Cat-Man (11. Kapitel) von SSJUkyo ================================================================================ Kapitel 1: ----------- 11. Kapitel: Des Rätsels Lösung! "Piep, piep, piep." Tom öffnete die Augen. Er war wieder eingeschlafen und hatte auch geträumt, doch er war nicht mehr in den Traum mit der Blume zurück gekommen. Noch immer müde stand er auf und zog sich an. Dann ging er raus, stockte und lief zurück. Er hatte ganz vergessen, dass er einen Pullover anziehen wollte. Schnell packte er den bereites gerichteten Pullover und zog ihn an und dann ging er wieder raus. Die Wunden brannten, doch sie waren nicht mehr ganz so schlimm, wie gestern. Da er die ganze Zeit darüber nachdachte, wo der Handschuh versteckt sein könnte, vergass er die Zeit vollkommen und kam mal wieder zu spät aus dem Haus. So schnell er mit den Wunden am Bauch laufen konnte machte er sich auf den Weg zur Schule. Als er an der Ecke vorbei kam, wo Julia einbiegen musste, kam jemand auf ihn zu gerannt. Tom wollte anhalten, doch zu spät. Er stieß mit dem anderen zusammen und beide vielen zurück und auf den Boden. Tom fiel genau auf seinen rechten Arm und stieß einen kurzen Schmerzensschrei aus. Dann schaute er auf und vor ihm saß Julia. Sie lächelte ihn an und schaute dann etwas besorgt auf seinen Arm. "Tut mir leid, aber ich bin heute Morgen nicht aus den Bett gekommen und jetzt bin ich zu spät. Hast du dir weh getan?" Tom schüttelte den Kopf, stand auf und half ihr dann auf die Beine. Langsam spürte er, wie er rot wurde. Sie kam also auch zu spät, nicht nur er. Dann rief sie plötzlich, mit einem Blick auf die Uhr: "Wir kommen zu spät!" Tom erwachte aus seiner Trance und rannte dann zusammen mit Julia in Richtung Schule. Er fragte: "Kommst du oft zu spät?" "Ja, und du?" antwortete sie keuchend. Tom nickte und keuchte zurück: "Ich auch." Dann rannten sie ohne ein Wort weiter, bis sie vor der Klassenzimmertür schlitternd anhielten. Beide verschnauften ein paar Sekunden, dann klopfte Julia vorsichtig an. Mit schnellem Herzklopfen öffnete Tom die Tür und beide traten ein. "Ja wen haben wir denn da?" fragte Frau Orada etwas schadenfroh und kam auf die beiden zu. Ihr Blick verriet nichts Gutes. Tom schluckte und stotterte dann: "Tut mir leid, hab heute Morgen die Uhr etwas aus den Augen verloren." "Aha und du Julia?" fragte die Lehrerin und beachtete Tom nicht mehr weiter. "Bin nicht aus dem Bett gekommen." brachte Julia schüchtern zusammen. Die Lehrerin stöhnte und sagte: "Setzt euch, ich will mit dem Unterricht weiter machen." Tom setzte sich und dabei fiel sein Blick auf Patrick, der den Daumen nach oben streckte und ihm zu zwinkerte. Dann formte er mit dem Mund die Worte: "Du hast es geschafft, ihr seid zusammen in die Schule gekommen." Tom wurde wieder rot und setzte sich schnell, damit es die anderen nicht sahen. In der Sportstunde hatte Tom ein paar Probleme wegen seinen Verletzungen. Er zog sich auf dem Klo um, weshalb ihn schon alle verwundert angesehen hatten, doch er hatte erzählt, dass ihm seine Mutter ein peinliches Unterhemd gekauft hatte und er es ihr zuliebe anziehen musste. Danach sahen sie ihn zwar immer noch etwas komisch an, doch keiner sagte etwas. Dann hatte er auch noch etwas langes an, was in Sport und vor allem für ihn ziemlich ungewöhnlich war. Doch auch da redete er sich auf sein Unterhemd hinaus, bei dem er auf gar keinen Fall wollte, dass es einer sehe. Dann ging die Sportstunde los. Als erstes machten sie Übungen am Reck, was schon Mal schrecklich für seinen Bauch und seinem Arm war. Er konnte sich kaum halten und dann musste er auch noch eine Rolle am Reck machen, wodurch er das Gefühl hatte, sein Bauch würde jeden Moment verbrennen. Dann spielten sie Fußball. Das ging ja ganz gut, denn da brauchte er seinen Arm nicht, doch sein Bauch tat beim Rennen weh. Er versuchte also so wenig wie möglich zu rennen, doch beim Fußball war das wirklich schwer. Und öfters bekam er einen Arm in den Bauch gerammt, oder jemand stieß gegen seinen Arm. Und jedes Mal durfte er sich nichts anmerken lassen, was ziemlich schwer war. Doch er biss jedes Mal die Zähne zusammen und hielt es aus. Tom kam nach Hause, begrüßte seinen Vater und ließ sich auf sein Bett fallen. Seine Freunde hatten ihn die ganze Zeit damit gehänselt, dass er ja mit Julia gemeinsam zur Schule kam und, dass sie ja jetzt immer zusammen in