Hoffnungsschimmer von Sakura___Uchiha ================================================================================ Prolog: Schmetterling der Vergangeneit -------------------------------------- Wenn man hoch zum Himmel sah, konnte man keinerlei Veränderungen feststellen. Es schien als sei nie etwas vorgefallen. Als würde der normale Alltag bestehen und seinen gewohnten Gang gehen. Doch das war eine Illusion. Eine Illusion, die zum scheitern verurteilt war. Ließ man seinen Blick jedoch wieder durch die Gegend schweifen, konnte man das gesamte Ausmaß der Zerstörung erkennen. Das Chaos und die Verwüstung hatten die Führung der Welt übernommen. Überall lagen Leichen, die gierig von den Untoten in Beschlag genommen wurden. Die ihre verfaulten Zähne immer wieder tief in das noch recht warme Fleisch der zahlreichen Leichen bohrten, um es anschließend von den Knochen zu reißen. Die Ungeduld war dabei zum greifen nah. Man konnte sie förmlich riechen. Jetzt gab es nur noch die Rangordnung der Tiere, die für uns Menschen eintraf und von unschätzbaren Wert war - Nur der Stärkere überlebt! Und dabei hatte die Apokalypse schon längst begonnen. ~*~ Seit einer gefühlten Ewigkeit stand eine junge Frau auf dem Hügel außerhalb von Atlanta und blickte auf die Stadt herab, die schon vor Wochen gefallen war. Diese Stadt bedeutete ihr nichts, aber sie hatte ihr für kurze Zeit Schutz geboten und dafür war sie mehr als dankbar. So wollte sie ihren Respekt ausdrücken. So ein Verhalten war zwar lächerlich, aber durchaus von ihr gewollt. Das letzte bisschen Anstand, der einem in dieser Welt noch geblieben war, wollte sie somit bewahren und weitergeben. "Kate, wir müssen weiter.", riss sie eine Stimme aus ihrem tranceähnlichen Zustand. Emily kam direkt auf sie zu und blieb neben ihr stehen. Der kalte Wind wehte ihr durchs rötliches Haar und ihre grünen Augen sahen besorgt zu Kaitlyn. Eine Hand legte sie Kaitlyn auf die rechte Schulter und ihr Blick schweifte ebenfalls über die Stadt, die von den Beißern in Beschlag genommen wurde. "Worüber denkst du nur immer so intensiv nach? Ich brauche dich hier, Kate. Ohne dich schaffen wir es nicht.", sagte sie ernst und strich ihr eine lange, blonde Haarsträhne hinters Ohr, gab ihr daraufhin einen hauchfeinen Kuss auf die Stirn und wandte sich von ihr ab. Emily wartete nicht auf eine Antwort, da sie bereits wusste, dass sie keine bekommen würde. Schon vor geraumer Zeit hatte Kaitlyn aufgehört zu sprechen. Der Schock saß noch immer tief und der Schmerz hatte sich in ihr Herz gebrannt. Nur weil sie keinen Mucks von sich gab, hieß das noch lange nicht, dass sie auch schwach war. Ganz im Gegenteil. Bevor sie auf Emily und ihre Leute traf, hatte sie sich ganz allein durch dieses Chaos gekämpft. Wie viele dieser hirnlosen Kreaturen sie bereits erledigt hat, wusste sie nicht mehr. Irgendwann hörte man auf zu zählen. Man nahm es einfach so hin. Als sie Emily folgte, nahm sie ihre Kette in die Hand, die sie immer um den Hals trug, schloss wenig später ihre hellblauen Augen und küsste den Schmetterling aus Silber, der alles für sie war. Auch wenn dieser Anhänger ein Überbleibsel aus der Vergangenheit war, war er dennoch ein Teil von ihr. Als Kaitlyn die Gruppe erreicht hat, brachen sie auch schon auf. Wohin es ging, war für sie nicht von Bedeutung. Sie suchten alle nach einem Ort, der geschützt und sicher war. Natürlich wolllte auch sie solch einen Ort, aber ein paar Dinge musste sie vorher noch erledigen, um endlich Ruhe zu finden. Und finden war dabei das richtige Wort. Sie muss ihn finden. Wen? Ihren Bruder!! ­­­­---------------------------------------------------------------------------------------------- Hallöchen ihr Lieben :)) Sooo, dass war der Prolog. Normal hatte ich vor nur ein One-Shot zu schreiben, aber "zack" fielen mir gleich wieder zehn Sachen gleichzeitig ein, die ich unbedingt mit einbringen muss. *lach* Hoffe, dass euch der Prolog gefallen hat ;) Daryl, Rick und Co. werden natürlich auch noch auftauchen, keine Sorge. ;)) Kate (Katlyn) ist also auf der Suche nach ihrem Bruder, mhh, wer weiß was noch alles geschehen wird ;) Lasst euch überraschen. Liebe Grüße an euch und bis zum nächsten Mal. Kapitel 1: Ein ungutes Gefühl ----------------------------- Als sie ein kleines Dorf erreichten, hielt Emily den Wagen an und Kaitlyn stieg aus. Sie behielt die Umgebung genau im Auge und ließ ihre Hand instinktiv zur Waffe gleiten, die sie an ihrem Gürtel befestigt hatte. Sollten hier Beißer auftauchen, würde sie ihn ohne zu zögern erledigen. Als Kaitlyn die Umgebung für sicher hielt, blieb ihr Blick an Emily hängen, die aus dem Auto gestiegen war und die Umgebung ebenfalls checkte, um auf Nummer sicher zu gehen. Kaitlyn nahm es ihr nicht übel, da sie es auch getan hätte. Vier Augen sahen mehr als zwei. Das war eine Tatsache, die niemand abstreiten konnte. Solch ein Verhalten lernte man mit der Zeit. Was Kaitlyn aber stutzig werden ließ, war, dass Emily heute mit auf Tour ging. Normal ging Kaitlyn allein und Emily kümmerte sich um die Gruppe, die ihr immerzu folgte. Sie fühlte sich für sie verantwortlich und wurde ungefragt zur Anführerin. Viel war von der einst so großen Gruppe nicht mehr übrig geblieben, da sie einige Verluste in kauf nehmen mussten. Manche wurden gebissen, die dann wenig später von ihnen erlöst wurden. Andere waren ausgerastet und wurden eine viel zu große Gefahr und mussten gestoppt werden. Es war nicht einfach das zu tun, doch es musste sein. Einer musste es tun und dafür waren Emily und Kaitlyn da. Sie waren für den Schutz der Gruppe zuständig und mussten dafür alles einsetzen, um ihnen das zu bieten. "Wir teilen uns auf und treffen uns in zwei Stunden wieder hier. Sollte etwas sein, dann schieß. Pass auf dich auf, Kleine.", sagte sie, gab Kaitlyn wieder einen Kuss auf die Stirn und ging. Vor einer Weile hatte sie damit angefangen. Kaitlyn konnte es nicht ausstehen, aber ließ es dennoch zu. Emily wusste, dass sie es nicht sonderlich mag, machte es aber weiterhin. Immer wenn Emily das tat, versetze es ihr einen Stich, der sich immer tiefer in ihr Herz bohrte. Es war kein schlimmer Schmerz, doch er war sehr unangenehm. Und Erinnerungen tauchten wieder auf, die sie einfach nicht losließen. Kaitlyn betrat das erste Haus und musste gleich zwei Beißer erledigen, die auf sie zuliefen. Schnell griff sie nach ihrem Jagdmesser und rammte es dem einen in den Schädel, sofort fiel dieser wie ein nässer Sack zu Boden und rührten sich nicht mehr. Danach kam der andere an der Reihe, der da schon ein ganz anderes Kaliber war. Kaitlyn trat ihm die Beine weg, damit sie an seinem Kopf herankam, denn er war der Inbegriff eines Riesen. Als auch bei ihm ihr Messer in Einsatz gekommen war, trat sie zur Sicherheit noch einmal gegen ihn, damit er nicht mehr auf die Idee kam aufzustehen. Danach durchstöberte sie das gesamte Haus und wurde fündig. Ein paar Konservendosen und Reis. "Jackpot.", dachte sie und griff zu. Nachdem sie ihre Beute in den Rucksack gestopft hatte, sah sie sich noch weiter im Haus um. Als Kaitlyn im Wohnzimmer angekommen war, machte sie dort einige Schränke auf und musste leicht schmunzeln. Ein kleiner Haufen von Schokoriegel kam ihr entgegen geflogen und sie tat sie zu den anderen Dingen, die sie zuvor eingesammelt hatte. Sie musste an die kleine Rebekah denken, die sich darüber mehr freuen wird als über die Konserven. Rebekah war ein kleines Mädchen von ungefähr sechs Jahren, welches Kaitlyn vor ihren Eltern gerettet hat. Ihre Eltern verwandelten sich und wollten gerade über sie herfallen, als sie sie im letzten Moment stoppen konnte. Sie war ein sehr schlaues Mädchen und wusste auch, dass sie keine andere Wahl gehabt hatte. Und seither wich sie ihr nicht von der Seite. Auch wenn Kaitlyn nichts sagte, verstand Rebekah sie auch ohne Worte. Rebekah konnte ihren Blick durchaus deuten und tat auch das was sie verlangte. Selbst wenn Kaitlyn Wache hielt, kam Rebekah zu ihr und kuschelte sich an sie. Sie sagte zwar nichts, aber Kaitlyn wusste ganz genau, dass sie Angst hatte. In Kaitlyns Nähe ebbte diese Angst jedoch ab und sie fühlte sich sicher. Als Kaitlyn einmal von einer Tour erst zwei Tage später zurück kam, da die Beißer ganz in der Nähe waren und sie sie erst einmal ablenken musste, fiel die kleine Rebekah ihr weinend in die Arme. Rebekah wurde mit der Zeit zu ihrer kleinen Tochter und sie würde sie niemals zurück lassen. Als die zwei Stunden um waren, stand Emily bereits am Wagen und schien nicht sehr erfreut zu sein. Ihr grimmiger Gesichtsausdruck sagte mehr als tausend Worte. Ein Blick auf ihren leeren Rucksack bestätigte Kaitlyns Vermutung und Emily war sehr erleichtert, als sie Kaitlyns gefüllten Rucksack sah. Sie hatte Angst gehabt, dass sie mit leeren Händen zurückkehrten. "Das nenn ich mal einen Volltreffer. Gute Arbeit, Kate. Lass uns aufbrechen, es wird bald dunkel. Rebekah wartet sicher schon.", kam es von Emily, die ihren leeren Rucksack auf den Rücksitz warf und sich ans Steuer setzte. Kaitlyn tat es ihr gleich und so machten sie sich auf den Weg ins Camp. Je näher sie dem Camp kamen, umso unruhiger wurde Kaitlyn. Emily bemerkte dies und sah sie besorgt an. "Mach dir keine Gedanken, Kate. Dave und Peter passen gut auf sie auf. Sie sind mittlerweile gute Schützen und wissen was sie zutun haben.", versuchte Emily sie zu beruhigen. Auch wenn Kaitlyn wusste, dass sie es nur gut meinte, konnte sie über ihre Aussage nur genervt seufzen. Allmählich sollte sie endlich mal Vertrauen aufbauen, aber bisher wurde sie nur enttäuscht. Und auch dieses Mal sollte es so sein. Als Emily den Wagen zum Camp lenkte, konnte sie die Schüsse schon von weitem hören. Kaum kam der Wagen zum stehen, sprang Kaitlyn auch schon heraus und sah sich hektisch um. Nirgends konnte sie Rebekah entdecken. Ungefähr zwanzig Beißer waren ins Camp eingedrungen und fielen über die Leute her, aber von Rebekah fehlte jede Spur. Dave und Peter trafen nur selten einen Beißer. Von wegen gute Schützen. Kaitlyn hielt in ihrer Bewegung inne als sie den Schrei eines Kindes vernahm. Wie in Zeitlupe ruckte ihr Kopf zur Seite und erblickte Rebekah, die lauthals ihren Namen schrie und von fünf Beißern verfolgt wurde. Nur ganz dumpf nahm Kaitlyn noch wahr, dass sich ihre Lippen öffneten und sie nach langer Zeit anfing zu schreien. "Lauf, Rebekah. Lauf zu mir, ich werde mich um diese Ratten kümmern.", zischte sie, packte Rebekah am Handgelenk und zerrte sie zu Emily, die Kaitlyn erschrocken ansah. Erst jetzt realisierte sie, dass sie nach langer Zeit wieder gesprochen hatte. Doch das war nun nicht wichtig, denn sie musste die Beißer erledigen, die immer näher kamen. Emily hatte Rebekah hinter sich gezogen, sodass Kaitlyn freie Bahn hatte. Kaitlyn betätigte den Abzug und traf ihr Ziel. Einer nach dem anderen fiel zu Boden. Als sich die Situation wieder beruhigt hatte, waren nur noch Dave, Peter, Emily, Rebekah und Kaitlyn übrig. Niemand sonst hatte überlebt. Dave und Peter kamen auf sie zu und wirkten etwas benommen. Als sie vor Kaitlyn stoppten, konnte sie ihren Zorn nur schwer unterdrücken. Grob packte sie die beiden Männer an den Kragen und warf sie auf das feuchte Gras. Dabei interessierte es sie auch gar nicht, dass sie selbst erst fünfundzwanzig war und sie um einiges älter. "Ey, was soll das Schätzchen?", kam es von Peter, der sich der Gefahr wohl nicht ganz bewusste war. Dave hingegen schien es jedoch zu bemerken und blieb lieber still. Besser war das. "Du fragst mich was das soll? Habt ihr sie nicht mehr alle? Wie könnt ihr es wagen und euch die Birne zulaufen lassen? Unsere Leute sind tot, hört ihr? Das habt ihr verbockt und dafür sollte ich euch töten.", schrie sie und entsicherte ihre Waffe. Bevor sie auch nur etwas tun konnte, griff Emily nach Kaitlyns Waffe und nahm sie ihr ab. Rebekah nutze die Gelegenheit, lief auf Kaitlyn zu und drückte ihr Gesicht in ihrem Rücken und hielt sich die Ohren zu. Wenig später folgten zwei Schüsse und Peter und Dave fielen leblos zur Seite. Sie wurden für sie zu einer Gefahr, die nicht mehr tragbar war. Hätte Emily nicht so gehandelt, hätte Kaitlyn es getan. Kaitlyn nahm Rebekah auf den Arm und schritt wortlos auf den Wagen zu. Kurz darauf folgte ihnen Emily, die noch einmal über das zerstörte Camp sah und wehleidig die Augen schloss. Kaitlyn verstand sie, denn sie hatte alles aufgebaut mit ihrer Hilfe. Nachdem sie schon eine halbe Stunde unterwegs waren, war Rebekah erschöpft auf Kaitlyns Schoß eingeschlafen. Zärtlich strich sie ihr durchs braun, gelockte Haar und drückte sie noch etwas fester an sich. Ihr verschollener Bruder war im Moment völlig vergessen, denn sie musste sich erst einmal von dem Schrecken erholen. Nach langer Zeit fing Emily an zu sprechen. "Magst du es mir nun erzählen, Kate?", durchbrach sie die Stille, rechnete aber nicht mehr mit einer Antwort. Emily kannte Kaitlyns Geschichte nicht, da sie ihr nur ihren Namen verraten hatte als sie sich damals begegnet sind. Ein frustrierter Seufzer entfloh ihr und sie begann dann doch zu sprechen. "Als dieses ganze Chaos angefangen hat, war ich auf den Weg zu meinen Bruder. Ich hatte schlechte Nachrichten bekommen und musste so schnell es ging zu ihm. Dann brach Panik aus und ich wurde immer weiter weggetrieben. Als ich endlich bei ihm angekommen war, war niemand mehr da. Überall rannten die Beißer umher und überfielen die Menschen. Ich konnte nur noch die Flucht ergreifen und mein Heimatort verlassen. Unterwegs traf ich auf Überlebende, die wie ich auf der Flucht waren und wir freundeten uns an, aber auch sie wurden mir genommen. Wenig später lernte ich Patrick kennen, der der Anführer eines kleinen Camps war. Am Anfang schien alles gut zu laufen, aber er veränderte sich. Für mich war er nur ein Freund, doch er wollte mehr. Er duldete kein nein und wollte mich mit Gewalt nehmen, aber ich konnte ihm im letzten Moment entkommen. Er suchte nach mir und fand mich. Mir blieb keine andere Wahl als ihn zu töten, sonst hätte er mich weiter verprügelt und wohlmöglich später vergewaltigt. Danach war ich auf mich allein gestellt und bin nur selten einen Menschen begegnet, da ich ihnen aus dem