Die Welt in der ich starb von Shirayuki- (GaLe) ================================================================================ Prolog: -------- Die Welt in der ich starb. Sie war gut.  Sie war schön. Vollgestopft mit Gelächter, Gebrüll und Geheule. Das volle Programm einer emotionsgeleiteten Gilde eben. Sie war meine Familie, der ich leider entrissen wurde. Nie wieder werde ich die fröhlichen Gesichter sehen, die mir jeden Tag aufs Neue geholfen haben, zu lächeln. Lucy… Gajeel… Es tut mir so leid. Es fing Alles damit an, dass Fremde mich im Park aufsuchten. „Bist du Levy McGarden, die Solid-Script Magierin?“ wurde ich gefragt. „Ja die bin ich, kann ich euch weiterhelfen?“ versuchte ich freundlich zu sein, auch nachdem sie mich von meinem neuerworbenen Buch abhielten. Doch dann wurde ich bereits von einer Müdigkeit überfallen, die mich an Ort und Stelle einschlafen ließ. So als würde sich Mystogan einen Auftrag abholen und alle einschlafen lassen. Doch den gab es in unserer Gilde nicht mehr. Er war jetzt in Edolas, wo er auch herkam. Tiefe Dunkelheit. Kapitel 1: ----------- Ich wachte in einem Keller auf, nein es war eher ein Verließ, und war mit den Händen an die Wand über meinem Kopf gekettet. Es roch modrig und war kalt. Wo war ich und wer brachte mich her? Mist, ohne meine Hände konnte ich keine Magie einsetzen. Wie sollte ich hier wieder raus kommen? Die Ketten hatten meine Handgelenke verletzt, so sehr hatte ich daran gezerrt. Wie sollte so ein Zwerg wie ich auch eine Kette zum brechen bringen? Doch die Verzweiflung und die Angst ließen mich nicht aufhören. Es war schwer, die ganze Zeit dort zu stehen und in die Dunkelheit zu starren. Wie lange war ich schon dort an der Wand? Stunden oder doch Tage? Meiner körperlichen Verfassung nach wohl eher Tage. Der Hunger, der sich durch lautes Magengrummeln zeigte, ließ irgendwann nach und ließ nur einen schmerzenden Magen zurück. Doch das war nicht mein größtes Problem. Ich hatte Durst. Meine Kehle war trocken und als ich versuchte etwas zu sagen, bekam ich keinen ganzen Ton heraus. Auch fühlte mein Körper sich schwach an. Ich hatte höllische Kopfschmerzen und meine Umgebung, die durch ein kleines vergittertes Loch am oberen Ende der Wand, das etwas Licht spendete, leicht beleuchtet wurde, wurde zunehmend verschwommener. So als würde sich ein Schleier über meine Augen legen. Wer auch immer mich herbrachte, ließ mich hier wohl auch sterben. Was für ein grausamer Tod dachte ich. Ich hatte mir nie groß Gedanken gemacht, wie ich sterben würde. Dazu war bei all dem Spaß und den Abenteuern in meiner Gilde auch nie Zeit gewesen. Und ich wollte dieses Thema auch nie bearbeiten. Doch nun schlichen sich diese Gedanken ein, dass ich langsam immer schwächer werden würde, bis ich vor lauter Durst Halluzinationen bekommen und in absehbarer Zeit sterben würde. Weinen konnte ich schon längst nicht mehr. Meine Tränen waren wohl schon alle vergossen. Die Tür zu meine Verließ öffnete sich und helles Licht, geschaffen von einer Öllampe, blendete mich. Als ich mich an das Licht gewöhnt hatte, sah ich eine Gestalt vor mir stehen. Ein Mann. Einer dieser Männer, denen ich nicht nachts allein auf der Straße begegnen möchte. Er grinste mich an und als ich ihn fragen wollte, wo ich bin und was er von mir will, brachte ich die Worte nur als ein Flüstern zustande. Der Mann sah mich an, von meinem Haarschopf bis zu meinen nackten Füßen. Ich musste erbärmlich aussehen. Er nahm sich einen Wasserschlauch vom Gürtel und trank vor meinen Augen daraus. Bei diesem Anblick fühlte ich mich gleich noch schwächer und mein Mund war ausgetrockneter denn je. „Bitte.