Bäumchen wechsel dich von Kurayko (verdrängte Gefühle) ================================================================================ Kapitel 10: Aussprache ---------------------- Wir lachten, lästerten über Tsubaki-Sensei (den Shima richtig gut nachahmen kann) und redeten von dem was man von der Zukunft erwartet. „Ich stell mir gerade vor…Shura und Angel heiraten nur um zu unterstreichen, was eh ein offenes Geheimnis ist.“ Grinste ich vor mich hin, musste mich jedoch bei dem Bilderschwall vor Augen schütteln. „Nee lass mal…Angel im Brautkleid…Horror.“ Rin konnte nicht mehr vor Lachen. „Warum würd doch hübsch aussehen mit seinem langen Haar, dazu nen Schleier…eine perfekte Ehefrau nur ohne Oberweite.“ Ich knuffte ihn in die Seite, „Hey ich hab auch nicht viel und Shura hat genug für Beide.“ Was ihn noch mehr prusten ließ. „Da haste allerdings Recht, Yuki…die sind das Traumpaar der Heiligkreuz-Ritterschaft!“ „Wie stellst du dir eigentlich deine Traumfrau vor, Rin?“ Lapidare Frage mit einer überraschenden Antwort. „Ich mag gut gebaute Frauen, jedoch…wird der Vatikan es wohl kaum zulassen, dass Yukio noch ich uns dies erlauben. Immerhin sind wir die Söhne Satans.“ >Auch wieder wahr…so wie die immer hinter meinen Blutstatus her sind um sicher zu sein, dass ich keine Anzeichen auf dämonische Aktivitäten hab…geradezu paranoid. < „Außerdem…“ Sein Gesicht glich einer Tomate. „Du darfst es niemanden erzählen auch nicht oder besser noch vor allem nicht Yukio.“ Jetzt wurde ich neugierig. „Wie denn? Sobald er wieder da ist, bin ich von der Bildfläche verschwunden schon vergessen!?“ >Er bringt mich um, sollte er die Wahrheit erfahren! < Sich umschauend erhob er sich von seinem Stuhl, kam zu mir rum und strich die Haare vor dem rechten Ohr beiseite. „Wie Yukio verschwand, sah ich im Traum…wie er und ich…du weißt schon was…hatten.“ Herzstillstand! … Atemaussetzer! … Kopfkino! >Cool bleiben Yukio, ganz cool bleiben. < Mit schreckgeweiteten Augen drehte ich mich zu ihm, „Nicht ernsthaft oder?“ ihm war es sichtlich unangenehm. „Echt jetzt?!“ „Naja…“ wie immer wenn ihm etwas peinlich ist, kratze er sich am Hinterkopf und zerzauste seine ohnehin strubblige Frisur noch mehr. „Worauf kann ich mich den nun gefasst machen?“ Hob ich wie gewohnt die Augenbraue. Schuldig setzte er sich wieder auf seinen Stuhl „Ich habe mit Mephisto geredet und er meint das Träume einem die Zukunft oder tiefsten Sehnsüchte zeigen.“ >Der Baal und solche Metaphern? Was tut er sich immer in den Tee, wenn er Berichte liest? < „Seit wann redest du mit einem König von Gehenna über solche Intimdinger?“ „Mit wem soll ich denn sonst darüber sprechen, unsere Klassenkameraden haben alle Angst vor mir um mit so was anzukommen.“ Ein kleines Häufchen Elend. >Wie wahr!<, „Und mit Yukio? Er ist dein Zwillingsbruder!“ „Na wie denn, wenn er mir nix dir nix über Nacht zur Mission aufbricht? Er würde mich umbringen, wenn er es wüsste.“ Unverkennbare Verzweiflung im Ton. „Woher willst du denn wissen, was er davon hält? Ihr redet ja nicht miteinander und seinen großen Bruder schickt er wegen eines vielsagenden Traumes nicht gleich zur Hölle!“ Wie auch bei mir. Was mich stutzig machte, war der Zeitpunkt wo er diese Vision hatte. Genau in der Nacht in der aus Yukio Okumura, die kleine Yuki Kana wurde. >Zufall?! < Betrübt, stand ich auf und kniete mich zu seinen Füßen runter. „Ihr Zwei seid ein Herz und eine Seele, aufgeteilt in zwei unterschiedliche Gefäße und so wie du gerade drauf bist, signalisiert mir wie sehr du unter seiner Abwesenheit leidest, obwohl du immer ein auf unnahbaren Dämon machst.“ Sachte nahm ich seine warmen Hände in meine kühlen. „Deine Hände sind ja ganz kalt?!