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[domination]

The Diary of a Ghoul
von

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Truth

Ich habe mein Ziel erreicht, ich weiß endlich, was ich bin.
 

Und doch liegen wohl noch die härtesten Tage vor mir.
 

Ich bin ein Mörder.
 

War ich schon immer, werde ich wohl immer sein.
 

Das ist nunmal mein Wesen.
 

Sie hat sich zu sehr auf mich eingelassen, also musste sie dafür bezahlen. Ich habe keinen Skrupel, keine Schuldgefühle. Sie war ein Mensch, sie hätte sich nicht zu sehr in die Angelegenheiten eines Ghouls einmischen sollen.
 

Ja, Menschen sind schwach.
 

Aber immerhin, jetzt hab ich genug Essensvorrat für meine lange bevorstehende Reise. Sie hatte so schöne längliche Finger und weiche Haut. Ich liebe zartes Fleisch. Mjam~
 

Hier kann ich nicht bleiben, hier werden sie mich suchen, hier hab ich keine Zukunft. Schließlich weiß ich nunmehr endlich, wo ich Verbündete finden kann – andere Ghoule mit den selben Gelüsten wie ich.
 

Andersartigkeit mag ein besonderes, mir gegebenes Geschenk sein, aber auf der Suche nach meiner Familie, die mich einst verstoßen hat, weggeschmissen hat wie ein Stück Müll, brauche ich doch die Unterstützung meiner eigenen Rasse.

Ich weiß nicht, ob ich drüben noch in der Lage sein werde, meine Gedanken weiter auf Papier zu bringen.
 

Ich höre sie schon – die Sirenen.
 

Sie wollen mich einsperren.
 

Doch sie kriegen mich nicht, ich beiße mich durch, ich kämpfe solange weiter, wie es meine Kräfte erlauben.
 

~

Aber merkt euch eins, ihr Menschen:
 

Nicht wir Ghoule sind falsch, sondern die Welt ist es.

Creature

Montag, 26. September
 

Hi.

Mein Name ist Katsumi.
 

Ich habe beschlossen, meine Gedanken künftig in ein Tagebuch zu verfassen. Ich bin kein Mann großer Worte, aber ich denke, es ist sinnvoll.
 

Es ist wohl ein großes Wunder, so wahr ich hier sitze und noch am Leben bin. Ich glaube, ein Menschenwesen wie jedes andere, welches ich da draußen sehe, hätte solche wie meine Leiden schon mit Suizid gekrönt. Naja, selber töten ist armselig. Und in meinem Fall übertrieben anstrengend.
 

Tatsächlich aber ist genau dies der Grund, warum ich hier in der Lage bin, grade schmerzfrei, hungerfrei vorallem, diese Worte zu verfassen.
 

Ich bin kein Mensch, da bin ich mir sicher.
 

Ich weiß nicht was ich bin, aber in einem Buch, welches mir letztens in die Hände gefallen ist, fiel der Begriff Kannibale. Ein Wesen, was seine eigene Rasse verspeist.
 

Nun, ich bin mir zwar sicher, kein Mensch zu sein, und doch ist diese Bezeichnung das, was auf mich am ehesten zutrifft.

Ja, ich ernähre mich von Menschenfleisch.
 

Es gibt nichts anderes, was ich runtergeschluckt bekomme. Das Fleisch von Menschen aber schmeckt unheimlich lecker. Ich habe das Gefühl, das jedes Mal, wenn ich nur ein Stück dieses leckeren Fleisches esse, dass mein ganzer Körper von einer unglaublichen Energie durchflossen wird. Und es macht ungemein satt. Es reicht wenn ich beispielsweise eine Fingerkuppe am Tag esse, das füllt meinen Magen für Stunden.
 

Wenn ich hingegen – wie jedes andere dieser leckeren zweibeinigen Wesen meiner Umgebung – das Fleisch von Tieren esse, wird mir so speiübel davon, dass ich mich spätestens nach zehn Minuten erbreche. Genauso wie eigentlich all dieses andere komische Zeug. Sie nennen es Kartoffeln, Nudeln, Reis. Für mich schmeckt dass alles so widerlich, bäh. Einmal hab ich dieses matschige Zeug zulange im Magen behalten, das hat mir und meinem Körper so sehr zugesetzt, dass ich zwei Wochen lang bettlägrig krank wurde.
 

