Meine neue Liebe von abgemeldet
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Kapitel 8: Kurzschluss
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„Guten Morgen.“
„Guten Morgen. Wie geht’s dir Takahiro?“ Der Autor war gerade aus dem
Bad gekommen und ging nun die kurze Treppe hinunter, um in den Wohnbereich zu
gelangen.
„Danke, ganz gut denke ich.“, antwortete er, während er den Tisch deckte.
„Es tat ganz gut sich den Kummer von der Seele zu reden. Tu mir leid, dass
ich nicht schon früher etwas gesagt habe und dir Sorgen bereitet habe. Doch
ich musste das Ganze erst einmal selbst richtig begreifen.“
„Du musst dich nicht entschuldigen Takahiro.“, erwiderte der Grauhaarige.
„Hmn… Minami hat sich vorhin gemeldet… Wir wollen uns morgen früh
treffen.“
„Das hört sich doch gut an.“
„Ja…“
„Liebst du sie denn noch?“, fragte der Autor vorsichtig.
„Naja, ich…“, begann Takahiro, der nicht wirklich wusste, was er antworten
sollte. „Ich weiß es ehrlich gesagt nicht…“
„Hmn.“
So eine Antwort hatte der Schriftsteller nicht erwartet. Er hatte das Gefühl,
dass seinen Freund noch etwas beschäftigte, doch er sprach es nicht an. Denn
er war froh gewesen, dass er sich ihm endlich anvertraut hatte.
Schweigend aßen sie ihr Frühstück; Beide bekamen kaum etwas hinunter.
Nachdem der Tisch wieder abgedeckt und auch abgewaschen war, verabschiedete
sich Takahiro für einige Zeit. Er wollte in die Stadt und einige Besorgungen
machen.
Da sich Usami Akihiko gestern einen Tag freigenommen hatte, musste er einiges an
Arbeit aufholen. Also saß er bereits kurz nach dem Frühstück an seinem
Schreibtisch und tippte eifrig auf die Tastatur seines Notebooks ein. Wirklich
konzentrieren konnte er sich jedoch nicht. Viel zu viele Gedanken gingen ihm im
Moment durch den Kopf. Die ganze Zeit überlegte er ob er nicht Misaki anrufen
sollte. Aber er wollte ihn auch nicht bei seiner Arbeit stören, also beschloss
er es am Abend zu versuchen.
Der Autor wollte seinem Geliebten alles erklären und hoffte, dass dieser es
verstehen würde. Er war sich nicht ganz sicher, da Misaki anscheinend noch
immer Angst hatte er würde Takahiro lieben. Doch das war natürlich völliger
Unsinn! Der Grauhaarige war sich
dessen eigentlich hundertprozentig sicher, doch etwas beschäftigte ihn schon
eine ganze Weile. Warum war er nicht wie sonst auch rasend vor Eifersucht
gewesen? Wieso blieb er nur so ruhig? Auch wenn er Misaki glaube das nichts
passiert wäre, so wäre er doch trotzdem sofort zu ihm geeilt um sich selbst
davon zu überzeugen. Das alles verwirrte den Autor ungemein und dazu kam
dieses neue Gefühl, welches er nicht beschreiben konnte.
Der Schriftsteller wurde aus seinen Gedanken gerissen. Von draußen nahm er
Geräusche war, welche darauf schließen ließen, dass Takahiro zurück sein
müsste.
„Er ist also wieder da…“ Usagi erhob sich von seinem Stuhl und ging aus
dem Zimmer.
„Du bist schon zurück?“, fragte er den Schwarzhaarigen.
Ja, es war nicht allzu viel los.“, antwortete dieser lächelnd. „Sag mal
Usagi-san, hat sich Misaki seitdem eigentlich noch einmal angerufen?“
„Nein…“, log der Grauhaarige und wendete den Blick von seinem Freund ab.
„Hmn, komisch. Dabei schien es doch so wichtig zu sein.“
„Er ist sicher mit seiner Arbeit beschäftigt.“
„Ja, da magst du recht haben… Usagi-san ich… Darf ich dich etwas
fragen?“
„Natürlich! Du kannst mich alles fragen.“, antwortete er
selbstverständlich ohne zu wissen, was nun auf ihn zukommen würde.
„Bist du… Gibt es jemanden den du liebst?“
Usami Akihiko hatte seine Augen weit aufgerissen und sah Takahiro sprachlos an.
Mit so einer Frage hätte er im Leben nicht gerechnet. Sollte er ihm jetzt
alles erzählen wo er schon mal danach fragte? Nein, das wäre sicherlich nicht
richtig gewesen.
