Der Magische Stein von xXKushinaXx ================================================================================ Kapitel 1: Der Anfang --------------------- Gelangweilt starrte ich aus dem Autofenster. Ich mochte lange Fahrten nicht, und diese war definitiv zu lang. Genauso wenig mochte ich Autobahnen, Stau und Hitze. Und in diesem Fall waren all diese Dinge vorhanden. Genervt trommelte ich auf dem Deckel des Buches herum, dass ich gerade las. Die Haut meiner Arme hatte einen ungesund blassen, fast weißlichen Ton. In Gedanken versunken stellte ich meinen MP3-Player lauter, und spielte mit einer Strähne meines schwarzen Haares, das durch die wenigen Lichtstrahlen der Morgendämmerung bläulich glänzte. Meine schwarzen Irden betrachteten weiter die Umgebung, die an mir vorbei raste. Ich glaubte, es war so um die fünf Uhr Morgens. Ich konnte nicht mehr schlafen. Seit meinem zehnten Geburtstag verfolgt mich immer ein und derselbe Traum. Zuerst nur ab und zu, aber zurzeit häufte es sich. Wir zogen heute um, deshalb sitzen ich und meine Mutter um diese Herrgottsfrühe im Stau. Doch vorher mussten wir noch jemanden abholen: Eine gute, alte Freundin. Sie wohnte in einem Waisenhaus, seit ihre Eltern bei einem Autounfall starben. Ich schaute nach vorne: Eine sehr lange Autoschlange befand sich vor uns. Ich seufzte. Das würde noch dauern... Ich betrachtete den Raum: Überall standen Umzugskartons. Was sollte ich da bloß zeichnen? Kisten hatte ich in den letzten Tagen schon genug geübt. Genervt klemmte ich mir eine Strähne meines kinnlangen, straßenköderblonden Haar hinters Ohr. Meine blassgrünen Augen streiften im Raum umher. Dadurch, dass auch das schwarz der Pupillen sehr schwach war, schien es so, als würde ich keine besitzen. Allerdings konnte ich sehen, sehr gut sogar. Wahrscheinlich war es einfach ein Gen-Fehler, doch ich war es langsam Leid, dass ständig Alle dachten, ich wäre blind. Ich lies meine Blick weiter schweifen. Es war sehr ruhig, draußen im Garten, wie auch hier. Kein Wunder, es war ja auch erst kurz nach fünf Uhr. Ich konnte nicht schlafen, da mich ständig diese komischen Träume verfolgten. Seit meinem zehnten Geburtstag bekam ich immer öfter ein und denselben wirren Traum. Nun, es war mir mittlerweile aber egal, immer so früh wach zu sein. Da! Auf dem Tisch stand eine Vase, mit wunderschönen Blumen darin. Ich zückte meinen Stift und begann mit ihm über das Papier zu streichen. Ich wollte eine Person zeichnen, die diese überall an der Kleidung trug. Leise gähnte ich. Ich wohnte ab heute offiziell hier. Aber nicht alleine: meine Mutter, zwei Freundinnen und die eine Mutter, die meiner anderen Freundin war ja tot. Mit einem traurigen Lachen dachte ich über ihren Tod nach. Autounfall...Ziemlich blöd. Nun und das Haus...Es war zwar alt und etwas düster, aber okay. Es gehörte schließlich noch meinem Ururgroßonkel. Woher wir den Typen kannten? Kein Plan. Meine Zeichnung war mittlerweile fast fertig. Ich sah auf die Uhr: Halb Sechs. Ich stöhnte, die Anderen würden erst ungefähr um zehn Uhr hier sein. Am besten holte ich Musik und übte das mit den Kisten doch noch einmal. Gequältes Seufzten meinerseits. Leise wanderte ich durch die Gänge des Waisenhauses. Es war so ruhig und friedlich. Kein Wunder, die Anderen lagen sicher noch in ihren Betten. Leicht lächelte ich. Nun, man musste verrückt sein, um fünf Uhr morgens in einem Waisenhaus herum zu rennen. Aber so war ich halt: durchgedreht, rebellisch, temperamentvoll. An einer Fensterscheibe blieb ich stehen: eine schwarze Spange hielt mir das kurze, blutrote Haar aus dem Gesicht, die zwei blauen Irden, die sonst so schelmisch funkelten, hatten all ihren Glanz verloren und es bildeten sich schon Augenringe. Tja, selbst Supermodels sahen nach dem Aufwachen schrecklich aus. Ich überlegte was ich tun sollte: Streiche spielen? Nein, es war zu früh, außerdem hatte ich gar keine Ideen. Komisch, normalerweise sprudelte ich nur so über vor ihnen. Aber normalerweise lag ich zu dieser Zeit auch im Bett. Tja, normalerweise. Zurzeit war aber nichts wie sonst. In meiner Nähe passierten ständig komische Sachen und ich wurde von Albträumen verfolgt. Also, mehr als sonst. Alpträume hatte ich schon immer, wie jeder. Ich zuckte mit den Schultern. Nun, dass würde schon vorüber gehen und diese seltsamen Dinge ebenfalls. Eine leise Stimme, tief in mir, schrie mich gerade an, ich sollte das nicht ignorieren, sondern dem auf die Spur gehen, aber ich überhörte sie. Ein Blick auf meine Armbanduhr verriet mir nämlich, dass es bald Frühstück gab. Also machte ich mich langsam auf den Weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)