Sicher fragt ihr euch, wie ich es über die letzten siebzehn Jahre meines Lebens überleben konnte auf diese Weise. Dass es noch niemandem so richtig aufgefallen ist bis dato. Einen Großteil dessen verdanke ich meiner Adoptivfamilie hier. Sie sind Menschen, ja, ab und an kommt es mit mir durch und ich muss stark meinen Drang unterdrücken, ihnen in die Schulter zu beißen. Sie riechen so lecker. Aber ich brauche sie. Sie scheinen mein Wesen akzeptiert zu haben und wissen, dass ich auf sie baue. Sie helfen mir bei meiner Futtersuche. Sie helfen mir aber vorallem dabei, möglichst keine Spuren zu hinterlassen. Mein, ich nenne ihn mal Bruder, er heißt Takeo, er scheint von mir fasziniert zu sein. Er befolgt meine Worte mit Sinn und Verstand. Er sucht die passenden Orte aus.
 

Was mir zugute kommt, ist, dass es in einer Unterschicht dieser Stadt viele Fälle von Selbstmord gibt, bei denen nicht immer sofort die Leichen gefunden werden.
 

Wenn ich schneller bin, packe ich mir ein paar Körperteile als Essensvorrat ein. Jegliche Spuren werden von Takeo verwischt. Viele Fälle sind so ungelöst, viele Angehörige dieser Menschen weinen.
 

Doch ich sitze hier, und denke mir nur, ihr armseligen Wesen die nicht die Eier in der Hose zum Überleben haben, ihr habt es einfach nicht anders verdient, als auf meinem Teller zu landen. Ihr könnt froh über diese dankbare Existenz sein.

Ich drifte ab, mann, ich glaube ich nehme mir gleich am besten einen Kaffee.
 

Kaffee ist so ziemlich das einzige, was ich zu mir nehme, was die meisten der Menschen auch zu sich nehmen. Ein Glücksfall, wenn man so wie ich mittlerweile oft den Menschen mimen muss, um Verdacht von sich zu lenken. Wenn ich vor ihnen Kaffee trinke und dessen herrlich bitteren Geschmack spüre, dann schauen mich diese Mitmenschen nicht mal merkwürdig an. Das ist angenehm. Ich hasse es von diesen Geschöpfen angestarrt zu werden. Das steigert immer mein Adrenalinpegel, meine innere Lust.
 

Ich schreib doch verdammt viel wenn der Tag lang ist.
 

Aber sicher fragt sich das ein oder andere Menschenwesen von euch, was ich getan habe, als ich noch ein Kind war.

Ich erinnere mich zurück, an jene Zeit, als ich bewusst denken konnte, als ich diese Andersartigkeit an mir begriffen hatte.


 

Anders als alle anderen Kinder wurde ich von meiner Gastfamilie nie an die Zivilisation gelassen. Ich durfte immer aus dem Fenster zu sehen, wie sie miteinander spielen. Naja, traurig darüber war ich nicht, denn so sorglos herumtollen war nichts für mich.
 

Ich wurde oft krank, weil ich viel hungern musste damals, teilweise dieses Menschenfraß vorgesetzt bekam und ich sogar teilweise meine Familie angefallen habe – ich habe selber daran nicht direkt Erinnerungen. Aber sie bemerkten sehr früh, wie anders ich war – dass ich das Fleisch der Menschen begehre. Sie zogen mich fernab der Menschenmenge auf, brachten mir das Sprechen bei, versuchten, mir Manieren bei zu bringen, wie das der Menschen. Doch es gibt einfach manche Dinge, die ich nie nachvollziehen konnte.
 

