Die ewigen Gefährten von XLynnX ================================================================================ Kapitel 1: Ankunft in Sunagakure -------------------------------- Kapitel 1: Ankunft in Sunagakure   Der Wind pfiff laut, wirbelte den Sand auf und verschlechterte dadurch Seh- und Hörvermögen der beiden Shinobi. Außer ihren eigenen Schritten und dem leisen Klingeln der Glöckchen an ihren kegelförmigen Strohhüten, war nichts zu hören. Zwar waren sie Kameraden, aber sie unterhielten sich nie viel miteinander. Jeder respektierte die Privatsphäre des anderen und ging somit nie ein zweites Mal auf ein Thema ein, worüber der andere nicht reden wollte. Über alles andere hatten sie bereits mindestens einmal gesprochen. So kam es, dass sie nun bereits seit einigen Stunden schweigend nebeneinander herliefen. "Derjenige, der von Orochimaru beeinflusst wurde, ist dort?", der Jüngere von beiden unterbrach die Stille sehr überraschend. Sein Partner blickte auf. Noch konnte er ihr Ziel am Horizont nicht sehen, aber Deidara hatte ein genauso gutes Zeitgefühl wie er selbst, er wusste also, dass sie bald das Ende ihrer Reise erreicht hätten und wollte noch letzte Informationen für das erfolgreiche Beenden ihrer Mission von seinem Meister bekommen, "Er hat sich entschieden, uns zu verraten und Informationen über uns preiszugeben, aus welchem Grund auch immer... hm", fügte er noch an, als sein Meister ihm nicht antwortete. "Da kann man wohl nichts machen. Selbst ich weiß nicht, was passiert ist, nachdem ich mein Jutsu an ihm angewandt habe. Wichtiger ist, wird dein Beutel ausreichen? Unser Gegner ist ein Jinchúriki." Hinter dem aufgestellten Kragen seines Mantels grinste der Gefragte, "Meine Jutsus sind Kunstwerke.", seine Stimme wurde energischer, "Und ich trage meine Spezialitäten bei mir... hm." Mit diesen Worten öffnete er eine der zwei, an seinem Gürtel befestigten, Taschen und ließ seine Hand, in dessen Innenfläche sich ein Mund befand, in die Tasche gleiten, um den Mund etwas von dem Lehm kauen und somit ein Kunstwerk vorbereiten zu lassen, "Trotz allem ist unser Gegner nur ein kleiner Knirps, hm." Sasori antwortete Deidara darauf nicht mehr. Zwar hatte auch er selbst keine Erfahrung im Kampf gegen einen Jinchúriki, aber er würde niemals den Fehler machen einen zu unterschätzen. Dennoch würde er Deidara nicht zurechtweisen. Eine derartige Diskussion hatten sie bereits am Morgen geführt, als Deidara ihm gestanden hatte, dass er gerne allein gegen den Ichibi antreten wolle. Noch einmal blickte Sasori auf und blinzelte zuerst angestrengt gegen den Sand, den der starke Wind mit sich trug, erkannte dann aber, was er hatte sehen wollen. Am Horizont wuchsen mit jedem Schritt riesige treppenförmige Mauern, in dessen Mitte ein schmaler Durchgang sie von einander trennte. Sasori wusste genau, dass auf diesen Stufen Wachen postiert waren. So, wie sie jetzt geradewegs auf den Durchgang zusteuerten, würden sie bald entdeckt werden. Doch darum machte er sich keine Sorgen, er hatte bereits Vorbereitungen getroffen, mit denen Deidara noch immer nicht so ganz zufrieden war. Er hatte mit einem Lehmvogel einfach über die Mauern fliegen wollen. Er hatte gesagt, dass die Dorfbewohner den Kampf früher oder später sowieso mitkriegen würden, also warum dann unbemerkt ins Dorf gelangen? Sasori hatte ihm daraufhin nur knapp geantwortet, dass später immer noch besser sei als früher. Sein Kamerad hatte keinen Streit anfangen wollen, der sowieso zu keiner Lösung führen würde und hatte Sasori seinen Willen gelassen. Immerhin