die Schule und wieder Heim könnten. Das nervte, doch er war trotzdem glücklich und sah vor sich immer wieder das lächelnde Gesicht von Julia. Da seine Wunden wieder fast unerträglich schmerzten und er todmüde war, beschloss er, sich ein wenig hinzulegen. Er nahm den Handschuh und dann schloss er auch schon die Augen. Sein Vater öffnete noch die Tür und wollte nach ihm schauen, doch als er sah, dass sein Sohn schlief, ging er ganz leise wieder raus. Tom tauchte wieder auf der Wiese auf und griff sofort in seine Tasche. Doch wie schon erwartet war da nichts. Er schaute sich um, aber nirgends konnte er ihn entdecken. Konnte er vielleicht unter der Erde sein? Er sah sich wieder um und überlegte, wo er wohl etwas zum graben her bekommen könnte. Plötzlich kam ein eiskalter Wind auf. Blätter, Blumen und Grashalme flogen an ihm vorbei und da fiel es Tom auf. Der Baum hatte ein Loch im Stamm. Tom rannte zum Baum und griff ohne zu zögern hinein. Der Stamm war innen hohl und somit musste Tom erst einmal tasten und nach dem Handschuh suchen. Endlich, er hatte etwas in der Hand, das sich ganz wie der Handschuh anfühlte. Er zog es raus und tatsächlich, es war der Handschuh. Er drehte sich um und da sah er die letzte Blume. Sie lehnte sich gegen den Wind, doch sie würde es nicht mehr lange aushalten. Tom zog den Handschuh an und das Licht, das durch seinen Körper wanderte erwärmte ihn angenehm. Catty rannte zu der Blume und warf sich schützend über sie. Der Wind versuchte sie von der Blume runter zu reißen, doch Catty hielt stand. Er versuchte es von allen Seiten, aber sie deckte die Blume vollkommen ab. Plötzlich wurde sie herunter gerissen. Sie flog ein paar Meter über den Boden und landete dann unsanft und hart auf der Erde. Rote Blitze tauchten auf und dann flog die Blume genau auf sie zu. Catty konnte ihr verzweifeltes Gesicht sehen und dann streckte sie die Hand aus. Die Blume wich aus, doch Catty hob vom Boden ab und dann hatte sie die Blume. Der Wind wollte sie ihr wieder entreißen, aber er hatte keine Chance. Er verschwand. Catty lächelte die Blume an, doch da rief die Stimme: "Sei jetzt bloß nicht stolz! Nennst du das etwa eine Rettungsaktion einer Heldin? Du bist keine Heldin! Du wirst die Welt niemals retten können!" Catty ließ die Blume vor Schreck fallen. Wieso? Sie hatte sie doch gerettet. Da tauchten die Schattenfiguren auf. Die Blume verschwand und Catty musste wieder mit ansehen, wie sich die Leute gegenseitig niederschlugen. Und wieder kam einer auf sie zu. Er griff mit einer Axt an, doch Catty stieß sich vom Boden ab und flog hoch in die Luft. Hier konnten sie, sie nicht mehr erreichen. Doch genau, als sie dies gedacht hatte, kam ein Pfeil auf sie zugeflogen. Sie wich aus, doch sie hatte ihn zu spät bemerkt und so streifte er sie an der rechten Schulter. Sie hielt sich die Schulter und schaute nach unten. Dort standen sie und hielten die Waffen, die sie hatten nach oben. Catty hatte das Gefühl, sie hätten sich verbunden, um sie zu besiegen, aber warum? Schnell wich sie ein paar Messern aus, die auf sie zugeflogen kamen. Plötzlich hörte er etwas. Jemand rief nach Tom. Er blinzelte und dann sah er in das besorgte Gesicht seiner Mutter. Er sah sich um. Er war Tom und lag mal wieder auf dem Boden. Das Fenster stand weit offen und der Handschuh lag auf seinem Bauch. Er sah seine Mutter an und fragte, warum sie ihn so besorgt ansehe. "Warum? Du hast laut aufgeschrien und dann bist du auch noch aus dem Bett gefallen und hast dir dabei die rechte Schulter aufgerissen. Du musst irgendwo am Bett entlang gestreift sein." Tom überlegte kurz. Warum verletzte er sich jedes Mal im Traum und in der Wirklichkeit? Was passierte wirklich und was war die Spiegelung? Verletzte er sich so, wie auch im Traum, oder verletzte er sich in echt und verarbeitete es im Traum? Er musste aufpassen, wenn das passierte, was im Traum war, durfte er nicht sterben. Nachdem er versichert hatte, das alles wieder in Ordnung sei, ging die Mutter raus, um ihm etwas zu Essen zuzubereiten. Tom setzte sich aufs Bett. Ist der Kampf, den er immer sieht die Zukunft der Menschen? Wird das geschehen, wenn er es nicht verhindert? Er bekam Angst und ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken. Tom legte sich wieder hin, hatte aber nicht vor, noch einmal zu schlafen. Er starrte an die Decke, die von der Sonne draußen