“ Konnte ich in heiserem Ton herausbringen. Der Mann sah mich wieder so abfällig an aber legte mir den Wasserschlauch an die Lippen und begann damit, mir den Inhalt langsam einzuflößen. „Wir wollen doch noch etwas Spaß mit dir haben, bevor du stirbst.“ Sagte der Mann und verließ den Raum. Meine Augen brannten und ich erwartete Tränen, doch war ich immer noch zu ausgetrocknet. Ein  schlottern, dass meinen Körper durchzog zeigte mir, dass ich lebendiger war, als ich mich fühlte. Wenigstens hatte der Typ die Lampe da gelassen. Als die Tür zum Kerker sich wieder öffnete, waren bereits Stunden vergangen, in denen ich irgendwann aufgegeben hatte, zu stehen. Ich ließ mich an den Ketten hängen um Kräfte zu sparen. Der Mann, der meine Zelle betrat, war hässlich. Anders konnte man ihn nicht beschreiben. Er hatte fettiges, graues Haar, das ihm in Strähnen auf die Schultern fiel und ein riesiges Grinsen, das stumpfe, vergilbte Zähne entblößte. In seinen Augen sah man den Wahnsinn, der ihn leiten musste. „Ich bin Jose, ich war mal der Master von Phantom Lord, bevor deine Gilde sie zerstört hat und mir auch noch meinen Hoffnungsträger genommen hat. Der Eisendrache, der der nächste Master werden sollte. Er war so vielversprechend verdorben.“ „Gajeel.“ Flüsterte ich. „Ich habe bereits dazugelernt, dass mit euer Gilde nicht zu spaßen ist, doch habe ich diesen Drang in mir, Gajeel etwas zu nehmen. Er nahm mir die Hoffnung, auf den Fortbestand meiner Gilde. Und ich hätte nie gedacht, dass die Idioten, die ihn beschatten sollten, um herauszufinden, was ihm wichtig ist, mit so einem mickrigen Wurm wie dir auftauchen würden. Doch scheint es zu funktionieren.“ Sagte Master Jose und in mir stieg die Panik. Wieso hatte ich nur solche Angst? Wieso war ich nur so Schwach? Und vor Allem, warum haben sie mich hergebracht, um Gajeel eins auszuwischen? „Er kann mich nicht leiden. Er ignoriert mich und bezeichnet mich immer als zu schwach. Ich bedeute ihm Nichts.“ Flüsterte ich. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass Gajeel überhaupt auffiel, das ich fort war. „Ach nein? Meine Männer haben einen Überwachungslacrima in eure Gilde gepflanzt. Lass uns doch mal nachsehen, was in deiner Gilde so passiert.“ Mit diesen Worten kam der Mann, der mir das Wasser gegeben hatte, herein und stellte einen Lacrima auf. Im Bild sah ich meine Gilde. Alle waren ausgelassen. Sie redeten, sie tranken und sie prügelten sich. Das Bild zeigte Gajeel, wie er zu Lucy, die an der Bar saß und Trübsal blies, ging. Als er sie mit „Hey Cheerleader“ und einer knurrenden Stimme ansprach, zuckte diese zusammen. „Ja?“ „Wo ist deine kleine Freundin hin?“ grummelte Gajeel und Lucy war wohl ziemlich überrascht, dass er sie das fragte. „Ich weiß es nicht, sie ist schon seit 4 Tagen nicht mehr hier gewesen… Ich mache mir langsam sorgen.“ Gajeel grummelte etwas vor sich hin. Da trat eine mir bekannte Frau in die Gilde. Die Besitzerin von Fairy Hills, in dem ich lebte. Sie fragte nach mir, und warum ich mich nicht wie üblich abgemeldet habe, wenn ich auf eine Mission gehe. Diese alte Frau war ziemlich gruselig, aber sie passte auf ihre Mädchen auf, das musste man ihr lassen. „Levy ist auf keiner Mission.“ Sagte Gajeel und ich fragte mich, weshalb er das wusste. „Also ist sie nicht in ihrem Zimmer aufgetaucht?“ Fragte er. „Seit drei Nächten nicht.“ Erwiderte die Haushälterin. Gajeel zog eine Augenbraue hoch, sah sich in der Gilde um und sagte: „Wo sind denn ihre beiden Clowns? Die müssen doch was wissen?