Meine neue Liebe ~ Weil es dich gibt von abgemeldet
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Kapitel 23: Wissen
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Als er seine Augen öffnete war es noch immer Dunkel. Nichts war zu sehen, mal
abgesehen davon, dass er sich aus irgendeinem Grund nicht bewegen konnte. Sein
Kopf schmerzte höllisch. Wie lange er sich in dieser Situation nun schon
befand wusste er nicht. Zwischendurch war er durch seine Benommenheit immer
wieder eingeschlafen, doch allmählich besserte es sich.
Er schloss seine Augen wieder, da er ja doch nichts erkennen konnte, egal wie er
sich anstrengte. Dann war da plötzlich ein Geräusch und er hielt die Luft an,
um zu lauschen. Es kam näher, sehr viel näher. Ein knarren, wie von einer
Tür die geöffnet wurde, war zu hören. Kurz danach waren da Schritte die ihm
immer näher kamen. Er spürte wie er innerlich zu zittern begann, er hatte
angst.
„Aaaahh!!“ ein Schrei entfloh ihm, als er mit einem mal etwas spitzes
merkte, dass ihm in den Oberschenken gerammt wurde.
„Gleich wirst du dich wieder bewegen können.“, meinte eine ihm unbekannte
Stimme.
„Wa…“ Misaki versuchte etwas zu sagen, doch im ersten Moment brachte er
keinen weiteren Ton heraus.
„Hmn? Was willst du sagen?“, fragte der Fremde kichernd.
„Was habt ihr mit Kazuya gemacht?“, schrie Misaki mit aller Kraft, nachdem
er sich plötzlich leichter fühlte.
„Das erste um das du dir Sorgen machst ist dein Freund? Du bist wirklich ein
seltsamer Typ. Sorry, aber ich weiß nichts von einem Kazuya.“, sagte der
Fremde lachend. „So, meine Aufgabe ist getan, bis Bald.“
„Wa… warten sie!“, rief Misaki, doch da hörte er schon die Tür ins
Schloss fallen.
Erneut war alles um ihn herum still. Noch immer fühlte Misaki den Schmerz,
vermutlich von einer Spritze, welche der Mann ihm zuvor am Bein gesetzt hatte.
Doch da war auch dieses seltsame Kribbeln und dann konnte er sich mit einem Mal
wieder etwas bewegen. Zumindest soweit es möglich war, denn er schien
festgeschnallt auf einem Bett zu liegen. Und wenn er so darüber nachdachte war
es nicht der Raum der Dunkel war, sondern seine Augen. Sie schienen auf irgend
eine Art und Weise abgeschottet zu sein. Denn er hatte auch kein Licht sehen
können als der Mann zuvor da war.
„Wo bin ich hier nur… und was ist genau passiert.“ Misaki konnte sich nur
noch daran erinnern mit Kazuya Richtung Verlag gegangen zu sein und dann ist da
nichts mehr. Er war erst hier wieder zu sich gekommen. Dennoch hatte er das
beklemmende Gefühl etwas schreckliches getan zu haben, jedoch konnte er sich an
nichts erinnern. „Usagi-san...“
„Der wird dir nun auch nicht mehr helfen. Immerhin hast du dich ja von ihm
getrennt.“
„Wa… was?“, fragte der angehende Editor völlig perplex. Die Stimme
schien aus einem Lautsprecher zu kommen, denn die Tür hatte er nicht gehört.
„W… was… Ich habe mich nicht von ihm getrennt!“, sagte er mit
zitternder Stimme. „Niemals...“
„Bist du dir da sicher?“, fragte die Stimme. „Sieh dir doch mal das hier
an.“
Direkt vor Misakis Augen erschien plötzlich ein Bild. „Ai… Aikawa-san?“
„Hör genau zu.“, meinte die Stimme im Lautsprecher.
„Meine Damen und auch Herren. Ich danke ihnen sehr für ihr zahlreiches
erscheinen.“ Aikawa hielt inne. Ihr Blick wirkte mit einem mal traurig.
„Leider muss ich ihnen mitteilen, dass Usami-Sensei heute nicht erscheinen
wird. Des Weiteren werden vorerst ebenfalls die nächsten Termine vorsorglich
abgesagt. Und, da dies früher oder später eh herauskommen wird… Takahashi
Misaki hat sich von Usami-Sensei getrennt. Ich möchte sie darum bitten sich
mit Fragen diesbezüglich zurück zu halten. Vielen Dank.“
Das Bild verschwand und alles um Misaki wurde mit einem Mal wieder Schwarz.
Seine Augen hatten sich mit Tränen gefüllt. Er konnte es nicht glauben.
„Wi… wieso? Wieso sagt sie so etwas? Und was ist mit Usagi-san?“,
schluchzte er mit weinerlicher Stimme.
