Freundschaft und Liebe von Sayuri89 ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Seto wollte gerade losgehen um mit Julia, seiner Nachbarin und besten Freundin ins Kino zu gehen. Als er durch das Wohnzimmer ging und seinen Eltern zurief: „Ich gehe jetzt!“, meinte der Vater: „Hast du etwa ein Date mit Julia?“ Seto verdrehte die Augen. „Wir sind nur Freunde!“, meinte er und ging. Kaum war er weg, sagte der Vater zur Mutter gewandt: „Aus Freundschaft kann Liebe werden.“ Seto ärgerte sich ein wenig über die Frage seines Vaters. Ewig wollte er aus den beiden mehr machen, als sie waren. Er holte Julia ab und gemeinsam gingen sie zum Kino. Ihre gute Laune steckte ihn an und ließ ihn seinen Vater vergessen. Als sie in der Schlange vor dem Schalter standen, rempelte ihn auf einmal ein blondes Mädchen an. „Oh Entschuldigung!“; meinte sie. „Nichts passiert.“ Die beiden sahen sich an und lächelten nervös. Das Mädchen ging an ihm vorbei. „Das ist übrigens die neue Nachbarin. Sie ist vor zwei Tagen mit ihrer Familie angekommen.“, sagte Julia. Seto sah ihr hinterher und erkannte, dass sie zu einem schwarzhaarigen Jungen ging und ihn begrüßte. Das ist bestimmt ihr Freund, dachte Seto ein wenig enttäuscht. Nun waren sie dran und Seto musste sich von ihrem Anblick losreißen. Im Kino saßen das Mädchen und ihr Begleiter genau vor Seto und Julia. Deswegen konzentrierte Seto sich kaum auf den Film. Er versuchte die beiden vor sich zu beobachten, ob sie vielleicht Händchen hielten oder sonst was machten. Doch leider konnte er nichts erkennen. Als Julia und Seto dann auf dem Weg nach Hause waren, bemerkte sie wie abwesend er war. „Der Film war echt gut. Findest du nicht auch?“, fragte Julia. Er murmelte nur etwas Unverständliches. „Hey Erde an Seto!“, lachte sie und knuffte ihn an der Schulter. „Was?“ „Wo warst du mit deinen Gedanken?“ Er schwieg. „Das Mädchen, richtig?“, fragte sie. Er nickte. „Aber der Typ bei ihr ist bestimmt ihr Freund…“ Mehr sagte er nicht mehr. Am nächsten Tag traf er das Mädchen vor ihrem Haus. Sie erkannte wieder. „Hey du warst doch gestern auch im Kino.“, rief sie. „Wohnst du auch hier?“ „Ja gleich dort.“ Er zeigte auf das Haus auf der anderen Straßenseite. „Dann sind wir Nachbarn. Ich bin Anna.“, stellte sie sich vor. "Ich bin Seto.“, brachte er leise heraus. In ihrer Nähe wurde er leicht nervös. Plötzlich kam der Junge von gestern aus dem Haus. „Oh hast du schon jemanden kennen gelernt?“, fragte er und kam die Treppe herunter. „Ja das ist Seto, er wohnt gleich dort drüben.“, erklärte Anna. „Freut mich, ich bin Duke, Annas Bruder.“, stellte er sich vor. Da war Seto erleichtert. Es war nur ihr Bruder! „Ich dachte schon ihr wärt zusammen.“, gestand Seto. „Ja, das denken am Anfang viele.“, meinte Anna. „Wer war denn das Mädchen, das gestern bei dir war?“ „Das war Julia. Sie wohnt auch gleich hier um die Ecke. Sie ist meine Freundin… also beste Freundin.“, erklärte er damit keine Missverständnisse auftraten. „Ach so…“, sagte Anna. „Hey am Wochenende wollten wir eine kleine Einweihungsparty geben. Es wäre schön, wenn du kommen würdest. Deine Familie und auch die Familie deiner Freundin sind natürlich auch ganz herzlich eingeladen.“ „Das hört sich gut an. Ich werde ihnen Bescheid sagen.“, versprach Seto. „Toll, also Samstag um acht geht es los.“ „Cool also bis dann!“, meinte Seto und verabschiedete sich. Wieder zuhause erzählte er von der Party. „Oh ja natürlich gehen wir hin. Ich möchte doch die neuen Nachbarn kennen lernen.