Weg ging, bis ich dich getroffen habe.", endete sie und blickte auf dem Fenster. "Das ist verständlich. Ich werde dich nicht hintergehen, Kate. Du kannst mir vertrauen.", sagte sie und musste abrupt abbremsen, da der Highway komplett überfüllt war. Fassungslos besahen sie sich die ganzen Autos, die wie in einem Stau hintereinander standen. "Oh, so viele Autos.", kam es ganz verschlafen von Rebekah, die sich die Augen rieb. "Das ist eine Goldgrube. Hier finden wir ganz bestimmt Sprit und andere Dinge.", sagte Emily und ihre grünen Augen funkelten vor Glück. "Von wegen Goldgrube. Das ist ein verdammtes Schlachtfeld.", kam es Kaitlyn sarkastisch über die Lippen. Emily verdrehte nur die Augen und stieg aus. "Sei nicht so bissig. Wenn du ab jetzt so negativ eingestellt bist, ist es mir fast schon lieber du schweigst wieder.", knurrte sie genervt und durchsuchte den ersten Kofferraum von einem Geländewagen. Kaitlyn konnte darüber nur mit den Kopf schütteln. Auch Rebekah wollte sich an der Suche beteiligen, blieb aber dennoch lieber in Kaitlyns Nähe. Als Kaitlyn in einem Kofferraum ein paar Kindersachen fand, rief sie Rebekah zu sich. Sofort war sie zur Stelle und Kaitlyn half ihr beim umziehen. Das sie neue Kleidung bekam, war bitternötig gewesen. Ihre alte Kleidung war zerschlissen und dreckig gewesen. Ihr dreckiges Gesicht wischte Kaitlyn mit einem Lappen ab, den sie zuvor etwas befeuchtet hat. "Möchtest du etwas trinken?", fragte sie, da die Kleine angefangen hat am Lappen zu nuckeln. Ein schüchternes "Ja." war zu vernehmen und sie reichte ihr die Trinkflasche, die Kaitlyn an ihrem Gürtel festgebunden hatte. Gierig nahm sie ein paar Züge vom kühlen Nass und ihr Gesicht bekam wieder eine gesündere Hautfarbe. Als Rebekah ihr die Trinkflasche wieder zurückgab, umarmte sie sie ganz fest und gab ihr einen Kuss auf den Mund. "Danke, Mami.", sagte sie überglücklich und Kaitlyns Herz schien still zu stehen. -------------------------------------------------------------------------------- Hallo ihr Lieben :)) Sooo, dass war Kapitel eins ;) Keine Sorge, ich habe Rick, Daryl und Co. nicht vergessen. Sie werden noch vorkommen, ganz bestimmt. ;)) Ich hoffe sehr, dass euch das Kapitel gefallen hat. Kate ist schon hart in nehmen, aber sie kann auch sehr gut austeilen. Man sollte sie niemals unterschätzen. :)) Schöne Grüße an euch. Bis demnächst ihr Lieben. ;))) Kapitel 2: Grün ist die Hoffnung -------------------------------- Gedankenverloren sah Kaitlyn Rebekah nach, die sich von ihr abgewandt hatte und zu Emily lief. Emily hielt ihr gerade ein kleines Stofftier vor die Nase, welches sie neugierig ansah, aber nicht annehmen wollte. Egal wie oft Emily es ihr auch schmackhaft machen wollte, es brachte nichts. Sie wollte es nicht. Kinder hatten schon immer ihren eigenen Kopf. Kaitlyn war froh, dass sich das wohl nie ändern würde. Rebekahs Worte hatten sie tief berührt, dass konnte sie nicht abstreiten, doch sie konnte darüber nicht länger nachdenken, da sie im Moment ganz andere Probleme hatten. Eine kleine, eher unscheinbare Bewegung riss sie aus ihre Gedanken und ihr Kopf ruckte zur Seite. Kaitlyn konnte zwei Beißer entdecken, die sich ihnen näherten. Der Mann hatte kein Fuß mehr und schwankte ungemein, da er sich immer wieder auf seinem Stumpf abstützen musste. Der andere Beißer war ein junges Mädchen, welches noch immer ihre Cheerleaderuniform trug. Die würde sie ganz schnell erledigen. Schnell griff sie nach ihrem Messer, doch hielt sie in meiner Bewegung inne, als sie hinter den zwei Beißern eine ganze Herde von diesen Mistviechern entdecken konnte. Wütend biss sie die Zähne zusammen, nahm kurz darauf die Beine in die Hand und rannte auf Emily und Rebekah zu, die noch immer über das Stofftier diskutierten. Schnell griff sie nach Rebekahs Hand und zog sie zu einem Lieferwagen, der fast einem LKW glich. Emily zischte sie ein "Beißer" zu und sie verstand sofort. Das Stofftier war vergessen und fiel lautlos zu Boden. Als Kaitlyn auf dem Lieferwagen war, hob Emily ihr Rebekah entgegen und Kaitlyn zog sie zu sich. Emily reichte sie ebenfalls eine helfende Hand und sie legten sich flach auf das Dach des Wagens. Rebekah hatte angefangen zu weinen und Kaitlyn drückte sie näher an sich, um sie wenigstens etwas zu beruhigen. Ein Schluchzer entfloh ihr aber trotzdem, den Kaitlyn gerade noch rechtzeitig mit einer Hand dämpfen konnte. Ein paar Beißer hatten es aber dennoch gehört und reckten neugierig ihren Kopf in ihre Richtung, ließen aber schnell wieder von ihnen ab, da sie keine weiteren Geräusche mehr hörten. Aus dem Augenwinkel sah sie Emily schlucken und ihr Blick schweifte schließlich zu Kaitlyn. Kaitlyn konnte ihre Angst spüren und ihr ging es da nicht anders. Sie hatten schon einige Herden gesehen, doch war das mit dem hier nun wirklich nicht zu vergleichen. Grob geschätzt waren das sicher zweihundert Beißer, die sich ihren Weg über den Highway bahnten. Nachdem die Herde außer Sichtweite war, stieg Kaitlyn vom Lieferwagen und sah sich um. "Halt du weiter Ausschau nach diesen Pestbeulen, ich werde mich um den Sprit kümmern.", sagte sie entschlossen. Rebekah wollte ebenfalls vom Lieferwagen klettern, doch Emily hielt sie davon ab, worüber Kaitlyn sehr froh war. "Du bleibst schön hier bei mir. Lass Kate das machen, sie weiß was sie tut.", sprach sie ruhig auf sie ein, doch Rebekah wollte das nicht hören und befreite sich aus ihrer Umarmung. Als sie wieder vom Wagen klettern wollte, hielt Kaitlyn sie ab, da sie den hilflosen Blick von Emily durchaus bemerkt hat. "Es reicht, Rebekah, bleib bei Emily und verhalt dich ruhig. Das hier ist kein verdammter Campingausflug." zischte Kaitlyn ungehalten und verschwand hinter ein paar Pkws, die sie zuvor schon durchsucht hatten. Weiter hinten hatte sie sicher mehr Erfolg etwas brauchbares zu finden. Sie brauchten unbedingt Sprit, um den Highway wieder zu verlassen. Sie mussten einen Ort finden an dem sie sicher waren und sich ausruhen konnten, wenn auch nur für kurze Zeit. Rebekah war noch klein und benötigte dringend mehr Schlaf. Kaitlyn wollte die Kleine wirklich nicht so anschnauzen, aber sie musste begreifen, dass es nun einmal nicht anders ging. Ihr Leben war ihr mehr Wert als alles andere. Als Kaitlyn einen leeren Benzinkanister aufheben wollte, fand ihre Halskette einen Weg nach draußen. Unter ihrem Hemd hatte sie sich mühsam vorgekämpft und funkelte nun in der Mittagssonne. Ein Beißer hätte sie ihr damals fast vom Hals gerissen, da sie am Anfang noch etwas Hemmungen hatte und nicht wusste was sie tun sollte. Erst als so ein Drecksvieh ihre Nachbarin in Stücke gerissen hatte, spürte sie die Wut in sich aufkommen und schlug auf das Ding ein bis es sich nicht mehr gerührt hat. Mit der rechten Hand umfasste sie ihre Halskette, die sie schon so lange begleitet und ihr ein warmes, schönes Gefühl schenkte. Eine hübsche Frau stand am Küchenfenster und blickte besorgt in den Garten. Ihr Ehemann gesellte sich zu der Frau und warf auch ein Blick nach draußen und musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Seine Frau fand das gar nicht so lustig und kniff ihn in den Arm. "Aua, was sollte das denn?", fragte er und rieb sich die schmerzende Stelle. "Wie kannst du nur lachen, wenn da draußen unsere Tochter sitzt und weint, Andrew.", kam es empört von ihr. "Sie wird sich schon wieder beruhigen, Mary.", sagte er ruhig, gab darauf seiner Frau einen Kuss, schnappte sich etwas vom Küchentisch und verließ das Haus. Langsam schritt Andrew auf das kleine, blonde Mädchen zu, welches auf ihrer Schaukel saß und immer in einer Richtung sah. Als sie Andrew bemerkte, sprang sie von der Schaukel runter und sah mit verweinten Augen zu ihm auf, da er sehr viel größer war als sie. "Warum weinst du denn mein Schatz? Es gibt doch gar keinen Grund dafür, Kaitlyn.", sprach er ruhig und kniete sie vor ihr nieder, damit sie auf Augenhöhe waren. Kaityln schwieg hartnäckig und faltete nervös ihre Hände ineinander. Ein lautloses Seufzen entkam Andrew als er sie in den Arm nahm, wenig später wieder von sich schob und aufstand. "Ich werde dir nun ein kleines Geheimnis verraten.", sprach er geheimnisvoll und ruckartig blickte sie ihm in die Augen. Oh, jetzt hatte er sie. "Was denn, Daddy?", fragte sie neugierig. Für einen kleinen Moment hatte sie ihren Kummer vergessen, aber so lang ihr Vater schwieg, umso schlimmer wurde er wieder. Als sie fast wieder angefangen hätte zu weinen, sprach er auch schon weiter. "Ich sollte dir von deinem Bruder etwas aufs Bett legen und....", weiter kam er nicht, denn seine kleine Tochter war in einem Affenzahn an ihm vorbeigerauscht und im Haus verschwunden. Kopfschüttelnd, aber dennoch lächelnd setzte er sich den Hut auf und ging auf seinen Kollegen zu, der gerade angekommen war. Kurz begrüßten sie sich und er stieg ein und sie fuhren davon. Kaitlyn war in ihrem Zimmer angekommen und sah sich hektisch um. Als ihr Blick an einem kleinen Päckchen hängen blieb, dass auf ihrem Bett lag, wurde sie ganz nervös. Schnell griff sie danach und fing an es langsam auszupacken. Eine samtige Schachtel kam zum Vorschein und sie öffnete sie ganz vorsichtig. Ihre Augen begannen zu strahlen als sie die wunderschöne Kette sah. Sie war ganz aus Silber, sowie die beiden Schmetterlingsanhänger, die an der Kette befestigt waren. Ein Zettel lag dabei und sie fing an zu lesen. Hallo meine Kleine. Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich an deinem großen Tag nicht dabei sein kann, aber ich werde es ganz bestimmt wieder gut machen. Ich verspreche es. Alles liebe zum Geburtstag mein kleiner Schmetterling. Vergiss niemals, dass ich dich sehr lieb hab. Dein großer Bruder Gerührt stand Kaitlyn in ihrem Kinderzimmer und drückte ihre Kette und den Brief ganz fest an sich. "Ich habe dich auch lieb, Rick." Es war eine wunderschöne Erinnerung, die sie niemals vergessen würde. Rick war immer für sie da gewesen und sie auch für ihn. Als der ganze Scheiß angefangen hat und sie bei ihrem Bruder angekommen war, waren Lori, Carl und Rick nicht mehr anzutreffen. Es hatte ihr buchstäblich den Boden unter den Füßen weggerissen. Als sie das Haus von Rick wieder verlassen wollte, entdeckte sie etwas an der Haustür. Farbe klebte an der Haustür und ein Lächeln hatte sich auf ihre Gesichtszüge geschlichen. Es war eine Art Code, den Rick erfunden hatte. Es gab drei verschiedene Farben. Grün, blau und rot. Diese Farben hatten verschiedene Bedeutungen. Die Farbe an der Tür war grün und vor Freude begann sie zu weinen. Grün bedeutete Hoffnung und die Hoffnung würde sie nun nicht mehr verlieren. Denn das Grün an der Tür hieß für sie soviel wie ´Finde mich´. -------------------------------------------------------------------------------------- Sooo, dass war das nächste Kapitel :)) Rick ist also der große Bruder von Kaitlyn, wenn das mal keine Überraschung war. Im Grunde hatte ich es auch etwas angedeutet, worauf man hätte schließen können, dass sie Geschwister sind. In meiner Geschichte sind Rick und Co. noch immer im Gefängnis und Hershel lebt, sowie auch Merle. Andrea ist tot. Unsere coole Samurai ist auch mit von der Partie und steht unter dem Befehl von Rick. Bis demnächst meine Lieben. Liebe Grüße ^^ Kapitel 3: Ein Schock fürs Leben -------------------------------- Wie jeden Tag patrouillierte Rick direkt am Gefängniszaun, um so eine Schwachstelle ausfindig zu machen. Bislang hatte er jedoch keinen Erfolg gehabt, daher ging er lieber auf Nummer sicher und tigerte immer wieder am Zaun entlang. Wenn es eine Schwachstelle geben würde, wäre sie ihm schon längst aufgefallen. Körperlich ging es ihm mittlerweile wieder besser, doch sein Herz musste einiges einstecken. Vor sechs Monaten war seine Frau bei der Geburt von Judith gestorben und er hatte nicht die Möglichkeit gehabt ihr zu helfen. Alle Vorkommnisse waren nun nicht mehr von Bedeutung. Sie waren nur noch ein Teil seiner Erinnerungen, die auch irgendwann in Vergessenheit geraten. Nach einer Weile stoppte er seinen Rundgang und kümmerte sich anschließend um die Schweine, die eines Tages auch aus dieser Welt schreiten würden. Entweder landeten sie auf dem Teller, oder sie würden als Beißerfutter enden. Welche Variante davon besser war, wusste er nicht. Vielleicht aber doch lieber die der Menschen, da sie um einiges humaner war, oder hatte der Mensch sich mittlerweile so stark verändert, dass er auch als Bestie durchgehen konnte? Das war nur eine der Fragen, die er sich immerzu stellte. Schnell verwarf er diesen Gedanken wieder. Wenn er weiter darüber nachdenken würde, wäre er in einer Woche noch zu keinem Ergebnis gekommen. Als er aus dem provisorischen Schweinestall trat, begrüßte er Daryl mit einer kleinen Handbewegung, der auf dem Wachturm stand und dies mit einem Nicken zur Kenntnis nahm. Daryl Dixon war noch nie sehr gesprächig gewesen. Er meldet sich auch erst dann zu Wort, wenn es nötig war. Rick störte dies eher weniger, da Daryl eine sehr große Hilfe war. Daryl half ihm dabei die Gruppe am leben zu erhalten. Gedankenverloren und mit geschlossenen Augen stand Rick auf dem kleinen Feld und genoss die Sonne, die erbarmungslos auf seine Haut niederbrannte. Als er seine Augen wieder öffnete, brauchte er einen Moment, um eine klare Sicht zu bekommen. Die Helligkeit trübte seine Sehkraft und er legte zum Schutz seine Hand über die Augen, damit er wieder die Ferne betrachten konnte. Doch was er zu sehen bekam, entriss ihn buchstäblich den Boden unter den Füßen. Rick fing an zu schwanken, konnte sich aber im letzten Moment noch mit der Hand abfangen, damit er sich nicht ernsthaft verletzte. Fassungslos sah er auf die Person, die hinter dem Zaun stand und nach seinem Fleisch gierte. Wie in Trance lief er los, immer darauf bedacht den Beißer nicht aus den Augen zu lassen. Rick bemerkte nicht, dass Daryl seine Armbrust gezogen hatte und ihm folgte. Auch nahm er nicht wahr, dass er keine Waffe bei sich trug, womit er sich hätte verteidigen können. Daryl wurde schneller, da Rick den Zaun zwar öffnete, ihn aber nicht wieder schloss. Als Rick das Haupttor erreicht hatte, kam der Beißer direkt auf ihn zu und krallte sich in sein Hemd, doch Rick