Resolution von Sayuri_Hiranuma ================================================================================ Kapitel 1: The Stranger ----------------------- Uruhas Hände verkrampften sich um das Waschbecken, während  sein Blick auf der Gestalt im Spiegel haftete, in der er sich selber nicht mehr erkannte. Er war schon immer blass gewesen, doch nun war er schon bleich, mit müden Augen und dunklen Ringen unter diesen. Lediglich der dünne Rinnsal Blut, zeichnete etwas Farbe in sein Gesicht. Dunkel rot lief er von seiner Lippe aus sein Kinn entlang. Fuck you Wütend riss der Honigblonde sich von seinem Spiegelbild los und griff nach dem Desinfektionsmittel und etwas Watte. Presste sich den durchtränkten Bausch mit grimmiger Entschlossenheit an die blutige Lippe und zischte auf vor Schmerz. Uruhas Hände zitterten, als er den Bausch schließlich in den Mülleimer warf und sich ein wenig kaltes Wasser ins Gesicht spritze, um sich wieder mehr wie er selbst zu fühlen. Heute war Silvester und Uruha hatte nicht vor es alleine zu verbringen. Er war kein Heimchen. War es nie gewesen, auch wenn er sich in letzter Zeit so fühlte. Zu Hause blieb, um Streitereien zu entgehen. Streitereien die so oder so passierten. Immer wieder. Wegen allem. Der Honigblonde spuckte aus, da der Geschmack von Blut auf seiner Zunge ihn anwiderte. Katsuo ihn anwiderte, dem er auch seine blutige Lippe überhaupt erst  zu verdanken hatte. Katsuo, der auf Partys wollte und sich dort besinnungslos betrank und wenn er einen besonders guten Tag hatte, tja. Dann flogen auch die Fäuste. Wieso er überhaupt noch mit ihm zusammen war vermochte Uruha nicht zu sagen, ob es überhaupt noch Liebe war die ihn hielt oder ob er einfach nur schon so weit abgestumpft war, dass er  überhaupt gar keine andere Möglichkeit mehr sah….was $ihn mehr beängstigte, wusste er genauso wenig, doch zumindest wusste er nun, dass Katsuo nicht betrunken zu sein brauchte, um auszuholen. Der Honigblonde verzog das Gesicht. Er hatte ein ruhiges Silvester gewollt. Nur sie zwei, vielleicht ein Glas Champagner, aber  das hatte er nun davon….Katsuo war alleine losgestürmt, wütend und inzwischen vermutlich hoffnungslos betrunken… Uruha seufzte, als die Verzweiflung ihn erneut zu überkommen drohte. Er fühlte sich so schrecklich müde… // Reiß dich zusammen!// , Uruhas Blick verhärtete sich, während er sein Spiegelbild erneut betrachtete und sich abermals angewidert fühlte von dem was er da sah.  Mit grimmiger Entschlossenheit griff er zum Kamm und Haarspray und machte sich daran wieder präsentabel auszusehen. *** Der Schnee tanzte in dicken Flocken vor Uruhas Augen und seine Finger froren in den fingerlosen Handschuhen, als er seine Zigarette abermals zu seinen Lippen führte. Den Rauch tief einatmete und ihn in Wölkchen wieder entließ. Überall um ihn herum huschten Menschen über die verschneiten Bürgersteige. Manche betrunken, doch alle sichtlich gut gelaunt. Uruha tat noch einen letzten Zug von seiner Zigarette, bevor er sie schließlich wegwarf und die verfrorenen Finger tief in seinen Taschen vergrub. Ihm war nicht nach wilder Party zu Mute und so streifte er einfach ziellos durch die Gegend, bis sein Blick schließlich an einer Bar hängen blieb. Er befand sich in einer Straße in der er noch nie zuvor gewesen war und die Bar lag so versteckt, dass es ein Wunder war, dass er sie überhaupt entdeckt hatte. Unschlüssig, was er tun sollte druckste der Honigblonde sich ein wenig vor dem Eingang herum. Die Straße war erstaunlich leer, lediglich von Innen war Musik zu hören. „Fuck it!