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Sometimes

Law x OC
von

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Aufeinandertreffen

Abends, so spät alleine Heim zu gehen, das war einfach keine gute Idee gewesen. Aber nachdem sie die WG- Party verlassen hatte, wo sowieso alle betrunken waren, hatte sich einfach niemanden gefunden, der schon gehen wollte. Und für zehn Minuten ein Taxi bezahlen, sie hieß nicht Krösus.

Chloe seufzte einmal lautstark vor sich hin, während sie die leergefegten Straßen langging, die gesäumt war von vereinzelten Wohnheimen und den Gebäuden der Klinik, die mehr Fabrikhallen ähnelte.

Also legte sie einen Zahn zu, gestern war wieder ordentlich Schnee gefallen und ihre Füße waren schon eiskalt.

Schritte hörte sie eher, als das sie jemanden sah. Natürlich denkt man in so einer Situation immer, das man Schritte hört. Ein dunkler einsamer Weg, mitten in der Nacht. Sie versuchte sich nicht umzudrehen und ging einfach weiter.

Doch als sie ihren Kopf hob, sah sie vor sich auf der Straße, zwei Männer zusammen stehend. Einer etwas dicker, der andere recht groß.

Stark bleiben, du bist gleich daheim, sicher nur ein paar betrunkene Studenten, die hier auf ihren Kumpel warten, der an die Mauer pinkeln wollte. Kopf hoch und weitergehen.

Gerade als sie an ihnen vorbeiziehen wollte, merkte sie eine Hand, die sich eisig um ihren Arm schloss.

„Moment mal Kleine, wohin so schnell?“

Der Dicke hatte sie angesprochen, der andere Stand dabei und grinste. Sie waren wohl kaum Studenten, beide mussten bereits um die vierzig sein.

„Hört mal Jungs, ich muss heim, mein Freund wartet bereits auf mich.“ Der Griff wurde merklich stärker.

Nicht ausrasten, Chloe, die wollen dir bloß Angst machen.

„Aber du kannst doch noch etwas bei uns bleiben...so ein wenig?“

Der Große kam näher, bei den Worten lief es ihr eiskalt den Rücken runter, nun wehrte sie sich doch entschlossen, versuchte sich loszureißen. Wenn man um die Pathologie rumlief, bei der die Gruppe gerade stand, kam man auf eine vielbefahrene Straße, wenn sie es bis dahin schaffte, würde sie einfach Autos anhalten.

„Loslassen, verdammt....Au....“ Der Große hatte nun auch zugegriffen und riss an ihrem Mantel herum während er mit der Linken ihren Oberarm packte.

Auf einmal erschien eine grüne durchsichtige Wand vor ihren Augen, die durch sie hindurch glitt.

„Ihr solltet besser Hände von ihr nehmen. Aber das erledigt sich auch gleich von selbst.“

Blaue Schlieren durchzogen den Raum.
 

Wenige Minuten zuvor, an einem anderen Ort.

Laut, hupende Autos kamen auf ihn zu, fuhren um ihn herum.

„Arschloch, verpiss dich von der Straße!“

Mit weit aufgerissenen Augen starrte Law dem Wagen hinterher, aus dem ein Mann wütend mit dem Arm in seine Richtung gestikulierte. Dann ertönte schon wieder hupen. Ohne nachzudenken sprang er zur Seite.

Seine Rettung. Das was auf ihn zukam, war kein Auto, sondern ein Bus gewesen. Dieser ging vollends in die Eisen, begann zu schlingern und zu drehen. Die Straße war glatt. Wie in Zeitlupe sah er, wie der Bus in leerstehende Autos am Straßenrand krachte, Schreie erklangen. Law wandte sich ab und ging auf die Gebäude zu, dort war es jedenfalls dunkler und leiser.

Wo er war, wusste er nicht, aber ihm schien alles weh zu tun. Was war hier eigentlich los?
 

Langsam zog er Spuren in den liegenden Schnee. Seine Kleidung war recht mitgenommen. Krampfhaft versuchte er sich zu erinnern, was als letztes passiert war. Er hatte sich Zugang zu einem der Räume des Laboratoriums geschaffen. Jedoch war es nicht der richtige gewesen. Als er sich umwandte merkte er, wie er umzingelt war. Was war dann passiert? Hatte er gekämpft bevor er hier gelandet war? Er erinnerte sich an einen dunklen, beißend riechenden Rauch, der ihn umgeben hatte. Schreie, Lärm.

Er presste die linke an seine Stirn, mit der rechten umklammerte er sein Schwert. Das Pochen lies nach, der Blick wurde wieder klarer.

Bevor Law auch nur einen Plan in Erwägung ziehen konnte, hörte er die Schreie einer Frau. Eigentlich ein Grund weiterzugehen, was ging es ihn an? Dann besann er sich. Schließlich wusste er sowieso nicht wohin er musste, dann konnte er wenigstens nach dem Weg fragen. Alles hat seine Vorteile.
 

Als Chloe wieder atmen konnte, traute sie sich nicht einen Blick nach links oder rechts zu werfen. Sie hatte die Augen geschlossen gehabt, aber gehört, wie mehrere Dinnge zu Boden gefallen waren.

Kniend schaute sie nach vorn, da stand ein junger Typ, er hatte ein großes Schwert in der Hand und zielte damit in ihre Richtung.

Die Angst fesselte ihre Beine, während ihre Gedanken rasten. Wer war das? Ein irrer Massenmörder? Hatte sie überhaupt eine Chance zu entkommen?

„Hey, du Arschloch, was hast du gemacht?“

Jetzt knallte sie völlig durch, neben ihr sprach der großen Kerl. Aber, war der nicht eben zersäbelt worden?

Chloe dachte nicht nach, sie sprang auf und rannte, rannte so schnell sie konnte, bis sie stolperte und schmerzhaft unelegant, lang auf den kalten Asphalt fiel.

„Warte...“

Auf dem Boden liegend, wollte sie aufstehen, aber ihr Fuß tat schrecklich weh.

Irrationaler weise erschien vor ihren Augen das Bild, von dem durchgeknallten Chefarzt, der sie zur Sau machte, da sie sich einen Krankenschein nehmen musste. Und dann auch noch operieren lassen? Oh Gott....

Der Typ stand nun direkt vor ihr, das Schwert hatte er immer noch in der Hand.

Jedoch verfrachtete er es in die Schwertscheide, die er trug. Dann kniete er sich neben sie.

Zum ersten Mal sah Chloe ihn an.

Dunkle Augen, schwarze Haare die aber von einer, man konnte es nicht anders sagen, unmöglichen weißen Fellmütze, bedeckt waren.

Ein beinah bodenlanger schwarzer Mantel, gelbe Ornamente.

Seine Hände glitten an ihre, die sich um ihren schmerzenden rechten Fußknöchel gelegt hatten.

„Dein Fuß tut dir weh, lass mich das anschauen. ich bin Arzt.“

Ein Gast kommt an

Ängstlich versuchte sie durch den Schnee wegzurobben. Weg von dem Kerl, der gerade zwei Männer, scheinbar aufgeschlitzt hatte. Die schrien sich gerade die Seele aus dem Hals. Arzt? Das ist wohl ein schlechter Scherz...

Er sah kurz hinter sich, wandte sich dann aber zunächst der wegkriechenden Chloe zu.

„Stell dich nicht so an, Mädchen, ich helfe dir bloß“

Seine Hand packte zu, schob ihre Hände weg. Erschrocken und aufgrund des Schmerzes, der durch ihren Fuß schoss, schluchzte Chloe kurz auf. Er trug nicht mal Handschuhe, dabei war es wirklich kalt. Als er ihr Schuh und Socken auszog fiel Chloes Blick auf Tattoos die seine Finger bedeckten. Als Chloe las, was darauf stand, begann sie unkontrolliert zu zittern. Death.

Der Kerl bringt mich um, heute Nacht!

„Lass mich bitte gehen, ich hab dir doch nichts getan“

Er lachte. „Gehen?, das will ich sehen, du kannst es ja mal versuchen. Aber du hast dir den Fuß ganz schön geprellt. Scheint aber nichts gebrochen zu sein. Beinah schade, die Operation hätte Spaß gemacht.“

Die Situation war schon reichlich Bizarr, als die Worte Chloe erreichten, stieß sie ein panisches Kichern aus. „Was für ein irrer Typ bist du eigentlich?“

Abrupt hob er den Kopf und blickte sie mit leicht zornigen Augen an. Das verschlug ihr sofort jedes Lachen. „Entschuldige, ich...“

„Heeeeeeyyyy, Arschloch, mach was, du kannst uns hier nicht einfach liegen lassen, Hilfe!!!“

„Ja, was soll das, wieso liegen da meine Beine rum? Und wieso tut nichts weh? Und Was ist das überhaupt hier alles grad für ne absolute Kacke, du irre Missgeburt?“

Er stand auf und wandte sich um, langsam glitt seine Hand erneut zum Schwert. „Room“

Da war wieder dieser Nebel, nein es war eine Kuppel, die sich über ihnen gebildet hatte.

Als er sein Schwert schwang, glitten wieder diese blauen Schwingen durch den Raum, sie sah und hörte, wie sie durch die Körper der Männer glitt.

Warum ist da eigentlich gar kein Blut? Das war das einzige, was Chloe denken konnte.

„Besser. Ich kann nicht denken, wenn es so laut ist.“
 

Eine kleine Ewigkeit ließ sie ihn schweigend da stehen. Aber langsam wurde ihr kalt, also begann sie unauffällig ihren Schuh anzuziehen, was ihr schwer viel, da ihre Hände zitterten.

Er bemerkte ihre Bewegungen und steuerte zielstrebig auf Chloe zu. „Du hast sie umgebracht?“

Er packte sich erneut Ihren Fuß, schmerzhaft zog sie die Luft ein. „Waren nicht grad deine Freunde, oder?“

Ohne ein weiteres Wort, half er ihr in den Schuh und auf die Beine. Das Auftreten ging gar nicht, dabei traten ihr beinahe Tränen in die Augen.

Skeptisch warf er einen Blick auf ihre Bemühungen, bevor sie aber erneut im Schnee landete, packte er sie am Arm.

„Du legst dich nur wieder lang, wenn du allein läufst“

Aus irgendeinem unerfindlichen Grund, nahm die Angst ab. 'Stockholm-Syndrom' schoss es ihr durch den Kopf.

„Ich hab keinen weiten Weg, ich kann mir an der Straße ein Taxi rufen. Oder ich humpel gleich in die Chirurgie, das wird wohl das beste sein“

Ein genervter Blick und im nächsten Augenblick saß sie bereits auf seinem Rücken, das Schwert klemmte unter ihr. „Festhalten. Sag mir, wohin wir müssen“
 

Außer den knappen Anweisungen und das Knirschen von seinen Schuhen hörte man beinah nichts. Die Straße war viel zu weit weg und um mittlerweile 3 Uhr morgens, war auch reichlich wenig auf dem Gelände los. „An den Schranken vorbei, da vorn die Straße rechts, dann sind wir gleich da, das Haus da, an der Ecke, da wohne ich“

Er nickte.

Stapf stapf stapf.

„Kann ich was fragen?“

Eine knappe Kopfbewegung des Fellhutes und sie deutete es als 'ja'.

„Wieso konnten die Kerle reden, nachdem du sie ähm.. zersäbelt hast? Und wieso hat es nicht geblutet? Und was war das für eine grüne Wand die da entstanden ist?“

Statt etwas zu sagen, kamen wir an dem Haus mit der Nummer 5 zum stehen. „Gut, du kannst mich ja mal kurz runter lassen, dann schließe ich die Tür auf“

Während Chloe in ihrer Tasche kramte, merkte sie nicht, wie Law sie ins Haus teleportierte. Als sie hoch blickte standen sie mitten im Flur. „Oh ok, die Tür war auf, dann lass uns mal hoch, wir müssen in die zweite Etage“

Vor der Tür von Appartment 35 lies er sie endlich runter. Unsicher lehnte Chloe sich an die Tür und schloss sie auf.

„Danke fürs Heimbringen“ doch ehe sie sich versah, war er schon neben ihr durch die Tür geschritten und Stand nun im winzigen Flur, der ausgefüllt war mit einer Garderobe, an der eigentlich nur zig Mäntel von Chloe hingen.

„Klar, ähm Meuchelmörder meiner nächtlichen Bedrohung, komm rein, mach es dir doch gleich noch Bequem“. Noch während Chloe sprach, merkte sie, das sie das eigentlich denken wollte und trat sich wiedermal imaginär in den Hintern. Sein Blick war nicht zu deuten, jedoch, wenn er sauer wäre, hätte er wohl wieder diesen – ich mach dich platt Blick- aufgesetzt.

„Seltsame Art des Dankes. Wir sollten deinen Fuß mal verbinden und stabilisieren, dann kannst du wieder alleine gehen.“

Mh na gut. Vernünftiger Vorschlag, er wird mich schon nicht um die Ecke bringen, wenn ich ihm sage, wo der Verbandsmull steht.

„Geh mal da ins Bad, rechts von dir. Im Regal hinter der Tür steht ein Karton, so ein roter, da findet man alles mögliche drin. Meine Mitbewohnerin hat so einen Spleen, das sie alles aus der Klinik klaut, weil sie denkt, man kann es ja mal Gebrauchen. Irgendwann bringt sie noch Infusionsständer und OP Besteck mit.“ Derweil humpelte Chloe durch den Flur geradeaus in das kleine, aber doch niedliche Wohnzimmer. Gott sei dank hatte Jess reiche Eltern, sie hatte fast die gesamte Wohnung einrichten lassen. Im Moment befand sie sich in ihrem Auslandstertial auf Mauritius und bräunte sich vermutlich am Strand.

Die Vorstellung, das Jess sich ihren gesamten PJ- Katalog unterschreiben lies, während sie sich genüsslich einen Cocktail reinzog und nebenbei wieder mit diversen Männern gleichzeitig flirtete, brachte sie dann doch zum lächeln. Langsam glitt Chloe in den bequemen Sessel.

„Was ist so lustig?“. Er stand in der Tür, hatte sich seinen Mantel ausgezogen und darunter kamen Sweatshirt und Jeans zum Vorschein. Sein Schwert hatte er an die Wand im Flur gelehnt und er trug die überfüllte Verbandsbox mit sich, die er nun kurzerhand auskippte. Scheinbar keine Geduld, der Mann.

„Ach, nichts besonderes, kann man dir helfen?“

Er schien gefunden zu haben, was er suchte, nachdem er einige der Packungen aufriss und weglegte.

„Antwortest du eigentlich mal? Wie heißt du eigentlich, du „Arzt“?“

Statt auch nur aufzuschauen schnappte er sich erneut ihren Fuß und fing an ihn einzuwickeln.

„Sag das nicht mit so einem Unterton. Mein Name ist Trafalgar Law“

„Entschuldige, die Ärzte, die ich kenne, haben nicht so schöne Wörter auf den Händen tätowiert oder murksen irgendwen nachts auf der Straße ab.“

Wickel um Wickel. Dann suchte er erneut in den ausgebreiteten Sachen, bis er das Pflaster dann doch fand.

„Vielleicht kennst du nicht so viele Ärzte, Es wäre übrigens höflich, wenn du mir auch deinen Namen sagen würdest. Patientin.“

Chloe bemerkte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss, während er sie mit seinem strengen Blick musterte.

„Klar, Entschuldige, mein Name ist Chloe“

Er betrachtete sein Werk, der Fuß war ganz schön dick eingepackt aber es fühlte sich nicht schlecht an. Sie versuchte aufzustehen und hielt sich noch an er Sessellehne fest, da sie sich noch nicht aufzutreten traute. „ich hab noch Krücken irgendwo, Jess hat sich letztes Jahr beim Ski fahren das vordere Kreuzband gerissen. Ich glaub die liegen in der Kammer im Flur“.

Er schien es als Aufforderung zu sehen und machte sich auf den Weg. Kurze Zeit später hielt er Chloe die zwei hin. Chloe schickte innerlich ein Stoßgebet an Jess, und hoffte,dass sie sich nicht beim Wasserski langlegte, man wusste ja nie, ob so was dann doch Pech brachte.

„Danke, mh hast du vielleicht Hunger? Ich irgendwie schon, auf der Party, auf der ich war, gab es bloß reichlich zu trinken. Und ich war bis vier Uhr arbeiten, danach hab ich es nicht mehr wirklich geschafft, etwas zu kochen.“ Mit den Krücken halbwegs elegant schreitend,denn das war gar nicht so leicht wie es bei ihrer Mitbewohnerin ausgesehen hatte, ging sie in die Küche und zum Kühlschrank.

Der Blick darin lies nicht viel Hoffnung.

„Ähm ja, Joghurt, Bier und Chinesisch von gestern oder ich mach uns Nudeln, sorry ist irgendwie Studentenfraß, ich freu mich echt, wenn Jess wieder da ist, normalerweise lässt sie einkaufen.“

Law pflanzte sich an den Küchentisch und schaute auf die Wand mit den Fotos.

Nach Sekunden des Wartens nahm sie sich den Topf aus dem Schrank und lies Wasser aufkochen. Dann gab es halt Nudeln. Eine Pfanne dazugestellt, eine Carbonara lies sich immer zaubern.

Irgendwann sah sie hinter sich und bemerkte, wie Law sie musterte. Unauffällig schaute sie an sich runter. Na gut, war doch etwas knapp das Kleid, aber mit den Augen ausziehen lassen, war ihr doch etwas unangenehm.

„Du könntest dich nützlich machen, wenn du so nett wärst und die Teller aus dem Schrank holen und Besteck. Im Kühlschrank hab ich noch Getränke, du hast die Wahl zwischen Bier und Wasser“

Während des Essens war es totenstill, man hörte nur die Gabel über den Teller schaben. Es schmeckte nicht hervorragend, wie immer etwas angebrannt. Aber immerhin essbar.

Plötzlich ertönte ihr Handy zornig. „Mist, das hab ich total vergessen“. Chloe zog los und suchte mal wieder ewig danach, bis sie das halb auseinanderfallende Smartphone endlich fand. Der Anrufer hatte natürlich wie gewohnt aufgegeben. Mit einem Blick stellte sie fest, 18 Nachrichten und der Anruf.

