Love of a Life von Sayuri89 ================================================================================ Kapitel 3: Ein toller Abend --------------------------- Seitdem Julia bei ihm aufgetaucht war, ging sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er konnte es kaum erwarten, dass endlich Freitag war. Er machte um vier nachmittags Feierabend und ging nach Hause um sich für den Abend fertig zu machen. Unschlüssig stand er vor seinem Schrank. Was würde ihr wohl gefallen? Schließlich entschied er sich für einen dunkelblauen Anzug. Vor sich hin summend ging er duschen. Als er sich gerade anzog, blickte Moki um die Ecke. „Oh hast du heute wieder ein Geschäftsessen?“, wollte er wissen. „So in etwa.“, meinte Seto nur. Er wollte Moki nicht erzählen, dass er eine Verabredung hatte. Denn er brauchte ganz gewiss nicht die Sprüche, die dann unter Garantie von diesem kommen würden. „Hab ich dir nicht gesagt, du brauchst eine Freundin und da hast vielleicht gleich eine!“, das würde er bestimmt sagen. Das konnte er nicht gebrauchen. Sie war ja nicht seine Freundin, er wollte sich nur erkenntlich zeigen. Das war doch ein netter Zug von ihm. Und da sagten alle, er wäre ein steinharter Brocken. Von wegen! Was wussten schon fremde Menschen von ihm. Das konnte ihm egal sein. Er verscheuchte seine schlechten Gedanken und freute sich wieder auf den Abend. Seto war schon etwas früher als verabredet da, denn er wollte um keinen Preis zu spät kommen. Unterwegs hatte er noch einen kleinen Blumenstrauß besorgt. Hoffentlich mochte sie Tulpen. Rosen hatte er sich nicht gewagt zu kaufen. Er wollte nicht wie ein verliebter Trottel rüberkommen. Sie kam pünktlich um sieben um die Ecke gebogen. Sie sah hübsch aus in ihrem blauen Kleid und dem hellen Strickjäckchen. „Hallo Julia!“, rief er und sie kam lächelnd zu ihm. „Hallo!“ „Die sind für dich!“ Er überreichte ihr die Blumen. „Oh danke, die sind aber schön.“, freute sie sich. Seto bekam leicht weiche Knie. Sie sah so toll aus und roch nach Rosen. Vielleicht hätte er doch einen Rosenstrauß kaufen sollen. „Du siehst hübsch aus.“, meinte er. „Danke!“ „Oh entschuldige, ich darf doch du sagen?“ „Natürlich, das ist mir lieber.“ Gut, also nenn mich bitte Seto und nicht Mr Kaiba ja?“ „Gerne!“ „Gut, dann lass uns reingehen.“ Ganz Gentleman hielt er ihr die Tür auf. Julia sah sich aufmerksam um. Das Restaurant war total schick. Sie war noch nie hier gewesen, denn hier war es ziemlich teuer und ihr Geldbeutel gab so viel nicht her. Aber heute war sie ja eingeladen. Seto führte sie an einen kleinen Tisch in einer Ecke. Er half ihr aus der Jacke und schob ihr den Stuhl heran. Noch nie hatte sie jemanden kennen gelernt der so aufmerksam war. „Es ist wirklich schön hier.“, fand sie. „Eigentlich gehe ich hier sonst nur mit Geschäftspartnern hin, aber deine Gesellschaft ist viel besser.“, sagte er und lächelte. Julia fand sein Lächeln süß, es hatte etwas von einem frechen Jungen. Der Kellner brachte die Speisekarten. Sie konnte mit den meisten Gerichten nicht viel anfangen, weil alles auf Französisch geschrieben stand. Sie wollte ihn aber auch nicht fragen, was da so stand. Zum Glück machte er einen Vorschlag. „Was hältst du von Hühnchen?“, fragte er. „Ja, das hört sich gut an.“ Er winkte dem Kellner und gab die Bestellung auf. Wenn sie sich nicht verhört hatte, bestellte er auch teuren Wein. Dieser kam auch keine zwei Minuten später. „Dann auf einen schönen Abend!“, meinte er und sie stießen an. Hoffentlich werde ich nicht gleich beschwipst, dachte Julia. „Verrätst du mir wo du hinwolltest als wir zusammengestoßen sind?“, fragte er. „Ich war auf dem Weg zur Arbeit.“ „Also wie ich. Was arbeitest du?“ „Ich bin Angestellte in der Bibliothek.“ „Oh schön. Macht bestimmt Spaß.“ „Also ich finde es toll. Ich liebe Bücher einfach über alles. Ich lese sehr viel. Vor allem liebe ich Tolkien und alles was mit Fantasy zu tun hat. Je dicker das Buch, desto besser.“ „Du liebst deinen Job, das merkt man wenn so du darüber sprichst.“ „Ja das stimmt.“ „Erzähl ruhig noch was über dich, du machst mich neugierig.