machte keine Anstalten sich zu wehren. Daryls Armbrust kam zum Einsatz und der Beißer fiel direkt auf Rick in die geschützte Zone, da der Beißer ihn noch immer nicht losgelassen hatte. Daryl griff nach dem Drecksvieh und befreite Rick von dem stinkenden Ballast. Der Jäger war wütend und packte den ehemaligen Sherif am Kragen, sodass er nicht die Möglichkeit hatte zu entkommen. "Hast du sie noch alle? Was war denn das für eine beschissene Show?", zischte Daryl ungehalten. "Wa..", das Wort blieb Daryl im Halse stecken, als Rick sich aus seinem festen Griff befreite und auf den leblosen Beißer zu kroch. Mittlerweile hatte Daryl das Haupttor wieder geschlossen und blickte irritiert auf Rick, der den Beißer zu sich auf den Schoß gezogen hatte und anfing mit dem verfaulten Ding hin und her zu wippen. Würde Daryl es nicht mit eigenen Augen sehen, würde er es für einen schlechten Witz halten. "Komm schon, was soll denn das, Rick?", kam es hilflos von Daryl, der seinen Freund von dem Ding lösen wollte, doch Rick schien etwas dagegen zu haben und drückte den Jäger von sich. "Lass es.", zischte Rick, und Daryl stoppte bei seinem nächsten Versuch. Aus dem Augenwinkel sah Daryl wie sich die Gruppe näherte, da die kleine Auseinandersetzung wohl nicht gerade leise verlaufen war. Durch den Lärm wurden weitere Beißer angelockt, dass sich Glenn, Maggie und Carol darum kümmerten. Carl war zuerst bei seinem Vater angekommen und auch er schien für einen Moment ziemlich verwirrt und vor allem angespannt zu sein. Er war es auch, der sich zu seinem Vater am Boden kniete und zuerst das Wort ergriff. Im Hintergrund hörte er Judith weinen, die bei Beth im Arm lag. "Dad.", fing er leise an, doch er wurde von seinem Vater nicht wahrgenommen. Immer wieder versuchte er seinen Vater auf sich aufmerksam zu machen, was ihm nicht so recht gelingen wollte. Carl ballte seine Hände zu Fäuste und biss sich hilflos auf die Unterlippe, dass er bald Blut schmeckte. "DAD.", schrie er nun, wodurch nicht nur Rick erschrocken zusammenzuckte. Nur schwerfällig nahm Rick seinen Blick von dem weiblichen Beißer und sah seinem Sohn in die Augen, der einen ernsten Ausdruck angenommen hatte. "Das ist sie nicht, Dad.", sagte Carl. Carl hatte zwar sehr leise gesprochen, aber seine Worte waren nicht zu überhören gewesen. Rick schien die Worte seines Sohnes nicht ganz zu verstehen, da er ihn mit großen Augen ansah. Noch einmal ergriff Carl das Wort, bevor er sich abwandte und wenig später im Zellenblock verschwunden war. Zurück ließ er die gesamte Gruppe, die ihm neugierig nachsah. "Schau sie dir doch etwas genauer an. Sie haben zwar fast die selbe Figur und auch die Haare ähneln sich etwas, aber das ist sie nicht, Dad." ~*~ Nachdem Carl im Zellenblock verschwunden war, realisierte er erst die Worte seines Sohnes. Rick wusste genau, dass er beobachtet wurde. Es interessierte ihn jedoch nicht. Hershel, Glenn und Daryl waren drauf und dran zu ihm zu gehen, doch er stoppte sie mit nur einer einzigen Handbewegung. Als er sich den Beißer etwas genauer angesehen hatte, fiel er erschöpft auf den Rücken und ließ seinen Tränen freien Lauf. Einen Arm hatte er mittlerweile über seine Augen gelegt, um sich so vor dem Sonnenlicht zu schützen. Er war so glücklich, dass es nicht Kaitlyn war. Die Gruppe bemerkte recht schnell, dass sie heute bei Rick nicht mehr weiterkommen würden, daher ließen sie ihn zufrieden. Rick brauchte jetzt Ruhe, vor allem Zeit. Wenn er das Bedürfnis hatte zu reden, würde er schon von allein auf sie zukommen. Seine Leute waren mittlerweile auch wieder verschwunden und jeder ging seiner Arbeit nach, die er am besten konnte. Auch nach drei Stunden war Rick noch immer verwirrt. Er hatte sich erschöpft an der Betonwand gelehnt und war anschließend an ihr hinabgeglitten. Erst jetzt bemerkte er den Schmerz, der sich durch seine Glieder schlich. Er sah auf seine Hände, die mit Blut und Dreck bedeckt waren. Er rieb sie aneinander, sodass die dunkle Schicht von seinen Händen bröselte. Ihm war es auch völlig egal, dass die dunkle Masse auf seiner Jeans landete. In der heutigen Zeit zählten andere Prioritäten, die es früher nie gegeben hätte. Langsam verabschiedete sich der Tag und machte Platz für die Nacht. Schritte ließen ihn aufhorchen und sein Kopf schoss in die Richtung aus der er die Schritte vermutete. Daryl kam direkt auf ihn zu, blieb für einen Moment stehen und ließ sich anschließend neben Rick auf den Boden gleiten. Eine Stille kehrte ein, die alles andere als unangenehm war. Ohne darüber nachzudenken, begann Rick schließlich sein Herz zu öffnen. "Dieser Beißer sah ihr so ähnlich, dass ich nicht mehr klar denken konnte. Es tut mir leid, dass ich euch alle in Gefahr gebracht habe, Daryl.", sprach er leise. Daryl ließ seinen Blick zu Rick schweifen und schwieg für einen kurzen Moment, bevor er nach einer Kippe griff und diese anzündete. Mit Genuss inhalierte er den Rauch, den er nach ein paar Sekunden wieder aus seiner Lunge stieß. "Ich fand nicht, dass sie Lori ähnelte.", kam es ruhig von Daryl, der jedoch ahnte, dass es nichts mit Lori zutun hatte. Er wollte Rick nicht bedrängen und schon gar nicht ausfragen. "Nein, da hast du recht. Sie sehen sich wirklich gar nicht ähnlich.", sagte Rick, der sich ein Lächeln nicht verkneifen konnte. Fragend sah Daryl zu Rick, der nun unbeirrt weitersprach. "Am Anfang war Lori so eifersüchtig gewesen, dass ich schon Angst hatte sie würde mich verlassen. Lori hat mir immer vorgeworfen, dass ich Kaitlyn mehr lieben würde als sie.", sprach er munter drauf los. Diese Erinnerung schien ihn durchaus zu amüsieren. "Wer ist Kaityln?", fragte Daryl durchaus interessiert. Ricks Lachen verstummte augenblicklich und seine Selenspiegel wurden trüb, beinahe leblos. Mit einer Hand griff er gezielt in seiner Hosentasche und zog etwas hervor. Ein kleiner Schmetterlingsanhänger aus Silber lag nun auf seiner Hand und funkelte trotz der Dunkelheit im hellen Licht des Mondes. "Meine kleine Schwester.", sagte Rick leise, da seine Stimme zu brechen begann. Die Stille die darauf folgte, war dafür umso erdrückender, dass es Daryl nicht mehr aushielt. "Ist sie tot?", fragte er angespannt. "Ich weiß es nicht.", kam prompt die Antwort. "Warum sitzt du dann so betrübt hier rum? Vielleicht ist sie auf der Suche nach dir und Carl. Früher oder später werden wir Merle und Kaitlyn schon wiedersehen, da bin ich mir ganz sicher." Daryl war voller Elan aufgesprungen, sodass Rick für einen Augenblick mehr als überrascht war. Ein Grinsen zierte nun Ricks Gesicht und mühsam erhob er sich vom Boden. Er musste leider feststellen, dass der Boden nicht gerade bequem war. "Sei mal nicht so optimistisch mein Freund.", kam es von Rick, der dem Jäger eine Hand auf die Schulter legte. Fragend blickte er zu Rick, der ihn durchaus amüsiert zu mustern schien. "Warum?", fragte Daryl irritiert. "Weil du genau in das Beuteschema meiner Schwester passt.", sagte Rick gelassen, und ließ einen verblüfften Jäger zurück, der nun gar nichts mehr verstand und völlig sprachlos war. ------------------------------------------------------------------------------ Hallo ihr Lieben :) Sooo, dass war das nächste Kapitel ;)) Ich hoffe, dass es euch gefallen hat. In dem nächsten Chapter werden auch Erinnerungen aus Ricks Sicht vorkommen, da die beiden Geschwister ein enges Band verbindet. Loris Eifersucht ist demnach auch verständlich, da Rick seine Schwester sehr liebt. Das er seine Frau liebt, stelle ich gar nicht in Frage, aber Kaitlyn ist seine kleine Schwester, die als Kind schon einiges durchmachen musste. In dem nächsten Kapitel werde ich näher darauf eingehen. Und man wird auch erfahren, wieso Rick zur Polizei ging. Bis demnächst ihr Lieben :)) Kapitel 4: Atemlos ------------------ Wie ein Tiger schlich sich Kaitlyn an einem Autowrack vorbei, ohne den Blick von dem Beißer zu nehmen, der sich am Boden fortbewegte. Seine Beine waren bis auf die Knocken abgefressen, sodass er nur noch kriechen konnte. Durch das ständige Kriechen, brachen seine Finger immer mehr ab und hinterließen eine leichte, blutige Spur. Kaitlyn fackelte nicht lange und setzte schließlich zum Gnadenstoß an, um ihn endlich von seiner Qual zu erlösen. Wie ein nasser Sack fiel der Beißer in sich zusammen und blieb regungslos am Boden liegen. Für einen Augenblick, wenn er auch nur kurz war, glaubte sie Erleichterung in seinen Augen gesehen zu haben. Sie war sich sicher, dass es nur Einbildung war, dennoch verschaffte es ihr eine innere Ruhe. Diese Kreaturen waren einst Menschen gewesen, denn das sollte man nie vergessen. Wenn ein Mensch starb, egal auf welcher Art und Weise, kam dieser wieder zurück. Es war grausam und unmenschlich. Menschen sollten so etwas nicht durchmachen müssen. Sie sollten nicht gegen Leichen kämpfen, die schon lange nicht mehr existierten. Es blieb einem nicht einmal mehr die Möglichkeit zu trauern. Selbst das wurde einem genommen, da man immer kämpfen musste. Man musste immer stark und vor allem vorsichtig sein. In der heutigen Zeit war jeder Moment der Ruhe kostbar, egal wie kurz er auch war. Nachdem Kaitlyn den Beißer erlöst hatte, machte sie sich wieder auf den Rückweg. Sie hatte etwas Sprit gefunden, aber nicht ausreichend, um die nächste Stadt zu erreichen. Ein Blick in den Himmel verriet ihr, dass die Sonne bald untergehen würde. Sie musste sich beeilen, um alles für die Nacht vorzubereiten. Bald musste doch mal ein Ort auftauchen, der sicher war und ihnen Schutz versprach. Wenn sie dieses Tempo beibehalten, würde Rebekah nicht mehr lange durchhalten und zusammenbrechen. Für ihr Alter war sie durchaus taff und stark, aber mit einem Beißer würde sie es niemals aufnehmen können. Rebekah war noch viel zu klein und sollte mit den Beißer nicht in Berührung kommen. So etwas war nichts für ein kleines Kind, welches lieber draußen im Sand spielte und sich mit Freunden traf. Diese Zeiten waren jedoch vorbei. Nur noch Angst und Schrecken beherrschte diese Welt. Immer darauf bedacht, dass kein Beißer zwischen den Autowracks auftauchte, ging Kaitlyn in gebückter Haltung voran, stoppte aber, als sie ein leises Wimmern vernahm. Dieses Geräusch kannte sie gut genug, um es einer Person zuzuordnen. Rebekah weinte. Aber warum weinte sie? Als Kaitlyn hinter einem Auto hervortreten wollte, sprang sie schnell wieder zurück und ging in Deckung. Aus dem Augenwinkel konnte sie Emily sehen, die stocksteif dasaß und sich kein bisschen regte. Rebekah weinte hemmungslos und klammerte sich hilflos an Emily, die einen Arm um sie geschlungen hatte. Kaitlyn kroch um das Auto herum und besah sich die Situation etwas genauer. Aus dieser Perspektive konnte sie eine weitere Person ausmachen, die sich an einem gegenüberliegenden Wagen lehnte und seine Waffe direkt auf Rebekah und Emily richtete. So konnte sie auch erkennen, dass es sich hierbei um einen Mann handelte, der alles andere als schwach aussah. Er war sehr groß, hatte breite Schultern und eine Art Gestell an seiner Hand. Sein Maschinengewehr hatte er fest im Griff und schien sich sehr überlegen vorzukommen. "Wie wäre es mit uns, Zuckermäuschen?", sprach er an Emily gewandt, die ihm aber keine Antwort gab. "Die Kleine können wir in einem der Wagen stecken, damit wir ungestört sind. Es sind ja genügend da.", säuselte er auch schon weiter, sodass einem fast die Galle hochkam. Rebekah fing dadurch nur noch mehr an zu weinen und ihm schien das gar nicht zu gefallen. "Hör auf zu heulen, oder es gibt was auf die Backen.", zischte er genervt, doch Rebekah weinte dadurch nur noch mehr. Wütend sprang er schließlich auf und bevor er auch nur etwas anstellen konnte, erschien Kaitlyn hinter ihm und schlug ihm einmal kräftig gegen den Schädel, worauf der Kerl bewusstlos zusammenbrach. "Hier bekommt niemand etwas auf die Backen, Arschloch.", sprach sie emotionslos und steckte ihren Revolver wieder weg. "Geht es euch gut?", fragte sie besorgt. "Ja, es ist zum Glück nichts passiert. Der Typ hat uns überrascht, aber er hat uns nichts getan.", sagte Emily, die noch etwas durch den Wind war. Rebekah hatte sich aus Emilys Griff befreit und rannte auf Kaitlyn zu, die sie sofort in den Arm nahm. "Hab keine Angst, ich bin ja da.", sprach sie ruhig auf Rebekah ein, die erneut anfing zu weinen. Liebevoll strich sie der Kleinen über den Kopf. "Hör mir gut zu, Rebekah.", kam es leise von Kaitlyn. Als sie bemerkte, dass sie Rebekahs volle Aufmerksamkeit hatte, kniete sie sich zu ihr hinab, damit sie mit ihr auf Augenhöhe war. "Diese Welt ist schon lange nicht mehr so wie sie einmal war. Wenn wir andere Menschen treffen, dürfen wir ihnen nicht sofort vertrauen. Wir müssen sie besser kennenlernen, damit wir sie richtig einschätzen können. Sie können für uns eine Gefahr darstellen, da sie auch Angst haben. Wenn Menschen Angst haben, würden sie viele Dinge tun, die durchaus böse sein können. Verstehst du das, Rebekah?" "Ja." antwortete sie leise, bestätigte dies noch mit einem kräftigen Kopfnicken, welches von Kaityln mit einem Lächeln zur Kenntnis genommen wurde. "Das ist gut.", sagte Kaitlyn zufrieden, und wischte dem Mädchen die Tränen weg. Als Kaitlyn wieder aufrecht stand, kam Emily auf sie zu und sah sie fragend an. "Und was ist mit dem da?", fragte sie und deutete auf den Mann, der langsam wieder zu sich kam. "Dem werde ich nun mal ein paar Fragen stellen.", zischte Kaitlyn und richtete ihre Waffe auf den Mann, der sich amüsiert zu ihr umgedreht hatte und schließlich zu sprechen begann. "Wenn du mit mir alleine sein möchtest, hättest du doch nur etwas sagen müssen, Goldlöckchen." Und Kaitlyn ahnte bereits, dass diese Unterhaltung alles andere als einfach werden würde. ~*~ Rick, Daryl und Michonne waren vor einer Stunde zu einer Tour aufgebrochen und noch immer auf den Straßen unterwegs. Hin und wieder tauchten einzelne Beißer auf, die man aber ignorieren konnte. Nur ein paar Beißer stellten für sie keine Bedrohung dar, daher konnte man es dabei belassen und weiterfahren. Wenn sie jedoch in einer größeren Gruppe unterwegs waren, sah das dann doch etwas anders aus. "Geht es dir wieder besser?", unterbrach Michonne die Stille zwischen ihnen, die nicht unangenehm