Seufzend rief sie schnell die Nummer der Freundin zurück, die angerufen hatte. Am Ende der Leitung klickte es und eine lallende Frauenstimme erklang. „Chlloooeeee wo bisste denn? Hier isch die geilste Party am dampfen und du bis wech, mal wieder! Vergiss doch mal den alten Penner, der is eh schon Stunden weg. Jetzt kannnse doch wiederkomm“

Nami, eine echte Partymaus. Sie war auch Studentin, und Chloe hatte sie einmal kennengelernt, als sie um das Mensa essen verhandeln wollte. Als Chloe es übernommen hatte, hatten sie sich näher kennengelernt.

„Nami, lieb das du angerufen hattest, ich bin schon daheim. Ich melde mich morgen nochmal ja?“ Am anderen Ende entstand eine kurze Pause, irgendwer brüllte mal wieder irgendwas im Hintergrund, die Musik war unglaublich laut.

„AAAch du Langweilerin, komm schon, du warst so hot heute, ehrlisch, Chris hat kaum die Augen von dir genommen. Das war echt, voll unnötig, das du sofort weggelaufen bist, als du ihn gesehen has!“

Sofort erschien ein Bild von meinem Exfreund vor Chloes Augen. So ein Mist, sie dachte, sie hätte es unauffällig geschafft, das es keiner bemerkte, warum sie sich so früh verzogen hatte.

„Ja, du, ich glaub wir reden morgen nochmal ja? Ich werd gleich mal ins Bett.“

„Okaaaay, aber verdammt willst du sein, du heiße Braut!“

Aufgelegt. Verwirrt starrte Chloe noch ein paar Sekunden auf den Bildschirm, bevor ihr Daumen den Weg zu den Nachrichten fanden. Eigentlich keine gute Idee.

Da waren sie auch schon. ...“Du sahst heute toll aus, können wir telefonieren, ich würde dich so gerne Wiedersehen, warum bist du so früh gegangen, ich wollte dich unbedingt wiedersehen und mit dir sprechen“

„Arschloch“ Chloe schloss die App und wollte gerade zurück in die Küche gehen.

„Nicht sehr freundlich“

Sie zuckte zusammen. „Nein, du warst nicht gemeint“

In der Küche war alles Blitz blank, er hatte gespült. Erstaunt sah Chloe den jungen Mann an. Er war ganz schön groß, so wie er vor ihr stand, an die 1,90m.

„Du solltest dich schlafen legen, sieht so aus, als hättest du es nötig.“

Das Kompliment konnte sie eigentlich bloß zurückgeben, seine Augenringe deuteten auch eher auf eine kurze Nacht hin. Ob er Drogen genommen hatte?

„Ja, ich bin auch echt müde. Mh ja, danke nochmal für deine Hilfe...ähm“

Bevor sie weiteres sagen konnte, hatte Law sich bereits umgedreht und war im Wohnzimmer verschwunden. Ratlos blieb sie im Rahmen stehen und sprachlos sah sie zu, wie er sich auf das breite Sofa pflanzte. Das Schwert griffbereit neben sich auf dem Boden liegen.

Das ging selbst Chloe, die sich für einen freundlichen ja, geduldigen Menschen hielt, gegen den Strich.

„Du brauchst es dir hier gar nicht bequem machen! Ist ja nett, das du mir geholfen hast, aber du hast da zwei Männer gekillt, ich kann nicht schlafen,wenn du zwei Türen neben mir schläfst. Ich kenne dich doch überhaupt gar nicht!“

Er drehte sich noch einmal zu ihr um. In seinen Augen war wieder dieser Blick, der sagte, 'bis hier hin und nicht weiter'. Das lief ihr eiskalt den Rücken herunter.

„Leg dich hin, morgen wirst du mir helfen. Ich muss zurück und wenn ich nicht genug Schlaf bekomme, könnte das für dich ungemütlich werden.“ Seine Hand glitt an das große Schwert.

Sie trat einen Schritt zurück und machte kehrt, ihr Zimmer lag hinter der Küche. Die Krücken erleichterten ein schnelle fortkommen nicht gerade. Rein und die Tür hinter sich zuschlagend lehnte sich Chloe vollends an die Tür. Krampfhaft hielt sie immer noch ihr Handy in der Hand. Die Nummer der Polizei war 110 oder 112... es kam ihr in den Sinn, das sie noch nie einen Notruf gewählt hatte.

Aber die Frage war ja auch eher, war das einen Notruf wert?

Den Kopf anlehnend und an die Decke starrend lies sie es durch den Kopf gehen. Law hatte ihr nichts getan, vielleicht schloss sie einfach die Tür ab und hoffte das beste. Er war sicher weg, wenn sie morgen aufwachte.

Ganz sicher.

Unverhofft kommt oft

Im Traum lief sie, sie lief weit weg, hinter ihr war jemand. Was war das für ein Lärm an ihrem Ohr, stellt das mal einer ab?

Im Halbschlaf registrierte Chloe, das der Lärm von ihrem Handy erklang. Sie hatte total vergessen es lautlos zu stellen.

Ein Blick auf das Display....Die Vorwahl der Klinik? Sie hatte heute frei, aber vielleicht was dringendes.

„Ja, guten Morgen, hier Chloe“

„Morgen Chloe, gut das ich dich erreiche, hier ist die Hölle los. Wir könnten dich verdammt gut gebrauchen, könntest du ein paar Stunden aushelfen? Du weist, ich würde nicht fragen, wenn es nicht wirklich nötig wäre.“

Die Stimme von Felix, einer der Assistenzärzte, die sie in der Klinik anleiteten.

„Felix, Morgen. Was ist denn los bei euch?“. Ein tiefes Atmen.

„Ach, das glaubst du mir alles nicht. Wir hatten aufgrund des Wetters schon zig Unfälle. Stand eigentlich den ganzen Dienst über im OP. Und heute, gerade als ich heim will, haben wir noch diese zwei Typen rein bekommen, ich sag es dir, das war vielleicht eine Geschichte....“

Chloe wollte sich mit Schwung aus dem Bett in den Stand bringen, da viel ihr noch ihr kaputter Fuß ein. Ungebremst fiel sie auf den Fußboden und knallte mit dem Arm gegen das Bettgestell. „So eine Scheiße“

„Chloe, Chloe, was ist los bei dir?“

Das Telefon lag auf dem Boden. Chloe langte danach, als die Tür aufgestoßen wurde. Die war doch eigentlich verschlossen gewesen, oder?

Da stand Law, wirres Haar umrahmte seinen Kopf, das Schwert in der linken Hand, erfasste er binnen Sekunden was los war. Steuerte auf Chloe zu und griff ihr unter die Arme.

„Danke, hatte das mit dem Fuß total vergessen.“

„Chloe???? Hallo?Fuß? Was ist los bei dir?“

Eilig nahm sie das Handy wieder an sich. „Felix, tut mir leid, ich bin gestern unterwegs gewesen und hab mich bei dem Wetter langgelegt. Irgendwas an meinem rechten Fuß, bin umgeknickt. Ich glaub nicht, das ich dir jetzt eine große Hilfe bin“

„Auch das noch!! Kannst du laufen? Wenn du magst, dann komm trotzdem vorbei , ich werfe einen Blick drauf oder Markus, der hat heute Dienst. Der Chef ist sicher begeistert.“

Man merkte deutlich den säuerlichen Unterton, aber ändern konnte ich es ja jetzt auch nicht.

„Ja, denke das ist eine gute Idee. Bis später“

Als Chloe aufblickte, war Law nicht mehr da. Wo war der jetzt wieder hin, dachte sie.

Letztendlich fand sie Ihn in der Küche stehend, in sämtliche Schränke blickend.

„Du brauchst gar nicht weiter schauen, ich hab nichts. Normalerweise esse ich auf der Arbeit. Aber ich hab heute frei. Hier um die Ecke gibt einen Bäcker. Ich muss sowieso gleich weg.“

Säuerlicher Blick, mal wieder. Langsam gewöhne ich mich dran, dachte Chloe, während sie zum Süßigkeiten Fach langte und ihm ein Snickers rausholte.

Der Blick wurde immer skeptischer.

„Wenn du`s nicht magst, musst du eben hungern“

Langsam aber sicher schleppte sie sich ins Bad. Super Morgen.
 

Law stand in der Küche und starrte auf sein Frühstück. Wo war er hier gelandet?

Die Nacht über hatte er sehr unruhig geschlafen. Es war gut gewesen, hier zu bleiben, im Dunkeln hätte er sowieso nichts herausfinden können.

Nun drängte ihn, wieder nach Punk Hazard zu kommen. Es musste eine Möglichkeit geben! Sicher war das ein Schachzug von Caesar gewesen, oder von Doflamingo?

Er ging zurück in das Wohnzimmer. Ein kleiner Raum, das Sofa auf dem er geschlafen hatte wurde noch durch die zwei Sessel ergänzt. Der Karton mit dem Verbandsmull stand dort, alles verstreut lag drumherum.

Chloe schien zu duschen, so hörte es sich an, also musste er den Verband erneuern. Auf dem Boden sitzend suchte er erneut nach Material. Dabei legte er sich einen Plan zurecht, wie er nun weiter vorgehen sollte.
 

Frisch geduscht und halbwegs gekleidet, soweit das mit den Krücken und dem Fuß möglich war, stand sie im Flur. Tief Luft holend trat sie ins Wohnzimmer. Sie würde den Kerl nun endlich loswerden. Am besten drohte sie ihm mit der Polizei.

„Also, du musst jetzt gehen, ich werde keine Anzeige erstatten, aber bitte geh!“

Law saß auf dem Boden vor der Verbandsbox und sortierte scheinbar in Gedanken. „Erst muss ich deinen Verband erneuern und dann musst du mir helfen, ich muss den Ort finden, an dem ich gestern war. Den, bevor ich dich fand“

Chloe ging auf ihn zu, längst nicht so voller Angst, wie am Abend zuvor, aber immer noch vorsichtig. Sie lies ihn den Fuß erneut verbinden, was tat es auch, wenn er es machte oder sie.

„Law, was meinst du gestern mit „du musst zurück“, wohin musst du?“

Als er fertig war, richtete er sich auf und lehnte sich an den Sessel, das Schwert, sein Begleiter, lag auf dem Sofa. Er sah immer noch recht mitgenommen aus. Seine Hose war an vielen Stellen aufgeschürft, die Augenringe waren nicht viel besser und wie er da saß, erinnerte er sie eher an ein Häufchen Elend.

„Das letzte woran ich mich erinnere ist, das ich auf der Insel „Punk Hazard“ war, ich habe gekämpft und da war so ein Rauch um mich herum. Dann stand ich mitten auf einer Straße und Autos kamen auf mich zu. Ich muss dahin zurück, mein Kampf ist noch nicht vorbei. Ich habe eine wichtige Mission!“

Das war vollkommen verrückt.

„Nimm es mir nicht übel, aber genau genommen klingst du einfach etwas irre. Wir haben keine Insel hier, das ist alles Festland und das Meer ist verdammt weit weg. Ich weiß nicht, was du da gestern gemacht hast, aber es schien mir nicht von dieser Welt. Ich will dir ja gern helfen, aber ich kann nicht ganz glauben, was du mir da erzählst.“

Law erhob sich und nahm sein Schwert in die Hand. Sein Blick war wieder hart und es lag die pure Abneigung darin „ich brauche deine Hilfe vermutlich gar nicht, zeig mir nur den Weg zu der großen Straße, das ist alles, was ich will.“

Chloe stützte sich auf die Krücken und stand auf. Was nützt es, jemandem Hilfe anzubieten, der es nicht nötig hatte. Dann ist die Sache wenigstens endlich abgeschlossen. „Klar, ich denke, ich weiß welche Straße du meinst. Bestimmt die Umgehungsstraße, ist nicht weit, außerdem muss ich sowieso in die Richtung.
 

Kurze Zeit später standen sie, nach einem kleinen wortlosen Fußmarsch, auf der Brücke, die über die Umgehungsstraße führte.

„Bitte sehr, ich nehme an, du meinst diese Straße?“ Law nickte, es kam ihm bekannt vor, sein Blick glitt über die Autos, er sah unruhig aus.

„Was hast du nun vor?“

Law stand da wie eine Salzsäule, eine Hände auf die Brüstung gestützt starrte er Sekunden lang auf die Straße.

Das macht er ständig oder? So eine Art Hobby, keine Antworten geben und vor sich hinstarren.

„Glaubst du, ein schwarzes Loch wird sich auftun und dich verschlucken, wenn du die Straße wütend anschaust?“

Er wandte sich Chloe zu. „Halt den Mund, was weist du schon? Du kannst nicht mal gehen ohne hinzufallen und nervst mich. Verzieh dich!“

Der Ausdruck in seinem Gesicht hatte Chloe schon genügt um Fersengeld zu geben, der war doch komplett irre der Typ. Warum hab ich nicht einfach die Bullen gerufen, dachte sie noch. Während sie humpelnd, und beinahe wieder fallend in Richtung Klinik verduftete. Ja, sie war nun mal wirklich schusselig, da hatte er recht.
 

Felix nahm sie in Empfang, der Blick sagte alles. Nachdem er den Fuß in seiner Gänze Untersucht hatte und dieselbe Diagnose gestellt hatte, wie Law, schrieb er ihr für drei Wochen einen Krankenschein.

„So eine Scheiße, es hat soviel Spaß bei euch gemacht“.

Der junge Assistenzarzt klopfte ihr auf die Schulter. „Ja, du verpasst hier grad eine ganze Menge. Was ich dir noch gar nicht zu Ende erzählen konnte heute morgen. Aber ist vielleicht auch besser, eigentlich darf ich dir das gar nicht erzählen, es läuft gerade unter Top Secret. Aber ich vertraue dir ja. Heute Nacht wurde ich von den Bullen angerufen, ich sollte eigentlich bloß den Tod feststellen, sie haben nämlich zwei zerstückelte Leichen gefunden, direkt hinter der Pathologie. Ich stand noch im OP, also hab ich es nicht sofort geschafft. Aber als ich ankam, da war nix da mit zerstückelt. Die waren Topfit. Jedoch haben die Beamten Stein und Bein geschworen, das sie sie in Teilen gefunden hätten. Aber der Bestatter hatte wohl einen Nervenzusammenbruch, als er sie in den Sack gesteckt hat und die sich bewegt haben. Ich glaube, die haben den verarscht, was natürlich Makaber ist. Der Bestatter ist nämlich gerade in psychiatrischer Behandlung.“

„Wa... Was sie sind unverletzt?“ Chloe musste mich an der Liege festhalten, wie war das möglich? Es musste sich um die beiden Typen handeln.

Felix schrieb immer noch munter an dem Arztbrief während er weiter plauderte. „Ja, na ja, sie haben natürlich Schürfwunden und ein paar Erfrierungen, mussten wohl ein paar irre Penner sein. Die redeten lauter Blödsinn, von einem Typen mit Schwert. Ich hab keine Ahnung. Hab die erst mal stationär auf die 3A gepackt und ruhig gestellt. Kann sich Markus drum kümmern. Ich hab gleich frei und ganze zwei Tage Urlaub! So fertig.“

Als er sich umdrehte musste ihm wohl Chloes merklich abgeblasene Gesichtsfarbe aufgefallen sein, denn er reagiert schnell und pflanzte sie zurück auf die Liege, rief eine Schwester und lies einmal komplett Blutdruck und Puls messen. Seine Augen waren voller Sorge.

„Alles in Ordnung, war dir schwindelig? Hast du heute überhaupt schon was getrunken?“

Endlich fand sie ihre Stimme wieder. „Nein, ich hab auch nicht besonders viel geschlafen. Sicher lag es daran.“

Felix nickte verständnisvoll. „Vielleicht tun dir die drei Wochen ja gut. Wirst du abgeholt? Sicher kann das jemand für dich machen oder? Ich muss leider gleich weg, meine Freundin macht mir eh schon die Hölle heiß, weil ich drei Stunden länger in der Klinik bin, als eigentlich nötig.“

Ich nickte, „Lässt sich einrichten“.
 

Nachdem sie die verkaterte Nami aus dem Bett geklingelt hatte, die Chloe im Flüsterton sagte, sie sei noch nicht abkömmlich, und Ihr damit bloß sagen wollte: 'ich hab nen heißen Typ im Bett, ich komm später vorbei und erzähl es dir alles haarklein'.

Gab sie klein bei, holte sich eine Cola aus Kühlschrank im Arztzimmer und setzte sich entspannt zu Schwester Else, die ihr von ihrem eigenen Beinbruch erzählte. Nach einiger Zeit entschuldigte Chloe sich um endlich mal heim zu gehen. Auf dem Weg aus der Klinik versuchte sie noch ein paar Sachen im Edeka gegenüber einzukaufen, vergaß natürlich wie üblich, das sie mit Krücken und Tüte tragen gänzlich überfordert war. In jeder Hand eine Tüte an der Krücke machte sie sich auf den Weg nach Hause.

Es hatte erneut angefangen zu schneien. Chloe dachte nach, während sich durch das Wetter kämpfte.

Der Typ hatte die Männer gar nicht umgebracht, er hatte Chloe einfach bloß geholfen. Den Übeltätern ging es prima. Was hatte er gemacht? Wenn er wirklich solche Kräfte besaß, vielleicht kam er aus einer anderen Welt. Er sagte schließlich, das er „zurück müsse“. Vielleicht brauchte er ja Hilfe? Unbewusst hatte sie den Weg gewechselt. Ein kleiner Umweg schadete nun auch nicht.
 

Als sie gedankenverloren an der Brücke ankam, stockte sie kurz. Law stand immer noch da. Salz-säulenartig, wie sie ihn verlassen hatte.

