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Der Traumtänzer

von

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Farbenspiel

Es war ein kühler Wind, der über das Gras der weiten Ebene strich. Er war dabei nicht kalt, sondern eher angenehm frisch und belebend zugleich. So weit das Auge reichte stand dem frischen, kühlen Wind nichts entgegen. Vor ihm lag nur ein Teppich aus Gras. Kein Baum, kein Mensch und auch kein Tier zeigten sich in dieser Szenerie und doch war es nicht das Seltsamste in diesem Bilde. Ließ man nämlich seinen Blick schweifen so bemerkte man, dass das Gras zu den eigenen Füßen nicht grün war, wie es normales Gras eben zu sein pflegte. Nein, dieses Gras war blasser, eher ins bläuliche tendierend. Doch auch dies war noch immer nicht das Seltsamste, was einem ins Auge stechen konnte.

Der Himmel selbst, der sich über dem eigenen Kopf hinweg aufspannte, zeichnete ein farbenfrohes Gemälde. Es war nicht dieses langweilige, alltägliche Blau, welches ab und an von weißen oder grauen Wolken unterbrochen wurde. Hier war er von zarten Pastellfarben gemalt worden. Leichte, gelbe Töne vermischten sich hier und da mit Orange, Violett oder sogar einem Rose, welches so blass war, das man es gut und gern für Weiß hätte halten können. Ließ man nun seinen Blick noch ein wenig mehr sinken, dann sah man doch etwas, dass die Monotonie der ewig weiten Graslandschaft unterbrach.

Es war ein seichter Fluss, oder mehr ein Bach, der sich durch das blasse Blaugrün des Grases zog und somit ein glitzerndes Band in diese Ebene schlug. Doch auch das Wasser dieses Baches war alles andere als so gefärbt, wie man es kannte. Es war rötlich, als würde dort kein Wasser sondern Wein fließen. Und vielleicht war es auch so. Immerhin schien hier alles wirklich überhaupt nicht normal zu sein. Der Himmel, das Gras ja selbst der Wind. Alles war anders.

Und in der Mitte dieser seltsam anmutenden Welt stand ein Junge. Er hatte die Arme weit ausgebreitet, die Hände weit gespreizt. Seine Augen hielt er geschlossen um den sanften Wind auf seinem Gesicht deutlicher spüren zu können. Auf seine Haut ließ er sich das Licht der Sonnen scheinen, die sich beide am weit entfernten Himmel gegenseitig jagten. Eine von ihnen, die kleinere, war blau und jagte der größeren der beiden Sonnen, die in einem leichten Amethyst schien, voraus. Es wirkte fast so, als würden sich diese beiden Sonnen gegenseitig immer wieder jagen.

Dann lächelte der Junge breit und er ließ seinen Kopf sinken. Halblanges, dunkles Haar fiel ihm ins Gesicht. Es schimmerte im Sonnenlicht in der gleichen Farbe, in der auch die größere der beiden Sonnen erstrahlte.

Schließlich ließ er auch seine Arme sinken und öffnete seine Augen. Sein Blick war seltsam, waren seine Augen doch von verschiedener Gestalt. Eines, sein rechtes, war hellblau. Das andere jedoch war eher mattgrün. Das Lächeln dieses Jungen war strahlend und freudig, während sein Haar im Winde tanzte. Diese Welt, das Land, welches ihn umgab, es war sein Traum. Er hatte sie mit seinen Gedanken selbst erschaffen, mit seiner Vorstellungskraft zum Leben erweckt und mit Leben gefüllt und doch war dies nur eine Welt, die er in der sanften Umarmung der Nacht betreten konnte. Wenn es niemand bemerkte. Dafür gehörte sie ihm ganz allein und nur ihm allein.

Doch plötzlich war da etwas. Ein Geräusch, welches nicht in dieses Idyll passen wollte,. Ein schriller Ton, der immer lauter zu werden schien. Der junge wusste, was es war. Dieser Ton war dabei diese Welt zum Einsturz zu bringen und er drohte sie verschwinden zu lassen, bis der Traum von neuem entstehen würde.

Es war an der Zeit aufzuwachen…

Treffen unter dem singenden Baum

Diese Welt hier, sie war immer noch gleich. Sie veränderte sich niemals wirklich. In dieser Beziehung war sie nicht wirklich anders als die Welt da draußen, und doch war sie anders in jeglicher Form. Spannender, bunter, freundlicher. Zumindest kam es dem Jungen, mit der eigentümlichen Haarfarbe so vor. Der Himmel hier war schöner anzusehen und auch der Wind war frischer und irgendwie voller. Man musste es selbst spüren um es wirklich verstehen zu können.
 

Er hatte, wenn man es denn so sagen konnte, eine eigene Stimme. Der frische Wind schien zu lachen oder bildete es sich der Junge diese Stimme des Windes nur ein? Nein, es war keine Einbildung! Um sich zu vergewissern schloss der Junge mit dem violetten Haar seine Augen und lauschte angestrengt dem sanften Luftzug, der an seinen Ohren vorbeizog und säuselnd lachte. Es verstärkte nur den Eindruck, dass es wirklich so war, wie es der Junge auch hörte. Doch nun stand er vor einem weiteren Problem. Zwar war sie der Junge sicher, dass er sich das Lachen im Wind nicht nur eingebildet hatte, es also wirklich und wahrhaftig echt war, aber woher kam es nur?

Der Wind selbst schien keinen wirklichen Ursprung zu besitzen. Er kam von allen Seiten und es kam dem Violetthaarigen auch so vor, als wäre der Wind lebendig und würde nur um ihn herum tanzen. Doch das war streng genommen gar nicht möglich, oder doch?

Alsdann der Junge seine Augen wieder öffnete konnte er etwas sehen. Die weite, völlige Leere Ebene, die nur mit Gras bewachsen war, die nun aber auch einem Baum eine Heimat bot. Man konnte die Verwirrung in den verschiedenfarbigen Augen des Violetthaarigen deutlich sehen. Woher war dieser Baum auf einmal gekommen? Vor nicht einmal einem Augenblick hatte er nicht dort gestanden. Vor wenigen Momenten war diese Ebene noch gänzlich leer gewesen und es hatte nur das rote Band des Flusses gegeben, welches diese Ebene mit etwas Abwechslung füllte. Nun aber war da etwas anderes. Das war mehr als nur seltsam.

Doch im nächsten Moment, kurz nachdem der Junge mit der eigentümlichen Haarfarbe diesen Gedanken auch nur gedacht hatte, lächelte er und schüttelte leicht den Kopf. Er ließ seinen Blick schweifen, streifte das blassblaue Gras, den farbenfrohen Himmel, die beiden Sonnen, die sich an diesem nachjagten, und schließlich ruhte der Blick auf dem Fluss, in seiner eigenen, roten Farbe. Was war hier schon wirklich normal? Nichts! Also warum sollte ausgerechnet ein Baum hier eine Ausnahme bilden? Es war nur recht und billig, dass auch ein Baum sich anders verhalten konnte, als er es in der Welt dort draußen tat. Da draußen wuchs er vom kleinen Samen heran zum Baum mit einem Stamm, der zu groß war, als dass ein einziger Junge ihn umfassen konnte, doch dort dauerte es Jahre, Jahrzehnte wenn nicht sogar länger. Hier, in dieser Welt aber, dauerte es nur einen Wimpernschlag. Allein der Gedanke an einen Baum schien schon zu reichen und er war da.

Doch was den Jungen dann noch mehr verwunderte, als er wieder zu dem Baum sah, war, dass dieser nun näher schien als zuvor. Hatte der Baum sich tatsächlich bewegt und war auf ihn zugekommen? So fantastisch diese Welt auch wirkte, so war diese Tatsache doch eine gänzliche Unmöglichkeit. Baume bewegten sich nicht, genauso wenig, wie Flüsse einfach ihre Flussrichtung ändern konnten, oder Regen immer zur Erde fiel. Bäume waren fest verwurzelt und konnten nicht gehen. Oder?

Wer sagte denn, dass sich hier, im Traum, alles Dinge an Regeln hielten, die da draußen galten? Schließlich waren zwei Sonnen am Himmel, der Fluss war rot wie Wein und das Gras war nicht saftig grün sondern eher bläulich und kühl. Aber auch dieser Baum sah seltsam aus, als würde er nur hierher gehören. Sein Stamm war nicht von der bräunlichen dunklen Farbe, die man immer kannte. Sein Stamm war weiß, fast wie bei einer Birke, nur, dass dieses Weiß reiner war, strahlender. Fast war es dem Jungen so, als schimmere dieses Weiß sogar ein wenig.

Dann raschelte es in der Krone, leise, fast kaum zu hören. Sie neigte sein einmal leicht nach links, dann nach rechts und schon war der Baum wieder ein Stückchen näher gekommen. Voller Erstaunen und Verwunderung riss der Junge seine Augen auf, tat einen Schritt rückwärts und stolperte. Im nächsten Moment fand er sich, auf dem Hosenboden sitzend, im Gras wieder. Dennoch, sein Blick war immer noch wie gefesselt von diesem Baum, der sich doch tatsächlich bewegt hatte und nicht starr an ein und derselben Stelle stand und nur seine Blätter in die Sonne hielt.