“, meinte seine Mutter. „Genau, ich denke sie sind sehr nett. Ich rufe gleich mal Julia an und sage ihr Bescheid.“, sagte Seto und verschwand auf sein Zimmer. Julia ging gleich ran. „Hey ich habe heute die neue Nachbarin kennen gelernt.“, erzählte Seto. „Ja? Und wie ist sie so?“, wollte Julia wissen. „Sehr nett. Ich soll dich und deine Familie einladen. Samstag um acht geben sie eine Einweihungsparty. Wir gehen hin.“ „Na wir auch. Das lassen wir uns doch nicht entgehen.“ „Und stell dir vor, der Junge, der bei ihr war… das ist nur ihr Bruder.“ „Ist doch nur gut für dich.“, grinste Julia. Samstagabend gingen die beiden Familien gemeinsam hinüber zu den neuen Nachbarn. Anna ließ sie rein. Nachdem alle sich einander vorgestellt worden waren, taten sich die Mütter und Väter zusammen. Sie schienen sich gut zu verstehen. Die Männer konnten über Politik und Geschäfte reden, die Frauen unterhielten sich über das Kochen. Anna war ganz begeistert über Setos kleinen Bruder Moki, am liebsten hätte sie ihn geknuddelt. Doch nach einiger Zeit fing er an zu nerven. Seto und Anna hatten sich in eine Ecke des Wohnzimmers gesetzt und unterhielten sich. Doch der Kleine brabbelte immer dazwischen. Seto hätte seinen Bruder am liebsten angebrüllt, abzuhauen. Doch sie wurden von Duke gerettet. Dieser hatte nämlich bemerkt, dass Moki den beiden auf die Nerven ging. „Hey Kleiner, hier ist es doch stinklangweilig. Komm wir gehen ein wenig zocken.“, meinte Duke. Das ließ sich Moki nicht zweimal sagen. „Okay ich mach dich fertig.“, rief er aufgeregt. Anna lächelte Duke dankbar zu. „Endlich ist er weg.“, murmelte Seto. „Dein kleiner Bruder ist ja total niedlich.“, fand Anna. „Ja aber wie du eben schon gemerkt hast, kann er einen auch ganz schön nerven.“, entgegnete Seto. „Wie seid ihr eigentlich darauf gekommen hierher zu ziehen?“, wollte er wissen. „Meine Mutter stammt ursprünglich von hier. Wir haben auch noch ein Verwandte hier.“ Anna erzählte über ihre Familie. Seto hing an ihren Lippen. Er konnte den Blick nicht von ihr wenden. Aber auch Anna sah ihn die ganze Zeit an. Irgendwann nahm er seinen Mut zusammen und fragte: „Hast du nächsten Samstag schon was vor?“ „Na ja ich wollte shoppen gehen.“, antwortete Anna. „Dann komme ich mit.“ Die Antwort ließ sie verwirrt dreinschauen. „Du willst wirklich mit?“ „Ja, wenn du nichts dagegen hast. Ich gehe auch oft mit Julia shoppen. Mir macht das nichts aus.“ Da war sie baff. „Na gut von mir aus kannst du mit. Dann hab ich ja gleich einen Stadtführer. Dann kann ich mich nicht verlaufen.“ Sie machten eine Zeit aus. Gegen elf wollten sie aufbrechen. Julia sollte Moki holen. Dieser saß mit Duke vor der Playstation und konnte sich kaum losreißen. „Komm Moki, es ist schon spät. Wir sollten langsam gehen.“, sagte Julia. „Ach schon?“, meinte der Kleine. „Sie hat Recht. Es ist schon spät.“, sagte Duke und schaltete den Fernseher aus. „Na gut aber ich bin jederzeit bereit für einen Kampf.“, meinte Moki und ging zu seinen Eltern. „Wie gut, dass du ihn abgelenkt hast. Er hat Seto und Anna ziemlich genervt.“, sagte sie. „Ja, das hab ich gemerkt. Aber eigentlich ist er ein lieber Junge.“ Duke begleitete Julia zu den anderen. Die Besucher verabschiedeten sich. Am nächsten Samstag machte Seto sich zusammen mit Anna auf den Weg in die Stadt. Anna konnte er noch immer nicht fassen, dass er sie begleitete. „Also ich brauche ein paar neue Klamotten. Wo sind hier gute Läden?“, fragte sie. „Ich zeige sie dir.