„Ja.“, gab er als Antwort zurück. „Es gibt eine Person die ich über
alles liebe.“ Der Autor wusste nicht, was der Blick des Schwarzhaarigen zu
bedeuten hatte, den er für einen kurzen Moment sehen konnte.
„Verstehe… Also hast auch du Jemanden den du liebst.“ Takahiro sah
bedrückt zur Seite. „Kenn ich sie?“
„Nun, ich denke schon, dass du diese Person kennst. Es ist wohl langsam an der
Zeit sie dir vorzustellen. Doch im Moment ist sie nicht hier.“
„Da bin ich aber gespannt.“, meinte er mit leicht gequältem Lächeln.
„Aber Takahiro, wieso fragst du das so plötzlich?“, wollte der Grauhaarige
wissen.
„Naja, weil… Ich meine, du bist allein und hast das richtige Alter zum
Heiraten. Deshalb habe ich mich gefragt, ob es da nicht jemanden gibt.
Immerhin habe ich dich noch nie mit einer Frau ausgehen sehen und du hast auch
nie über so etwas gesprochen.“
„Hmn…“ Natürlich hatte er Recht, doch er konnte ihm ja nicht einfach
sagen, dass er schwul wäre und an Frauen kein Interesse hätte. „Ich habe
eben nie die richtige Person gefunden mit der ich mein Leben teilen und
verbringen möchte.“
„Ja… so einen Menschen gibt es für jeden nur einmal auf der Welt, diesen zu
finden ist so gut wie unmöglich.“
„Da hast du wohl Recht…“
Beide schwiegen sich nun an. Dem Schwarzhaarigen lag noch etwas auf dem Herzen,
das sah man ihm an. Doch er konnte es nicht sagen.
Der Autor hätte zu gern den wirklichen Grund für die Frage seines Freundes
erfahren, doch musste er sich wohl damit abfinden, dass dieser es ihm nicht
sagen wollte. Allmählich wurde er aus Takahiro nicht mehr schlau. Dabei
wusste er doch sonst immer sofort was mit ihm los war.
„Nun, ich gehe dann mal wieder an die Arbeit…“, sagte der Autor nach
einigen Minuten.
„Ja tu das…“ Takahiro sah Usagi nicht mehr an als dieser Sprach. Erst
als er hinter der Tür verschwunden war sah er ihm mit trauriger Miene
hinterher.
Es war gerade kurz vor 13 Uhr und der angehende Editor begutachtete vor
Eröffnung noch einmal den Stand seines Verlages.
Misaki hatte von seinem Chef am Morgen die Anweisung erhalten sich heute um den
Messestand zu kümmern. Also hatte er sich nach dem Frühstück auf den Weg zu
Messehalle gemacht und war nun gerade damit fertig geworden alles ordentlich
herzurichten.
„So sollte es in Ordnung sein.“, meinte er zu sich selbst.
Dann war es soweit. Die Türen der Halle wurde geöffnet und die ersten
Besucher strömten hinein. Es dauert nicht lange, da hatte sich eine Schar
Menschen um den Stand des Madokawa Verlages gesammelt. Der Braunhaarige hatte
alle Hände voll zu tun, worüber er sehr froh war. So musste er nicht ständig
an seine momentanen Probleme und Sorgen denken.
Gegen 17 Uhr bekam Misaki Unterstützung. Honda Shouta kam mit Kaffee in den
Händen freudestrahlend angelaufen.
„Kannst du Gedanken lesen?“, fragte der angehende Editor als ihm der Blonde
einen Becher in die Hand drückte.
„Wusstest du das etwa nicht?“, fragte er empört.
„Nein, davon war mir bis jetzt noch nichts bekannt.“, meinte Misaki ernst.
Dann sahen sich Beide an und fingen an zu lachen.
„Und, wie läuft es?“, wollte Honda wissen nachdem er sich zu Misaki hinter
den Stand bequemt hatte.
„Sehr gut. Es ist schon eine Menge weggegangen.“
„Super, also ein gelungener Abschluss.“
„Hmn?“ Der Braunhaarige sah seinen Vorgesetzten fragend an.
„Isaka-san hat vorhin angerufen. Wir können schon morgen zurück.
„Was, echt?“
„Echt.“
„Das ist ja super!“, meinte Misaki begeistert.
„Ja… Wollen wir heut zum krönenden Abschluss noch etwas trinken?“,
fragte der Blonde.
„Sicher!“, sagte der angehende Editor lächelnd. „Danach ist ja zum
Glück erst einmal Schluss mit den Trinkabenden.“
„Hmn…“ Honda wollte einfach nur noch einmal Misaki für sich alleine
haben. Auf den Alkohol hätte er auch verzichten können, jedoch war dies nun
mal der beste Vorwand.