“, meinte er daraufhin, was ich ignorierte. „Egal…Du und dein Bruder müsst begreifen, was euch bindet anstatt zu sehen was euch trennt.“ Kleine Flammen legten sich um meine Finger, welch eine angenehme Wärme ausstrahlte. „Wie kann es sein, dass jemand wie du so viel über uns weißt, obwohl es nur wenige Wochen waren…“ Seine normal kalten dunkelblauen Augen waren mit Mal so sanften Ursprungs, dass es einem direkt im Herzen traf. „Instinkt Rin, weiblicher Instinkt und Menschenkenntnis sind meine Hilfsmittel um zu verstehen, was hier los ist!“ >Außerdem dir Tatsache: Yukio is in the House, yeah! < „Er fehlt mir sehr auch wenn er mir mit seinem Lehrer/Streber gehabe auf den Geist geht, ich mache mir stets Sorgen auch noch ihm, wegen dieser Sache mit Satan zu verlieren.“ Ihm viel es merklich schwer sich zusammen zu reißen und nicht zu weinen. „Nachdem der Alte sich für mich opferte und nun auch er meint er muss mich beschützen, da bekomme ich es mit der Angst zu tun irgendwann alleine vor Papas Grab zu stehen.“ >Ich verstehe dich Bruder, mir geht es nämlich wirklich so und verstehe nun deine Gefühlslage…< Behutsam, strich ich ihm übers Haupthaar. >Du bist der Ältere, du willst für mich Verantwortung tragen und mir helfen mit Vaters tot klar zu kommen, nicht umgedreht. < Erinnerungen an die Zeit, wo er mich vor den Schulrüpeln beschützte und ihnen die Furcht lehrte mich noch einmal anzurühren, kamen auf. Er konnte Dinge, die ich nie machen konnte ohne Anstrengung…wusste immer nur das Gute zu sehen, selbst in den schwersten Zeiten und spürt wie ich, wenn der andere Teil von uns in der Nähe war. Seltsamerweise, scheint dieser letzte Aspekt seit meiner Verwandlung in ein Mädchen getrübt worden zu sein, doch halt da war eine Möglichkeit. „Bist du dir ganz sicher, das Yukio dir keine einzige Notiz, Nachricht oder ähnliches hinterlassen hat?“ Sein Kopf arbeitete. „J…ah! Sonst hat er sie mir immer auf den Schreibtisch gelegt.“ „Dieses langgezogenen Ja lässt mich aber in der Annahme, du bist dir da nicht so sicher?“ Ihm kam ein Gedankenblitz. „Er wollte nicht, dass jemand anderes die Nachricht mitbekommt!“ Dieser schien ihn wohl dazu zu veranlassen vom Stuhl aufzuspringen, mich hoch zu ziehen in den Arm zu nehmen und wild im Kreis zu wirbeln. „Du bist ein Genie, Yuki!“ Kuro beobachtet uns mit einem verwirrten Blick zu Ukobach, der sich einfach umdrehte und am Hintern kratzend in der Küche verkrümelte. „Was ist denn nun los?“ wunderte ich mich, wie ich auf meinen Füßen stand. „Warum Genie?“ Ein Kuss auf die Stirn war seine Antwort, grinste breit und lief hinaus den Flur gen Zimmertrakt. >Hä….?< Gedankenfinden sah ich durch den Saal. >Wie ist er denn drauf? < Zu meinen Füßen stupste Kuro mich am Schienbein, als würde er wollen, dass ich ebenfalls nach oben gehe. Also ging ich raus, die Treppe empor, sah in unserem Zimmer Licht brennen und sah wie Rin in einem Wäschehaufen, nach etwas suchte. Neugierig, setzte ich mich auf mein Bett, zog die Beine hoch und beobachtete ihn in seinem Treiben. Unterwäsche, Shirts, Hemden alles was ihm in die Finger geriet, flogen von A nach B über den Stuhl, landeten in der hintersten Ecke des Raumes und er kam erst zur Ruhe, wie ihm ein weißer Umschlag aus der Jacke seiner Schuluniform in die Hände fiel. „Ich hab´s gefunden!!!“ Triumphierend mit einer roten Boxershorts übern Kopf, streckte er ihn empor. „Du hast Recht behalten, hier ist die Nachricht!“ Erst Fragend, dann den Umschlag wie auch seine strahlenden Augen ansehend, fiel es mir schlagartig ein. >Das ist ja…? < Freudig wie ein kleiner Junge an Weihnachten, befreite er sich aus dem Gewühl um ihn herum, sprang auf sein Bett und öffnete den Brief, auf dem sein Name in meiner Handschrift stand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)