Wie dem auch sei, Takeo war ein Meister darin, zu jagen. Menschen, versteht sich. Er hat erzählt, er sei mal Soldat gewesen. Er wurde aber trotz seiner Taten nie gefangen genommen, weil er einfach perfekt darin war, seine Spuren zu verwischen. Von klein auf war er mein Vorbild, mein Lehrer. Dank ihm lernte ich sogar zeitweise, meinen Hunger zu beherrschen.

Er trainiert mich, weil er genau weiß, wenn ich erst erwachsen bin, muss ich mich selbst zurecht finden – und mein Schicksal besiegelt nunmal, dass mein Leben ein ewiger Kampf sein wird. Sollte es irgendwann mal an die Öffentlichkeit geraten, sollte ich irgendwann auffliegen, wird mich die ganze Masse da draußen für ein kaltblütiges Monster halten, mich hetzen, mir nach dem Leben trachten. Ich muss für alles kampfbereit sein. Takeo hat mir schon als kleiner Junge in seinem Keller Kampfstunden gegeben.
 

Ich hab an diese Stunden allerdings kaum Erinnerungen. Ich weiß nicht, was Takeo gesehen und erlebt hat, aber er hat mir wohl einen Teil der Erinnerungen ausgelöscht. Einmal ist er mit einem vergipsten Arm wiedergekommen, ein anderes Mal hatte er eine üble Bissspur in der Schulter und ein drittes Mal lag er für Wochen flach, wegen eines Loches im Bauch. Ich fürchte, dass ich es war, der ihm diese Verletzungen zugefügt hat, aber ich kann mich einfach nicht daran erinnern.
 

Es sind nur seine Worte, die mir immer noch im Gedächtnis stecken. Bestimmt schon ein paar Jahre her, und doch höre ich sie noch so klar als wäre es gestern gewesen.
 

„Katsumi…eines Tages… musst du selber klar kommen… Du bist anders als alle anderen…geheimnisvoll…faszinierend. Bitte lerne, dich zu beherrschen, deine Macht, die du eines Tages ganz bewusst wahrnehmen wirst, zu kontrollieren. Selbst so wahr ich hier liege, und mich nicht rühren kann, so sehr bewunder ich dich. Sehe deine Kraft als Geschenk an, du wirst sie eines Tages brauchen, das weiß ich…
 

Wenn ich so stark wäre wie du, hätte ich noch länger Soldat bleiben können, wäre ich einer von der Elite. Geb niemals auf. Ich und deine Familie, wir halten zu dir. Wenn es an der Zeit ist, werden wir dir die Wahrheit sagen..“

Das war vor etwa fünf Jahren. Takeo hat sich mittlerweile zur Ruhe gesetzt, weil ihm all die Verletzungen zu sehr zugesetzt haben, seinem Körper geschadet haben. Ich trainiere alleine, bekomme von ihm lediglich moralische Unterstützung. Es passiert zwar, dass ich ab und an Gelüste bekomme, ihn einfach anknabbern will, weil er wieder verdammt lecker riecht, aber ich bekomm das immer besser im Griff. Genauso wie meine generellen Hunger-Attacken, denn ich habe dank Recherchen, dank der Unterstützung meiner Familie, eine Methode entwickelt, wie ich meinen Nahrungsvorrat immer gedeckt halte.
 

Es gibt immer wieder Menschen, die keinen Sinn in ihrem Leben mehr sehen. Herumlungernde Obdachlose, auf der Straße, in U-Bahn-Haltestellen, beispielsweise. Armselige Wesen. Und ihr Fleisch riecht auch manchmal etwas nach Dreck, aber dennoch – es ist eben das Fleisch eines Menschen. Des Nachts gehe ich auf die Jagd, oder viel mehr, gabel ich sie auf. Sie denken, ich wolle ihnen Geld geben, aber ich habe nie mehr als so ein paar Cent dabei, denn das ist auch nicht meine Absicht. Ich setze mich zu ihnen, höre ihr Leiden an. In 90 Prozent der Fälle sind sie einsam, traurig, armselig, krank, mit der Psyche so am Ende, dass sie eigentlich nur sterben wollen. Jedoch nicht den Mut verspüren, es wirklich zu tun. Nun, ich verstehe nicht sonderlich viel von, sie nennen es Mitgefühl. Ich kann mit diesen Wesen nicht mitfühlen, zumindest mit den meisten. Aber ich verstehe, dass sie nicht mehr leben wollen, was für mich nur bedeutet, dass ich – ohne Angst, aufzufliegen – sie verspeisen kann. Ich führe sie in Winkel, in Ecken, wo uns niemand sieht. Dann betäube ich sie, sage ihnen, dass sie jetzt ruhen können. Dann, sobald sie schlafen, entreiße ich ihnen das Herz, lasse meinen Hunger ein bisschen ab. Habe ich besonders starken Hunger, gerät mein Körper dabei immer so ein bisschen in Ekstase, aber eben genau deswegen suche ich mir immer die unscheinbarsten Orte für meine Machenschaften aus.
 