hatte er ihm erlaubt allein gegen den Jinchúriki zu kämpfen! Mittlerweile konnte Deidara die Wachen auf den Stufen sehen, von denen Sasori ihm erzählt hatte. Mit einer eleganten Geste strich er sich die Haare aus dem Gesicht, die sonst immer sein linkes Auge bedeckten. Zum Vorschein kam eine kleine Kamera, mit der er sogleich an die Mauer heranzoomte und die Situation analysierte. Die Wachen schienen sie noch nicht entdeckt zu haben, wie auch, bei dem ganzen Sand in der Luft? So fiel es auch Deidara schwer, die Wachen zu zählen, die den Durchgang bewachten. Plötzlich begann er erneut zu grinsen und ließ seine Haare wieder über seine linke Gesichtshälfte fallen, "Sie haben uns bemerkt, hm."   Seine Füße schmerzten. Er konnte nicht sagen, wie lange er nun bereits hier stand und in die leere Wüste starrte. Da der Wind heute besonders stark war, trug er viel Sand mit sich und machte einen guten Ausblick unmöglich. "Also sollten heute ungebetene Besucher kommen, werden wir es wohl zu spät bemerken.", meinte sein Kamerad rechts neben ihm knapp. "Wer will Sunagakure denn bitte angreifen? Wir leben in Zeiten des Friedens! Ich denke so viele Wachen hier zu postieren ist übertrieben und unnötig. Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal auf einer richtigen Mission war. Immer werde ich bloß zum Wachdienst verdonnert!", maulte er als Antwort mehr zu sich selbst als zu seinem Kameraden. "Yúra sagt, dass es ganz und gar nicht übertrieben ist! Er hat Informationen von Jiraiya, einem der legendären Sannin aus Konoha, bekommen, dass eine Organisation namens Akatsuki unser Dorf bedroht! Angeblich tragen sie schwarze Mäntel mit roten Wolken darauf. Bei Blickkontakt mit einer solchen Person haben wir den Befehl ohne Vorwarnung anzugreifen! Außerdem wurde die Alarmbereitschaft ausgerufen, hast du das etwa wieder nicht mitgekriegt?" Als Antwort nuschelte er nur etwas Unverständliches und stellte sich wieder etwas gerader hin. Er hatte wahrlich nichts von einer Alarmbereitschaft gehört. Aber es interessierte ihn auch nicht besonders. Noch bestand keine sichtliche oder konkrete Gefahr für das Dorf und in diesen Fällen war es allermeistens nur Fehlalarm. Es würde ihnen nichts passieren. "Wer ist das?", fragte ihn sein Kamerad nun wieder. Schnell schüttelte er seinen Kopf um aus seinen Gedanken zu erwachen und sich nun besser auf die Neuankömmlinge konzentrieren zu können, "Rotes Wolkenmuster auf schwarzem Stoff..." "Das ist...", unterbrach er seinen Kameraden. Gleichzeitig drehten sich die Zwei um, als sie hinter sich einen gedämpften Knall vernahmen, "Truppenführer Yúra!" "Keine Sorge... Ich bring es gleich zu Ende.", sagte er ruhig, ohne die zwei Akatsuki-Mitglieder unten aus den Augen zu lassen.   "Und hier bist du also aufgewachsen, Sasori no Danna?", wieder grinste der junge Künstler und betrachtete gelassen das Schauspiel, welches sich gerade direkt vor ihnen auf den riesigen Stufen abspielte. Als Antwort bekam er von seinem Meister nur ein Knurren. Er fand die Situation offensichtlich nicht ganz so amüsant wie Deidara. Der Wind zerrte an ihren Mänteln. Zwischen dem Rauschen des Windes waren immer wieder kurze und sogleich wieder verklingende Schmerzensschreie oder ersticktes Gurgeln zu vernehmen. "Ich gebe es zu, Sasori no Danna! Du hattest Recht. Die Wachen hier vorne von ihren eigenen Männern erledigen zu lassen spart durchaus Zeit. Außerdem ist es so schön ironisch, wo es doch dein Heimatdorf ist, hm!" Sie legten langsam die letzten Meter zurück, ehe sie am Anfang des Durchganges standen. Mitten in