“ Auf der Einkaufsmeile angekommen, zog Seto sie in einen Klamottenladen. Anna schmökerte durch die Gänge. Schließlich ging es zum Anprobieren. Seto saß vor der Kabine und sie präsentierte ihm ihre ausgesuchten Teile. Er war ein guter Berater. Mal meinte er: „Das steht dir sehr gut.“, dann mal: „Nein, die Farbe passte nicht zu dir.“ Dabei war er immer ehrlich. Außerdem schienen sie denselben Geschmack zu haben. Anna hatte viel Spaß und kaufte sich dank Seto tolle Oberteile und Hosen. So arbeiteten sie sich durch die Einkaufsmeile. Gegen sechs waren sie durch. Annas Magen knurrte. „So viel shoppen macht hungrig.“ „Dann lass uns essen. Wie wär´s mit Pizza?“ Dagegen hatte sie nichts einzuwenden. Die Pizzeria war nur eine Straße weiter. Anna ließ sich erschöpft auf einen Stuhl sinken. „Ich bin völlig fertig.“, meinte sie. Beide bestellten sich eine große Salami-Pizza. Während sie aßen, meinte Anna: „ Wenn ich mir vorstelle wie das mit Duke immer ist… schrecklich. Er meckert die ganze Zeit immer nur rum, aber du…“ „Ich bin das gewöhnt.“, sagte Seto. „Julia schleppt mich immer durch alle Läden.“ Nachdem sie gestärkt waren, machten sich die beiden auf den Heimweg. Seto trug ihre Taschen, was nicht gerade wenige waren. Er schleppte sie bis vor ihre Haustür. „Vielen Dank, das war echt lustig heute.“, meinte sie und lächelte. „Fand ich auch. Also wenn du mal wieder shoppen willst…“ „Dann frage ich dich, ob du mitkommst. Na ja wir sehen uns!“, verabschiedete sie sich und trug ihre Taschen ins Haus. Ein paar Tage später rief Julia an und fragte Seto, ob er Lust hätte schwimmen zu gehen. „Wir können ja Anna und Duke fragen, ob sie auch mitkommen.“, meinte sie. „Ja, eine gute Idee.“, fand er. Die beiden trafen sich und gingen dann gemeinsam zu den Devlins, um Anna und Duke zu fragen. Anna öffnete. „Hallo Anna. Wir wollten nur fragen, ob Duke und du Lust habt, morgen mit uns schwimmen zu gehen.“, sagte Seto. „Ja gern, ich komme auf jeden Fall mit. Wartet kurz, ich frage mal Duke.“ Sie verschwand kurz. „Ja er will auch mit.“, rief sie und kam wieder um die Ecke. „Gut dann morgen so gegen drei? Wir kommen vorbei und wir gehen dann zusammen hin.“, sagte Julia. „Alles klar, dann bis morgen!“, meinte Anna. Julia kam zuerst Seto holen. Gerade als die beiden rausgehen wollten, kam Moki. „Wo wollt ihr denn hin?“, wollte er wissen. „Wir gehen schwimmen.“, antwortete Julia. „Oh ich will mit. Nehmt mich mit!“, quengelte Moki. „Also schön, aber wehe du machst uns Schwierigkeiten.“, mahnte Seto ihn. „Mach ich nicht!“ So raste Moki in sein Zimmer und kramte seine Sachen zusammen. Dann konnten sie Anna und Duke abholen. „Sorry es hat etwas länger gedauert, weil Moki noch mitwollte.“, entschuldigte Seto sich. „Kein Problem!“, meinte Anna. Die fünf machten sich auf den Weg. Umgezogen suchten sie sich einen Platz für ihre Sachen. Moki sah ein paar von seinen Mitschülern. „Seto, ich gehe zu meinen Freunden. Ist das okay?“, fragte Moki. „Na klar.“, meinte Seto und war froh, dass sie Moki nicht die ganze Zeit an der Backe hatten. Der Kleine rannte zu seinen Freunden. Die anderen vier drehten erst ein paar Runden und suchten sich dann einen Whirlpool. „Ein Glück hat Moki jemanden zum Spielen!“, meinte Julia. Die vier entspannten sich bis plötzlich eine sehr dicke ältere Dame zu ihnen kam. Sie quetschte sich zu ihnen in den Whirlpool. Seto musste deswegen sehr nah zu Anna rutschen. Anna spürte genau die Muskeln an seinem Oberkörper. „Ach Kinder ist das herrlich!