Die Blätter. Erst jetzt viel es dem Violetthaarigem auf. Die Blätter waren nicht grün oder gar blassblau wie das Gras selbst. Nein, sie waren eher wie Glas. Wie dünnes, hauchfeines Glas und das, was er vorher von dem Baum gehört hatte war auch kein Rascheln gewesen. Es war ein helles Klirren, das entstand, wenn die Glasblätter aneinander  schlugen. Es war ein Zusammenspiel der verschiedensten Töne und Tonlagen. Eine so unendlich feine Komposition, dass der Eindruck des Rauschens verstärkt wurde, doch wenn man genau hinhörte, dann hörte man sie alle. Die tiefen und die hohen Töne. Das sanfte Klirren des feinen Glases und  die süße Melodie einer Musik, die so fein und so lieblich klang, dass sie nur aus einem Traum entstehen konnte.

Diese Klänge, sie alle luden regelrecht zum Träumen ein und der Junge folgte schon bald ihrem lieblichen flüstern. Er schloss die Augen und lauschte einfach nur noch dem Wind und der seltsamen, eigentümlichen Musik dieses Baumes, der sich bewegte, als würden nicht Wurzeln ihn an diesen Platz binden, denn wie sollte er auch sonst hierher gelaufen sein? Dieser Baum musste etwas Besonderes sein, das erkannte der Violetthaarige nicht an dem Material, aus dem die Blätter bestanden.

„Ah, dir gefällt wohl, was der Baum dir vorsingt?“, klang eine Stimme aus dem Geäst dieses wundervollen Baumes. Sofort schnellten die Augen des Jungen auf und verwirrt schaute er sich um, suchte nach etwas, das er im Baum selbst ausmachen konnte, doch da war nichts. Ein helles, raues Lachen erklang und mit einem Geräusch, als würden tausende kleine Glöckchen läuten, schob sich ein Ast zur Seite und dahinter hervor kam ein Gesicht eines Mannes. Er lächelte freundlich und irgendwie hatte der Junge nicht das Bedürfnis nun wegzulaufen. Er besah sich hingegen das Gesicht dieses Mannes genauer. Er musterte die Augen, die auch ihn genauer ansahen. Sie waren von einem grau, das nur an einigen Stellen von einem leichten, blauen Glitzern durchbrochen wurde. Das Gesicht war eher markant, das Kinn leicht spitz zulaufend und um die Augen fanden sich viele, kleine Falten wieder, die die augenscheinliche Freundlichkeit noch zu unterstreichen schienen. Dieser Mann schien viel zu lachen und zu lächeln. All dies wurde von einem rotbraunen Bart komplett eingerahmt und von schulterlangen Haaren abgeschlossen, die hinter dem Kopf des Mannes zu einem kunstvollen Zopf geflochten waren.

„Vielleicht sollte ich mich vorstellen. Man nennt mich Phantasus und auch ich lauschte diesem singenden Baum“, meinte der Mann mit dem freundlichen Gesicht und schon im nächsten Moment war er aus dem Geäst des singenden Baumes herausgesprungen. Seine Kleider waren merkwürdig anzusehen. Sie waren weit und lang, ließen nicht erahnen, wie nun genau der Körper dieses Mannes gestaltet war und doch konnte man die freundliche und warme Art auch hier wiederfinden, denn seine Kleider waren bunt und auffallen. Das Oberteil, mit den weiten Ärmeln, war in einem goldenen Ton gehalten, der ab und an von orangen Streifen oder roten Punkten durchbrochen wurde. Die Hose, die mit einem Gürtel in Regenbogenfarben gehalten wurde, war ein Karre aus verschiedenfarbigen Flicken, die eher wahllos zusammengenäht worden schienen. Auch das benutzte Garn war nicht in einer einheitlichen Farbe gestaltet, so dass einem der Eindruck von Unordnung aber auch von einer tief sitzenden Wärme aufkam.

„Phantasus? Ist das nicht ein recht seltsamer Name?“, fragte nun der Junge, nachdem er seinen Gegenüber so genau gemustert hatte und tatsächlich schien der Mann, der diesen seltsamen Namen trug, einen Moment inne zu halten und nachzudenken. Er legte seine Hand an sein Kinn und schaute in den farbenfrohen Himmel auf, während er, wie in einem Takt zu einer Musik, die nur er hören konnte, immer wieder mit dem rechten Fuß trippelte. Es schienen mehrere Minuten zu vergehen, bevor er geräuschvoll schnippte und wieder zu seinem kleineren Gegenüber sah.

„Junge, du hast Recht. Dann machen wir es so, du nennst mich, der Einfachheit halber, Phantasus, okay?“, meinte der Mann und lächelte, hielt dem Jungen aber die Hand entgegen. Der Junge mit dem violetten Haar wollte noch etwas erwidern, schüttelte aber dann den Kopf und lächelte nur, während er in die Hand seines Gegenübers einschlug: „Dann also Phantasus, ja. Kannst du mir dann etwas erklären? Was ist das hier für ein Baum?“

„Eine sehr gute Frage, junger Freund. Das hier ist einer der berühmten singenden Bäume. Seine Blätter sind hauchzarte, fein schimmernde Kristalle, die im Wind hin und her wiegen und dabei diese liebliche Melodie von sich geben. Wenn dann der Wind selbst günstig steht und durch die Krone rauscht, dann hört es sich manchmal so an, als würden diese Bäume singen“, erklärte Phantasus mit einem Lächeln im Gesicht, das an einen Schuljungen erinnerte, der seinem Vater endlich einmal die Welt erklären konnte. Dennoch war es erstaunlich. Ein Baum, dessen Blätter kleine Kristalle waren und der auch noch singen konnte. So etwas gab es eben nur in dieser Welt.

„Und, äh, warum kann er sich bewegen?“, wollte der Junge nun wissen, doch daraufhin schaute ihn Phantasus nur verwirrt an, als hätte er gerade eine besonders dämliche Frage gestellt, doch dieser leichten Verwirrung machte schon bald diesem Lächeln Platz.

„Na ist doch klar, oder würde es dir gefallen immer am selben Ort zu stehen? Irgendwann wird das doch weißlich langweilig, findest du nicht auch?“, meinte der Mann mit der farbenprächtigen Kleidung und der Junge an seiner Seite musste durchaus gestehen, dass Phantasus mit diesen Worten Recht hatte. Dennoch war es doch mehr als seltsam einen laufenden Baum zu sehen. Sogar für einen Traum.

„Und wohin geht der Baum nun?“

Nun hörte er das Lachen wieder, welches der Junge schon vor einiger Zeit gehört hatte, als er geglaubt hatte, dass der Wind um ihn herum lachte. Es war ein helles, befreites Lachen, welches aus tiefstem Herzen zu kommen schien: „Das, mein junger Freund, ist leicht erklärt. Der Baum zieht nach Osten hin. Immer weiter nach Osten, bis an die Hänge der kahlen Berge und darüber hinaus bis hin zu den Ebenen der ewigen Melodie. Dort entstehen dann die neuen singenden Bäume und werden vom Wind in die Welt hinaus getragen“, erklärte Phantasus, wobei dem Jungen, der ihm aufmerksam zuhörte, auffiel, dass der Mann zu seiner Seite sehr stark mit den Händen gestikulierte, wenn er etwas zu erklären hatte, er aber am Erklären an sich scheinbar große Freude hatte. Allein dieser Umstand ließ den Violetthaarigen doch schmunzeln.

„Und wir wenden uns nun nach Westen“, stellte Phantasus fest, als wäre es beschlossene Sache, dass auch sein junger Begleiter mitkommen würde.

„Warum?“, fragte der verwirrte Junge auf diese all zu sicher klingende Feststellung.

„Na ist das nicht offensichtlich? Man erwartet dich bereits, also los. Auf, auf, mein junger Freund. Der Weg zur nächsten Stadt ist weit und wir wollen doch nicht zu spät kommen.“

„Stadt?“

Phantasus schüttelte leicht belustigt den Kopf und wies dann mit seinem ausgestreckten, rechten Arm in Richtung Westen: „Ja, Stadt. Elysien, um genau zu sein. Die Stadt aus weißem Stein“, bemerkte der Mann und schaute dabei schwärmend in den Himmel auf, als würde er etwas beobachten, das nur er selbst sah, das aber so wunderschön war, als dass er die Augen davon losreißen konnte. Dann, im nächsten Moment, setzte er sich einfach in Bewegung und schien auch zu erwarten, dass der Junge ihm folgte, was dieser, nach einigen Momenten des Zögerns, auch wirklich tat.

Ein kurzweiliger Weg

Das Land flog unter ihren Füßen nur so dahin. Viel gab es nicht zu sehen, denn die Gegend veränderte sich nicht wirklich. Immer nur war es dasselbe, blassblaue Gras und derselbe rötlich gefärbte Fluss, der das Bild der Landschaft dominierte. Und dennoch wurde die Wanderei nicht langweilig, denn der Junge hatte einen Begleiter, der ihm die Zeit doch deutlich spürbar verkürzte. Die beschwingte Art und Weise, wie Phantasus ihm vorausging, motivierte auch den Folgenden, der diesem seltsamen Mann folgte. Noch immer versuchte der Violetthaarige zu zählen wie viele Flicken wohl die Kleidung seines Begleiters ausmachten, doch immer wieder aufs Neue musste er das Zählen doch aufgeben. Es waren einfach viel zu viele als dass man sie hätte zählen können. Außerdem sah es so aus als würden die bunten Farben sich immer wieder aufs Neue zusammenmischen und so neue Muster bilden, was das Zählen noch zusätzlich erschwerte.

Dennoch konnte der Junge festhalten, dass es sich bei der Kleidung Phantasus‘ um einen bunt zusammengewürfelten Haufen von Flicken und verschiedenen Kleidungsstücken handeln musste. Dort war ein Streifen Leder zu sehen, der sich perfekt zwischen Brokat und Seide einpasste, dann konnte man aber auch wieder einen großen Flicken Wolle sehen, der mit seinen dicken Fäden herausstach. Trotz allem - oder vielleicht gerade weil diese Kleidung so zusammengewürfelt war – machte Phantasus‘ Äußeres einen Eindruck auf seine Beobachter, die einen schmunzeln ließ. Dazu auch noch diese freundliche und beschwingte, fast enthusiastische Art und man konnte nicht anders als selbst gute Laune zu bekommen. Es war ein seltsamer Zauber, den dieser Mann auf den Jungen ausübte.

