Love's a game for fools von Leya ================================================================================ Kapitel 19: ------------ Disclaimer: Nicht mir. Die Charaktere sind nur ausgeliehen. Ich werde sie unbeschadet zurückgeben, sobald ich ein bisschen mit ihnen gespielt habe. -*-*- Love's a game for fools 19 -*-*- "Das ist er." Der Inspektor sah die Frau neben sich nachdenklich an. "Sind Sie sicher? Ich möchte Sie noch einmal darauf hinweisen, dass Ihre Aussage unter Umständen zu einer Verteilung führen kann. Wenn Sie also nicht ganz sicher sind..." "Natürlich bin ich sicher junger Mann! Das ist der Kerl der diesen armen Jungen vor seiner Haustür aufgelauert hat. Er hat ihn angeschrien und geschlagen. Da bin ich mir hundertprozentig sicher." Die ältere Frau, die in der Wohnung neben Katsumi lebte, hatte Akihito mehr als einmal gesehen und hätte ihn unter Tausenden wiedererkannt. "Nun gut. Dann vielen Dank für Ihre Bemühungen. Wir geben Ihnen Bescheid, sobald wir Sie brauchen." Er geleitete die Frau zur Tür und schloß diese erleichtert hinter ihr. Zeugenaussage, gut und schön. Aber diese Frau war mehr als anstrengend gewesen. Er ging zum Mikrophon. "Das wars. Ihr könnt Sie jetzt in ihre Zellen zurückbringen." -*-*- "Ich war es nicht! Du mußt mir glauben, Koji! Bitte!" Koji saß mit seinem Bruder in dem kleinen Fensterlosen Besucherraum des örtlichen Polizeipräsidiums und wurde immer nervöser. Er hätte alles für eine Zigarette gegeben, doch sein Feuerzeug hatte man ihm an der Anmeldung abgenommen. "Ich könnte Katsumi doch niemals ernsthaft etwas antun!" Akihito klang so flehentlich, seine Stimme war so voller Verzweiflung, dass Koji von der Ehrlichkeit seiner Aussage überzeugt wurde. "Das glaube ich dir, aber wer sonst könnte dies getan haben?" Koji spielte in Gedanken mehrere Möglichkeiten durch. Hirose? Nein. Das war nicht sein Stil. Er war genauso brutal, aber wesentlich subtiler. Kurauchi? Nein, nicht ohne Hirose. Takasaka? Ganz sicher nicht. Alle, die in Frage kamen hatte er als unwahrscheinlich ausgeklammert, doch wer dann? Koji gab auf. Vorerst. "Was ist mit Katsumi? Niemand sagt mir etwas! Ich weiß doch noch nicht einmal, ob er noch lebt!" Akihito brach buchstäblich am Tisch zusammen und vergrub das Gesicht in den Händen. "Ich war im Krankenhaus." Koji setzte sich seinem Bruder gegenüber und wartete, bis dieser die Hände herunter genommen hatte. Dann sagte er leise: "Er lebt noch, aber es sieht nicht allzu gut aus. Wer immer es war, er hat ihn nicht zu vergewaltigt sondern auch zusammengeschlagen. Der Arzt sagte mir, so etwas hätte er in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen. Es war..." Ihm fehlten die Worte, doch es war auch so genug. Akihito blinzelte mühsam einige Tränen fort, dann stand er langsam auf und ging zu dem Wärter, der gerade hereingekommen war, um das Ende der Besuchszeit anzukündigen. An der Tür drehte er sich noch einmal um und sah seinen Bruder lange an. "Hilf mir, Koji. Hilf mir dieses Schwein ausfindig zu machen." Koji nickte kurz und sah seinem Bruder hinterher, der sich widerstandslos in seine Zelle zurückbringen ließ. -*-*- "So eine Scheiße!" Hirose schleuderte die Zeitung beiseite und griff sich die nächstbeste Zigarettenschachtel. Hastig zog er mehrmals an seiner Zigarette, dann nahm er noch einmal den Artikel zur Hand, der ihn dermaßen in Rage versetzt hatte. ,Am frühen Morgen des gestrigen Tages wurde in einem Apartment in der Innenstadt der Sohn des berühmten Chirurgen Dr. Shibiya das Opfer eines brutalen Angriffs. Der oder die Täter überfielen den Jungen in seiner Wohnung, wo sie ihn auf brutalste Art und Weise mißhandelten und mißbrauchten. Eine Zeugenaussage brachte die Polizei auf ihre derzeit heißeste Spur. Wie uns mitgeteilt wurde, handelt es sich bei dem mutmaßlichen Täter um Akihito Nanjo, den zweiten Sohn der bekannten Familie, die seit Jahren in unserer Stadt alle Fäden zieht. Wie man uns zutrug...' Hirose ertrug es nicht länger. Er knäulte die Zeitung zusammen und beförderte sie mit einem wütenden Schnauben in