Die Freiheit zu weinen von Xylune (Naruto x Sasuke) ================================================================================ Kapitel 5: Vom Mut der Schweigenden ----------------------------------- Das Spiel nahm den erwarteten Verlauf. Irgendwelche Leute, die sich küssen sollten, unsinnige Liebesgeständnisse, gerauchte Zigarretten und ein detaillierter Bericht darüber, wie man als Mann am besten einen gleichgeschlechtlichen Partner mit der Zunge bearbeitet. Komplett versteht sich. Sasuke hatte das Ganze soweit ohne ausgewählt zu werden bisher überstanden. Zumindest bis zu dem Punkt, als irgendein rothaariges Mädchen, das zum ersten Mal an diesem Abend erblickte, ein belangloses Liebesgeständnis vorbetete. Ewige, glühende Liebe. Er unterließ es, darauf etwas zu erwidern abgesehen von dem obligatorischen Nicken, das Sakura von den Teilnehmern bisher immer gefordert hatte. Andere traf es vergleichsweise häufiger. Sakura hatte beispielsweise bisher zwei junge Männer und eine Frau geküsst, sowie zugegeben, dass sie sich in der siebten Klasse in ihren Lehrer verliebt hatte, der jedoch bereits Mitte vierzig und glücklich verheiratet gewesen sei. Davon verstand Sasuke recht wenig. Hätte er Sakura, so wie es bei Naruto der Fall war, besser gekannt, wäre ihm wohl die Idee gekommen, es könne etwas mit der recht schwierigen Beziehung zum eigenen Vater zu tun haben. Aber selbst das war wohl ein wenig zu realitätsfern. Naruto seinerseits hatte auch schon den einen oder anderen Kuss hinter sich. Technisch waren sie nicht berauschend gewesen, sonst erst Recht nicht, aber wie auch alle anderen kommentierte er diese Tatsachen nicht weiter. Es gehörte eben dazu. "Und die beiden, die die Flasche auswählt müssen sich dreißig Sekunden lang mit Zunge küssen", frohlockte Sakura, die wieder einmal an der Reihe gewesen war. Schwungvoll drehte sie die Flasche bis diese sich verlangsamte und schließlich bei einem hageren Jüngling mit kurzen, schwarzen Haaren stehenblieb. "Nummer eins ist Sai", kommentierte Sakura und brachte die Flasche erneut dazu, ihre Runden zu drehen. Als sie letztendlich stehenblieb, zuckte Sasukes Sitznachbarin zusammen. "Nummer zwei ist Naruto." Allzu spektakulär war es nicht, wenn Sasuke auch wahrnahm, dass sich Hinata nicht allzu wohl fühlte. Einerseits vermutlich weil man den eigenen Schwarm wohl eher ungern bei solchen Spielen zusah, andererseits hoffte sie scheinbar, wie auch er selbst, dass die Flasche bloß nicht bei ihnen stehenblieb. "Zeigt sie auf Sasuke?", erkundigte sich Naruto und beäugte misstrauisch den Hals der Flasche. "Nicht so ganz", erwiderte Ino überzeugt, "sieht eher nach Hinata aus." "Dann muss Hinata jetzt Shino küssen!", rief Naruto ein wenig lauter und verschränkte die Arme, sich zurücklehnend. Die Angesprochene war in ihrer Haltung erstarrt, während sich Shino, der eine regungslose Miene aufgesetzt hatte, auf sie zubewegte und vor ihr sitzenblieb. "Go go", feuerte Ino die beiden an und klatschte in die Hände, sodass der Bierflasche, die sie noch immer in der Hand hielt, einige Tropfen entwichen. Hinata zitterte, ihre Finger hatten sich in den Rock gekrallt und sie starrte krampfhaft auf ihre Hände. Angst. Panik. Wie auch immer man es nennen wollte. Sie reagierte nicht und sah erst auf, als sich Shino ihr mit bereits geschlossenen Augen nährte. Erschrocken wich sie zurück, doch die Lehne des Sofas verhinderte, dass sie mehr Abstand gewann. Shino kam ihr unaufhaltsam näher und sie blickte sich hektisch