Love's a game for fools von Leya ================================================================================ Kapitel 6: ----------- Disclaimer: Nicht mir. -*-*- Love's a game for fools 06 -*-*- Akihito war glücklich. Um ehrlich zu sein, Akihito war noch nie zuvor so glücklich gewesen wie in der gesamten letzten Woche. Beinahe jeden Abend hatten er und Katsumi sich getroffen und obwohl der Junge sich anfangs ein wenig unbehaglich zu fühlen schien, hatten sie rasch einige gemeinsame Gesprächsthemen gefunden. Das einzige, was ihm schwer fiel, war die Finger von Katsumi zu lassen. Viel zu gern hätte er ihre Beziehung weiter ausgedehnt, doch er wusste genau, dass er damit das gerade zwischen ihnen aufkeimende Vertrauen restlos zerstören würde. Jetzt war sein Privatleben ausgefüllter, als es bisher jemals gewesen war und alles hätte wunderbar sein können, wenn da nicht seine Arbeit gewesen wäre. Seit er Hirose nicht mehr durch eine rosarote Brille sah, fielen ihm Dinge an seinem Bruder auf, die ihn wirklich störten. Und so glücklich er mit Katsumi auch sein mochte, die Probleme, die er auf der Arbeit hatte, laugten ihn aus und ließen ihn erschöpft und leer zurück. Sein ganzes Leben hatte er seinen älteren Bruder geliebt, mittlerweile respektierte er ihn nur noch und selbst dies fiel ihm immer schwerer. Hirose forderte einfach zu viel von ihm. Und das schlimme an der Sache war, dass Akihito für ihn eine Selbstverständlichkeit geworden war. Jeden Tag stellte Hirose ihm irgendeine neue undankbare Aufgabe, die er keinem anderen anvertrauen konnte, als seinem Bruder. Nicht, weil diese Aufgaben so wichtig gewesen wären, im Gegenteil. Sie waren so undankbar, dass jeder Angestellte sofort die Kündigung eingereicht hätte. Heute war es wieder besonders schlimm gewesen. Akihito stellte seinen Wagen ab und legte müde den Kopf aufs Lenkrad. Es hatte lange gedauert, bis Akihito klar geworden war, dass Hirose ihn belächelte und nicht ernst nahm. Endlich hatte Akihito genug Abstand, um Hirose so zu sehen, wie er wirklich war. Eiskalt und berechnend, für seinen jüngeren Bruder nicht die leiseste Zuneigung verspürend. Er zog den Schlüssel ab und stieg aus. Hirose war am frühen Morgen aus der Firma verschwunden und seither hatte ihn niemand mehr gesehen. Die ganze Arbeit war an Akihito hängen geblieben, was seine Laune nicht gerade gesteigert hatte. Er erreichte das Haus und wartete vergeblich darauf, dass der Türwächter ihn einließ. Irritiert zog er seinen Schlüssel aus der Tasche und schloss auf. Das Haus lag im dunkeln. Nur aus Hiroses Arbeitszimmer fiel ein schmaler streifen Licht. Akihito steuerte darauf zu. Hirose saß am Schreibtisch und hatte das Gesicht in den Händen vergraben. Bei Akihitos Eintreten sah er auf. Sein Gesicht wirkte gequält. "Was ist geschehen, Aniki?!" Auch wenn Hirose ihn im Grunde verachtete, Akihito konnte dessen Verzweiflung kaum mitansehen. Er eilte auf seinen Bruder zu, doch Hirose gebot ihm Einhalt. "Setz dich, Akihito!" Hirose warf ihm einen finsteren Blick zu. "Ich hatte heute ein Treffen mit Hikato Uzuku. Er ist wütend auf dich!" "Auf mich?! Warum denn?!" Akihito war völlig überrascht. Er hatte sich seines Wissens nichts zu Schulden kommen lassen. "Erinnerst du dich an deine Idee, Uzukus Tochter dieses Grundstück am See zu verkaufen?! Sie hat es schätzen lassen und dabei hat sich herausgestellt, dass es als Bauland völlig ungeeignet ist! Ich habe Uzuku das Geld zurückerstattet und um den Frieden zu wahren, musste ich noch ein hübsches Sümmchen drauflegen!" Hirose fuhr sich mit einer Hand über die Augen und sah seinen Bruder abwartend an. "Ich habe dir oft genug gesagt, dass du von solchen Dingen nichts verstehst! Du hast dich mehrmals meinen Anweisungen