Nachdem dem Männerabend nun nichts mehr im Wege stand, ging es wieder zurück
an die Arbeit. Misaki war froh Unterstützung bekommen zu haben, denn alleine
hätte er das alles im Leben nicht geschafft. Zum Abend hin wurde es in der
riesigen Halle noch einmal richtig voll und sie kamen kaum hinterher.
„Hah… Bin ich erledigt.“, seufzte Misaki.
„Gute Arbeit heute.“, meinte der Blonde zu ihm. „Ruh dich aus, ich mache
den Rest.“
„Ach was, das schaffe ich jetzt auch noch.“
„Nein, keine Widerrede. Du setzt dich jetzt da hin!“, sagte Honda mit
ernster Stimme.
„Okay, okay.“ Der Braunhaarige tat wie befohlen und setzte sich auf die
Bank, die sich gegenüber von ihrem Stand befand und beobachtete seinen
Vorgesetzten bei der Arbeit.
Misaki stellte fest, das Honda seine Arbeit über alles liebte. Dieses sanfte
Lächeln während er seiner Arbeit nachging ließ keine anderen Gedanken zu. Er
musste sich eingestehen, dass der Editor wirklich umwerfend aussah. Zuvor hatte
er ihn noch nie so beobachten können wie in diesem Moment. Nun wusste er,
weshalb die Frauen so hinter ihm her waren und sicherlich gab es da auch den
einen oder anderen Mann. Misaki hatte von Honda selbst erfahren das er
ausschließlich an Männern interessiert wäre. Denn er ging recht offen mit
seinen Vorlieben um, wofür er seinen Vorgesetzten bewunderte. Er selbst konnte
dies nicht. Schon allein wegen dem Ruf seines Geliebten war es unmöglich.
„Hey! Bläst du etwa schon wieder Trübsal?“, fragte der Blonde und
wuschelte dem Jüngeren durchs Haar.
„Wa… was?“, stotterte der Angesprochene. Er war so in seine Gedanken
vertieft, dass er nicht mitbekam, dass Honda inzwischen neben ihm auf der Bank
saß. „Nein, tue ich nicht. Ich habe über etwas anderes nachgedacht.“
„So, so und über was?“
„Das… das…“ Misakis Wangen färbten sich leicht rot. „Das war nichts
Wichtiges! Los lass uns lieber endlich gehen!“
„Wenn du das sagst.“, erwiderte Honda. „Zu dir oder zu mir?“
„Zu dir!“
„Okay, dann zu mir. Auf geht’s!“
„Hey, mach mal langsam!“
„Wisso? Wia haaben doch soo viiel spaß oda etwa nisch?“
„Du hast anscheinend zu viel Spaß Misaki. Und ich dachte du verträgst nicht
so viel.“, sagte Honda leicht erstaunt.
„Daass dachte ich aallerdingss au... auch. Hicks.“, erwiderte der angehende
Editor und leerte nun bereits sein elftes Glas.
„Nein, jetzt ist langsam Schluss! Gib mir den Sake!“
„Waaas!“, jammerte Misaki empört. „Du wolltest doch mit mia tri…
trinken!“
„Ja, aber ich wollte doch nicht, dass du dich betrinkst!“
„Ach lass misch doch. Iiich will misch jetzt betrinken! Alsso gib das wieder
herrr!“ Der Braunhaarige beugte sich über den Tisch und nahm seinen
Vorgesetzten die Flasche Sake wieder ab. „So!“
„Oh Mann!“
„Weissu Shouta, ich hab disch richtig gern! Ja, wenn ich Usagi-san nicht
hätte, würde ich misch glatt in disch verliiieben! Hicks.“
Misakis Worte ließen das Herz des Blonden schneller schlagen. Mit weit
geöffneten Augen sah er sein Gegenüber an und war kurz davor den Verstand zu
verlieren.
„Hey, nenn mich noch einmal so…“, hauchte er mit sanfter Stimme.
„Wie denn? Shoutaaa?“, erwiderte Misaki.
„Ja, genau so…“ Honda beugte sich nach vorn über den gesamten Tisch.
Mit der rechten Hand stützte er sich ab, seine linke wanderte an Misakis Kinn
und zog dieses vorsichtig an sich heran. Wenige Zentimeter waren sie jetzt nur
noch voneinander entfernt. Der Blonde sah in Misakis Augen, die ein wenig
Verwirrung widerspiegelten. Dann schloss er seine Augen, legte seine Lippen auf
die von Misaki und küsste ihn.
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