„Hi, sag mal, stehst du jetzt schon seid Stunden so da? Es ist total kalt, du hast ja nicht mal Handschuhe an“

Er schien sie nicht zu hören, Chloe verlagerte die Taschen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Hey, ich habe gerade mit einem Freund gesprochen, der als Arzt in der Klinik arbeitet. Er hat mir erzählt, das die Kerle, die du gestern fertig gemacht hast, leben und soweit unverletzt sind. Hör mal, es tut mir leid, das ich dich als irre beschimpft habe. Vielleicht solltest du dich bei mir aufwärmen? Du weist ja nun den Weg, dann kannst du, nach einem Tee, die ganze Nacht dastehen, wenn du magst.“

Endlich zeigte sich eine Regung. Er wandte sich in meine Richtung, wenn sie es nicht besser wusste, würde sie meinen, ein Lächeln umspielte seine Lippen. Er nahm ihr die Tüten ab und ging in Richtung Wohnung.

„Du bist wirklich absolut hilflos, Mädchen“

Fragliche Angelegenheiten

Seite an Seite stapften sie durch den Schnee, der fiel mittlerweile in dicken Flocken die ihnen die Sicht raubten. Chloe kroch mit ihren Krücken daher und kam kaum mit.

„Ist diese Insel deine Heimat? Dieses Punk Hazard? Du sagtest, du hättest da gegen jemanden gekämpft, warum?“

Law schüttelte den Kopf. „Du stellst nie nur eine Frage, oder?“

„Und du beantwortest nie eine, wenn du aus einer anderen Welt kommst, ist es doch egal, ob du mir etwas erzählst. Wem sollte ich das hier schon weitersagen? Die stecken mich sowieso in die Psychiartrie wenn ich davon anfange. Felix hat erzählt, das sie die Teile von den Kerlen gefunden haben, die aber wieder anfingen zu reden, als man sie zusammensetzte. Die haben auch keine großen Blutverlust erlitten, das ist schon ein bisschen verrückt, oder?“

Eine Sekunde lang erklangen nur die gedämpften Geräusche der Straße, die hinter ihnen lag. Der Weg vor ihnen war wie leer gefegt.

„Falls die wiederkommen, werden sie bald nicht mehr reden.“ Law blieb stehen, streckte die Hand aus und fing eine der großen Schneeflocken auf. Langsam schmolz dahin und bildete einen winzigen See.

„Punk Hazard ist nicht meine Heimat, ich komme aus dem North Blue. Ich bin Kapitän der Heart Piraten. Auf der Insel wollte ich einiges Herausfinden. Ich schätze, das dieser Verrückte Wissenschaftler Ceasar, einen Weg gefunden hat, Menschen loszuwerden und in andere Welten zu schicken. Ich hätte ihn mit links geschlagen, das wusste er. Wenn ich irgendwie zurückgelangen kann, mach ich den fertig.“

Er wandte sich ihr um, unwillkürlich war sie drei Schritte hinter ihm stehengeblieben.

„Nun komm endlich“ ein seufzen erklang.

Chloe gab Gas und kam endlich neben ihm an. Sie schaute den Mann neben sich genauer an. Ihn sich mit einer Augenklappe, Bart und Holzbein vorzustellen, war recht schwer und sie musste just lachen. Er quitierte ihr lachen mit einem schiefen Blick aus den dunklen Augen und ging gelassen weiter

„Tschuldige. Ich hab mir Piraten immer anders vorgestellt. Und was ist nun mit diesem zerstückeln?“ Sichtlich bemüht nur eine Frage zu stellen, obwohl ihr mitlerweile einige auf der Seele brannten.

„mh, ich habe von einer Teufelsfrucht gegessen. Ich kann einen Raum erzeugen, in dem ich alles willkürlich beeinflussen kann. Also kann ich damit unter anderem Menschen zerteilen und zusammensetzen wie es mir passt. Dabei passiert ihnen in den meisten fällen nichts.“

Sie hatten ihr Ziel erreicht und Chloe zog den Schlüssel aus ihrer Tasche. „Was ist eine Teufelsfrucht?“

„Das ist eine Frucht, die besondere Kräfte enthält. Es gibt jede Frucht nur ein einziges mal auf der Welt. Zusätzlich gibt es verschiedene Typen von Teufelsfrüchten. Sie sind unterschiedlich stark, aber man kann jede Fähigkeit trainieren.“

Die Wohnungstür aufschließend betraten sie den Flur. Ganz schön kalt hier drin, und ging Richtung Thermostat um mal etwas hochzudrehen. „Kannst du mir das nochmal zeigen? Das was du kannst?“

Law ging in die Küche und stellte die Tüten auf dem Küchentisch ab. Dann wandte er sich um. Er sieht echt fertig aus, dachte Chloe und nahm bereits die Milch aus der Tasche um sie einzuräumen und stellte den Wasserkocher an.

„Du glaubst mir nicht so ganz.“

Gerade zwei Tassen aus dem Schrank holend wandte sie sich erneut ihrem Gast zu.

„Nun...., nein, das ist es nicht. Ich glaube dir! Aber ich will es gern sehen. Wenn du zu erschöpft bist, verstehe ich das. Vielleicht magst du auch duschen? Ich such dir was zum anziehen raus, Jess hat zig Verehrer in den Wind geschossen, sie hat sicher noch Klamotten von denen rumliegen und ich glaub ich hab auch noch was von Chris, wart mal, ich guck mal eben. Wir können deine dann waschen.“

Während sich Chloe umwandte, erschuf Law einen 'Room' und teleportierte die Tasse, welche Chloe gedankenverloren noch in der Hand hielt, während sie sich schon in Richtung ihres Zimmers aufmachte in seine Hand. Chloe hielt plötzlich stattdessen die Flasche Cola. Das Grün um sie herum verblasste.

„Wa... Das war das? Sowas kannst du? Das ist echt irre. Was kannst du noch?“

Ihr die Cola aus der Hand nehmend und unauffällig die Krücke aufdrückend, die vergessen an der Wand gelehnt hatte, drückte er sie aus der Küche.

„Fragestunde erst mal beendet. Ich erinnere mich, das du mir eine Dusche angeboten hast“
 

Law stand unter dem heißen Wasser, das auf seinen Rücken prasselte. So gut! Das hatte er lang nicht gehabt. In dem Forschungslabor, war oftmals Katzenwäsche angesagt gewesen und nachdem er den ganzen Tag erfolglos auf die Straße gestarrt hatte und kein Stück weiter gekommen war, war es sehr erholsam endlich wieder etwas Gefühl in die Finger zu bekommen.

Keine Ahnung, was das für eine merkwürdige Welt war. Scheinbar war alles, was er erzählt hatte, Neuland für Chloe. Er wurde nachdenklicher. Wieso war er hier hergekommen und wie? Hier sprachen sie in verrückte kleine Geräte, die ihn an die Funktion einer Teleschnecke erinnerten.

Und Chloe. Law konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Jemanden so ungeschicktes, hatte er lange nicht gesehen. Aber sie schien ihm zu glauben und vielleicht konnte sie ihm helfen. Eine Verbündete in dieser seltsamen unbekannten Land, ist nicht schlecht.

Dampfend aus der Dusche steigend und sich abtrocknend warf er einen Bilck auf die Kleidung. Jeans, Tshirt, Unterwäsche- Wird schon gehen.

In der Küche standen bereits Tassen auf dem Tisch, auf dem Herd stand eine Pfanne und summend stand Chloe davor. Sie hatte einen grauen Jumpsuit an, darunter eine schwarze Stumpfhose und Kopfhörer auf. Die langen braunen Haare, die sie gestern offen getragen hatte, waren nun in einem Knoten zusammengesteckt. Scheinbar hörte sie gute Musik, denn sie bewegte sich im Rhythmus, während sie etwas in der Pfanne wendete. Chloe hatte wohl seine Bewegung gesehen, denn sie zog sich mit der linken die Kopfhörer vom Kopf, während sie den Pfannenwender ablegte.

„Ich hoffe du stehst auf Pfannkuchen. Du darfst sogar wählen, Zimt und Zucker oder Schokostreussel drauf.“

Er fletzte sich auf einen der Küchenstühle und schenkte sich vom Tee ein, der dampfend auf dem Tisch stand.

„Pfannkuchen? hab ich noch nie gegessen.“

„Im ernst jetzt? Noch nie? Ich mach einfach einen mit Zimt und Zucker, das mag eigentlich fast jeder.“

Chloe fand, das ihm die Sachen gut standen, Jeans und ein dunkelblaues Tshirt, die Mütze hatte er sich nicht nehmen lassen. Vielleicht ein Markenzeichen. Männer sind echt manchmal etwas verrückt, was ihre Marotten anging.

Achselzuckend wandte Chloe der Pfanne zu, und fing an leise zu fluchen als sie etwas aus der Pfanne auf einen Teller legte, auf dem schon zwei weitere ähnliche Exemplare lagen.

„Es sieht nicht so aus, als ob man das essen könnte, wenn ich mal ganz ehrlich bin“

„So ein Mist, ich hasse Kochen“ Latent frustriert stellte sie den Herd aus und stellte die Pfanne auf eine kalte Platte. Dann setzte sie sich zu Law an den Tisch. „Dann lass uns einfach eine Pizza bestellen. Was magst du?“

Den Flyer von der Pinnwand zupfend warf sie einen Blick auf Law, der wieder den 'verwirrt Blick' aufgesetzt hatte.

„Lass mich raten, Pizza kennst du auch nicht?“

Leicht eingeschnappt presste er die Lippen aufeinander und starrte angestrengt in Richtung Küche.

Chloe griff zum Handy. „Lass mich mal machen, das schmeckt dir dann schon“

„ich esse alles, solange ich von weiteren Küchenexperimenten deinerseits verschont bleibe“

„Tja, die einen nehmen ein Schwert zum töten, ich brauch dazu bloß einen Pfanne und ein paar Eier, Milch und Mehl. Dazu musste ich noch nichtmal eine von diesen Teufelsdingern essen“

Law verdrehte die Augen und und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. 'Oh, er hat aber ein sympathisches Lächeln, sollte er wirklich öfter machen' dachte Chloe noch, während sie bei ihrem Lieblingsitaliener zweimal „das übliche“ bestellte.

Wenns einmal zu oft an der Tür klingelt...

Wenige Zeit später erklang schon das Surren der Türklingel. Sie gab dem Pizza Boten das Geld und balancierte sich und die Mahlzeit halbwegs erfolgreich ins Wohnzimmer.

Law saß im Sessel und hatte sich eines der Bücher aus dem Regal gezogen. Einen dicken Medizin Wälzer. Das war Jess Buch, ihr Vater hatte es ihr zukommen lassen, mit den Worten, sie solle es auswendig lernen. Jess hatte gelächelt, es Chloe gegeben, die es dann ohne aufzuschlagen ins Regal gestellt hatte.

Er schaute auf und warf Chloe einen berechnenden abschätzenden Blick zu, als sie den Raum betrat „Du bist Ärztin?“

„Noch nicht, ich bin in meinem letzten Jahr, Jess, meine Mitbewohnerin, ist auch Medizinstudentin, sie ist aber gerade im Ausland. Was soll denn dein Blick?“

„Bist du beim Behandeln genauso geschickt wie bei der Nahrungszubereitung?“

Anstelle etwas zu sagen warf ich ihm einen Pizzakarton zu. Er fing ihn geschickt auf.

„Ich hab dir grad deine Mahlzeit besorgt, sei mal nicht so frech“

Die Pizza schien ihm jedenfalls gut zu schmecken, obwohl er nichts dazu sagte, hatte Law innerhalb kürzester Zeit alles verputzt. Wortlos hielt ich ihm das letzte viertel ihrer Pizza hin, das er sich krallte und auch restlos aufaß. 'Scheint hungrig zu sein, der Mann'.

Im Hintergrund lief ein wenig Radio. „Kann ich wieder losfragen?“

Law nickte, nahm mir den leeren Karton aus der Hand und ging in die Küche. Zurück kam er mit der Flasche Cola und zwei Gläsern. So lies es sich aushalten. „Danke, also hast du einen Plan, wie du zurück kommst? Weist du, vielleicht ist dieses Tor nur zu einer bestimmten Uhrzeit offen? Und du kannst in deine Welt nur nachts zurück? Oder du versuchst deine verrückten Kräfte einzusetzen?“

Er schüttelte den Kopf, während er es sich auf dem Sessel erneut bequem machte, die schlanken Beine übereinander schlagend, blickte er finster drein.

„Nein, das hab ich schon versucht. Ich komme so nicht zurück, ich werde heute Nacht nochmal dorthin und schauen, ob sich da etwas verändert. Mit meiner Teleschnecke konnte ich auch niemanden erreichen.“

„Iist eine Teleschnecke so was wie ein Handy in deiner Welt? Vielleicht hast du hier ja keinen Empfang?“

Seine Augen waren wirklich dunkel, ein bisschen konnte er einem Angst machen, wenn man ihn nicht kannte. 'Aber was rede ich da, wer spricht hier schon von kennen. Im Grunde ist er ein vollkommen Fremder'

„Das bedeutet nur, ich bin ziemlich Weit weg von der Insel. Normalerweise sind Teleschnecken sehr zuverlässig.“

Beide hingen für kurze Zeit ihren eigenen Gedanken nach, als Chloes Handy erneut erklang. Diesmal fand sie es sogar schnell, es lag noch in ihrer Tasche.

„Hallo Nami, alles gut?“

„Endlich erreicht man dich mal, was treibst du eigentlich den ganzen Tag? Hör mal, ich komm gleich mal rum, ich steh noch im Edeka und wollte was zu trinken kaufen. Soll ich dir sonst noch was mitbringen? Ich hab gehört du hast dich langgelegt?“

Woher zum Kuckuck wusste sie das denn schon wieder?

„Mir hat der schnuckelige Assistenzarzt geschrieben, du weist schon, der mit den blonden Haaren. Der war gestern auch da, du hast dich mit ihm unterhalten. Er hat mir geschrieben, ob ich nicht früher als gewöhnlich mein Tertial wechseln könne, da sie in der Unfallchirurgie dringend jemanden bräuchten, die derzeitige Pj-lerin hätte sich irgendwas getan und gehe nun auf Krücken. Ich kenne dich ja.“

Bevor sie Chloe weiter ein Ohr abkauen konnte, reagierte sie lieber schnell. „Nami, es passt heute nicht so gut. Können wir das auf morgen verschieben?“

„Du bist wirklich nicht fit oder? Aber so alleine daheim rum sitzen ist doch auch nicht so gut. Weist du, ich komm kurz rum und dann sehen wir mal weiter, ja? So ich muss auflegen, stehe an der Kasse und muss bezahlen. Bis gleich!“

Aufgelegt“ Typisch Nami. Und jetzt?

Chloe ging zurück ins Wohnzimmer.

Law sah auf, als sie reinkam. Er hatte wieder in dem Buch gelesen, das er sich genommen hatte.

„Was ist los? Schlechte Nachrichten?“

„Wie mans nimmt. Gleich kommt eine Freundin von mir vorbei. Ähm, du willst sicher nicht irgendwelchen Frauengesprächen lauschen. Darum schlage ich vor, du verziehst dich in Jess Zimmer.“ Dabei zeigte ich auf den Raum, der an meinen angrenzte. „Wäre auch etwas seltsam ihr zu erklären, wo wir uns getroffen haben und wie und so was.“

Law erhob sich, das Buch unter den Arm geklemmt schritt er an Chloe vorbei. „So behandelst du also Gäste. Na ja, ich warte sowieso nur bis es spät genug ist. Solang kann ich auch in dem Zimmer bleiben.“

Gerade, als er es erreicht hatte, fiel Chloe etwas ein und griff in die Kommode, darin sollten irgendwo... da waren sie.

„Bitte sehr, sonst frierst du dir wieder die Pfoten ab“

Chloe hielt ihm schwarze schlichte Handschuhe entgegen. Als Law danach griff schenkte er ihr wieder sein seltenes sympathisches Lächeln. Dabei wurde ihr leicht warm ums Herz. 'Huch, jetzt aber nicht sentimental werden' dachte sie noch, während er sich bedankte und die Tür hinter sich schloss.
 

Eine viertel stunde später klingelte es stürmisch an der Tür. Sie brachte eine halbe Lawine mit rein und schüttelte ihr langes orangenes Haar als sie die Mütze absetzte.

„Meine Fresse, ist das ein Wetter. Aber schön warm hast du es dir gemacht“

Jacke ablegend und elegant ins Wohnzimmer schreitend, zeigte sie mal wieder ihr ganzes Stil-bewusstsein. Enges Kleidchen, das nicht verschwieg, was für eine Figur Nami hatte und Stiefel mit mindestens acht Zentimeter Absatz. 'Die Frau geht nicht ohne, selbst wenn es friert' dachte Chloe und gestikulierte auf das Sofa.

Als beide mit Getränken versorgt waren, musste Chloe erzählen, wie sie sich nachts langgelegt hatte und das sie es halbwegs heim geschafft hatte. Von Law schwieg sie in Gänze. Das war wirklich nichts, was sie teilen wollte.

Nami dagegen gab mal wieder alles, sie erzählte von den vielen Verehrern, des gestrigen Abends. Letztendlich hatte sie ein Koch heim gebracht.

„Er ist eigentlich ganz süß und ich sag es dir, die Nacht war echt heiß, aber er ist etwas eintönig im Gespräch. Hat ständig nur von irgendwelchen Gerichten gefaselt, die er kocht. Hab ihn dann doch heute Mittag regelrecht rausschmeißen müssen. Ich hab sogar die -meine Mutter kommt zu Besuch- Ausrede benutzt, bis er endlich Leine gezogen ist.

Na ja, also und jetzt mal zu dir.“ Nami warf mir einen strengen, ganz untypischen Blick zu.

„Chris war wirklich da und hat nach dir gefragt. Er sah echt elend aus. Schien sich wohl tagelang auf die Gelegenheit gefreut zu haben, dich zu sehen und mit dir zu reden. Er sagte, es war alles nicht so gemeint. Du hättest ihn völlig missverstanden. Außerdem sagte er, das er alles tun würde um dich zurückzugewinnen. Ich weiß ja nicht genau, was eigentlich vorgefallen ist. Aber ich hab den Kerl noch nie so gesehen, und ihr seid immerhin schon drei Jahre zusammen. Willst du ihm nicht die Chance geben, es zu erklären? Es schien ihm eine wichtige Angelegenheit.“

Chloe versuchte den strengen Blick von Law nachzuahmen während des Gesprächs, aber sie merkte, das das zu anstrengend war und seufzte einmal tief. Im Grunde war ja klar gewesen, das Nami darüber reden wollte. Sie und Chris waren ja lange befreundet und sie hatte ihn seinerzeit auch nur durch ihre Freundin kennengelernt. Trotzdem tat der Gedanke, selbst jetzt, nach drei Wochen, immer noch überraschend weh.

