Love's a game for fools von Leya ================================================================================ Kapitel 22: ------------ Disclaimer: Alle Charaktere nur bei Minami Ozaki ausgeliehen^^ was sehr schade ist, denn Katsumi hätte ich gar zu gerne... Diese ffic ist gewidmet all denjenigen, die außer mir auch immer noch gerne Zetsuai/Bronze lesen und sich über Geschichten freuen, in denen Katsumi endlich einmal eine Hauptrolle hat. -*-*- Love's a game for fools 22 -*-*- "Das ist unglaublich!" Koji war außer sich. Er wirbelte herum und packte den überraschten Manager am Kragen und zerrte ihn näher zu sich heran. "Weißt du, was du da behauptest? Das kann nicht dein Ernst sein! Katsumi ist mein Freund! Er würde mich niemals so hintergehen!" "Aber...aber...ich habe es gehört! Ich bin sicher...leider." Takasaka hielt angstvoll still und hoffte, seine Passivität würde den impulsiven Sänger beruhigen und ihn von möglichen Gewalttätigkeiten absehen lassen. "Ich konnte es auch nicht glauben, aber es ist kein Irrtum möglich." Koji atmete mehrmals tief ein und stieß den Manager dann von sich. "Ich fahre zu ihm. Ich will von ihm hören, was er getan hat. Es ist so unglaublich..." Er schüttelte fassungslos den Kopf. "Warte lieber," meldete Izumi sich zu Wort, der bisher regungslos auf dem Sofa gesessen und zugeschaut hatte. "Wenn du ihn jetzt besuchst, dann wirst du garantiert Dinge sagen und tun, die dir hinterher leid tun." "Hast du nicht zugehört?!" Koji richtete seinen Zorn nun gegen seinen Geliebten, der davon jedoch gänzlich unbeeindruckt schien. "Mein bester Freund hat sich mit meinem Bruder eingelassen...meinem Bruder, der dich überfallen und..." Im letzten Augenblick erinnerte Koji sich daran, dass Takasaka anwesend war und so verschluckte er den Rest des Satzes lieber. Statt an die vergangenen Ereignisse zu erinnern, sagte er nur: "Wie kannst du nur so ruhig bleiben?" Takuto seufzte und stand auf. Er legte Koji die Hand auf den Arm und zog ihn näher zu sich heran, dann legte er ihm den Kopf auf die Schulter und stellte fest: "Ich will doch nur, dass du dich beruhigst, bevor du ihn besuchen fährst. Damit er eine Chance hat, dir alles zu erklären. Ich bin sicher, er hat sehr gute Gründe dafür, sich mit Hirose einzulassen. Und diese Gründe solltest du dir anhören." "In Ordnung." Koji lächelte beinahe sanftmütig und streichelte durch Izumis Haare. "Ich warte. Aber nur, wenn du mir die Wartezeit ein wenig verkürzt." Mit diesen Worten beugte er sich vor und küsste sein Gegenüber auf den Mund. Takasaka seufzte lautlos auf und machte sich davon. -*-*- Schreiend fuhr Katsumi aus dem Schlaf hoch. Schwer atmend saß er mit wild klopfendem Herzen im Bett, bis sich sein Atem langsam wieder beruhigte. Er war allein in dem kleinen privaten Krankenzimmer und dafür war er mehr als dankbar. Er hatte wieder geträumt. Geträumt von den Dingen, die ihm angetan worden waren, an die er sich aber nach dem Aufwachen niemals erinnern konnte. Vielleicht war es ein Segen, dass die betreffenden Stunden von einem gnädigen Schleier des nicht-wissens bedeckt wurden oder log er nur sich selbst etwas vor? Er wusste es nicht. Alles woran er denken konnte waren die Schmerzen, die in den ersten Stunden nach dem Aufwachen seinen Körper durchzogen hatten und das Gefühl der Hilflosigkeit, welches jeden seiner Atemzüge begleitete und ihm in jeder einzelnen wachen Minute bewies, das Sicherheit eine Illusion war. Müde ließ er sich wieder in die Kissen sinken und schloß widerwillig die Augen. Er hätte alles darum gegeben, nur ein einziges Mal durchschlafen zu können, ungestört von den Alpträumen, die allmählich die letzten Reste seiner Selbstbeherrschung hinwegfegten, doch die letzten Tage hatten ihm klar gemacht, dass es vor der Vergangenheit kein Entkommen gab, keine Gnade oder Verständnis, noch nicht einmal das kleinste bisschen Mitleid. Tränen bildeten sich unter seinen geschlossenen Lidern und mit einem unterdrückten Schluchzen schlug er die Augen auf und wischte sie fort. Neben