Die Hochzeit meines besten Freundes von Nightprincess ================================================================================ Kapitel 5: Ein ganz normaler Tag? --------------------------------- Pünktlich um 8 war Joey im Labor, saß auf seinem Sessel und starrte auf seine Konsole. Er wagte nicht die Geräte einzuschalten, irgendwie hatte er Angst davor, dass wieder etwas Unvorhergesehenes passierte. Fast 2 Stunden überlegte er, ob er mit seiner Arbeit anfangen sollte, letztendlich entschied er sich dafür, da dieses virtuelle Spiel in ca. 2 Wochen einsatzbereit sein sollte. Diesmal wählte er eine etwas andere Figur im Spiel und zwar entschied er sich für einen älteren Herrn Mitte 40, der als Hausmeister in einem Kindergarten arbeitete. Diesmal kam es zu keinen außerplanmäßigen Störungen in dem Spiel, wenn man mal davon absah, dass im Kindergarten ständig die Heizung ausfiel und das Mitten im Winter. Also verbrachte Joey als virtueller Hausmeister im Spiel die meiste Zeit damit, den Heizungskessel im Keller zu reparieren. ~~~~~ Als Seto um 9 sein Büro betrat, nahm er zuerst die Einladung zur Hand, die auf seinem Schreibtisch lag. Einladung für Seto Kaiba zur Junggesellenparty Samstag 18:00 Uhr O’Brian’s Blue Rainbow Mitzubringen sind: - Jede Menge gute Laune - Alkoholische Getränke Unterschrieben von Joey Wheeler >Blue Rainbow also, hätte ich mir fast denken können, ein schickes kleines Lokal. Na warte, Joey, ich hab eine feine Überraschung für Dich.< Seto griff sich sein Handy und wählte die Nummer einer piekfeinen Schwulenbar in Domino-City. „Guten Tag, mein Name ist Bob und Sie sprechen mit Woodys Paradies. Was kann ich für Sie tun?“ „Bob? Seto hier, Du, ich hab nen kleinen Auftrag für einen Deiner Leute.“ „Oh hallo, Setolein, lange nichts mehr von Dir gehört, wie geht’s?“ „Na ja, wie soll´s mir schon gehen, gut, aber zurück zu meinem Auftrag.“ „Okay, schieß los, was kann ich für Dich tun?“ „Also, es geht um die Junggesellenparty meines besten Freundes.“ „Freund? Hetero?“ „Leider ja, zumindest zum größten Teil.“ „Aha, also weiter?“ „Ich möchte, dass sich einer Deiner Jungs als süßes Mädel verkleidet und aus einer Überraschungstorte springt.“ „Und dann soll er Deinen Freund verführen?“ „Ja, so in etwa, er soll aber nicht bis zum Äußersten gehen, allerdings soll er sich am Ende auf seinen Schoß setzten, so dass nur mein Freund merkt, wer ihn da verführt hat.“ „Du willst also herausfinden, wie er darauf reagiert?“ „Das ist der Plan, also, hast Du einen geeigneten Mann dafür?“ „Klar, ich hab da ein süßes Jungchen, grad 19 Jahre jung, braunes langes Haar, sieht aus wie ein Mädchen, heißt Billy und verkleidet sich liebend gerne als süßes Mädel, am liebsten als Dienstmädchen.“ „Perfekt, Termin ist diesen Samstag so gegen 22 Uhr im O’Brian’s Blue Rainbow, Hintereingang, ich lass Euch rein, Torte müsstest Du mitbringen, Bezahlung wie üblich.“ „Geht klar, Seto, ich arrangiere alles, Deinem Freund werden die Augen ausfallen.“ „Na, das werden wir sehen, bin schon gespannt. Danke für Deine Hilfe.“ „Immer wieder gerne, Seto, bis denn. Tschüß.“ „Tschüß.“ Seto legte auf und steckte sein Handy wieder in die Tasche. >Na, das wird ein Spaß, ich kann es kaum erwarten.