war. "Ja, es geht wieder.", sagte Rick, der auf der Rückbank saß. Normal lenkte Rick den Wagen, aber Daryl fand es für besser wenn er selber fahren würde, womit der ehemalige Sheriff einverstanden war und sich dem fügte. "Ich denke, dass ich auch dir eine Erklärung schuldig bin, Michonne.", kam es ruhig von Rick. "Du musst mir gar nichts erklären, Rick. Jeder Mensch hat mal einen Moment der Schwäche, dafür muss man sich nicht schämen. Du, nein wir alle haben viel durchmachen müssen, da ist es nur verständlich, dass man sich manchmal der Schwäche hingeben möchte. Diese Welt hat sich verändert, genau wie der Rest der Menschheit, die noch existiert.", sprach sie ruhig, und blickte gedankenverloren aus dem Fenster. Rick schwieg darauf, war ihr aber mehr als dankbar. "Wann war dein Moment der Schwäche?", fragte Daryl, ohne sein Blick von der Straße zu nehmen. Michonne verkniff sich ein Schmunzeln, da der Jäger mal wieder eine hervorragende Auffassungsgabe hatte. Sie sprach aus Erfahrung und das ahnte Daryl. Wenn jemand glaubte, dass Daryl Dixon dumm war, hatte er sich aber gewaltig geschnitten. Daryl war ein sehr guter Zuhörer und durchaus sensibel. Die junge Frau holte einmal kräftig Luft und ließ ihren Blick wieder auf die Straße schweifen, doch konnte sie die Trauer und den Schmerz nicht unterdrücken, der sich tiefer in ihr Herz bohrte. "Der Moment meiner Schwäche?", fragte sie atemlos. Daryl sagte darauf nichts, da er mit keiner Antwort rechnete. Umso überraschter war er, als sie ihm doch eine gab. "Dieser besagte Moment, war, als mein Sohn durch die Beißer in kleine Stücke gerissen wurde.", sprach sie voller Trauer und eine einsame Träne bahnte sich einen Weg über ihre Wange. Beiden Männer sahen sie geschockt an, weil niemand mit so etwas gerechnet hat. "Niemand sollte seine Kinder überleben.", kam es leise von Daryl, der ihr einen traurigen Blick zuwarf, dann aber wieder auf die Fahrbahn achtete. "Es tut mir leid. Ich wollte dir nicht zu nahe treten, Michonne.", sprach er auch schon weiter, doch sie war ihm nicht böse. "Das muss es nicht. Es tat gut es endlich jemanden zu sagen. Ich wollte es schon so oft, aber konnte es dann doch nicht. Die kleine Judith erinnert mich sehr an meinen Sohn, daher mied ich sie immer. Vielleicht hänge ich auch so sehr an Carl, da ich mit ihm die Dinge anstellen kann, die ich mit meinem Sohn nie mehr machen kann." "Carl hat dich sehr gern.", kam es von Rick, der ihr eine Hand auf die Schulter legte und diese kurz drückte. "Du hast also eine kleine Schwester?", lenkte sie schließlich vom Thema ab. Es war keine Frage, eher eine Feststellung. Überrascht sah Rick zu der jungen Frau, die ihn spitzbübisch ansah und neugierig die Augenbrauen wackeln ließ. Kopfschüttelnd ließ sich Rick in den Rücksitz gleiten und auch Daryl hob einen Mundwinkel in die Höhe. Das kleine Schmunzeln blieb vor Michonne nicht verborgen und sie rammte ihm den Arm in die Seite, sodass er erschrocken zusammenfuhr. "Was sollte das denn?", knurrte er sauer. "Du brauchst gar nicht so zu grinsen, schließlich passt du in ihr Beuteschema.", lachte sie, und sah in den Rückspiegel zu Rick, der ein breites Lächeln aufgesetzt hatte. Vielleicht war der Themenwechsel gar nicht mal so schlecht. "Du hast uns belauscht?", fragte der ehemalige Sheriff verblüfft. "Nein, ich war nur in der Nähe.", gab sie zur Antwort. "Ich nenne so etwas ausspionieren.", zischte Daryl durch zusammengepressten Zähnen, da er so seine Verlegenheit überspielen konnte. "Quatsch, ich war nur zur richtigen Zeit am richtigen Ort.", erwiderte sie gelassen und lehnte sich im Beifahrersitz etwas zurück. "Warum machst du dir solche Sorgen, Rick? Wenn sie doch deine Schwester ist, kann es gut möglich sein, dass sie noch am leben ist.", fragte sie unverblümt. Daryl konnte ihr nur zustimmen, da er es ähnlich sah. "Weil meine Schwester früher sehr kränklich war....", fing er an zu erzählen und driftete immer weiter ab in eine Zeit, die schon lange vorbei war. *** Mary Grimes saß an dem Bett ihres Kindes und hielt die kleine Hand von Kaitlyn, die vor wenigen Minuten vor Erschöpfung eingeschlafen war. Andrew stand neben dem Bett und strich sich fahrig übers Gesicht, da der Schock noch immer tief saß. Seine Frau hatte ganz aufgelöst bei ihm auf der Wache angerufen und ihm mitgeteilt, dass seine kleine Tochter zusammengebrochen war. Wie ein Berserker war er anschließend durch die Straßen gerast, ohne auch nur auf die Geschwindigkeitsgrenze zu achten. Er konnte sie nicht ansehen. Das Gesicht seiner Tochter war von Blässe überzogen und ihre blonden Locken klebten an ihrer schweißnassen Stirn. Ihr kleiner Kinderkörper wurde von dem Fieber durchgeschüttelt, dass sogar das ganze Bett vibrierte. Mary weinte und Andrew fühlte diese Hilflosigkeit in sich aufsteigen, die er nicht steuern konnte. Er ließ sich erschöpft in den noch freien Stuhl sinken, da er nicht mehr die Kraft hatte sich noch länger auf den Beinen zu halten. Als nach wenigen Minuten die Zimmertür aufgerissen würde, zuckten die Eheleute erschrocken zusammen. "Was ist passiert?", kam es fassungslos von Rick, der das Krankenzimmer stürmisch betreten hatte. Die Kollegen seines Vaters hatten ihn informiert, worauf dieser sofort herkam. Erst hatte er gedacht, dass seinem Vater etwas zugestoßen war, aber da hatte er sich wohl geirrt. "Beruhige dich, Rick.", redete Andrew ruhig auf ihn ein, da Rick noch immer sehr aufgewühlt war. "Ich will mich nicht beruhigen, Dad. Was ist passiert?", fragte er sogleich, und blieb neben dem Bett stehen. Entsetzt sah er auf die Geräte, die an seine Schwester angeschlossen waren. "Was hat das zu bedeuten?", kam es ihm fassungslos über die Lippen, eher er auf die Knie fiel und sich an dem Bett abstützen musste. "Die Ärzte meinten, dass ihr Herz zu schwach sei, Liebling." Seine Mutter hatte leise gesprochen, doch hatte er jedes Wort genau verstanden. Ängstlich sah er in die verweinten Augen seiner Mutter, die den Blick abwenden musste, da sie erneut anfing zu weinen. Rick hatte zwar verstanden was sie gesagt hatte, aber nicht die tiefe Bedeutung, die dahinter steckte. "Sie brauch ein neues Herz, Rick.", kam es von seinem Vater, der liebevoll auf sein krankes Kind sah, welches er so sehr liebte, dass es schon wehtat. Mühsam sprach er weiter, ohne den Blick von seinem Kind zu nehmen. "Wenn sie es nicht bekommt, wird sie sterben." *** "An diesem Tag habe ich meinen Vater das erste Mal weinen sehen. Er war immer mein Vorbild gewesen und ich wollte einmal so werden wie er. Er war ein guter Mann und ein wundervoller Vater.", beendete Rick seinen Dialog. Michonne und Daryl hatten genau zugehört und eine ganze Weile war es still zwischen ihnen, bis der Jäger die Stille brach. "Das war also der Grund warum du Polizist wurdest, Rick?", fragte er. "Ja schon, aber da gab es noch einen anderen Grund." "Und welchem?", kam es von Michonne, die Rick begeistert zugehört hatte. "Leute, ich möchte euch ja nur ungern stören, aber wir haben ein Problem." unterbrach Daryl das Gespräch. "Was ist los, Daryl?", fragte Rick forsch, der den ernsten Unterton durchaus mitbekommen hatte. Daryl sagte nichts, sondern zeigte nur auch die Fahrbahn vor sich, die sich mit immer mehr Beißern füllte. Diese Mistviecher kamen nach und nach aus dem Wald geschlendert und blockierten die Straße, die zu ihrer Route gehörte. Sie hatten nicht die Möglichkeit einen anderen Weg zu fahren, da der Highway mit den ganzen Pkw`s blockiert war. "Verdammte Scheiße.", zischte Rick, der die Beißer erst jetzt sah und das Problem erkannte. "Oh, dass wird ein Spaß.", kam es Michonne sarkastisch über die Lippen. Daryl legte instinktiv den Rückwärtsgang ein, wurde aber von Rick abgehalten. "Wir können nicht zurück, wir brauchen die Waffen, Daryl." "Ich weiß, aber das ist glatter Selbstmord.", erwiderte der Jäger ärgerlich. "Der Governor wird kommen und dann müssen wir gewappnet sein.", mischte sich Michonne ein, die den Zorn nur schwer unterdrücken konnte. Sie hasste diesen Mann abgrundtief. Er hatte Andrea auf dem Gewissen und das würde sie diesem Mistkerl niemals verzeihen. Er hatte die Menschen für seine Zwecke benutzt und sie anschließend wie Müll beseitigt. Dafür würde er noch seine gerechte Strafe bekommen. ---------------------------------------------------------------------------------- Hallöchen zusammen :)) Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat. Oh, der ältere Dixon-Bruder ist aufgetaucht, dass kann ja heiter werden. Mal sehen ob sich Kaitlyn das bieten lässt. ;)) Und was hält Emily von der ganzen Sachen? Hat Rebekah Kaitlyns Worte wirklich verstanden? Fragen über Fragen :) Unser Daryl scheint etwas verlegen zu sein ;)) *wie süß* Bis demnächst ihr Lieben ;) Kapitel 5: Shane Walsh ---------------------- Das Dreiergespann hatte sich aufgeteilt, um die Beißermenge von der Straße zu locken. Mit dem Katana bewaffnet, rannte Michonne durch den Wald, der ihr genügend Ausweichmöglichkeiten bot. Hin und wieder blieb sie stehen, um so ein paar Beißer zu erledigen, die ihr noch immer folgten. Sie musste in Bewegung bleiben, ansonsten hätte sie nicht die Spur einer Chance. Diese Mistdinger machten sogar einer Scheißhausfliege Konkurrenz Durchaus lästig, aber nur von kurzer Dauer. Nachdem Michonne einen erneuten Dauerlauf hinter sich gebracht hatte, traf sie auf Daryl, der ihr im letzten Moment das Leben rettete. Sie hatte den Beißer hinter sich nicht bemerkt, da sie von zwei weiteren in Beschlag genommen wurde. Daryl nahm seinen Pfeil wieder an sich, der noch immer in dem Kopf des Beißers steckte. Als sie sich getrennt hatten, war jeder in einer anderen Richtung verschwunden, sodass sie später zueinander finden würden. Rick war von links in den Wald gelaufen und Daryl hatte die rechte Seite übernommen. Michonne war dem Jäger nach ein paar Minuten gefolgt, wurde aber durch einige Streuner tiefer in den Wald gedrängt. Ein Glück war Daryl noch rechtzeitig gekommen, sonst wäre sie jetzt Beißerfutter. "Konntest du genügend von der Straße weglocken?", fragte er und war dabei einen neuen Pfeil einzuspannen. "Natürlich renne ich aus Spaß an der Freude durch den Wald und spiele den Lockvogel für die Beißer, hab ja sonst nichts zutun.", kam es Michonne sarkastisch über die Lippen. Augenrollend wandte Daryl sich jedoch wieder ab und verschwand kurz darauf im Wald. "Weiber, kennste eine, kennste alle.", grummelte er vor sich hin, worauf Michonne sich ein Lachen nicht verkneifen konnte. Sie sollte ihn lieber nicht zu sehr ärgern, sonst endete sie wohl doch noch mit einem Pfeil im Schädel und das wollte sie nicht riskieren. Jetzt müssen sie nur noch Rick finden, dann konnten sie endlich weiter. Rick rannte noch immer durch den Wald, blieb aber in der Nähe aus der er gekommen war. Durch das Unwetter, welches vor ein paar Tagen wütete, wurden am Waldrand einige Erdrutsche ausgelöst, die durchaus nützlich waren. Die Beißer, die er nicht erledigt hatte oder konnte, steckten tief im schlammigen Boden fest und so konnte er ihnen entkommen. Er musste sich beeilen. Die Waffen waren von großer Wichtigkeit, da der Feind nicht zu unterschätzen war. Sie waren brutal und unberechenbar. Rick würde mit allen Mitteln das Gefängnis verteidigen. Kampflos würde er es nicht hergeben. Auf Dauer würde das Gefängnis aber keine Option sein, da die Zäune zu unstabil waren. Ohne die Zäune wäre die Fläche unbrauchbar und nutzlos. Bald würden sie ihre Zelte abbrechen müssen und weiterziehen. Man konnte versuchen die Zäune mit Holz zu stabilisieren, doch früher oder später würde es nachgeben und brechen. Selbst wenn sie brauchbares Material finden würden, wäre es nicht genug, um das gesamten Zaun zu sichern. Ein Schweißtropfen fand den Weg von seiner Stirn bis hin zu seiner Nasenspitze, worauf dieser wenig später auf den Waldboden zerschellte. Gedankenverloren griff er nach dem Tuch in seiner Hosentasche, bemerkte aber noch etwas anderes in dieser und zog es heraus. Liebevoll strich er über den kleinen Anhänger, der nun in seiner Hand lag. Einige Sonnenstrahlen drangen durch die Baumkronen hindurch und ließen ihn etwas sehen, was ihm erst jetzt auffiel. Ein kleines K war in dem Anhänger eingraviert, welches er jetzt zum ersten Mal sah. "Nun machen deine Worte wirklich Sinn, Kaitlyn.", sprach er beinahe liebevoll und ein Lächeln zierte seine sonst so angespannten Gesichtszüge. *** Rick Grimes stand mit einer jungen, schönen Frau vor der Wache und schien über ihre Anwesenheit nicht erfreut zu sein. Sein Blick war ernst und alles andere als freundlich. Sein Kollege und bester Freund, Shane Walsh, stand ebenfalls dabei und auch er hatte eine angespannte Körperhaltung angenommen. "Das kommt überhaupt nicht in Frage. Ich habe nein gesagt und dabei bleibt es auch.", schrie Rick schon fast, der sonst die Ruhe in Person war. "Ich sehe das auch so, Katie.", sprach nun Shane, der sich bisher nicht eingemischt hatte. "Du hast hier gar nichts zu melden, Walsh.", kam es ihr empört über die Lippen, da es Shane war, der ihr in den Rücken fiel. Normal war er immer auf ihrer Seite, doch heute schien das nicht der Fall zu sein. "Beruhige dich doch, Katie. Ich finde auch, dass du hier bleiben sollst." Shane passte es zwar nicht, dass sie so mit ihm sprach, doch ändern konnte er es ohnehin nicht. Egal wie sehr sie ihn auch anschreien würde, er konnte ihr nie lange böse sein. Auf einer Art verstand er sie sogar. Sie wollte sich die Hörner abstoßen und ihren eigenen Weg gehen, aber Rick ließ sie nicht. Und wenn er ehrlich war, wollte er es auch nicht. Shane hatte es nie jemanden gesagt, aber er liebte sie. Er war in die kleine Schwester seines besten Freundes verliebt, doch dieser würde es niemals erfahren. Wenn Rick davon Wind bekam, würde er ihn sicher umbringen. Sein Kumpel hielt seine Hand schützend über Kaitlyn, da sie als Kind ziemlich schwach und kränklich war. Von diesem Tag an sah Shane die kleine Kaitlyn mit anderen Augen. Am Anfang war es Bewunderung, da so ein kleiner Mensch soviel Kraft besaß. Doch je älter Katie allerdings wurde, umso schöner und attraktiver wurde sie in seinen Augen. Ihre Ausstrahlung war außergewöhnlich, sodass sie ihn in die