“, bat er. „Da gibt es gar nicht so viel zu erzählen. Ich wohne seit drei Jahren hier, also seit ich hier anfangen habe zu arbeiten. Meine Eltern wohnen in einem kleinen Vorort. Ich besuche sie immer am Wochenende. Ich gehe auch gern mal mit Freunden weg, aber viele sind weggezogen und man sieht sich dann nicht mehr so oft. Aber meine beste Freundin Jenny lebt hier noch und auch gar nicht so weit weg von mir. Aber sie muss immer ziemlich viel arbeiten. Ihr Chef brummt ihr ganz schön viel auf. Aber trotzdem sehen wir uns oft. Gehen mal ins Kino oder feiern. Was man halt so macht.“ So erzählte sie von sich und Seto hin an ihren Lippen. Sie hätte ewig weitererzählen können. Doch auch sie war neugierig auf ihn. So erzählte er ihr von Moki, der nun seine feste Freundin hatte und dort viel Zeit verbrachte, von seiner Arbeit und von Kaibaland. Davon war sie ganz begeistert. „Da wollte ich schon immer mal hin. Da gibt es doch wirklich alles.“, schwärmte sie. „Ja wir haben wirklich alles, was du dir vorstellen kannst. Von den harmlosen Sachen bis zur Riesenachterbahn.“ Das Essen wurde fast zur Nebensache so gut unterhielten sie sich. Sie schienen auf einer Wellenlänge zu liegen. „Du bist doch so gut in Duel Monsters? Dann könntest du mir das ja mal beibringen.“, meinte sie irgendwann. „Ja wenn du das möchtest, dann könnte ich dir jetzt schon ein paar Dinge erklären.“ „Oh ja!“ So begann er ihr die Regel zu klären und ihr ein paar Tipps und Kniffe zu zeigen. So merkten die beiden gar nicht wie die Zeit verstricht. Das Restaurant wurde immer leerer bis Seto schließlich merkte, dass sie die letzten Gäste waren. Es war bereits nach Mitternacht. „Wie spät ist es denn?“, fragte Julia. „Schon nach zwölf.“ „Wir sind die letzten, vielleicht sollten wir langsam gehen. Die Leute wollen bestimmt Feierabend machen.“ „Ja bestimmt.“ Er winkte der Kellner heran und zahlte. Wieder half er ihr in die Jacke und hielt ihr die Tür auf. „Danke für den tollen Abend und das leckere Essen.“, bedankte sie sich. „Gern geschehen, ich habe zu danken.“, erwiderte er. „Dann wird ich mich mal auf den Weg machen.“ Sie wollte sich verabschieden. „Bist du zu Fuß hier?“, fragte er. „Ja ich habe kein Auto und hier kommt man ja überall auch gut so hin.“ „Dann bringe ich dich nach Hause. Du denkst doch nicht, dass ich dich ganz allein gehen lasse. Dir könnte was passieren.“ „Ach das ist aber nett. Aber ich bin schon ein großes Mädchen und habe keine Angst. Aber wenn ich dafür nicht laufen muss, sage ich nicht nein.“ „Gut, dann komm mit.“ Er führte sie zum Parkplatz. Heute fuhr er Ferrari. Julia staunte nicht schlecht. „Wow nicht übel, der Herr!“, grinste sie. „Naja vornehm geht die Welt zu Grunde.“, scherzte er. Beim Einsteigen hielt er ihr die Tür auf. Sie lotste ihn durch die Straßen. Vor einem Mehrfamilienhaus hielten sie an. Julia wohnte in einer ruhigen Gegend in der Nähe vom Park. Er brachte sie bis vor die Haustür. „Vielen Dank fürs Nachhause bringen.“ „Bitte!“ Es entstand eine peinliche Stille. Seto wusste nicht wie er sich richtig verabschieden sollte. Unschlüssig trat er von einem Fuß auf den anderen. „Ich hoffe wir sehen uns noch mal wieder, das würde mich sehr freuen.“, meinte Julia schließlich. „Das werden wir bestimmt. So groß ist die Stadt ja doch nicht.“ Das sollte eigentlich als Scherz gemeint sein, doch dafür hätte er sich hauen können. „Ich meine…bestimmt sehen wir uns wieder. Denn ich finde dich wirklich nett und…“ Ihm fehlten die Worte. Das war ihm noch nie passiert. Normalerweise konnte er sich immer richtig ausdrücken. Aber so eine Situation war völlig neu für ihn. „Ich finde ich auch nett und ja… ich mag dich.“ Das ließ ihn dahinschmelzen. Sie mochte ihn! Und das meinte sie ehrlich, das war nicht nur so dahingesagt. „Ich mag dich auch!“ Er nahm ihre Hand und drückte sie. „Wir sehen uns wieder!“, versicherte er ihr. „Ich freu mich schon. Gute Nacht!“ Ein langer Blick folgte. Schließlich schloss sie die Tür auf und winkte ihm. „Gute Nacht!“ Beflügelt kehrte er zu seinem Auto zurück. Er wollte und musste sie wiedersehen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)