den nächsten Papierkorb. Dieser verdammte Volltrottel! Da ließ man ihn ein einziges Mal in seinem Leben von der Leine und dann musste dieser Dummkopf ein derartiges Chaos heraufbeschwören. Warum hatte er nicht einfach auf sein kleines Flittchen gehört und die Beziehung als beendet betrachtet? Aber nein, er musste ihm ja hinterher laufen und um Vergebung winseln. Nun, es galt keine Zeit zu verlieren. "Miss Ayato? Bitte machen Sie einen Termin mit einem Rechtsanwalt aus. Wenn es geht heute noch. Sagen Sie ihm, es sei ein Notfall. Und dann rufen Sie bitte den Polizeipräsidenten an und wenn Sie ihn haben, stellen Sie ihn doch bitte zu mir durch." Hirose lehnte sich in seinem Stuhl zurück und holte tief Atem. Konnte es eigentlich noch schlimmer kommen? -*-*- Mit einem leisen Seufzen lehnte Takasaka sich ein wenig weiter vor und ließ seinen Blick wohl zum hundertsten Mal über die reglose Gestalt in dem Krankenbett schweifen. Müde rieb er sich über die Schläfen. Er hatte wieder einmal Kopfschmerzen, doch um nichts in der Welt wäre er jetzt hier weggegangen. So blaß. So still. Beinahe, als wäre er bereits tot und nur noch eine leere Hülle. Wem machte er etwas vor? Katsumi würde nie wieder so sein wie früher, selbst wenn er zu sich kam. Voller Wut auf sich selbst und beinahe weinend vor Verzweiflung nahm er Katsumis kalte Hand in seine und drückte sie fest. "Es tut mir so leid, Katsumi. Wer konnte dir nur so etwas antun? Du bist immer für die anderen da, hilfst ihnen wo du nur kannst...wie kann es jemanden geben der dich willentlich so schrecklich verletzt?" Takasaka traten die Tränen in die Augen, doch er wischte sie nicht fort. "Wie kann es einen Menschen geben, der dich einfach benutzt, deinen Körper dazu nimmt, seine Lust zu befriedigen und dich dann einfach liegen läßt? Du hättest sterben können und ihm wäre es egal gewesen. Ich kann nicht glauben, dass es solch ein Monster wirklich gibt! Ich werde alles tun, damit du wieder lachst, dich diesen Schmerz vergessen lassen. Ich werde nicht mehr von deiner Seite weichen, bis deine Seele diesen Terror vergessen kann." Auf einmal waren starke Hände auf seinen Schultern und jemand zog ihn behutsam aber bestimmt von seinem Freund weg. Als Takasaka schließlich aufsah, blickte er in Kojis mitleidige Augen. "Warum musste das passieren? Warum gibt es keine Gerechtigkeit?" fragte er ihn leise, doch Koji hatte keine Antwort darauf. -*-*- In seinen Händen hielt er Katsumis Foto, doch er sah es kaum, denn Tränen verschleierten ihm den Blick. Akihito saß regungslos auf der harten Pritsche die ihm als Bett diente und fragte sich immer wieder, was schiefgelaufen war. Wann hatte es angefangen, diese Katastrophe, die er nicht hatte kommen sehen und die trotz ihrer Plötzlichkeit keine Überraschung war. Langsam strich er über Katsumis Wange und Schmerz durchzuckte seine Brust. Er hatte die Bilder gesehen, die von der Polizei noch am Tatort aufgenommen worden waren und wenn er daran zurückdachte, spürte er, wie sein Magen sich zu einem eisigen Klumpen zusammenzog. Ihm war furchtbar übel. Die Bilder, die die Polizei ihm gezeigt hatte, ließen ihm das Blut in den Adern gefrieren. Wie war es möglich, daß es Menschen gab, die anderen solchen Schmerz zufügen konnten? Katsumis Körper erzählte deutlicher als alle Worte, durch welche Hölle der Junge in dieser einen Nacht gegangen war. Es wäre seine Aufgabe gewesen, ihn zu schützen. Doch er hatte versagt. Akihito presste die Augen so fest zusammen das es schmerzte, doch dadurch fühlte er sich auch nicht besser. "Nanjo, herkommen. Ihr Bruder ist hier." "Mein Bruder?" Akihito wischte rasch die Tränen fort und stand auf. "Aber er war doch gerade erst hier." "Nicht der Sänger. Der andere." Akihito wäre am liebsten in seine Zelle zurück geflüchtet, doch leider ließ der Wärter dies nicht zu und so blieb ihm nichts anderes übrig, als frontal auf eine Kollision mit seinem Bruder zuzusteuern, der hundertprozentig wütend genug war, um ihm bei lebendigem Leib die Haut abzuziehen. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)