im Raum um. Bis sie eine Entscheidung traf. Entschlossen sprang sie auf und stieß die, die ihr im Weg standen zur Seite, öffnete ruckartig die Zimmertür und rannte hinaus. Ein lauter Knall folgte, als die Tür hinter ihr zufiel. Absolute Stille im Raum, man hätte eine Stecknadel fallen hören, wäre da nicht noch immer die leise Musik gewesen im Hintergrund. I can't deny it the damage it done And the innocent moment is gone* Ino war die erste, die sich regte, als noch immer der Großteil damit beschäftigt war, die verschlossene Tür anzustarren. "So eine Spielverderberin", seufzte sie, Verständnislosigkeit ausdrückend. Sie erhielt murmelnde Zustimmung und der eine oder andere amüsierte sich über ihre verklemmte Reaktion. Als ob es so schlimm sei, irgendwen zu küssen. Schließlich ginge es ja um den Spaß aller. "Dazu sind Partys doch da", fuhr Ino fort, "wer hatte sie eigentlich eingeladen?" Eine Frage, die keine Antwort erwartete. Ein stummer Vorwurf ohne Adressat. "Ihr seid wirklich erbärmlich." Verwundert sah die Gemeinschaft um, diese Stimme konnten sie nicht zuordnen. Zumindest nicht, bis er aufstand: "Wenn es eurer Definition von Spaß entspricht, andere zu so einem Blödsinn zu nötigen, obwohl sie es offensichtlich nicht möchten, seid ihr wirklich bemitleidenswert." Er hatte ein wenig lauter als sonst gesprochen, leise Wut schwang mit in seiner tiefen Stimme. Sasuke verzichtete darauf, sie anzusehen als er sprach, ebenso fügte er nichts hinzu, sondern bahnte sich seinen Weg durch die verwunderte Menge, öffnete gemächlich die Tür und schloss sie leise hinter sich. Danach suchte er nach seinen Schuhen, wurde fündig, zog sie an, griff nach seiner Jacke und verließ schließlich Narutos Wohnung, um mit langsamen Schritten die Treppen hinunterzugehen. Er war vollkommen ruhig dabei und fühlte eine eigenartige Hochstimmung in sich aufsteigen. Geplant hatte er seinen Auftritt nicht, keineswegs, es war ihm zuwider Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Auf der anderen Seite hatte ihn das Verhalten der Leute derart angewidert, dass er es hatte sagen müssen. Ungeachtet der Folgen. Zwar war es auch in der Vergangenheit schon aufgetreten, dass er die Stimme erhoben hatte, jedoch waren das immer spontane Situationen gewesen, in denen er kaum Zeit gehabt hatte, nachzudenken. Wie auch in diesem Fall. Sowieso machte er sich nichts daraus, dass die Leute nun verstimmt sein könnten, im Gegenteil, er war erstaunlich zufrieden mit sich selbst. Nur wie kam er von hier nun wieder nach Hause? Nachdenklich blickte er sich in der erleuchteten Straße um, er kannte sich in diesem Stadtviertel nicht aus. Hoffentlich gab es irgendwo in der Nähe eine Bushaltestelle oder gar eine Bahnstation. Sasuke schlenderte die kaum enden wollende Straße entlang, bis er herumgerissen wurde. Jemand hatte ihn an der Schulter gepackt. "Was...?", entfuhr es ihm vor Verwunderung. Überrascht musterte Sasuke den jungen Mann, der hektisch ein- und ausatmete, während er nach wie vor unnachgiebig die Schulter des anderen umklammerte. Beinahe bewegungslos verharrten die einen Moment in ihren Positionen, bevor sich Sasuke der unwillkommenen Nähe langsam bewusst wurde. "Lass mich los", sagte er mit erstaunlich fester Stimme und trat zwei Schritte zurück. Dieses Mal konnte er sich frei bewegen. Abwartend verschränkte Sasuke die Arme vor sich und sah mit inzwischen wieder ausdrucksloser Miene zu, wie Naruto etwas näher an ihn herantrat und sich seine Mundwinkel zu einem offensichtlichen