Meine neue Liebe von abgemeldet
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Kapitel 2: Seltsame Gedanken
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„Wa… was war denn das jetzt bitte?“ Nachdem sein Gesprächspartner
einfach aufgelegt hatte, starrte Misaki nun ungläubig sein Handy an.
„Ich meine wieso… Ich soll ihm nicht widersprechen? Dieser Idiot!“
Schimpfend warf er sein Handy auf den Tisch und schmiss sich auf sein Bett.
„Aaaah“
Er sprang aus dem Bett und machte sich daran aus dem Zimmer zu gehen. Doch kurz
vor der Tür blieb er abrupt stehen. „Ach… Honda-san wird mich ja doch
nicht gehen lassen.“ Nach dieser Erkenntnis drehte er sich um und ließ sich
mit einem lauten Seufzer zurück auf sein Bett fallen.
Inzwischen war Misaki 25 Jahre alt und wie es das Schicksal so wollte, kam er
durch seinen Nebenjob im Verlag auf den Gedanken, dass es sicherlich Spaß
machen würde, als Editor zu arbeiten. So begann er, nach seinem Studium eine
Ausbildung zum Editor, bei dem Verlag, wo sein Geliebter Usagi-san unter Vertrag
stand. Und nun war er mit Kollegen wegen einer Messe und einigen anderen
Terminen in Osaka.
„Aber… er kann ihn doch nicht mehr… Wir sind doch schon solange zu-“
„Misakiii? Kann ich reinkommen?“ Eine männliche Stimme drang durch die
Tür.
„Äh…“ Wie der Blitz richtete Misaki sich auf und wischte sich die
Tränen, die begonnen hatten seine Augen zu füllen, mit den Händen weg.
„Ja, komm rein Honda-san.“
Die Tür öffnete sich und hinein kam ein sportlicher und gutaussehender junger
Mann mit schulterlangen blonden Haaren. Seine grünen Augen leuchteten in dem
grellen Licht der Deckenbeleuchtung.
„Hey, ich wollte mit dir nochmal alles für morgen durchgehen.“, meinte er
und setzte sich an den kleinen Tisch.
„Gute Idee!“, erwiderte Misaki und setzte sich seinem Kollegen gegenüber.
„Hmn? Ist etwas passiert?“
„Was? Nein, was sollte denn schon passiert sein?“
„Deine Augen sind ganz rot Misaki.“, antwortete er mit leicht besorgter
Stimme. „Hast du etwa geweint? Ärger mit Usami-sensei?“ Er tätschelte
seinem Gegenüber den Kopf.
„Wa… nein!“, erwiderte er protestierend. „Ich habe weder geweint noch
ärger mit Usagi-san. Und jetzt nimm endlich deine Hand von mir weg und mach
dir lieber um dich anstatt um mich sorgen!“
„Ist ja gut, ich sag ja schon nichts mehr…“
Honda Shouta war 2 Jahre älter als Misaki und hatte als Editor schon einen sehr
guten Ruf. Wegen seines guten Aussehens war er bei den Frauen heiß begehrt.
Doch zu Misakis Leidwesen, war er vom anderen Ufer und liebte es ihn zu necken.
Darüber hinaus machte sich sein Kollege immer unnötige Gedanken um ihn,
anstatt auf seine eigene Dummheit zu achten.
„Und so etwas muss ausgerechnet mein Vorgesetzter sein, hah…“, murmelte
Misaki vor sich hin.
„Hast du was gesagt?“ Sein Gegenüber sah ihn fragend an.
„Nein, habe ich nicht. Und jetzt zeig mal her den Kram hier.“
„Also, ich habe mir das so vorgestellt.“, begann Honda.
Noch immer stand Usami Akihiko regungslos vor dem Telefon und fragte sich, was
er da gerade getan hatte. Er war doch so froh gewesen, endlich die Stimme
seines Geliebten hören zu können und dann gerät er so derart außer
Kontrolle?
„Warum nur…?“ Seine Hände ballten sich zu Fäusten.
Die Tür ging auf und ein heiteres „Ich bin wieder da!“ kam ihm entgegen
geflogen.
„Willkommen zurück. Das ging ja schnell.“, meinte er noch immer etwas
benommen.
„Schnell?“, fragte der Heimgekehrte verdutzt. „Hast du schon mal auf die
Uhr gesehen? Ich war geschlagene 2 Stunden weg!“
„Oh… Kam mir gar nicht so lang vor.“ 2 Stunden? Hatte er wirklich über
eine Stunde vor dem Telefon gestanden?
