Das purpurne Kaninchen von Salome_chan ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war einmal ein Kaninchen aus der Familie der Buntkaninchen, dass ein flauschiges Fell von Purpur hatte. Seit es klein gewesen war, schlief es sehr gerne, genauergesagt war es vollkommen verschlafen und tat kaum etwas anderes. Es schlief den Morgen über, verschlief den Mittag, drehte sich am Abend noch einmal herrum und träumte über Nacht. Manchmal stand es auf und knabberte ein wenig am Klee, doch selbst dann war es noch in Gedanken versunken als ob es träumte. Entsprechend selten sprach jenes purpurne Kaninchen mit seinen Artgenossen oder gar überhaupt jemandem. Als es eines Morgens von seiner Mutter geweckt wurde, die umgehend mit ihm schimpfte, hoppelte es an den Fuß eines nahen Hügelchens der mit weichem Moos überwachsen war und legte sich dort zum schlafen in den Schatten einer Weide die das purpurne Kaninchen mit ihrem sanften Blätterrauschen in den Schlaf wiegte. Als der volle Mond schon fast ganz oben am Himmel stand, wachte es ein wenig fröstelnd auf. Verschlafen putzte es sich ein wenig und hoppelte dann verschlafen zu einem nahen Teich in dem ein goldener Fisch schwamm, um etwas zu trinken. Kaum war es damit fertig, tauchte ein weißes Kaninchen in einer Anzugweste auf. Dieses sah das purpurne völlig verblüfft an, und fragte wie lange es schon hier sei. So gab es zur Antwort, dass es heute Morgen hier wohl eingeschlafen sei und es nun nach Hause gehen wollte. Das Weiße fragte erneut und das Purpurne antwortete dass es am Füße des Hügels im weichen Moos bei der Weide geschlafen hätte. Nun fragte das Weiße zum letzten Male, ob das Purpurne denn die Freude des Lebens genossen hatte. Doch es antwortete wahrheitsgemäß, dass es ein verschlafener Zeitgenosse sei. Das weiße Kaninchen kam zu ihm und reichte ihm eine kleine, silberne Taschenuhr, die nicht tickte. Genauer gesagt begann sie erst zu ticken, als das purpurne Kaninchen sie in seine Pfote nahm. Es bekam erklärt, dass dies seine verbleibende Zeit sei, da er nie welche besessen hatte konnte das weiße Kaninchen sie ihm nun so geben, denn er hatte am Ufer des Sees der Zeit geschlafen, und so war die andere Zeit in der die anderen Buntkaninchen lebten anders verflossen und schon lange abgelaufen. Das Lied des Windes in der Weide hatte ihm ein ewiges Schlaflied gesungen, und nur weil das weiße Kaninchen, dass stets die verlorene Zeit suchte gekommen war, sei die Melodie verstummt. Das purpurne Kaninchen beschloss, dem weißen Kaninchen zu folgen, und seither achtet es auf die Zeit der Träume und darauf, dass niemand - so wie es selbst - das kurze Leben verschläft dass der Zeitfisch einjedem gewährt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)