Lächeln verzogen. Irritierend. "Sasuke", sagte Naruto schließlich und man konnte deutlich heraushören, dass er sich sehr beeilt hatte, um ihn noch einholen zu können, "warte einen Augenblick." Was war das für eine Bitte? Oder ein Befehl? Wartete er nicht inzwischen seit geraumer Zeit darauf, dass der Blonde ihm endlich mitteilte, weshalb er ihn nun hier aufgehalten hatte? Der Angesprochene schnaubte vernehmlich ohne etwas zu erwidern. Narutos Blick fiel auf die Leuchtschrift einer Fastfoodkette, die gegenüber von ihnen eine kleine Filiale errichtet hatte. Auch Sasuke folgte seinem Blick und registrierte auch den spontanen Vorschlag des anderen: "Lass uns da reingehen, ich lad dich ein." Er wollte ablehnen, mit dem Kopf schütteln, doch Naruto hatte ihn bereits am Arm gepackt und zog ihn über die Straße hinüber zu dem schlechtbesuchten Restaurant. Nur in einer Ecke konnten sie einen scheinbar obdachlosen, älteren Mann ausmachen, der es sich auf den Polstern bequem gemacht hatte und geräuschvoll durch einen Strohhalm irgendein Getränk zu sich nahm. Sie setzten sich abseits von ihm in einen anderen Teil des Raumes und Naruto zeigte keine Anzeichen von Skrupel, als er das mit leeren Verpackungen gefüllte Tablett auf ihrem Tisch schlichtweg auf dem Nachbartisch abstellte. Nicht jeder machte sich die Mühe, die Tabletts in den dafür vorgesehenen Wagen zu stellen. Ein allgegenwärtiges Phänomen. "Was willst du?", erkundigte sich Naruto und blickte dabei interessiert auf die bilderreichen Aushänge über den Kassen, von denen nur eine besetzt war. Sasuke war sich sicher, dass er das Angebot längst kannte. Dennoch konnte auch er es sich nicht verkneifen genau hinzuschauen, um festzustellen, dass es wieder einmal gefärbte Colagläser als Bonusgeschenk zu irgendwelchen ominösen Menüs gab. Nicht, dass es ihn interessierte, er beschränkte sich in diesen Fastfoodrestaurants seit Jahren auf dieselben Speisen. "Drei Hamburger und eine mittlere Fanta." Wenn er schon seine Zeit hier verschwenden musste, sollte der andere ihn wenigstens etwas dafür entlohnen. Naruto nickte um zu verdeutlichen, dass er die Bestellung verstanden hatte und begab sich dann zu der gelangweilt aussehenden Frau, die hinter einer der kleinen Kassen stand und seine Wünsche desinteressiert entgegennahm. "Rest kommt gleich", meinte sie schließlich und nahm das Geld entgegen. Der junge Mann nahm seinerseits das mäßig gefüllte Tablett entgegen und ging damit zurück zum Tisch. Sasuke konnte zwei Getränke, einen Hamburger und eine unförmige Box mit Nuggets erkennen, als Naruto das Tablett auf ihrem Tisch abstellte. Es war für ihn nicht ungewöhnlich, dass er auf den Rest länger warten durfte, aus irgendwelchen Gründen gab es hier nämlich in der Regel viel mehr Cheeseburger auf Vorrat als gewöhnliche Hamburger. Daher kam es auch häufig vor, dass man ihn fragte, ob er nicht lieber doch einen Cheeseburger haben wollte, was er nicht selten verneinte. "Rest bringen sie gleich", erklärte Naruto überflüssigerweise, bevor er sich Sasuke gegenüber auf den linken der beiden Stühle setzte. Dieser richtete seinen Blick auf die Hände des anderen, die schier sinnfreie Bewegungen ausführten, während er scheinbar nachdachte. Vielleicht über den Anfang des nächsten Satzes, womöglich über die Konsistenz der Flecken auf dem Tisch, an dem sie saßen. Sasuke konnte diese Frage nicht mit Sicherheit beantworten und im Grunde interessierte es ihn auch nicht wirklich. Auf der anderen Seite fragte er sich