angestrahlt wurde. Was hatte der Traum zu bedeuten? Was sollte er denn machen? Hatte es einen bestimmten Grund, dass er immer wieder dort hinkam? Dann rief die Mutter und er kam, denn er hatte einen Bärenhunger. Tom hatte ein wenig Karten mit den Eltern gespielt und wollte ihnen ständig von seinen merkwürdigen Träumen erzähle, doch sie verfielen mal wieder in die Vergangenheit und erzählten von früher. Tom konnte es nicht mehr hören. Wieso? Wollten sie ihm nicht zuhören? Immer wieder versuchte er etwas zu sagen, doch sie ließen ihn einfach nicht zu Wort kommen. Selbst wenn sie einmal aufhörten, sobald Tom Luft holte, fiel ihnen wieder ein neues Thema ein und zum Schluss gab es Tom auf. Müde ging er in sein Zimmer und überlegte, ob er es seinen Eltern nun erzählen sollte oder nicht. War das, dass sie ihn nicht zu Wort kommen ließen vielleicht eine Art Zeichen? Doch er hatte nicht länger Zeit darüber nachzudenken, denn der Handschuh leuchtete. Er sah auf, schnappte ihn und verwandelte sich. Sie flog los und versuchte ihre Schmerzen so gut wie möglich zu vergessen. Nun, da auch ihre rechte Schulter schmerzte, war das allerdings ziemlich schwierig. Doch zum Glück war die Wunde nicht ganz so schlimm. Catty sah eine kleine, rotgetigerte Katze. Sie saß auf einem Baum und miaute kläglich. Sofort flog Catty los. Sie musste der armen, kleinen Katze helfen. Als sie ankam, kletterte gerade ein Mädchen in den Baum und rief dabei: "Hab keine Angst Mausi, ich komme schon." Doch in dem Moment brach der Ast, auf dem sie war und sie stürzte ab. Catty konnte sie gerade noch auffangen, bevor sie auf dem Boden aufschlug. Sie setzte das Mädchen auf dem Boden ab, versprach ihr, ihre Katze runter zu holen und flog dann zu Mausi hoch. Die Katze wich ein Stück vor ihr zurück, doch als Catty liebevoll ihre Hand nach ihr ausstreckte und sie anlächelte, wurde ihr ängstlicher Blick weich und vertraulich. Sie kam langsam auf Catty zu und dann konnte sie das Kätzchen auf ihren Arm nehmen. Als sie Mausi in die Arme des Mädchens drückte, weinte die vor Freude und lächelte Catty an. "Vielen Dank! Auch von Mausi!" rief sie ihr hinterher, als sie wegflog. Catty war richtig froh, dass ihr Fanclub nicht aufgetaucht war und, dass das Mädchen kein Mitglied des Fanclubs war. Während Catty wieder zurück flog, fiel ihr ein, dass sie in dem Traum wahrscheinlich alle retten musste, nicht nur die eine Blume. Das hieß, sie muss sich schon vorher verwandeln, noch bevor der Wind aufkommt. Gleich wenn sie das nächste Mal in dem Traum ist, wird sie den Handschuh aus dem Baum holen und sich verwandeln. Nachdem er den Eltern erklärt hatte, dass er nur schnell eine Katze von einem Baum herunter geholt hatte und sich entschuldigte, dass er nicht Bescheid gesagt hatte, konnte er endlich ins Bett. Er hatte das Gefühl, seit er diesen merkwürdigen Traum hatte, war er viel öfters müde. Vielleicht weil er dort hin sollte, so oft wie möglich, damit er alle rettete. Er schloss die Augen und konnte nicht mehr weiter darüber nachdenken. Er hätte auch beinahe vergessen, den Handschuh mitzunehmen, doch im letzten Moment hatte er ihn noch geschnappt und mitgenommen. Alles wurde dunkel und dann konnte er die Wiese erkennen. Er war da. Nachdem er einmal tief eingeatmet hatte, lief er zu dem Baum hin, holte den Handschuh raus und verwandelte sich. Da kam auch schon der Sturm auf. Catty flog los und versuchte jedes Blatt, jeden Grashalm und jede Blume festzuhalten. Doch sie merkte schnell, dass sie nicht überall gleichzeitig sein konnte. Wenn sie eines hatte, flog das andere an ihr vorbei. Also versuchte sie eben, so viel wie möglich zu fangen, doch sie hatte das Gefühl, je mehr sie hatte, um so mehr kam auf einmal auf sie zu. Außerdem musste sie das Gefangene in der Hand behalten, denn wenn sie es ablegen würde, würde es der Wind gerade wieder mitnehmen. Doch am Ende hatte sie es wieder nicht geschafft. Nur noch die Blume war da und das, was sie in der Hand gehabt hatte, wurde ihr mit einem heftigen Windstoß entrissen. Sie hatte keine Chance es aufzuhalten. Sie wollte sie zwar noch einmal greifen, doch wieder hatte sie das Gefühl, der Wind würde die Sachen um ihre Hand herum führen. Sie gab auf die Sachen ein Zweites Mal einfangen zu wollen und flog zu der Blume runter. Wieder warf sie sich über sie und wieder kam der Wind nicht an sie rann. Catty wusste jetzt, wie