„Was schaust du so verträumt drein, junger Freund?“, rüttelte die Stimme des bärtigen Mannes den Violetthaarigen sanft aus seinen Gedanken heraus, als würde Phantasus befürchten ihn nur durch diese Frage zu erschrecken. Es dauerte einen kurzen Moment bis der Junge wieder wusste wo er war und wer ihm da gerade mit einem sanften Lächeln entgegensah. Er schüttelte kurz den Kopf um wieder klare Gedanken fassen zu können und lächelte dann selbst ein wenig.

„Ich habe mich nur über deine Kleidung gewundert, Phantasus. Sie sieht aus wie ein Flickenteppich, den du dir übergeworfen hast“, erklärte sich der Junge und kam sich im selben Moment unendlich dumm vor. Sicherlich hatte er seinen Begleiter nun maßlos beleidigt. Wer hörte schließlich gern, dass seine Kleidung aussah wie einmal zu oft gestopft?

Doch die Reaktion des Mannes mit dem rotbraunen Bart verwunderte den Jungen dann doch etwas. Phantasus war nicht verstimmt oder grimmig. Er lachte einfach nur und dieses Lachen konnte es vollbringen, dass die Bedenken, die der Junge gerade eben noch gehabt hatte, von einem Moment auf den anderen einfach fort gewischt waren als hätten sie niemals wirklich existiert. Als dann das Lachen langsam versiegte sah man es immer noch deutlich in den Augen des Mannes zu sehen, als er seinen jungen Begleiter musterte. Dann sah er an sich herab, hob die Arme um sich besser seine eigene Kleidung ansehen zu können und musste dann erneut auflachen.

„Ein Flickenteppich. Sehr kreativ muss ich sagen und du hast Recht. Es sieht wirklich etwas wie ein Flickenteppich aus. Da ist Leinen, ein schwerer Stoff und sicherlich nicht besonders fein, dort, Kaschmir und gleich daneben haben wir grobes Hanf zu einem Flicken verarbeitet. Wenn ich mir das so recht betrachte hat es wirklich mehr von einem Flickenteppich als von Kleidung. Aber es schmückt, oder nicht?“, meinte der Bärtige und drehte sich um die eigene Achse, so dass der violetthaarige Junge ihn von allen Seiten mustern konnte. Diese zur Schaustellung des Gewands Phantasus‘ artete zu einem eigenwilligen Tanz aus, bei dem sich der Tänzer immer wieder im Kreis drehte und dabei ab und an leicht in die Luft sprang. Schließlich begann er auch noch zu pfeifen und in die Hände zu klatschen. Man konnte beinahe den Eindruck gewinnen, dass Phantasus solche kleinen Einlagen nicht zum ersten Mal machte und es sicherlich auch nicht das letzte Mal war, dass der Junge diese sehen würde.

Dieser Tanz um die eigene Achse zeichnete aber auch ein ganz eigenes Farbenspiel in die Luft. Die Vermischung der verschiedenen Farben. Rot und gelb verflossen zu einem warmen Orange welches die ganze tanzende Gestalt zu einem eigentümlichen Licht zeigten. Die beiden Sonnen mit ihrem Licht traten dazu bei, dass Phantasus in seinem Tanz irgendwie mystisch wirkte.

Doch plötzlich war der Tanz vorbei indem Phantasus einfach zu Boden kippte und dort liegen blieb, alle Glieder weit von sich gestreckt. Mit einem kurzen, erschreckten Ausruf stürzte sein Begleiter zu ihm und schaute besorgt zu ihm herunter, doch Phantasus konnte nur lächeln.

„Kennst du das, wenn man sich zu lange im Kreis dreht? Die Welt stellt sich Kopf, als würde sie wollen, dass du endlich mit diesem Gedrehe aufhörst. Tja, das ist gerade passiert. Man hat mich zu Boden geworfen und dennoch dreht sich alles“, sagte der Gefallene mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Der Junge aber schüttelte nur den Kopf, selbst wenn er ebenfalls lächeln musste. Dieser komische Mann, man konnte nicht wirklich sagen was er wohl als nächstes machen würde. Unter all den Farben, dem Lächeln und der Freundlichkeit war er doch undurchschaubar oder wirkte es nur so und es gab nichts Tiefsinniges unter dieser scheinbaren Fassade? Vielleicht redete der Junge sich diese Seite des Mannes nur ein. Vielleicht war Phantasus nur das, als was er sich vorgestellt hatte. Phantasus, nicht mehr und nicht weniger.

Schließlich streckte Phantasus seinen rechten Arm nach oben. Auf den fragenden Blick seinen Begleiters reagierte er mit einer hochgezogenen Augenbraue. „Willst du mir nicht aufhelfen? Sag nicht, dass du mich hier liegen lassen wolltest“, meinte das Lebende Farbenspiel, woraufhin der Violetthaarige wieder nur lächeln konnte, sich aufrichtete und dann die einem leichten Lächeln in der Hand Phantasus' ergriff und ihm auf die Füße half. „Hätte ich denn einen Grund dich hier liegenzulassen?“, fragte der Junge mit einem leichten Lächeln in der Stimme. Nein, es gab keinen Grund seinen Begleiter hier zurückzulassen. Zumal er selbst so oder so nicht gewusst hätte wohin Phantasus ihn genau führen wollte.

Elysien, eine Stadt ganz in weiß. Noch nie hatte der Junge solch eine Stadt gesehen und schon gar nicht von ihr gehört. Auch der Name kam ihm nicht wirklich vertraut vor. Es blieb also nichts anderes als Phantasus weiter zu folgen. Doch das fiel nicht wirklich schwer. Die Zeit mit ihm war angenehm und kurzweilig. Er verkürzte die Wanderung auf angenehme Art und Weise. Manchmal indem er scherzte, manchmal indem er sang oder auch einfach nur eine schöne Melodie pfiff. Es war gut einen Reisegefährten zu haben, der für eine gute Stimmung sorgte und Phantasus schien auch genau darauf abzuzielen. Doch plötzlich blieb er stehen und deutete auch dem Jungen an in seiner Bewegung inne zu halten.

„Was ist?“, fragte der Violetthaarige berechtigterweise, doch Phantasus hielt nur den Zeigefinger seiner rechten Hand vor die geschürzten Lippen und deutete seinem jungen Begleiter mit der linken an zu lauschen. Der Junge tat, wie ihm geheißen und lauschte. Er hörte ein seltsames Brummen in der Ferne. Es kam ihm nicht vertraut oder gar bekannt vor. Es war etwas, das er noch nie zuvor gehört hatte. Es war nur verständlich, dass er seinen Führer fragend ansah. Doch dieser lächelte nur in einer Manier, in der man ein Kind ansah, welches eine Frage gestellt hatte, deren Antwort doch so logisch zu sein schien. Vielleicht war sie das eigentlich auch, doch der Junge konnte sich wirklich nicht erklären woher er dieses Geräusch hätte kennen sollen. Doch bevor er noch vor Neugier und Unwissen platzte deutete Phantasus mit einem breiten Lächeln an ihm zu folgen.

Der Junge mit dem violetten Haar setzte sogar so schnell einen Fuß vor den anderen, dass er seinen Begleiter schon bald überholt hatte. Und schon bald wurden seine Schritte zu einem Renne, die von Neugier getrieben wurden. Als er dann schließlich auf der Kuppel eines Hügels angelangt war sah er den Ursprung dieses Brummens. Es war eine gewaltige Stadt aus weißem Stein erbaut. Sie schien wie aus einem Buch entsprungen zu sein. Als hätte man einen Roman über das Mittelalter aufgeschlagen und diese Stadt hätte sich daraus erbaut.

Sie war gebaut, wie man sich eine mittelalterliche Stadt so vorstellte. Sie war von einer großen, runden Mauer aus weißem Stein umschlossen, an sie sich von außen her kleine Hütten und Gehöfte anschmiegten. Der Junge konnte sehen, wie Soldaten auf den Mauern patrouillierten. Er sah ihre glänzenden Rüstungen in der Sonne schimmern, konnte auch die blitzenden Spitzen von Speeren erkennen, die dann und wann die Sonne reflektierten. Doch dieser Ausblick war nur interessant solang man nicht das größte Gebäude dieser Stadt sah, welches sich in der Mitte dieser Ansammlung von Straßen, Gebäuden und Menschen erhob. Es war ein gewaltiges Schloss mit Fenstern aus farbigem Bleiglas, hohen Türmen und hellen blauen Schindeln auf den Dächern. Der Junge kam aus dem Staunen einfach nicht mehr heraus. Wo man auch hinsah gab es was zu sehen.

Das Tor, welches den Weg in die Stadt öffnete, war unter regem Betrieb gefangen. Soldaten standen an beiden Seiten dieser großen Öffnung in der Mauer und musterten mit strenger Miene die Menschen, die an ihnen vorbeizogen. Soweit es der Junge erkennen konnte waren es wohl zumeist Bauern, die ihre Waren verkaufen wollten oder aber selbst Kaufleute mit Wagen, die so hoch beladen waren, dass man Angst haben musste sie würden jeden Moment umstürzen. Doch das taten sie nicht.