“, hauchte die Alte mit rauchiger Stimme. Sie musterte Seto und Anna. „Ach ja junge Liebe!“ Sie dachte wohl, dass die beiden ein Paar wären. Seto und Anna sahen sich an und wurden leicht rot. „Herzzerreißend…“ Jetzt ließ sie den Blick prüfend über Seto wandern. „Mhm wenn ich ein paar Jährchen jünger wäre, würde ich mich gleich an dich ranschmeißen.“, meinte sie. Seto schluckte. Gerade kam eine üppige Blondine vorbei, sie hatte die Alte natürlich gehört und sah sie angewidert an. „Guck nicht so dämlich!“, fachte die Alte. Die Blondine warf arrogant den Kopf zurück und ging weiter. Duke sah ihr hinterher. „Schätzchen lass ja die Finger von so was!“, warnte die Alte. „Das Mädchen neben dir ist eher was für dich.“ Jetzt war es an Julia rot zu werden. „Da haben Sie Recht!“, meinte Duke grinsend und legte seinen Arm um Julias Schultern. Die anderen lachten. Julia schüttelte nur den Kopf. „Oh ich habe mich noch gar nicht vorgestellt, man nennt mich Bubbles.“, meinte die Alte. Sie erzählte von ihrer wilden Ehe mit einem Millionär, der auf tragische Weise ums Leben gekommen war. Die vier lachten sich krank über ihre Geschichten. Auf dem Heimweg lachten sie noch über die Alte. „So eine Frau habe ich noch nie kennen gelernt, total irre.“, meinte Anna. Moki bekam erzählt, was Bubbles so alles erlebt hatte. „Schade, dass ich die nicht gesehen hab.“, meinte Moki. Erst lieferten sie Duke und Anna ab, dann ging es weiter zu Seto. Moki ging gleich auf sein Zimmer. Er war müde. Julia blieb noch kurz. „Ach diese Verrückte! Sie dachte doch, dass Anna und du ein Paar wärt. Also ihr würdet schon gut zusammen passen. Geh doch mal mit ihr aus.“, schlug sie ihm vor. „Vielleicht hast du Recht. Ich finde sie total toll.“ „Ich weiß, ich habe Augen im Kopf.“, grinste Julia. „Ach ja? Und du? Geh du doch mit Duke aus.“ „Wie bitte? Da hatte die Alte doch einen Stich.“, wehrte sie ab. Seto lachte nur. Aber er nahm sich ihren Vorschlag zu Herzen. Am nächsten Morgen sah er Anna draußen und ging zu ihr. „Hallo, ich wollte dich etwas fragen.“, rief er. Anna kam zu ihm. „Was denn?“ „Möchtest du… vielleicht heute Abend mit mir essen gehen?“ Schüchtern lächelte er. Anna lächelte zurück. „Sehr gern!“ „Toll, sagen wir um acht? Ich hole dich ab.“ „Ja geht klar. Dann bis heute Abend.“ Seto jubelte innerlich. Anna machte sich hübsch. Sie stand vor dem Spiegel und überlegte noch, ob sie ein rotes oder schwarzes Kleid anziehen sollte, als Duke kam. „Was hast du denn vor?“, fragte er. „Ich gehe heute Abend mit Seto essen.“, verkündete sie lächelnd. „Also lag die Alte gestern doch nicht so falsch.“, grinste er. „Sei ruhig. Sag mir lieber welches Kleid ich anziehen soll.“ Anna zeigte ihm ihre Auswahl. „Nimm das Schwarze. Schwarz macht schlank.“, meinte Duke. „Was soll das denn heißen? Du mieser…“ Anna schob ihren Bruder aus ihrem Zimmer. „Idiot!“ Auch Seto hatte sich in Schale geschmissen. „Du siehst schick aus. Wo willst du denn hin?“, fragte der Vater als Seto vorbeikam. „Ich habe heute ein Date.“, meinte Seto nur. „Dann viel Glück!“, rief der Vater ihm hinterher. Als Seto klingelte, öffnete Anna sofort. Sie sah hinreißend aus in ihrem schwarzen Kleid. Nach langem Überlegen hatte sie schwarz genommen, aber nicht wegen Dukes Spruch. „Du siehst sehr hübsch aus.“, meinte Seto und reichte ihr seinen Arm. „Du aber auch.“, entgegnete Anna und harkte sich bei ihm ein. Seto führte sie in ein kleines italienisches Restaurant. Anna erzählte von Duke. „Manchmal könnte ich ihn umbringen, weil er immer so dämlich ist. Aber so ist das nun mal, Geschwisterliebe!