Wie Chris da vor ihr gestanden und erzählt hatte, wie unsicher er sich wäre, das er jemanden kennengelernt hätte, das lief schon eine Weile. Sie würde Ihm mehr geben und er wüsste nicht, was er jetzt tun sollte.

Chloe hatte eine ganze Weile schon ein ungutes Gefühl gehabt. Gut gelaufen war es lange nicht mehr. Streit hatten sie fast täglich gehabt und auch ohne das Geständnis, hatte sie gemerkt, das es so nicht mehr weiterging.

„Nami, es ist aus. Er hat mir auch gesagt, er hätte jemand anderes. Das war bloß ein unvermeidbares Ende, was sich ein bisschen vorgezogen hat. Ich will die Geschichte abschließen. Gib mir noch etwas Zeit, dann ist es auch nicht mehr so schwer, mit ihm in einem Raum zu sein.“

Ihre Freundin nickte bedächtig. “Trotzdem ist etwas mit dir, Chloe, du siehst anders aus. Wenn du darüber reden willst, du weist, ich hör dir zu“

„Nein, alles in Ordnung“ Nami verstand und wechselte das Thema. Es kamen noch weitere Storys des Abends und dann zeigte sie ihr noch Bilder von dem Koch, der ihr heute auch schon mehrmals geschrieben hatte. Auch wenn Nami sagte, das er sie gelangweilt hatte, so schien sie doch für ihn zu schwärmen.

Ein Blick auf die Uhr sagte, das es schon mitten in der Nacht war, als Nami die Zelte abriss. Warm eingepackt machte sie sich nach einem kurzen Drücken auf den Weg heim. Verschwörerisch lächelnd hatte sie bereits ihr Handy in der Hand. Sicher würde sie nicht allein heimgehen müssen, da machte Chloe sich keine Sorgen.
 

Chloe stand noch vor Jess Zimmertür, die einen Spalt offen gestanden hatte. Es war dunkel im Zimmer, trotzdem klopfte sie an und ging hinein. Alles war so wie immer. Das große Bett unberührt, der Sessel in der Ecke ebenso. Alles was darauf hinwies, das vor kurzem jemand hier gewesen sein musste, war das Buch, das zugeschlagen auf dem Schreibtisch lag.

Sie nahm es und verließ das Zimmer. Irgendwie fühlte sie sich einsam ohne ihn.
 

Am nächsten Tag nach stundenlangem Ausschlafen. Es war bereits elf Uhr, quälte sich Chloe auf und schleppte sich ins Bad.

Schließlich konnte sie ich Zeit lassen, es war ja nichts was auf sie wartete. Das Bild von Law erschien vor ihren Augen.

Wie ging es ihm wohl, ob er es geschafft hatte? Chloe machte sich Sorgen, während sie sich auszog. Das Laufen ging schon deutlich besser als am Tag zuvor, was sie beruhigte.

Ein winterliches Outfit an und dann los. Sie wollte wenigstens einiges erledigen. Was sie davon ablenken würde, den ganzen Tag an den Mann zu denken, der ihr für wenige Stunden Gesellschaft geleistet hatte. Sie hätte ihn wirklich gern noch mehr gefragt.
 

In der Bibliothek, ein paar längst überschrittene, nicht einmal angerührte, Bücher abgeben. Dann musste sie noch in die Stadt, ein paar Besorgungen machen und sie sollte eigentlich auch endlich mal anfangen sich zu überlegen, was sie morgen machen wollte. Sie hatte Geburtstag. Beim Blick in den Spiegel und dem Gedanken verzog sie das Gesicht und schnitt eine Grimasse. Eigentlich wollten Chris und sie dieses Jahr wegfahren. Chloe hasste ihre Geburtstage, meistens ging sowieso alles schief. Das Schicksal hatte sie also auch dieses Jahr nicht enttäuscht.
 

Stunden später, durchgefroren und erledigt stieg sie aus dem Bus. Obwohl sie Krank geschrieben war, war sie Tatsächlich noch durch die Stadt gehumpelt und hatte sich endlich den Pullover besorgt, nach dem sie Ausschau gehalten hatte.

Als sie ihre Tür aufschloss und alles was sie gekauft hatte auf den Küchentisch legte, schnappte sie sich die Flasche die dort stand.

„Das du es mit all dem Kram überhaupt heil die Treppe heraufgeschafft hast“

Zu Tode erschrocken ließ Chloe die Flasche fallen und wandte sie sich der Tür zu. Lässig im Rahmen lehnend stand Law.

„Was...Warum erschreckst du mich denn so? Wie bist du überhaupt reingekommen?“

Er bückte sich und hob die wütend schäumende Cola Flasche auf.

„Entschuldige, ich musste irgendwo unterkommen. Ich kenne leider nur wenige Menschen in dieser Welt. Übrigens hattest du während du weg warst, Besuch.“

Immer noch völlig mit den Nerven runter ließ sich Chloe auf einen der Stühle fallen. Während sie sich beruhigte wurde sie von Law gemustert. Der Blick, den er ihr zuwarf war anders. Er sah aus, als hätte er irgendein Problem.

„Besuch? Raus mit der Sprache, was hast du angestellt?“

Seine Augenbrauen schossen in die Höhe und seine Hände erhoben sich abwehrend. 'Scheinbar ins Schwarze getroffen' dachte Chloe.

„Es ist gar nichts, nur...“
 

-Stunden zuvor-

Während Law die Nacht durchweg rein alles probiert hatte, was ihm einfiel um zurück in die 'neue Welt' zu gelangen war ihm nach Stunden klar geworden, das es so nicht ging.

Gegen Morgen, als die Sonne aufging und die Straße deutlich befahrener war, als Nachts machte er sich müde auf den Weg zu Chloe. Hunger hatte er zudem und nun war nichts mehr gegen diese verkohlten Pfannkuchen einzuwenden, solang er kein Brot essen musste, war ihm alles recht.

Sein Heimweg stellte sich jedoch schwieriger dar, als er eigentlich war. Als er sich abwandte, hörte er auf einmal lautes Krachten. Schreie, Hupen und er sah eine Menge Qualm aufsteigen. Law lehnte sich über die Brüstung der Brücke und sah, das mehrere Fahrzeuge ineinander gefahren waren.

Menschen liefen wie wild umher, zogen Leute aus rauchenden Autos und mittendrin die Schreie eines Mannes.

„Da waren einfach Leute, mitten auf der Straße, sie hatten gelbe Anzüge an, ich weiß es ganz genau, die sahen aus wie Aliens. Bitte, wo sind sie hin?“

Das genügte um Law, aus seiner in sich ruhenden Art, in Alarmbereitschaft zu bewegen. Gelbe Anzüge? Das mussten Leute von Caesars Team sein, wie häufig finden sich solche Zufälle? An einem Ort, wo er kurz vorher „durchgekommen“ war, waren sie scheinbar auch in diese Welt geraten. Noch während er nachdachte sprang er von der Brücke in die Tiefe, landete direkt neben den Autowracks. Sein Blick glitt über alles drüber. Das dauerte zu lange...“Room...Scan“

Da! Schon um einiges weit weg, er rannte ihnen nach.

Nach kurzer Zeit hatte er einen von ihnen gestellt. Sie hatten sich getrennt, als sie bemerkten, das der Shichibukai Trafalgar sie verfolgte. Es stellte kein Problem da, die anderen später zu stellen. Alles was er wollte, waren Antworten. Die bekam er auch erst einmal von einem. Als er ihn zerteilt hatte, war weglaufen auch kein Thema mehr.

Jedoch war Caesars Mitarbeiter nicht besonders redselig. Daher packte er ihn und teleportierte sich schrittweise ohne gesehen zu werden zu Chloes Wohnung.

Diese war zum Glück wie leergefegt.

Wer weiß, wie sie reagiert hätte. Also fesselte er seinen Gegenüber mit einem Schal von Chloe, den er von der Garderobe zog und stellte ihn zur Rede.

„Der Meister, er hat einfach das Gas losgeschickt, es war grauenhaft, ich weiß nicht was passiert ist, so sind wir hierher gelangt“

„Was war das für ein Gas? Was hat er da entwickelt? Wie kommen wir zurück, sag schon du Dreckskerl oder soll ich dich weiter in winzige Stückchen teilen?“

Der Mann blickte in Todesangst auf; „ich weiß es nicht, ich habe absolut keine Ahnung. Bitte, Law glaube mir, ich habe keinen Schimmer.“

Probeweise zerteilte er ihn noch einmal mehr. Aber mehr als Schreien und Bezeugungen, das er nichts wusste bekam Law nicht aus ihm heraus. Gerade überlegte er, was er nun mit ihm anstellen sollte. Da klingelte es an der Tür.

Er warf seinem Opfer einen Blick zu, der diesen gefrieren lies und pfiff: „Kein Wort, oder du wirst zu Hackfleisch“ und knallte die Zimmertür zu.

An der Tür angekommen öffnete er sie. Ein kleiner Mann mit einem schlecht sitzenden Anzug stand vor ihm.

„Guten Tag mein Herr, sie sehen so aus, als wären sie jemand, der eine saubere Wohnung bevorzugt, nicht wahr? Mein Name ist Rainer Reinlich, wenn ich mich kurz vorstellen dürfte Ich komme von der Voraug-GmBh und Co Kg. Ich sehe, sie kennen uns nicht, aber das ändere ich gleich. Haben sie schon unseren neuen Frühjahreskatalog erhalten?“

Laws Blick glitt über den Mann, seinen Rollkoffer bis hin zu dem Katalog den er ihm hinstreckte. Gerade wollte er die Tür zuknallen, da wurde ihm hartnäckig ein Fuß dazwischengestellt.

„Ah ich sehe schon, sie sind ein schwieriger Kunde. Nun, lassen sie mich einmal kurz zeigen, was der neue 'Vorsaug' der 'Extra Gold Klasse' alles kann. Sie können mir glauben, sie wollen keinen Anderen mehr, nachdem sie gesehen haben, was der alles kann!“

Wortlos sah Law zu, wie der kleine Mann schnurstracks Richtung Wohnzimmer ging, und seinen Koffer auf das Sofa ausbreitete.

„Sie sollten jetzt wirklich gehen“ versuchte Law, geduldig aber bestimmt die Situation zu retten.

„Aber, aber junger Mann, nun lassen sie mich einmal zeigen. Sehen sie, dieses Glas Rotwein das werde ich nun auf ihrem Teppich auskippen und am Ende der Behandlung werden sie nicht wiedererkennen, wo ich es hingeschüttet habe, das kann der neue 'Vorsaug'...nun warten sie mal.“

Noch während er redete packte Law den zwei Köpfe kleineren Mann am Kragen und wollte ihn raus werfen als aus dem Zimmer, in das er Caesars Mann zurückgelassen hatte, dieser zu rufen anfing. „Bitte, sie müssen mich retten, der Typ ist ein Mörder, er hat mich zersäbelt, bitte helfen sie mir“. Entnervt schmiss er den Mann Richtung Sofa. „Pack den Kram ein und hau ab, sonst bin ich gleich nicht mehr so geduldig“.

Der Vertreter hatte wohl bemerkt, welch reizbaren Charakter er erwischt hatte und packte mehr schlecht als recht den Koffer.

Law beobachtet den Vorgang kurz und schritt zum Zimmer von Chloes Mitbewohnerin, stinksauer riss er die Tür auf, sein Schwert gezogen, das noch friedlich an der Türe gelehnt hatte, hielt er dem Mann das Schwert an den Hals, „Wenn du noch ein Ton sagst, bist du Tot“. Leicht ritzte er in seinen Hals, ein Bluttropfen lief ihm in den Ausschnitt. Er hatte wohl bemerkt, das Law keinen 'Room' benutzt hatte. „ok Meister, bitte, tut mir nichts“

Hinter Ihm spürte er eine Bewegung und er sah wie der kleine Mann panisch Sachen nach ihm warf. „Mörder, Irrer, was machen sie das mit dem Mann! Polizei! Irgendwer muss helfen“.

Zu allem Überfluss ertönte erneut die Türklingel.

„Room“ Zwei Schnitte und der Mann und seine Staubsauger Utensilien zerteilten sich. Der Kopf des Mannes saß schlussendlich auf dem 'Vorsaug'. Law fesselte den Rest seines Körpers ebenfalls mit einem Schal von Chloes übervoller Garderobe und stopfte ihm einen weiteren in den Mund.

Auch Caesars Mann wurde mit einem Knebel versehen. Derweil schellte es seid mehreren Minuten Sturm an der Tür. Law hatte nicht die Absicht seinen Fehler von eben zu wiederholen.

Doch als er sich von der Tür abwandte um sich in der Küche etwas zu essen zu suchen, wurde diese gerade aufgeschlossen und jemand betrat die Wohnung.

„Chloe, entschuldige, das ich einfach so reinkomme, ich habe ja noch deinen Schlüssel. Ich hab fünf Minuten durch geschellt, vielleicht hab ich wenigstens so die Möglichkeit mit dir...“

Ungebetener Gast

zurück in der normalen Zeit:

„Man, ich fass es echt nicht. Die Typen hast du total zerlegt, aber die können reden! Wie ist sowas nur möglich“

Im Wohnzimmer, kniete Chloe neben den zwei zappelnden Bündel und stupste gegen das Bein, das ihr entgegengestreckt wurde. Der kleine Mann schrie erbost gegen den Knebel.

Als sie sich Law zuwandte, sah sie gerade noch, das er leicht lächelte und sich gerade in ihrem Lob sonnte.

Entschlossen stand sie wieder auf und ging auf ihn zu. Vielleicht etwas näher als nötig gewesen wäre, stand sie vor ihm. Das Lächeln war verschwunden und ein anderer Ausdruck erschien auf seinem Gesicht, fragend.

„Weist du, ich frage mich gerade allen ernstes: WAS in Gottes Namen hast du dir dabei gedacht, die in meine Wohnung zu schaffen? Ich mein, was soll ich denn jetzt machen? Denkst du überhaupt mal nach?“

Während ihres Vortrag, war ihr Gast kurz zusammengezuckt. Sie hatte deutlich lauter geredet. Aber so leicht ließ er sich nicht einschüchtern.

„Weist du, ich habe seid Stunden nichts gegessen. Wenn du so freundlich wärst? Ich kümmere mich währenddessen um unsere beiden Freunde.“ Law legte seine Hände auf ihre Schultern und drückte sie aus dem Wohnzimmer in den Flur, ohne auch bloß reagieren zu können, schloss er die Tür einfach so vor ihrer Nase.

Das war ja wohl die Höhe! Jetzt sollte sie dem Herrn auch noch etwas zu essen Kredenzen? Beim Gang in die Küche jedoch, stellte Chloe fest, das sie auch Hunger hatte. Also, besser als rumhängen. Ihr Blick fiel auf etwas, das im Licht glitzerte, bei näherer Betrachtung stellte sei fest, das es sich um einen großen, in Folie verpackten, Strauß aus ihren Lieblingsblumen handelte. Sie nahm ihn hoch, dabei fiel eine kleine Karte auf den Boden.

'Es tut mir leid, bitte gib mir noch eine Chance. Ich lieb dich! C.'

Ihr lief eine Gänsehaut über die Arme, dann schmiss sie den Blumenstrauß in die große Restmülltonne, die in der Ecke stand. Die Karte riss sie dabei in mehrere Fetzen. 'So ein Arschloch, alles vergeben und vergessen? Das kannst du dir abschminken' dachte Chloe, während sie aus dem Kühlschrank Zutaten für eine Gemüse Pfanne heraussuchte.
 

Etwa eine halbe Stunde später, gespannt hatte sie die Ohren gespitzt, aber keine weiteren Geräusche aus ihrem Wohnzimmer gehört, stand sie vor der Tür und klopfte sachte an.

„Essen ist fertig, komm raus oder es wird noch schwärzer.“

Die Tür ging auf und Law schritt, kommentarlos, an ihr vorbei. An ihm vorbeischauend stellte sie fest, das die Männer weg waren. Sonst schien auch alles aufgeräumt zu sein. Überrascht ging sie in den Raum.

„Was hast du mit ihnen gemacht, finde ich die etwa ins Sofa Kissen eingearbeitet? Oder in der Blumenerde vergraben?“

Law lächelte, während er sich die Hände rieb und Richtung Küche ging. „Ich denke, das willst du nicht wissen. Riecht ganz gut, was hast du gemacht?“

Law aß klaglos, was ihr sagte, das es zumindest halbwegs essbar war. „Hast du was aus dem Typ rausbekommen? Wer war das überhaupt?“

Chloe schob ein weiteres Stück verbrannte Paprika auf den kleinen Scheiterhaufen auf ihrem Teller zu, während sie sprach sah sie, das Law den Mund verzog.

„Tschuldige, nächstes mal besorge ich was, was wir einfach in den Ofen schieben können. Ich hab nicht damit gerechnet, dich nochmal wiederzusehen.“

Resigniert legte er den Gabel hin und das Kinn lies er auf dem linken abgestützten Arm ruhen.

„Nein, er war keine Hilfe, aber er ist mein Köder. Ich schnapp mir noch die anderen, dann sehe ich mal weiter.

Wer ist Chris?“

Verwundert hob sie den Kopf. Law hatte den Teil der Geschichte bewusst verschwiegen, er war zu sehr damit beschäftigt gewesen, das Chaos zu umschiffen.

„Du hast ihn kennengelernt? Ich habe mich schon gewundert, wie der Blumenstrauß hier hergelangt ist. Dachte, er hätte ihn vielleicht vor die Tür gelegt.“
 

Nocheinmal ..Stunden zuvor...