seinem Bett saß Koji und sah ihn unverwandt an. Katsumi stieß einen überraschten Schrei aus und fuhr hoch. Schon wieder hatte sich jemand in den Raum geschlichen, ohne das er es bemerkt hätte und diese Tatsache entfachte seine Angst nur noch stärker. Er musste vorsichtiger werden, denn anscheinend konnte sich wirklich jeder an ihn heranschleichen. "Was willst du denn hier?!" brachte er gerade noch hervor, ehe er ihm auffiel, welch finsteren Blick sein Freund auf ihn richtete. Erschrocken hielt er inne. "Takasaka wollte dich besuchen, aber du warst beschäftigt. Wie er mir sagte, hattest du wichtigen Besuch." Koji lehnte sich vor und bedachte seinen Freund mit einem lauernden Blick, der Katsumi das Gefühl gab, die Beute eines Raubtieres zu sein. "Mir war nicht bewußt, dass du und Hirose so gute Freunde seid." Katsumi wusste nicht, was er sagen sollte. Seine Gedanken jagten sich. Was nun? Was hatte Takasaka gehört? Hatte er überhaupt etwas gehört oder bluffte sein Freund? Wieviel wusste Koji? Ein Blick in dessen Augen gab ihm die Antwort auf diese Fragen. "Er hat dir alles erzählt?" "Das hat er!" antwortete Koji knapp. Dann konnte er sich nicht mehr zusammenreißen. All seine Angst und Sorge der letzten Wochen suchten sich ihren Weg nach draußen. "Bist du übergeschnappt?! Wie kannst du so etwas nur tun! Wie kannst du dich mit diesem Monster einlassen?" "Koji, bitte! Laß die Sache einfach auf sich beruhen! Es geht dich nichts an!" "Es geht mich nichts an?! Du bist mein ältester Freund! Sieh dich an! Du wärst beinahe gestorben! Sei froh, dass man dich rechtzeitig gefunden hat! Weißt du eigentlich, dass ich in den letzten Tagen vor Sorgen beinahe umgekommen wäre?! Du bist absolut verantwortungslos!" "Koji...!" Katsumi konnte nicht anders, die Worte seines Freundes trafen ihn bis ins Innerste. Wieder traten ihm die Tränen in die Augen. "Du kennst die Hintergründe für mein Verhalten nicht, also versuche gar nicht erst, mich zu verstehen! So schwer es dir fällt, du musst begreifen, dass es Dinge gibt, die dich absolut nichts angehen! Also halte dich einfach raus, okay?!" "Nichts angehen?! Es geht mich nichts an?! Und das sagst du mir so ruhig?!" Koji explodierte schon wieder. "Soll ich das so verstehen, dass du dich von meinem Bruder vergewaltigen und zusammenschlagen läßt und es als gerecht empfindest?! Hast du sie noch alle?!" "So war es nicht!" An dieser Stelle brach Katsumi endgültig in Tränen aus. "Koji, ich wollte nie, dass du irgendetwas davon erfährst! Es ist allein meine Angelegenheit!" "Ich will wissen, wie es überhaupt dazu gekommen ist! Wie zum Teufel kommst du dazu, dich von meinem Bruder ficken zu lassen?!" Katsumi wischte trotzig die Tränen beiseite. "Wenn du es unbedingt wissen musst, dann will ich es dir erzählen! Als ich mich auf Akihito einließ, da habe ich gewusst, dass es wahrscheinlich irgendwann Probleme geben würde. Ich habe jeden Tag darauf gewartet, dass Hirose den ersten Schritt unternimmt und die Sache auf seine Art und Weise regelt. "Ich habe darauf gewartet, dass Hirose mich entführen läßt oder irgendjemand kauft, der mich zusammenschlagen läßt. Lange Zeit geschah überhaupt nichts und beinahe hätte ich an den Frieden geglaubt, den dein Bruder uns vorgaukelte." Katsumi legte den Kopf zurück und schloß erschöpft die Augen. "Und?!" Koji wollte endlich alles wissen. "Ausruhen kannst du dich später noch! Also?!" "Ich habe ihn unterschätzt." Katsumi war an einem Punkt angekommen, an dem es ihm egal war, was Koji nun mit ihm machen würde und ob er seine Freundschaft endgültig aufs Spiel setzte. Er hatte genug davon, ihm etwas vorzuspielen. "Anfangs habe ich geglaubt, es wäre nur ein Spiel. Bis Hirose mich eines besseren belehrte. Er sagte, er hätte Verwendung für einen hübschen Jungen wie mich..." "Also hast du mit Hirose geschlafen!" unterbrach Koji ihn mit eisiger Stimme und war überrascht, als Katsumi den Kopf schüttelte. "Und ich dachte, Takasaka hätte dir alles erzählt?!" In Katsumis Stimme schwang ein bitterer Unterton mit, den