Love's a game for fools von Leya ================================================================================ Kapitel 24: ------------ Disclaimer: Nicht meins^^ Alles was ich sagen möchte: Vielen Dank für eure Geduld *verbeug* -*-*- Love's a game for fools 24 -*-*- "So weit sieht es ganz gut aus." Der Arzt steckte seinen Kugelschreiber wieder ein, mit dem er die Untersuchungsergebnisse notiert hatte, und schenkte dem blonden Jungen auf dem Bett vor ihm ein aufmunterndes Lächeln. "In spätestens drei Wochen können Sie wieder nach Hause." "Das ist schön." Katsumi wusste, er klang keineswegs so begeistert wie der Arzt sich dies sicherlich erhofft hatte, aber er konnte es nicht ändern. Sein ganzes Leben lag buchstäblich in Trümmern. Da konnte niemand von ihm annehmen, er würde sich noch über irgendetwas freuen. "Draußen wartet ein Inspektor von der Polizei. Er möchte mit Ihnen sprechen." Katsumi seufzte. Es war soweit. Kurz nachdem er das Bewußtsein wiedererlangt hatte, war bereits jemand von der Polizei dagewesen, doch damals war er noch viel zu benommen und schwach, um eine Aussage zu machen. Dunkel erinnerte er sich daran, dass der Inspektor damals gesagt hatte, er würde wiederkommen... "Was kann er wollen? Ich kann ihm immer noch nicht mehr sagen als damals." Der Arzt zuckte nur mit den Schultern und ging zur Tür. "Es wird sich nicht vermeiden lassen. Er besteht darauf." Er hatte die Tür aufgezogen und rief auf den Flur hinaus. "Sie können jetzt hineingehen." Gleich darauf erschien ein hochgewachsener Mann in der Tür, der einen zerknitterten Anzug trug und auf den ersten Blick wie ein Vertreter wirkte. Doch als Katsumi in sah Gesicht sah, bemerkte er in den dunklen Augen des Mannes eine Entschlossenheit, die ihm Unbehagen verursachte. Wenn der äußere Schein nicht trog, dann war dieser Mann einer derjenigen, die niemals aufgaben und alles daransetzten, die ihnen gestellte Aufgabe zu lösen. "Guten Tag, ich bin Inspektor Seichiro Ahida." Der Mann näherte sich dem Bett langsam und ließ seinen Blick nachdenklich über den Jungen wandern, der ihn mit einem besorgten Ausdruck in den Augen betrachtete und damit seinen Verdacht weckte. Warum sollte der Junge sich Sorgen machen, wenn er nicht etwas zu verbergen hatte? Nun gut, man würde sehen. Wahrscheinlich waren es nur die Nachwirkungen dessen, was er erlebt hatte. Ein wenig Besorgnis war noch lange kein Grund, voreilige Schlüsse zu ziehen. "Wie geht es Ihnen?" Katsumi rang sich ein kleines Lächeln ab. "Ganz gut. Wenn man den Ärzten glaubt, dann kann ich in einigen Wochen wieder nach Hause." "Das freut mich." So wie er es sagte, klang es, als meine er es auch so, doch Katsumi wiegte sich keinen Augenblick in Sicherheit. Ahida war sicherlich nicht nur gekommen, um sich nach seinem Befinden zu erkundigen. Wie recht er mit seiner Vermutung hatte, bestätigten die nächsten Worte des Inspektors. "Sie können sich sicher denken, warum ich hier bin." Ahida zog sich einen Stuhl heran und ließ sich darauf nieder. "Man sagte mir, dass Sie sich immer noch nicht erinnern können. Aber ich muss Sie dennoch um Ihre Aussage bitten. Erzählen Sie mir alles, woran Sie sich erinnern können. Selbst die kleinste Information, so belanglos sie auch scheinen mag, kann helfen, diesen Fall zu lösen." "Sie verschwenden Ihre Zeit. Ich weiß nicht, wer es war." Katsumi schloß kurz die Augen. als er sie wieder öffnete, sah er, dass der andere ihn