“ „Sie sind auf einer Mission, vor ein paar Tagen aufgebrochen. Und Natsu, Gray, Erza und Wendy sind auch unterwegs. Also können wir die auch nicht fragen…“ kam es von Lucy. Sie war krank gewesen und konnte ihr Team deshalb nicht begleiten, soviel wusste ich noch. Zwischen den verbliebenen Gildenmitgliedern entbrannte eine wilde Diskussion, mit Spekulationen, was mir zugestoßen sein könnte. Einige waren nicht mal so falsch. „Wie es ihr wohl geht?“ fragte Gajeel kaum hörbar und bei seinen Worten wurde mein Herzschlag wieder etwas kräftiger. „Auf die Frage können wir ihm eine Antwort geben“ sagte Master Jose,grinste und zauberte mir ein Lila Band ans Handgelenk. Sensory Link. Davon hatte ich schon einmal gelesen. Es lässt jemanden die Empfindungen und Gefühle eines anderen verspüren. „Oi, Gajeel, was ist los?“ fragte Lily seinen Dragon Slayer als er bleich wie ein Laken wurde und sich ganz langsam auf den Boden setzte. „Was zum Geier…? Wieso bin ich auf einmal so schwach?! Wasser, gebt mir Wasser!“ kam es von diesem. „Gajeel, was ist das da an deinem Handgelenk?“ hat ihn Lucy, die dem Gespräch stumm gefolgt ist, gefragt. Er sah an seinem Arm runter und bekam große Augen. „Master Jose…?“ flüsterte er. „Ach, er erinnert sich noch daran? Ich hatte es erlernt, kurz nachdem er meiner Gilde beitrat.“ Grinste Jose und zeigte seine gelben Zähne. Gajeel sprang auf und rannte aus der Gilde. Nun bekam ich noch mehr Panik. Gajeel! Er fühlte, was ich fühlte. Ich hatte Angst, meine Augen brannten, ich war mit meinen Kräften am Ende, meine Handgelenke schmerzten, dadurch, dass sie mein Gewicht tragen mussten und die Kälte, die ich bis vorhin zu verdrängen versuchte, breitete sich in meinem Körper aus. Und all das nahm er nun auch wahr. Ich wollte es nicht. Ich wollte nicht, dass er leidet. „Mach… mach m-mit mir was du willst… aber ich bitte dich… lass Gajeel in Ruhe. Er… er hat ein neues Leben begonnen, hat Freundschaften geschlossen… er hat schon genug gelitten in seinem Leben.“ Brachte ich mühsam über die Lippen. Ich war inzwischen schon zu schwach zum sprechen. Jose ging auf mich zu. Sein Grinsen war so unheimlich. Er kam meinem Gesicht ganz nah und als unsere Nasen nur noch einen Zentimeter von Einander entfernt waren, sagte er: „Er hat zu leiden, für das war er mir angetan hat. Er hat gegen den Salamander versagt, er hat mich durch seine Niederlage im Stich gelassen und ich war Fairy Law ausgesetzt. Meine Gilde wurde ausgelöscht und er trat Fairy Tail bei. Einen größeren Verrat gibt es nicht, und deshalb wird er leiden. Er wird leiden, indem du leidest. Und wir haben gerade erst angefangen.“ Mit diesen Worten verließ er mit dem Lacrima im Arm das Verließ. Kapitel 2: ----------- Nun musste ich wieder schluchzen. NEIN! Ich musste mich zusammenreißen, Gajeel war nun mit mir verbunden! Die Zeit kroch nur so dahin, doch mussten es an die vier Stunden gewesen sein die vergangen waren, als Jose den Raum betrat. Der andere Mann, mit dem Lacrima in der Hand, dicht hinter ihm. „So, nun haben wir bereits Abend und Gajeel hat sich bisher nicht mehr in der Gilde blicken lassen. Lass uns doch mal nachschauen, was er so treibt.