Ein Name sagt mehr als tausend Worte von Keb (Kaiba x Tea) ================================================================================ Kapitel 8: Rat -------------- Wirklich! Ich wurde aus diesem Kerl nicht schlau. Was sollte das denn jetzt? Mir war klar, dass ich das nicht hätte sagen sollen und es tat mir auch wirklich leid, dass ich es getan hatte, aber Kaiba übertrieb wieder einmal. Was sollte ich jetzt tun? So konnte ich das schlecht zwischen uns stehen lassen. „Ich bin gleich wieder da!“ rief ich meinen Kollegen zu und rannte raus. Kaiba stand an der nächsten Ampel. War er etwa zu Fuß von der Kaiba Corp. hier her gelaufen? Wie auch immer. Ich lief zu ihm. Gerade als ich ihn fast erreicht hatte sprang die Ampel auf Grün. Zum Glück gelang es mir noch seinen Arm zu packen. Erschrocken drehte er sich zu mir um. „Es tut mir wirklich leid, dass ich das eben gesagt habe. Du hast vollkommen recht, dass das unnötig war. Dumm und unnötig,“ entschuldigte ich mich noch mal und hoffte, dass er meine Aufrichtigkeit merkte. Sachte zog ich ihn etwas von der Straße weg, was er zu ließ. Schon mal ein gutes Zeichen. Er drehte sich ganz zu mir um und schaute auf mich runter. Wieso war er auch so groß?! „Einigen wir uns darauf, dass wir beide gerade etwas...“ In dem ich leicht seinen Arm drückte, auf dem meine Hand noch immer ruhte, brachte ich ihn zum Schweigen. „Wir sehen uns Samstag?“ fragte ich vorsichtig. „Spätestens,“ erwiderte er mit einem rätselhaften Grinsen. Was hatte das schon wieder zu bedeuten? Mann! Ich bekam echt noch eine Krise wegen ihm. Aber wenigstens wusste ich jetzt, dass er nicht mehr sauer war. Das war immerhin schon etwas. „Bis dann,“ verabschiedete ich mich und ging. Ich war versucht noch mal zu ihm zurück zu blicken, ließ es aber lieber. Kaum war ich wieder im Burger Palace drängten sich meine Kolleginnen um mich und wollten mich über Kaiba ausquetschen. Lange konnten sie es zum Glück nicht machten, immerhin warteten hungrige Gäste auf uns. Fleißig arbeitete ich weiter. Heute Abend würde Yugi wieder zu mir kommen. Wieder würden wir alleine sein. Wie ich mich schon darauf freute! Hoffentlich war ich mutig genug ihm heute zu sagen, was ich wirklich für ihn empfand. Was war, wenn er nicht so für mich empfand wie ich für ihn? Würde unsere Freundschaft das aushalten? Könnte ich mit ihm dann überhaupt noch befreundet sein? Oder er mit mir? Die Zweifel wurden immer stärker als ich Feierabend hatte und in meine Wohnung kam. Was würde Kaiba tun? Ha! Warum dachte ich ausgerechnet bei so etwas an Kaiba? Der wusste von der Liebe doch nicht viel. Unbewusst hatte ich meine Handy heraus geholt und seinen Nummer gewählt. Geschockt darüber was ich getan hatte, starrte ich den Display an. Verdammt! „Ja?“ drang Kaibas Stimme aus dem Lautsprecher. Was sollte ich bloß sagen? Wie konnte ich ihn bloß anrufen wegen so etwas? War ich noch ganz bei Trost? „Tut mir leid, Kaiba, dass ich dich störe...“ begann ich mit zittriger Stimme. Mir fiel keine Ausrede ein, aber den wahren Grund für meinen Anruf konnte ich ihm schlecht sagen. Verdammt, Tea! Wie warst du da bloß hineingeraten? „Ist es wegen Yugi?“ fragte Kaiba. Seine Stimme konnte ich nicht deuteten, sie klang eigentlich normal. „Wie kommst du darauf?“ „Du hast gerade so lange geschwiegen, was mir zeigte, dass dir das Thema unangenehm ist mit mir darüber zu reden,“ erklärte er. Treffer! „Tut mir leid, Kaiba,“ entschuldigte ich mich nochmals. „Schiss schon los!