diesem stand ein Mann mittleren Alters mit einem Kinnbart und dunklen Haaren, die unter seiner Kopfbedeckung, welche durch den unverkennbaren Stirnschutz Sunagakures an Ort und Stelle gehalten wurde, herausschauten und seine rechte Gesichtshälfte verdeckten. Er trug die typische Kleidung der Jónins Sunagakures, welche, ebenso wie sein Gesicht, mit Blutstropfen befleckt war. Er wirkte angespannt, doch seine kleinen blauen Augen blickten emotionslos Sasori an. Interessiert schaute Deidara an ihm vorbei. Hinter ihm im Durchgang lagen unzählige Leichen. Die eigenen Leute dieses Mannes. Blut lief an einigen Stellen in kleinen Rinnsalen an den unebenen Sandsteinmauern hinab. "Gute Arbeit, Yúra. Weißt du noch, wer ich bin?", die tiefe, raue Stimme seines Meisters lenkte Deidaras Aufmerksamkeit wieder auf den Mörder all dieser Shinobi. "Selbstverständlich, Sasori-sama.", antwortete ihm Yúra abgehackt und kniete sich vor ihm hin. "Natürlich...", mischte sich Deidara nun ein, "Wenn er es nicht tun würde, würde die Technik nicht viel bringen, hm..." "Sobald ihre Erinnerungen zurückkehren, werden sie wieder zu loyalen Untergebenen." Yúra erhob sich wieder und bedeutete den Akatsuki-Mitgliedern ihm nun durch den Durchgang zu folgen. Schweigend liefen sie dem Verräter durch die Leichen hindurch hinterher. Vor ihnen kamen immer mehr Gebäude Sunas zum Vorschein. Sie alle waren rund, aus Sandstein und kürbisförmig. Am Ende des Durchganges blieben sie stehen. Deidara betrachtete seine Handinnenfläche, wo sein Mund noch immer auf dem Lehm herumkaute, ihn mit der Zunge aber letztendlich herausschob und Deidara begann mit seinen Fingern einen Vogel zu erschaffen, indem er sein Chakra in dem Lehm schmiedete. "Bist du bereit?", Deidara klang aufgeregt. Er betrachtete mit, vor Entzücken geweiteten Augen, das kleine Kunstwerk in seiner Hand, "Okay, er ist fertig, hm." Er ließ seinen Blick kurz über das Dorf schweifen, bis er ihn zu seinem Meistern senkte, "Sasori no Danna! Wartet einfach hier und seht zu, hm." Er warf den kleinen Lehmvogel in die Luft und führte schnell wortlos zwei Fingerzeichen aus. In einer Rauchwolke vergrößerte sich der Vögel. Nun, bei dieser Größe, erkannte man auf den ersten Blick, dass dieses Kunstwerk einen Adler darstellte. Deidara sprang auf den Rücken des Lehmtieres und hielt seinen Hut dabei fest, "Ich greife das Dorf von oben an.", Er nahm den Hut ab und zum Vorschein kamen seine langen blonden Haare, die zum Teil zu einem hohen Zopf zusammengebunden waren. Die langen, weißen Fransen des Hutes hatten zuvor auch seine blauen Augen verdeckt, die vor Aufregung strahlten. Sein Stirnschutz mit dem durchgestrichenen Zeichen Iwagakures, was ihn als Nukenin auszeichnete, war durch die Haare, die in sein Gesicht fielen, kaum zu sehen. Enthusiastisch drehte Deidara sich zu seinem Meister um, "Was hältst du von meiner Skulptur, die ich mit meiner Technik erschaffen habe, hm?" "Quatsch nicht rum und tu es, Deidara.", war die unbegeisterte Antwort Sasoris. Deidara lachte kurz und grinste seinen Meister dann an. Auch, wenn Sasori es ihm nie sagte, Deidara wusste, dass Sasori seine Kunstwerke auf irgendeine Art und Weise mochte. Er war immer ehrlich zu ihm, aber er sagte nie, dass er seine Kunst nicht mochte, aber auch nicht das Gegenteil. Jedes Mal wechselte er das Thema oder drängte Deidara endlich anzufangen. Während er darüber nachdachte und seinen Meister dabei so betrachtete, schlich sich, ohne dass er es merkte, ein liebevolles Lächeln auf seine Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)