Emotional suffering von Cute_Sasu (Seelischer Schmerz - NaruSasu) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Es waren einige Monate vergangen, nachdem Naruto das Gespräch mit seiner Freundin aus Kindertagen hatte. Doch genau dieses Gespräch hatte ihm viel Kraft gegeben, die er dafür nutzte, um sich in seinem neuen Umfeld gemütlich zumachen. Seine Wohnung war inzwischen zum größten Teil von den Kartons befreit worden und er nahm sich zur Aufgabe neben seinen Arbeitszeiten noch etwas die Stadt zu erkunden. Heute hatte er es sich zur Aufgabe gemacht nach der Arbeit ein Local zu finden, das ansatzweise etwas genießbares servierte. Jedoch war ihm bewusst das keiner an Sakuras tollen Ramen kommen würde – aber vielleicht nah dran. Mit einem breiten Grinsen schritt er durch den langen Flur, vorbei an Zimmern, in denen er hin und wieder einen seiner Kollegen erblickte. Vor dem Zimmer seiner Patienten blieb er stehen, öffnete diese mit seiner Karte und trat ein. Es war ein Routinebesuch kurz bevor die Nachtschicht ihren Dienst übernehmen würde. „Frau Takasawa, ich bringe ihnen ihre Schlaftabletten.“ Damit schritt er auf ihr Bett zu, bemerkte jedoch erst spät das die Alte Lady nicht in ihrem Bett saß sondern vor diesem auf dem Boden kauerte. Sofort kniete Naruto sich neben sie und griff nach ihren alten, zerbrechlich wirkenden Händen, die sie zuvor auf ihr Bein gedrückt hatte. Ihr Oberschenkel wies einen großen Bluterguss auf und war zunehmend geschwollen. Sie schien Schmerzen zuhaben, sagte jedoch wie gewohnt kein einziges Wort. Sie blickte den jungen Uzumaki nicht einmal an, sondern fixierte einen Punkt in der Luft. „Mensch, Frau Takasawa. Sie haben sich verletzt. Wollten sie etwa wieder versuchen zu tanzen?“, sprach Naruto sanft, ohne eine Antwort zu erwarten. „Bewegen sie sich sowenig wie möglich, ja? Ich hole Hilfe.“ Damit verließ er zügig das Zimmer der Alten Lady, wobei er die Tür dieses Mal ausnahmsweise offen ließ – in ihrem Zustand würde sie es sowieso nicht selbstständig verlassen können. Nachdem er Tsunade vom Befund erzählt hatte, ging alles ganz schnell. Sie besah sich selbst einmal die Alte Lady, als auch sie zu dem Entschluss kam, dass diese gestürzt sein muss und ihre alten, müden Knochen bei dem Aufprall nachgaben. Der Oberschenkel war gebrochen, weshalb sie in das naheliegende Krankenhaus gebracht wurde. Naruto hätte sich seinen Feierabend schöner vorstellen können – denn auch wenn er wusste, dass er keinerlei Schuld an den Unfall der Alten Lady hatte, so breitete sich Unwohlsein in ihm aus. Mit einem Seufzen machte er sich nun auf zu seinem letzten Patienten – schrecklich, das er an sich schon einen Patienten weniger betreuen musste als seine Kollegen, und es dennoch nicht schaffte diese vor Unfällen zu beschützen. Sasuke saß – wie nicht anders zu erwarten – brav in seinem Bett und lehnte sich mit seiner linken Schulter gegen die Wand. Angesichts seiner Müdigkeit fragte Naruto sich selbst, ob es überhaupt notwendig war, dem Schwarzhaarigen das Beruhigungsmittel zu spritzen. Jedoch waren dies Vorschriften, die Naruto zu befolgen hatte. Langsam ließ er sich neben den Jungen nieder und berührte ihn sanft am Oberarm. „Hey, Sasuke.“, sagte er leise. „Morgen kann ich dir endlich deine Nähte entfernen. Deine Wunden sind echt sehr gut verheilt.“ Noch am Morgen hatte er höchstpersönlich nach Sasukes verletzten Unterarmen geschaut – durch die gute Pflege verheilten dessen Wunden mit der Zeit sehr gut. So gut, dass er ihm morgen die restlichen Fäden entfernen konnte – die, die zuvor die tiefsten Schnittwunden zusammenhielten. „Aber du brauchst keine Angst haben, Sasuke. Das wird sicherlich nicht weh tun.“, führte Naruto einen Monolog weiter. Er konnte sich diese Angewohnheit nicht ablegen, denn auch wenn keine Reaktion von seinen Patienten kamen, so fühlte er sich besser, wenn er mit ihnen sprach. Immerhin waren auch sie Menschen und jeder brauchte Zuneigung – gerade sie brauchten es mehr als alle anderen. 