“ Der Lacrima flackerte und zeigte anschließend Gajeel, wie er nachdenklich auf dem Sofa saß. Breitbeinig, mit den Ellbogen auf den Knien und seinen Kopf mit den Fäusten stützend. Er war kreidebleich, hatte müde Augen und doch wirkte er hochkonzentriert. Jose holte ein Messer raus, dessen Schneide sehr dünn und schmal war. Er legte es an meine Schläfe, und bevor ich einen Wiederspruch von mir geben konnte, begann er es langsam meine Wange entlang zuziehen. Der Schmerz, der Augenblicklich einsetzte, war gliederbetäubend. Außer ein Stöhnen konnte ich nichts heraus bringen. Lauwarm lief mir das Blut die Wange entlang und suchte sich seinen Weg über meinen Hals, um von meiner schmutzigen Jacke aufgesogen zu werden. Es war unerträglich, diese Schmerzen zu erleiden. Doch bewegen konnte ich mich nicht. Ich hob leicht den Kopf und sah zum Lacrima. Gajeel lag auf dem Boden vor der Couch und drückte sich die Hand gegen die Wange. Er knurrte nur Beleidigungen, die keinen treffen konnten. Derweil klopfte es unablässig. Erst leise, dann immer lauter, bis es zu einem schmettern gegen die Tür wurde. „Nein.“ Schluchzte ich. Von mir aus ich, aber nicht er. Die Tür zu Gajeels Wohnung wurde aufgestoßen und Lucy stand in der Tür. Sie sah so aufgekratzt aus. Sie musste eine heidenangst haben, einfach so in seine Wohnung zu stürmen. Sie sah ihn am Boden liegen, verschwitzt und ängstlich drein blickend. „Gajeel, was ist los? Geht’s dir noch nicht besser? Ich habe eine schlimme Befürchtung. Levy muss entführt worden sein. Alles spricht dafür und als du dich fragtest, wie es ihr wohl geht, fühltest du dich total schwach. Da ist was faul! Und…“ „Master Jose hat sie. Ich spüre, was sie spürt. Und gerade hat sie wahnsinnige Schmerzen im Gesicht. Sie wird wohl gefoltert.“ Lucy’s Gesichtszüge entgleisten. „Ich werde sie suchen gehen, es ist meine Schuld, da er auf mich wütend ist und sie nur ein Mittel zum Zweck.“ Keuchte er und stand auf. Er wollte an Lucy vorbeigehen, doch stellte sie sich ihm in den Weg. Das muss sie echt Überwindung gekostet haben. „Ich komme mit!“ Bei den Worten zuckte ich zusammen. Sie wollten mich retten? „Von mir aus.“ Brummte er. „Aber geh mir nicht auf die Nerven, hörst du?!“ Knurrte er sie an, bevor er sich stöhnend das Handgelenk hielt. Jose zog an genau dieser Stelle das Messer durch meine Haut und bahnte sich einen Weg an meinem Arm hinunter zu meiner Schulter. Diesmal schrie ich. Mir stiegen Tränen in die Augen, obwohl ich dachte, ich hätte bereits alle geweint. Als ich aufsah, konnte ich sehen wie Lucy über Gajeel gebeugt rief, er solle sich zusammenreißen, und dass sie mich retten müssten. Ich hätte es verstanden, wenn er liegen geblieben wäre. Ich war nur ein Zwerg, ein Schwächling. Er knurrte und stand auf, ging an Lucy vorbei durch die Stadt, aufs Stadttor zu. Lucy direkt auf seinen Fersen. „Echt schade, dass der Master nicht da ist, sonst hätte er dir das Ding vom Handgelenk nehmen können.“ Wieder zog sich dieser Schmerz durch meinen Körper. Diesmal vom Bauch aus. Er führte das Messer über meinen Bauch in ritzte mir das Gildenzeichen von Phantom Lord in meine Haut. Wieder schrie ich und fluchte vor mich hin. Ich wusste gar nicht, dass ich solche Worte kannte. Er sollte aufhören, mich in Frieden lassen. Gajeel lag inzwischen wieder auf dem Boden, zuckte leicht und hielt sich den Bauch mit beiden Armen. Lucy hockte neben ihm und weinte sich die Augen aus. „Arme Levy, was du fühlst passiert ihr gerade… Das ist so grausam!“ schrie sie. „Sehr interessant, es gibt also einen Rettungstrupp.“ Sagte Master Jose mehr zu sich als zu mir. Es war doch zum verrückt werden, wieso ich und womit hatte ich das verdient? „Bereite alles für das Ritual vor. Ich werde hier derweil noch etwas Spaß haben.“ ~Ritual? Was  meint er damit? Und was heißt hier bitte ‚Spaß haben‘?! Ich wusste ja, dass er grausam ist, aber dass es ihm offenbar so viel Spaß macht… ~ „Aber Master, ihr sagtet ich würde auch meine Chance bekommen.