Den Großteil des toten Körpers, das gesamte Blut, ich packe alles ein. Dank Takeo habe ich auch gelernt, wie ich die Blutspuren aus der Erde verschwinden lasse, damit das auch ja nicht auffällt. Das klappt wahnsinnig gut, denn der Tod dieser Menschen scheint nicht soviele zu jucken, bemerkt wird das auch kaum. Und ich habe für einen Monat mein Essen sicher.
 

Nun, mittlerweile, in meinem Alter von 17, habe ich gelernt, ganz gut so zurecht zu kommen. Ab und an kann es mich noch überkommen, aber selbst da habe ich vorgesorgt. Ich trage immer ein Halstuch bei mir. Sollte ich Beißgelüste bekommen da draußen, beiß ich einfach darein, lutsche mir heimlich über meinen Finger, gut ist, ich versuche das alles so gut es geht zu unterdrücken. Ebenso habe ich immer eine Sonnenbrille auf, da sich laut Takeo, wenn es zu Hungergelüsten kommt, meine Augen rötlich-schwarz färben, und meine Adern besonders hervorkommen. Die schwarze Sonnenbrille kaschiert das ganz gut, würde ich meinen. Und ich habe unterwegs fast immer Musik auf den Ohren. Laute Musik, denn das lenkt mich von den Menschen ab, wenn ich den Tönen auf meinen Ohren lausche.
 

Ich gehe mittlerweile auch selber arbeiten, bei einer Computerfirma von einer Bekannten meiner Gastfamilie. Dort begegne ich nicht vielen Menschen, das ist gut so, da ich hauptsächlich in der IT tätig bin. Aber endlich, das ist ein kleiner Erfolg, besitze ich einen kleinen Teil Unabhängigkeit. Meine Vorgesetzte, ich glaube sie weiß von meiner Andersartigkeit, sie kocht immer ganz viel Kaffee für mich, seit ich sagte, dass ich das gern trinke. Am Anfang hat sie mir nämlich ein seltsames orangenes Gesöff namens „Multivitaminsaft“ hingestellt. Das roch schon so nach Urin, einfach ekelhaft. Ich werde nie verstehen, wie diese Menschen dieses ganze Zeugs so genussvoll zu sich nehmen können. Natürlich konnte ich weder ihr, noch sonst jemandem da in der Außenwelt mitteilen, dass ich am liebsten Menschenfleisch esse, das würden sie als absurd erachten. Jeder würde über mich reden. Vielleicht gerät das an die Öffentlichkeit. Was vielleicht mein Todesurteil wäre.
 

Von Kaffee kann ich auf der Arbeit auch leben. Ansonsten arbeite und programmiere ich viel am PC. Das ist so schön theoretisch und logisch, und es lenkt mich ab von allem. Ich mag die Arbeit tatsächlich irgendwie. Und ich verdiene mein eigenes Geld. Und ich kann selbstständig leben.
 

Ich schreibe dies alles, weil ich finde, dass es von Nutzen sein kann. Vielleicht gibt es da draußen doch andere wie mich, die nicht weiter wissen, die morden und gejagt werden, und damit beschäftigt sind, ihren eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

Aber ich tue es auch für die Menschen.
 