„Ist alles okay bei dir Usagi-san? Du siehst so blass aus.“, fragte
Takahiro und ging einige Schritte auf seinen Freund zu.
„Ja, alles in bester Ordnung.“, log er und drehte sich rasch um. „Ich geh
dann mal weiter arbeiten. Ruf mich wenn das Essen fertig ist.“
„Ja… okay.“, erwiderte er noch, ehe der Autor hinter der Tür verschwunden
war. „Hmn… Naja, dann werde ich mich jetzt mal ans kochen machen. Es ja
schon so spät! Nun aber schnell!“
An der Tür lehnend hatte der Autor nun den Geschmack von Blut im Mund. Er
hatte sich auf die Unterlippe gebissen, womit er sich selbst für seine Dummheit
bestrafen wollte. Ans arbeiten konnte er jetzt nicht denken, viel zu viele
Gedanken gingen ihm durch den Kopf. Warum war er Misaki nur so angegangen?
Etwa weil es um Takahiro ging? Doch weshalb? Seine Gefühle für ihn hatte er
doch schon lange hinter sich gelassen, er liebte jetzt schließlich Misaki.
Doch vielleicht, vielleicht war es ja normal sich um seine erste große Liebe
derartige Gedanken zu machen. Immerhin kannte er Takahiro in und auswendig und
immer, wenn dieser Probleme hatte, kam er zu ihm, um mit seinem besten Freund
darüber zu reden. Da war es also nicht verwunderlich, dass der Schriftsteller
ihm auch jetzt zur Seite stehen wollte, egal was es sein möge.
Langsam legte sich seine Verwirrung und er bekam wieder einen klaren Kopf.
Mit diesem Entschluss macht er sich nun doch an die Arbeit und wartete
sehnlichst darauf, dass es bald Essen geben würde.
„Wow Takahiro, du kannst ja genauso gut kochen wie Misaki!“
„Natürlich! Was denkst du denn von wem er es gelernt hat?“, meinte er
lachend.
„Jetzt wo du es sagst… hmn.“, erwiderte Usagi nachdenklich. Er schüttelte seinen Kopf,
um die seltsamen Gedanken, die ihm kamen schnell wieder loszuwerden. „Danke
für das Essen.“, bedankte sich der Schriftsteller und erhob sich.
„Bist du schon fertig? Du hast doch kaum etwas gegessen.“, sagte Takahiro
etwas enttäuscht.
„Ja, tut mir leid. Doch ich bin nicht besonders hungrig.“, gab er zurück
und lief in Richtung seines Arbeitszimmers.
„Musst du noch arbeiten?“, fragte der schwarzhaarige seinen Freund.
„Ja…“
„Schade, ich dachte wir könnten…“
„Hmn?“ Usagi drehte sich um und sah Takahiro fragend an. „Was könnten
wir?“
„Äh…“ Er sah etwas verlegen zur Seite. „Ich dachte, wir könnten uns
etwas unterhalten, aber die Arbeit geht natürlich vor. Ich werde einfach noch
den Abwasch erledigen und dann etwas fernsehen.“
„Wenn du reden willst, kann ich natürlich auch-“, begann der grauhaarige.
„Nein, nein. Schon gut. Wir können ja auch ein anderes Mal etwas reden.
Bin ja noch ein paar Tage da… Mach lieber deine Arbeit fertig.“, sagte er
mit einem Lächeln.
„Sicher?“, fragte Usagi zur Sicherheit noch einmal nach und musterte seinen
Freund.
„Ja, kein Problem.“, gab er als Antwort zurück und stand auf, um den Tisch
abzuräumen.
„Hmn…“ Der Autor drehte sich wieder um, ging die Treppe hinauf zu seinem
Arbeitszimmer und ließ einen schweigenden Takahiro zurück. Natürlich wäre
er gerne da geblieben um mit seinem Freund zu reden, denn schließlich wollte er
ja wissen was vorgefallen war. Doch für ihn gab es jetzt noch etwas
Wichtigeres und das war Misaki. Er wollte ihn jetzt sofort anrufen.
Mittlerweile war es kurz nach 21 Uhr und er würde jetzt sicher in seinem
Hotelzimmer sein. Also ging er mit schnellen Schritten zum Telefon hinüber,
nahm den Hörer ab und wählte eilig Misakis Nummer. Es klingelte eine ganze
Weile. Er wollte schon auflegen, als doch noch jemand abnahm.
„Misaki…“, hauchte er mit zärtlicher Stimme in den Hörer.
„Ähm, nein sorry...“, erwiderte die Person am anderen Ende der Leitung.
„Hier ist nicht Misaki."
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