Iramon - Die Katze des Königs von Glutaro (Eine Pokemon Geschichte von Kanto) ================================================================================ Epilog: Epilog -------------- >>>Nerina<<< "Aber du musstest es ja nochmal spannend machen!", donnerte Siegfried, nachdem er Texomon und Nerina vor Begeisterung beinahe alle Rippen gebrochen hatte "Warum hast du nicht gleich Glutaro eingesetzt und sie alle weggepustet? Was sollte dieses Gezauber mit Seedraking und Arkani?" Texomon schnitt ihm eine Grimasse. "Glutaro ist ein gigantisch großes und nicht zu verfehlendes Angriffsziel", konterte er scharf, "Er mag stark sein, aber wenn dreißig Attacken ihn auf einmal durchbohren, bringt ihm auch der Drachenwind herzlich wenig! Außerdem wollte ich mir den Trumpf irgendwie bis zum Ende aufheben. Konnte ja keiner wissen, dass Mewtwo die Broschen zerstört..." Wehmütig sahen er und Nerina auf den verkohlten Klumpen hinunter, der das einzige war, was von der wunderschönen Brosche übrig geblieben war. "Das ist so schade, vor allem um Seedraking und Glutaro", seufzte Texomon und Nerina streichelte ihm tröstend den ramponierten Kopf. "Mach dir nichts draus", sagte sie tröstend, "Sicher macht Vater uns eine neue, oder?" Mit einem bittenden Blick wandte sie sich an ihren Vater, der, mit Mutter im Schlepptau, hinter Siegfried aus der Menschenmenge aufgetaucht war, die die Arena gleich nach Texomons glanzvollem Sieg überrannt hatte, um den vier Siegern des Tages zu gratulieren, wozu auch ihre Eltern gerade ansetzten und abwechselnd Nerina und Texomon stolz an sich drückten. "Das hast du so großartig gemacht, Nerina!", flüsterte Mutter, Tränen in den Augen, "Oh, ich hatte die ganze Zeit so schreckliche Angst um euch! Jeden Abend diese Reportagen im Fernsehen und, wie ihr Mammoria befreit habt... Jeden Abend habe ich dafür gebetet, dass sie euch nicht erwischen würden!" "Oh, ich hab immer auf sie aufgepasst!", verkündete Texomon stolz und baute sich so breit er konnte vor Nerina auf. Vater lachte nur und legte ihm eine schwere Hand auf den Kopf. "Ich wusste von Anfang an, dass wir mit dir einen Glücksgriff gelandet haben", verkündete er schmunzelnd, "Aber da hast du dich gerade wirklich selbst übertroffen! Herzlichen Glückwunsch! Texomon alias Gluvapo!" "Kriegen wir dann auch eine neue Brosche?", platzte Texomon nach einigen Herzschlägen der Verwirrung hinaus, doch diesmal wandte Vater traurig den Blick ab. "Psiana, Taubsi und Nidoran werden derzeit auf eine solche Möglichkeit untersucht", gab er seufzend zurück, "Aber ich glaube nicht, dass es funktionieren wird. Die Broschen waren individuell für eure DNA gemacht und mit ihr verbunden. Ihre Zerstörung muss auch eure genetische Struktur verändert haben. Ich bin mit beinahe zweifelsfrei sicher, dass ihr vier nun nur noch normale Pokemon seid, nicht mehr und nicht weniger. Taubsi wird sich bald zu Tauboga entwickeln und Nidoran zu Nidorino und Psiana ist und bleibt Psiana." "Aber was ist mit meiner Drachen-Evotation vorhin?", fragte Texomon verzweifelt, "Die hat doch trotzdem funktioniert!" "Weil du im Licht des Vollmondes standest", sinnierte Siegfried nachdenklich, "Das ist die einzige Erklärung. Vermutlich hast du inzwischen längst das Zeug zu Glutaro, nur der Mondstein fehlt dir zu deiner natürlichen Evolution. Der Vollmond muss ihn kurzzeitig ersetzt haben." "Dann kann ich immer bei Vollmond zu Glutaro werden?", fragte Texomon hoffnungsvoll. Siegfried zuckte mit den Achseln. "Möglich", sagte er ausweichend, "Wenn deine Eigenschaften als Drache stark genug sind, was sie vorhin eindeutig waren, ist es möglich, dass der Vollmond dir kurzzeitig die Verwandlung ermöglichen kann. Anderenfalls...", fuhr er lächelnd fort, fingerte einen reinweißen Stein aus der Jackettasche und hielt ihn Texomon unter die Schnauze, "Könntest du auch einfach nur das hier verschlucken und immer Glutaro bleiben. Es stünde dir zu." Eine angespannte Stille entstand, während Texomon mit zitternden Nüstern an dem Stein schnüffelte, dann