Wenn sie dies eines Tages lesen, bin ich womöglich nicht mehr hier.
 

Sie sollen wissen, dass ich für mein Wesen und mein Schicksal nichts kann.
 

Dass ich so geboren bin.
 

Dass ich so akzeptiert werden will und muss, wie ich bin.
 

~Katsumi.

Persecution

Donnerstag, 29. September
 

Mahlzeit.
 

Hach, ich hab grade wieder lecker gefuttert.
 

Den gesamten Unterarm meines letzten Opfers. War ein junger, armer, lebensunlustiger Mann. Aber das ist unerheblich. Sein Fleisch war so schmackhaft, so lecker, herrlich.
 

Ich könnte Bäume ausreißen.
 

Würden die Menschen nicht jeden Pups so schnell veröffentlichen, würde ich die Aufmerksamkeit und das Rampenlicht nicht so hassen, würde ich vielleicht mehr jagen. Einfach des Genuss willen. Ein bisschen was gönnen darf sich doch jeder Mal, oder? Habe neulich auf der Arbeit eine Unterhaltung gehabt mit den beiden Menschen dort. Ich sollte ja aus mir rauskommen, mal ein bisschen was sagen. Es ging unter anderem darum, warum ich nichts esse. Glaubhafteste Antwort meinerseits: Mein Biorythmus erlaubt mir das nicht. Ich habe gelesen, dass es Menschen gibt, die vor 15 Uhr nichts vertragen, nachts aber dies und jenes verschlingen können. In Kombination mit meinem herausragenden Kaffeekonsum noch glaubwürdiger, denn, so hab ich ebenfalls gelesen, ist der Koffein darin für die Menschen ein Muntermacher.
 

Ich finde das überhaupt nicht seltsam, nichts zu essen. Eher umgekehrt. Warum sollte man auch irgendein komisches Zeug zu sich nehmen? Ich habe es schon geschrieben, ich werde das niemals verstehen.
 

Sie boten mir eine braune Tafel an. „Schokolade“. Habe irgendwann mal aufgeschnappt, das soll lecker sein und glücklich machen. Sie bestanden darauf, dass ich das esse, weil das ja niemandem schaden dürfe. Ich verstehs dennoch nicht. Das war so ein Teufelszeug. Hat genauso gerochen wie die klassischen Hinterlassenschaften auf der Toilette. Aber ich wusste von meiner Familie, solche Geschenke soll ich annehmen. Weil es ja sonst „unhöflich“ wäre. Ich habe es runtergewürgt. Versucht nichts anmerken zu lassen. Auch wenn mir nach wenigen Sekunden und Schlucken schon die bestialische Galle hochstieg. Gott war das abartig! Nie wieder.
 

Menschen finden das vielleicht seltsam. Aber ich musste das Zeug, wie alles andere auch, was die essen, wieder auskotzen.

Es ging aber auch noch um etwas anderes. Sie sprachen über Probleme in der Gesellschaft. Über Rassismus. Über Religionen. Über Diskriminierung von Leuten, die in irgendeinem Sinne anders sind. Leute, die dunkle Haut haben. Leute, die ihr eigenes Geschlecht lieben. Leute, die Krankheiten haben. Fettleibige, muskelkranke, geistig oder körperlich behinderte. Ich saß da und lächelte müde. Ja, auch diese ganzen Leute haben ihre Probleme, für die sie nichts können. Aber in gewisserweise werden sie akzeptiert. Das Problem derer scheint bekannt zu sein, wird öffentlich diskutiert, und irgendwo hat jeder leidende irgendwo einen Leidensgenossen.
 

Aber in keinem Wort, und auch in keinem Buch, keiner Internetseite, keinem Artikel, keiner Unterhaltung…. Habe ich auch nur irgendwas von MEINER einer gelesen. Von gestalten, die nur Menschenfleisch essen können. Von Gestalten, deren Körper regelrecht aus der Haut fährt bei zu großem Appetit. Von Gestalten wie mir, was die meisten wohl als Monster erachten würden. Ich bin wirklich alleine. Niemand wird mich verstehen.
 