schon, warum sich Naruto die Mühe gemacht hatte, ihn einzuholen, wenn sie sich doch kaum kannten und er ihm strenggenommen vor den Kopf gestoßen hatte vor wenigen Minuten. Eventuell wollte er ihn zurechtweisen. Oder sich erklären. Egal, was es war, Sasuke würde mit angemessener Gleichgültigkeit reagieren. "Warum siehst du mich nicht an?" Sasuke hat mit vielem gerechnet, aber wohl kaum mit dieser zusammenhanglosen Frage. Er hob den Kopf und streifte für einen Augenblick die graublauen Augen des anderen. Nein, eher blau als grau. Wie ungewöhnlich. Danach fixierte Sasuke seinen Blick auf die Nase und schließlich auf die dezent entstellte Frisur seines Gesprächspartners. "Warum fragst du das?", brachte der Schwarzhaarige schließlich hervor, kaum verständlich. "Ich weiß nicht. Fiel mir so auf." Ein wahrhaft bahnbrechender Grund, um indiskrete Fragen zu stellen. Auf der anderen Seite belustigte die Antwort Sasuke ein wenig. "Was willst du eigentlich?", Sasuke verkniff es sich, die Frage mit "von mir" zu ergänzen. "Gute Frage", erwiderte Naruto nachdenklich und richtete seine Augen auf das Fenster, das hinter Sasuke den Blick auf die erleuchteten Straßen freigab. Draußen herrschte ein reges Treiben und die Leuchtschrift des gegenüberliegenden Geschäfts blinkte aggressiv. Beinahe schon auffordernd. Sasuke verzog seine Augen zu Schlitzen, lehnte sich zurück und nahm eine abwehrende Haltung ein. "Warum bist du eigentlich gekommen, wenn du nicht möchtest?", fragte Naruto nach einigen Sekunden des Schweigens. Der Angesprochene öffnete den Mund, um ihn zugleich wieder zu verschließen, als sonnengebräunte Arme in seinem Blickfeld erschienen. "So, die restlichen Hamburger, bitte", sprach die Kassiererin von eben und wandte sich wieder um, nachdem sie die verpackten Burger auf dem Tablett abgelegt hatte. Ein junger Mann stand bereit zur Bedienung, sie hatte keine Zeit zu verlieren. "Also?", nahm Naruto den Faden wieder auf und blickte Sasuke abwartend an. "Warum stellst du mir rhetorische Fragen? Ihr habt es doch festgelegt", antwortete Sasuke mit mürrischem Unterton und griff nach einem der Hamburger, um ihn zu entpacken. Anschließend hob er die oberste Schicht an, um die Gurke herunterzukratzen und sie in die Verpackung hineinzuwickeln. "Du magst die Gurke nicht?" Der Blonde schien Gefallen an zusammenhanglosen und teils auch sinnfreien Fragen zu haben. Sasuke war seinerseits zusehends genervt von diesem Verhalten. "Nein", erwiderte er schlicht und biss in den Burger hinein. Warm und nicht heiß. Genau richtig. Danach griff er nach der Fanta und trank einen Schluck. "Wir wollten dich nicht zwingen", sagte Naruto mit neutraler Stimme, während er selbst den Strohhalm seines Getränks zurechtbog, "tut mir Leid, wenn es dir nicht gefallen hat." "Warum?" "Was warum? Warum es mir Leid tut oder warum...?", ließ Naruto die Frage offen, während er eines der Nuggets herausnahm, um es in eine undefinierbare Soße zu tunken. "Im Grunde ist meine Entscheidung", antwortete Sasuke kauend, "obwohl ich es bevorzuge, wenn ich davon verschont werde." "Ich weiß nicht, ob ich das nun als mutig, dreist oder feige einordnen soll", gab Naruto großmütig zu und grinste seinen Gegenüber breit an. "Mach, was du willst." "Warum so abweisend?", erkundigte sich Naruto nach einer Weile. Die Reklame gegenüber leuchtete inzwischen in pinker Farbe. Was war das überhaupt für ein Laden dort drüben? Naruto konnte sich nicht entsinnen. "Warum nicht?" Sasukes Antworten ließen nicht gerade auf