Silent night, lovely night von Tooru (Reesh x Paul Xmas Story) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Die Schneeflocken vor dem Fenster tanzten im sanften Winterwind. Die kahlen Bäume bogen sich in der Dunkelheit hin und her und wirkten als wollten sie den Schnee wieder von ihren Ästen schütteln wollen. In der Ferne konnte man Lichter der Stadt erkennen, die hell erleuchtet war, einerseits von Reklametafeln, andererseits von bunter Festbeleuchtung. Alle waren fröhlich gestimmt in dieser Jahreszeit und freuten sich auf ein paar Tage Erholung. Der Schnee, der erst seit ein paar Tagen vom Himmel fiel, schien die Menschen noch einmal fröhlicher zu stimmen, als sie schon waren. Alle waren glücklich, bis auf ihn. Seufzend schob Paul den roten Vorhand vor das Fenster und drehte sich wieder um blickte in das Wohnzimmer, das der größte Raum seiner Berghütte war. In dem Kamin brannte ein Feuer und verbreitete Wärme und ein angenehmes Licht, dass auf die große grünliche Couch, in der Mitte des Raumes, und die vielen hölzernen antiken Möbel fiel. Außer dem Kamin brannten noch unzählige Kerzen auf einem bunt geschmückten Weihnachtsbaum, der in der Ecke des Raumes stand. Viele glitzernde Kugel, verschiedene Weihnachtsfiguren und Maschen, sowie buntes Lametta zierten ihn und war hübsch anzusehen. Um ihn herum an den Fenstern hingen Girlanden mit Tannenzweigen und an der Decke hing ein Mistelzweig, der nur darauf wartete, dass man sich unter ihn stellte. Nur schade, dass ihn keiner sehen würde. Seine Familie konnte nicht kommen, da der Schnee sie davon abhielten auch nur einen Schritt vor ihre Wohnungen zu setzen und die restlichen Rammsteiner feierten ihre Weihnachten natürlich mit ihren eigenen Familien. Paul hatte sich in seine Berghütte in den österreichischen Bergen zurückgezogen und gehofft hier etwas zu Ruhe zukommen. Das seine Familie nicht kommen konnte war ein Grund, aber ein anderer, viel wichtiger war, dass er sich vor Weihnachten mit Richard zerstritten hatte. Der Leadgitarrist hatte sich in den letzten Tagen immer komischer verhalten, hatte sich immer mehr von Paul zurückgezogen. Es hatte fast schon so gewirkt, als ob er vor Paul flüchten wollte. Irgendwann hatte Paul ihn zur Rede gestellt. Richard verriet ihm, dass er verliebt sei, aber nicht in wen. Paul hatte nachgefragt, aber Richard weigerte sich vehement es ihm zu sagen. Paul verstand das, schließlich war er Richards bester Freund, und bohrte weiter. Ein Wort folgte dem nächsten und schließlich endete es damit, dass sie sich gegenseitig anschrien und Dinge sagten, die Paul nun mehr als nur bereute. Der Rythmusgitarrist ließ sich auf die Couch fallen, vor ihm auf dem Tisch stand eine Flasche Rotwein und ein entsprechendes Glas. Er goss sich einen Schluck ein, bevor er das Glas in seiner Hand schwenkte und die Beine auf dem Tisch überkreuzte. Er blickte in das flackernde Licht des Feuers und nahm einen Schluck von dem dunkelroten Getränk, das einen herben Geschmack auf seiner Zunge hinterließ. Er versuchte an nichts mehr zu denken, schloss die Augen und nur wenig später entspannte er sich immer mehr und wäre beinahe eingeschlafen, als es hart an der Tür klopfte. Paul zuckte zusammen und hätte fast seinen Rotwein ausgeschüttet. Er starrte ungläubig zur Tür und wartete kurz, hatte er sich das nur eingebildet? Wer zur Hölle würde um diese Uhrzeit noch dazu bei diesem Wetter hier rauf kommen? Seine Berghütte war nicht an eine Straße angebunden, sodass man eine kurze Strecke zu Fuß gehen musste und dieser war sicherlich schon ziemlich eingeschneit, sodass der Fußmarsch hierher sicherlich anstrengend war. Ein paar Sekunden verstrichen und das klopfen ertönte erneut. Wieder zuckte Paul zusammen, hatte er ja nicht wirklich erwartete, dass es tatsächlich erneut klopfte. Er stellte das Glas zur Seite, ehe er auch schon vor der Tür stand und diese vorsichtig öffnete. Man konnte ja nie wissen, wer davor stand. Doch als er sah, wer es war, öffnete er sie ganz. Ein schwarzgekleideter Mann stand vor seiner Tür, zitternd und sah ziemlich durchnässt aus. „Richard?“ fragte Paul erstaunt, bevor er daran dachte den Anderen vielleicht erst einmal herein zu lassen. Als sein Bandkollege die warme Stube betreten und Paul die Tür geschlossen hatte, fuhr Paul fort „Was tust du hier?“ Pauls Gesicht war noch immer von erstaunen gezeichnet, während Richard sich seines nassen Mantels entledigte und ihn schließlich ansah. „Ich wollte mit dir reden“. War die kurze Antwort und Paul fand seine guten Manieren wieder, bot Richard einen Platz an und ein Glas Rotwein. Der Leadgitarrist nahm beides dankend an und als sie gemeinsam auf der Couch saßen, konnte Paul sich nicht mehr zurück halten „Also?