immer noch erwartungsvoll ansah und stellte leicht verärgert fest: "Sie glauben mir nicht." "Verstehen Sie mich nicht falsch, ich würde Ihnen sehr gerne glauben, aber dennoch ändert dies nichts an der Tatsache, dass der Anklagte ihr Freund ist. Ich frage mich, wie weit Sie gehen würden, um ihn zu schützen." "Wie bitte?!" Fassungslos starrte Katsumi den Polizisten an, der ihn mit einem Gesichtsausdruck betrachtete, den man nur als zufrieden bezeichnen konnte. "Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, dass ich denjenigen der mir das hier angetan hat auch noch in Schutz nehmen würde?!" "Es wäre nicht das erste Mal, dass Gewalt in einer Beziehung nicht angezeigt wird. Oft sind die Betroffenen eingeschüchtert und führten die Konsequenzen einer Anzeige. Einige sind sogar der Ansicht, sie hätten es nicht anders verdient." ,Du bekommst nur, was dir zusteht, du dreckige Schlampe.' Katsumi zuckte erschrocken zusammen, als die Erinnerung sich ihren Weg an die Oberfläche seiner Gedanken bahnte. Eine Hand grub sich in seine Haare und dann drückten unnachgiebige Finger gegen seine Kehle... "...wenn Sie es wenigstens versuchen würden." Ahida runzelte die Stirn und lehnte sich ein wenig nach vorne. "Hören Sie mir überhaupt zu?" "Was?" fragte Katsumi orientierungslos nach. "Entschuldigen Sie, ich habe nicht zugehört." Der Inspektor seufzte und sah für einen kurzen Augenblick ein wenig entmutigt aus. "Es tut mir leid, Sie damit zu belästigen, aber Sie verstehen doch, dass ich Ihre Aussage aufnehmen muss, jetzt wo es Ihnen wieder besser geht?" "Ja...ja, natürlich." Katsumi lehnte sich in den Kissen zurück und dachte nach. "Ich war von der Arbeit gekommen und ziemlich müde. Ich habe nicht darauf geachtet, ob jemand in der Nähe meiner Wohnung auf mich wartete. Ich schloß auf und ging hinein. Nach einigen Minuten klingelte es und ich dachte, es wäre... ich meine, ich habe nicht darüber nachgedacht, ob es ein Fremder war oder nicht. Ich habe einfach aufgemacht. Im Nachhinein weiß ich, wie leichtsinnig das war, aber damals... Mir wäre niemals in den Sinn gekommen, dass mich jemand in meiner eigenen Wohnung überfallen könnte. Verstehen Sie? So etwas passiert doch immer nur den anderen." Ahida nickte langsam und überlegte, ob er den Jungen auf seinen Versprecher aufmerksam machen sollte. Er hatte jemanden erwartet an dem Abend und Ahida war sich ziemlich sicher, dass es sich dabei um Akihito Nanjo gehandelt hatte. Doch war er auch derjenige gewesen, der Katsumi vergewaltigt hatte? Solange von dem Jungen keine eindeutige Aussage vorlag, hatten sie schlechte Karten. Die Labortests hatten keinerlei Verbindung zu Nanjo ergeben. Wenn er es gewesen war, dann hatte er nach begangener Tat gründlich saubergemacht. "Kaum hatte ich geöffnet, da packte mich jemand an der Kehle und drückte mich gegen die Wand und dann..." Katsumis Stimme wurde leiser und verlor sich schließlich ganz. Unbewußt umarmte er sich selbst und rieb sich immer wieder über die Oberarme als würde er plötzlich frieren. "Alles woran ich mich erinnere sind Schmerzen." Lange Zeit herrschte Schweigen in dem kleinen Raum, dann stand Ahida langsam auf und reichte Katsumi die Hand. "Ich denke, das reicht erst einmal. Ich werde in ein paar Tagen noch einmal vorbeischauen. Vielleicht ist Ihnen bis dahin etwas eingefallen." Katsumi verabschiedete ihn geistesabwesend. In seinem Kopf spielte sich immer und immer wieder