In der Tür stand ein Typ, etwa sein Alter, schlank, kurzes dunkelblondes Haar in einer Hand einen Blumenstrauß. Er war sichtlich erschrocken, Law zu sehen und einige Sekunden standen sie einfach nur da und starrten sich an, bis er sich wieder gefasst hatte.

„Ähm Hallo, bist du der neue Zwischenmieter für Jess Zimmer? Entschuldige, das ich einfach reinkomme, ich will eigentlich zu Chloe. Ich bin ihr Freund. Ist sie da?“

Laws Blick verdüsterte sich, scheinbar wandte sich das Universum gegen ihn. „Nein, sie ist unterwegs.“ Am besten war wohl, ihn gleich wieder loszuwerden um sich seinen anderen Problemen zu widmen.

„Nun, du weist nicht, wann sie wiederkommt, oder? Ich kann sonst einfach in ihrem Zimmer warten.“ Er schloss die Tür hinter sich und ging in die Richtung von Chloes Zimmer. Aber anstelle ihn passieren zu lassen legte Law seine Hand auf den Türrahmen um ihm den Weg zu versperren.

„Ist gerade ungünstig, du gehst jetzt besser“. Er setzte den strengsten: Verpiss dich- Blick auf, während er den neuen Gast mit einer Hand Richtung Ausgang verwies.

Chris wusste selbst nicht wie ihm geschah, wer war das? Das er gelogen hatte, was seine Beziehung zu Chloe anging, war aus Reflex geschehen, das tat er schließlich seid drei Wochen. Der Kerl sah echt gefährlich aus. Beinah so groß wie Chris selbst, konnte er ihm in die Augen sehen, aber stark sah er nicht gerade aus. Eher der Konditions-Typ, dachte Chris noch. Aber anlegen würde er sich nicht. Das fehlte noch, das Chloe heimkam, während er sich mit dem neuen Mitbewohner schlug. Also nickte er.

„Gut, ich lass die Blumen hier, du kannst ihr ja sagen, das ich da war. Das wäre nett.“

Chris legte den Strauss auf die Kommode und ging Richtung Haustür. „ich komme dann nochmal wieder.“

Als die Tür sich endlich schloss und für wenige Minuten ruhe einkehrte, lies sich Law gegen den Küchenrahmen fallen. Erstmal was essen und das weitere Vorhaben planen. Mit einer gewissen Befriedigung fegte er, mit einer Hand, den Blumenstrauß von der Kommode und schmiss ihn auf die Pizzakartons.
 

Jetzt endlich wieder ...normale Zeit :)

Chloe hatte zwei Joghurts aus dem Kühschrank geholt. „So, er erzählt dir also, das er noch mein Freund ist? Eigentlich dachte ich, dass ich das geklärt hätte. Er kommt einfach her und denkt, er kann sich wieder in mein Leben quetschen, wie es ihm passt“

Ihr Gegenüber sah sie an und bemerkte, das es Ihr gar nicht recht war, in seiner Gegenward über diesen Typen zu sprechen. Auch Chloes Körperhaltung hatte sich verändert. Sie sank ein wenig in sich zusammen, biss die Zähne zusammen in ihren Augen erschien ein Ausdruck von Enttäuschung und Wut. Sie war verletzt.

Auch in Law er kam unwilkürlich ein ungutes Gefühl auf. Law hätte den Typen fertig machen sollen, als dieser vor ihm gestanden hatte.
 

Später saßen beide im Wohnzimmer. Ihr Gast hatte ihr mitgeteilt, das er noch ein wenig bleiben würde, solang er eine Nachricht bekam. Das würde nicht lang dauern, hatte er ihr gesagt. Dabei erschien wieder dieser Ausdruck in seinen Augen, der einem das Blut in den Adern gefrieren lies.

Um abzulenken stellte sie den Fernseher an.

„...ein Autounfall auf der Umgehungsstraße forderte heute zahlreiche Verletzte. Da es bereits gestern Nacht an der selben Stelle bereits zu einem Verkehrsunfall kam, wird die Sache bereits untersucht. Die Ursache ist bisher ungeklärt, jedoch sollen nach Zeugenaussagen mehrere Zivilisten in gelben Overalls auf der Straße gestanden haben und den Verkehr behindert haben. Auch habe sich kurz nach dem Unfall ein Zivilist in den Weg gestellt und habe diese verfolgt. Erste Bilder des Schauplatzes sehen sie jetzt in einem Beitrag von Sonja Sonne.“

Beide durchzog ein Ruck, der Blick flog zum Fernseher. Gerade noch rechtzeitig sahen sie ein leicht unscharfes Bild, in dem Law, inmitten einer Menge kaputter Autos stand. Sein Schwert in er Hand haltend, der Schwarze Mantel flog im Wind und wütend schien er in die Ferne zu starren.

Chloes Blick wanderte zu dem jungen Mann, der vom Sessel aufgesprungen war. „Law, was hat du da getan?“
 

Ein knirschen lies beide zusammenzucken. Jemand schloss die Tür auf und durch den Spalt der angelehnten Wohnzimmertür sahen sie das Licht im Flur angehen.

„CHHHLOEEE, ich bin wieder da! Das Wetter ist grauenhaft und ich habe blos ne kurze Hose mit Bikini Oberteil drunter. Meine Fresse, Chloe, ist die Hölle zugefrohren? Du hat ja gekocht! Oh Gott, und die Küche ist ohne Brandschaden! Komm endlich raus und begrüße mich. Ich habe Chris Auto nicht vor der Tür stehen sehen, also zählt die ausrede Sex nicht, also verdammt will ich sein, wenn du jetzt nicht an...“

Jess hörte endlich auf die gesamte Wohnung zusammen zu brüllen. Sie stand in der Tür. Einen Pelzmantel an, diesen geöffnet, darunter wirklich in kompletter Sommerkleidung. Das lange wundervolle schwarze Haar offen über ihren Schultern ausgebreitet hielt sie mitten im Satz inne und war sichtlich irritiert, als ihr Law das Schwert, das er bei sich trug an den Hals hielt.

Frauengespräche

„Darf ich dir unseren Gast vorstellen, Trafalgar Law, Law das ist Jess, meine Mitbewohnerin, im durchaus etwas unpassendem Outfit. Du darfst das Schwert jetzt gerne runter nehmen“

Langsam normalisierte sich die Situation, wenn man es denn so nennen konnte. Law starrte Jess immer noch an. Diese fing sich deutlich schneller, nickte ihm zu und kam zu mir. Ein Blick auf die Krücken werfend und mit dem Kopf schüttelnd, nahm sie mich kurz in den Arm.

„ich hab das ja nicht geglaubt, als Nami mir das geschrieben hat. Aber du hast es tatsächlich hinbekommen“

Chloe schaute ihre Freundin an, die schon dabei war wieder in Richtung Flur zu gehen, sie schob einen der Koffer in ihr Zimmer. Dabei erzählte sie munter weiter, das sie ihren Flug verpasst hatte und am Flughafen sitzend einen Freund aus der Klinik getroffen hatte. Der hatte sie eingeladen, die Stunden bis zum Flug bei ihr in der Villa mit Pool zu verbringen. Jess, die bei solchen Angeboten nicht nein sagen konnte, hatte kurzerhand ihren Bikini aus dem Koffer geholt, und sich mit ihm auf den Weg gemacht.

Chloe humpelte in Jess Zimmer, setzte sich auf den Sessel und sah zu, wie diese ihren Koffer entleerte um Wäsche auszusortieren.

„Warum bist du eigentlich hier? Ich dachte, du kommst erst in drei Wochen wieder?“

Sie blickte kurz auf, warf einen BH quer durchs Zimmer auf den Wäschehaufen und sah ihre Mitbewohnerin schräg an. „Deine Freude hält sich ja in Grenzen. Du hast morgen Geburtstag, ist dir das schon wieder entfallen? Partyplanungen lassen sich schlecht machen, wenn man zig tausend Kilometer weit weg ist.“ Chloe stöhnte laut auf und warf einen Pullover auf Jess.

„Nein, komm mir nicht so, Chris rief mich an, er sagte, das ihr nicht wegfahren würdet. Und Nami meinte, du hast ja Krücken, also müssen wir hier feiern! Du brauchst dir keine Gedanken machen, ich hab alles in die Wege geleitet. Morgen gegen Nachmittag kriegen wir ein paar Snacks geliefert. Für Getränke ist auch schon gesorgt! Und warte mal...“

Sie kramte in dem zweiten großen Koffer, den sie mitgebracht hatte und zog eine große schwarze Tüte hervor.

„Bitte sehr, so musst du dich noch nicht mal um das Outfit kümmern. Ich hab die Verkäuferin gefragt, die sollte es anprobieren. Sah echt schön aus, da konnte ich nicht wiederstehen, los schau mal rein.“

Chloe griff in die Tasche und zog ein in Pergamentpapier eingehülltes weiches Päckchen heraus. Beim auspacken floss weicher dünner Stoff auf ihre Beine, Chloe breitete es aus und stellte fest, das es sich um ein sehr kurzes schwarzes Kleid mit Spagettiträgern handelte, der Rücken war fast frei, man konnte es Schnüren.

„Du glaubst doch nicht, das ich das anziehe? Da kann ich ja gleich nackt rumlaufen!“

Mit einem riesigen Haufen Wäsche auf den Armen begab sie sich in die Kammer, wo die Waschmaschine stand.

„Im ernst jetzt, das ist ein Designerkleid. Du kannst es tragen, also zieh es an. Chris freut sich sicher“

Chloe blickte von dem fließenden Stoff auf. „Was meinst du damit? Jess, du meintest doch, er habe dich angerufen, oder?“

„Klar, vorgestern oder so, hab mich auch gewundert, aber er wollte dir glaub ich eine Freude machen, mit der Party. Nur, du kennst ihn ja, bei Organisation von sowas ist er ne totale Flasche.“

Anstelle quer durch die Wohnung zu brüllen wartete Chloe bis ihre Freundin wieder in deren Zimmer erschien. Mit dem Fuß den zweiten Koffer zur Seite schob und sich wieder auf den Boden pflanzte.

„Er hat wohl vergessen zu erwähnen, das wir nicht mehr zusammen sind, nehme ich an.“

Mitten in der Bewegung, den anderen Koffer kurzerhand auszukippen, starrte sie mich an.

„Wie jetzt? Davon wusste ich nichts, seid wann? Und wieso?“

Chloe erzählte in Kürze die Geschichte, die sich vor drei Wochen abgespielt hatte, aber unterließ zu erklären, das sie etwa eine Woche lang nur von Eis und Radler gelebt hatte und stundenlang traurige Schnulzen gehört hatte.

Jess Gesicht nahm erst einen Überraschten, dann einen erbosten und zuletzt einen etwas pikierten Ausdruck an.

„Oh, mh das ist ja nun etwas...ungünstig. Ich werd ihn wohl nachher anrufen müssen. Schließlich hab ich ihn eingeladen, er hat es ja mit mir organisiert, der Arsch. Dachte sicher, er kann sich bei mir einschleimen und mir dann stecken, das er ein toller Typ ist. Son Scheiß“

Frustriert flog die Badetasche in den Flur, die Tür vom Wohnzimmer war einen Spaltbreit offen. Von Law war nichts zu sehen, ob er schon wieder weg war? Was hatte er heute morgen getan, war durch ihn dieser Unfall passiert?

„Chloee, bist du in dieser Welt?“

Aus den Gedanken reißend konnte sie sich gerade noch vor einem Schwall Kleider retten, die geflogen kamen

„Na geht doch. Aber wer ist der Kerl mit dem Schwert? Sag mir nicht, das ist dein Neuer, so viele Informationen muss ich erstmal verarbeiten. Obwohl der ganz schön heiß ist. Du machst mich fix und alle, weist du das eigentlich?“

Chloe half ihr vom Boden hoch und sie trugen die Koffer in die Kammer und schmissen sie auf das Regal.

„Nein, das ist nicht mein 'Neuer'. Er ist ein Freund, schwierige Geschichte, ich kenne ihn auch noch nicht lange. Aber er ist in Ordnung.“

Ihre Freundin musterte sie bei den Worten. Dann glitt ihr Blick von oben nach unten. „Du hast dich echt verändert, meine Liebe, drei Monate sehen wir uns nicht und du stellst dein Leben auf den Kopf? Wenn du sagst, das er klar geht, dann glaube ich dir das, aber lass dich nicht auf was Unverfängliches ein, wenn du schon glasige Augen bekommst, wenn du nur an den Kerl denkst“

dann zuckte sie jedoch mit den Achseln, nach dem Motto: 'du weist schon was du tust' und ging zurück in ihr Zimmer.

„ich werde mich jetzt erstmal ausruhen. Später treffe ich mich noch mit diesem Kerl, Lorenor? Ich hab dir mal von ihm erzählt. Wir gehen essen, ins Vapiano. Dann vielleicht noch Kino, je nachdem, ob wir dort ankommen. Aber morgen bin ich ganz für dich da.“
 

Zurück in das Wohnzimmer gehend, stellte Chloe fest, das Law erneut die Fliege gemacht hatte. Vermutlich um nach seiner Beute zu sehen. 'Er wird schon wieder auftauchen, wenn er Hunger hat' dachte sie belustigt.
 

Er ging den langen Flur lang, der Gefangene von Ceasars Truppen lag nach wie vor, wo er ihn gelassen hatte.

Dem kleinen Typen hatte er ein Schlafmittel gegeben und ihn von der Wohnung entfernt ausgesetzt. Darum musste er sich nicht kümmern. Scheinbar würde man dem sowieso nichts glauben in dieser Welt.

Law lies sich vor seinem Gefangenen nieder und starrte ihn eine Zeitlang an. „Ich nehme an, du möchtest immer noch nichts sagen?“

„ich weiß einfach nichts!“ sagte dieser und fing beinah wieder an zu heulen. Wie anstrengend, dachte Law sich, er holte die Teleschnecke aus seiner Jackentasche und stellte sie zwischen sich und den Gefangenen.

Dann wählte er eine Nummer, es klingelte. „ha ,ha, hallo, wer ist da?“

Keine Stimme die er kannte.

„Wenn ihr euren Freund zurückhaben wollt, dann verlange ich, das ich das Mittel von euch bekomme, um aus dieser Welt zu verschwinden“

Er hielt dem Mann im gelben Overall den Hörer hin. „Bitte Leute, ihr müsst mir helfen, er hat mich gekriegt, bitte helft mir!“

„Was hast du mit ihm gemacht, du Dreckskerl? Wir haben kein Mittel, wir stecken hier genauso fest wie du. Wir wollen unseren Freund wieder, und wenn wir dich erwischen, dann wirst du es bereuen!!“ Im Hintergrund erklang viel Zustimmendes Männer Gebrüll. Sie waren scheinbar doch einige. Aber was kümmerte ihn das, ob Zehn oder Zehntausend, er wurde mit allem fertig. Was er wirklich wollte, war einen zurück finden.

„Nun, wenn ihr keinen Weg kennt, dann ist es ja auch vollkommen gleichgültig, ob ihr euren Kamerad rettet, da wir hier sowieso alle zum Tod verurteilt sind. Dann werde ich das mal übernehmen“

Als er sich erhob und das Schwert langsam, beinah qualvoll, aus der Scheide zog, schrie bereits sein Gefangener um Hilfe.

Er legte es an.

„Warte, warte...Vielleicht findet sich noch ein Weg. Wir haben aus dem Labor Aufzeichnungen mitgenommen, wir können sie nicht verstehen, aber vielleicht weist du etwas damit anzufangen. Bitte, wenn du uns ihn überlässt, dann kannst du die Dokumente haben. Und wir können vielleicht alle wieder zurück.“

Law dachte darüber nach, es konnte eine Falle sein, aber er hatte keine Andere Wahl, als auf den Deal eingehen. Zu verlieren hatte er nichts. Er kam sowieso nicht weiter.

„Sechs Uhr abends, auf der Brücke“
 

Dem Gefangenen hatte er etwas von dem verbrannten Essen hingestellt, er aß es mit Appetit, dann wandte er sich zum gehen und war innerhalb kürzester Zeit zurück an der Wohnungstür.

Es war schon spät Abends, in der Wohnung war es still, als er sich hineinteleportierte sah er, das nur in Chloes Zimmer das Licht brannte. Im Augenwinkel bemerkte er in der Küche eine Bewegung.

Die Mitbewohnerin kam auf ihn zu. „Hat sie dir sogar schon einen Schlüssel gegeben? Na ja, meinetwegen, ich vertraue ihr ja.“ Im Halbdunklen Raum stand sie vor Law, Jess war größer als Chloe und konnte ihm daher fast in die Augen schauen. Sie legte ihren Zeigefinger auf seine Brust. „Hör zu, wenn du ihr wehtust, dann trete ich dir in den Arsch, das du noch ne Woche lang Leder schmeckst. Die Frau ist sowas wie meine Schwester und sie hat genug durchgemacht, da brauch sie keinen bekloppten Spinner, der ihr das blaue vom Himmel ins Gesicht lügt.“

Er wischte ihre Hand beiseite und ging an ihr vorbei. „Ich werde bald weg sein, keine Sorge.“

„Vielleicht solltest du dann lieber gleich gehen. Ich merke, wenn Chloe jemanden gern hat. Und sie fängt an etwas rein zu interpretieren. Männer sind alle gleich, du willst sie nur mal kurz. Dann verschwindest du auf Nimmerwiedersehen, aber das läuft hier nicht so! Du bist besser weg, wenn ich wiederkomme.“ Jess ging in Richtung Haustür. Finster starrte sie ihm entgegen und rauschte davon.

'Was war das jetzt schon wieder?' dachte Law noch, während er zu Chloes Tür ging.

Als er leise klopfte und keine Antwort bekam, betrat er dennoch das Zimmer.

Mit Kopfhörern auf, lag sie schlafend auf ihrem Bett. Das Haar lag offen über den Schultern und sie hatte sich mit einer Decke halb zugedeckt. Unter ihren Händen, lagen eine Menge Fotos, ihr Handy lag dort und zwei aufgeschlagene Bücher.

Sie hatte offensichtlich geweint, denn um sie herum lagen Taschentücher und das Foto das sie unter sich liegen hatte, war feucht.