“ Wiedersprach der Kerl, dem der Befehl galt. Ich hatte ihn wohl total vergessen… Die ganze Zeit über war er da und tat nichts. „Also gut, Sabanto. Du wirst sie erhalten. Aber sie wird am Leben gelassen, verstanden? Sie ist mir tot nicht von großem Nutzen.“ Mit diesen Worten ging er auf mich zu und wischte, einen Zentimeter über meiner Haut, über den Sensory Link und dieser verschwand. Als er ohne ein weiteres Wort die Zelle verließ und die schwere Tür hinter sich schloss, atmete ich erleichtert aus. Ich würde am Leben bleiben, da er mich für irgendein Ritual braucht. Aber viel wichtiger, aus welchem Grund auch immer, ich war nicht mehr mit Gajeel verbunden. Egal, was man mit antat, er würde es nicht zu spüren bekommen. Mehr konnte ich grad echt nicht verlangen. Sabanto’s Gesicht zierte ein Grinsen, das nichts Gutes verheißen konnte. Im Gegenteil, jetzt bekam ich es mit der Angst zu tun. Er leckte sich über seine spröde Oberlippe und kam ein Schritt auf mich zu. Und dann noch einen. Ging er mit Absicht so schleichend langsam auf mich zu? Mir wurde mulmig zu Mute und als er vor mir stand, zog er ein ledernes Band hervor und hielt es mir, gespannt wie die Sehne eines Bogens, vors Gesicht.  ~Was hat er nur vor?!~ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Tut mir echt Leid, dass ich solang für das nächste Kapitel gebraucht hab. :S So eine Schreibblockade hatte ich selten :D Ich hoffe, es gefällt euch :P ____________________________________________________________________________________________ Sabanto hielt mir das Band, nicht breiter als einen Zentimeter, vor die Augen. Darauf standen Runen. Runen die Magie unterdrückten. Ich bekam Angst, was wollte er denn damit? Hieß das, er würde mich von der Wand holen? Wozu? Er band es mir um den Hals und machte sich dann an den Ketten meiner Handgelenke zu schaffen. In dem Moment bemerkte ich, dass gerade diese mich aufrecht hielten. Als der Griff an meinen Gelenken verschwand, fiel ich kraftlos zu Boden. Der Schmerz, der mich sogleich durchströmte, war kaum zu ertragen. Meine Arme, die die ganze Zeit oberhalb meines Kopfes hingen, waren taub und jede Bewegung damit tat weh. Mein Körper war so schwach… jetzt hatte Gajeel recht. Jetzt war ich wirklich schwach. Moment… Gajeel… Ich sah auf und bemerkte den Lacrima, der vor mir auf dem Boden stand. Gajeel und Lucy liefen gerade durch den Wald. „Hey Gajeel, was ist jetzt los? Du bist ganz anders.“ Lucy lief Gajeel hinterher, der eine ziemliche Geschwindigkeit drauf hatte. Er antwortete ihr nicht sondern hastete einfach weiter vorwärts. Als sie den Mund öffnete um noch etwas zu sagen, kam er ihr dazwischen. „Ich fühl nichts mehr, mir geht es so wie immer.“ Grummelte er in ihre Richtung. Sie rannte daraufhin auf ihn zu und ging dann neben ihm. „Heißt das, dass sie sie nicht mehr foltern? Das ist doch gut!“ sagte sie und hörte sich dabei echt voller Hoffnung an. Gajeel blieb stehen. Lucy ebenfalls und sah ihn fragend an. „Joses Magie funktioniert nicht bei Lebenden. Erst dieser Schmerz, dann diese Angst die ich verspürt habe, und auf einmal gar nichts mehr.“ Lucy wurde kreidebleich. „W-warte, heißt das, dass… dass… Nein! Warum solltest du dann so einen Sprint hinlegen. Sie lebt!“ „Sicher lebt sie, die einzige Erklärung ist, dass er mit Absicht den Sensory Link getrennt hat. Warum auch immer aber er würde sie nicht sofort töten. Das wäre ihm zu langweilig. Schließlich will er mir eins auswischen.“ Ich horchte, immer noch auf dem Boden hockend, auf. Wusste er mehr als ich? „Was meinst du damit? Dass er dir eins auswischen will, ok. Aber wozu braucht er Levy?