sie die Blume schützen konnte, denn sie hatte es schon letztes Mal geschafft. Sie fragte sich, warum sie sich eigentlich anstrengte, die Blume würde sich doch sowieso nur wieder lustig über sie machen. Sie wollte schon aufgeben, doch irgend etwas in ihr wehrte sich dagegen. Sie konnte nicht aufhören, sie wollte die Blume retten, egal was sie sagte! Doch wieder wurde sie von dem Wind hoch in die Luft geschleudert und schlug hart auf dem Boden auf. Schon kam die Blume auf sie zu. Mit einem Ruck stieß sie sich vom Boden ab und da hatte sie die Blume. Der Wind verschwand, doch dieses Mal tauchte keine Stimme auf. Sie schaute die Blume an und da entdeckte sie ein Lächeln. Die Blume lächelte sie an und dann sagte sie: "Jetzt hast du bewiesen, dass du eine echte Heldin bist." Catty war verwirrt und stammelte: "W was, aber ich habe es doch w wieder nicht ge geschafft." Wieder tauchte ein Lächeln bei der Blume auf und sie antwortete: "Aber du hast es versucht und das zeichnet eine wahre Heldin aus." Daraufhin lächelte Catty zurück. Sie landete wieder und war froh, es endlich geschafft zu haben. Plötzlich kam wieder der Sturm. Catty war nicht darauf gefasst und so schaffte sie es nicht rechtzeitig, ihren Griff zu festigen und die Blume wurde mitgerissen. Catty erwartet jetzt schon die Stimme, die sie deshalb schimpfte, doch sie taucht nicht auf. Sie stand da, schaute der Blume hinterher und hörte nichts, als das rauschen des Windes. Catty bekam plötzlich ein komisches Gefühl im Kopf, konnte sich aber nicht erklären was es war. Und ohne zu wissen warum rief sie: "CATTY!" Im selben Moment, als sie das rief, wurde es wieder hell. Nirgends tauchten die Menschengestalten auf, die kämpften. Dafür tauchte plötzlich genau vor ihr ein heller Lichtstrahl auf. Langsam öffnete er sich und immer mehr Licht strahlt in Cattys Gesicht. Es war ein riesiges Tor, doch vor lauter Licht konnte sie die Welt dahinter nicht erkennen. Es war so hell, dass Catty die Augen zu kneifen musste. Als sie die Augen wieder öffnete, war das Tor offen. Noch immer kam das Licht heraus, doch sie trat trotzdem ein. Hinter ihr schloß sich das Tor mit einem lauten Knarren und im selben Moment, als es ins Schloss fiel, war Catty wieder Tom. Jetzt war auch das Licht verschwunden und Tom konnte sich umsehen. Der Himmel war blau, mit weißen Wattewölckchen. Die Sonne strahlte vom Himmel und erwärmte alles in dieser Welt. Als er auf seine Füße sah, bemerkte er, dass er auf einem gepflastertem Weg stand, der gerade aus weiter ging. Rechts und links des Weges war eine Wiese. Sie war wunderschön und grün und lauter rote Rosen blühten darauf. Um seinen Kopf flogen bunte Schmetterlinge, denen er am liebsten stundenlang zugesehen hätte. Und dann hörte er den Gesang von Vögeln. Schnell hob er den Kopf. Dort flogen tausende von bunten Vögeln und er konnte nicht sagen, welchen er schöner fand, oder welcher schöner sang. Als er geradeaus blickte, konnte er am Ende des Weges einen riesigen, goldenen Palast erkennen. Da er nicht mehr zurück konnte, denn das Tor war zu und rechts und links von ihm nur Wiese, war ging er auf den Palast zu. Er kam vor einem großen Holztor zum Stehen. Da er nirgends eine Klingel entdecken konnte, klopfte er drei Mal an. Das Tor ging auf und Tom sah einem kleinen, grauhaarigem Mann genau in die Augen. Der Mann begrüßte ihn freundlich mit den Worten: "Ich grüße sie, endlich haben sie das Rätsel gelöst. Treten sie doch bitte ein." Tom trat ein und der Mann schloss hinter ihm das Tor. Genau vor Tom stand ein weißes Haus mit rotem Dach, kleinen Fenstern und weißen Vorhängen. Die Tür des Hauses war ebenfalls aus Holz. Als sich Tom wieder dem alten Mann zuwandte, deutete der auf das Haus, also ging Tom auf es zu. Gerade, als Tom die Hand hob um anzuklopfen, öffnete sich die Tür. Hier stand eine Frau vor ihm. Sie lächelte ihn an und bat ihn einzutreten. Sie war ebenfalls klein, doch im Gegensatz zu dem Mann jung und etwas rundlich. Ihr Haar war braun und schulterlang. Nachdem sie zur Seite gegangen war, hatte er freien Blick auf einen großen, goldnen Thron. Er war mit vielen Edelsteinen verziert. Sie glitzerten wunderschön im Licht der Sonne, das durch die kleinen Fenster auf sie fiel. Auf dem Thron saß ein großer, junger Mann mit schwarzen Haaren. Er lächelte ihm freundlich zu. Tom sah auf die Kleidung des Mannes und entdeckte, dass