So far away. von Ginny_ ================================================================================ Kapitel 1: Jenna im Überblick ----------------------------- Mein Name lautet Jenna Lauren Chloe Medina und bin stolze 16 Jahre alt. Ich wohne, wenn ich nicht in Hogwarts bin, bei meinen Eltern in einen kleinen Vorort von London. Am 15.09. wurde ich im schönen London geboren. Mein Zauberstab besteht aus: 11 ½ Zoll, Eberesche und Drache. Er ist relativ geschmeidig. Ich mochte ihn von Anfang an. Übrigens bin ich in dem Haus Gryffindor. So sehe ich übrigens aus ~> http://www.ja-pics.net/images/full/50/a724c8068b.jpg Ich bin eine lebensfrohe Person, die dazu noch gerne in die Schule geht. Seit dem ich ein kleines Kind war freute ich mich schon auf mein Elftes Lebensjahr, weil ich wusste, dass ich endlich nach Hogwarts gehen durfte- Gleich an meinem ersten Tag schloss ich in meinem Haus Gryffindor mit einigen Mitschülern Freundschaft. Ich freundete sich unter anderem mit Harry, Hermine, Ron und den Chaos Zwillingen an. Aber auch mit Neville und Lee. Ich mochte sie gerne und schloss sie sofort in mein Herz. Mit der Zeit schloss ich, durch meine Offenheit und Fröhlichkeit, auch mit den anderen Häusern Freundschaft. Auch mit einen oder zwei Leuten aus Slytherin. Ich bin immer zu fröhlich und lache viel. Dazu bringe ich meine Freunde öfters zu lachen. Ich tappe dazu oft in einen Streich der Zwillinge und würde sie öfter liebend gerne umbringen. Aber sie wissen ja, dass ich sie über alles liebe. Sie waren in der Zeit meine besten Freunde geworden und ohne sie würde die Schulzeit nur halb so lustig sein. Zu meinen liebsten Hobbies zählen Quidditch, zeichnen und vor allem meine Freunde. Übrigens spiele ich seit neustem in der Quidditchmannschaft als Treiberin. Es macht mir Spaß und Laune und die meisten sagen, dass ich einer der Besten wäre. Was ich natürlich nicht glaube, denn ich weiß, dass es viele gibt die viel besser waren als ich. Ich liebe die Sonne, aber auch die Dunkelheit. In der Dunkelheit kann ich gut nachdenken und vor mich hin träumen. Ich hasse Regen und Gewitter. Wenn es gewittert würde ich mich am liebsten unter der Bettdecke verstecken, aber das wäre ja dann doch irgendwie peinlich oder? Man sagt, dass ich gut zuhören kann und immerzu helfe. Aber auch nur, wenn ich diejenigen mag. Mein Lieblingsfach ist wohl Zaubertränke und Snape kotzt es so an, dass ich einer der Besten bin. Er kann mich nicht leiden, da ich öfters ziemlich laut bin und ihn somit in den Wahnsinn treibe. Aber trotzdem bewertet er mich fair und gibt unserem Haus ab und an auch Punkte. Slytherin findet das nicht so toll. Apropo Slytherin … Draco~ er ist eine Sache für sich und ich hasse ihn. Er schikaniert mich immer so gut wie er kann. Ich lass es mir nicht anmerken, aber es tut doch irgendwie weh. Allerdings habe ich ihn es schon einmal heimgezahlt. Mit einem Zauberspruch habe ich ihm einen Arm und ein Bein gebrochen. Es war lustig anzusehen wie er wie ein kleiner Käfer auf dem Boden lag. Er kam einfach nicht mehr hoch. Sogar seine Bodyguards lachten sich halb tot. Doch leider bekam ich deswegen eine saftige Strafe und es gab 30 Punkte Abzug für Gryffindor, aber das war es mir wert. Seit dem stresst er mich auch nicht mehr so oft ab. Meine Meinung zu einigen Schülern? Harry Potter? Er ist ein Held. Der Held auf Hogwarts und der beste Freund des Rotschopfes. Wir verstehen uns sehr gut und ich hab ich sehr in mein Herz geschlossen. Wenn er Probleme hat, dann kommt er auch öfters zu mir und fragt mich um Rat. Hermine Granger? Meine beste Freundin. Ich liebe sie