Auch konnte der Junge mit seinen neugierigen Augen immer wieder vereinzelt Soldaten in glänzender Rüstung sehen, die durch diese Menschenmenge zogen. Wahrscheinlich überprüften sie, dass alles seinen geregelten Gang nachging.

Eine leichte Berührung an seiner Schulter lenkte die Aufmerksamkeit des Jungen wieder auf seine Nähere Umgebung. Neben ihm stand nun Phantasus, der ihn lächelnd ansah. „Sie ist schön, nicht wahr?“, meinte er und wieder schaute der Junge leicht fragend. Doch Phantasus schüttelte nur leicht den Kopf und deutete dann mit einem Nicken in Richtung der Stadt: „Sie meine ich. Elysien. Die Stadt aus weißem Stein“, meinte der Führer dieser kleinen Gruppe mit einem leisen Lachen in der Stimme. Wieder schaute der Junge in seiner Begleitung zur Stadt am Fuße dieses Hügels und er musste Phantasus zustimmen. Diese Stadt, Elysien, war wirklich schön. Sie war gänzlich weiß, nicht grau oder verwaschen, sondern einfach nur weiß.

Dies war also der Ort, an den ihn Phantasus hatte führen wollen. Der Violetthaarige musste gestehen, dass der Anblick dieser Stadt ihn über alle Maßen beeindruckte, doch er verstand noch immer nicht den Sinn seines Anwesenheit. Zwar hatte Phantasus gesagt, dass man ihn erwarte, aber wer erwartete ihn schon? Es war ein Rätsel, welches der Junge bereit war zu lösen. Schließlich wollte er, jetzt, da er diese Stadt einmal gesehen hatte, auch durch ihre Straßen laufen. Er wollte sie erkunden und entdecken.

Ein kindliches Lächeln trat auf die Lippen des Jungen, als er sich die versteckten Geheimnisse vorstellte, die diese Stadt für ihn bereithalten musste. Wie viele es wohl waren? So groß, wie diese Stadt war mussten es unzählige sein. Ja, er würde Phantasus folgen. Außerdem interessierte es ihn ja auch ungemein wer da auf ihn wartete.

Die weiße Stadt

Er kannte Städte aus der anderen Welt, doch hier war es anders. Sie waren prachtvoller, auf ihre eigene Art und Weise. Zumindest galt dies für die weiße Stadt. Der Junge war Phantasus gefolgt und nun stand der vor dem Tor zu dieser. Ein Tor, das sich aufsperrte wie der Schlund eines gewaltigen Tieres. Das Rauchen um ihn herum, das Knattern der Räder auf dem gepflasterten Weg, die unzählig vielen Stimmen um ihn herum, all das klang wie das Rauchen von Blut in den Adern dieses Tieres. Der Violetthaarige konnte sich diesem Zauber nicht entziehen, der ihn ganz und gar erstarren ließ. Wer nicht verwundert war, für den war es alltäglich oder blieb generell unbeeindruckt von allen Dingen des Lebens. Doch der Junge konnte nur staunend zusehen, wie sich die Menschenmengen ihren Weg in die Stadt suchten oder aus dieser herauskamen.
 

Vor dem Tor an sich standen die Soldaten, die der Jungen schon von dem Hügel aus gesehen hatte, Die Harnische glänzten metallen in der Sonne und ein jeder von ihnen hielt einen Speer in der rechten Hand. Man konnte sieben dieser Soldaten zählen. Es waren groß gewachsene Männer mit wettergegerbten Gesichtern und strengen Blicken. Doch trotz dieser Art, wie sie in diesen nicht enden wollenden Strom aus Menschen sahen fühlte der Junge sich gleich viel sicherer. Sie alle trugen die gleiche Ausrüstung. Unter dem schimmernden Harnisch aus poliertem Metall verbarg sich der Wappenrock, der das strahlende Weiß der Stadt an sich zeigte. Weiterhin trug man Arm- und Beinschienen aus demselben polierten Metall. Komplettiert wurde alles durch einen Kettenpanzer, der unter dem Harnisch zu erahnen war, und einem Langschwer in verzierter Scheide, welches akkurat an der linken Seite der Soldaten im Schwergehänge hing.

Nur einer dieser Soldaten unterschied sich von den übrigen sechs. Auf seinem Harnisch prangte ein goldenes Symbol, welches der violetthaarige Junge als eine Blume in einem Kreis deuten mochte. Genau konnte er es nicht erkennen. Auch deshalb, weil ihm immer wieder die Sicht versperrt wurde und der Hauptmann dieser Wache, denn nichts anderes war dieser hervorstechende Soldat, nicht immer mit der Front zu ihm stand, so dass man ihn hätte eingehend mustern können.

„Du siehst so etwas zum ersten Mal, habe ich Recht?“

Die vertraute Stimme in all diesem Lärm zu hören schien den Jungen im ersten Moment deutlich zu verwirren, doch als er sich umsah und dort Phantasus erblickte lächelte er leicht und nickte kurz. Es war wohl nicht schwer zu erraten gewesen woher Phantasus diese Annahme nahm, denn immerhin hatte er selbst wie ein Dorftrottel das weit geöffnete Maul dieser Bestie angestarrt als wäre es eben dies gewesen.

„Es sind so viele Menschen hier“, staunte der Junge und ließ seinen Blick über all diese Leute schweifen, die ein und aus gingen als wäre es ganz normal und sicherlich war es das auch. Nur eben nicht für ihn selbst. Schließlich klopfte ihm sein großer Begleiter auf die rechte Schulter und wies mit einem leichten Nicken in Richtung der Stadt. Phantasus wollte tatsächlich, dass sie in diesen offenen Rachen traten. Es machte ihm irgendwie ein bisschen Angst, aber nur hier herumstehen brachte ihnen beiden nichts, also kam der Junge der Aufforderung nach und setzte sich wieder in Bewegung.

Dennoch konnte er nicht verhindern, dass seine Schritte unsicher wirkten. Hinter sich konnte er nur das Lachen seines Begleiters vernehmen, doch das war egal. Es war schließlich kein Spott darin zu hören. Es musste wohl einfach nur erheiternd aussehen, auch wenn der Junge mit dem eigenwilligen Haar einiges an Blicken auf sich zog.

Als dann aber ein blank polierter Harnisch vor ihm erschien stockte der Junge. Er sah auf die breite Brust und ließ seinen Blick weiter nach oben wandern. Dort sah er ein kantiges Gesicht unter dem Helm des Hauptmannes hervorblitzen, dessen Blick ernst und einschüchternd war. Hätte ihn nicht jemand von hinten gehalten hätte sich der Junge vor Schreck sicherlich auf den Hosenboden gesetzt und hätte panikartig die Flucht ergriffen, so sehr schüchterte ihn dieser Blick aus grauen Augen heraus ein.

Doch wieder war nur dieses Lachen zu hören, welches nur von Phantasus stammen konnte.

„Jetzt erschreckt Ihr schon Kinder, Hauptmann Argus. Also ich muss mich schon wundern“, meinte sein großer Begleiter  mit dem deutlich hörbaren Lächeln in der Stimme. Sofort sah dieser Hauptmann auf und straffte seine Schultern noch mehr, als er es ohnehin schon getan hatte.

„Ihr begleitet diesen Jungen, Ser?“, fragte nun Argus mit einer rauchigen Stimme, die man sicherlich allein von ihrem Klang als angenehm bezeichnen konnte. Sie war tief und dunkel und auch über den Lärm der ganzen Menschen hinweg deutlich zu hören. Hätte der Hauptmann es gewollt, so hätte er sicherlich ganz allein für Ruhe hier draußen sorgen können. Man brachte ihm Respekt entgegen. Dies entnahm der Junge einerseits seiner eigenen Reaktion auf diesen breitschultrigen Mann, andererseits auch der Tatsache, dass man dem Hauptmann Argus einen gewissen Freiraum zugestand. Die Menschen machten einen kleinen Bogen um ihn herum und rempelten ihn nicht an, wie es in solch einem Wust aus Menschen doch gern einmal häufiger vorkam.

„Aye, Ser Hauptman“, lächelte Phantasus und klopfte dem Jungen vor sich bedeutungsvoll auf die Schulter, „Dieser junge Mann hier hat eine Verabredung mit Ihrer königlichen Hoheit“, meinte er schließlich, was dem Hauptmann doch einen verwunderten Blick abrang, mit dem er den Jungen mit dem violetten Haar doch abschätzig musterte. Der Junge selbst fühlte sich wie auf dem Präsentierteller, als wäre er nur hier um von allen anderen gemustert zu werden.

„Aber ich würde Euch raten ihn noch anders einzukleiden, Ser“, riet der Hauptmann und deutete eine leichte Verbeugung in Richtung Phantasus an.

„Da mögt Ihr Recht, Ser Hauptmann“, gestand Phantasus mit einem leichten Lächeln ein, was den Jungen dazu veranlasste an sich herabzuschauen. Erst jetzt fiel ihm auch, was er trug. Bisher hatte er darauf nicht geachtet. Es war nämlich nicht all zu viel. Nur die Kleidung, die man sonst immer in Krankenhäusern trug. Dazu noch gewöhnliche Schuhe, sonst nur noch seine Unterwäsche. Hauptmann Argus hatte also Recht. So konnte er wirklich nicht vor eine Königin treten.

„Ähm, Phantasus, ist das dein Ernst?“, fragte nun der Junge, als ihm gewahr wurde, dass Phantasus nun meinte, dass er sich mit einer Königin treffen wollte. Die Person, die ihn erwartete, war also niemand anderes als die Herrscherin dieses Landes. Das kam ihm jedoch reichlich merkwürdig vor.

„Was denn?“, lächelte Phantasus hingegen nur.