'Du bist so liebevoll', hatte Hinata ihm vor einer Woche gesagt, als sie ihm bei der Arbeit beobachtet hatte. Mit einem Lächeln griff Naruto nach der bereitgelegten Spritze, bettete seinen Kopf auf Sasukes Schulter und umfasste dessen rechten Arm. Kurz tippte er noch einmal gegen die Spritze, ehe er kurz stockte. War die Flüssigkeit schon immer leicht trüb gewesen? Natürlich, das war sie schon immer gewesen. Aber waren Beruhigungsmittel nicht eigentlich farblos und klar? Naruto schüttelte mit dem Kopf – was für einen Schwachsinn dachte er gerade? Er war noch nie der Beste in der Schule gewesen und brachte gerade wohl wieder etwas durcheinander. Das Medikament würde schon das richtige sein, immerhin wurde es extra für Sasuke zusammengestellt! „Bis morgen!“, verabschiedete Naruto sich lauthals von seinen Kollegen, als er das Gebäude verließ. Der kalte Wind wehte durch das blonde Haar und während es dieses zerzauste, zog Naruto seine Jacke enger um seinen Körper. Er nahm nicht seinen üblichen Weg nachhause, sondern machte einen kleinen Abstecher durch den etwas belebteren Teil der Stadt. Naruto lief an mehrere Geschäfte vorbei, konnte sich jedoch für kein bestimmtes entscheiden. Keins der angebotenen Gerichte konnte ihn gerade überzeugen. Wie sehr er doch Sakura und ihre Ramen vermisste. Da er jedoch nicht mit leerem Magen ins Bett gehen wollte, entschied er sich dazu ein Fertiggericht – das angeblich Ramen sein sollte - aus dem naheliegendem Supermarkt zukaufen. Zuhause angekommen schälte er sich aus seiner warmen Jacke und schlürfte in die Küche, in der er sogleich sein Abendessen kochen wollte, während er sein Handy aus der Tasche zog. Während der Arbeitszeit hatte Naruto das Handy ausgeschaltet, immerhin wollte er sich vollkommen um seine Patienten kümmern, noch dazu war er sowieso nicht derjenige, der stundenlang am Handy saß. An sich bekam er auch nicht viele Nachrichten – meistens welche von Hinata. Auch dieses Mal erschien ihr Name auf dem Display: Sie hatte ihm eine Nachricht geschickt, in der sie noch einmal klarstellte, dass keiner ihm die Schuld an dem Unfall der Alten Lady gab. Er solle sich seinen Kopf nicht darüber zerbrechen, jedoch war dies einfacher gesagt als getan. Auch wenn seine Arbeitskollegen stet freundlich waren, so wollte Naruto nicht das sie auch nur eine Sekunde lang dachten, er wäre mit der Arbeit überfordert, wobei gerade er noch weniger Patienten betreuen muss, als die anderen. Seufzend riss er die Verpackung auf und schüttete den undefinierbaren Inhalt in eine Schüssel. Und das sollte Ramen sein? Wie konnte man bloß so ein wundervolles Gericht derartig entstellen? Doch Naruto hatte nun keine andere Wahl, er war nicht bereit noch einmal das Haus zu verlassen, weshalb er nun heißes Wasser über die Instantnudeln goss. Gerade, als er sich mit der Schüssel niederließ, vibrierte sein Handy – Sakura rief an! Und direkt verbesserte sich Narutos Laune. Nach dem langen Gespräch vor einigen Monaten hatten sie lediglich über Nachrichten miteinander gesprochen. Dementsprechend war es wieder schön ihre melodische Stimme zuhören. Und Sakura hatte heute echt viel zu erzählen! Während des Gesprächs verschlang Naruto seine Suppe, die sehr merkwürdig schmeckte, aber zumindest satt machte. Sakura erzählte vom neuen Ramenstand in ihrer Stadt, der Naruto sehr gut gefallen würde, und von einem Date, das sie mit einem – ihrer Beschreibung nach – heißen Typen hatte, bis hin zu einer nervigen Arbeitskollegin, die im Labor einen großen Fehler begannen hat und daraufhin alle Proben vernichtet werden mussten. Die junge Haruno arbeitete nun schon seit ihrem Abschluss im Krankenhaus, hauptsächlich im Labor und hatte somit viel mit Medikamenten zutun. Erst jetzt fiel Naruto die heutige Situation wieder ein – die Frage, die er sich heute beiläufig gestellt hatte, und die ihm bis jetzt noch keine Ruhe lies. „Sag mal, Saku-Chan.