sehr. Wir erzählen uns alles. Sie weiß all meine Geheimnisse und ich ihre. Sie weiß auch, wer mein Herz (nach langer Zeit) erobert hat. Ron Weasley? Der Rotschopf und der kleine Bruder der Chaos Zwillinge. Er ist der Beste und echt witzig und tollpatschig. Ich mag ihn sehr. Die Weasley Zwillinge? Meine besten Freunde. Ich liebe sie. Sie sind lustig und einfach immer für mich da. Wenn Hermine mal keine Zeit hat, dann halten sie ihre Arme offen und hören mir zu. Was auch immer ich für Probleme habe. Und Fred habe ich geholfen mit Angelina zusammen zu kommen. Draco Malfoy? Ein platinblonder Pavianarsch. Ich hasse ihn. Er verletzt mich. Ich verletz ihn. Das nicht mögen ruht auf Gegenseitigkeit. Aber es war mal alles anders … aber egal … Allgemeines? Ich gehe nicht gerne auf Partys, aber wenn doch, dann lasse ich es auch krachen. Ach und ich rauche nicht, ich nehme keine Drogen und ich trinke nicht. „Man kann auch ohne Alkohol Spaß haben“, so lautet mein Motto, wenn es um Party geht. Das Thema Liebe will ich gar nicht besprechen. Treue wäre mir sehr wichtig, immerhin habe ich keine Lust meinen Freund immer hinterher zu rennen, um zu gucken, ob er mir fremdgehen würde. Ich glaube nicht „an Liebe auf den ersten Blick“. Es ist absurd, immerhin kennt man die Person nicht. Heiraten und Kinder zu haben kann ich mir um Himmels Willen noch nicht vorstellen. Meine Lieblingsspeise ist Lasagne. Mein Lieblingstrinken ist Butterbier und Kuhmilch. Mein Lieblingstag ist der Samstag. Da kann ich ausschlafen und ausschlafen bedeutet bis 10 oder 11 Uhr. Die rote Rose ist meine Lieblingsblume und die drei meine Lieblings- und Glückszahl. Blau ist die schönste Farbe die ich kenne. Hmmm… mehr fällt mir über meine Person nicht ein. Also kann es ja endlich losgehen mit meiner Geschichte. Kapitel 2: Nachsitzen, Miss Medina ---------------------------------- Ich fühlte mich seit langem wieder Glücklich und pudelwohl. Endlich hatte ich Ferien. Die Sonne schien vom Himmel und ich sonnte mich im Vorgarten unseres Hauses. Die letzten Wochen waren ziemlich anstrengend und nervtötend. Ich war froh, diesen Pavianarsch nicht mehr zu sehen. Er hat mich die letzten Wochen so geärgert und gehänselt, dass selbst ich nichts dagegen machen konnte. „Was solls? Ich werde meine Ferien genießen und ausspannen.“, gab ich leise von mir und seufzte. Ich lag auf einer unserer vier Sonnenliegen. Neben mir stand ein kleiner, weißer, runder Tisch. Darauf stand mein Eisgekühlter Eistee. Vor mir war ein Pool in den Boden gelassen. In dem schwamm ich aber ehr selten, da ich lieber mit meinen Freunden an den See gehe. Ich hatte meine Augen geschlossen und plötzlich wurde mir eiskaltes Wasser übers Gesicht geschüttet. Ich sprang erschrocken auf. „Welcher Arsch wagt es sich?“, schrie ich auf und stellte mich kampfbereit hin, um mich zu währen. „Hey, kein Grund ausfällig zu werden.“, kam es kühl vom Gegenüber. Nun erkannte ich erst, wer es war. „Du traust dich hier her? Wer hat dich reingelassen?“ „Na wer wohl? Deine Eltern.“, meinte dieser auf seiner Art doch irgendwie frech. „Geh! Ich will dich hier nicht haben!“, schimpfte ich und mein Herz schlug immer schneller. Was sollte das? Meine Eltern wussten doch, wie sehr ich ihn hasse. „VERSCHWINDE!“, schrie ich noch aus vollem Halse, bevor er mich doch tatsächlich in den Pool schupste. So schnell wie ich im Pool drinne war, war ich auch wieder draußen und stand vor ihm. „Das wirst du mir büßen, Draco Malfoy.