„Ich habe es dir ja gesagt.“, gab die Stimme über den Lautsprecher von
sich. „Muss ja ein ziemlicher Schock für Usami-Sensei sein wenn er nicht mal
zu Vorlesung kommt.“
„Hör auf...“, sagte Misake leise. „Hör auf! Lass mich hier raus. Ich
muss… Ich muss zu Usagi-san! Lass mich gehen!“
„Jetzt wo ich dich hier habe? Tut mir leid, aber daraus wird nichts.“
„A… aber Usagi-sa-“
„Halt den Mund!“, hallte es durch den Raum. „Halt den Mund und hör auf
es immer wieder zu sagen.!“
Es knallte und plötzlich war es toten still. Dem angehenden Editor liefen
Tränen über das Gesicht. Was war nur passiert? Er konnte sich noch immer an
nichts erinnern. Alles um ihn herum war schwarz, als wäre er irgendwo
eingesperrt. Inzwischen konnte er sich wieder etwas besser bewegen, doch egal
wie sehr er es auch versuchte er konnte sich einfach nicht befreien. Und was
war mit Kazuya gewesen? Die Erinnerung war schwach, doch er wusste noch, dass
sie sich irgendwann getrennt hatten und kurz danach ist alles weg.
Natürlich machte sich Misaki Sorgen um einen Freund. War das nicht etwas ganz
normales? Für ihn jedenfalls schon. Doch am meisten machte er sich nun um den
Autor Sorgen nachdem er gehört hatte, was Aikawa gesagt hatte. So hatte er das
alles nicht geplant. Das hätte alles anders ablaufen sollen. Irgendwie musste
er hier doch raus kommen.
„Ich danke ihnen.“
„Akihiko… Ich habe dir doch gesagt, dass diese Beziehung dir irgendwann
schadet.“
„Was mir schadet und was nicht entscheide ich noch immer selbst.“, sagte
Usami Akihiko und öffnete langsam seine Augen.
„Akihiko!“
„Schrei doch nicht so...“ Auch wenn er ihn nur verschwommen sah, wusste der
Autor genau wer da neben ihm saß. Kein geringerer als sein werter Herr Vater
Usami Fuyuhiko. „Was… ist passiert?“
„Ich wurde auch nur angerufen und habe gesagt bekommen, dass du hier
liegst.“, sagte der Ältere. „Aber sollte das nicht meine Frage sein?“
„Also weißt du es noch nicht?“, fragte Akihiko mit schmerzverzerrtem Blick.
„Dabei bist du doch immer der, der alles weiß.“
„Was soll ich wissen?“ Usami Fuyuhiko sah seinen Sohn irritiert an.
„Am besten gar nichts.“, erwiderte der Grauhaarige und wandte seinen Blick
ab.
„Akihiko!“ Verärgert erhob sich der Ältere und ging zum Fenster hinüber.
„Vertraust du mir wirklich so wenig? Ich bin immerhin dein Vater und will
nu-“
„Akihiko!“, erklang es plötzlich in einem etwas lauterem Ton von der Tür
und unterbrach den Senior.
„Usami-sa- oh.“ Honda Shouta, der mit Usami Haruhiko das Krankenzimmer
zusammen betreten hatte, verstummte als er den fein gekleideten Mann am Fenster
bemerkte.
Auch Haruhiko bemerkte nun, dass sie nicht die einzigen waren. „Vater...“
Als Honda das Wort Vater hörte blieb ihm für eine Sekunde die Luft weg und er
ging einen Schritt zurück. So schnell auf den berüchtigten Usami zu treffen,
darauf war er nicht vorbereitet. Denn wer weiß, was dieser schon alles über
ihn wusste.
„Hallo.“, sagte Usami Fuyuhiko, nachdem er sich zu ihnen gedreht hatte.
„Das ist aber eine Überraschung. Haruhiko… und sie sind?“
„Ah… tut mir leid.“, stotterte Honda und verbeugte sich. „Mein Name ist
Honda Shouta. Freut mich sehr.“
„Honda-san, verstehe. Nun denn, dann ist das wohl meine Ablöse. Ich
verabschiede mich dann.“, sagte der alte Usami und lächelte. „Und Akihiko,
bitte gib ein wenig mehr auf dich acht.“ Nachdem dies gesagt war verschwand
er aus dem Zimmer und alle sahen sich etwas verwundert an.
„Was war das denn? War das wirklich unser Vater?“ Haruhiko ging nun weiter
in das Krankenzimmer hinein und auf seinen Bruder zu.
„Er ist wohl etwas verwirrt.“, meinte der Autor.
„Verwirrt? Inwiefern?“, wollte Haruhiko wissen.