Knie zwang. Da er sie nicht haben konnte, vergnügte er sich mit anderen Frauen, die durchaus willig waren von ihm benutzt zu werden. Am Anfang diente es zur Ablenkung und es funktionieren auch ziemlich gut, doch nach und nach bemerkte er, dass es so nicht weitergehen konnte. Er belog sich selbst und das tat weh. Rick hatte eine Frau an seiner Seite und war vor zwei Wochen Vater eines Sohnes geworden. Shane wollte das auch. Er wollte Kaitlyn an seiner Seite haben und mit ihr eine Familie gründen, die er beschützen konnte. Die Leute redeten über ihn und nannten ihn einen Schürzenjäger, doch eigentlich wollte er nur sie. Schon so lange liebte er sie und konnte es ihr nicht sagen. Shane wollte sich noch länger in seine Gedankenwelt zurückziehen, aber Kaitlyns Stimme riss ihn wieder in das Hier und Jetzt. "Ich weiß, dass es für euch schwer ist, aber das ist meine Zukunft. Ihr könnt mich nicht mehr beschützen, da ich meinen eigenen Weg gehen muss. Ich bin kein kleines Kind mehr, sondern eine erwachsene Frau, die sich durchaus selbst zur Wehr setzen kann. Ich bin doch nicht aus der Welt, nur in einer anderen Stadt, wo ich versuchen werde mir etwas eigenes aufzubauen.", sprach sie nun ruhiger. Langsam schritt sie auf Rick zu, den sie in den Arm zog und ihm einen Kuss auf die Wange drückte, dabei ließ sie etwas in seiner Hosentasche verschwinden. Nun umarmte sie auch Shane, ließ kurz darauf wieder von ihm ab und lächelte die beiden Männer liebevoll an, wobei ihr Blick bei Rick hängen blieb. "Ich werde immer bei dir sein und du auch bei mir." *** Danach war seine kleine Schwester nach Atlanta gezogen und kam alle zwei Wochen zu Besuch. Am Anfang war es sehr schwer, da sie nicht mehr in seiner Nähe war. Nachdem Kailyn weggezogen war, bemerkte er das seltsame Verhalten von Shane. Er trank viel und hatte noch mehr Frauenverschleiß als er zählen konnte. Da kam er das erste Mal zu dem Endschluss, dass sein Verhalten etwas mit seiner Schwester zutun hatte. Als Kaitlyn aus Atlanta zu Besuch kam und Shane auch anwesend war, hatte Rick Gewissheit. Shane liebte seine Schwester abgöttisch. Wenn Kaitlyn in der Nähe war, war Shane Walsh nicht mehr wiederzuerkennen. Er war höflich, zuvorkommend, fast schon charmant. War sie aber wieder weg, änderte sich sein Wesen abrupt. Noch immer blickte Rick auf den Anhänger, der in der Sonne am funkeln war. Sein Lächeln wurde traurig als er an Shane denken musste. "Es war nicht Lori, die du geliebt hast. Sie war nur in greifbarer Nähe gewesen, hab ich recht?", sprach Rick leise, doch wusste er, dass er keine Antwort bekommen würde. "Als ich euch damals gefunden habe, hatte Lori die Kleidung meiner Schwester an. Ich habe es sofort bemerkt, aber nichts gesagt. Ich sah auch deine Blicke, Shane. Ich ahnte, dass etwas nicht stimmen konnte. Kann es sein, dass du Kaitlyn in Lori gesehen hast?" Egal wie viele Fragen er noch stellen würde, würde er ohnehin keine Antworten bekommen. Ein Rascheln riss den ehemaligen Sherif aus seiner Trance, worauf er den Anhänger wieder in seiner Hosentasche verschwinden ließ. Rasch umfasste er seine Machete, die er zum Glück nicht benutzen musste, da es Daryl und Michonne waren, die aus dem Gestrüpp kamen. "Alles okay bei euch?", fragte Rick den Jäger, der ziemlich genervt aussah. Michonne verkniff sich ein Grinsen und zuckte nur mit den Schultern. Rick beließ es dabei und schritt voran. "Dann können wir ja weiter." ------------------------------------------------------------------------------ Hallöchen ihr Lieben :) Wieder ein kleiner Einblick in Kaitlyn und Ricks Vergangenheit. Das Shane auch darin vorkommt, war abzusehen, da er auch zu Ricks Vergangenheit gehört und auch irgendwie zu Katie, wie Shane sie liebevoll nannte. Shane hat Kaitlyn sehr geliebt und ich hoffe, dass ich es euch verständlich machen konnte. In diesem Kapitel war Kaitlyn nicht dabei, aber im nächsten spielt sie sicher wieder eine Rolle ;)) Hoffe, dass es euch gefallen hat. Bis demnächst ihr Lieben. Kapitel 6: Vertrauen -------------------- Noch immer richtete Kaitlyn ihre Waffe direkt auf den Mann, der sie amüsiert anstarrte und sich einen dummen Kommentar nicht verkneifen konnte. "Wenn du mit mir alleine sein möchtest, hättest du doch nur etwas sagen müssen, Goldlöckchen." Kaitlyn erwiderte darauf nichts, da sie ihre Chancen ausrechnete. Sie wusste, dass sie sich nichts vormachen konnte. Körperlich war dieser Mann ihr weitaus überlegen, ob er aber auch so schnell und intelligent war, wollte sie lieber nicht austesten. Emily und Rebekah waren in der Nähe, daher wollte sie nichts riskieren. Rebekahs Schutz bedeutete ihr alles. Sie in Sicherheit zu wissen, war etwas, was sie sich so sehr wünschte, wie endlich bei ihrer Familie zu sein. Es war unglaublich, wie sehr dieses kleine Wesen ihr Herz im Sturm erobert hatte. Wenn Kaitlyn ehrlich war, war Rebekah die Person, die sie aus der Einsamkeit befreite. Mit der Zeit wurde auch Emily zu einer guten Freundin, die sie Rebekah anvertrauen würde. Am Anfang war das nicht so. Emily war ihr zu freundlich vorgekommen, beinahe übermotiviert. Nachdem sie aber die ersten Verluste selbst hinnehmen musste, hatte auch sie sich verändert. Nicht nur die Beißer zählten zu den Gefahren, die sie überwinden mussten, sondern auch die Menschen, den man nicht vertrauen konnte. Sie waren gefährlich und unberechenbar. Die Persönlichkeit, die ein Mensch sehr geschätzt hat, war nun nicht mehr von Bedeutung. Diese Persönlichkeit verschwand irgendwann. Man würde nie mehr so sein, wie man einst war. Die Welt hat Verrat an der Menschheit begangen. "Kannst du auch etwas anderes als dummes Zeug schwätzen?", fragte Kaitlyn wie aus heiterem Himmel. Irritiert sah Emily zu ihr, da sie mit einer anderen Frage gerechnet hat. Auch der Mann, dem die Frage galt, schien mehr als überrascht zu sein. Als die hübsche Blonde ihm kurz darauf eine Machete zuwarf und herumgewirbelt war, erkannte er den Grund für ihr seltsames Verhalten. Einige Beißer kamen hinter den Autowracks hervor und hatten sie alle ins Visier genommen. Und nun standen sie hier. Ohne großartig zu überlegen, stellte sich der fremde Mann Rücken an Rücken mit Kaitlyn, um sie zu unterstützen. Kaitlyn griff fester um die Machete, die sie kurz darauf in den Schädel des Beißers rammte. "Verdammt. Wo kommen die denn her?", zischte der Fremde, bekam aber keine Antwort auf seiner eher unnötigen Frage. "Emily, schnapp dir Rebekah und starrte den Wagen, wir locken sie von hier weg und kommen nach.", rief Kaitlyn der Rothaarigen zu, die sich Rebekah bereits geschnappt hatte und zum Wagen rannte. Skeptisch wurde sie kurz von dem Mann gemustert, der seine Machete aus dem Schädel eines Beißers zog und dieser kurz darauf zu Boden ging. "Darf ich um diesen Tanz bitten, Süße?", fragte der Hüne, sah sie aber nicht mehr an, da er lieber die Beißer im Blick behielt, die immer näher kamen. "Ich dachte du fragst nie.", kam die sarkastische Antwort, bevor beide lospreschten, ohne sich abzusprechen. Es war merkwürdig, aber sie harmonierten perfekt miteinander. Zielstrebig rannten sie gemeinsam durch die Autowracks, um so die Beißer abzulenken, dass sie ohne Probleme den Ort verlassen konnten. Als sie Emily und Rebekah erreicht hatten, stiegen sie in den Wagen und Emily trat aufs Gaspedal. Kaum das es sich Kaitlyn auf dem Beifahrersitz gemütlich machen konnte, sprang auch schon Rebekah vom Rücksitz nach vorn, um sich an sie zu klammern. Leise begann die Kleine zu weinen, da die Angst noch immer tief saß. Beruhigend strich ihr Kaitlyn über das braune Haar, was auch Wirkung zeigte. Das das Ganze vom Rücksitz aufmerksam verfolgt wurde, bemerkte nur Emily, die den fremden Mann nicht aus den Augen ließ. Nachdem sich Rebekah wieder beruhigt hatte, wurde ihr mit der Zeit langweilig. Immer wieder rutschte sie von Kaitlyns Schoß, um sich wenig später wieder von ihr auf den Schoß heben zu lassen. Als Rebekah das auch zu langweilig wurde, richtete sie ihren Blick auf den Mann, der auf der Rückbank saß. Neugierig sah sie ihn an, was ihm nicht verborgen blieb. "Was glotzt du denn so blöd?", kam es von ihm, worauf die Kleine erschrocken zusammengezuckt war, da er ziemlich laut gesprochen hatte. "Nichts.", stotterte sie schüchtern, und sah schnell wieder weg. Sie war es gewohnt, dass die Männer sehr launisch sein konnten, daher nahm sie es ihm nicht übel. In dem letzten Camp gab es sogar Frauen, die immer sehr schlecht gelaunt waren und sie als nervig bezeichnet hatten. Kaitlyn und Emily waren immer sehr lieb zu ihr gewesen, wobei sie am liebsten bei Kaitlyn war. Die junge Frau kümmerte sich liebevoll um sie, sodass Rebekah nie das Gefühl hatte allein zu sein. "Du willst doch etwas fragen, also raus mit der Sprache, Grünschnabel. Dem lieben Onkel Merle kannst du alles anvertrauen.", sprach Merle nun etwas leiser, aber ziemlich genervt. Lange blieb es still zwischen ihnen, bis Rebekah erneut Mut gefasst hatte und zu sprechen begann. "Tat das sehr weh?", fragte sie leise, sodass man es fast überhören konnte. Irritiert sah Merle zu dem kleinen Mädchen, bis er Kaitlyn sah, die in die Richtung seiner Hand deutete. Nun hatte er auch begriffen, was die Kleine von ihm wollte. "Natürlich tat das weh, dachte schon, dass ich verrecke. Wenn ich diesen beschissenen Kerl jemals in die Hände bekomme, reiße ich den eigenhändig die Eier ab." "So etwas sagt man nicht.", kam es empört von Rebekah, die den Zeigefinger erhoben hatte, um ihm somit zu verdeutlichen, dass sein Verhalten falsch war. Für ein paar Sekunden war Merle mehr als verblüfft gewesen, doch hielt dieser Zustand nicht lange an, da er lautstark zu lachen begann. Selbst Emily und Kaitlyn konnten sich ein Schmunzeln nicht länger verkneifen. "Wenn du glaubst, dass man mich noch erziehen kann, biste ein bisschen zu spät, Schätzchen.", kam es amüsiert von Merle, der sich in den Rücksitz gleiten ließ. Der kleine Grünschnabel gefiel ihm. "Wie heißt du eigentlich, Grünschnabel?", fragte Merle von deutlicher Neugier, die vor allem ehrlich war. Vor Empörung hätte sich die Kleine beinahe verschluckt, worauf ihr Kaitlyn auf den Rücken klopfen musste, damit sie wieder richtig atmen konnte. Nun musste auch Emily laut auflachen und Merle stieg mit ein. "Die sind so gemein zu mir, Kaitlyn.", sprach sie leise und sah beleidigt aus dem Fenster. Emily übernahm den Part der persönlichen Vorstellung, da Kaitlyn nicht den Eindruck machte, dass sie das machen wollte. Das Eis schien gebrochen zu sein. Lange nachdem Rebekah eingeschlafen war, hatten sie ein kleines Dorf erreicht, welches kaum von Beißern besiedelt war. In einem Haus am Waldrand hatten sie Zuflucht gefunden. Zwei Beißer mussten erledigt werden, die Merle übernommen hatte. Kaitlyn hatte Rebekah auf die Couch gelegt, die tief und fest schlief. Bevor sie eingeschlafen war, hatte Kaitlyn ihr noch Trockenfleisch und ein paar Maiskräcker gegeben, damit sie wenigstens etwas im Magen hatte. Die Erwachsenen gaben sich mit Dosensuppe zufrieden, da es besser war als gar nichts. Das Trockenfleisch und die Kräcker waren besser für die Kleine, da sie die flüssige Nahrung viel schneller verbrennen würde als ein Jugendlicher. "Ich gucke mir mal die obere Etage etwas genauer an, vielleicht finde ich etwas Kleidung.", sprach Kaitlyn und wollte die Treppe hinaufsteigen, die zum Obergeschoss führte. Bald würden die Nächte kälter werden, da konnten sie wärmere Kleidung sehr gut gebrauchen. "Lass das mal den lieben Onkel Merle machen, Goldlöckchen.", kam es überraschend von Merle, der sich bereits erhoben hatte. Kaitlyn hielt in ihrer Bewegung inne, sagte jedoch nichts dazu, da dies von Emily übernommen wurde. "Du hast hier überhaupt nichts zu melden, Kotzbrocken.", zischte die Rothaarige wütend. Sie konnte diesen Typen nicht ausstehen. Er war unfreundlich und respektlos. "Ihr Weiber bekommt doch nichts auf die Reihe.", spottete er, bevor er die Treppe zum Obergeschoss hochging. Am liebsten hätte Emily diesem Arsch gezeigt wo der Hammer hängt, doch nun konnte sie ihm nur finster hinterherstarren, was ihr nicht den gewünschten Effekt brachte. "Es genügt, Emily." Fassungslos wurde Kaitlyn von Emily angesehen, da sie ihr Verhalten überhaupt nicht nachvollziehen konnte. "Was ist los mit dir, Kate?" "Mit mir ist gar nichts los, aber auf der Couch schläft Rebekah und ich möchte, dass sie wenigstens eine Nacht in Ruhe durchschlafen kann, ohne mit weiteren Beißerangriffen zu rechnen.", sagte sie leise, zog sich ihre Jacke aus und legte sie als provisorische Decke über das kleine Mädchen. "Das verstehe ich ja auch, aber was ist mit diesem Kerl? Er wird Probleme machen. Wie kannst du ihm dein Vertrauen schenken?" Ihr anfängliches Unverständnis, war zu einer Angst geworden, die sie nicht mehr steuern konnte. "Ich verstehe deine Sorgen und Ängste, doch ich glaube, dass dieser Mann uns sehr gut unterstützen kann, auch wenn du ihm das nicht zutraust, Emily." "Wir können diesem Redneck nicht vertrauen. Denk doch bitte an Rebekah, Kate.", sprach sie nun einfühlsamer auf Kaitlyn ein, da das Thema Rebekah sehr heikel war und sie sich auf dünnem Eis befand. Wütend war Kaitlyn herumgewirbelt und sah ihre Weggefährtin sauer an. "Was erlaubst du dir, Emily? Ich denke immer an Rebekah und ihr Wohlergehen. Unterstelle mir nie wieder, dass ich das nicht tun würde, sonst gehen wir getrennte Wege." zischte die blonde Frau ihrer Freundin entgegen. Schnell hatte Emily ihren Fehler erkannt und musste sich eingestehen, dass sie überreagiert hatte. "Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzen, Kate. Ich mache mir nur Sorgen. Es gibt doch bestimmt einen Grund, dass du ihm dein Vertrauen schenkst?" Es war keine Frage, sondern eine Feststellung. "Er hätte vorhin auch das Weite suchen können, doch hat er es nicht getan. Du nennst ihn einen Redneck, dennoch glaube ich, dass er weitaus mehr ist als das.", antwortete Kaitlyn ehrlich und fixierte Emily, die einfach nur noch sprachlos war. Die beiden Frauen bekamen jedoch nicht mit, dass besagter Redneck oben an der Treppe stand und die gesamte Auseinandersetzung mitbekommen hatte. Ein ungewohntes Gefühl strömte in kleinen Wellen durch seinen