die gleiche Szene ab. SIE?! Was machen Sie denn hier?! Ich wollte dich sehen. Sie können nicht einfach bei mir eindringen. Das ist Hausfriedensbruch. Wenn Sie nicht auf der Stelle verschwinden, rufe ich die Polizei. Das wagst du nicht, du elende Schlampe. Verschwinden Sie! Nein...du gehörst mir! Mir, verstehst du?! Schon wieder stiegen ihm die Tränen in die Augen, als er sich erinnerte, was dann geschehen war. Doch obwohl er sich an jede Einzelheit der nun folgenden Stunden erinnerte, blieb das Gesicht seines Peinigers nach wie vor im Dunkeln. -*-*- "Ich bin sehr zufrieden mit Ihnen." Hirose sah mit raschen Bewegungen die Unterlagen durch, die der andere ihm gereicht hatte und klappte dann energisch den Ordner zu. "Geben Sie die Sachen an die Polizei. Ich will das ganze so schnell wie möglich erledigt wissen." "Keine Sorge." Namagato zündete sich eine Zigarette an und musterte seinen Besucher unter halb geschlossenen Lidern mit einem abschätzenden Blick. "Ich freue mich, Sie zufriedengestellt zu haben." "Bilden Sie sich nur nicht ein, Sie hätten alles wiedergutgemacht. Wir sind noch nicht quitt." Hirose erhob sich und verließ den Raum, ohne sich noch einmal umzusehen. Namagato sah ihm wütend hinterher und winkte seinen Leibwächter heran. "Du weißt, was du zu tun hast?" "Natürlich." "Gut. Erledige das ganze so schnell wie möglich, damit wir Japan endlich verlassen können. Der Boden wird eindeutig zu heiß." Der Leibwächter verbeugte sich kurz und schritt eilig hinaus. Namagato wartete, bis er allein war. Dann starrte er gedankenverloren auf die Photographie auf seinem Schreibtisch und begann zu planen. Es gab noch etwas, das er erledigen musste, ehe er abreisen konnte, doch noch wusste er nicht so recht, wie er es anfangen sollte, sein Ziel zu erreichen. Nachdenklich drückte er seine Zigarette aus. Immer noch völlig in sich versunken legte er den Kopf in den Nacken und döste ein. -*-*- Akihito beobachtete mit wütend zusammengekniffenen Lippen, wie der Wagen seines Bruders das Anwesen verließ. Was bildete Hirose sich ein? Wie konnte er es wagen, ihn so...so... Ihm fehlten die Worte. Langsam schritt er hin und her. Eine nagende Unruhe machte sich in seinem Inneren breit. Ein Gefühl, das er nicht unterdrücken konnte, so sehr er es auch versuchte. Er brauchte Gewißheit. Er musste wissen, wie es Katsumi ging. Doch leider hatte Hirose ihn eingesperrt. Ganz so, wie man ein kleines Kind behandeln würde. Immer noch wütend ging er zum Fenster und stieß die Flügel weit auf. Kühle Nachtluft drang in den Raum und brachte seinem erhitzen Körper ein wenig Erleichterung. Katsumi. Wie es ihm wohl gehen mochte? Akihito hätte alles darum gegeben, ihn endlich wiederzusehen. Er musste wissen, ob der Junge, ebenso wie alle anderen an seine Schuld glaubte. Er hoffte nicht. Katsumi zu verlieren wäre mehr, als er ertragen könnte. ,Aber du hast ihn bereits verloren.' erinnerte ihn eine kleine Stimme in seinen Gedanken und Akihito wischte diese ungehalten beiseite. Er hatte keine Zeit für so etwas. Nachdenklich lehnte er sich weiter vor und sah hinunter. Sein Zimmer lag im ersten Stock nicht weit von der Garage entfernt. Wenn er es geschickt anstellte, dann konnte er sicherlich vom Fensterbrett aus auf das Garagendach springen und von dort über die Mauer klettern. ,Aus dem Alter bin ich raus', sagte Akihito zu sich selbst und sprang. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)