sie aus Seide war. Sie glänzten ebenfalls im Licht der Sonne. Während er auf die Kleidung schaute, fiel ihm ein goldenes Licht ins Auge. Er schaute auf den Gürtel und dort entdeckte er eine goldene Schnalle. Sie schimmerte wie pures Gold und sah wunderschön aus. "Hallo." sagte der Mann mit ruhiger und sanfter Stimme. Tom sah auf und schaute genau in diese grünen Augen. Auch die Augen glitzerten und Tom hatte das Gefühl, alles an diesem Mann würde im Licht so schön schimmern. Es kam ihm vor, als wäre dieser Mann kein Mensch. Der Mann sprach weiter: "Du fragst dich sicher wo du bist und wer ich bin, stimmt's?" Tom nickte stumm, denn er brachte kein Wort heraus. "Nun, du erinnerst dich an den Brief? Darin stand: Wenn du eine echte Heldin bist, wirst du den Weg zu den Antworten auf deine Fragen bald gefunden haben." Tom starrte ihn an, hatte er den Brief geschrieben? Hatte er endlich den Ort gefunden, an dem er all die Antworten auf seine vielen Fragen bekommen würde? Wieder sprach der Mann: "Du hast bewiesen, dass du eine echte Heldin bist, indem du nicht aufgegeben hast und immer wieder in den Traum zurück kamst und dein Bestes gegeben hast. Außerdem hast du versucht alle zu retten und der Versuch alleine zählt. Jetzt hast du den Weg gefunden und nun werde ich dir all deine Fragen beantworten." Tom bekam noch immer kein Wort hervor, doch als ihm die Frau einen Stuhl hinschob, ließ er sich nieder und wandte den Blick sofort wieder dem Mann zu. "Wer bist du?" brachte er nun endlich heraus, doch er hatte viel Mühe dabei. Der Mann lachte: "Tut mir leid, ich habe mich ja gar nicht vorgestellt. Ich heiße Jack." Die Frau stellte Tom ein Glas Orangensaft hin und dann ging sie nach draußen. Als sie die Tür geschlossen hatte, hatte Tom seine Worte endlich wieder gefunden. Und schon schwirrten ihm seine ganzen Fragen im Kopf herum und er wusste nicht, welche er zuerst stellen sollte. Doch mit einer musste er anfangen, also fragte er: "Wo bin ich hier eigentlich?" "Das hier ist die Traumwelt. Deine und unsere Welt. Hier lebe ich mit meinen Untertanen, denn ich bin hier der König. Ich passe auf, dass alles in dieser Welt geregelt bleibt, nicht, dass das gleiche Chaos wie auf der Erde auch hier auftritt. Ich kann auch Menschen zu Helden machen und solche habe ich erschaffen, damit sie die Menschen in dieser Welt retten können." Tom hörte genau zu und wollte kein einziges Wort verpassen. Doch als er fertig war mit der Antwort auf seine erste Frage, taten sich neue Fragen in seinem Kopf auf: "Aber, warum bin ich dann auf der Erde? Komme ich etwa von hier?" Jack lachte: "Nein, nein, du bist von der Erde. Doch eure Welt tat mir leid, denn ihr hattet immer Unfälle. Ihr habt die Polizei, Feuerwehr und Krankenwägen die kommen wenn was ist, doch die wissen nur Bescheid, wenn man etwas sagt. Ruft man sie nicht, können sie nicht kommen. Und selbst wenn sie es wissen, können sie nicht immer helfen, wie du doch bestimmt schon gemerkt hast.", Tom nickte, "Nun und deshalb habe ich mich auf der Erde umgeschaut. Ich habe hier eine Kugel, mit der ich dich beobachtet habe und du warst perfekt. Als du dann an dem Busch vorbeikamst warst du alleine, also habe ich den Handschuh zu dir geschickt und ihn leuchten lassen, um dich aufmerksam auf ihn zu machen. Mit dem Handschuh habe ich dir eine zweite Seele gegeben. Die Seele von einer Heldin die auf dieser Welt aufgewachsen ist. Daher die Kräfte, das Fliegen, die Krallen, Zähne und auch der Bumerang. Daher ist ein Teil von dir, von hier und dadurch hast du durch den Namen den Eingang hier her gefunden. Ohne Catty hättest du das niemals geschafft." "Also ist es kein Zufall, dass ich Catty bin?" Jack schüttelte den Kopf. Jetzt wurde Tom auch klar, warum er bei seinem Vater nicht funktioniert hatte. Tom war direkt ein wenig stolz, weil er dazu auserkoren war, die Erde zu retten. Ihm war auch klar, dass es jeden anderen hätte treffen können, doch er hatte es geschafft. Doch eine Frage hatte Tom noch: "Bin ich ein Junge, oder ein Mädchen?" Jack sah ihn mit großen, verwunderten Augen an. Dann wurde sein Blick wieder weich und er lächelte: "Naja, das ist schwer zu erklären, aber in Wirklichkeit bist du männlich. Auch wenn du mal das Aussehen eines Mädchen bekommst, im Inneren bist du dann noch immer ein Junge. Du bist als Tom geboren worden, hast jedoch ein Mädchen in deinem Körper, das