Love's a game for fools von Leya ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Disclaimer: Mir nicht. Nicht das klitzekleinste bisschen. That's life. Eigentlich wollte ich ja was anderes schreiben, aber die Idee gefiel mir auch ziemlich gut und bei einer internen Abstimmung (linke Hirnhälfte gegen rechte) hat diese Story gewonnen. Es ist wie fast immer eine Story über Katsumi. Diesmal stolpert er über Akihito. Diese Idee kam mir, nachdem ich Colonisation von ???? gelesen hatte. Schade, dass sie ihre Story nie vollendet hat. Die Charaktere in meiner Story sind alle ein klein wenig OOC, aber ich bemühe mich, dies so gering wie möglich zu halten. -*-*- Love's a game for fools 01 -*-*- Akihito schmetterte die Tür hinter sich ins Schloß und lehnte sich dagegen. Das Leben war einfach ungerecht! Wütend wischte er die Tränen beiseite, die in seinen Augen brannten und setzte sich auf sein Bett. Sekundenlang starrte er einfach nur vor sich hin. Seine Gedanken kreisten um das Gespräch, welches er eben unfreiwillig mitangehört hatte. Wie kann er mir so etwas nur antun? Akihito warf sich aufs Bett und hieb mit beiden Fäusten auf die Kissen ein. Warum sagt er so etwas? Sein ganzes Leben hatte er seinen älteren Bruder geliebt, ihn verehrt und ihn zum Mittelpunkt seines Lebens gemacht. Und vorhin hatte Hirose mit nur einigen wenigen Sätzen seinen Glauben an ihn gründlich zerstört. Akihito richtete sich entschlossen auf. Er würde ein wenig Spaß haben! Er nahm seine Jacke. Als er das Haus verließ, fiel ihm auf, das er seit Jahren nirgendwo hingegangen war, ohne Hiroses Zustimmung eingeholt zu haben. ~~ Katsumi winkte dem Kellner zu und gab seine Bestellung auf. Die Kneipe war ziemlich voll und er war froh, noch einen Platz an der Theke ergattert zu haben. Als er sein Bier erhalten hatte, drehte er sich um und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen. Wer weiß, vielleicht fand er heute abend jemandem, mit dem er eine nette Nacht verbringen konnte. An einem der Tische im hinteren Bereich der Bar saß ein junges Mädchen, deren blonde Haare von einer hellblauen Strähne verziert wurden. Interessiert blinzelte er dem Mädchen zu. Dieses kicherte und sah verschämt in die andere Richtung. Katsumi grinste zufrieden in sich hinein. Der Abend wurde bestimmt lustig. Gerade wollte er mit seinem Bier in Richtung des Mädchens aufbrechen, da drang eine Stimme an sein Ohr, die er kannte, aber nicht auf Anhieb einordnen konnte. Neugierig drehte er den Kopf in die entsprechende Richtung. Ihm blieb vor Überraschung der Mund offenstehen. Akihito Nanjo, zweiter Sohn eines stolzen Kendo-Clans, lehnte betrunken an der Theke und hatte eine Hand in die Weste des Barkeepers gekrallt. Mit lauter Stimme forderte er etwas zu trinken. Die Leute wurden schon aufmerksam. Der Barkeeper sah sich nach dem Türsteher um, den er hastig zu sich heranwinkte. Katsumi focht einen stillen Kampf mit sich aus. Einerseits hätte Akihito es mehr als verdient, einmal richtig zusammengeschlagen zu werden, andererseits tat er ihm irgendwie leid. Während er noch überlegte, spitzte die Situation sich zu. Der Türsteher war herangekommen und versuchte, Akihito zu beruhigen. Dieser ließ den Barkeeper los und schlug nach dem Neuankömmling. Der Türsteher wischte den Schlag lässig beiseite. Katsumi schloß die Augen. Als er sie wieder öffnete, lag Akihito benommen vor der Theke auf dem Boden. Wie er da so lag, wirkte er wie ein kleiner verlorener Junge. Katsumi trank rasch sein Bier aus, seufzte, da sein angeborenes Mitleid ihm wahrscheinlich wieder Ärger bescheren würde, dann mischte er sich ins Geschehen. "He, warte!" Er materialisierte sich neben dem Türsteher, der gerade Anstalten machte, dem Betrunkenen noch einen zusätzlichen Schlag zu verpassen. "Laß ihn! Er hat genug!" Der Türsteher musterte ihn zweifelnd. In der