jedoch schüttelte er entschieden den Kopf. "Ich... weiß die Großzügigkeit sehr zu schätzen", sagte er förmlich, "Aber ich glaube, ich möchte lieber ich selbst bleiben, auch, wenn ich dann vermutlich bald der schwächste von uns Iramon sein werde", fügte er reumütig hinzu, "Aber alle Stärke, die Glutaro hat, kann nicht darüber hinwegtäuschen, wie einsam ich sein würde, wenn ich immer nur alleine draußen im Garten schlafen und mit diese lustigen Einkaufscenter und Menschenhäuser nur noch von oben ansehen müsste. Außerdem wollen wir ja auch Wasserarenaleiter werden und schwimmen kann ich gut!" "Aha, aha! Was vernehmen denn da meine altersschwachen Ohren?" mit einem breiten Grinsen schob sich Dew durch die Menge auf sie zu, schlug Texomon gratulierend auf die Schulter und zog Nerina symbolisch am Ohrläppchen, "Seit Anfang Juni warte ich auf eine Zusage, aber das Fräulein war offenbar zu beschäftigt für eine Email an einen alten Meister?" Herausfordernd sah er Nerina an, die betreten den Blick senkte. "Das... also... Ich wollte wirklich schreiben, aber dann waren wir auf der Flucht und ... ähem..." "So so", sagte Dew scharf, doch das Lächeln in seinen lebhaften, blauen Augen strafte seinen Tonfall Lügen, "Nun, ich will es euch nochmal durchgehen lassen." "Danke, Meister Dew", sagte Nerina ehrfürchtig, "Es soll nicht mehr vorkommen." "Dann kann ich ab nächstem Montag um acht mit euch rechnen?", fragte Dew und streckte ihr förmlich die Hand hin. Erst Nerina, dann auch Texomon ergriffen sie fest. "Gut, dann sollt ihr beiden meine Lehrlinge sein", sagte Dew und warf Vater einen fragenden Blick zu, doch beide ihre Eltern nickten lächelnd. "Wir sind froh, sie in guten Händen zu wissen", sagte Mutter ehrlich und nun schüttelten auch die Erwachsenen Hände. Die ehrfürchtige Stille wurde unterbrochen, als jemand sich mit wild rudernden Armen eine Bresche durch die Menschenmenge schlug. "Hey, Dew! Was soll das?", rief Blaze gespielt zornig über noch mindestens drei Reihen Köpfe hinweg, "Zwei paar starke Arme könnte ich beim Wiederaufbau der Feuerarena nur allzu gut gebrauchen!" Nerina staunte, als sie ihn sah. Nun, nicht mehr gefangen unter Tage, schien Blaze gewachsen und um mindestens zwanzig Jahre verjüngt zu sein. Neben dem alten und weißbärtigen Dew wirkte er nahezu jugendlich. "Na, ich weiß nicht", gab Texomon frech zurück, "Deine Feuerprüfung war ein ganz schöner Hammer!" "Oh, nun zier dich nicht so!", gab Blaze lachend zurück, "Entschuldige dich lieber bei Magmar! Das hatte vielleicht eine Laune, als ich es vorhin eingesammelt habe!" Wir werden euch helfen, Meister Blaze!", verkündete da eine etwas zittrige Stimme und Mandos blasses Gesicht tauchte neben dem vor Kraft strotzenden Feuerarenaleiter auf. Gringos Sohn wirkte immernoch recht schwach auf den Beinen, doch er strahlte über das ganze Gesicht. Gringos Snobilikat schlief friedlich in seinen Armen. "Jetzt, nachdem Vater besiegt ist, hat er angekündigt, das Land zu verlassen und ich bin damit Erbe der Normalarena und Vorsitzender des Team Rocket. Was könnten sie besseres tun, als dabei zu helfen, die zerstörten Städte und Arenen wieder aufzubauen!" "Und wir werden immer kommen und helfen, wenn wir mal auf der Zinoberinsel sind!", versprach Nerina feierlich und schüttelte auch Blaze berührt die Hand, ehe sie Mando und Snobilikat stumm umarmte. "Tut gut, dich wieder unter den Lebenden zu sehen!", sagte sie leise. Mando errötete. "Ich hab euch die ganze Zeit über die Daumen gedrückt!", erwiderte er stolz, "Ihr wart klasse, alle miteinander!" Mittlerweile hatte sich die Menschenmenge hektisch zu allen Seiten verteilt. Manche kehrten die zerborstenen Steine fort, andere schleppten Tische und Bänke auf den Rasen vor der Arena, wo alsbald ein wahres Festessen aufgetischt wurde, sodass Nerina sich immer mehr wie im Märchen wähnte, während sie mit Texomon an der Hand und mit Mando, ihren Eltern und den drei Arenaleitern im Schlepptau durch die Menge ging, bis zu dem etwas erhöhten Tisch, an dem Sunny, Sandy, Spark