“, fluchte ich. Aber anstatt etwas zu erwidern, kam er mir nähe und küsste mich. Schweißgebadet lag ich in meinem Bett und schrie kurz auf. Ich schaute mich schnell um und bemerkte, dass ich dem gemütlichen Himmelbett meines Hauses Gryffindor lag. Ich seufzte laut auf und ich sah, dass sich wer im Bett aufrichtete. „Hast du schlecht geträumt?“, fragte meine beste Freundin flüsternd. Ich nickte unerkennbar und hauchte ein schnelles ‚ja‘ hinterher. „Aber egal. Ich versuche wieder zu schlafen. Solltest du auch tun, immerhin dürfen wir zur ersten Stunde nicht zu spät kommen. Snape köpft uns.“, sagte ich und kuschelte mich wieder in meine Decke. Es kam keine Antwort, also schloss ich meine Augen und schlief augenblicklich wieder ein. Die Sonne schien in unser Zimmer und ich erwachte mit einem Gähnen. Ich streckte und reckte mich und öffnete meine Augen. Ich schaute mich kurz um und sah, dass Hermine auch schon wach war. „Guten Morgen, Hermine.“ „Guten Morgen, Jenna. Gut geschlafen?“ Ich nickte leicht und stand auf. „Ich geh mich schnell fertig machen, dann können wir runter zum Essen gehen.“, meinte ich schnell und lief ins Badezimmer. Kurz darauf kam ich wieder raus und lächelte meine Freundin an. Sie verstand und stand auf. Zusammen gingen wir hinunter in die große Halle. Harry und Ron saßen auch schon am Gryffindortisch und lächelten uns groß an. „Guten Morgen, ihr Beide.“, gab Harry von sich und auch Ron begrüßte uns. Ich lächelte beiden zu und setzte mich neben Fred, der mich breit angrinste. „Du traust dich, neben mich zu setzen.“, fragte dieser frech. „Natürlich.“, gab ich grinsend von mir und schlug ihn leicht auf die Schulter. Er lachte leise auf und ich griff nach einem Brötchen. Nach einem lustigen Frühstück stand ich auf und schaute meine Freunde an. „Wir müssen. Denkt dran, wir haben die ersten zwei Stunden mit Snape.“ Ich schüttelte angewidert meinen blonden Schopf und einzelne Strähnchen fielen mir in mein Gesicht. Die schwarze Schleife hielt wohl doch nicht das aus was ich dachte. Ich konnte Snape nicht leiden. Ein widerlicher Typ mit fettigen Haaren. Aber ich ging meinen Weg in die Kerker, wo der Unterricht stattfand. Wir setzten uns und kurze Zeit später kam er in den Klassenraum, als ich ihn sah musste ich willkürlich an meinen Traum von vergangener Nacht denken. Es durchzuckte meinen Körper und konnte meinen Blick nicht von Draco lassen. Wenn ich ehrlich bin, ist nur sein Charakter unausstehlich. Ob er wohl auch eine andere Seite an sich hat? Oder doch nur seine Lackaffenseite? Schnell schüttelte ich die Gedanken weg und es grauste mich, es nochmals zu denken. „Ist was?“, fragte mich Harry und schaute mich verdutzt an. Schnell schüttelte ich meinen Kopf und nuschelte ein ‚Nein.‘ hinterher. Und dann kam auch schon mein Lieblingslehrer in den Raum geschritten. Sein Mantel umschwung seinen Körper und sah so eingebildet aus wie immer. Ich gab ein leises Würggeräusch von mir, allerdings wohl doch ein wenig zu laut. „5 Punkte Abzug für Gryffindor und heute Abend Nachsitzen für Mrs. Medina. Schlagt nun die Bücher auf. Seite 219.“ Innerlich köpfte ich ihn grade und regte mich auf, dass ich wiedermal Nachsitzen reingedrückt bekommen hatte. Ich höre ein leises, aber gehässiges Lachen vom Platinen Pavianarsch. Ich schenkte ihm die schönste Fratze die ich ziehen konnte. „Professor Snape. Jenna zieht Fratzen und beleidigt sie.“, rief Draco in den Raum. Snape drehte sich mit einer schnellen Drehung um. „Mr. Malfoy, Sie sind eine Petzte. Weitere 5 Punkte Abzug für Gryffindor.“ Ich ballte meine Hände zu Fäusten und würde Draco am liebsten eine überbraten. Ich nahm mir ein kleines Stück Pergament und schrieb folgende Worte drauf: „Das wirst du mir büßen, Malfoy.