„Dass mit der Königin“, meinte nun sein junger Begleiter, woraufhin der Bebrillte nur wieder nickte und durch das Tor der Stadt Elysien wies. Dort war schon die breite Hauptstraße zu sehen, die ebenfalls vor Menschen nur so überquoll. Ochsenkarren knatterten über das Kopfsteinpflaster hinweg, schwer beladen und aufgetürmt, dass man froh war, dass sie nicht einfach umstürzten. Dort, weiter hinten, hinter den Häusern, sah der Junge den fernen Palast. Nun, wirklich viel sah er nicht, nur den weißen Turm, der von Zinnen gekrönt war. Dort, in der Ferne, sah er auch das Symbol, welches auf dem Brustpanzer des Hauptmannes prangte, welches der Junge nun deutlich besser erkennen konnte. Es war eine goldene Lilienblühte in einem goldenen Kreis, zumindest prangte diese auf dem Brustharnisch des Hauptmannes. In der Ferne selbst war es eine weiße Blühte auf einem mitternachtsblauen Grund, mit golden gewirkten Stickereien umsäumt, die sanft im Licht der beiden Sonnen schimmerten und selbst hier, am fernen Haupttor, zu erkennen waren.

Es war schwer zu sagen, was genau den Jungen mehr beeindruckte. Der Hauptmann vor ihm, mit dem goldenen Symbol auf seiner Brust oder aber der ferne Turm des Palastes mit der Flagge dieses Reiches, welches selbst hier so deutlich zu erkennen war, dass man glauben konnte, man müsse nur die Hand ausstrecken und würde diese Flagge gleich berühren können.

„Es ist beeindruckend, nicht wahr? Die Königslilie wird sie genannt. Das Zeichen dieses Reiches und Ihre königliche Majestät, Königin Themis, ist diese Königslilie. Du wirst sie schon bald kennen lernen. Sie ist wunderbar“, meinte Phantasus und in seinen Augen war ein seltsames Glitzern zu sehen, während er diese Königslilie in die Augen fasste.

Erst das Räuspern des Hauptmannes holte ihn wieder an das Haupttor zurück: „Ser, wollt Ihr nicht weiter gehen? Ihr blockiert den Weg, Ser“, meinte Argus mit einem deutlich sichtbaren Lächeln in seinem kantigen Gesicht. Dem Jungen war dieser Mann schon jetzt sehr sympathisch. Er mochte Hauptmann Argus und vielleicht war es diese Wirkung, die er auf Menschen hatte. Phantasus aber lachte nur kurz auf und nickte schnell, bevor er sich wieder in Bewegung setzte und den Jungen an seiner Seite nach vor trieb, durch den Rachen des Biestes.

 

„Muss das wirklich sein?“, fragte der Junge nur, als ihn Phantasus betrachtete und mit einem nachdenklichen Blick um ihn herum ging.

„Tut mir leid, aber Hauptmann Argus hatte schon Recht. Jetzt bist du um einiges vorzeigbarer, mein junger Freund“, meinte der Bärtige und lächelte leicht, bevor er den Violetthaarigen mit einer leichten Geste hin zu einem Silberspiegel aufforderte sich selbst in der reflektierenden Oberfläche zu betrachten. Der Junge tat, wie ihm geheißen und stellte sich vor das polierte Metall nur um die Kleider zu sehen, die nun seinen Körper schmückten.

Es war nichts protziges, sondern funktionell und bequem. Auf beides hatte Phantasus geachtet, als er seinem jungen Begleiter die Kleider herausgesucht hatte. Grundbestand war ein weißes Leinenhemd und eine dunkle Lederhose gewesen. Dazu leichte Lederstiefel, die sich fast schon an den Fuß schmiegten und wie angegossen passten. Hinzu kam noch ein gefüttertes Wams, darüber ein Umhang  aus schwerem Stoff. Phantasus hatte gemeint, dass dieser Umhang gut vor Regen oder Kälte schützen konnte. Außerdem, stellte der Junge fest, war dieser Umhang mit vielen Taschen versehen. Man konnte also allerhand darin verstecken und mit sich herumtragen.

Als sich der Junge schließlich zu seinem Wohltäter umwandte und dieser ihn strahlend anlächelte, weil er wohl auf eine Antwort wartete, ließ der Junge leicht den Kopf hängen.

„Es sieht wunderbar aus, Phantasus. Und ich muss sagen, dass alles hervorragend passt, aber ich habe kein Geld um mir diese Kleider zu leisten“, gestand der Junge, doch Phantasus schüttelte nur den Kopf.

„Mach dir darüber keine Sorgen, mein Freund. Geld sollte deine geringste aller Sorgen sein. Aber ich denke, dass du nun bereit bist Ihrer königlichen Hoheit gegenüber zu treten, nicht wahr?“

Bei der Erwähnung der Majestät klopfte dem Jungen das Herz schneller. Er hatte noch nie vor einer Königin gestanden und sie war auch noch eine Monarchin, die ihn erwartet hatte, warum auch immer. Das war wohl etwas, worin er sich überraschen lassen musste.

Schließlich nickte der Junge mit dem violetten Haar und wollte den Landen, in den sie eingekehrt waren, schon fast verlassen, doch Phantasus hielt ihn mit einer leichten Geste noch zurück.

„Eine Sache noch. Männer tragen Waffen. Da ich aber glaube, dass du noch nie wirklich eine in der Hand gehalten hast  dachte ich mir, dass die hier eher deinem derzeitigen Geschick entspricht“, meinte der Führer in dieser fremden Welt und hielt dem Jungen eine Waffe hin, die dieser schließlich verwundert beäugte.

„Für mich?“, fragte er unsicher nach, doch Phantasus nickte und der Junge kam dieser Aufforderung zögernd nach. Ihm entgegen hielt Phantasus ein kurzes Schwert, welches nicht länger schien als der Unterarm des Jungen selbst. Eine Waffe also, die leicht zu führen war, die aber mehr zur Abschreckung von Angreifern diente als wirklich für den Kampf geeignet war. Das Kurzschwert selbst war in eine einfache Scheide gesteckt worden, welche wenig Prunk zeigte. Auch die Parierstange wies keinen übermäßigen Schmuck auf. Einzig und allein ein ledernes Band, welches mit goldenen Fäden bestickt worden war und sich um den Griff der Waffe wickelte war das einzig offensichtlich Wertvolle an dieser Waffe.

Dennoch, es war wohl der Gedanke, der zählte. Schließlich war Phantasus sicherlich nicht immer in seiner Nähe und wer wusste schon, was alles in dieser Welt auf einen Jungen warten konnte.

„Danke, Phantasus“, meinte der Junge dennoch strahlend und drückte das Geschenk an seine Brust. Phantasus lächelte ihm entgegen und nickte. Nun war es dennoch Zeit ihrer Majestät seine Aufwartung zu machen. Die meisten Monarchen waren ja nicht gerade für ihre übermäßige Geduld berühmt, wenn sie etwas wollten. Zumindest glaubte der Junge, dass man Monarchen immer so darstellte.

Die Lilie von Elysien

„Meinst du wirklich, dass das sein musste, Phantasus?“, meinte der Junge und zupfte an seinen neuen Sachen herum um sie, seiner Meinung nach, richtig in Form zu bringen. Dabei sah der Mann in den bunt zusammengewürfelten Kleidern zu ihm herab und lächelte. Hinter den Gläsern der Brille konnte man einen musternden Blick wahrnehmen, wenn man genau hinsah.
 

Der Junge musste sagen, dass ihm diese Kleider besser gefielen als das, was er vorher getragen hatte, aber war es den Aufwand wirklich wert gewesen? Nun gut, er trat einer Königin gegenüber, doch sein Führer in dieser Welt hatte sicherlich ein kleines Vermögen für diese Sachen ausgegeben. Als der Junge mit der eigenwilligen Haarfarbe nach der Summe gefragt hatte, hatte Phantasus nur den Kopf geschüttelt und sanft gelächelt, wie es eben seine Art war. Mehr hatte der Junge nicht erfahren, also hatte er es dabei belassen. Wenn es Phantasus nicht sagen wollte, dann sollte man ihm wohl seinen Willen lassen.

„Ja, ich finde schon, dass es sein musste. Ihre königliche Hoheit wäre wohl wenig angetan von jemandem, der mit etwas zu ihr kommt, das man gut und gern als Nachtkleid hätte tragen können, obwohl es selbst dafür noch zu tiefe Einblicke geschenkt hätte“, scherzte der bärtige Mann leichthin und deutete dann mit einer Geste seiner rechten Hand wieder auf das Tor, welches sich vor ihnen befand.

Der Mann in den bunten Kleidern hatte gemeint, dass sich dahinter der Thronsaal befinden sollte, also auch dich Königen Themis auf ihn warten würde. Der Junge wurde nun immer gespannter auf das, was sich hinter diesen Torflügeln wohl verbarg. Er hatte keine Ahnung, wie man sich so einen Thronsaal wohl vorzustellen hatte.

Groß musste er sein, soviel stand wohl fest, aber mehr Einfälle dazu hatte er nicht wirklich.

Wachen gehörten aber auch zu dem Bild, welches hier gezeichnet wurde. Zu jeder Seite des großen Portals hatten je vier Mann der königlichen Leibgarde Aufstellung genommen. Ihre Harnische unterschieden sich in der Art und Weise ihres Erscheinens deutlich von denen der Stadtwache. Sie waren prächtiger gearbeitet und deutlich mehr mit Gold und Silber verziert. Schlichtweg ließen sie die Männer, die in ihnen steckten, wie Stiere auf zwei Beinen wirken. Sie waren breit und zeigten wohl allein durch ihr Hiersein, dass man sich besser nicht mit ihnen anzulegen hatte.