Law zog es aus ihrer Hand hervor, vorsichtig ohne sie zu wecken. Im Sommerkleid stand sie da, fröhlich lächelnd, im Arm von diesem Kerl, der ebenso in die Kamera grinste.

Er begann wütend zu werden, das Chloe wegen so jemandem Tränen vergaß war unnötig. Ja nahezu idiotisch. Law schwor sich, er würde den Kerl einen Kopf kürzer machen, wenn sie sich noch einmal begegnen würden.

Sich setzend kam ihm der Gedanke, das es zwar nicht seine Welt war, aber das es in dieser Welt jemanden gab, den er nicht ohne Schutz lassen wollte. Und das war trotz allem, doch ein beruhigender Gedanke.

Sweets for breakfast

Irgendwann Nachts wachte sie auf. Ihr Nacken war wegen der ungewöhnlichen Schlafhaltung völlig verspannt und die Kopfhörer drückten schmerzhaft. 'Nicht die beste Art um zu schlafen' dachte sie. Es war dunkel im Zimmer also langte sie zum Nachttisch und knipste die kleine Lampe an.

Das erste was ihr auffiel, war, das total viel Kram auf ihrem Bett lag. Natürlich, sie wollte eigentlich lernen, dann hatte sie sich nicht mehr konzentrieren können, hatte Musik gehört und war darüber sentimental geworden.

Gerade wollte sie aufstehen, als ihr Blick auf etwas fiel, was sie doch für eine Moment erschrecken ließ.

Law saß angelehnt an ihrem Bücherregal und schien in Seelenruhe zu schlafen. Das Schwert hielt er selbst im Schlaf fest.

Nun, jemand der vermutlich noch schlimmere Nackenschmerzen als sie bekommen würde, stand schon mal fest. Aber es beruhigte Chloe, das er wieder da war.

Jess hatte gesagt, das sie ihn heiß fand. Ja, sie hatte recht, wenn sie ihn so betrachtete, war er durchaus sehr gutaussehend, er war trainiert und nun, da ihm im Schlaf die Fellmütze vom Kopf gerutscht war, fiel ihr zusätzlich noch sein dichtes schwarzes verwuscheltes Haar auf. Chloe unterdrückte den Impuls ihm über den Kopf zu streichen und ging leise an ihm vorbei in die Küche. Nach einem Schluck Wasser ging sie ins Wohnzimmer und klemmte sich die Decke unter den Arm. Die Tür von Jess Zimmer stand offen. 'Also doch eher kein Kino' dachte sie und lächelte vor sich hin.

Genauso, wie sie ihn verlassen hatte, saß er da. Also breitete sie die Decke über ihn, so gut es eben ging. Dann legte sie die Sachen vom Bett, ein letzter Blick auf die Uhr sagte ihr, das es bereits nach 3 Uhr war.

Happy Birthday, Chloe!

Dann drehte sie sich um und schlief wieder ein.
 

Die Sonne schien hell in Chloes Zimmer, da sie gestern vergessen hatte die Vorhänge zuzuziehen, wurde sie, ihrer Meinung nach, deutlich zu früh geweckt,.

Ihre Uhr zeigte 9 Uhr an.

Sie zog die Decke erneut über ihren Kopf und versuchte die Kälte und das Licht auszuschließen.

Dann fiel ihr wieder ein, das sie heute Abend eine Party vor sich hatte, diverse Vorbereitungen dafür treffen musste um das ganze halbwegs zu überstehen.

'Also raus aus den Federn'

Das Bücherregal stand ohne seinen nächtlichen Besucher da. Also schlich Chloe sich abstützend, ins Bad. Es lies sich mittlerweile wieder sicher auftreten, also hatte sie die Krücken stehen lassen.

Auf dem Weg zum Bad an der Küche vorbeikommend, musste sie kurz stehenbleiben. Auf dem Tisch stand abgedeckt eine ihrer Backformen. Es roch auch erstaunlich gut. Also hob sie das Tuch und warf einen Blick darunter.

„Jess? Hast du etwa versucht zu backen? Es sieht essbar aus, da sag ich nur Frühstück!“

„Du musst ihn auskühlen lassen, er ist noch nicht fertig“

Chloe, die ein Messer aus der Schublade holen wollte, stoppte in der Bewegung und sah zur Tür. Da stand Law, sehr zufrieden mit sich. Er hatte heute eine Jeans an und ein marineblaues Tshirt.

„Morgen, Wow, sag bloß das ist dein Werk? Warum rückst du denn nicht früher mit der Sprache raus, das du solche verborgenen Talente besitzt. Das stellt das Menschen aufschlitzen glatt in den Hintergrund. Zumindest in diesem Haushalt.“

Law kam in die Küche und ging auf Chloe zu. Plötzlich stand er sehr nah vor ihr, was sie durchaus aus der Ruhe brachte.

„Eure Küchen sind etwas anders, aber ich denke das man ihn essen kann. Du hast doch Geburtstag, wenn ich richtig verstanden habe. Also.“

Seine Hand lag auf ihrer Schulter, dann kam er näher und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. „Herzlichen Glückwunsch“.

Chloe merkte, wie sie rot wurde, und nuschelte schnell ein „Dankeschön, ich muss dann mal ins Bad“ und verzog sich in Windeseile.
 

Geduscht und mit einem Handtuch bekleidet ging sie zurück in ihr Zimmer. Jess war scheinbar immer noch ausgeflogen. Langsam war sie etwas besorgt, also schnappte sie sich ihr Handy, irgnorierte die Nachrichten, die sich bereits angesammelt hatten und wählte Jess aus ihrer Anrufliste aus. Nach einer gefühlten Ewigkeit ging sie endlich dran.

„Hey, Chloe, Glückwunsch zum Geburtstag! Mensch ich sags dir, ich häng immer noch bei Lorenor ab. Wir waren ewig unterwegs, scheinbar hat der keinerlei Orientierung. Wir hatten uns abends total verfranzt, als wir vom Kino zurückliefen. Das war schon fast peinlich, gut das ich mein Handy dabei habe.

Er steht übrigens grad unter der Dusche, ich warte noch kurz, will ihn für heute Abend einladen, ist doch ok oder?“

Chloe stand bereits vor ihrem Kleiderschrank und zupfte wie verrückt Outfits heraus. „Ja, aber sag mal, wie groß wird das denn heute? Also wer kommt denn da alles? Was soll ich denn vorbereiten und so?“

Während sie sprach, schmiss sie schon wieder diverse Dinge auf einen Haufen, bis sie endlich die Leggins mit den Lederaufnähern fand. Die und der neue dünne lindgrüne Pullover plus etwas Goldschmuck.

„Ja, du das ist ne gute frage. Ich hab irgendwie den Überblick verloren. Ich glaube an die fünfzig bis sechzig. Aber das gute ist. Ich hab gestern Abend noch mit diesem Musiker gequatscht von oben, Brook? Er meinte, er sei dabei und seine Mitbewohner hätten auch kein Problem, darum feiern wir wohl auf zwei Etagen, er wollte auch ein bisschen DJ spielen, meinte er. Ach und dieses Pärchen von unten, die sind im Urlaub, die haben mir eine Email geschickt, ob ich zwischendurch mal Blumen gießen könnte. Oh, da fällt mir ein, könntest du das machen?“

Einarmig zog sich Chloe Unterwäsche an und hoffte inständig, das Law nicht auf die Idee kam ihr Gesellschaft zu leisten, während sie unelegant in Bh und Schlüpper über Wäscheberge stieg.

„Das heißt also, das wird eine riesen Party hier und du bist vermutlich erst Mittags wieder hier?“

Im Hintergrund von Jess hörte sie schon, wie sie mit jemand sprach. „Hör mal Chloe, ich muss Schluss machen. Ich glaube Nami kommt auch ein wenig eher und bringt sicher noch Leute mit. Das wird schon. Die Getränke kommen um sieben, lass die einfach auf den Balkon stellen, es ist ja kalt genug. Bye.“

Seufz, das Handy aufs Bett schmeißend, zog sie rasend schnell ihre zurechtgelegten Klamotten an, flocht sich einen seitlichen Zopf und zog sich Maskara über die Wimpern.

Ein letzter Blick in den Spiegel sagte ihr, das sie gar nicht schlecht aussah.
 

„So, jetzt aber Frühstück oder?“ Lächelnd trat sie in die Küche. Law war dabei sämtliche Küchenschränke zu durchsuchen, als sie eintrat sah er ihr halb lächelnd entgegen. Dann griff er erneut in den Schrank und stellte das Saucenpulver wieder kopfschüttelnd zurück.

„Kann man dir helfen?“

„Ich habe bloß etwas Puderzucker gesucht, aber sowas scheint es hier nicht zu geben. Aber ihr habt fünf verschiedene Sorten Nudeln.“

Chloe lachte, dann schritt sie an ihm vorbei, machte den letzten Schrank auf und reichte ihm eine Packung. „Nudeln sind nun mal das einzige was Jess und ich kochen können. Aber heute sollten wir irgendwohin essen gehen. Ich hab auch schon eine ganz gute Idee.“

Während Law den Kuchen mit einer halben Tonne Puderzucker verschönerte, deckte sie den Tisch.

Seine Miene hatte sich verändert. „ist was? Du schaust so streng.“

Er stellte die Packung zurück und nahm die Kanne Kaffee aus der Maschine.

„Ich muss heute Abend um sechs Uhr was erledigen. Ich weiß noch nicht, was daraus wird.“

„Vielleicht kann ich dir helfen, wenn du mich mitnimmst?“

Law sah sie an und schüttelte den Kopf. „Zu gefährlich“. Sie holte noch die Milch aus dem Kühlschrank.

„Aber du bist doch dabei. Was soll denn dann gefährlich werden? Dann machst du einfach schnipp schnapp.“

Law lehnte sich entspannt nach hinten und schaute sie an. „Gut, ich nehme dich mit, vielleicht kannst du mir wirklich helfen.“

Chloe konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Weist du, was das positive wäre, wenn mir was passiert, entgehe ich wenigstens dieser Geburtstagsparty. Darauf ein Stück Kuchen!“
 

Einige Zeit später, eingepackt in ihre Mäntel und Law sein Schwert geschultert, pflügten sie eine Schneise in den Schnee.

Da sie nicht direkt in einem Wohngebiet wohnten, sondern ein altes Wirtschaftsgebäude der Uniklinik zu Wohnungen umgebaut war, wurde hier nicht gestreut, aber sie hatten es nah zur Arbeit und zur Stadt, die Miete war günstig, was wollte man mehr?

„Erzählst du mir, was du vorhast? Das hat sicher mit dem Typ zu tun, den du in meiner Wohnung auseinandergenommen hast oder?“

Law griff unter ihrem Arm, als er merkte, das Chloe mal wieder beinah ausgerutscht wäre. Er lies sie nicht mehr los und so gingen sie eben gemeinsam den Weg. Chloe war es recht, sie kannte sich gut genug und wusste, das sie ansonsten mindestens einmal hingefallen wäre.

„Der Typ war einer von Ceasars Männern, aber er war nicht allein, also habe ich die restlichen erpresst. Sie sollten mir das Mittel geben, damit ich zurück gelangen kann. Sie sagten, sie hätten es nicht, haben mir aber Dokumente angeboten. Wir werden mal sehen, was sie uns da mitbringen.“

Chloe nickte „Wo ist der Typ, für den sie das Lösegeld bezahlen?“

„Ich habe ihn sicher untergebracht, aber ich will erst mal sehen, ob sie kommen. Was werden wir jetzt tun, bis es abends wird?“

Sie grinste verschwörerisch. „Wir machen uns einen schönen Nachmittag!“

ein wunderschöner Nachmittag

Nebeneinander liefen sie durch den Schnee, der im Park noch höher lag als auf den Straßen, die mitlerweile durch Passanten weitgehend freigeräumt waren. Sie kamen an dem großen zugefrohrenen See vorbei. Dort liefen auch Leute Schlittschuh. Bedauernd sah sie zu ihrem Fuß, es lies sich zwar mitlerweile gut laufen, aber sie wagte sich noch nicht auf das Eis.

„Dich würde ich da im Leben nicht laufen lassen, dabei brichst du dir noch beide Beine und deine Mitbewohnerin massakriert mich“ sagte Law, als er ihren Blick sah.

„Oh je, hat Jess dir etwa angst gemacht? Keine sorge, sie würde eher mich umbringen, weil ich ihr die Party heute Abend versaue. Ich laufe eigentlich gar nicht so schlecht Schlittschuh“ Sie zuckte mit den Achseln. „ein andern mal. Sag mal, was ich dich eigentlich schon lange fragen wollte. Du sagtest mal, das du Pirat bist? Ich dachte du bist Arzt?“

Law sah sie an. „Schließt sich ja nicht gegenseitig aus, oder?“

„Mh na ja, in dieser Welt ist 'Pirat sein' sagen wir mal, ungewöhnliche Berufswahl und Ärzte arbeiten in Kliniken oder haben Praxen. Warum wurdest du Pirat und was treibst du dann den lieben langen Tag? Auf dem Meer rumschippern und andere Schiffe ähm kapern?“ Gut das sie 'Fluch der Karibik' gesehen hatte, wer weiß ob sie sonst den nautischen Begriff gewusst hätte.

Se waren auf einer kleinen Brücke stehen geblieben. Seite an Seite schauten sie über den See. Ein kleiner Junge auf Schlittschuhen kam nah an sie ran und winkte. Chloe hob die Hand und erwiderte lächelnd den Gruß.

Von der Seite warf Law einen Blick auf sie. Heute hatte sie die Haare geflochten, er mochte das. Ihre klaren blauen Augen strahlten richtig, als die Sonne sie traf. Dann riss er seinen Blick los. „Die Piraten in meiner Welt suchen das 'One Piece'. Das ist der größte Schatz der Welt. Meine Mannschaft und ich eroberten die Grandline und segeln nun in die neuen Welt. Es ist ein Abenteuer und ich habe eine tolle Crew, die auf mich wartet. Ich habe noch etwas wichtiges zu erledigen“

Chloe wandte sich zu Law, in seiner Haltung und in seinen Augen lag ein stolzer Ausdruck. Zum ersten mal fiel ihr auf, das er graue Augen hatte, ein dunkles wundervolles Antrazit. 'Er wirkt wie ein völlig anderer, wenn er davon spricht.' dachte sie. Sonst ist er so ruhig, aber jetzt lag soviel Leidenschaft darin. Ein Lächeln breitete sich auf Chloes Gesicht aus. Als sie nichts entgegenete, schaute Law sie überrascht an. Ihren Arm schob sie erneut unter seinen und zog ihn mit sich.

„Wir finden einen Weg, das du zurück kommst. Du kannst auf mich zählen!“ Wenige Zeit später waren sie bereits in der Innenstadt. Da dort am Abend die Kirmes losging war bereits reger Betrieb. Sie standen vor dem bereits fertigen Riesenrad, jedoch das Schild an der Kasse sagte ihnen, das es erst abends losgehen würde.

„Schade ich hab gehofft, das es schon fahren würde. Ich liebe das Riesenrad, da kann man über die ganze Stadt schauen. Wollen wir vielleicht stattdessen etwas essen?“

Law, nicht gerade unauffällig mit seinem Schwert, was er trug und dem Bodenlangen schwarzen Mantel, nickte.

„Gut, also mal überlegen. Wie wäre Hotdog?“

Er zog sich die Mütze tiefer in die Stirn. „Mir ist alles recht“. Nachdem sie ein kleines Stück gelaufen waren, bogen sie in eine kleine Gasse ab, die etwas stiller war. In der Wand eingelassen war der beste Hotdog Stand, den sie kannte.

„Hi, zweimal den Spezial bitte“ Ohne ihn gefragt zu haben, bestellte Chloe einfach das, was sie immer nahm. „Der schmeckt am besten, Jess und ich haben alle durchprobiert.“

Der Mann an dem Stand war damit beschäftigt alles zuzubereiten, nannte den Preis und fragte, ob er es einpacken sollte oder ob sie hier essen wollten. „Einpacken bitte, danke“ Law schien nicht geneigt, sein Essen in einer Gasse einzunehmen. Chloe lehnte sich zurück, ihr war es recht.

Nachdem sie gezahlt hatten und er die Tüte nahm gingen sie ein Stück die Gasse zurück, bis das Riesenrad in Sicht kam.

„Wir sollten etwas stilvoller essen, wenn du schon Geburtstag hast. Room“

Sie saßen in einer der Kabinen oben im Riesenrad, es schaukelte leicht aber sie hatten einen wundervollen Ausblick.

„Wahnsinn, das ist klasse! Ich schätze deine Fähigkeiten langsam immer mehr!“

Law lächelte sie an und genoss es, das er Chloe eine Freude gemacht hatte, sie klebte förmlich an der Scheibe. Sie lächelte pausenlos während sie ihm die Stadt zeigte und vieles erzählte. Er hörte kaum zu. Etwas in ihm hatte sich verändert. Wie Chloe ihn angeschaut hatte vorhin. Er fühlte sich sehr wohl an ihrer Seite, es war ein gutes Gefühl sie so nah bei sich zu haben. Ob es ihr ebenso mit ihm erging?

Irgendwann wurde es still. Sie hatte aufgehört zu reden und schaute ihn an. „Danke, das du das für mich gemacht hast. Ich war schon ewig nicht mehr hier oben, früher haben wir das jedes Jahr an meinem Geburtstag gemacht. Aber vor drei Jahren sind meine Eltern und mein Bruder bei einem Unfall gestorben. Seid dem wohne ich bei Jess und die hat, ganz fruchtbare Höhenangst.“

Law konnte Chloes Schmerz beinah fühlen, der aus ihren Augen sprach. Ihm fiel ein, was ihre Mitbewohnerin ihm abends zuvor gesagt hatte: 'Die Frau ist sowas wie meine Schwester und sie hat genug durchgemacht'.

Er kletterte zu ihr auf die andere Seite der Kabine und brachte diese damit ganz schön ins Schaukeln. Der Raum war verdammt begrenzt. Neben ihr angekommen, legte er Chloe einen Arm um die Schultern und zog sie zu sich.