“ forderte Kaiba mich auf. Konnte ich ihn das wirklich fragen? „Soll ich ihm heute meine Gefühle verraten?“ platzte es aus mir heraus. Stille auf der anderen Seite der Leitung. Na toll! Wie ich schon befürchtet hatte. „Das musst du selbst wissen, Tea. Da kann dir keiner helfen,“ kam es dann doch noch von Kaiba. Ja, das wusste ich auch. „Was würdest du an meiner Stelle tun? Und jetzt sag nicht, dass du nicht an meiner Stelle bist,“ bat ich ihn um seinen Rat. Wie gesagt, ich wusste nicht warum ich ausgerechnet ihn das fragte. „Ich würde es nur einer Person sagen, die ich wirklich von ganzem Herzen liebe. Ohne jeglichen Zweifel zu hegen, dass sie die Richtige ist. Das es sich wirklich lohnt die Freundschaft zu ihr zu riskieren,“ antwortete er mir. Seine Worte brachten mich ernsthaft zum Nachdenken. Damit hatte ich nicht gerechnet. Kaiba deutete mein Schweigen richtig. „Wie gesagt, dass würde ich machen. Aber ich bin halt nicht du. Ich habe keine Ahnung wie stark deinen wahren Gefühlen zu Yugi sind. Ich kann dir halt nur raten, auch wenn es ein ständig gehörte Floskel ist: Hör auf dein Herz! Du wirst dich schon richtig entscheiden. Ob du dir gleich darüber in Klaren bist oder später, dass weiß man auch nicht,“ meinte er. Ich hatte keine Ahnung, dass Kaiba so war. Das er verdammt klug war, stand außer Frage, aber das er weise war, war mir neu. „Du hast recht. Ich muss einfach auf mein Herz hören, so wie ich es immer tue,“ stimmte ich ihm zu. „Danke! Du hast mir wirklich geholfen!“ „Tatsächlich? Mann, das Internet ist wirklich gut,“ sagte er trocken. Wie bitte? „Wie jetzt? Hast du das aus dem Internet oder wie?“ fragte ich ihn verblüfft. Das war doch wohl nicht sein Ernst. Ich wollte seine ernsthafte Meinung hören und er suchte Rat im Internet? So was hatte ich noch nicht einmal ihm zu getraut. Ein Schmunzeln drang an mein Ohr. „Dich kann man aber wirklich leicht an der Nase herum führen. Oder vertraust du mir schon so sehr?“ schmunzelte er. Unfassbar! Hatte dieser Typ mich doch tatsächlich aufs Glatteis geführt. Eigentlich war das eine Marotte von Kaiba, aber ich schnaube verächtlich. „Wie kann man nur so blöd sein?! Mit so etwas macht man keinen Spaß, Kaiba! Da denkt man einmal positiv über dich und dann gleich wieder so etwas,“ meinte ich enttäuscht und legte einfach auf. Dieser Typ war wirklich... mir fiel einfach kein passendes Wort ein. Dieser Vollidiot! Keine Ahnung warum ich jetzt schon wieder überreagierte, ich tat es einfach. O Gott! Übernahm ich langsam Kaibas Eigenschaften? Wie schrecklich! Na ja, so würde er vielleicht mal merken wie es sich anfühlt, was er immer mit anderen machte. Obwohl ich daran nicht wirklich glaubte. Mein schlechtes Gewissen regte sich schnell. Warum zum Teufel hast du das getan? Kaiba hatte das nicht böse gemeint. Er wollte einfach... komisch sein? Unvorstellbar. Mein Handy klingelte. Ich schaute auf das Display. Auch du Schreck! Kaiba! Jetzt war er sicher stinksauer. So etwas tat man nicht mit einem Seto Kaiba. Mit einem ziemlich unbehaglichen Gefühl ging ich ran. Wenn ich es nicht getan hätte, würde es schlimmer werden und ich könnte Kaiba nicht mehr in die Augen sehen. Was hatte ich mir auch dabei gedacht! „Was sollte das?“ bluffte Kaiba mich sofort an. „Verstehst du auf einmal kein Spaß mehr?