„Also dann wollen wir mal“, meinte Phantasus mit diesem Lächeln, das er immer zeigte. Es war sein Markenzeichen. Wie etwas, das er nicht mehr ablegen konnte oder gar wollte. Der Junge hatte seinen Begleiter in der kurzen Zeit noch nie anders gesehen und auch wenn er diesen Mann noch nicht lange kannte so glaubte er doch zu wissen, dass der Brillenträger wohl gar nicht anders konnte als immer nur zu lächeln.

Als die beiden schließlich vortraten stellten sich ihnen die Wächter vor dem Thronsaal entgegen. Sie kreuzten ihre Lanzen, die sie bei sich trugen und bauten sich vor den beiden auf, doch Phantasus schüttelte nur lächelnd den Kopf und hob die Arme, als wollte er sich auf eine spielerische Art und Weise ergeben.

„Oh, ihr habt mich, verzeiht mir, ich bin schuldig!“, meinte der bärtige man mit einem theatralischen Unterton und machte dabei ein Gesicht, als würden alle Schulden dieser Welt auf ihm lasten, und doch lächelte er. Auch der Junge an seiner Seite konnte nicht anders als leise zu Kichern. Vor allem aber dann, als er die Gesichter der Wächter sah, die den Mann vor sich nur verständnislos musterten und nicht wussten, wie sie weiter zu verfahren hatten. Doch Phantasus erlöste sie aus ihrer Unschlüssigkeit.

„Schon gut, schon gut. Man könnte ja fast schon meinen, dass die Wächter der Königin keinen Spaß mehr verstehen. Nun gut, lasst mich durch. Ich habe Meldung für ihre königliche Majestät“, sagte der in bunte Kleider gewandte Mann mit einer leichten Verbeugung. Doch die Wächter sahen nicht so aus als würden sie zur Seite treten wollen.

„Das ist nicht möglich“, sprach schließlich einer von ihnen und nun war es an Phantasus verwundert zu schauen. „Wir können nicht einfach einen Bunten zur Königin vorlassen“, meinte die andere Wache und musterte Phantasus abschätzig. Der Junge glaubte sogar Verachtung in den Augen dieser Wache zu sehen, doch Phantasus ließ sich nicht beunruhigen, sondern lachte nur leise, aber herzlich.

„Ich verstehe. Ihr seid die Neuen, vor denen mich Hauptmann Argus vor einiger Zeit gewarnt hatte. Er hatte wirklich Recht, als er sagte, dass ihr zwei dumm wie ein Sack Bohnenstroh wärt“, lachte der Bärtige und zog sich zornige Blicke seitens der Wachen zu, doch Phantasus wiegelte gleich wieder mit den Händen ab und deutete hinter die beiden voreiligen Wachen.

„Schaut zu euren Kameraden, ihr beiden Helden“, meinte er nur und beide Wachen wandten sich um und sahen, wie sich die anderen Wächter köstlich amüsierten und dabei versuchten nicht in Gelächter auszubrechen. Doch nun, als sie die verblüfften Gesichter ihrer beiden Kameraden sahen konnten sie nicht mehr an sich halten und schütteten sich aus vor Lachen. Unverständnis stand in ihren Gesichtern.

„Das ist Meister Phantasus“, lachte einer der anderen Wächter und klopfte sich auf seinen Oberschenkel. Schnell wanden sich die beiden Speerträger zu dem in bunt gekleideten Mann um, der sie nur mit einem freundlichen Lächeln bedachte. Die Wächter verbeugten sich schnell so tief, dass der Junge glaubte, dass diese Männer in ihren schweren Rüstungen gleich nach vorne umkippen mussten, doch das taten sie nicht.

„Verzeiht, Meister Phantasus, aber wir dachten…wir haben nicht erwartet, dass Ihr…“

„Schon gut, schon gut“, lachte Phantasus immer noch sichtlich erheitert. „Es ist ja keinem etwas passiert. Darf ich nun passieren?“ Schnell nickten die beiden Wachen, die Phantasus und dem Jungen gerade eben noch den Weg verweigern wollten. Mit scheppernden Schritten eilten sie zu dem schweren Tor, welches den Thronsaal schloss, und wuchteten es mit einiger Mühe auf, nur um den Blick auf den Raum, der sich dahinter befand, freizugeben.

 

Was der Junge hinter dem schweren Portal sah ließ ihn staunen. Vor ihm erstreckte sich ein weiter raum. Er war hoch und licht. Die Decke wölbte sich über ihnen in weiten, unerreichbaren Höhen. Der Weg zu Thron war ein mitternachtsblauer Teppich mit in Gold gefassten Rändern. Diese waren mit Stickereien verziert worden, welche sich vom Portal bis hin zum Thron ziehen mussten.

Die beiden Seiten dieses mächtigen Raumes waren von einer Galerie gesäumt, die von zahlreichen Säulen getragen wurde. Zwischen jeder dieser, in weiß gehaltenen Säulen, sah der Junge einen weiteren Wächter mit einem langen Speer, auf den dieser sich stützte und auf der Galerie selbst konnte man ebenso Wächter sehen, welche jedoch die Armbrust im Anschlag hielten und die beiden Besucher des Saales misstrauisch musterten.

Trotz dieser offensichtlichen Präsenz von Waffen war Phantasus alles andere als beunruhigt. Er schien sogar noch unbefangener zu sein als er es sonst war. Er pfiff sogar ein leises Lied, während sie sich dem Thron näherten, der am fernen Ende dieses weiten Saales auf sie wartete.

„…haben die nördlichen Grenzen überschritten, eure Majestät. Wir müssen Verstärkungen entsenden um unsere Vorposten zu sichern“, war die feste Stimme eines Mannes zu hören, welche in diesem weiten Raum deutlich hörbar getragen wurde. Der Junge an der Seite des Bärtigen glaubte gar, dass der Mann, der dort soeben gesprochen hatte, genau neben ihnen gestanden hatte, doch als sich der Violetthaarige umschaute war niemand zu sehen.

„Die Akustik ist beeindruckend, nicht wahr? Wenn man auf diesem Teppich stolpert und hinfällt, dann ist das dumpfe Poltern noch vorne am Thron selbst zu hören. Aber ich würde empfehlen nicht hinzufallen. Der Boden ist dennoch ganz schön hart“, lachte Phantasus, der den Blick seines jungen Begleiters bemerkt hatte.

„So soll es sein. Lasst Hauptmann Argus rufen und bringt ihn augenblicklich zu mir“, antwortete die Stimme einer Frau. Auch hier horchte der Junge auf, doch nicht, weil die Stimme so eindringlich war. Sie war sanft und warm, hatte der Klang, als würde die Sprecherin gerade singen und schien dem sanften Wind der Ebenen nachempfunden zu sein. Es war eine Stimme, die zum Schwärmen und Träumen einlud und der man gerne lauschen wollte. Allein dieser Klang ließ den Jungen leicht lächeln, was wiederum Phantasus nicht verborgen blieb, der nur leise lachen musste.

Die schnellen Schritte, die an ihnen vorübereilten ließen den Jungen schließlich aufsehen und einen gehetzten Mann erkennen, der sie keines Blicke würdigte und schließlich den weiten Thronsaal verlassen hatte, bevor man an ihn auch nur ein Wort hätte richten können.

Dennoch blieb keine Zeit Phantasus zu fragen, was dies zu bedeuten hatte, denn schon im nächsten Moment war die Stimme der Königin wieder zu hören.

„Phantasus? Bist du es? Wen hast du mir denn da mitgebracht?“

Der Junge wandte sich um, um zum Thron hin zu sehen und erblickte dort eine Frau, die seinem bunten Begleiter vielleicht gerade bis zum Kinn reichte. Die hatte wache Augen, die im Licht, welches hier im Saal herrschte, leicht zu schimmern schienen. Ihr Gesicht, das viel auf, war weich und freundlich und sie wirkte noch gänzlich zu jung um Königin zu sein. Nicht, dass es der Junge wirklich hätte einschätzen oder beurteilen können. Dies lag weit außerhalb seiner Befugnisse oder Kompetenzen. Doch dann blieb sein Blick an den Haaren hängen, die wie die seinen, violett erschienen. Die Haare der Königin waren lang, reichten ihr bis weit über die Schultern und flossen wie ein Fluss aus dieser eigentümlichen Farbe ihren Rücken hinab.

Der Junge musste von diesem Bild wohl recht eingenommen gewesen sein, denn er bemerkte erst, dass Phantasus mit ihm sprach, als ihm dieser leicht auf die Schulter tippte und er selbst herumfuhr, als hätte man ihn mit einer Nadel gestochen. Es war nur das breite Grinsen des Mannes mit der Brille zu sehen und eine leichte Geste seiner rechten Hand, mit der er zur Königin hindeutete.

„Darf ich vorstellen? Ihre königliche Majestät, Königin Themis von Elysien. Die Lilie unseres Reiches“, meinte er mit weit tragender Stimme in den Saal hinein, was die Königin nur leicht lachen ließ.

„Hör auf damit, Phantasus“, meinte die Königin und stand auf um den beiden Besuchern ihres Thronsaales entgegen zu kommen. Aus dieser Nähe sah sie sogar noch wundervoller aus und der Violetthaarige musste bemerkt haben, wie er begann zu starren.

„Wenn ich vorstellen darf? Das ist…“, begann Phantasus, doch eine leichte Geste der Königin ließ ihn verstummen. Er lächelte jedoch nur und verbeugte sich leicht um dann einige Schritte zurückzutreten.

