Ich liebe dich doch. Mehr brauchen wir doch nicht!“ „DU brauchst nicht mehr und ich liebe dich bestimmt nicht.“ „Komm schon, Darling... jetzt warte doch. Ich hab doch nur das Beste für dich gewollt.“ Daan blieb abrupt stehen und drehte sich mit mordlustigem Gesicht um. „Das Beste für mich? Etwa als du meine Familie gegen mich aufgebracht hast?“ „Ach ein kleines Missverständnis-“ „Als du meine Verlobte bedroht hast?“ „Aber ich bin doc-“ „Du bist WAS? Mein Freund? HA! Dass ich nicht lache. Du bist das letzte, niederstes Gewürm und so übel erregend, dass mir allein bei dem Gedanken, ich habe dich mal angefasst, die Galle hoch kommt!“ „Aber... du hast gesagt du liebst mich und... würdest mit mir zusammen alles vergessen.“ „Eine Affäre war das, nichts weiter! Argh warum rede ich überhaupt noch mit dir?!“ Daan hasste sich für seine Worte schon beinahe selbst. Nicht weil er sie ausgesprochen hatte oder sie zu hart waren. Nein, sie waren viel zu sanftmütig und das nur, weil er Jacques wirklich begehrt hatte. Aber nachdem was dieser – aus Liebe – ihm alles angetan hatte, wollte er ihn am liebsten an einem Betonklotz in der Saine versenken. Demnach drehte er sich einfach um und ging weiter. Jacques ließ er wettern. Er ging geradewegs auf die alte übergroße Tür zu, die hinaus zu dem Bahngleis führte, wo sein Zug schon bereit stand. Es war Winter und auch wenn es erst um sechs war, war es bereits stockdunkel. Nur einige wenige Laternen erhellten den Bahnsteig und ließen den immer noch frisch fallenden Schnee glitzern. Daan ging den Steig entlang bis er den richtigen Wagon gefunden hatte. Er hatte einen Sitzplatz reserviert, anders ging es ja auch gar nicht, wenn er in einem Nachtzug mit Abteil seine Ruhe haben wollte. Denn die brauchte er nun mehr als nur dringend. Sein ganzen Leben war verpfuscht, alles lag in Schutt und Asche und ihm blieb gerade nichts anderes übrig, als dieses Land, sein Leben und seine Familie zu verlassen und vielleicht darauf zu hoffen, dass er in einigen Jahren, wenn die Wunden nicht mehr so frisch waren, wieder hierher zurückkehren könnte. „Daan, Liebster, nun warte doch! Nimm mich mit, du brauchst mich. Wir haben doch nur noch uns.“ Es war das metallische Klicken der Endsicherung seiner Smith & Wesson. Sein geliebter Revolver war geradewegs zwischen die Augenbrauen des Franzosen gerichtet, der in bleicher Starre wohl nicht mal mehr zu Atmen gedachte. Daan ging rückwärts zum Zug und stieg sicher die Stufen der Zugtür hinauf. Sein Blick blieb immer kalt und angewidert auf Jacques gerichtet, der nun eher weinerlich wirkte. „Du bist für mich gestorben. Also verpiss dich in das Loch, aus dem du hergekommen bist.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)