Zwischenzeit kam Akihito wieder auf die Beine. Er taumelte vorwärts und fiel Katsumi um den Hals. "He! Isch kenn disch!" nuschelte er und Katsumi wurde von einer Alkoholfahne eingenebelt, die ihm fast die Besinnung raubte. "Trinkscht du mit mir?!" "Du hast genug!" Katsumi versuchte, Akihito wieder auf die Beine zu stellen, doch dieser klammerte sich an ihm fest. Da er größer und schwerer als sein Retter war, hatte Katsumi Mühe, auf den Beinen zu bleiben. "Schaff ihn raus! Ich will ihn nicht mehr hier drin sehen!" Dieser Satz kam vom Barkeeper, der ihm zwei Rechnungen unter die Nase hielt. "Aber erst zahlst du!" "Wieso?! Ich kenn den Kerl doch gar nicht!" "Er scheint dich aber zu kennen! Also zahlst du jetzt?!" Bei den Worten des Barkeepers rückte der Türsteher schon wieder näher heran. Katsumi wühlte mit einer Hand in seiner Tasche und förderte sein Portemonnaie zutage. Zähneknirschend bezahlte er die Rechnungen. Dann wankte er zusammen mit Akihito zur Tür. Draußen angekommen versuchte er wieder, Akihito loszuwerden, doch dieser klammerte sich nur noch fester an ihn. Verärgert schleppte er den Betrunkenen zum nächsten Taxistand. ~~ Akihito schlug die Augen auf, nur um sie gleich darauf wieder mit einem leisen Stöhnen zu schließen. Hämmernde Kopfschmerzen machten ihn darauf aufmerksam, daß er einen Kater hatte, der sich gewaschen hatte. Mit geschlossenen Augen machte er eine Bestandsaufnahme. Sein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich platzen. Ansonsten fühlte er sich aber ziemlich gut. Wesentlich vorsichtiger diesmal, riskierte er es, seine Augen zu öffnen. Es dauerte einige Sekunden, bis er sich an die Helligkeit gewöhnt hatte. Zu seiner Verwunderung war er in einem Raum, den er nicht kannte. In diesem Augenblick hörte er leise Schritte, die an der Tür vorbeihuschten, ein Türschloß klickte und wieder herrschte Stille. Akihito versuchte krampfhaft, sich an den vorherigen Abend zu erinnern, doch so recht wollte ihm nicht einfallen, was passiert war. So wie es aussah, hatte er wohl gestern jemanden aufgerissen. Und jetzt befand er sich in dessen Wohnung. Neugierig geworden, setzte er sich auf und bereute diese Handlung sofort. Nach einigen Minuten legte sich der Brechreiz und Akihito schlug die Decke zurück. Zu seiner Überraschung trug er noch seinen Anzug. Irritiert stand er auf. Schwankend machte er sich daran, die Wohnung zu erkunden. Was er sah, gefiel ihm. Die Einrichtung strahlte eine unaufdringliche Eleganz aus, die ihm zusagte. Wer immer hier wohnte, war wahrscheinlich... Sein Blick fiel auf eine Photographie und um ein Haar blieb ihm das Herz stehen. Sein jüngerer Bruder grinste ihm vom Papier entgegen. "Oh, du bist ja wach!" Akihito fuhr herum und starrte den jungen Mann, der lässig im Türrahmen lehnte, fassungslos an. Bei näherem Hinsehen wurde ihm klar, daß er den Jungen kannte. Das war doch Kojis Freund! Dieser Shibuya, der immer in Klamotten rumlief, die so bunt waren, daß sie jedem normalen Menschen Kopfschmerzen verursachten. Was sollte er jetzt tun? Wie kam er überhaupt hierher? Akihito überlegte fieberhaft. Erst als der Junge antwortete, fiel ihm auf, daß er wohl laut gedacht hatte. "Nachdem du gestern diese Randale in der Bar angefangen hast, hatte ich dich am Hals! Du hast mich nicht mehr losgelassen, deswegen habe ich dich mitgenommen!" "Was zum Teufel mache ich in deinem Bett?! Hast du verdammter Schwuler gestern meinen Zustand ausgenutzt?!" Akihito packte ihn am Arm und schüttelte ihn durch. "He, spinnst du?!" Katsumi riß sich beleidigt los. "Wenn hier einer ausgenutzt wurde, dann bin ich das ja wohl! Nicht nur, daß ich dich gestern hierher schleppen mußte! Sogar deine Rechnung habe ich bezahlt und das ist der Dank!" Akihito schwieg verblüfft. Je länger er darüber nachdachte, desto klarer wurde die Erinnerung an den vorherigen Abend. Er wußte noch, daß er Katsumi in der Bar getroffen hatte und auch an eine Taxifahrt konnte er sich erinnern. Danach jedoch war alles dunkel. Mühsam beherrscht stellte er seine nächste Frage. "Was ist gestern abend geschehen?! Warum hast du mich nicht auf einem Futon untergebracht?! Oder hast du gar keinen, weil du nur Besuch hast, der mit dir schläft?!" Katsumi lief rot an und schlug Akihito ins Gesicht, der sich daraufhin auf dem Boden wiederfand. "Ich bin in meinem ganzen Leben noch nicht so beleidigt worden! Du hast mich gestern nicht losgelassen! Jedesmal wenn ich versuchte, dich im Wohnzimmer zu plazieren, hast du mir die Arme um den Hals geworfen und gejammert, daß niemand dich versteht und alle gegen dich sind! Deswegen habe ich dich, freundlich wie ich bin, bei mir schlafen lassen! Und was ist der Dank? Du beleidigst mich!" Akihito hielt sich die Wange. So hatte ihn noch nie jemand behandelt. Verblüfft starrte er den zierlichen Jungen an, der Akihitos Mantel vom Sofa riß. Sekunden später landete das Kleidungsstück in seinem Gesicht. "Verschwinde! Laß dich nie wieder hier blicken! Was denkst du eigentlich von mir?! Ich bin nicht käuflich!" Katsumi kochte vor Wut. "Und schwul bin ich auch nicht!" Er verließ das Wohnzimmer und stapfte in die Küche. Er brauchte jetzt erst einmal einen starken Kaffee. Akihito blieb noch einige Sekunden sitzen, ehe er seine Sachen nahm. Er schwanke zwischen Verärgerung und Faszination. Langsam zog er sich an. An der Haustür zögerte er. Katsumis Verhalten hatte ihn verärgert und gleichzeitig etwas in ihm berührt, von dem er schon lange geglaubt hatte, es sei gestorben. Er gestand sich ein, daß Katsumis offene Art ihm gefiel. Niemand sonst hatte so mit ihm gesprochen. Alle gingen ihm aus dem Weg, weil sie ihn für einen Verrückten hielten. Entschlossen drehte er sich um und ging in die Küche. "Was willst du denn noch hier?! Ich sagte doch, du sollst abhauen!" Katsumi war immer noch sauer. Akihito zog seine Geldbörse hervor und legte einige Scheine auf den Küchentisch. "Hier! Niemand soll mir nachsagen, ich ließe mir etwas schenken!" "Du...!" Katsumi fehlten die Worte. Wutentbrannt holte er mit dem Frühstücksbrett aus, das er gerade in der Hand hielt. Akihito fing seinen Schlag mühelos ab und hielt sein Handgelenk fest. "Sei vorsichtig! Du könntest jemanden verletzen!" Akihito musterte den zierlichen Jungen mit einem süffisanten Grinsen. "Du kannst mir nicht verübeln, daß ich dich für einen Schwulen gehalten habe! Wenn man sich so kleidet wie du, muß man damit rechnen!" "Mistkerl!" zischte Katsumi und riß sich los. "Würdest du jetzt endlich gehen?!" Akihito verließ lachend die Wohnung. ~~ Draußen blieb er erst einmal stehen und rieb sich über die Stirn. Sein Kopf brachte ihn noch um. Er suchte sich ein Taxi und fuhr nach Hause. Hirose wartete in der Eingangshalle auf ihn. "Wo warst du?! Hast du dich in ein paar Kneipen herumgetrieben?! Du stinkst wie eine ganze Bar!" Akihito warf seine Haare zurück und starrte seinen älteren Bruder aufsässig an. "Ich wüßte nicht, was dich das angeht! Ich hatte jede Menge Spaß gestern!" "Mäßige dich! Ich war nur besorgt!" Hirose griff nach seiner Jacke und zog sie über. "Ich fahre ins Büro! Es wäre nett, wenn ich dich innerhalb der nächsten Stunde ebenfalls dort begrüßen dürfte!" Akihito starrte ihm hinterher. Ihm war wieder eingefallen, warum er gestern getrunken hatte. Zufällig hatte er ein Telefonat belauscht, in dem Hirose gesagt hatte, was er von seinem jüngeren Bruder hielt. Seine abfälligen Worte hatten Akihito tief getroffen, hatte er doch sein ganzes Leben zu Hirose aufgesehen und alles für ihn getan. Seufzend stieg er die Treppe hinauf, um sich frisch zu machen. Schließlich wurde er von Hirose in der Arbeit erwartet. -*-*- tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)