“, Uruha fluchte. Drinnen war es zumindest warm… Der Honigblonde stieß die Tür auf. Rauch und Musik umhüllten den Blonden kaum, dass er den Raum betreten hatte und seine Augen brauchten einen Moment, bis sie sich an das Halbdunkeln drinnen gewöhnt hatten. Hier und da saßen vereinzelt Gestalten. Manche unterhielten sich über ihre Gläser hinweg, manche hinge so tief über diese gebeugt, dass es unklar war, ob sie nicht bereits schliefen und wieder andere  wippten abgehackt zu dem dumpfen Bass der Musik, die aus den Lautsprechern dröhnte, gerade leise genug, um seinen Gegenüber verstehen zu können. Langsam trat Uruha ein und wickelte sich den Schal vom Hals. Schlüpfte aus seiner vom Schnee feuchten Lederjacke und hängte sie über die Lehne eines Hockers an der Bar. Träge wanderte sein Blick über die Karte mit ihren exotischen Namen, auf der Suche  nach etwas, was er kannte, während die Barfrau, ein kleines, kaum 1,60m großes Ding, mit Flaschen und Gläsern hantierte. Einige Strähnen hatten sich aus ihrem Zopf gelöst und hingen ihr nun ins Gesicht, während sie bernsteinfarbende Flüssigkeit in die einen und bunte, undefinierbare in andere Gläser füllte. Uruha wusste nicht, was er bestellen wollte, doch riss ihn eine Hand auf der Lehne seines Stuhls aus seinen Gedanken. Ein Mann, kaum älter als er selbst, lehnte sich auf seinen Stuhl gestützt zur Barfrau herüber. Schwarze Haare fielen ihm ins  Gesicht, so dass Uruha es nicht genau sehen konnte, doch war es sein Duft, der Uruhas Aufmerksamkeit  erregte. Undefinierbar… männlich…erotisch Anders konnte Uruha es nicht beschreiben. „Ein Bier bitte“, der Fremde musste  fast schon rufen, damit die Barfrau ihn überhaupt hörte. Seine Stimme gefiel Uruha. Sie passte zu ihm… „Lieber zwei..“, korrigierte der Dunkelhaarige und stellte, kaum dass er bekommen hatte, was er verlangte, eine der Flaschen vor den Blonden. „Du siehst aus, als könntest du eins gebrauchen…“, grinste der Unbekannte schief und setzte sich ungefragt auf den Hocker neben Uruha. „Danke…“, der Honigblonde trank einen Schluck. Der schwarze Nagellack auf seinem Daumen splitterte bereits ab, das war ihm zu Hause nicht aufgefallen. Er runzelte die Stirn. „Aoi“ Der Honigblonde sag wieder auf, sichtlich verwirrt für einen Moment mit einem Stich Verärgerung, als der Dunkelhaarige anfing zu lachen. „Ich bin Aoi…“, stellte der Fremde sich noch einmal vor und Uruhas Ärger verschwand genauso schnell wie er gekommen war. „Uruha“, stellte er sich nun selber vor und setzte sich aufrechter hin. Eine neue Welle Ärger durchströmte ihn, doch dieses Mal galt sein ärger ihm selbst. Wann hatte er es verlernt mit Anderen zu reden? War es wirklich schon so weit mit ihm gekommen?! Uruha setzte ein gewinnendes Lächeln auf und wischte sich eine Strähne hinters Ohr. „Entschuldige~ Ich war in Gedanken.“ „Eine ganz schön lahme Ausrede, wenn man jemanden loswerden will…“ „Wer sagt, dass ich dich loswerden will?“, der Honigblonde hob fragend eine Augenbrauche, ein katzenhaftes Lächeln lag nun auf seinen Lippen. „Nun, du zeigst mir zumindest nicht, dass es nicht so ist…“, Aoi grinste wieder und in seinen Augen funkelte der Schalk. Nun war es Uruha der lachte. „Bist du immer so vorlaut?“ Aois Grinsen wurde breiter und weiße Zähne blitzen zwischen den fein geschwungenen Lippen. Noch immer schweigend griff der Dunkelhaarige in seine Tasche und holte eine bereits zerknitterte Packung Kippen hervor, zog sich eine mit den Zähnen heraus . Zündete sie sich in aller Seelenruhen an, ließ Uruha dabei jedoch nicht aus den Augen. Doch nun war es der Honigblonde in dessen Augen es funkelte, als er Aoi mit frechen Fingern die Kippe entwand und selber einen Zug tat. „Und mich nennst du frech?“ Uruha tat einen weiteren Zug. „Erst nimmst du mein Bier und nun auch noch meine Zigaretten?“ „Das Bier hast du mir gegeben.“ „Die Kippen nicht.“ „Willst du dich beschweren?“ Aoi lachte. Er hatte ein tiefes, melodisches Lachen, was Uruha ganz von allein erneut zum schmunzeln brachte. Wie lange war das schon her, dass er sich so gefühlt hatte? So ausgelassen, sorglos…So..lebendig.   Fuck you Katsuo Hosted by Animexx e.V. 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