der andere noch nie an ihm gehört hatte. "Hirose hat mich nie angefaßt. Er brauchte mich, weil einer seiner Geschäftspartner es verlangte. Dieser Mann hatte mich gesehen und wollte den Vertrag deines Bruders nur unterzeichnen, wenn er mich für eine Nacht bekam." Endlich war es heraus. In dem nun folgenden Schweigen starrte Katsumi stur auf seine Hände, die er nervös ineinander geschlungen hatte. Schließlich räusperte Koji sich, die Augenbrauen ungläubig hochgezogen. "Du hast dich an einen seiner Geschäftspartner verkauft?!" "Nicht ich war es, der diese Idee hatte," erinnerte er seinen Freund mit leiser Stimme und lächelte schwach. "Du glaubst gar nicht, wie skrupellos dein Bruder ist! Dieser Vertrag muss ihm sehr wichtig gewesen sein, denn sonst hätte er das wohl nie riskiert, aber..." Er hob hilflos die Schultern. "Deswegen hast du also mit Akihito Schluß gemacht!" Koji ging ein Licht auf. Er zog eine Zigarette aus seiner Tasche und zündete sie an. Rasch nahm er einige Züge. "Und dann?!" "Habe ich mit dem Mann geschlafen." Katsumi sah seinen Freund nicht an, als er dieses leise Geständnis hervorbrachte. Schweigen senkte sich über die beiden jungen Männer, dann: "Du schreckst wirklich vor nichts zurück, Shibuya." "Koji..." "Wie konntest du nur?! Für Geld machst du wirklich alles, nicht wahr?!" Koji verzog geringschätzig den Mund. "Wieviel hat er dir dafür gezahlt? War es das wenigstens wert?!" Katsumi platzte der Kragen. Er konnte den vorwurfsvollen Blick seines Freundes einfach nicht mehr ertragen. "Denkst du wirklich, ich hätte mich freiwillig auf Hirose eingelassen?! Er hat mich erpresst, Koji! Er hat meine Liebe für Akihito ausgenutzt und mich damit eingefangen. Hirose hatte versprochen, es wäre nur diese eine Nacht. Ich habe geglaubt, er würde sich an seine Absprache halten und uns danach in Ruhe lassen, aber das war anscheinend ein Irrtum. Ich kann nichts tun, wenn ich Akihito nicht in Gefahr bringen will. Denkst du denn, Hirose verschwendet auch nur einen einzigen Gedanken an ihn? Er verachtet seinen Bruder. Er hatte sogar schon Vorbereitungen getroffen, Akihito einweisen zu lassen! Stell dir das vor! Er wollte ihn einfach wegschließen, damit dieser niemals das Erbe seines Sohnes in Gefahr bringen kann!" "Dann wirst du wieder zu ihm gehen, wenn er dich ruft?!" Koji stellte diese Frage betont gleichgültig, doch Katsumi hörte die unterschwellige Mischung aus Wut und Abscheu in diesen Worten und ihn schauderte. "Er wird mich nicht aufgeben, Koji. Es gefällt ihm viel zu sehr, dass ich mich nicht wehren kann und er die Gewißheit hat, dass ich ihn niemals anzeigen werde!" Erschöpft sah Katsumi ihn an, die müden Augen viel zu groß in dem blassen, zerquälten Gesicht. "Ich habe mich auf Hirose eingelassen, weil es die einzige Möglichkeit ist, Akihito vor ihm zu retten. Wie ich mich dabei fühle ist doch völlig gleichgültig, Hauptsache der Deal läuft und Hirose hält sich daran!" "Ob du zu ihm zurückgehst, will ich wissen!" Koji war nicht geneigt, seinem Freund weiter zuzuhören, auch wenn er den traurigen Blick des anderen kaum mehr ertragen konnte. Am liebsten hätte er die schmale Gestalt vor sich in seine Arme gezogen und tröstend an sich gedrückt, doch er konnte einfach nicht vergessen, wie sein Freund ihn hintergangen hatte. Katsumi zuckte mit den Schultern. "Ich denke, ich habe keine Wahl. Wir haben ein Abkommen. So lange ich mich zur Verfügung halte, ist Akihito sicher." "Dann ist wohl alles gesagt, Shibuya!" Koji wartete Katsumis Reaktion gar nicht erst ab. Er nahm den letzten Zug aus seiner Zigarette, schnippte sie achtlos zu Boden und stand auf. Ohne sich noch einmal umzudrehen verließ er den Raum. Katsumi sah ihm mit brennenden Augen hinterher, dann drehte er sich zur Seite und während ihm die Tränen über die Wangen liefen, hoffte er noch, es würde sich alles als Traum erweisen, doch er wusste nur zu gut, dass er gerade seinen besten Freund verloren hatte und er nun ganz allein war. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)