An ihn herankuschelnd saßen sie eine ganze Weile so da und sahen dem dämmernden Himmel entgegen.
 

Ein Knacken ertönte und das Riesenrad setzte sich in Bewegung. Sie hatten recht lange so dagesessen und als die Gondel zu schwanken begann, packten sie ihren Müll und Law teleportierte sie hinaus auf die kalte Straße.

Die große Uhr auf dem Marktplatz sagte ihnen, das es bereits viertel vor sechs war.

„Von hier brauchen wir nicht lang, du schaffst es bis Sechs Uhr zur Brücke“ Sie setzten sich in Bewegung.
 

Die Brücke kam nach der nächsten Straßenecke in Sicht. Die Straßen waren so gut wie leer. Zwischendurch kam ihnen mal ein Wirtschaftsauto der Uniklinik entgegen oder ein Krankenwagen, der Patienten wegbrachte. Aber es schien, als ob sich alle Welt zu Hause aufhielt.

Law blieb stehen und brachte Chloe damit beinah zu Fall. Dann drängte er sie in eine Gasse zwischen zwei Häusern.

„Ich will das du hier wartest“ raunte er ihr zu, er ging zwei Schritte, dann drehte er sich noch einmal um und drückte ihr etwas in die Hand. „für den Notfall“. Dann war er auch schon um die Ecke und weg.

Chloe blickte in ihre Hand, ein etwa fünf Zentimeter großer Gegenstand lag darin. Es war hart und sah aus wie eine kleine Schnecke. Was sollte das? Vielleicht ein Glücksbringer? Vorsichtig steckte sie ihn in die Jackentasche.

Um die Ecke schauend sah sie, wie Law auf die Brücke zuging und dort stehenblieb, den Blick auf die Straße richtend lehnte er an der Brüstung. Etwas in seiner Haltung sagte ihr, das er in Alarmbereitschaft war.
 

Die Konzentration auf das, was auf der Brücke geschehen könnte gerichtet, bemerkte sie nicht, wie sich von hinten jemand Näherte.

Erst als ihr eine Hand mit einem Tuch, über den Mund gelegt wurde merkte Chloe, das etwas ganz und gar nicht stimmte.

Alles wurde schwarz vor ihren Augen.

Abschied in Sicht?

Wiedereinmal den fliesenden Verkehr beobachtend wartete er. Doch obwohl einige Leute die Brücke wechselten, geschah überhaupt nichts.

Plötzlich erklang die Teleschnecke in seiner Jacke. Da er niemanden ausmachen konnte, ging er dran.

„Möglich, das uns etwas ins Netz gegangen ist, was du wiederhaben möchtest, Law.“

Während er sprach rannte er in die Gasse, in der er Chloe zurückgelassen hatte.

„Wer ist da? Was habt ihr mit ihr gemacht?“

„Sagen wir es mal so, wir machen einen neuen Deal, wir tauschen ihr Leben gegen deines. Caesar wird sich freuen. Er hat bereits geahnt, das du ihn hintergangen hast. Und nun, werden wir ihm dich, auf einem Silbertablett servieren. Wir warten auf dich, du weist schon wo und beeil dich. Wir sind nicht so geduldig“

Law musste Lächeln, sein Plan war aufgegangen. Er hatte recht gehabt, sie hatten den Schlüssel um zurück in die 'Neue Welt' zu gelangen. Nun musste er sich den nur noch besorgen.
 

Währenddessen im Keller eines der Wirtschaftsgebäude, erwachte Chloe wieder, sie hatte dröhnende Kopfschmerzen. Als alles klarer wurde merkte sie, wie dunkel und feucht es war. Überall standen große Kisten und verinzelt Möbel herum. Ihre Hände und Füße waren gefesselt. Sie hörte Fußgetrappel und ein Mann im gelben Overall betrat den Raum. Er packte sie, schwang sie über die Schulter und trug sie in einen größeren Raum.

Dort standen etwa zehn weiter Männer in gelben Anzügen. So langsam bekam Chloe Angst. Er schmiss sie runter und Chloe landete schmerzhaft.

„Na kleine? Gleich ist es vorbei, Law wird dich freikaufen und dann verschwinden wir alle von hier. Du kannst auch mitkommen, aber du würdest in unserer Welt keine fünf Minuten überleben, dessen bin ich mir sicher.“

In dem langen Flur vor ihnen, der nicht erleuchtet war, erklangen Schritte. Als sie ihn in den Lichtkegel treten sah, verging die Angst. Chloe wusste, er würde sie retten.

„Ich denke, ihr hattet euren Spaß. Room“

Die grüne Kuppel erschien, jedoch hielt ihr plötzlich jemand ein Messer an den Hals. Erschrocken schrie Chloe auf.

„Glaubst du ernsthaft, wir sind nicht darauf vorbereitet. Los, schmeiß dein Schwert zu uns rüber und streck die Hände aus. Leute, Seestein- Handschellen.“

In Laws Augen stand etwas ganz anderes geschrieben. „Shambles“ Plötzlich fand sich Chloe in seinem Arm wieder, er schob sie im gleichen Moment hinter sich. Sie lehnte an der Wand, die Hände und Füße noch gefesselt während sie zusah wie Law seine Feinde zerteilte. Diesmal sah Chloe nicht weg.
 

Nachdem er für Ruhe gesorgt hatte, zerschnitt er ihre Fesseln. Dann fing er an, die Overals der Männer zu durchsuchen. Bis er eine kleine Flasche fand, die ihn scheinbar interessierte.

„Ist es das?“

Der Mann sah ihn sauer an, sagte jedoch nichts.

Gerade wollte er den Deckel öffnen, der Inhalt sah Gasförmig aus. „Nein, warte. Wenn du es öffnest, dann gelangen wir vielleicht in eine vollkommen andere Welt. Man kann es nur an bestimmten Orten verwenden zu bestimmten Uhrzeiten.“

Law wendete das Glas.

„Wann?“

Der Mann biss sich auf die Lippen. Law reichte Chloe das Gefäß, und zog das Schwert erneut aus der Scheide.

„Willst du wirklich lieber Tod sein, als mich zu begleiten?“

„Es wird morgen Nacht gehen, zwischen zwei und drei Uhr, unter der Brücke auf der Straße.“

Er nickte, dann wandte er sich mir zu und er bedeutete mir ihm zu folgen.

„Warte, du willst uns mitnehmen oder? Du kannst uns doch hier nicht so liegenlassen“

Law zeigte ihnen sein teuflisches Grinsen bevor er hinter sich die schwere Tür schloss.
 

Als wir wieder an der Oberfläche waren, stellte Chloe fest, das sie nicht weit weg von ihrem zu Hause war. Die zweite erschreckende Erkenntnis war, das es bereits stockdunkel war. Ein Blick auf ihr Handy, das bereits von etlichen Nachrichten gefüllt war, sagte ihr, es halb acht war. Sie war zu spät, die Getränke sollten vor einer halben Stunde geliefert werden. Chloe fluchte und setzte sich in Bewegung.

Law folgte ihr schweigend. Als sie in der Wohnung ankamen, stellte Chloe überrascht fest, das bereits alles erledigt war. Nami riss die Tür auf und hieß sie willkommen, gratulierte ihr herzlich und nahm sogar den etwas überforderten Law in die Arme.

Hinter ihr sprang ein schlanker blonder Mann auf und ab. „Namiiilein, wo soll ich das Bier hinstellen? Und ich hab auch ganz wundervolle Miniquiche gemacht, nur für dich!“

Im Wohnzimmer stand Jess, neben einem großen, kräftig gebauten Mann mit grünem Haar. „Nein, du musst jetzt nicht mehr los, das Bier wird reichen und der Schnapps auch. Und wenn jemand losgeht, dann eher jemanden, den ich heute Abend wiedersehe“ Den letzten Teil hatte sie eher leise zu sich gesagt, als sie sich umdrehte und mich begrüßte.

„Chloe endlich, wo warst du. Oder besser, meine Güte, wo hast du dich rumgetrieben? Du siehst vielleicht aus! Du hast Geburtstag, Marsch ins Zimmer und umziehen! Ich liebe dich natürlich auch so, aber deine Gäste wollen was sehen.“

Jess Blick wanderte abwechselnd von Law zu Chloe, dann seufzte sie. „du brauchst auch was Chiqueres zum anziehen, wenn du hier schon den 'Neuen' von Chloe markierst. Los komm mit“

Jess zog ihn einfach mit sich. Er warf Chloe einen verzweifelten Blick zu. Jess ist eine Naturgewalt, dagegen kann man nichts machen. Was sie will, das kriegt sie. Also zuckte Chloe mit den Achseln und ging als erstes ins Bad.
 

Einige Zeit später stand Chloe wieder vor ihrem Kleiderschrank. Der schwarze Fetzen, den Jess ihr mitgebracht hatte lag bedrohlich auf dem Bett ausgebreitet. Bisher war sie bloß in Unterwäsche gekleidet.

Sie riss eins ihrer alten Kleider aus dem Schrank und zog es über. Es sah aus wie ein alter Sack.

Ihre Zimmertür öffnete sich, da sie annahm, das es Jess war, dachte sie nicht weiter nach und zog sich das Kleid wieder über den Kopf.

„Wenns so weiter geht, Jess, dann bleibt wirklich nur noch dein edel Fetzen übrig“

„Dann würdest du auf jedenfall gut zu mir passen. So würdest du mir aber auch gut gefallen“

Erschrocken schaute Chloe zur Tür. Law kam herein und schloss die Tür hinter sich, ein Lächeln umspielte seine Lippen.

„Law, hast du schon mal was von Anklopfen gehört?“ Sie wurde rot und versuchte sich das Kleid mehr schlecht als recht vor den Körper zu halten.

„dreh dich wenigstens um, wenn du schon hier drin sein musst, während ich mich umziehe.“

Zumindest hatte er soviel Anstand sich dem Bücherregal zuzuwenden. Er sah wirklich super aus, Eine dunkle graue Jeans und ein schwarzes Tshirt. Beides saß perfekt und war aus guter Qualität. Man konnte unter dem Tshirt seinen perfekten Oberkörper erahnen. Sogar die Mütze hatte Jess ihm abgeschwatzt.

„Ich spüre dich starren“

Chloe wurde rot und wandte sich dem Kleid auf dem Bett zu. Was solls, dachte sie.

Wer hat, der hat.
 

Endlich in die Strumpfhose gequält, das Kleidchen übergezogen- das wahrlich wenig Spielraum für Fantasie lies und in schwarze Pumps geschlüpft, sagte sie ihm endlich, das er sich umdrehen könne.

Laws Blick war schwer zu deuten, aber es schien ihm zu gefallen, was er sah. Dann wurde er ernst.

„ich werde heute Nacht zurückgehen“

Chloe nickte, ihr war es vorhin schon klar gewesen. „Ist wohl unvermeidlich, du willst ja deinen Plan weiter durchführen“. Sie hatte versucht seine strenge Art nachzuahmen, aber irgendwie war es ihr nicht recht, das er ging.

„Du kannst auch noch bleiben. Jess scheint sich sowieso schon damit abgefunden zu haben, wenn sie dir sogar Klamotten besorgt“

Ein schwacher Versuch. Reisende kann man nicht aufhalten, das hatte sogar ihre Mutter schon immer gesagt.

Chloe merkte, das sie eine Kloß im Hals bekam und das etwas ganz und gar nicht stimmte. Er kam auf sie zu, ehe sie es sich versah, lag sie in seinen Armen.

Der Stoff seines Tshirts schmiegte sich an ihre Wange und sie spürte die Kraft die darunter lag. Das Chloe weinte, merkte sie erst spät.

Minutenlang standen sie so da. Irgendwann ging die Türklingel und sie wurde gerufen.

Also löste sich Chloe, obwohl es ihr schwerfiel und wischte sich die Tränen ab.

Dem Mann vor ihr konnte sie nicht in die Augen sehen. „Ich wünsche dir viel Glück.“

Dann verließ sie ihr Zimmer.

Partytime!

In der Wohnung war es bereits proppenvoll. Jess kannte so viele Leute, die meisten wussten sicher nicht mal den Grund für die Party, denn wo sie hinsah sah Chloe nur Leute, die sie bloß flüchtig oder gar nicht kannte. Die Musik war laut gedreht und sie konnte beinah ihr eigenes Wort nicht verstehen

Sie drängte sich durch die Menschenmassen und stand plötzlich vor der Abstellkammer. Sich durch die Tür drängend, schloss sie hinter sich ab und stand in dem dunklen Raum.

So konnte sie endlich verschnaufen. An der Tür glitt sie nach unten und setzte sich auf den Teppich bedeckten Boden, wo sie als erstes ihre Tränen abwischte.

Das war so verrückt, dachte Chloe, sie kannte ihn doch überhaupt nicht. Sie hatte so ein starkes Gefühl der Verbundenheit gespürt. Ihre Arme schlung sie sich um ihren Körper um die Wärme, die sie noch von ihm spürte nicht zu verlieren.

Nach einer gefühlten Ewigkeit beschloss Chloe aufzustehen und rauszugehen. Sie würde sich richtig verabschieden, gut das sie wusste, wohin er gehen würde und wann.
 

Auf die Schulter tippend machte Chloe Jess auf sich aufmerksam. Diese drehte sich endlich mal um. „Wow, du siehst irre aus! Das Kleid ist noch besser als ich dachte! Los lass uns was trinken und dann stell ich dir ein paar Leute vor.“

In der Küche wurde sie mit einem Bier versorgt und gleichzeitig von Jess genötigt, mit den Gästen, deren Namen sie sofort wieder vergaß, Schnapps zu trinken.

Nicht so gut, wenn das so weitergeht bin ich innerhalb kürzester Zeit sturzbetrunken und liege in der Ecke, während Fremde meine Wohnung demolieren. Also verabschiedete sie sich, mit einer wagen Tendenz zum Bad zu gehen und lief leicht schwankend in den Flur. Einer von den Gästen schien es eilig zu haben, denn er schubste sie einfach zur Seite. Wäre sie nicht zu angeduselt gewesen, hätte Chloe sich sicher fangen können aber so verlor sie das Gleichgewicht.

Bevor sie aufschlagen konnte, fing sie jemand auf und stellte sie zurück in die senkrechte.

„Du wirst dich nie ändern. Aber endlich erwische ich dich mal. Jess hat schon versucht dich von mir fernzuhalten und mir gesagt, ich solle verschwinden, aber ich gebe dich nicht auf.“

Vor ihr stand Chris. Gut aussehend wie immer, ein Lächeln umspielte seine Lippen. Chloe wurde weich in den Knien. 'So ein Mist, warum kriegt er mich damit immer' dachte sie noch.

Während er sie an die Hand nahm und aus dem Getümmel zog. Mit einer Hand zog er einen ihrer Mäntel von der Gardrobe, während sie durch die Haustür verschwanden.
 

Law stand noch in ihrem Zimmer, während sie schon längst durch die Tür in den Flur gerauscht war. Sein Tshirt war feucht, wo ihr Kopf noch vor wenigen Minuten geruht hatte. Er fühlte noch jetzt die Berührung.

Er kniff die Augen zusammen und versuchte sich schnell in Erinnerung zu rufen, was er zu tun hatte. 'Nicht schwach werden, du hast wichtigeres zu tun' dachte er und durchschritt ebenfalls die Tür.

Die Wohnung war klein, aber vollkommen überfüllt mit Menschen. Er wollte es nicht, aber dennoch hielt er Ausschau nach Chloe. Wo war sie nur?

Nachdem er überall geschaut hatte, ging er durch die Wohnungstür, im Hausflur kamen ihm weiter Leute entgegen, lachend, schwankend.

Er zog an einer Gruppe von Frauen vorbei, die sich lautstark unterhielten. Zog die Mütze stärker ins Gesicht, die er sich von der Gardrobe zurückerobert hatte, und wolte gerade da Haus verlassen, als er etwas hörte, was ihn anhalten lies. Um nicht gesehen zu werden, wie er offensichtlich lauschte, lehnte er sich an die Kellertreppe.

„Ja, dieser Mistkerl, ich hab genau gesehen, wie er sie an der Hand gehalten hat und mit ihr rausgegangen ist. Alles was der dir erzählt hat ist totaler Quatsch, der steht noch total auf sie! Ich habe mich ja sowieso schon gefragt, was der überhaupt hier macht. Wer geht schon zur Geburtstagsparty von seiner Exfreundin?“

„Diese kleine Schlampe, die hatte auch noch so einen nuttigen Kleiderstil, es war doch klar, das sie sich den Kerl zurückholt, erst lässt sie ihn an der langen Leine und dann zieht sie den wieder an sich. Der frisst ihr jetzt sicher aus der Hand.

„Aber er hat gesagt, das er mich liebt!! Letzte Woche waren wir noch zusammen im Urlaub, und jetzt das? Chris, ich schwöre dir, ich bring dich um“

Mehr musste Law nicht hören, um sich ein eigenes Bild von der Sache zu machen. Sie waren rausgegangen, hatte eine der Frauen gesagt.

Er schritt durch die Haustür in den fallenden Schnee hinein. Man konnte kaum etwas erkennen also ging er aus dem Instinkt heraus einfach mal die Straße runter. Vollauf damit beschäftigt, nach Chloe Ausschau zu halten bemerkte er nicht, wie sich jemand an ihn heranschlich. Dann traf ihn etwas schweres am Kopf und brach bewusstlos auf der Straße zusammen.
 

Sie liefen einige Zeit, bis Chloe endlich begriff, was sie hier eigentlich tat und blieb stehen.

„Was willst du, Chris? Warum schleppst du mich von meiner Party weg?

„Erstmal Herzlichen Glückwunsch, Süße. Ich liebe dich und wünsche dir alles gute. Ich bin froh, das wir reden können. Sie mal, das war ein Missverständnis, ich will nur dich.“

Chris kam näher, der Schnee hatte sich in seinem blonden Haar verfangen, seine Hände, die so oft auf ihrem Körper gelegen hatte, fanden wie von allein ihre Plätze.

Ihre Wange streichelnd kam er immer näher, wolte sie küssen.