“ „Genau so geht es mir mit Moki.“, stimme Seto zu. Er erzählte wie sein kleiner Bruder ihn oft zur Weißglut getrieben hatte, überhaupt erzählte er dadurch von seiner Kindheit. Anna lachte herzlich über diese Geschichten. Bald war sie vom Rotwein schon etwas beschwipst und lachte so laut, dass andere Gäste zu ihnen hinübersahen. „Gott ist mir das peinlich. Ich vertrage einfach nichts.“, meinte sie. „Schon gut.“ Seto konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Außerdem erzähle ich auch immer peinliche Sachen, wenn ich betrunken bin.“, flüsterte sie. „Wirklich? Was denn zum Beispiel?“ „Na ja ich bin ein bekennender Fan der Hitparade. Oh Gott ich sollte lieber meine Klappe halten. Oder nein, ich erzähle was Peinliches über meinen Bruder.“ „Bunkert er Drogen?“ „Nein, er nervt mich nur… siehst du was ich für wirres Zeug rede. Ich glaub wir gehen besser.“ Es war auch schon spät. Seto zahlte und stützte Anna, die ein wenig wackelig auf den Beinen war. Doch die frische Luft ließ ihren Kopf wieder klar werden. Seto brachte sie bis vor die Tür. „Danke für den tollen Abend.“, meinte sie. „Immer wieder gern.“, entgegnete er und kam ein Stück näher. Anna seufzte und nur einen Moment später trafen ihre Lippen einander. Seto nahm sanft ihren Kopf in die Hände. Anna bekam kurz zittrige Beine. Zärtlich löste er sich von ihr. „Gute Nacht!“, hauchte sie. „Gute Nacht!“, flüsterte er zurück. Lächelnd verschwand Anna ins Haus. Seto ging beschwingt nach Hause. Sein Vater war noch wach und wollte gleich wissen wie es gelaufen ist. „Wir haben uns geküsst.“, sagte Seto glücklich und ging in sein Zimmer. „Endlich!“, rief der Vater. Er fasste einen Plan. Fälschlicherweise dachte er sein Sohn wäre mit Julia ausgegangen. Während Anna und Seto richtig zusammen kamen, sprach Setos Vater mit Julias Eltern. „Da unsere Kinder nun so zueinander gefunden haben, bin ich hier um vorzuschlagen, dass die beiden heiraten sollen.“, sagte der Vater. Julias Eltern waren überrascht so etwas zu hören. Julia hatte ihnen nichts davon erzählt. „Doch sie sind ausgegangen. Ich habe extra auf Seto gewartet und er sagte sie haben sich geküsst. Tja aus Freundschaft ist Liebe geworden, meine Worte!“, erzählte Setos Vater. Das glaubten sie ihm. Sie wurden sich einig, dass Julia und Seto heiraten sollten. Eines Abends kam Seto von Anna wieder und fand seine Eltern, sowie Julia und deren Eltern im Wohnzimmer vor. „Ah das ist er ja. Setz dich, mein Junge!“, rief der Vater und zog seinen Sohn neben Julia auf die Couch. „Was wird das hier?“, fragte Seto. Julia zuckte nur mit den Schultern, sie hatte auch keine Ahnung. „Wir haben uns zusammengesetzt und haben eine Entscheidung getroffen. Da ihr beiden ja zueinander gefunden habt… nun ja, wir haben beschlossen. Dass ihr heiraten sollt.“, offenbarte Setos Vater. Da waren die beiden sprachlos. „Ja wir haben das schon mitgekriegt.“, zwinkerte der Vater. Seto stand auf und ging nach draußen. Er musste das erst einmal verdauen. „Er ist so überwältigt.“, meinte sein Vater. Julia folgte Seto. Er saß auf der Treppe. Sie setzte sich neben ihn und strich über seinen Arm. „Wir können nicht heiraten, wir sind doch Freunde.“, sagte Seto. „Außerdem liebst du Anna.“, fügte Julia hinzu. Er nickte. „Aber Vater würde das nicht verstehen. Ich glaube er wollte schon immer, dass wir mal heiraten. Ich denke von dieser Idee können wir ihn nicht abbringen.