Gesprächsbereitschaft schließen, eher im Gegenteil. "Na ja, es muss ja einen Grund haben", überlegte Naruto mit ernster Miene. "Alles auf der Welt hat irgendeinen Grund", erwiderte Sasuke nachdenklich und blickte zu dem Obdachlosen hinüber, der gerade aufstand und die Sachen zusammensuchte, mit denen er scheinbar umherzuziehen pflegte. Zumindest ein Teil davon. Ein Leben, das Platz fand in einer alten Reisetasche. Naruto folgte seinem Blick und sie sahen schweigen zu, wie der ältere, ungepflegte Mann zur Tür schlurfte, diese öffnete und schließlich das Restaurant verließ. Wohin auch immer er gehen würde. Was auch immer ihn zu dem gemacht hatte, was er jetzt war. Vielleicht irgendwelche üblichen Probleme wie eine Scheidung, Alkoholmissbrauch und die Unfähigkeit, sich Hilfe zu suchen. Zynische Gedanken in einer zynischen Welt. "Ich frage aber nach deinem Grund", durchbrach Naruto die anhaltende Stille und verspeiste das letzte Nugget. "Danach suche ich noch", antwortete Sasuke und sie sahen einander in die Augen. Für einen Augenblick. Oder vielleicht auch zwei. Ein Blick ohne Bedeutung. Ein Blick voller Entschlossenheit. Ein Blick, so kühl, dass es Naruto beinahe fröstelte. Beinahe. "Ich verstehe." "Nein", stellte Sasuke fest und legte den leeren Pappbecher aufs Tablett. Darauf wusste Naruto nichts zu erwidern und er ertappte sich bei dem Gedanken, dass eine Antwort wohl kaum ehrlich ausgefallen wäre, hätte er versucht, eine zu finden. Dass er ursprünglich ihn hatte fragen wollen, worum es eigentlich ging und was denn mit Hinata sei, hatte er inzwischen fast wieder vergessen. Stattdessen hatte er sich in ein belangloses Gespräch mit einem faszinierenden Objekt eingelassen, das ihm vollkommen fremd erschien. Er verstand Sasuke und seine Beweggründe nicht. Für gewöhnlich waren das auch Fragen, die er lieber unbeantwortet ließ, aber irgendetwas Unbestimmtes hatte ihn neugierig werden lassen. Als sie wieder hinaus auf die erleuchtete Straße traten, blieb Naruto stehen und wandte sich Sasuke noch einmal zu. "Was war eigentlich mit Hinata?", erkundigte er sich, als sei es ihm gerade wieder eingefallen. Sasuke bedachte ihn mit einem strafenden Blick, sodass Naruto eine weitere Frage stellte, anstatt näher auf die erste einzugehen. "Was ist denn dabei, mitzumachen?" "Das hängt vom Auge des Betrachters ab", sagte Sasuke und richtete seinen Blick gen Himmel. Keine Sterne, keine Wolken. Eine mondlose Nacht. "Was soll das bedeuten?", fragte Naruto und stellte gleichzeitig fest, dass der Laden mit dem pink leuchtenden Schriftzug wohl eher eine Art Bar war. "Nun, nicht jeder findet es lustig, irgendwelche Leute zu küssen oder ihnen künstliche Liebesgeständnisse vorzutragen." "Du meinst, dass einige von ihren moralischen Zwängen beeinflusst werden?", erwiderte Naruto mit herablassendem Unterton. "Wie gesagt - es liegt im Auge des Betrachters", antwortete Sasuke verschlossen. "Du bist ein ziemlicher Spießer, was?" Als Naruto danach heimkehrte, glaubte er zuvor eine Grimasse auf dem Gesicht Sasukes ausgemacht zu haben, die man beinahe als verhaltenes Lächeln hätte interpretieren können. Sasuke wiederum fiel es schwer Naruto einzuschätzen. Er war ein ziemlicher Spinner und ignorant noch dazu. Zumindest den ersten Eindrücken nach, die er gewonnen hatte soweit. Auf der anderen Seite trauerte er der verlorenen Zeit nicht nach. Ausnahmsweise. Ein denkwürdiger Tag. ------ *The Rasmus - You don't see me Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)