manchmal für dich einspringt, dich aber nie ganz übernimmt. Hast du es verstanden?" Tom musste kurz über die Worte nachdenken, dann nickte er. Endlich wurden ihm all die Fragen beantwortet, die ihm, seit er den Handschuh gefunden hatte, durch den Kopf gewandert waren. Jetzt wusste er alles, was er über sein Doppelleben wissen wollte. Er war sehr glücklich und bedankte sich mehrmals bei Jack. Doch plötzlich fühlte er sich komisch und als er auf seine Hand sah, wurde sie blaß und fing dann an sich aufzulösen. Sein ganzer Körper wurde durchsichtig. Als er nur noch kaum zu sehen und fast verschwunden war, rief Jack: "Schnell, öffnet das Tor, er muss zurück in seinen Traum, er wird geweckt.", dann sagte er zu Tom gewandt: "Wenn du nicht rechtzeitig wieder in deinen Traum kommst, wirst du verschwinden und auf der Erde wird nur noch Catty sein, dann wirst du ein Mädchen werden und kannst nie mehr zu Tom werden." Tom zuckte zusammen und dann rannte er los. Das Tor war offen und er kam ihm immer näher. Das Licht kam ihm entgegen und er kniff die Augen zusammen. Ganz im Inneren hoffte er, dass es noch nicht zu spät sei. Dann war er durch. Das Tor schloss sich und Tom sah an sich herunter. Er war wieder Catty, jedoch nicht durchsichtig. Hieß das, dass sie es geschafft hatte, oder nicht? Dann öffnete sie die Augen. "Hoffentlich ist das kein Rückfall seiner Krankheit." hörte sie ihre Mutter sagen. Sofort setzte sie sich auf und sah an sich runter. Sie war Tom. Also hatte er es noch rechtzeitig geschafft. Die Eltern sahen auf und dann stürzte die Mutter mit Tränen verschmiertem Gesicht auf ihn zu und schloss ihn in ihre Arme. Dann schluchzte sie heftig drauf los. Tom sah etwas Hilfe suchend zu seinem Vater auf, der seine Hand auf die Schulter der Mutter legte, woraufhin sie ihn los ließ. Dann erklärte er: "Dein Wecker ging so lange, bis die Batterie leer war. Ich habe alles versucht um dich zu wecken, aber es ging nicht. Nachdem ich deine Mutter angerufen habe, kam sie sofort, doch auch sie schaffte es nicht, dich zu wecken. Wir dachten schon, du hättest einen Rückfall von deiner Krankheit, aber dir geht es doch gut, oder?" fragte er und sah ihn mit einem prüfendem Blick an. "Mir geht es gut." versicherte Tom und dann erzählte er von seinem Gespräch mit Jack. Sie vermuteten, er konnte nicht aufwachen, da er nicht in der Traumwelt war. Tom stand auf und zog sich an, er wollte noch schnell in die Schule rennen, doch die Eltern hielten ihn zurück und nach einem Blick auf die Uhr, wurde ihm klar, warum. Die Schule war in zehn Minuten aus und die Eltern hatten auch schon in der Schule angerufen und erklärt, dass er wieder krank sei und heute nicht kommen könne. Tom setzte sich und dann gingen die Eltern raus. Der Vater ging jetzt ins Geschäft und die Mutter holte ein Frühstück für ihn. Das brauchte er jetzt auch, denn das Gespräch mit Jack hatte ihn ganz schön hungrig gemacht. Die ganze Zeit beim Essen dachte er über das Gespräch mit Jack nach. Er musste also die Welt retten. Hatte Jack recht? Waren die Menschen wirklich so unbeholfen wie er gesagt hatte? Nein, das konnte er nicht glauben! Doch als er weiter darüber nachdachte fiel ihm auf, dass es doch stimmte. Wenn er überlegte aus welchen Situationen er die Leute schon geholt hatte. Die Polizei, Feuerwehr und Krankenwägen konnte nicht immer kommen, selbst wenn sie es wussten. Es war ja auch mal, dass die Krankenwägen einen Unfall hatten oder im Stau stecken blieben. Ohne Catty wären die Leute in diesen Situationen verloren gewesen. Der Teil in ihm, der von dem anderen Planeten kam, machte ihm allerdings ein wenig Angst. Ein Mädchen lebt in ihm. Hieß das, sie konnte alles sehen, oder war es nur die Seele und im Körper lebt trotzdem nur er? Tom verstand es noch immer nicht recht und er befürchtete, das würde für immer so bleiben. Und da fiel ihm noch eine Frage ein, die er Jack unbedingt stellen musste. Er wusste wie er dort hinkam, doch würde er den Traum noch einmal haben? Er musste "Catty" rufen, doch ging das in jedem Traum, egal welcher? Und wenn er sich nicht mehr an den Traum erinnerte, konnte er dann dort kontrollieren, was er macht? Tom grübelte, bis die Mutter kam und das leere Geschirr wieder abräumte. Es klingelte und als die Mutter die Tür öffnete, hörte Tom eine vertraute Stimme fragen: "Geht es ihm schon besser?" "Patrick!" rief Tom und