und die restlichen Arenaleiter nebst den beiden Professoren, einem Ehepaar, das eindeutig als Ellas und Siphos Eltern kenntlich war, und Neru, Ella und Sipho selbst schon auf sie warteten. "Klasse Kampf!", begrüßte ein großes, vierbeiniges Pokemon Texomon stürmisch und rammte ihn vor lauter Freude fast von den Beinen, "Ich wusste, dass du sie platt machen wirst!" "Nidorino?", fragte Texomon etwas verblüfft. Das andere Pokemon nickte und deutete auf ein großes, phönixhaftes Tauboga, das stolz auf Ellas Schulter hockte. "Wie Yamato es vorhergesagt hat, haben wir uns weiterentwickelt, sobald Psiana wohlauf war und ihre Vitalglocke geläutet hat." "Das hättest du ruhig ein bisschen früher machen können!", wandte Texomon sich neckisch an Psiana, die elegant zwischen Nidorino und den Tischbeinen hindurchschlüpfte, um sie zu begrüßen, "Warum hast du nicht für mich gebimmelt?" "Du kamst doch auch so ganz gut klar!", erwiderte Psiana stolz, hockte sich vor ihn hin und rieb den Kopf an seinem Bauch. "Das hast du toll gemacht, du alter Angeber!" "Wir alle haben das toll gemacht!", gab Texomon ernst zurück, "Denn ohne deinen Kampf, Psiana, hätte mir weder mein Schattenschild, noch der Vollmond noch helfen können und wenn ihr beiden nicht Despotar und so viele der anderen aufgeräumt hättet, Tauboga und Nidorino, wäre auch der Drachenwind zu nichts nütze gewesen." "Er redet, wie ein Erwachsener!", schnaubte Neru belustigt und drückte Nerina warm die Schulter, "Wer hätte das jemals für möglich gehalten?" "Ich kaum!", versetzte Psiana neckisch und stupste die weiche Nase in Texomons gelben Bauch, "Du warst so ein Kindskopf früher!" "Und du warst ein kleiner Feigling!", gab Texomon brüsk zurück. Psiana kicherte glockenhell. "Um ehrlich zu sein", sagte sie seufzend, "Bin ich das wohl immernoch. Ich meine, ich kämpfe, wenn es sein muss, aber ich bin froh, dass wir ab jetzt Pokemon erforschen, statt sie zu bekämpfen!" "Dann hast du schon mit Vater gesprochen?", fragte Nerina Neru überrascht. Dieser nickte strahlend. "Während Psiana geheilt wurde habe ich ihn gefragt, ob er uns mitnehmen würde auf seine Forschungsreisen!", erzählte er ausgelassen, "In zwei Wochen geht es los in die Regenbogenwüste, in die Pyramiden der alten Pharaonen der Bararas!" "Super!", rief Nerina voller Freude für ihren Bruder, auch wenn die Ankündigung, ihn bald nur noch in so weiter Ferne zu wissen, ihr einen schmerzlichen Stich versetzte. Neru musste den Schatten in ihren Augen gesehen haben, denn er griff nach ihrer Hand und auch Psiana letzte kurz die Wange an Texomons Brust. "Aber wir werden euch so oft besuchen kommen, wie möglich", versprach er leise, "Oft anrufen und viele Briefe schreiben, versprochen!" "Gut", erwiderte Nerina und erlaubte sich nun doch ein heftiges Schlucken, "Wir werden euch vermissen." "Wir euch auch", erwiderte Psiana an Nerus statt, "Aber ich werde alles daran setzen, endlich diesen Teleport zu lernen und dann sehen wir euch immer, wenn Zeit ist!" "Tu das", sagte Texomon leise und strich ihr vorsichtig mit einem Finger das Fell über der Nase glatt, "Und beeil dich damit." "Tja, bei uns ist das ähnlich", verkündete Ella nach einigen Sekunden des Schweigens schulternzuckend vom anderen Ende der Tafel, "Sipho will auch unbedingt nach Eden gehen und Pokemontrainer werden. Er sagt, er muss endlich seinen eigenen Weg finden - naja, mit Nidorino natürlich. Tja - und ich bleib hier in Kanto! Opa hat mir einen Platz an der Pokemon-Universität in Prismania freigehalten! Da kann ich studieren und auch Professorin werden!" "Dann werden auch wir uns wieder Lebewohl sagen müssen", wandte Texomon sich an Nidorino, das traurig nickte. "Aber auch wir können über den Pokedex telefonieren und vielleicht kommt ihr uns ja mal besuchen, drüben in Eden!" "Vielleicht!", gab Nerina Texomons bittendem Blick mit einem nachdenklichen Lächeln nach, "Vielleicht. Jetzt sind wir frei, Texomon. Endlich frei." >>>ENDE<<< Hosted by Animexx e.V. 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