Körper, welches er zuerst gar nicht deuten konnte. Kaitlyns Worte ließen etwas zu, was er sonst nur seinem Bruder schenkte. .....Vertrauen..... --------------------------------------------------------------------- Hallöchen ihr Lieben :) Das neue Kapitel ist draußen und ich hoffe, dass es euch gefällt. Sicher ist das Zusammentreffen von Merle und Kaitlyn anders aufgefallen als ihr bisher vermutet habt, doch so passt es besser zu meiner Geschichte. Mir tat Merle in "The Walking Dead" ziemlich leid, da er dabei war sich zu bessern und solch ein Ende nicht verdient hat. Es wird bei einer Daryl/Kaitlyn Story bleiben, doch bis sie sich begegnen, wird noch etwas Zeit verstreichen. Bis demnächst :)) Kapitel 7: Fieber ----------------- Kaitlyn rannte immer schneller am Waldrand entlang, da das Röcheln der Beißer immer näher kam. Wenn es nur wenige waren, ignorierte sie diese und lief unbeirrt weiter. Sie musste sich beeilen. Wenn sie nicht rechtzeitig zurück war, könnte es bereits zu spät sein. Kaitlyn zog den kleinen Körper an sich, der vom Fieber durchgeschüttelt wurde. Sie hatte so sehr gehofft, dass es mal einen Tag geben würde, der normal ablief. Einen Tag ohne irgendwelche Vorfälle, denen man nicht ausweichen konnte und einfach hinnehmen musste. Vor zwei Tagen hatten sie in dem Haus einen Unterschlupf gefunden, konnten dieses jedoch nicht mehr verlassen, da Rebekah starkes Fieber entwickelt hatte. Kaitlyn strich der Kleinen eine Haarsträhne aus dem Gesicht, welche sofort an der schweißnassen Stirn festklebte. Am frühen Morgen bemerkte Kaitlyn sofort, dass etwas nicht stimmen konnte. Rebekah war ziemlich still gewesen, was so gar nicht üblich für sie war. In ihrer Nähe blühte die Kleine richtig auf und war dann nur schwer zu bändigen. Und nun lag Rebekah in ihren Armen und krallte sich fest in das Hemd der jungen Frau. Als Emily in das Wohnzimmer trat, sah sie Kaitlyn fragend an, die Rebekah sachte von sich schob und aufstand. Merle, der mit ein paar Handtücher aus dem Badezimmer kam, blickte skeptisch zu der jungen Frau, die sich ein Revolver in den Halfter steckte und nach ihrer Machete griff. "Was soll das werden, Goldlöckchen?", fragte dieser direkt und warf die Handtücher auf den Sessel, der neben der Couch stand. "Wonach sieht es denn aus?", kam auch schon die Gegenfrage, worauf sich Emily einmischte, bevor Merle etwas sagte, was er später bereuen würde. "Wenn du schon gehen willst, dann nimm wenigstens Merle mit.", sagte Emily, die bereits ahnte, dass sie gegen Kaitlyn nicht ankommen würde. Die hübsche Blonde konnte durchaus hartnäckig werden, wenn sie etwas durchziehen wollte. "Nein, Merle wird bei euch bleiben." Bevor Emily darauf etwas erwidern konnte, meldete sich auch schon Merle zu Wort. "Wie kommst du auf solch eine beschissene Idee, Goldlöckchen? Wenn du für den Grünschnabel etwas besorgen willst, dann nimm mich gefälligst mit." Merle Dixon war aufgebracht, da er sehr laut gesprochen hatte. Es war nicht von Vorteil in solch einer Lautstärke zu sprechen, da das nicht nur die Beißer anlocken würde. Kaitlyn blieb unbeeindruckt, schritt zielstrebig auf das Wohnzimmerfenster zu, analysierte die Umgebung vor dem Haus genau, um nicht auf irgendwelche Überraschungen zu stoßen. Als sie die Haustür öffnete, hielt sie noch einmal inne, da Emily erneut zu sprechen begann. "Du willst einfach gehen ohne dich von uns zu verabschieden?", fragte sie traurig, da jeder Tag der letzte sein könnte. Sie hatte schon genügend Verluste hinnehmen müssen. Wenn jetzt auch noch Kaitlyn starb, würde ihr das den Boden unter den Füßen wegreißen. Kaitlyn, die an der Haustür inne gehalten hatte, blickte noch einmal über ihre Schulter zu Emily und Merle. "Ich verabschiede mich nicht, da ich wiederkommen werde.", sagte sie mit einem Lächeln auf dem Gesicht, welches sie nur dann aufsetzte, wenn sie mit Rebekah alleine war. Danach hatte Kaitlyn das Haus verlassen und war nun auf der Flucht vor den Beißern. Die erste Apotheke war völlig leergeräumt, daher musste sie weiter, denn sie brauchte die Medikamente. Emilys Ratschlag war gar nicht so übel gewesen, doch das wäre nicht gegangen, da es Merle selber nicht besonders gut ging. Wenn sie ihn darauf angesprochen hätte, hätte er das mit einem dummen Spruch kommentiert und darauf hatte sie nun wirklich keine Lust. Emily konnte sie nicht mitnehmen, da sie eine vertraute Person bei Rebekah lassen wollte. Die Kleine würde ohnehin noch Schwierigkeiten machen, wenn sie wieder wach war. Die Beißer waren momentan in größere Gruppen unterwegs, was gar nicht so ungewöhnlich war. Gelegentlich kam mal eine Herde vorbei, doch in den letzten Stunden, konnte sie einer Herde nur knapp entkommen. Und nun war ihr schon wieder eine Herde begegnet, die sie mit Mühe und Not abhängen konnte. Bald würde es dunkel werden, daher brauchte sie einen Unterschlupf für die Nacht. Vor etwas einer halben Stunde hatte sie eine alte Waldhütte entdeckt, doch diese hielt sie nicht für Vorteilhaft, da sie ihr keinen Schutz versprach. Weder vor den Beißern, noch weniger vor den Menschen. Menschen waren falsch und unberechenbar. Das war schon immer so. In dieser Welt kam das Böse in einem richtig zur Geltung. Manche konnten gar nichts dafür, da das schon immer ein Teil von ihnen war, daher konnten sie diesem Drang nicht mehr widerstehen und fügten sich. Kinder waren ein Segen in dieser Welt, da sie rein und unschuldig waren. Rebekah war rein und das würde auch noch eine ganze Weile so bleiben. Ihre Gedanken schweiften zu Carl, ihrem Neffen, der ihr sehr am Herzen lag. Das letzte Mal hatte sie ihm auf einer Familienfeier gesehen, da hatte er ein paar Freunde eingeladen und hatte kaum noch Zeit für seine Tante gehabt. Es hatte sie damals sehr getroffen, dass sie so plötzlich abgeschrieben war. Seine Comics, die vielen Videospiele, und seine Freunde hatten einen festen Platz in seinem Leben eingenommen, wobei sie ein paar Plätze hinabsackte, doch war sie ihm nicht böse, schließlich war sie selbst auch mal in dem Alter gewesen, daher verstand sie es. Trotzdem sehnte sie sich nach den Tagen zurück, als der kleine Wirbelwind in ihre Arme gesprungen war und sie nicht mehr loslassen wollte. "Wenn ich groß bin, heirate ich dich, Tante Katy.", hatte er immer zu ihr gesagt und ein wehleidiges Lächeln zierte ihre zarten Lippen. Schnell verdrängte sie die aufkommenden Tränen und konzentrierte sich, da sie ein paar Häuser erblickte. Vielleicht konnte sie die Nacht hier verbringen und bei Morgengrauen wieder aufbrechen. ------------------------------------------------------------------------------------- Huhu ihr Lieben ;)) Das Kapitel war zwar sehr kurz, doch versuche ich sehr bald ein neues hochzuladen, daher bitte ich noch etwas um Geduld. Es tut mir leid, dass so lange nichts mehr gekommen ist, aber der Alltag hat mich völlig in Beschlag genommen, daher entschuldige ich mich und möchte mich für die lieben Kommentare bedanken. Nochmals vielen lieben Danke an euch. Bis demnächst ihr Lieben ;)) Kapitel 8: Robin Hood --------------------- Noch bevor die Sonne aufging, war Kaitlyn schon wieder aufgebrochen. Ein Glück, dass die Nacht ohne Probleme verlaufen war. Das Haus war sicher gewesen und gut abgeriegelt, dass auch sie etwas Schlaf fand. Nach etwa einer Stunde fand sie eine weitere Apotheke, die auch schon geplündert wurde. Einzelne Packungen lagen noch in den Regalen, daher besah sie sie sich etwas genauer. Bis auf ein paar Schmerztabletten, Hygieneartikel, und Halsbonbons mit Kirschgeschmack, war alles leergeräumt, daher schritt sie auch in die hinteren Räume, nachdem sie sich die Überbleibsel eingesteckt hatte. Der große Abstellraum war wohl das Lager gewesen, dennoch war dort nichts mehr zu finden. Neben dem Abstellraum gab es noch einen kleineren Raum für die Angestellten und dort fand sie noch etwas Verbandszeug, welches sie zu den anderen Dingen steckte, die sie bereits in ihrem Rucksack verstaut hatte. Es war zwar kein Antibiotika dabei, aber besser als gar nichts. Als sie die Apotheke wieder verlassen wollte, sah sie ein Prospekt an der Wand hängen, welches die Universität zeigte, die sich ganz in der Nähe befand. Nachdem sie die Wegbeschreibung ordentlich studiert hatte, machte sie sich auf den Weg zu dieser Universität, die außerhalb der Stadt lag. Dort gab es bestimmt eine Krankenstation, die noch nicht geplündert wurde. Nach etwa einer Stunde hatte sie die Universität erreicht. Ein riesiges Gebäude erstreckte sich vor ihr, dass sie ein ungutes Gefühl bekam. Die Uni war sehr groß und das war gar nicht gut. Große Gebäude stellten eine noch größere Gefahr dar. Selbst wenn sie einige Leute mehr dabei hätte, war es beinahe unmöglich dort wieder lebendig raus zu kommen. Durch das Prospekt wusste sie aber genau, dass die Krankenstation im hinteren Teil der Uni lag. Den Haupteingang ignorierte sie. Wenn sie den Haupteingang nehmen würde, war sie gezwungen das gesamte Gebäude zu durchqueren und das war glatter Selbstmord. Auf ungebetene Gäste konnte sie gut und gern verzichten. Langsam und vor allem leise schlich Kaitlyn an der Außenmauern entlang, um ein geeigneten Eingang zu finden. Nach einigen Minuten fand sie ein Fenster, welches eingeschlagen war. Die meisten Scherben lagen vor ihr im Gras, dass hieß, dass besagte Scheibe von innen zerschlagen wurde. Skeptisch besah sie sich den provisorischen Eingang, der sie unruhig und vor allem nervös werden ließ. Konzentriert schloss Kaitlyn kurz die Augen, um sie wenig später wieder zu öffnen. Fest entschlossen zog sie sich ihren Gürtel aus den Laschen ihrer Jeans und schwang ihn um den Fensterrahmen, der zum Teil herausgebrochen war. Mit etwas Kraftaufwand zog sich die zierliche Frau hoch, entfernte daraufhin den Gürtel und sprang leichtfüßig in den Raum. Bei der Überprüfung des Raumes legte sie ihren Gürtel wieder an und musste feststellen, dass sie in der Bibliothek gelandet war. Wenn das die Bibliothek war, konnte die Krankenstation nicht mehr weit sein. Nachdem sie die Bibliothek verlassen hatte, betrat sie den Flur, der still und dunkel vor ihr lag. Etwa zehn Meter vor ihr lag ein Beißer auf dem Boden, der sie nun auch entdeckt hatte und seine Arme nach ihr ausstreckte. Vorsichtig schritt sie auf den Beißer zu, der immer wilder wurde. Sein gieriges Knurren hallte durch den leeren Flur, dass es Kaitlyn einen kalten Schauer bescherte. Ohne lange zu zögern umschlang sie den Griff ihrer Machete und rammte sie in den Kopf des Beißers, der darauf in sich zusammensackte und nun keine Gefahr mehr darstellte. Emotionslos sah sie auf den Beißer herab, der vor langer Zeit mal ein junger Mann gewesen war. Schon lange hatte sie kein Mitleid mehr mit den Beißern. Wenn sie jeden Beißer bemitleiden würde, der ihr vor die Flinte rannte oder dem sie ihre Machete in den Kopf stieß, dann wäre sie schon längst ein Fall für die Klapse. Manchmal musste man einfach seine Gefühle abstellen, um zu überleben. Als sie die Krankenstation erreicht hatte, die zum Glück unbewohnt war, steckte sie ihre Machete wieder zurück in den Gürtel direkt neben ihrer Waffe, um sie im Notfall griffbereit zu haben. Die Schränke waren noch gut gefüllt, obwohl schon einige Dinge fehlten. Bestimmte Betäubungsmittel fehlten, die unter normalen Umständen immer Verschreibungspflichtig waren, da sie unter dem Betäubungsmittelschutzgesetz standen. Sie vermutete, dass die Medikamente schon zum Anfang des Ausbruchs mitgenommen würden, da die Junkies sicher auf Entzug waren. Ein kalter Entzug war die Hölle. Nicht das sie sich mit der Materie auskannte, aber ihre beste Freundin war süchtig gewesen und später an einer Überdosis gestorben. Kaitlyn hatte alles versucht um Emilia zu helfen, aber sie drang nicht mehr zu ihr durch. Viel zu tief steckte Emilia damals in dem Suff von Alkohol und Drogen. Wenn es zu viel wurde, hatte man nicht mehr die Chance aus der Dunkelheit zu entkommen. Kaitlyn hatte dem Bericht der Polizei nie getraut, da sie vermutete, dass sich Emilia die Überdosis mit Absicht gespritzt hat. Emilia Gonzales hatte Selbstmord begangen und das war Fakt. Einerseits war Kaitlyn froh, dass ihre beste Freundin die heutige Welt nicht mehr erleben musste, dennoch fehlte sie ihr ungemein. Schnell verband sie die trüben Gedanken und fand endlich das Medikament, welches sie so sehr brauchte. "Halte noch etwas durch, Rebekah. Bald bin ich wieder da.", flüsterte sie und steckte noch etwas mehr Medikamente ein, die sie für wichtig hielt. Als Kaitlyn sich weiter umsehen wollte, schlangen sich zwei Arme um sie, die sie festhielten. Ihr Drang zu schreien wurde unterbrochen, denn eine große Hand legte sich auf ihrem Mund. "Na, was haben wir denn hier für ein hübsches Täubchen?", kam es von einer männlichen Stimme, die sich dicht an ihrem Ohr befand. Sein stinkiger Atem trieb ihr die Galle hoch, doch sie zwang sich zur Ruhe. Erst als der Fremde seine Hand über ihre Brüste gleiten ließ, packte sie erneut die Angst, die sie schließlich handeln ließ. So fest wie sie konnte, biss sie in die Hand des Mannes, der sie darauf instinktiv freigab. Mit einer schnellen Drehung entdeckte Kaitlyn den Mann, der sich wieder auf sie stürzen wollte, und genau in diesem Moment trat sie ihm zwischen die Beine, sodass er für einen kurzen Augenblich zusammenbrach, sich aber leider viel zu schnell wieder erholte. Panisch rannte Kaitlyn zu der Tür, doch griff der Mann in ihren Haarschopf und zerrte die zierliche Frau zurück, um sie wenig später an die Wand zu schleudern. Benommen blieb sie am Boden liegen und erkannte schemenhaft den Mann, der begann seine Hose zu öffnen und weiter auf sie zuschritt. "Nein, bitte nicht.", wimmerte sie ängstlich und wollte nach hinten ausweichen, was ihr aber nicht gelang, da dort die Wand war, die sie aufhielt. Mit einem gezielten Handgriff zog sie ihre Waffe aus dem Halfter und richtete sie auf den Mann, der schnell handelte und sie ihr schließlich aus der Hand trat, genau wie das Messer, welches sie wenig später an sich genommen hatte. "Du bist also eine kleine Raubkatze, ja? Ich mag kleine Kätzchen. Ich bin mir sicher, dass wir beide unseren Spaß haben werden.", schnurrte er ihr erregt entgegen und