“, durchbrach Naruto ihre Erzählung von der nervigen Arbeitskollegin. „Die Frage ist mir jetzt ein bisschen Peinlich.“, verlegen kratzte er sich am Hinterkopf, was Sakura jedoch nicht sehen, aber erahnen konnte. Aufmerksam hörte sie zu. „Ich dachte eigentlich das Betäubungsmittel klar und farblos ist. Aber als ich heute meinem Sorgenkind seins verabreichte, erschien es mir sehr trüb, fast schon weiß. Wahrscheinlich hab ich damals nicht richtig aufgepasst, hehe.“ Es war doch absurd; selbstverständlich konnte Naruto nur falsch liegen! „Du hast schon Recht, Naruto. Betäubungsmittel, die für den menschlichen Körper gedacht sind, sind in jedem Fall klar. Bist du dir sicher das du dich nicht verguckt hast?“ Sakuras Stimme wirkte besorgt und zugleich verwirrt. Naruto merkte dies sofort, weshalb er zu lachen begann. „Ach bestimmt! Ich habe letzte Nacht schlecht geschlafen, wahrscheinlich hat sich meine Müdigkeit einfach bemerkbar gemacht. Ich werde mich dann nun auch aufs Ohr werfen, Saku-Chan. Ich werd' mich wieder melden. Schlaf gut!“ Und so verabschiedeten sie sich von einander. Der Nächste Morgen war anstrengend und nicht nur die Müdigkeit machte es Naruto schwer, sondern auch das schlechte Wetter. Doch er kämpfte sich durch den anstrengenden Tag, hatte sich im Krankenhaus nach dem Wohlergehen der Alten Lady informiert und sich anschließend voll und ganz um Sasuke gekümmert. Er brauchte inzwischen keine Verbände mehr: die Wunden waren gut verheilt und auch die Nähte konnte er am morgen ziehen. Jedoch verunstalteten die etlichen roten Linien die sonst so blasse, makellose Haut des jungen Uchihas. Die tägliche Routine ging weiter und so befand sich Naruto auch schon bald im Medikamentenzimmer und suchte sich die von Sasuke raus – alle Medikamente wurden von einem aussenstehendem Labor zusammengestellt und in verschlossenen Behältern geliefert. Es war somit unwahrscheinlich, dass sich jemand so leicht an diesen verschaffen konnte. Gekonnt öffnete Naruto den braunen Umschlag und nahm eine Spritze heraus – und besah sich sofort den Inhalt. Er hatte sich nicht vertan - Die Flüssigkeit war verdammt nochmal trüb! Irgendetwas stimmte hier nicht. Es konnte doch nicht sein das sich Sakura – die ihre Ausbildung mit Best-Noten absolviert hatte – sich derartig täuschte, oder? Zähneknirschend befand er sich kurze Zeit später wieder in Sasukes Zimmer und setzte dessen Spritze an sein Oberarm. Und zum Ersten Mal in seiner Laufbahn als Pfleger, war er bereit seine Vorschriften absichtlich zu missachten. Natürlich war Naruto früher mal der Klassenclown gewesen und hatte viele Streiche gespielt, um so die Aufmerksamkeit von Anderen zubekommen. Wie oft er schon deswegen im Zimmer der Direktorin saß. Doch diese Situation war anders – sie würde viel gravierendere Folgen mit sich bringen als jeder Streich, der auf Narutos Kappe ging, zusammen! Und wohlmöglich würde es auch etwas mit Sasuke anstellen. Entweder im Guten oder im Schlechten Sinne. Mit zittriger Hand spritzte Naruto Sasuke das Mittel in dessen Vene, achtete jedoch darauf, ein kleines bisschen in der Spritze zurückzulassen. Er musste es wissen! Vielleicht gab es einen Fehler im Labor – so einen, wie der, von dem Sakura noch gestern gesprochen hatte – der bisher nicht entdeckt und nun fälschlicher weise beibehalten wurde. Würde er Sasuke damit zurückbringen? Würde dieser dann vielleicht wieder ein Wort reden? Oder würde genau das Gegenteil passieren und dieser Junge würde Aggressiv werden und nicht nur sich, sondern auch andere verletzten? Doch egal was kommen würde, Naruto musste die Gewissheit haben. Und so schmuggelte er die Spritze mit nachhause, ehe er sie noch am selben Abend nach Sakura schickte, damit diese sie untersuchen konnte. Da das Verfahren jedoch einige Tage dauerte, musste Naruto sich auf sein Bauchgefühl verlassen und somit verringerte er tägliche die Dosis für Sasuke. Er ließ einen Rest zurück, den er dann bei Gelegenheit im Abfluss runterspülte oder mit samt der Spritze im Müll entsorgte. Am