“ Also hatte er wirklich witzig sein wollen. „Doch schon, aber das du zum Spaßen aufgelegt bist, damit habe ich nicht gerechnet. Hast mich damit ganz schön überrumpelt,“ meinte ich. Schweigen. „War auch kein besonders guter,“ murmelte er. War das gerade eine versteckte Entschuldigung gewesen? Nein, unmöglich. „Wie auch immer. Der eigentlich Grund warum ich zurückrufe ist, dass ich zwei Karten für die Premiere des neuen Musicals hier in Domino City bekommen habe,“ erzählte er. „Wirklich?“ ich fiel aus allen Wolken. Schon als ich das erste Mal davon gehörte hatte, dass es auch in Domino aufgeführt werden soll, wollte ich dort unbedingt rein. Allerdings wusste ich, dass ich mir das niemals würde leisten können. Nicht das die Tickets allgemein zu teuer wären. Nur für mich waren sie es. Mein Geld reichte gerade so zum Überleben. Da war ein Musical Besuch nicht drin. Und jetzt erzählte mir Kaiba doch tatsächlich, dass er zwei Karten hatte. Warum tat er das? Wollte er etwa mit mir dorthin? Nein! Das wäre ja dann fast so etwas wie ein wirkliches... Date. Nein! Nein! „Ich dachte mir, dass du da sicher gerne hingehen würdest,“ meinte Kaiba. Ein Date mit Seto Kaiba? Kaiba und ich bei einem Musical Besuch? Gemeinsam? „Lebst du noch?“ fragte Kaiba etwas genervt, weil ich nichts sagte. „Tut mir leid, ich war gerade ziemlich überrascht. Ich würde sehr gern hingehen, aber...“ Kaiba schmunzelte. „Gut. Dann bring ich dir die zwei Tickets mit,“ unterbrach er mich. „Zwei... Tickets,“ murmelte ich und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Wollte Kaiba gar nicht mit mir dahin? „Kannst ja Yugi fragen, ob er mit dir dahin geht,“ sagte er, so als habe er meine Gedanken gelesen. „Wobei ich stark zweifle, dass er Interesse an Musicals hat.“ Zwar hatte Kaiba das ziemlich leise getuschelt, aber ich hatte es trotzdem deutlich verstanden. „So wie du,“ konterte ich. „Kaum vorstellbar, aber ich gehe eigentlich gerne ins Theater oder in Musicals,“ gab er etwas spitz zurück. „Und warum gibst du mir dann die Tickets?“ wollte ich wissen. „Falls du es vergessen haben solltest, ich muss eine Firma leiten und habe vielleicht keine Zeit dorthin zu gehen. Und bevor sie ungenutzt auf meinem Schreibtisch vermodern, sollten sie lieber verwendet werden,“ brummte er. „Du bist dir nicht sicher, ob du da kannst?“ fragte ich etwas ungläubig. Hinterher hätte ich mir in den Hintern treten können. Natürlich konnte er nicht alles planen. Wie er eben selbst sagte, hatte er eine riesen Firma zu leiten. Bevor Kaiba dazu etwas sagen konnte, sagte ich: „Danke für die Tickets! Ich weiß das wirklich zu schätzen. Danke!“ Stille. „Bist du noch dran, Kaiba?“ „Natürlich! Dumme Frage,“ murmelte er. Er hatte ja recht, die Frage war wirklich dumm gewesen. „War sonst noch etwas?“ fragte ich vorsichtig. Irgendwie wurde ich das Gefühl nicht los, dass Kaiba noch etwas sagen wollte, es aber bis jetzt halt noch nicht getan hatte. „Nein. Wir sehen uns dann Samstag,“ verabschiedete er sich und legte auf ohne das ich die Chance hatte etwas zu erwidern. Hieß es vorhin nicht noch von ihm ´bis spätestens Samstag`? Verstehe einer mal diesen Mann. Ich grübelte noch eine Weile vor mich hin, als es an der Tür klingelte. Sofort war ich wieder in der Realität und mein Herz machte vor Freude einen kräftigen Sprung. Fast schon stürmisch lief ich zur Tür. Kurz versuchte ich meine Freude zu unterdrücken und öffnete dann die Tür. Yugi stand lächelnd vor mir. Mein Herz setzte einen Moment aus. Allerdings fühlte es sich nicht so an wie es eigentlich sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)