„Schau mich an, Junge“, meinte sie und berührte leicht das Kinn des Jungen, damit dieser gezwungen war in ihre Augen zu sehen. Königin Themis lächelte leicht, als sie ihren Kopf leicht zur Seite legte, als würde sie auf die Antwort einer Frage warten, die noch nicht gestellt worden war.

„Du trägst die Sterne in deinen Augen und den Willen das Schicksal nach deinem Willen zu verändern. Sag, wie heißt du?“, fragte sie und beugte sich nach vorne, damit der Junge ihr seinen Namen zuflüstern konnte.

Als sich die Königin wieder zurücklehnte lächelte sie und musterte den Jungen vor sich, der sie seinerseits mit großen Augen musterte, bevor sie ihren Blick wieder auf Phantasus legte.

„Pass auf ihn auf, Phantasus. Vielleicht liegt unser aller Schicksal in seinen Händen“, sagte sie mit einem feinen Lächeln, auf das sich der Mann mit dem schwarzen Haar nur verbeugte, doch bevor er antworten konnte war das Portal des Thronsaales zu hören und schwere Stiefel hallten durch den Saal. Das Scheppern von Metall klang von den Säulen und der Galerie wieder und zog die Blicke auf sich. Hinter ihnen, den mitternachtsblauen Teppich entlang, kam Hauptmann Argus. Der Mann, den der Junge vor nicht all zu langer Zeit am Tor zur Stadt gesehen hatte.

Als er bei ihnen war schien er verwundert. Wohl über den Umstand, dass er die Königin nicht auf ihrem Thron sitzend vorfand, doch schien er das, was er sagen wollte, herunterzuschlucken. Stattdessen verbeugte er sich leicht vor seiner Königin und nickte schließlich dem Jungen und Phantasus zu.

„Hauptmann Argus. Ihr seid wahrlich schneller hier als erwartet“, meinte nun die Königin erfreut. Scheinbar war die Audienz, die der Violetthaarige bei der Königen genießen durfte, nun vorbei. Somit war es auch nicht verwunderlich, dass Phantasus ihm das Zeichen zum Aufbruch gab und ohne weitere Fragen folgte der Junge dieser Aufforderung auch. Nach einer weiteren Verbeugung von Seitens Phantasus wandten sich der Spaßmacher und sein junger Begleiter sich zum Gehen und verließen den Thronsaal.

Zum goldenen Drakus

Als mich Phantasus aus dem Schloss führte wusste ich nicht genau, wie viel Zeit vergangen war, doch die Sonne stand bereits tiefer, als sie es vorher getan hatte, also musste mehr Zeit ins Land gezogen sein, als ich es wirklich gedacht hatte. Dort drinnen, im Schloss, im Thronsaal bei der Königin, da war mir die Zeit endlos erschienen. Ich hatte nicht darauf achten müssen. Nun aber betrachtete ich den Stand der Sonne und das goldene Licht, das die Abenddämmerung mit sich brachte. Goldenes Licht, welches dem weißen Stein, aus dem die Stadt erbaut worden war, ein inneres Leuchten zu geben schien. Die kleinste der beiden Sonnen war schon längst hinter dem weiten Horizont verschwunden. Nur noch die Größere zeigte uns einen kleinen Rand, als hätte sie nur auf Phantasus und mich gewartet. Nun, da sie mich und diesen eigentümlichen Mann gesehen hatte, sich wohl versichert hatte, dass es uns gut ging, verschwand sie hinter dem weiten Land, das sie beschienen hatte.
 

„Was nun?“, fragte ich mehr zu mir selbst als zu Phantasus, der ebenfalls auf den Sonnenuntergang geschaut und dabei in seiner eigentümlichen Art und Weise gelächelt hatte.

„Was hältst du von einer Taverne? Bis auf einen Schneider und das Schloss hast du auch noch nichts von Elysien gesehen. Das sollten wir schnell ändern“, meinte der Mann mit dem dunklen Haar und der Brille, in der sich noch die letzten Reste des vergehenden Tages spiegelten. Eine Taverne war ein Ort, in dem sich die Menschen trafen, über den Tag klagten und Neuigkeiten austauschten. Zumindest habe ich sie mir so immer vorgestellt. Selbst in einer war ich noch nie gewesen. Vielleicht war es dem Umstand geschuldet, dass es in unserer Welt keine solchen Tavernen mehr gab. Aus Neugier mehr als aus anderen Gründen nickte ich den Vorschlag Phantasus‘ ab. Etwas anderes hatte ich ohnehin nicht vor, und warum sollte man den Tag nicht in einer Taverne ausklingen lassen? Über die Übernachtung selbst, die zwangsläufig kommen musste, machte ich mir noch keine Gedanken. Sicherlich hatte Phantasus auch dafür eine Idee.

 

Die Taverne, zu der mich Phantasus schließlich geführt hatte war ein Bau, der sich nahtlos in eine Reihe von Häusern schmiegte, die sich, in einer Gasse, ab der Hauptstraße, zu verstecken schienen. Das Schild, welches an schon rostigen Ketten hing, zeigte mit eingebrannten Lettern den Namen `Zum goldenen Drakus‘. Tavernen mussten wohl seltsame Namen haben, dachte ich mir und musterte das Schild weiter. Oberhalb des Schriftzuges war eine Eidechse zu sehen, die über das Schild zu schleichen schien. Sie selbst war wohl einmal mir Gold geprägt gewesen zu sein, doch auch das war wohl schon einige Zeit her. Ob Phantasus sich mit der Wahl der Taverne wirklich sicher war? Ich hob die Schultern mehr für mich. Was sollte ich schon sagen, ich kannte diese Stadt nicht. Warum sollte ich also an den Worten und Entscheidungen eines Mannes zweifeln, der sich deutlich besser hier auskannte, als ein Fremder, der diese Stadt und dieses Land noch nie wirklich gesehen hatte. Vielleicht würde es ja ganz unterhaltsam werden. Wissen konnte man es im Vornherein nicht wirklich.

„Willen wir?2, fragte Phantasus schließlich, doch diese Frage war nicht wirklich so gestellt, dass ich sie hätte verneinen können. Es stand schon fest, dass wir in diese Taverne gehen würden, also folgte ich meinem Führer in der bunten Kleidung einfach, während er die Tür zum Schankraum aufdrückte, die seiner Hand mit einem leichten Knarzen nachgab.

Als sich der Schankraum vor mir auftat wusste ich nicht, was ich erwartet hatte. Vielleicht den Geruch von schalem Bier in der Luft, von Qual und kaltem Schweiß, doch all das fand ich hier in der Luft nicht. Die Tische, an denen sich die Gäste tummelten, waren frisch gescheuert, der Boden sauber gewischt und in der Luft lag der Duft von vielen Kräutern und einem saftigen Braten. Ich war wirklich erstaunt zu sehen, was sich hinter der Tür und dem schäbig wirkenden Schild verborgen gehalten hatte. Dies hier war es auf jeden Fall nicht gewesen, was ich vermutet hatte.

Als wir schließlich den Schankraum ganz betreten hatten folgten uns die Augenpaare, während wir uns einen Weg zu einem noch freien Tisch suchten, doch galten die Blicke viel weniger mir als Phantasus selbst, der mit seiner Kleidung deutlich mehr auffiel als ich es tat. Seine bunten Gewänder, bei denen nichts wirklich zusammenpasste waren ein wirklicher Hingucker. Ich dagegen hatte, mit der Hose, dem Leinenhemd und dem Umhang, die hier übliche Tracht mehr als getroffen. Ich fiel wohl weniger in der breiten Masse auf als ein bunter Hund, der Phantasus ja war. Leises Tuscheln war zu vernehmen, als der Mann mit der Brille, dem Bart und dem breiten Grinsen zielstrebig zu einem freien Platz ging und sich dort niederließ. All die Blicke und das Getuschel, das wohl ihm galt, schienen ihn nicht im Geringsten zu stören. Er schien dabei so unbesorgt und bald schon verstand ich warum.

„Phantasus, alter Junge. Dich habe ich hier schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen“, grollte eine Stimme, wie ein ferner Donnerhall, von der Seite und ließ mich da, wo ich saß, fast erzittern. Als sich der breitschultrige Mann auf den Tisch beugte knarzte dieser und ich hatte schon Angst die Tischplatte würde das Gewicht des Mannes kaum tragen können. Im Profil sah ich die gerade Nase, die buschigen Augenbrauen und den langen Bart, der ihm kunstvoll geflochten vom Kinn hing. Dann wandten sich die stahlgrauen Augen zu mir und das harte Gesicht, in das sich schon so manche Spur eines langen Lebens gegraben hatte, musterte mich jungen Hüpfer, der ich war. Das dunkelbraune Haar des Mannes zeigte schon die ein oder andere graue Strähne und so schätzte ich ihn auf Mitte der Vierziger.

„Wen haben wir denn da? Einer deiner Schüler, Meister Phantasus?“, lachte der Mann, der wohl der Wirt dieser Schenke war, wie ich an der Schürze vermutete, die diesen Mann kleidete. Dazu passend hatte er ein Leinenhemd mit aufgerollten Ärmeln, eine dunkle Leinenhose und Lederstiefel, die auch schon einmal bessere Zeiten gesehen haben mussten.