Oh Mann, ich rege mich auf…dabei habe ich doch dieses Mahl hinter mir. Eigentlich geht es mir körperlich doch grade gut wie verdammt selten.
 

Warum ich aber eigentlich schreibe?
 

Mir ist letztens etwas…. Seltsames passiert. Mein Weg von der Arbeit zurück nach Hause sind, für mich ein Glück, nur zwei Straßen, über die ich muss. Ab und an tummeln sich da aber Menschen. Habe ich im Gegensatz zu jetzt, nicht so viel im Magen, beginnt mein Körper, Gelüste auszustoßen, die gellenden, würzigen Gerüche aus der Umgebung gehen direkt in meine Nase, mir wird ganz heiß, und ich MUSS in dem Moment irgendwas beißen. Meist beiße ich in mein Tuch oder meine Hand. Nun gut, zuletzt konnte ich das einigermaßen kontrollieren.
 

Menschenmassen sind daher der Horror für mich, vorallem wenn ich Hunger habe. Da nicht auffällig zu werden, ist eine Tortur für mich, meinen Appetit und meinen Körper. Das schmerzt richtig, gegen diesen inneren Heißhunger zu kämpfen.

Neulich ist ein Mensch auf mich aufmerksam geworden, als ich wieder mal meine eigene Hand angelutscht habe, weil mein Körper meinte, er braucht das.Hab ich wieder nicht gut genug drauf geachtet, meine inneren Gelüste zu kontrollieren.
 

Das Schlimme ist…dieser Mensch… ein Mädel… hat nicht von mir abgelassen. Sie habe mich ja schon öfter hier herumlaufen sehen und beobachtet, wie ich mit mir selber kämpfe. Sie ist mir gefolgt, ich konnte sie nicht abschütteln. Als ich heimging, meinte sie bei einem Gespräch, sie kenne meine Familie. Nun, ich dachte, gut, wenn es nicht anders geht, mimst du mal fürn paar Stunden nen Menschen. Um nicht noch auffallender zu werden. Meine Familie wird dafür sorgen dass sie wieder geht.

Aber sie haben dieses Mädel nicht erkannt. Gruselig. Ich aber brauchte meine Ruhe. Habe sie wieder abgewimmelt. Auf Dauer bin ich nicht auf irgendwelche Beziehungen mit Menschen aus.
 

Viel geredet habe ich nicht geschweige denn sie angesehen oder sonst was. Ich habe ihre würzige haut gerochen, dass reichte, um meinen Appetit anzuregen. Aber ich kann mich ja noch beherrschen. Noch habe ich nicht vor, mein Wesen an der Öffentlichkeit zu zeigen.
 

Wie dem auch sei. Ich hoffe, sie lässt mich in Ruhe. Ich hoffe, ich kann auch in nächster Zeit mein Ding machen.

Eines Tages aber, seit gespannt ihr Menschen, da werde ich es euch zeigen.
 

Eines Tages, wenn ich bereit dazu bin, gehe ich in die Offensive.
 

Dann werde ich vielleicht auch herausfinden, ob es dort draußen auch solche Wesen gibt wie mich.
 

Ich knabber mich mal weiter durch das Ärmchen. Hach, lecker.
 

~Katsumi



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2014-10-25T20:21:19+00:00 25.10.2014 22:21
Katsumi ist mehr und mehr gezwungen mit Menschen zu interagieren. Irgendwann wird seine Ghoulheit einfach ausbrechen, auch wenn es sich gut zusammenzureißen scheint. *o*
Von: abgemeldet
2014-10-05T12:20:42+00:00 05.10.2014 14:20
Katsumi ist aber ein gemeiner Ghoul. Nicht so freundlich wie die anderen. D: Aber auch das macht ihn sympathisch. ^^

Antwort von:  Wei_Ying
05.10.2014 18:41
Katsumi ist eben auch nicht in Gegenwart anderer Ghoule aufgewachsen. :D Naja Scherz, freut mich dass du ihn magst. Wirst ja später mit ihm im RPG spielen. x3


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