öffnete erfreut die Tür seines Zimmers. Patrick sah ihn an und dann wanderte sein Blick auf den Verband um Toms Bauch. Sein Blick wanderte hoch auf seinen rechten Arm und dort sah er den zweiten Verband und die Schürfwunde an der Schulter. Tom überlegte kurz, warum sein Freunde so schaute, dann fiel ihm ein, dass er vollkommen vergessen hatte, seinen Pullover drüber zu ziehen. Sofort verschwand Tom in seinem Zimmer, zog einen Pullover drüber und kam wieder raus. Er wusste natürlich, dass es jetzt zu spät war, aber er wollte ihm keine Chance lassen die Sache genauer zu untersuchen und dann heraus zu finden, dass es auf eine Größe des Bisses genau passte. Patrick trat in Toms Zimmer und beide setzten sich auf den Boden. Sie schwiegen und Patrick schaute seinen Freund die ganze Zeit an, dann unterbrach er die Stille: "Geht es dir wieder besser?" Tom nickte und erklärte: "War wohl von meiner Krankheit, aber jetzt geht's wieder. Kann morgen auch wieder in die Schule kommen." Dann schwieg er wieder. Patrick sah ihn noch immer prüfend an und dann schien er es nicht mehr auszuhalten. Aus ihm platzte hervor: "Woher hast du die ganzen Verletzungen?" Tom wich ein Stück zurück und dachte fieberhaft über eine Ausrede nach, dann kam ihm die rettende Idee: "Die Schürfwunde habe ich von einem Alptraum, ich bin aus dem Bett gefallen und habe mir wohl dabei die Schulter aufgerissen. Und am Bauch und Arm, dass ist von der letzten Sportstunde. Mir wurde mehrmals in den Bauch geschlagen und am Arm habe ich auch was abbekommen. Meine Mutter bestand darauf, die Wunden zu verbinden." Tom schaute etwas unsicher in das Gesicht von Patrick und entdeckte etwas Zweifelndes. Patrick sagte kein Wort und Tom hoffte ganz im Inneren, er würde endlich etwas sagen. "Also hat dich kein Tier angegriffen?" fragte Patrick prüfend und Tom wusste sofort, dass er ihn schon wieder mit Catty in Verbindung brachte. Doch Tom hielt es für besser, so zu tun, als hätte er keine Ahnung und so sagte er: "Nein, wieso Tier?" Patrick sah ihn an und dann erwiderte er: "Naja, weil Catty auch am Arm verletzt wurde. Ein Tiger hat ihr rein gebissen." Tom versuchte ein Lächeln aufzusetzen und sagte dann: "Du denkst noch immer ich wäre Catty. So ein Unsinn, bin ich etwa ein Mädchen?" "Nein." gab Patrick zu und Tom hoffte, das Thema wäre damit beendet. Doch Patrick fragte weiter: "Weißt du wer Catty ist und woher sie kommt?" In Toms Kopf spuckten die Worte von Jack herum und er fragte sich, ob ihn sein Freund wohl auslachen würde, wenn er sagen würde, Catty kommt wahrscheinlich von einem andern Planeten. Doch er war sich nicht ganz sicher, wie er reagieren würde, also sagte er: "Keine Ahnung, woher soll ich das denn wissen?" Und endlich gab Patrick auf. Er erzählte Tom von der Schule, erklärte die Hausaufgaben und berichtete, dass Julia zu spät zur Schule gekommen war. Tom wurde sofort rot, als Patrick den Namen aussprach und er wollte gleich wissen, was Julia heute so alles gemacht hatte. Patrick musste jede Kleinigkeit erzählen. Von, wann sie genau angekommen war, über, was sie gegessen hatte, bis hin zu, was sie anhatte. Als Patrick dann gehen musste, gab ihm Toms Mutter noch eine ganze Ladung Kekse mit und er versprach Tom, nichts von seiner Verletzung zu verraten. Tom hatte ihm erklärt, er wolle nicht, dass jeder denke er wäre Catty und auch nicht, dass jeder gleich weiß, wieviel Wind seine Mutter um die ganze Sache machte. Als er dann weg war, entschuldigte er sich bei seiner Mutter dafür, dass er sie einfach so zimperlich dargestellt hatte, doch die war ihm nicht böse. Sie verstand es, denn sie wusste, dass ihr Sohn nicht wollte, dass irgend jemand erfuhr, dass er ein Mädchen werden konnte. Dann verspeisten sie zusammen ein paar von den köstlichen Keksen der Mutter. Als der Vater heim kam, aß er die letzten Kekse und dann sahen sich die Eltern die Wunden von Tom an. Die Schürfwunde war schon fast weg, jedoch die Kratzer am Bauch und der Biss würden noch eine ganze Weile bleiben und ihm Probleme bereiten. Tom wollte endlich den Verband los haben, doch die Mutter bestand darauf, den Verband zwar über Nacht wegzulassen, aber am nächsten Morgen wieder dran zu machen. Als Argument benutzte sie: "Was machst du denn, wenn dich wieder einer sieht? An den Wunden erkennt man sofort woher sie sind und dann kannst du es vergessen." Tom gab nach. Als er im