“ Diesen schmiss ich gegen seinen Kopf. Er las ihn und musste sich ein Lachen verkneifen. Das machte mich nur noch wütender. Nach zwei elend langen Stunden war es endlich vorbei. Doch als ich grade den Raum verlassen wollte, rief mich Snape zurück. „Mrs. Medina, heute Abend nach dem Abendessen, hier. Sie können gehen.“, meinte dieser tonlos. Ich nickte und verschwand schnell aus den Kerkern. Ich mochte diesen Ort nicht und fühlte mich kaum wohl. So verging der Tag. Schon fast zu schnell. „Zeit zum Mittagessen!“, riefen Fred und George gleichzeitig aus und fielen über das Essen her. Ich lachte leise und aß auch etwas. Ron erzählte seinen Brüdern lachend, wie ich mir Nachsitzen eingehandelt hatte. Auch Harry und Hermine mussten lachen. Sogar Lee lachte. Unter dem Tisch trat ich Ron gegen sein Schienbein. „AU!“ „Schuld eigene, Weasley.“, sagte ich betonend böse und schaute ihn mit einem Todesblick an. Ich verschränkte meine Arme. „Ihr seid mir ja tolle Freunde, das ihr lacht.“, fügte ich noch gespielt eingeschnappt hinzu. „So sind wir eben.“, lachte George und Fred fügte hinzu: „Die besten Freunde die man haben kann.“ Ich verdrehte meine Augen und stand auf. „Ich gehe Hausaufgaben machen.“ Schnell ging ich auch aus der großen Halle hinaus und atmete einmal tief durch. Aber ich dachte gar nicht daran, meine Aufgaben zu erledigen. Ich verließ das Schloss und lief Richtung See. Unter einer alten Eiche ließ ich mich nieder und lehnte mich an. Ich schloss meine Augen und schlief augenblicklich, ohne es zu wollen, ein. Als mich jemand an meinen Sachen heraufzog, erwachte ich erschrocken. „Jenna, was ist mit deinem Nachsitzen. Du wirst zu spät kommen.“ Der Gegenüber lachte kalt und stieß mich gegen den Baum. Ich verzog schmerzend mein Gesicht. „Was sollte das, Malfoy.“, fragte ich kühl und ging wieder einen Schritt auf ihn zu. Ich zückte meinen Zauberstab und wollte ihm grade ein Fluch auf den Hals hetzen, als Snape vor uns stand. „20 Punkte Abzug für Gryffindor und 20 Punkte Abzug für Slytherin. Eine weitere Stunde Nachsitzen für Sie, Mrs. Medina und Sie, Mr. Malfoy, will ich auch heute nach dem Abendessen beim Nachsitzen sehen.“, meinte Snape kalt und verschwand. „Das wirst du büßen, Schlammblut!“, mit diesen Worten verschwand Draco Richtung Schloss. „Er wird es nie lernen.“, seufzte ich. Nein, er würde nie lernen, dass ich kein Schlammblut war. Ich hatte reines Blut, war in Dracos Augen aber ein Schlammblut und Blutsverräter. Es stimmte mich traurig und vereinzelte Tränen rangen meinen Wangen hinunter. Wo war nur die Zeit geblieben? Die Zeit von damals, als er noch der Liebe und fürsorglicher Junge war? Oder war er schon immer so kalt und grausam, ohne dass ich dies bemerkte? Ich zerbrach mir den Kopf und mit langsamen Schritten lief in zum Schloss und in die große Halle. Vorher aber wischte ich mir schnell die Tränen weg, die sich in meinen Augen gesammelt hatten. Mit eine Grinsen und einem fröhlichen „Hallo.“, setzte ich mich neben meine Freunde und schaufelte mir das Essen in den Mund. Kapitel 3: Nachsitzen und die ersten Tränen ------------------------------------------- „Und? Vorbereitet auf das Nachsitzen?“, fragte mich Hermine. Ich schaute sie an und nickte leicht. „Ich denke schon.“, gab ich dennoch nur leise von mir. Ich schluckte fest, als ich daran dachte, dass auch Draco nachsitzen musste. Ich seufzte kaum hörbar und lehnte mich leicht nach vorne, um meinen Kopf auf meine Hände abzustützen. Ich bemerkte, dass George mich fragend ansah, als ich ihn jedoch anschaute, guckte dieser schnell auf seinen Teller, der genau in diesem Moment verschwand. