Fate of Atemu von Nightprincess ================================================================================ Kapitel 4: Das ist mein Schicksal --------------------------------- Akunumkanon kippte schwer verwundet nach hinten weg. Seth und Atemu, die sich hinter dem Pharao befanden, versuchten ihn zu halten, aber durch den Aufprall wurden sie nach hinten gedrückt und rutschten auf Grund des lockeren Wüstensandes die Anhöhe, die sie vorhin erklommen hatten, hinunter. Akunadin sah hämisch lachend auf die 3 hinab und sagte dann: „Das war mein Geschenk an dich, mein Pharao, zum Todestag der Frau, die dein Wüstenkind gebar. Ihr Todestag soll nun auch deiner werden, Bruder.“ Dann verschwand er und ritt auf seinem Pferd zu seinem Palast zurück. Seth und Atemu trugen den Pharao Akunumkanon zum kleinen See in der Mitte der Oase. Niemand sprach ein Wort, zu groß war der Schock, den sie gerade erlitten hatten. Der Pharao lebte zwar noch, aber es war klar, dass er bald sterben würde. Seth zog das Messer aus der stark blutenden Wunde und starrte voller Hass in die Ferne, sein Blick machte Atemu furchtbare Angst und er sagte leise: „Tu bitte nichts, was du später bereust, mein lieber Seth.“ Doch Seth antwortete nur mit eiskalter Stimme: „Dafür wird er büßen, mein geliebter Atemu, dafür wird er büßen, das schwöre ich bei meinem Leben!“ Dann erhob er sich und fügte noch hinzu: „Kümmert Euch bitte um Euren Vater. Ich werde mich um meinen kümmern!“ Bevor Atemu noch etwas erwidern konnte, lief Seth die Anhöhe hinauf und sprang auf sein Pferd, um seinem Vater hinterher zu reiten. Der Pharao öffnete langsam die Augen und sah mit Tränen in den Augen zu seinem Sohn, der ihn immer noch in seinen Armen hielt. „Es tut mir leid, mein Sohn, ich wollte nicht, dass es so endet.“, sagte er leise und fing an zu keuchen. „Finde deinen …. Bruder, er …….. muss …….. zurückkommen, …… finde ihn.“ „Ja, Vater, ich werde ihn zurückbringen.“ „Schwöre ….. schwöre es, bei ……. meinem Leben.“ „Ich schwöre es, mein Vater, bei Eurem Leben und bei allem was mir sonst noch heilig ist, ich werde Jono finden und ich werde den Krieg gegen Euren Bruder verhindern, ich schwöre es.“ Akunumkanon schloss die Augen und atmete schwer, die Wunde in seiner Brust blutete stark und erschwerte ihm das Atmen immer mehr, er konnte kaum noch sprechen. „Werde ….. ein …………. guter …….. Pharao, mein …….. Sohn und vertrau …….. auf deinen …….. Cousin. ……. Er …… ist ein guter …… Junge, er …… wird … nie wie sein Vater …. sein.“ „Ich hoffe es, mein Vater, ich hoffe es.“ „Hab Vertrauen, ….. mein Sohn, vertrau …. auf dein ….. Schicksal.“ Der Pharao griff sich an die Brust und keuchte laut, es ging mit ihm zu Ende. Atemu konnte nichts für seinen Vater tun, er hielt ihn einfach nur fest, während der Pharao Blut spuckte und sein Lebenslicht langsam erlosch. Als Akunumkanon seinen letzten Atemszug tat, hörte man einen lauten Schrei, der die Stille der Wüste durchbrach. Atemu schrie seinen Schmerz und seine Verzweiflung hinaus in die Wüste, doch die Wüste war so leer, dass nur ein paar Geier diesen Schrei vernahmen und sich in die Lüfte erhoben. Seth war währenddessen seinem Vater immer näher gekommen, er spornte sein Pferd noch einmal an, überholte wenig später den Hohepriester und zwang dessen Pferd zum Stehen. Er sprang ab und zog seinen Vater vom Pferd. „Warum hast du das getan, Vater?“ „Seth! Du musst deinem Schicksal folgen und Pharao werden!“, sagte der Hohepriester mit ruhiger Stimme. Seth schaute betrübt zu Boden und sagte: „Atemu ist der neue Pharao!