Bett lag und langsam die Augen schloss, dachte er fest daran, dass er zu Jack musste, er musste unbedingt die Kontrolle bekommen. Dann war er eingeschlafen. "Tom! Tom wach auf!" Tom öffnete die Augen. Hatte er schon wieder verschlafen? Müde schaute er auf den Wecker, doch der war stehen geblieben, da die Batterie ja leer war. Also schaute er auf die Uhr an der Wand und dann bekam er einen Schreck. Es war erst drei Uhr. "Was soll das?" fragte er ungehalten und sah sich um. Da saß Jack auf seinem Schreibtischstuhl. Tom fiel vor Schreck aus dem Bett und genau auf seinen rechten Arm. Er verzog das Gesicht und ließ einen kurzen und sehr leisen Schmerzensschrei los. Jack stand auf, packte Tom am linken Arm und half ihm auf die Füße. Dann fragte er, was er habe. Tom erzählte von dem Tiger und den Verletzungen. Jack überlegte kurz, drückte Tom dann mit sanfter Gewalt aufs Bett und legte seine Hände auf Toms Bauch. Nach kurzer Zeit fingen die Hände an zu leuchten und Tom spürte ein leichtes Kribbeln am Bauch. Einen kleinen Augenblick später nahm Jack die Hände wieder von seinem Bauch und legte sie auf Toms rechten Arm. Dort wiederholte er das Ganze. Anschließend noch an seiner Schulter. Die ganze Zeit hatte Tom schweigend zugesehen und abgewartet, bis ihm Jack eine Erklärung gab. Doch als er sich jetzt wieder auf den Stuhl setzte und nichts erklärte, fragte er: "Was hast du gemacht?" "Ach, das ist ganz einfach. Ich kann die Verletzungen meiner Helden heilen, doch da du zum Teil ein Mensch von diesem Planeten bist, kann ich sie nicht vollkommen heilen. Sie werden jetzt nicht mehr so stark schmerzen und verheilen auch eher als normalerweise." Tom lächelte Jack an und war froh, dass er gekommen war. Doch warum war er gekommen? Diese Frage stellte er ihm nun und die Antwort war: "Du wolltest zu mir. Deine Idee, es erneut über deinen Traum zu probieren war gar nicht so dumm, nur, dass du nicht kontrollieren kannst, was du in deinem Traum machst." "Aber wieso bist du dann doch da?" "Naja, ich habe doch gesagt, ich beobachte dich. Also habe ich auch mitbekommen, dass du mich sprechen möchtest. Und hier bin ich." Erst einmal bekam Tom kein Wort heraus. Er konnte es noch immer nicht fassen. Jack war extra gekommen, weil er es sich gewünscht hatte. Doch nach einem Blick auf die Uhr merkte er, dass er sich beeilen sollte, sonst wäre er nicht ausgeschlafen und würde wieder zu spät zur Schule kommen. Also sagte er: "Was ich wissen möchte ist, sieht Catty alles was passiert, oder ist sie nur eine Seele, die zum Vorschein kommt, wenn ich sie rufe? Sind es nur das Aussehen und die Fähigkeiten, oder lebt sie auch in mir?" "Keine Angst, du hast nur das Aussehen und die Fähigkeiten. Und falls du meinst, sie würde dein ganzes Leben beobachten, so irrst du dich, das kann sie nicht." Tom atmete auf. Da war er echt froh, er hatte befürchtet, er hätte ein Mädchen in seinem Körper, das ihn beobachten könnte. Doch dann fragte er zur Sicherheit noch einmal: "Also ist es normal, wenn ich mich in ein Mädchen verliebe?" Jack lächelte verschmitzt und dann sagte er: "Klar, sei ganz beruhigt, deine Gefühle für Julia sind vollkommen normal." Tom wurde mit einem Mal knallrot und ihm wurde heiß und kalt zugleich. Woher wusste Jack das? Beobachtete er ihn auf Schritt und Tritt? Jack sah Tom an und Tom hatte das unbestimmte Gefühl, als könnte Jack seine Gedanken lesen, denn er sagte: "Naja, ich beobachte dich natürlich viel. Daher weiß ich das.", und dann setzte er noch hinten dran: "Ach ja, falls du dich in einen Jungen verlieben solltest, ist das theoretisch auch normal. Denn es gibt ja immer hin Männer, die sich in Männer verlieben, also, was ich damit sagen will ist, Catty beeinflußt dein Leben nur dadurch, dass du ihr Aussehen annehmen kannst und ihre Fähigkeiten bekommst. Sonst nichts." Tom strahlte. Das war genau das, was er auch hören wollte. Doch plötzlich sprang Jack auf. Sein Blick fiel auf die Uhr und dann fing er auch schon an, sich aufzulösen. Tom sah ihn an und entweder Jack konnte wirklich Gedanken lesen, oder er schaute so fragend aus der Wäsche, denn Jack rief noch: "Tut mir leid, ich muss jetzt gehen. Tschüss!" Und dann war er verschwunden. Tom saß da und starrte Löcher in die Luft. Dann spürte er plötzlich eine unheimliche Müdigkeit und er legte sich wieder hin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)