< Ein fieses Grinsen erschien auf Setos Gesicht und er rieb sich freudig die Hände. Dann machte er sich an seine Arbeit, ein paar Verträge zu unterschreiben. Mit seinen Gedanken war Seto jedoch längst bei der Junggesellenparty. ~~~~~ Mai war mit Joey in die Firma gefahren, saß wie üblich vor ihrem Schreibtisch und nahm Anrufe entgegen. In den kurzen Pausen, in denen das Telefon mal nicht klingelte, erledigte sie jede Menge Papierkram, wie zum Beispiel Bewerbungen durchlesen, Briefe beantworten und Akten sortieren. Zwischendurch dachte sie über Joey nach. >Was er wohl heue Nacht geträumt hat? Hat ihn jedenfalls ziemlich mitgenommen, er sah gar nicht gut aus. Vielleicht sollte er mal ein paar Tage frei nehmen, schließlich muss er zu unserer Hochzeit fit sein. Am besten frag ich Seto mal danach. Obwohl das sicher keine gute Idee ist, Joey hat ja zurzeit einen ganz wichtigen Auftrag. Ich glaub irgend so ein neues Spiel, hm, wie hieß das noch gleich. Virtual Reality! Das soll wohl demnächst fertig werden, dann bekommt Joey sicher keine Erholungspause. Aber irgendwie muss ich doch dafür sorgen, dass Joey sich ein wenig entspannt, so geht das doch nicht weiter. Er braucht dringend etwas Ruhe. Mal schaun, vielleicht fällt mir ja zu Hause was ein, dazu müsste ich aber früher gehen.< Mai drückte eine Taste auf ihrer Sprechanlage. „Seto?“ „Ja, Mai, was gibt’s?“ „Kann ich heute eine Stunde früher gehen?“ „Warum?“ „Ich wollte für Joey etwas vorbereiten, weil er sich heute nicht so gut fühlt.“ „Was hat er denn?“ „Hm, na ja, er hatte heute Nacht einen Alptraum, oder so was, jedenfalls sah er nicht so gut aus heute.“ „Alptraum? Okay, von mir aus, Du darfst gehen, dafür musst Du die restliche Arbeit morgen aber nachholen.“ „Klar, Chef, mach ich.“ „Na denn viel Spaß.“ „Danke, Seto.“ „Kein Problem.“ Mai schaute auf ihre Uhr. >17 Uhr, um 18 Uhr hab ich Feierabend.< ~~~~~ Seto schaute ebenfalls auf seine Uhr. >17 Uhr, um 18 Uhr geht Mai nach Hause, Joey macht meist bis 20 Uhr, bleiben mir also 2 Stunden um ihn erneut zu verführen. Am besten, ich frage ihn mal nach diesem Alptraum von dem Mai gesprochen hat. Bin gespannt, was er sich zurecht geträumt hat. Sicher wieder irgendwas gruseliges, er schaut eindeutig zu viel von diesen Horrorfilmen. Das sollte ihm echt mal jemand abgewöhnen. Oder vielleicht hat er ja auch was ganz anderes geträumt? Na werden wir ja nachher sehen, am besten ich bestelle Joey zu mir ins Büro.< Seto nahm sein Bildtelefon zur Hand. „Joey?“ „Jo, hier bei der Arbeit.“, sagte Joey. „Was gibt’s?“ Seto verkniff sich ein Grinsen. >Joey sieht ja echt ein wenig verpeilt aus heute.< „Kannst Du nachher mal zu mir ins Büro kommen? Ich muss was mit Dir besprechen!“, erwiderte Seto. „Sicher! Wann?“, fragte Joey. „Gegen 18 Uhr.“, meinte Seto. „Geht klar, bis gleich.“, sagte Joey und verschwand vom Bildschirm. >Perfekt!<, dachte Seto und lehnte sich in seinem Sessel zurück. ~~~~~ Joey schaute nachdenklich zum Bildtelefon. >Was Seto wohl von mir will? Sicher will er wissen, wie weit ich mit dem Spiel bin. Na ja, den größten Teil hab ich ja jetzt geschafft, ich muss eigentlich nur noch ein paar Feinheiten testen, dann muss nur noch die Grafik aufgearbeitet werden, aber das machen ja die Grafiker ein Stockwerk tiefer.< Joey schaute kurz auf die Uhr. >Zeit für nen Kaffee!< Er beendete das virtuelle Spiel und verließ sein Labor, um sich im Flur am Automaten einen Becher Kaffee zu holen. >Wieder einer dieser scheiß normalen Tage, nur lauwarmer Kaffee, kann dieser scheiß Automat nich einmal richtig heißen Kaffee kochen?< Nur widerwillig trank Joey seinen Becher leer und warf ihn in den Mülleimer neben dem Automaten, dann stellte er sich ans Fenster und schaute hinaus. >Langweilig, mir ist so scheiß langweilig. Ich will mehr Action! Ein Glück, dass am Samstag meine Junggesellenparty ist, dann seh ich endlich meine Freunde wieder und dann lassen wir so richtig die Puppen tanzen.< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)