widersetzt und jetzt habe ich genug! Ich möchte dich für die nächsten Wochen nicht mehr sehen. Vielleicht lernst du den Wert des Geldes schätzen, wenn du einmal ganz auf dich allein gestellt bist. In der Firma brauchst du die nächsten Tage auch nicht aufzutauchen, ich stelle dich frei! Sieh zu, wo du unterkommst!" "Aber...aber...wo soll ich denn hin?!" stotterte Akihito verzweifelt. "Das ist mir gleichgültig! Ich verlange von dir, dich aus diesem Haus zu entfernen. In ein oder zwei Wochen kannst du dich wieder melden, vielleicht darfst du dann zurückkommen! Und jetzt geh!" Akihito setzte zu einer Erwiderung an, doch sein Bruder warf ihm nur einen scharfen Blick zu und so trat er zurück und verließ wortlos den Raum. -*-*- "Was willst du denn hier?!" Katsumi starrte verblüfft auf Akihito, der mit mehreren Taschen behangen vor seiner Tür stand. "Mein Bruder hat mich vor die Tür gesetzt! Kann ich ein paar Tage bei dir bleiben?!" Akihito sah ihn flehend an. "Du willst bei mir einziehen?!" Katsumi klang ebenso fassungslos wie er sich fühlte. Gerade hatte er noch gedacht, dass Akihito viel vernünftiger war als angenommen und dann so etwas. "Was bringt dich auf die Idee, du könntest bei mir einziehen?" "Hirose hat mich wirklich rausgeworfen. Ich habe einen großen Fehler gemacht und dies ist seine Strafe für mich. Ich soll ein paar Tage über meine Fehler nachdenken, bevor er mich großzügigerweise in den Schoß der Familie zurückholt." "Was hast du denn angestellt?!" Katsumi gab nach und ließ ihn eintreten. "Ich habe mich verkalkuliert. Wegen mir hat die Firma ungefähr dreißig Millionen Yen verloren!" Katsumi pfiff beeindruckt durch die Zähne. "Das ist heftig! War Hirose sehr sauer?!" "Allerdings! Er hat mich rausgeworfen! In ein paar Tagen darf ich mich wieder melden! Bis dahin soll ich ihm nicht mehr unter die Augen kommen!" Akihito setzte sich aufs Sofa und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. "Ich wusste einfach nicht, wo ich sonst hinsollte! Darf ich bei dir bleiben?! Bitte!" "Warum nicht?!" Katsumi ließ sich sein Unbehagen nicht anmerken. "Ich hoffe, es macht dir nichts aus, im Wohnzimmer zu übernachten. Ich habe leider kein Gästezimmer!" Akihitio lächelte leicht. "Bei dir darf ich wohl nicht schlafen?!" Katsumi wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Er wandte sich rasch ab, um Akihito die glühende Röte nicht sehen zu lassen, die auf einmal seine Wangen überzog. "Ich hole dir einen Futon! Du wirst es schon überleben. Es ist schließlich nur für ein paar Tage! Bin gleich zurück!" Einige Minuten später kam er zurück und entrollte einen Futon auf dem Fußboden vor der Heizung. "Decken sind im Flurschrank, falls du noch eine brauchen solltest!" Akihito griff nach seiner Hand und hielt sie fest, als Katsumi sich abwenden wollte. "Ich werde deine Freundlichkeit nicht ausnutzen!" Ein zögerndes Lächeln stahl sich auf Katsumis Züge. Langsam löste er sich aus Akihitos Griff. "Im Badezimmer steht ein kleiner weißer Schrank. Da drin findest du alles was du brauchst!" Er verschwand in der Küche. "Ich mach dir etwas zu essen!" "Laß mal! Ich möchte nichts!" Akihito bremste Katsumis Tatendrang mit einem lauten Zuruf. "Na dann, ich wollte gerade zu Bett gehen, als du eben geklingelt hast!" "Ich lege mich auch gleich hin!" "Gute Nacht!" Katsumi verschwand in seinem Schlafzimmer und Akihito sah ihm mit zusammengepressten Lippen nach. Das Katsumi nicht glücklich über seine Anwesenheit war, wusste er. Dennoch wünschte sich ein Teil von ihm, dem wäre nicht so. Akihito verschwand im Badezimmer. Nachdem er sich flüchtig gewaschen hatte, zog er seinen Schlafanzug an und rollte sich auf seinem Futon zusammen. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)