„So in der Art könnte man sagen. Er ist neu in der Stadt“, gab Phantasus mit einem bekannten Lächeln Antwort. „Und da dachtest du, dass du ihm dem alten Ulfgar vorstellig machst? Das ist aber sehr freundlich von dir. Da will ich mich doch gleich mal erkenntlich zeigen. Zwei Dunkelbier für meine Freunde hier drüben“, rief der Wirt. Sicherlich war er an der Schanktheke gut zu verstehen, denn seine Stimme, einem Gewittersturm gleich, erhob sich gut hörbar über das Stimmengewirr, welches den Schankraum füllte und sofort wurde seiner Bitte nachgekommen. Kaum einen Moment später stand vor mir und Phantasus je ein Zinnhumpen, aus dem sich dunkler Bierschaum türmte. Phantasus fackelte nicht lange, nahm den Humpen auf und setzte ihn an. Es sah so aus als würde er ihn gleich stürzen wollen und als er den Humpen mit einem zufriedenen Seufzer abstellte war dieser auch bis zur Hälfte geleert. Ich hingegen nippte nur und merkte, wie mir der herbe Geschmack des Bieres bis in den Magen kroch und ich gegen ein Würgen ankämpfen musste. Wie konnte man dieses Zeug eigentlich trinken und es dann auch noch gut finden?

„Meinem junge Freund hier scheint es weniger zu munden“, meinte Phantasus mit einem leichten Lachen und prostete mir mit seinem Humpen zu, bevor er noch einen tiefen Schluck daraus nahm. Ulfgar klopfte mir dabei beherzt auf den Rücken, dass mir beinahe die Luft weg blieb, doch bevor ich etwas sagen konnte hatte Phantasus schon wieder das Wort ergriffen. „Weißt du eigentlich, wie diese Taverne zu ihrem Namen kam, mein Junge?“, meinte er über den Rand seiner Brille hinweg schauend zu mir und grinste dabei breit. Ulfgar aber stöhnte nur gedehnt, aber der Dunkelhaarige ließ sich davon nicht abhalten.

„Es begann, als Ulfgar seine Taverne bauen wollte. Er hatte die Vorstellungen bereits im Kopf und wusste, wie sie aussehen sollte, doch noch hatte er keinen Namen für seine Taverne. Damals war er schon so, wie er heute war. Ein breitschultriger Mann mit Muskeln aus Stahl, der mit der bloßen Hand einen Bären hätte erlegen können“, begann Phantasus seine Geschichte und nahm noch einen Schluck aus seinem Humpen. Ich wunderte mich, dass noch immer Inhalt in dem Zinnhumpen war.

„Du musst dir vorstellen, dass es damals andere Zeiten waren. Ulfgar war also dabei seine Taverne zu bauen, als er plötzlich“, sagte Phantasus und ich spitzte meine Ohren in Erwartung einer spannenden Wendung, „einfach auf den Drakus trat und ihn somit erschlug“, beendete er auf recht unspektakuläre Weise die Erzählung um die Entstehung des Namens.

„Das war es?“, fragte ich ungläubig und schüttelte leicht den Kopf, doch Phantasus und sein breitschultriger Freund grinsten mich nur über beide Ohren an, als wäre ihnen ein besonders guter Scherz gelungen.

„Sag, Phantasus, bist du noch immer so ein guter Sänger wie damals?“, wollte nun Ulfgar wissen und schlug dem Angesprochenen leicht mit der Faust gegen die Schulter. „Zur Unterhaltung der Gäste, verstehst du?“, fügte er noch hinzu und deutete mit seinem Daumen über seine Schulter in den Schankraum. Phantasus sah der Geste nach und schien, als würde er seine Antwort genau abwägen, doch dann nickte er mit seinem bekannten Lächeln. „Ich glaube schon, dass ich es nicht verlernt habe“, sagte er und erhob sich ohne weitere worte. Ich sah ihm gespannt nach. Phantasus konnte also auch singen? Eigentlich brauchte mich bei ihm nichts mehr zu überraschen. Es wirkte fast so, als würde er alles können und jeden kennen. Dieser Mann steckte voller Überraschungen.

Ich beobachtete ihn, wie ihn wohl jeder hier im Schankraum beobachtete. Spätestens, als er sich deutlich hörbar räusperte lag alle Aufmerksamkeit auf dem Mann im bunten Gewandt.

„Der Teufel hat den Schnaps gemacht. Na und? Na und?“, begann der Bärtige mit einem breiten Grinsen an zu singen und mit einem Mal schienen sich die Gesichter zu erhellen.

„Hat mich um den Verstand gebracht. Na und? Na und?

Ich fühlte mich so heldenhaft. Na und? Na und?

Wer ist der Typ im Spiegel, wieso ist ihm nur so übel?“

Es war, als hätte allein der Beginn dieses Liedes den Schankraum in einen anderen verwandelt. Männer, die Phantasus gerade eben noch skeptisch angeschaut hatten, schlugen nun im Takt des Liedes mit ihren Humpen auf den Tisch und als wohl die erste Strophe zu Ende war stimmten sie in den Refrain mit ein, was den Raum deutlich größer wirken ließ.

„Hip, hip hurra die Humpen her, der Teufel kriegt uns nimmermehr!

Humpen her hip, hip hurra, wir saufen und wir sind noch da!“

Die Stimmung war von einem auf den anderen Moment um so vieles angenehmer geworden und auch Ulfgar schien seine angespannte Haltung, die er vor ein paar Momenten noch gehabt hatte, verloren zu haben.

„„Der Teufel hat den Schnaps gemacht. Na und? Na und?

Wer hat mich wohl hierher gebracht? Na und? Na und?

Mein Kopf passt nie durch diese Tür. Na und? Na und?

Wer ist nur diese Frau auf deren Brüste ich hier schau?“

Je länger das Lied ging umso mehr Stimmen fielen in den Gesang ein bis schließlich der ganze Schankraum freudig sang, trank und die leeren Humpen schnell wieder gefüllt wurden. Phantasus‘ Stimme selbst war bald nicht mehr zu hören und die Männer hatten schnell vergessen, dass der Mann, den sie gerade eben noch so seltsam angeschaut hatten, nun dafür sorgte, dass ihnen das trinken noch mehr Spaß zu machen schien. Was ich von meinem Führer sehen konnte war, dass er auf einen der Tische gesprungen war, dort sang und zugleich tanzte, während man ihm die Humpen entgegenreckte, aus denen er sich von Zeit zu Zeit bediente. Niemand schien es zu stören solange sie nur gut unterhalten wurden.

„So sind die Menschen nun einmal“, sagte Ulfgar schließlich, der sich das ganze Spektakel mit einem feinen Lächeln anschaute. Trotz des Gesangs und den Lärm der Krüge, die auf Tische knallten, konnte ich den breitschultrigen Mann deutlich hören. Es war fast so, als wäre seine Stimme nur für mich allein gedacht. Ich schaute ihn nur verwirrt an, denn ich wusste nicht genau, wie er dies meinte.

„Die Menschen haben ein einfaches Gemüt, brauchen aber ab und an etwas, über das sie lachen können. Phantasus hat ein besonderes Talent darin, Menschen zum Lachen zu bringen. In diesen Zeiten ist dies wohl eines der wertvollsten Talente.“

„In diesen Zeiten?“, fragte ich nach, doch Ulfgar schüttelte schnell den Kopf, bevor er laut anfing zu lachen und in den Schankraum deutete. Dort sah ich Phantasus, der es wohl etwas zu gut gemeint hatte und während seines Tanzes vom Tisch gefallen war. Nun war seine Kleidung nass vom Bier, das ihm immer noch in Strömen über das Gesicht lief. Doch der guten Laune tat es keinen Abbruch. Man lachte, hob ihn auf und drückte ihm einen neuen Humpen mit frischem Bier in die Hand, aus dem er pflichtbewusst trank.

Während ich nun Phantasus beobachtete hörte ich aus verschiedenen Kehlen den Refrain des Liedes, doch waren es nicht immer die Sprachen, die ich auch verstehen konnte. Es waren andere darunter, die in ganz eigener Manier gesprochen wurden, doch auch dies schien zum Spaß dazu zu gehören. Man freute sich, lachte und trank. So, dachte ich mir, musste es in einem Wirtshaus zugehen. So stellte man sich eine zünftige Taverne vor. Warum nicht also mitmachen? Schließlich griff die gute Laune auch auf mich über und ich klatschte im Takt in die Hände und sag frei heraus mit. Es war egal, ob ich schief sang oder nicht. In all dem Getöse und den verschiedenen Stimmen hörte mich so oder so niemand.



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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Von:  Lealia
2014-07-21T18:40:52+00:00 21.07.2014 20:40
Wirklich eine tolle Story mir gefallen die Details und diese ganzen Farben die du beschreibst. Auch die Charaktere gefallen mir sehr gut, das ganze erinnert mich irgendwie an Phantasien aus die unendliche Geschichte, wirklich wunder schön geschrieben ehrlich. *_*
Freu mich auf das nächste Kapitel ^^

Lg ^^
Von:  shinyBisa
2014-06-28T22:01:21+00:00 29.06.2014 00:01
Es ist wunderbar wie Detailreich alles beschrieben ist und wie genial und einzigartig die Charaktere sind, man kann einfach nicht aufhören weiterzulesen.
Bitte schreib genau so schön und atemberaubend weiter :3
Du bist einfach toll und ich kann es kaum erwarten weiter zu lesen ^3^
Von:  xXSelaiahXx
2014-05-29T07:25:45+00:00 29.05.2014 09:25
Hammer kapitel!
Die Idee mit den Bäumen ist echt wundervoll *-*
schreib bitte schnell weiter!
Von:  xXSelaiahXx
2014-04-24T23:04:08+00:00 25.04.2014 01:04
Hammer!
Ich liebe deinen schreibstil echt sehr und finde es mega gut das du diese "Landschaft" so gut beschrieben hast.
Die Idee mit dieser Traum-landschaft echt mega toll.
Schreib bitte schnell weiter!


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