„Bisher wusste er doch immer alles, woher auch immer.“ Akihiko setzte sich
auf. „Aber jetzt… Er weiß nichts über die Situation. Und nichts
wissen… das war schon immer seine größte Schwäche.“
„Das Stimmt...“, sagte Haruhiko. „Wie geht es dir?“
„Ich weiß nicht so recht, was ist denn überhaupt passiert?“
„Als Aikawa-san sie abholen wollte lagen sie bewusstlos auf dem Boden. Keiner
ihrer Versuche sie zu wecken war erfolgreich, also hat sie einen Krankenwagen
gerufen und mich danach angerufen.“, erklärte Honda und kam nun auch näher.
„Versuche? Das will ich mir lieber nicht vorstellen.“, meinte der Autor.
„Vermutlich nicht.“, erwiderte Honda. „Ich weiß selbst wie so etwas bei
ihr aussieht.“
„Was ist mit der Vorlesung?“, fragte der Autor dann nach kurzem schweigen.
„Aikawa-san hat sie vor Ort abgesagt.“, gab Haruhiko als Antwort. „Und
sie hat die Fans und Reporter informiert.“
„Also weiß es nun jeder...“ Usami Akihiko senkte seinen Blick. Auch wenn
er wusste, dass das alles nicht so war und alles einen Grund hatte schmerzte
es.
„Sie wollen dich zur Beobachtung hier behalten.“, sagte Haruhiko und
versuchte das Thema zu wechseln.
„Okay...“
Honda und der Schwarzhaarige sahen sich an. Sie wussten beide, dass der Autor
nicht er selbst war, sonst hätte er dies niemals einfach so zugelassen. Doch
die Sache mit Misaki quälte ihn einfach zu sehr.
„Wir müssen dann auch mal wieder.“, sagte der Blonde und sah auf seine
Uhr.
„Gut, danke für den Besuch.“, erwiderte der Autor.
„Nichts zu danken.“, sagte Haruhiko und legte seinem Bruder seine Hand auf
die Schulter. „Melde dich wenn du etwas brauchst.“
„Mach ich… Danke.“
Beide verließen den Raum und ließen den Autor allein zurück. Dieser legte
sich wieder hin und starrte Gedankenversunken an die Decke.
„Aaaaahh.“ Mit einem schmerzerfülltem Schrei riss Misaki seine Augen auf
und sein ganzer Körper verkrampfte. Was wurde da nur mit ihm gemacht? Angst
war inzwischen kein Ausdruck mehr dafür, was er fühlte. Nach einem kurzen
Moment löste sich die Verkrampfung allmählich wieder. Nur das Atmen fiel ihm
schwer.
„Hey!“, ertönte die Stimme aus dem Lautsprecher. „Was machen sie da?“
„Ich nehme mir nur eine kleine Probe.“, erwiderte eine schrille Stimme
freudig. Es war die selbe Stimme von der Person die schon zuvor bei Misaki
gewesen war.
„Eine Probe?“ Die Stimme im Lautsprecher schien erzürnt. „Nehmen sie
gefälligst ihre dreckigen Pfoten von ihm! Sie erhalten ihre Bezahlung
später!“
„So ein Spielverderber.“, murmelte die Person bei Misaki. „Dabei hätten
wir so viel Spaß zusammen haben können.“
Misaki der dem ganzen einfach nur zugehört hatte zuckte zusammen und erstarrte
als er einige Fingerspitzen an seinem Bein entlang gleiten spürte.
„Ja, zu schade.“, sagte die Person und wandte sich von Misaki ab.
Noch immer fiel dem angehenden Editor das Atmen schwer. Und auch wenn der
Schmerz nachgelassen hatte war er noch immer deutlich zu spüren. Er konnte
auch nicht sehen, was dieser Mann mit ihm gemacht hatte, denn noch immer war um
seinen Kopf herum alles dunkel. Er hörte Geräusche. Sie wurden lauter bis
sich die Tür rasant öffnete. Jemand näherte sich ihm erneut.
„Alles in Ordnung? Du blutest ja… Was hat dieser verrückte nur
gemacht.“
Misaki hörte die Stimme nicht deutlich, doch es hörte sich so an als würde
man sich Sorgen um ihn machen. So ganz verstand er dies nicht. Oder wollte man
nicht, dass er verletzt wird damit er noch gut als Geisel und Druckmittel
diente? Ja, nur so machte alles einen Sinn.
„Mist, ich komme nicht richtig dran.“ Die Person hatte aufgehört ihm etwas
von der Brust zu wischen. „Warte… ich nehme dir das Ding ab, aber bitte
mach keine Dummheiten.“
Etwas bewegte sich und mit einem Mal wurde es hell, eher grell für Misakis
Augen weshalb er sie zukniff. Nach einem kurzen Moment öffnete er sie langsam
wieder, Stück für Stück. Er sah die Person vor sich, die wieder angefangen
hatte ihm das Blut abzuwischen, welches er nun selbst auch sah. Doch als die
Person ihren Kopf hob und ihn ansah dachte Misaki, dass dies alles nur ein Traum
sein konnte.
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