Mittwoch Abend befand sich die Alte Lady wieder in ihrem Zimmer. Der Bruch war nicht kompliziert und so wurde sie nach einigen Tagen Krankenhausaufenthalt wieder in die Anstalt zurückgebracht. Ein Gips umfasste ihr komplettes Bein und nahm ihr nun jegliche Möglichkeit zu tanzen, jedoch ging es ihr ansonsten den Umständen entsprechend gut. Nachdem Naruto ihr das Essen und die Medikamente – die inzwischen mit Schmerztabletten ergänzt wurden – gab, machte er sich auf dem Weg zu Sasuke. Mit einer gewohnten Bewegung zog er seine Karte durch den Spalt, wodurch sich die Tür öffnete. Er schob den Wagen mit Sasukes Essen und der Spritze hinein, wobei er darauf achtete, nichts von dem Brei über die Schüssel schwappen zulassen. „So, Sas-“, sein Blick wanderte zum Bett, als er jedoch den Schwarzhaarigen nicht erblickte, stockte er sogleich in seiner Begrüßung. Geschockt drehte er sich um seine eigene Achse und erblickte den Jungen einige Meter weiter von sich an der Wand gelehnt. Mit sehr wackeligen Beinen stand dieser da, hielt sich mit beiden Händen an der Wand und schritt langsam auf die noch geöffnete Tür hin. Es war bisher nicht notwendig gewesen die Tür zuschließen, während Naruto sich im Zimmer befand. Immerhin hatte Sasuke sich bisher kein einziges Stück vom Bett wegbewegt. Doch nun stand er da und umfasste zitternd den Türrahmen, der ihn vom Flur trennte. Bevor Naruto auch nur nachdenken konnte, ergriff er instinktiv Sasukes Handgelenk – zog diesen ein Stück zurück und ließ mit der anderen Hand die Tür ins Schloss fallen. Durch die Wucht der Aktion prallte der Kleinere gegen die Wand und knickte zeitgleich mit seinen Beinen ein. Hätte Naruto nicht dessen Handgelenke festgehalten, so würde Sasuke nun auf dem Boden sitzen. „Uhmmm.“, stöhnte Sasuke leise, als der Schmerz des Aufpralls, so wie der Druck auf seinen noch leicht schmerzenden Handgelenken durch seinen Körper zog. Langsam hob der Jüngere seinen Kopf an und blickte zum ersten Mal richtig in die azurblauen Augen seines Pflegers. Und auch Naruto erblickte zum ersten Mal diese dunklen Augen, die nicht mehr leer in die Luft schauten, sondern nun – schüchtern, ängstlich und zugleich verwirrt in seine blickten. Einen Moment lang verharrten die Beiden in dieser Position und sahen sich wortlos an. Er wollte die Stille brechen, doch kam ihm Sasuke zuvor. „W-wo... bin ich?“, hauchte dieser leise, wobei er sich kurz von Narutos Augen abwandte und sich im Raum umschaute. Dieser Raum war so leer, so kalt – die Wände waren einfach nur weiß, genauso wie der Boden. Man konnte kaum erkennen, wann der Boden endete und wann die Wand anfing; ein schier endloser weißer Untergrund zog sich hindurch. Und auch das Bett war mit weißen Laken versehen. Sasuke war nicht dumm; er konnte sich denken das er sich in einem Art Krankenhaus befand. Jedoch machte es noch keinen Sinn – er konnte sich nicht daran erinnern, warum er hier war. Hatte er etwa einen Unfall gehabt? „Sasuke. Du hattest einen..einen -“ Nun, wie konnte man einem Mörder am Besten seine Tat erklären? - Da Naruto auf die schnelle keine Lösung einfiel, entschied er sich dafür zu lügen. „Einen Unfall. Kannst du dich an nichts erinnern?“ „Wo ist Itachi? Und Mom .. und Dad?“ Doch sogleich in dem Moment indem er diese Namen aussprach, tauchten die Bilder des Massakers vor seinem inneren Auge auf. Diese prallten mit einer so starken Intensität auf ihn ein, ließen seinen Körper verkrampfen und seinen Kopf stark pochen. Er wollte sich seine Hände zugleich auf den schmerzenden Kopf drücken, als ihm plötzlich seine vernarbten Unterarme ins Blickfeld traten. Geschockt hielt er sich seine Arme vor seinen Augen und starrte auf die roten Schnitte, ehe er mit dem selben Blick wieder in Narutos Gesicht sah. Das alles war einfach zu viel für den jungen Uchiha und so entfloh seine restliche Kraft aus seinem Körper und ließ ihn bewusstlos in Narutos Armen zusammensacken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)