“ Ja, das fragte ich mich auch grad. Gajeel wurde rot. Nein, dunkelrot. „Kann sein, dass ich den Zwerg ganz in Ordnung finde.“ „…Ganz in Ordnung?“ Wiederholte Lucy und sah ihn vielsagend an. „Vielleicht waren sie in Lily’s und meiner Bude. Es roch nach Fremden“ „Und das hat was mit Levy zu tun?“ „…“ „Ja…?“ „…Ich hab Bilder von ihr gemalt…“ „Du hast Bilder von ihr gemalt…“ wiederholte Lucy und sah dabei verdammt überrascht aus, sowie ich wahrscheinlich gerade, während ich diese Unterhaltung verfolgte. „Lass uns weitergehen, ich weiß, wo wir hinmüssen.“ Lenkte Gajeel eher wenig geschickt vom Thema ab und hastete wieder den Weg entlang. Er mag mich. Er hat mich also gern. Ging es mir durch den Kopf, während sich ein kleines Lächeln auf meine Lippen stahl. „Achje, das kleine Mädchen hat den bösen Drachen also auch gern.“ Die Stimme Sabanto’s riss mich aus meinen Gedanken. Wie konnte ich den bloß vergessen und mich so ablenken lassen? „Ich dachte echt, er würde mal einsam sterben, aber ein Mädchen für sich zu gewinnen… hätte ich ihm gar nicht zugetraut.“ Da wurde es mir zu viel. „Hör auf, so von Gajeel zu reden“ flüsterte ich. „Er ist netter als du denkst.“ „Ach ja? Dann erleuchte mich.“ Sagte er und grinste mich frech an. *Rückblick* Ich saß in der Gilde an meinem Stammtisch. Lucy mir gegenüber und beide waren wir in unsere Bücher vertieft. Ich fühlte mich sehr beobachtet. Als ich aufsah, sah ich Gajeel, der an der Bar saß, ein Stück Eisen kaute, und sich schnell wegdrehte, als er meinem Blick begegnete. ~Was hat er denn nun wieder? ~ Den ganzen Tag über saß er da und schaute immer wieder her. Irgendwann verabschiedete sich Lucy und verließ die Gilde. Als ich auch zusammenpackte, kam Gajeel auf mich zu und knallte mir ein altes Buch auf den Tisch. ‚Solid-Script in Arbeit.‘ Dieses Buch hatte ich überall gesucht. Ich nahm es in die Hand und fuhr mit den Fingern über den Einband. Ein Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen. Als ich aufsah, war ich allein. Wie kann ein so großer Kerl sich so leise davonstehlen? - In der Gilde brach wie immer eine wilde Prügelei aus. Gajeel war mal wieder mit von der Partie. Ich versuchte einfach, mich auf mein Buch zu konzentrieren und sie nicht zu beachten. Als es jedoch auf einmal still wurde, blickte ich verwundert auf und sah nur erschrockene Gesichter, die einem Stuhl folgten, der direkt auf mich zu flog. Ich kniff die Augen zusammen und erwartete den Schmerz. Der blieb jedoch aus. Ich öffnete meine Augen und sah Gajeel, der den Stuhl in der Hand hielt, vor mir stehen. Er sah kurz zu mir runter und warf den Stuhl auf Natsu, woraufhin wieder eine Prügelei entstand. - Ich saß in meinem Zimmer und blätterte im Weekly Sorcerer. Unsere Gilde war mal wieder hoch oben in den Statistiken des meist verursachten Schadens in Fiore. Ich musste seufzen. Wir waren echt schlimm. Als es an mein Fenster klopfte, und ich Lily davor entdeckte, war ich nicht sonderlich überrascht. Er besuchte mich des Öfteren. Er kam rein und überreichte mir ein Packet. Verwundert sah ich zu ihm auf und er meinte: „Gajeel hat seine Bücher weggeworfen und meinte diese zwei kann ich dir schenken wenn ich will.“ „Wen du willst…?“ Wiederholte ich und lachte. Es waren Bücher, die ich noch nicht hatte. Wusste er das? *Rückblick Ende* Da wurde mir bewusst, dass Gajeel mich eigentlich schon mögen musste, sonst hätte er mich nicht beschützt oder mir Bücher zukommen lassen. ~Ich bin ja so blind…~ „Na was ist jetzt, Püppchen?“ Sabanto sah mich grinsend an. Ich würde ihm nichts davon erzählen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)