“ fragte er neugierig. Richard sah nervös aus, so als ob ihm etwas auf dem Herzen liegen würde. „Das wegen letztens tut mir leid, ich habe dumme Dinge gesagt“. Paul lächelte leicht „Schon gut, auch ich hab dummes gesagt, dass ich eigentlich gar nicht so gemeint habe“. Reesh schwenkte sein Glas hin und her, bevor er es schließlich in beide Hände nahm und das rote Traubengetränk anstarrte. „Weißt du, als du mich mit diesen verletzten Augen angesehen hast und einfach gegangen bist, hatte ich das Gefühl mein Herz würde zerspringen. Wenn du verletzt bist, dann bin ich es auch“. Etwas verwirrt sah Paul den Anderen an, so ganz verstand er nicht, was der Schwarzhaarige damit meinte. Reesh bemerkte dies und seufzte leicht. Paul neigte seinen Kopf zur Seite und betrachtete seinen Freund. Richard wirkte so traurig und irgendwie auch einsam. Vorsichtig legte Paul eine Hand auf die Schulter des Anderen „Hey, du wirkst so traurig. Wenn etwas ist, dann sag es mir“. Richard schien nicht gerade erfreut über diese Aussage, denn er stand auf und ging ein paar Schritte Richtung Weihnachtsbaum „Nicht so wichtig. Schöner Baum“ hastig nahm er einen Schluck von seinem Wein und betrachtete den Christbaum eingehend. Der Rythmusgitarrist hinter ihm hob beide Augenbrauen und erhob sich ebenfalls, legte erneut seine Hand auf die Schulter des Leadgitarristen „Es wirkt aber nicht so, als wäre es gar nichts“. Richard wirbelte herum und schlug die Hand des Anderen von seiner Schulter, der ihn daraufhin erschrocken ansah. Reesh selbst schien erstaunt über seine Reaktion „Tut mir leid, das wollte ich nicht“. Paul fixierte den Anderen nun mit harten Blicken „Nun?“. Reesh spürte, dass nun eine Erklärung fällig war er seufzte resigniert und fuhr sich mit der rechten Hand durch die Haare, bevor er sein Weinglas auf der Fensterbank abstellte. „Na schön, du weißt doch, dass ich mich verliebt habe“. Paul nickte leicht „Und ich weiß auch, dass du mir nicht sagen wolltest in wen“. Reesh biss sich kurz auf die Unterlippe bevor er fortfuhr „Ich konnte es nicht sagen“. Paul lächelte sanft und legte seine Hand auf die Wange des Leadgitarristen „Reesh, ich bin dein Freund, du kannst mir alles sagen, egal wie dumm es sein mag“ Paul sah dem Anderen in die Augen, welcher ihn mit großen Blicken ansah. Eine ungewöhnliche Stille breitete sich in dem Raum aus, nur das knacken der Holzscheitel und der leichte Wind draußen waren zu hören. Das rotgelbe Licht des Feuers flackerte durch den Raum und bedeckte die Gesichter der beiden Gitarristen. Noch bevor einer von beiden etwas sagen konnte, legte Richard seine Hand in den Nacken des Anderen, zog diesen zu sich und presste seine Lippen beinahe zaghaft auf die von Paul. Überrascht riss Paul die Augen auf und hätte fast sein Weinglas fallen lassen, ehe Richard den Kuss wieder löste. Der Schwarzhaarige sah Paul nur kurz an, bevor er an diesem vorbei ging „Es war eine dumme Idee hier her zu kommen, entschuldige“. Doch bevor Reesh zur Tür gehen konnte, packte Paul ihn am Arm und drückte ihn wieder zurück auf das Sofa , setzte sich neben ihn, während er auch sein Weinglas nun abstellte und wieder Richard ansah. „Vielleicht können wir das wiederholen“. Richard dachte sich verhört zu haben „was? Du? Warum?“ Richard verstand die Welt nicht mehr. „Weißt du Reesh, du bist nicht alleine“ fing Paul an und lehnte seinen Kopf gegen die Schulter des Anderen „Ich habe schon länger Gefühle für dich, nur habe ich sie unterdrückt und irgendwann konnte ich damit leben, als du gemeint hast, du wärst wieder verliebt wollte ich deswegen unbedingt wissen, wer es nun war, vielleicht habe ich auch ein wenig gehofft, dass es ich sei“. Richard sah den Kleineren mit großen Augen an, das hätte er nun wirklich nicht vermutet. Paul legte seine Hand auf die Wange des Anderen und sah ihn sanft an „Und ich hoffe der Kuss war nicht nur wegen dem Mistelzweig“. „Mistelzweig?...oh“ Richard sah zu der Stelle, an der sie sich gerade geküsst hatten und sah den grünen Zweig, der von der Decke baumelte. Reesh grinste breit, bevor er wieder zu Paul sah und seine Arme um den Körper des Kleineren schlang. „Nein und das werde ich dir beweisen“. Reesh zog Paul zu sich, verwickelte ihn in einen leidenschaftlichen Kuss, der von Paul sofort erwidert wurde. Zart knabberte er an Pauls Lippen, bevor er mit der Zunge darüber leckte und um Einlass bettelte. Paul ließ ihn kurz zappeln, bevor er ihm Eintritt gewährte und begrüßte die Zunge des Anderen mit seiner eigenen. Sie fochten einen leidenschaftlichen Kampf aus, in dem es keinen Gewinner gab, bevor sie sich langsam wieder von einander lösten und sich glücklich ansahen. „Merry Christmas Paulchen“ hauchte Richard und gab Paul einen Kuss auf die Stirn, was dieser Mit einem Lachen erwiderte „Fröhliche Weihnachten Reesh“. ------------------- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)