drückte ihre Hände am Boden, damit sie sich nicht mehr wehren konnte. Mit letzter Kraft, die sie in diesem Moment aufbringen konnte, trat sie zu und schrie voller Angst, doch nichts half, denn er machte unbeirrt weiter. ~*~ Rick, Michonne und Daryl waren wieder auf den Rückweg von ihrer Tour. Zum Glück hatten sie reichlich Munition gefunden, sowie einige Waffen und etwas Sprengstoff. Jetzt konnte der Governor kommen, denn sie waren für den Notfall gewappnet. Kampflos würden sie das Gefängnis nicht aufgeben. Auf gar keinen Fall. Aufgeben war keine Option. Sie hatten genügend Munition und Waffen gefunden, doch die anfängliche Freude darüber, war schneller vergangen als ihnen lieb war. Michonne hatte das Steuer übernommen, Daryl saß auf dem Beifahrersitz und Rick hatte die Rückbank in Beschlag genommen. "Und du bist dir ganz sicher, dass nicht mehr geschehen ist?", fragte Rick leise, der bisher stumm gewesen war. "Ja, ich konnte im letzten Moment eingreifen.", kam es von Daryl, der sehr bedrückt aussah. An ihm war die Situation vor zwei Stunden nicht spurlos vorbei gegangen. "Hast du ihr vom Gefängnis erzählt?", kam auch schon die nächste Frage an den Jäger gerichtet. "Natürlich habe ich das. Wenn ich es nur gewusst hätte, hätte ich ihr doch von dir erzählt, Rick. Es tut mir leid." Daryl hatte sein Blick gesenkt, worauf Rick ihm eine Hand auf die Schulter legte. "Es ist alles in bester Ordnung. Ich bin so froh, dass sie noch am leben ist." Nachdenklich blickte Rick aus dem Fenster, wobei er die Kette fest an sich drückte und erschöpft die Augen schloss, bevor er erneut zu sprechen begann. "Ich möchte dich bitten mir alles zu erzählen, Daryl. Ich muss wissen was geschehen ist." Auf der Hinfahrt war ihnen bereits die Universität aufgefallen, die still und ruhig vor ihnen lag. Michonne hatte die Idee sich die Uni mal etwas genauer anzusehen. Vielleicht fanden sie in der Cafeteria noch ein paar Dinge, die sie durchaus gebrauchen konnten. Als sie die Universität erreicht hatten, waren sie überrascht, dass nur wenige Beißer dort waren. Ein Beißer lag auf dem Boden, konnte sich nicht fortbewegen, da seine Beine abgefressen waren. Daryl fand es nicht für nötig diesen zu erledigen. Er war im Moment keine Gefahr für ihn, daher schritt er um ihn herum und folgte dem langen Flur. Michonne und Rick besahen sich die Cafeteria und fanden noch ein paar Kleinigkeiten, die sie sofort an sich nahmen. Als Daryl den Flur und die Räume überprüft hatte, ging er wieder zurück. Skeptisch besah er sich den Beißer, den er nicht erledigt hatte, der nun aber tot am Boden lag. Kaum das er sich den Beißer etwas genauer ansehen konnte, hörte er einen dumpfen Schlag und ein leises Wimmern. Schnell ging er zu dem Raum aus dem er die Geräusche vermutete. Eine männliche Stimme drang zu ihm durch und sein Blut fing an zu gefrieren. "Du bist also eine kleine Raubkatze, ja? Ich mag kleine Kätzchen. Ich bin mir sicher, dass wir beide unseren Spaß haben werden." Als Daryl in den Raum stürmte, konnte er sehen wie eine junge Frau zu Boden gedrückt wurde, die sich vergebens wehrte und angefangen hatte zu schreien. Ohne lange zu überlegen, griff er in den Nacken des Mannes und riss ihn von der jungen Frau weg. Daryls Armbrust fiel zu Boden, doch das interessierte den Jäger nicht im geringsten. Immer wieder schlug er mit seinen Fäusten auf den Mann ein, der schon beim zweiten Schlag nicht mehr bei Bewusstsein war. Daryl Dixon hasste es, wenn ein Mann sich an einer Frau verging. Egal ob er sie schlug, oder ganz andere Dinge mit ihr anstellte. Erst nach einer gefühlten Stunde konnte Daryl von den Mann ablassen, der diese Abreibung wohl nicht überleben würde. "Dreckiger Bastard.", zischte er wütend und trat dem Mann zum Abschluss noch einmal gegen die Rippen. Daryl ließ von dem Mann ab und sah zu der jungen Frau, die sich gerade auf die Beine kämpfte. Sofort wollte er zu ihr eilen und ihr seine Hilfe anbieten, doch beließ er es dabei, da er sie nicht bedrängen wollte. Unbewusst fing er an die junge Frau zu mustern. Sie hatte blonde, lange Haare und eine zierliche Figur, die in engen Jeans steckte. Als sie ihren Kopf anhob und Daryl genau ansah, konnte er ihre hellblauen Augen sehen, die sich in sein Gedächtnis brannten. Das karierte Hemd war ihr bestimmt eine Nummer zu groß, wobei es ihr sehr gut stand. Er war nie der Gesprächigste gewesen, daher tat er sich sehr schwer damit. Trotzdem hatte er das Bedürfnis etwas sagen zu müssen. Er wollte nicht, dass sie wohlmöglich Angst vor ihm hatte. "Hat er dich verletzt?", fragte er ruhig, doch innerlich spürte er die Wut noch immer in sich, die er nur schwer unterdrücken konnte. "Es geht, danke.", kam es der jungen Frau leise über die Lippen und rieb sich den schmerzenden Arm. Als sie gegen die Wand geschleudert wurde, hatte sie versucht den Aufprall mit ihrem Arm abzufangen. Nachdem sich die hübsche Frau wieder halbwegs gefangen hatte, sammelte sie ihre Waffe und die Machete ein, die sie wieder an ihrem gewohnten Platz verstaute. Sie blickte auf den Mann am Boden, griff erneut nach ihrer Machete und rammte dem bulligen Mann die Klinge in den Kopf. Auch wenn Daryl es nicht zugab, war er durchaus erstaunt von der jungen Frau, die mehr als taff war. "Hast du eine Gruppe oder bist du allein?", fragte der Jäger, der sie noch immer musterte. "Warum willst du das wissen?", kam die Gegenfrage von der blonden Frau. Sie war mehr als skeptisch, was er nachvollziehen konnte. "Wir haben eine größere Gruppe und Zäune, die einem Schutz bieten." Lange sagte sie nichts, daher dachte er, dass sie ihm schon gar keine Antwort mehr geben würde. "Ein Mann, eine Frau und ein kleines Kind gehören zu meiner Gruppe.", gab sie ihm nun doch eine Antwort, worauf er sie überrascht ansah. Langsam schritt er auf sie zu, wobei sie von ihm zurückwich. Sofort blieb er stehen und hielt den Abstand, denn sie haben wollte. Er verstand es. "Wie viele Beißer hast du getötet?", stellte Daryl die erste Frage, die sie immer stellten. "So viele, dass ich sie nicht mehr zählen kann." "Wie viele Menschen hast du getötet?", kam auch schon die nächste Frage, worauf sie ihren Kopf senkte und ziemlich nervös wirkte. "Mit dem hier, vier.", sagte sie und deutete auf den toten Mann am Boden. Daryls Gesichtsausdruck wurde ernst und er stellte die letzte Frage, die wohl am wichtigsten war. "Warum?" "Entweder wollten sie sich etwas mit Gewalt nehmen, oder sie hatten vor uns zu töten." Irgendwie war er froh über diese Antwort. Sie war demnach kein Mensch, der sich etwas gefallen ließ. Sie war taff und schien nach all der Zeit einen klaren Kopf zu besitzen, den sie wohl auch gut einsetzen konnte. In der heutigen Zeit war das eher selten, was nicht jeder von sich behaupten konnte. Obwohl sie vor wenigen Minuten beinahe die Hölle erlebt hätte, stand sie ohne Selbstzweifel vor ihm und das zeigte ihm, dass sie schon immer eine Kämpfernatur war. Erneut begann er sie zu mustern, was er nun bewusst tat. Der dreckige Bastard hatte ihr das Hemd zerrissen, weshalb er innerlich zu beben begann. Wenn dieser Typ nicht schon tot wäre, hätte er ihn eigenhändig umgebracht. Eine Bewegung riss ihn aus seine Gedanken und er blickte ruckartig zu der jungen Frau, die noch etwas Medikamente einsteckte. Bevor Daryl erneut zum sprechen ansetzen konnte, unterbrach die junge Frau ihn, die ihn nun wieder direkt ansah. "Unser jüngstes Mitglied ist krank, daher brauche ich Medikamente. Der Mann aus meiner Gruppe wirkt auch schon etwas blass um die Nase, daher will ich mich etwas eindecken, falls es uns alle erwischen sollte.", kam es freundlich von der jungen Frau, die den fragenden Blick des Mannes durchaus gesehen hatte. "Das ist keine schlechte Idee, vielleicht sollte ich mir auch etwas mitnehmen." Nachdenklich besah sich Daryl die vielen Packungen und wirkte etwas überfordert bei der ganzen Auswahl. Zwei gefüllte, kleine Hände traten in sein Blickfeld und er hob überrascht den Kopf, um wenig später in das freundliche Gesicht der jungen Frau zu blicken. "Meine Gruppe besteht nur aus drei Erwachsenen und einem Kind, daher brauche ich nicht viel. Du hingegen erwähntest eine größere Gruppe, nimm du den Rest." Dankbar nahm der Jäger die Medizin an sich und verstaute sie in seine Tasche, die er immer bei sich trug. Als er sah, dass sie sich zum gehen abwandte, hielt er sie zurück. "Wir sind in einem Gefängnis weiter nördlich von hier, dennoch stehen wir vor einem Krieg. Die Person ist gefährlich und gönnt uns das Gefängnis nicht, daher werden wir kämpfen.", entschied sich Daryl für die Wahrheit, obwohl das vielleicht hieß, dass sie sich ihnen nicht anschließen würde. "Warum erzählst du mir davon?", kam es leise von ihr, die noch immer mit dem Rücken zu ihm stand. "Für den Fall, dass du mit deinen Leuten kommst, möchte ich, dass du über alles bescheid weißt. Wenn es andersrum wäre, würde ich das auch wissen wollen, falls dennoch Gefahr besteht." Noch einmal blickte sie über ihre Schulter, schenkte ihm ein ehrliches Lächeln und verschwand wenig später aus seinem Blickfeld. Ihre letzten Worte drangen zu ihm durch, die er niemals erwartet hätte. "Du bist eine ehrliche Haut und das mag ich. Wir sehen uns bestimmt wieder, Robin Hood." Als Daryl geendet hatte, bemerkte er gar nicht die Blicke, die sich Michonne und Rick zuwarfen. Der Jäger hatte am Anfang seiner Erzählungen noch ganz normal gesprochen, doch je mehr er erwähnte, umso häufiger hatten sie das Funkeln in seinen Augen gesehen. Dieses Funkeln machte ihn um einiges jünger, wobei er ein erwachsener Mann war, der schon viel Scheiße erlebt hatte. Rick sah wieder auf die Kette in seiner Hand, die wohl bei der Rangelei zerrissen war. Daryl hatte sie nach Kaitlyns Weggang gefunden und eingesteckt. Daryl war später auf Rick und Michonne getroffen, hatte die junge Frau erwähnt und führte sie zu der Krankenstation in der noch immer die Leiche des Mannes lag. Der Jäger berichtete nur kurz und knapp von dem Vorfall und zeigte ihnen die Kette, die er gefunden hatte. Daryl hatte mit einigem gerechnet, doch nicht damit, dass der gute Rick auf die Knie fiel und sich am Boden abstützen musste. Sein Blick hob sich und er sah Daryl direkt an, der einen Schritt zurückgewichen war, da er die Tränen sehr gut sehen konnte, die ihm unbarmherzig über die Wangen rannen. "Sie lebt.", hatte Rick gehaucht. Daryl wusste nicht was er sagen sollte, daher übernahm Michonne das sprechen. "Wer lebt, Rick?" "Meine Schwester." Er hatte Michonne und Daryl angelächelt, obwohl ihm immer mehr Tränen vom Kinn tropften, die das Gesamtbild merkwürdig erscheinen ließ. "Das ist die Kette, die ich meiner Schwester zum Geburtstag geschenkt habe. Ich habe den anderen Anhänger.", sagte er und griff in seine Hosentasche. "Als sie damals nach Atlanta gegangen ist, hat sie mir einen Anhänger in die Tasche gesteckt und den anderen hatte sie behalten." Erneut blickte er zu Daryl auf, der sich zu ihm nieder gekniet hatte und ihn ebenfalls ansah. Daryl und Michonne waren fassungslos, als Rick den Jäger in eine feste Umarmung zog und herzlich anfing zu lachen. "Du hast meiner Schwester das Leben gerettet und dafür bin ich dir unendlich dankbar." ----------------------------------------------------------------------------------- Huhu ihr Lieben ;)) Da hat Kaitlyn aber nochmal Glück gehabt, dass unser Jäger im letzten Moment eingegriffen hat. Rick liebt seine Schwester ungemein, daher musste diese Situation sein, obwohl ich erst Bedenken hatte. Wird es Rebekah schaffen? Und was hat Merle, da Kaitlyn vermutet, dass er auch etwas ausbrütet? Wie kamen Emily und Merle ohne Kaitlyn zurecht? Ach ja bevor ich es vergesse: Merle Dixon war nur eine sehr kurze Zeit beim Governor, daher hat er Maggie und Glenn auch nicht verschleppt und auf Glenn eingeschlagen. Er hat eine Chance verdient, die ich ihm geben möchte. Ganz liebe Grüße an euch ;)) Kapitel 9: Rückkehr ------------------- Der Rückweg war schwierig, da Kaitlyn häufiger einen Zwischenstopp einlegen musste. Nur mühsam kam sie voran. Erst jetzt realisierte sie die Situation, die sich in der Universität abgespielt hatte. Beinahe wäre sie brutal vergewaltigt worden. Ein Glück hatte der Mann mit der Armbrust schlimmeres verhindern können. Niemals hätte sie es für möglich gehalten, dass ihr jemand zur Hilfe kam. Die Angst, die sie in diesem Moment verspürt hatte, konnte sie nur bedingt beschreiben. Als ihr bewusst wurde, dass sie keine Chance hatte, wäre sie am liebsten gestorben. Schnell schüttelte sie diese Gedanken wieder ab, da sie sich unbedingt auf die Umgebung und die Beißer konzentrieren musste. Einzelne Beißer waren da allerdings kein Problem. Wenn es aber mehr wie zwei waren, wurde es etwas schwieriger sie zu erledigen, da ihre linke Körperhälfte furchtbar schmerzte und somit ihre Bewegung eingeschränkt war. Als es dunkel wurde, fand Kaitlyn Schutz auf einer alten Farm. Die kleine Scheune hatte einen Heuboden, wo sie die Nacht verbringen konnte. Mit etwas Kraftaufwand zog sie die Leiter zu sich nach oben, um zu verhindern, dass ihr in der Nacht jemand näher kam. Das Ereignis in der Universität hatte Spuren hinterlassen, die sie nicht leugnen konnte. Sie hatte sich so hilflos gefühlt, dass sie die Berührungen des Mannes noch immer spüren konnte. Nur wenig Schlaf fand sie in dieser Nacht, da sie die Bilder immer wieder verfolgten. Nach dem Sonnenaufgang war Kaitlyn wieder auf den Beinen und machte sich auf den Weg. Ihre Schmerzen waren noch immer sehr präsent, daher versuchte sie sie so gut es ging zu ignorieren. Nach weiteren Stunden konnte sie schon das Haus sehen, welches ihnen als Unterschlupf diente. Je näher sie dem Haus kam, umso nervöser wurde sie. Etliche Beißer lagen tot im Vorgarten, was sie schneller werden ließ. Kaum das Kaitlyn die Haustür erreicht hatte, wurde diese auch schon aufgerissen und die junge Frau ins Haus gezogen. Fest biss Kaitlyn die Zähne zusammen, da die stürmische Umarmung ihr unheimliche Schmerzen bereitete. Emily hatte Kaitlyn fest im Griff und schien sie gar nicht mehr loslassen zu wollen. "Ich bin so froh, dass du wieder da bist.", kam es von der Rothaarigen, die Kaitlyn glücklich an sich