Noch vor zwei Wochen hätte sie genau das gewollt, ein 'Reset-Knopf'. Alles wieder auf Anfang. Aber es fühlte sich so falsch an. Vor ihrem inneren Auge sah sie Law, sie wollte von ihm geküsst werden, nicht von Chris. Die Erkenntnis traf Chloe wie einen Schlag und gab ihr die Kraft, ihn von sich zu stoßen. Ihr Exfreund rutschte aus und landte im Schnee. Erbost sah er zu ihr hoch.

„Lass das, es ist aus. Ich liebe dich nicht mehr!“ schleuderte sie ihm entgegen.

„Glaubst du etwa, du findest was besseres als mich? Ich war immer für dich da, immer! Du wirst niemanden finden, der dich mehr liebt.“

Sie starrte ihn an, wie er da am Boden lag. Blickte auf den Mann hinab, den sie solange geliebt hatte. Nun empfand sie nichts als Verachtung.

„Wenn du mich so geliebt hast, warum war es dir dann wichtig mit einer anderen zu schlafen? Warum hast du mich dann so verletzt? Ich will dich nicht mal geschenkt haben. Tu mir den Gefallen und verschwinde aus meinem Leben“
 

Langsam ging Chloe zurück zu ihrer Wohnung, es war verdammt kalt geworden. Einmal verfranzte sie sich und stand in einer Sackgasse. Erbost drehte sie sich um und schritt zurück auf den Hauptweg, dabei rutschte sie aus und sie knallte in eine Ansammlung von Gerümpel, das am Straßenrand gestanden hatte.

„Autsch, das war ja super“

Als sie sich vorsichtig aufrichtete, stellte sie fest, das ihre Stumpfhose nun Löcher hatte und sie an der Stirn blutete. Ihr linker Arm, mit dem sie sich abgestützt hatte, tat ordentlich weh.

Von irgendwo hörte sie ein Klingeln. 'Ob ich jetzt schon Halluzinationen habe' dachte sie. Das Geräusch kam aus ihrer Jackentasche. Als sie hereingriff kam die kleine Schnecke zum Vorschein, aber sie war keineswegs mehr so leblos, wie sie sie in Erinnerung hatte. Das Geräusch kam von ihr und sie bewegte sich.

Vor Schreck lies sie das Ding beinahe fallen. Als sie nochmal hinsah, fiel ihr auf, das es eine Art Hörer auf dem Kopf hatte.

'Nun, was kann heute sonst noch alles schiefgehen', dachte sie und versuchte den Hörer abzunehmen. Eine ihr wohlbekannte Stimme erscholl aus der kleinen Schnecke.

„Chloe...bist du das? ...“

„Law?“

„Ja, hör zu, ich hab nicht viel Zeit, sie werden gleich wiederkommen. Ich bin im Keller gefangen, wo wir die Männer zurückgelassen haben. Du musst mir helfen. Schaffst du das? Da ist ein kleines Fenster in der Wand, ich nehme an, das man von außen in den Keller gelangen kann. Komm dahin, wenn die Luft rein ist, werde ich dich erneut anrufen, sobald ich kann.“

„Alles klar“

Die Augen der Schnecke schlossen sich und sie legte den Hörer seinen Platz. Das Minitelefon einsteckend machte sie sich auf den Weg. Ihr eigener Schmerz war vergessen. Ihr Retter brauchte ihre Hilfe.

Ein Weg zurück?

Chloe kniete vor dem Fenster, von dem sie annahm, das es das richtige war. Es war schräg in die Wand eingelassen und gerade so groß, das man hindurchklettern konnte.

Allein das suchen hatte schon eine kleine Ewigkeit gedauert, es gab viele solcher Fenster hier, aber die meisten waren bereits kaputt gewesen, die anderen schloss sie aus, weil sie nicht in der richtigen Richtung lagen.

Gott sei dank, war sie mit einem guten räumlichen Vorstellungsvermögen gesegnet. Die Scheibe war jedoch komplett undurchsichtig. Aber es glomm Licht dahinter. Sie musste darauf vertrauen, das er anrief, auch wenn sie dabei war, vor Sorge zu vergehen.

Die schlimmsten Szenarien hatte sie sich bereits ausgemalt.

Als es endlich klingelte, setzte für einen Moment ihr Herschlag aus.

„Chloe, bist du da? Sie sind weg“

„Ja, warte mal.“

Sie klopfte mit der Hand sachte ans Fenster.

„Gut, du bist richtig. Kann man das Fenster von außen öffnen?“

Fieberhaft suchte sie eine eine Verriegelung, mehrmals schnitt sie sich in die Finger, die von der Kälte ganz taub geworden waren. Ihr Handy half ihr als Lichtquelle.

„Versuch es sonst aufzutreten. Dann können wir es nicht ändern, wenn sie es hören“

Die Geduld verlierend stand sie auf und trat mit aller Kraft das Fenster ein. Es machte keinen unwesentlichen Lärm. Aber es war offen sie griff hinein und fand von innen den Hebel, mit dem sie es aufschwingen lassen konnte.

Es war vollkommen dunkel in dem Raum, ein Boden war nicht erkennbar.

„Law, bist du da?“

Sie strahlte mit ihrer Taschenlampe hinein und sah ihn an der Wand unterhalb des Fensters zu ihr hinaufschauend, Es ging etwa zwei Meter in die Tiefe.

„Oh gott, das geht weit runter. Ok, ich komm rein“ Sie begann bereits herunterzuklettern.

„Moment, ich habe Handschellen um, wir müssen sehen ob wir die losbekommen, Schau mal ob das was scharfes rumliegt?“

„Mh, macht Sinn. Sie lies den Lichtstrahl über das Gerümpel fahren, dabei fielen ihr einige rostige Gegenstände auf. Sie zog eine Stück scharf aussehendes Teil herraus und lies es durch das Fenster fallen.

Anschließend ließ Chloe sich selbst in das Loch gleiten und hielt sich nur noch mit den Händen am Rand fest, bis sie los lies und halbwegs sicher auf ihren Füßen landete.

Die Taschenlampe ihres Handys erneut einschaltend wandte sie sich Law zu und begann an den Handschellen zu werkeln. Es stellte sich als äusserst schwierig heraus, sie zu knacken, also versuchte sie mit einer Haarspange das schloss zu öffnen, was wie durch ein wunder gelang.

Schritte und Gespräche wurden lauter, es kamen Leute auf sie zu. Bevor die Tür sich öffnete, hatte Law sie bereits herausteleportiert und sie standen im Hof des Gebäudes. Er nahm sie an die Hand und riss sie mit sich.
 

Sie liefen ein ganzes Stück irgendwann war Chloe völlig aus der Puste und wurde langsamer.

„Warte, Moment, ich kann nicht mehr. Lass uns bitte eine Pause machen“

Mitlerweile standen sie inmitten einer Wohnsiedllung neben sich einen Bäcker. Er teleportierte sie hinein. Chloe lies sich auf einen der Stühle fallen und hielt sich die Seite.

Der Laden wurde durch eine der Straßenlaternen erhellt. Als sie wieder zu Atem gekommen war, gingen sie in den hinteren Teil des Ladens, ein kleiner Aufenthaltsraum befand sich dort.

Law schloss die Tür hinter sich und machte das Licht an.

„Warum sind wir weggelaufen? Hast du denn das Zeug noch, womit du heimkommen kannst?“

Er stand an der Anrichte, nachdenklich dreinschauend. Fast dachte Chloe, das er sie nicht gehört haben musste, jedoch wollte sie ihn nicht in seinem Gedankengang stören.

Dann drehte er sich um, als er den Blick das erste mal bewusst auf sie warf, bemerkte Law die Schnittwunden im Gesicht und das sie sich den Arm hielt. Dann war er auch schon bei ihr und schob ihre Haare zur Seite. Um sich die Verletzung anzusehen.

„Du hast dich verletzt. Entschuldige, ich wollte nicht, das dir was passiert wenn du mir hilfst. Ich werde das Verbinden, wenn wir hier was passendes finden“ schon fing er an die Schubladen zu durchsuchen, bis er einen kleinen erste Hilfe Kasten fand.

„Schon gut, das ist halb so schlimm, ich hatte das vorher schon“

Sein Kopf schoss in die Höhe. „Vorher? Hat dieser Kerl dich geschlagen? Den mach ich fertig“

Chloe schüttelte den Kopf. „Nein, als ich nach Hause wollte, hab ich den Weg nicht gleich gefunden und bin ausgerutscht.“

Unheilvoll saß er da, die Fäuste geballt., seine grauen Augen hatten den Killer Blick aufgesetzt.

„Das wäre alles nicht passiert, wenn dieses Arschloch dich in Ruhe gelassen hätte. Ich habe nach dir gesucht, bis mich jemand von hinten niedergeschlagen hat. Der Typ wird nicht mehr lange Freude daran haben, dich zu nerven.“

Chloe stand auf und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Der ist Geschichte, da brauchst du dir keine Sorgen mehr machen.“
 

Die Wunden versorgt, saßen sie da. Die Küchenuhr sagte, da es bereits ein Uhr war.

„In einer Stunde geht’s heim“

Law saß mitlerweile auf dem anderen Stuhl, er holt die Flasche aus seiner Manteltasche und stellte sie nachdenklich auf den Tisch. Er hatte sie also doch gerettet.

„Ich habe etwas erfahren, was das ganze als schwierig darstellt.“
 

kurz zuvor in eisiger Haft...

Sie standen vor ihm und lachten, das Dröhnen in seinem Schädel wurde dadurch um das zehnfache verstärkt.

„Dachtest du etwa, wir würden dich alleine gehen lassen? Ceasar hatte das Gas zur Probe hergestellt, er hätte nie Gedacht, das Vegapunks Aufzeichnungen wirklich stimmen. Wir hatten ein paar Durchläufe, aber jedesmal kamen die Opfer am gleichen Ort wieder durch. Ähnlich wie in dieser Welt, wo man nur an der Brücke rauskommt.

Der Ort ist, für dich etwas ungünstig, aber wir werden dafür sorgen, das du lebend rauskommst, damit sich der Meister persönlich um dich kümmern kann. Wir können alle hervorragend schwimmen im Gegensatz zu dir.“
 

und zurück...

„du kannst nicht schwimmen?“ Chloe sah ihn an. Es war schwer zu glauben, das er etwas nicht konnte.

„Das ist das Los der Teufelskräfte, man kriegt zwar besondere Fähigkeiten aber verliert die Fähigkeit sich im Wasser zu bewegen.“ Er bewegte das Fläschchen in seiner Hand hin und her.

Ihr kam eine Idee, doch bevor sie sie aussprach, merkte sie schon den Blick von Law. Bei seinem Anblick wusste sie, das ihm das gleiche durch den Kopf gegangen war.

„Nein, auf keinen Fall. Ich weiß nicht einmal den genauen Ort an dem wir rauskommen. Das ist viel zu gefährlich. Außerdem, wer weiß, ob ich dich zurück in deine Welt schicken kann, wenn du mich begleitest?“

„Aber es wäre eine Möglichkeit, oder? Und wenn der Typ das einmal hergestellt hat, kriegt er es doch auch nochmal hin. Ich lasse dich nicht ins offene Messer laufen.“

Erstaunt sah er sie an, sie kannten sich erst wenige Tage und sie wollte ihr Leben für ihn riskieren? Wusste sie überhaupt was sie da anbot, oder war ihr nicht klar, was passieren konnte.

„In dem Moment, wo ich bewusstlos bin, bist du vollkommen auf dich allein gestellt in einer fremden Welt. Die Männer könnten uns folgen, wenn ich sie nicht rechtzeitig außer Gefecht setze. Der Teil auf dem wir landen werden, wird sich auf der Winterinsel befinden, das heißt, der See könnte gefrohren sein. Es sind zu viele Punkte in dem Plan, die schief gehen könnten. Du könntest dabei sterben.“

Sie seufzte und nahm ihm die Flasche aus der Hand.

„Oder eben auch nicht, und je länger du dir die schlimmsten Konsequenzen ausmalst, desto weniger Zeit bleibt uns einen Plan zu schmieden. Du willst zurück und wenn heute Nacht vielleicht die letzte Möglichkeit besteht?“

Er ergriff ihre Hand und hielt sie fest, dabei brannten sich seine grauen Augen in die ihren. „Warum tust du das für mich?“

Seine Hände waren sehr warm, für einen Moment schienen sie beide den Atem anzuhalten.

„Weil ich weiß, das es das richtige ist“

Law nickte, zog seine Hände kurze Zeit später weg, nur um auf sie zuzukommen und vom Stuhl hochzuziehen Dann griff er erneut ihre Hand und sie gingen gemeinsam zum Ausgang.
 

Sie standen auf der Brücke, der Verkehr floss dahin. Immer wieder fuhren Autos unter ihnen vorbei.

Ihr Plan war, von der Brücke zu springen, wenn kein Auto kam und dabei das Glas zu öffnen. Er hatte ihr versichert, das nichts geschehen konnte. Dennoch sah Chloe voller Skepsis in die Tiefe, es ging schon weit runter. Sie schluckte schwer.

„Willst du das wirklich?“

Sie nickte und biss die Zähne zusammen. Alles war bereit, sie hatte Jess eine Nachricht hinterlassen, in der Chloe ihr schrieb, das sie eine kleine Reise machte und für einige Tage weg sein würde, das sie sich aber keine Sorgen machen sollte und das es ihr gut ging.

Dann sah sie wieder an. In seinen Augen lag ein Ausdruck, der sie dahinschmelzen lies. Er kam auf sie zu, ihr Herz schlug bis zum Hals. Seine Hand an ihrer Wange war kalt, aber darauf kam es nicht an, als er sie küsste breitete sich eine unglaubliche Wärme in ihr aus.

„Danke, Chloe“

Gemeinsam stellten sie sich auf die Brüstung der Brücke, dann streckte sie die Hand nach ihm aus.

„Lass mich bloß nicht los, Trafalgar!“ Er lächelte sie an, da ihm auffiel, das Chloe ihn beim Vornamen nannte.

„Niemals“

Dann sprangen sie.

Epilog

Es war kalt, kälter als alles was sie jemals erlebt hatte. So kalt, das sie sich nicht bewegen konnte. Bei jeder kleinsten Bewegung schoss Schmerz in ihren Körper. Aber sie hatte nicht vergessen, was sie tun musste. Also zwang sie die Augen auf, Neben sich sank der Mann, den sie liebte, in die bedrohliche Tiefe.

Nein, niemals!

Chloe griff verfestigte sich und sie zog ihn hoch, setzte all ihre Reserven ein. Oben glitzerte die Oberfläche. Sie musste es schaffen. Luft, sie brauchte Luft ihr Körper schrie danach. Als sie nicht mehr glaubte, das ihre Beine auch nur noch einen Schlag tun konnten durchbrachen sie die Oberfläche und sie schwamm zum Nah gelegenen Ufer. Law zog sie einfach hinter sich her, kraftlos schleppte sie sich am Ufer aus dem Wasser, als sie sicher war, das er weit genug vom Wasser weg lag, brach sie auf ihm zusammen.

Nichts mehr spüren, den Hauch von nichts. Nur sein Herz schlagen hörend sank sie in die Bewusstlosigkeit.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Haaaaach,
also wenn ihr es bis herher geschafft habt, ohne an der mangelhaften Beschreibung der FF abgeschmettert worden, zu sein,
dann Danke fürs Lesen :)
Ich bin soweit durch mit der FF- muss sie also nur noch nach und nach hochladen :)
viel Spaß
V. Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
So, meine lieben Leser
Vielen Dank fürs Lesen!!!
und für die Kommentare auch wirklich ein riesen herzlichen Dank!!
Ich hoffe sehr, es hat euch gefallen, was ihr gelesen habt!!
Derzeit coloriere ich noch das Titelbild, das war mir irgendwie wichtig, schade das ichs nicht geschafft habe direkt mit hochzuladen.

Dann wünsche ich euch einen wundervollen Tag
Lieben Gruß
Vera Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (10)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2015-01-27T17:46:42+00:00 27.01.2015 18:46
Ich finde es soo toll wie du schreibst *-* bitte mach weiter soo
Antwort von:  meiling
29.01.2015 00:02
Dankeschön :))
Von: abgemeldet
2015-01-26T19:26:20+00:00 26.01.2015 20:26
Hab heute erst angefangen zu lesen und find die soooooo Cool.
Wird es eine fortsetzung oder so geben?
Antwort von:  meiling
27.01.2015 00:03
Vielen Dank, das höre ich gern !! (da werd ich glatt rot :D)
Ich hab schon überlegt, nochmal anzuknüpfen, aber im Moment ist es eher ein Zeitproblem :/
hab auch noch ein paar andere Ideen. :)
Antwort von: abgemeldet
27.01.2015 15:09
Ok
Zeitproblem kenn ich ^^
Von:  Kayeinfachkay
2015-01-25T11:45:57+00:00 25.01.2015 12:45
ich finde es toll , nur schade das es diesmal so kurz war freue mich dennoch schon auf das nächste kapitel ^^
Antwort von:  meiling
25.01.2015 21:02
Danke nochmal für deine Kommentare :)
Antwort von:  Kayeinfachkay
25.01.2015 21:05
gern geschehen , ich werde natürlich weiter lesen und dir schreiben
Von: abgemeldet
2015-01-25T08:01:08+00:00 25.01.2015 09:01
Bitte schreib schnell weiter ♡♥
Antwort von:  meiling
25.01.2015 21:02
Vielen Dank!! :)
Von:  Kayeinfachkay
2015-01-24T20:40:32+00:00 24.01.2015 21:40
bis jetzt finde ich die ff sehr toll freu mich aufs nächste kapi ^^
Von:  Kayeinfachkay
2015-01-23T22:28:37+00:00 23.01.2015 23:28
toll einfach super freue mich schon auf das nächste kapi ^^
Von:  Kayeinfachkay
2015-01-21T15:34:52+00:00 21.01.2015 16:34
super^^
Von:  Kayeinfachkay
2015-01-20T14:38:35+00:00 20.01.2015 15:38
ich finde die ff bis hier hin ganz toll und die Idee dahinter ist klasse ich hoffe du schreibst bald weiter ^^


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