“ Doch Akunadin antwortete: „Es ist die Zeit der Geburt des neuen Pharaos. Seth! Du bist der auserwählte Pharao! Töte Atemu und stürze die Welt in Dunkelheit!“ Seth ging ganz langsam auf den Hohepriester zu. „Das ist es. Komm, mein Sohn!“ Doch Seth sagte nur mit eiskalter Stimme: „Mein Vater starb bereits, als ich noch jung war!“ Und dann stieß er seinem Vater das Messer, das er noch immer in der Hand hielt, in die Brust. „Ist das deine Antwort? Mein Sohn! Ich liebe dich wirklich von ganzen Herzen. Und ich weiß, du wirst letztendlich zum Pharao der Dunkelheit werden, denn du bist genau wie ich, mein Sohn!“ Doch Seth schaute nur verächtlich zu seinem sterbenden Vater hinab und sagte langsam mit tonloser Stimme: „Ich bin nicht wie du und du bist nicht länger mein Vater!“ Dann drehte er sich um, ging zu seinem Pferd und ritt am toten Hohepriester vorbei zur Oase zurück. Atemu war grade dabei seinen Vater in das frisch ausgehobene Grab neben Jonos Mutter zu legen, als Seth bei der Oase ankam. Seth ging mit gesengtem Kopf zu seinem Cousin und fiel vor ihm auf die Knie. „Oh, mein Gebieter, ich habe das Schicksal herausgefordert, ich habe eine Sünde begangen, aber ich bereue sie nicht.“ Atemu schaufelte das Grab seines Vaters zu und beugte sich dann zu Seth hinunter: „Sprich, mein Seth, was hast du getan?“ „Ich … Ich habe meinen Vater getötet,“, sagte Seth mit gesengtem Blick. „Mit dem Messer, mit dem Eurer Vater getötet wurde.“ Atemu erschrak. „Oh, mein geliebter Seth, das hättest du nicht tun sollen, es war falsch!“ Seth sah seinem Cousin in die Augen. „Aber er hat den Pharao getötet, Euren Vater, das konnte ich ihm nicht verzeihen und er hat Jono in die Wüste gejagt.“ „Aber dennoch war es falsch.“, sagte Atemu mit ruhiger Stimme. „Aber, mein Gebieter, Ihr versteht nicht, er hat von mir verlangt, dass ich Euch töte und den Thron an mich reiße.“, schrie Seth voller Verzweiflung. „Was hätte ich sonst tun sollen?“ Atemu schwieg und sah auf das Grab seines Vaters. ´Ihr habt es gewusst, Vater, Ihr habt gewusst, dass Seth anders ist und dass ich ihm vertrauen kann. Ich danke Euch, Vater.´ Dann sah er auf seinen Cousin und sagte: „Reite zurück zum Palast, sollte ich in drei Tagen nicht zurück sein, wirst du der neue Pharao sein.“ Seth war geschockt. „Aber, mein Gebieter, wohin wollt Ihr?“ „Ich muss meinen Bruder finden, ich habe es meinem Vater versprochen!“ „Aber Ihr könnt doch nicht … lasst mich die Suche nach Eurem Bruder aufnehmen.“, sagte Seth, doch Atemu schüttelte nur den Kopf. „Du musst zum Palast, es ist meine Aufgabe Jono zurückzubringen.“ „Aber…“ „Schweig, Seth, du wirst zum Palast reiten, das ist ein Befehl, verstanden?“, sagte Atemu ernst. Seth seufzte und nickte dann. „Ja, mein Gebieter, ich werde gehorchen, ich reite zum Palast und werde dort auf Eure Rückkehr warten und ich werde für Euch beten.“ „Danke, Seth und nun lass mich allein, ich will mich noch von meinem Vater verabschieden, bevor ich mich auf die Suche nach Jono mache.“ „Wie Ihr wünscht, mein Gebieter.“, sagte Seth, erhob sich, verbeugte sich kurz vor dem neuen Pharao und ging zu seinem Pferd, um zum Palast zurück zu reiten. Unterdessen war Jono noch immer unterwegs, die Sonne stand schon sehr tief und doch war die Hitze in der Wüste unerträglich. Jono kümmerte das nicht, er lief und lief, wenn er fiel, stand er auf und lief weiter. Es wurde dunkel und mit der Dunkelheit kam auch die Kälte, doch Jono lief immer weiter in die Wüste hinein, bis er schließlich vor Erschöpfung zusammenbrach und sich nicht mehr rühren konnte. ´So hat es angefangen und so soll es nun enden.´, dachte er und verlor das Bewusstsein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)