presste. Ein Schmerzenslaut entwich der jungen Frau, worauf Emily erschrocken zurückwich. "Was hast du, Kaitlyn?", fragte diese besorgt. "Halb so wild. Wie geht es Rebekah?", ignorierte Kaitlyn die Frage und schritt unbeirrt in das Wohnzimmer, wo die Kleine auf der Couch lag und schlief. Merle Dixon hatte sich aufs Sofa geschmissen, was schon ziemlich seltsam aussah, da seine Beine über der Lehne hingen. Er hatte seine Augen zwar geschlossen, aber sie wusste ganz genau, dass er nicht am schlafen war. Ohne weiter auf den Mann zu achten, schritt sie auf Rebekah zu, die noch immer am zittern war. Einen Moment schloss Kaitlyn die Augen, da sie unglaublich froh war, dass die Kleine noch am leben war. Schnell ließ sie den Rucksack zu Boden gleiten, worauf sie zielstrebig nach dem gesuchten Antibiotika griff. Als sie Rebekah die Tablette in den Mund schob, öffneten sich ihre Augen, die sie fiebrig anstarrten. "Du bist wieder da?" "Ich bin wieder da.", antwortete Kaitlyn leise und strich der Kleinen eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die sich verirrt hatte. Vorsichtig setzte sie Rebekah die Trinkflasche an die Lippen, damit sie die Tablette leicher runterspülen konnte. Nach ein paar Minuten war sie auch schon wieder eingeschlafen. Eine Weile beobachtete Kaitlyn sie noch, bevor sie sich von ihr abwandte und auf Merle zuschritt. Merle, der Kaitlyn die ganze Zeit beobachtet hatte, saß nun wieder normal auf dem Sofa und besah sich die Frau etwas genauer. Als sie bei ihm angekommen war, setzte sie sich zu ihm auf die Lehne, die er vorhin noch in Beschlag genommen hatte. "Ich möchte mir mal deine Verletzung ansehen.", bat sie ihn, worauf er sie skeptisch musterte. "Warum so neugierig, Goldlöckchen?", fragte er spitz, tat aber dennoch das worum sie ihn gebeten hatte. Vorsichtig zog er seine selbstgebaute Prothese ab, die sonst seinen Stumpf im verborgenen hielt. Ihre Augen verengten sich als sie das vernarbte, entzündete Gewebe sah. "Ich muss die beiden Wunden öffnen, damit der Eiter entweichen kann, sonst stirbst du an einer Blutvergiftung." "Wenn es denn sein muss.", murrte er unzufrieden, war aber mit ihrem Angebot durchaus einverstanden. Ihm war schon aufgefallen, dass seine Schmerzen intensiver wurden. Emily, die die ganze Zeit am Türrahmen lehnte, war mehr als überrascht. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass es ihm nicht so gut ging. Der Typ konnte verdammt viel einstecken, dass konnte sie nach ein paar Tagen sagen, die sie allein verbracht hatten. Sie gab es nur ungern zu, aber Merle war sehr stark. Als Kaitlyn noch immer auf Tour war, hatte sich Merle um die Beißer gekümmert, die dem Haus zu nahe gekommen sind. Lange sah sie Kaitlyn dabei zu, wie sie Merle versorgte. Sachte hatte sie seine Wunden geöffnet und wenig später gereinigt. Zum Glück war sie in der Universität fündig geworden, sonst hätte sie ihn nicht verarzten können. Nachdem sie die offenen Stellen genäht hatte, legte sie ihm zur Vorsicht noch einen Druckverband an, damit die empfindlichen Stellen geschützt sind. Auch ihm gab sie anschließend ein entzündungshemmendes Medikament, damit es schneller heilte. Wenig später erhob sich Kaitlyn und setzte sich zu Rebekah, die sich sofort an die Wärmequelle kuschelte und seelenruhig weiterschlief. "Wenn Rebekah das Fieber überstanden hat, brechen wir auf. Wir müssen in Bewegung bleiben. Die Beißeranzahl hat sich drastisch vermehrt, gerade in dieser Gegend, daher müssen wir weiter.", kam es ernst von Kaitlyn, die Rebekah zärtlich im Arm hielt. Emily, die sich auf den Wohnzimmertisch gesetzt hatte, konnte ihr nur zustimmen. Ihnen war das auch schon aufgefallen. Ein paar Tage mussten sie noch überstehen, bevor es weiter ging. "Nachher muss ich mit euch noch etwas anderes besprechen, da ich das nicht allein entscheiden kann.", begann Kaitlyn erneut zu sprechen. "Um was geht es, Kate?" "Bevor ich darauf näher eingehen werde, möchte ich, dass die Kleine ins Bett kommt. Sie benötigt jetzt viel Schlaf." Kaum das Kaitlyn dies geäußert hatte, war Emily schon aufgestanden und nahm die Kleine an sich, um sie wenig später ins Obergeschoss zu bringen. Als Emily ins Obergeschoss verschwunden war, trat Merle von dem Fenster weg, da er die Umgebung immer im Auge behielt. "Bevor du gleich mit deiner Rede beginnst, werde ich mich mal um deine Schulter kümmern.", kam es von Merle. "Ich hatte mir so etwas schon fast gedacht.", seufzte Kaitlyn geschlagen, die sich schwerfällig erhoben hatte und sich auf den Wohnzimmertisch legte. Merle Dixon fackelte nicht lange, packte ihren linken Arm und beförderte ihre Schulter wieder an Ort und Stelle. Kaitlyn musste einen Schmerzensschrei unterdrücken, was nicht gerade einfach war. Kaum das der Schrecken überwunden war, nahm der Schmerz etwas ab. Das Emily wieder im Wohnzimmer war, hatte Kaitlyn gar nicht mitbekommen. "Und das nennst du halb so wild. Du bist echt verrückt, Kate.", kam es sarkastisch von Emily, die die Blonde ernst musterte. "Was ist passiert?", wollte die Rothaarige nun wissen, die ihre Sorge nur schwer verbergen konnte. Kaitlyn hatte sich mühsam erhoben und schritt aufs Fenster zu, da sie der Rothaarigen nicht in die Augen blicken konnte. Merle hatte sich an die Wand gelehnt und musterte die junge Frau, die mehr als mitgenommen aussah. Bei ihrer Ankunft hatte er schon gesehen, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war. Als Kaitlyn zu sprechen begann, hatte sie seine volle Aufmerksamkeit. "Die üblichen Probleme halt." "Das ist doch Bullshit, Goldlöckchen.", zischte Merle ungehalten, bevor er erneut zu sprechen begann. "Und deine Schulter ist von ganz allein herausgesprungen, da du mit ein paar Beißer gespielt hast. Schon klar." "Ich bin überfallen worden. Der Typ wollte mich vergewaltigen. Bist du nun zufrieden?", schrie Kaitlyn nun, der es so langsam reichte. Sie hasste es ausgefragt zu werden. Emily war so erschrocken, dass sie gar nichts mehr sagen konnte. Selbst Merle blieb still, der sonst immer einen dummen Spruch auf Lager hatte. "Ich war in der Universität, da die kleinen Apotheken im Umkreis alle geplündert wurden. In der Uni fand ich dann die Medikamente, die ich haben wollte. Ich war unvorsichtig.", leise hatte sie gesprochen, da sie zu zittern begann. Wie ein Kokon schlang sie ihre Arme um sich, da sie so ihr zittern unterbinden wollte. "Ich habe versucht mich zu wehren, aber er war um einiges stärker als ich. Meine Chancen standen sehr schlecht." Emily zog Kaitlyn in eine Umarmung und strich ihr sanft über den Rücken, was sie zu beruhigen schien. Nach ein paar Minuten befreite sich Kaitlyn wieder aus der Umarmung, da sie sich wieder etwas gefangen hatte. "Als ich schon dachte, dass es nun vorbei sei, kam wie aus dem Nichts dieser Kerl mit der Armbrust und hat mich gerettet." Merle, der bisher schweigend zugehört hatte, wurde nun neugierig. "Hast du Armbrust gesagt?", fragte dieser energisch und packte die junge Frau bei den Schultern, worauf Kaitlyn vor Schmerz zusammengezuckt war. Erschrocken wich er vor ihr zurück und blickte sie entschuldigend an. "Erzähl mir mehr von diesem Typen mit der Armbrust." "Er erzählte mir, dass sie in einem Gefängnis Schutz gefunden haben. Zäune und Betonwände hätten sie. Allerdings erzählte er mir auch, dass sie sich im Krieg befinden, daher wollte ich das mit euch besprechen." Wenn Kaitlyn ehrlich war, war sie von Merles Verhalten mehr als überrascht. Er war zwar häufiger aufgebracht, aber dieses Verhalten war durchaus neu. Jetzt schien er richtig wissbegierig zu sein. "Wir gehen zu diesem Gefängnis, dass ist doch klar." "Hast du Kate nicht zugehört? Sie sagte, dass sie sich im Krieg befinden. Wir haben ein kleines Kind bei uns.", kam es genervt von Emily, die bisher ruhig geblieben war. "Das spielt keine Rolle, Puppe.", wetterte er zurück. "Warum willst du in ein Kriegsgebiet ziehen?", mischte sich nun Kaitlyn ein, die wieder die Umgebung überprüfte. "Ich vermute, dass der Typ mit der Armbrust mein kleiner Bruder ist.", sagte er und blickte Kaitlyn direkt an, die sich zu ihm gewandt hatte. "Dein Bruder?", fragte sie überrascht Er antwortete nicht, da er dies nur mit einem Nicken bestätigte. Kaitlyn verstand Merle. Wenn es um ihren Bruder gehen würde, würde sie auch zu ihm wollen. ------------------------------------------------------------------------------------ Huhu ihr Lieben ;) Hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat. Rebekah hat endlich das Antibiotika bekommen und Merle wurde auch versorgt. Was planen sie nun? Wie werden sie sich entscheiden? Fragen über Fragen ;)) Ganz liebe Grüße :) Kapitel 10: Mein Name ist Kaitlyn --------------------------------- Zwei Woche blieben sie noch in dem Haus, bevor sie es fluchtartig verlassen mussten. Immer mehr Beißer waren zu dem Haus vorgedrungen, daher hatten sie gar keine andere Wahl als weiterzuziehen. Rebekahs Genesung war bislang gut verlaufen, daher gab es bei der Flucht keine Komplikationen. Auch Merle, der sich mittlerweile gut in die Gruppe eingefügt hatte, ging es wieder besser. In den zwei Wochen hatten sie häufiger über das Gefängnis gesprochen, obwohl Emily Bedenken hatte. Sie hatte Angst, dass es sich um eine Falle handelte, worauf Kaitlyn ihr erklärte, dass sie den Mann mit der Armbrust nicht für einen Lügner hielt. Er hätte Kaitlyn gar nicht darauf hinweisen müssen, dass sie sich in einem Krieg befinden, wenn er Hintergedanken gehabt hätte. Merle bestätigte dies, da er der festen Überzeugung war, dass dieser Mann sein Bruder war. Kaitlyns angeschlagene Schulter schmerzte gelegentlich noch etwas, doch war es auszuhalten. Nun waren sie wieder auf den Straßen unterwegs. Das Gefängnis war nicht weit entfernt, dennoch mussten sie einige Umwege fahren, da die meisten Straßen blockiert waren. Entweder bestand diese Blockkarde aus alten Autowracks oder eine Menge an Beißern, denen man besser aus dem Weg ging. Drei weitere Tage mussten sie opfern, da sie sich bei Nacht eine Unterkunft suchen mussten. Sie konnten die Nacht nicht draußen verbringen, schon gar nicht mit einem Kind, welches noch etwas angeschlagen war. Als sie dem Gefängnis immer näher kamen, stellten sie das Auto nahe beim Wald ab, falls sie fliehen mussten. Wenn sie jetzt sorglos werden würden, wäre das der sichere Tod. Sie kannten diese Leute nicht, daher gingen sie lieber auf Nummer sicher. Kaitlyn gab Rebekah an Merle weiter, der mit Emily warten sollte, damit sie die Umgebung sichern konnte. Vielleicht bekam sie auch eine genaue Sicht auf das Gefängnis, um sich so einen Überblick zu verschaffen. Sie konnte Emily nicht allein mit Rebekah lassen, da die Rothaarige sich verändert hatte. Emily war in der letzten Zeit anders geworden, fast schon panisch. Sie müssen endlich einen Ort finden, der ihnen Sicherheit versprach. Nicht nur Emily war erschöpft, sondern auch Kaitlyn. Sie musste immer einen klaren Kopf behalten, damit sie den nächsten Tag erleben konnten. Mit erhobener Machete schritt Kaitlyn durch den Wald, der bald ein Ende fand. Von weitem konnte sie auch schon den Wachturm des Gefängnis sehen und die riesige Wiese, die von Zäunen umgeben war. Es war noch früh am Morgen, dennoch konnte sie einen Mann erkennen, der sich um etwas zu kümmern schien. Als sie noch näher kam, konnte sie auch sehen, um was es sich handelte. Es war ein Gehege, welches die Schweine an Ort und Stelle hielt. Ein Lächeln zierte ihr Gesicht, als sie zwei Mädchen sah, die älter als Rebekah waren und zu dem Mann rannten, der sich um das Gehege kümmerte. Als die beiden Mädchen den Namen des Mannes riefen, fiel Kaitlyn vor Schreck die Machete aus der Hand. "Rick, dürfen wir dir helfen?", fragte die kleine Blonde mit dem offenen Haar. Der Mann wandte sich um, schenkte ihr ein liebes Lächeln und gerade als er ihr antworten wollte, gab es einen lauten Knall. Der Wachturm stand in Flammen und Rick schickte die Kinder wieder zurück in den Zellenblock. Kaitlyn hatte sich in das hohe Gras geworfen und beobachtete die Situation. Weitere Menschen kamen aus dem Gefängnis und hatten Waffen bei sich, hielten sich allerdings im Hintergrund. Kaitlyn biss sich auf die Lippen, da sie nichts sehen konnte. Ein Mann stand auf einem Panzer und hatte einige Leute mitgebracht. Kaitlyn hörte nun seit langer Zeit wieder die Stimme ihres Bruders. "Wir können alle gemeinsam leben. Lass uns alles vergessen und einen Neuanfang wagen.", sprach er ruhig, wie sie es nicht anders von ihm kannte. Der Mann ging nicht auf die Worte ihres Bruders ein, öffnete den Wagen, der neben ihm stand und warf eine Frau und einen Mann auf die Knie, die gefesselt waren. Rick sah geschockt auf die beiden Personen, die er wohl zu kennen schien. Nun verstand sie auch was der Kerl mit der Armbrust meinte. Ihr Bruder fing wieder an zu reden, doch schien dies den Mann eher weniger zu interessieren. Besagter Mann umklammerte nun den Griff eines Katanas, welches er aus dem Auto geholt hatte und hielt es nun fest in der Hand. "Lügner.", sprach er, hob das Katana an, um es niedersausen zu lassen, doch so weit kam er nicht, da ein Schuss sein Vorhaben unterbrach. Ein markerschütternder Schrei hallte durch die Gegend und das Katana fiel aus seiner Hand und blieb im Boden stecken. Der Mann mit der Augenklappe sackte in sich zusammen und presste seine verletzte Hand zwischen die Beine, um die Blutung so etwas zu stoppen. Sein Blick schweifte über das Feld und blieb an einer Person hängen, die einige Meter außerhalb vom Gefängnis stand und noch immer die Waffe erhoben hatte. "Wer bist du?", schrie er außer sich vor Zorn und bevor er nach seiner Waffe greifen konnte, hallte ein weiterer Schuss über das Feld und der Mann fiel leblos zu Boden. "Mein Name ist Kaitlyn, Kaitlyn Grimes, Arschloch." ------------------------------------------------------------------------------- Huhu ihr Lieben :) Dieses Kapitel war sehr kurz, da es eher eine kleine Einleitung war. Wie wird Rick und vor allem Carl reagieren? Wird es Ärger zwischen Merle und Rick geben? Kommen Emily, Rebekah, Merle und Kaitlyn nun zu Ruhe? Immer diese Fragen ;)) Ich würde sagen, lasst euch überraschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)