“ „Aber…“ Julia konnte nichts weiter sagen, Setos Vater kam. „Später könnt ihr immer noch turteln. Wir wollen alles besprechen.“ Er lotste sie wieder ins Haus. Die Eltern besprachen, dass die Hochzeit im Garten stattfinden sollte, am besten schon in einer Woche und die ganze Nachbarschaft sollte eingeladen werden. Julia und Seto hörten nur ungläubig zu. Gleich am nächsten Morgen wollte Seto Anna von der ganzen Sache erzählen. Sie begrüße ihn mit einem Kuss. Aber sie bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte. „Gestern haben Julia und ich erfahren, dass unsere Eltern geplant haben, dass wir heiraten sollen. Mein Vater dachte wohl, ich bin mit ihr zusammen. Er ist so begeistert von dieser Idee.“, erzählte er. Anna konnte kaum glauben, was sie da hörte. „Aber… ich… was bedeutet das für uns?“, wollte sie wissen. „Ich weiß es nicht…“ Seto konnte ihr nicht in die Augen sehen. Anna kamen die Tränen. „Dann wird das wohl nichts mit uns!“, meinte sie mit bebender Stimme und rannte weg. Seto konnte sie verstehen. „Es tut mir so leid…“, flüsterte er und ging. Die Eltern hatten es wirklich geschafft, dass die Hochzeit eine Woche später stattfinden konnte. Seto hatte es einfach nicht über sich gebracht seinem Vater die Wahrheit zu sagen. Er würde wahrscheinlich ausrasten. So stand er nun vor dem Altar und wartete auf Julia. Diese sah wunderschön aus in ihrem Kleid. Doch ihr Lächeln war nicht echt. Als sie vom ihrem Vater geführt zum Altar schritt, entdeckte sie Anna und ihre Familie. Wahrscheinlich war Anna nur da um den Anschein zu wahren. Julia sah wie traurig Anna war. Sie fasste einen Entschluss. Als der Pfarrer beim Ja-Wort angekommen war und alle auf ihre Antwort warteten, sagte sie: „Nein!“ Ein merkliches Staunen ging durch die Gäste. „Ich kann Seto nicht heiraten, denn ich bin nicht die Frau, die er liebt.“ Sie ging zu Anna. „Das ist Anna!“, rief Julia. Sie reichte ihr die Hand. Anna ergriff sie und ließ sich von ihr nach vorne führen. Setos Vater war aufgesprungen, doch konnte er vor Schock nichts sagen. Julia gab Anna ihren Brautstrauß und verschränkte Annas Hand mit Setos und sagte: „Ihr solltet heiraten!“ „Was hat das denn zu bedeuten?“, rief der Vater. „Es handelt sich hier um ein Missverständnis. Seto ist mit Anna ausgegangen und hat sich in sie verliebt und nicht in mich. Aber wir hatten Angst das zu sagen. Aber ich wollte nicht, dass Seto ein Leben ohne wahre Liebe lebt.“, erklärte Julia. „Danke!“, meinte Seto. „Kein Problem.“, entgegnete Julia und setzte sich auf Annas Platz. „Willst du mich heiraten, Anna?“, fragte Seto leise. „Ja!“, sagte diese glücklich. Der verdutzte Pfarrer räusperte sich und sagte: „Wo war ich stehen geblieben? Ach ja…“ Er erinnerte sich. „Wir machen es schnell. Willst du sie heiraten?“, fragte er Seto. „Ja!“ „Willst du ihn heiraten?“ „Ja!“, rief Anna. „Hiermit erkläre ich euch zu Mann und Frau. Jetzt küss sie endlich!“, lachte der Pfarrer. Das tat Seto. Alle Frauen seufzten. „Auch gut!“, hörte man Setos Vater sagen. Er war nicht sauer. „Ich hoffe damit bist du einverstanden.“, meinte Seto zu ihm. „Ja warum habt ihr nur nichts gesagt… ach ja wahrscheinlich wäre ich ausgerastet… ich bin ein Narr. Ich gebe dir und Anna meinen Segen!“ „Danke Vater.“ „Ein Glück ist es so ausgegangen.“, meinte Anna. Sie warf den Brautstrauß. Dieser landete genau in Julias Schoß. Anna lächelte ihr dankbar zu und küsste Seto. Duke, der neben Julia saß, lächelte diese nur vielsagend an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)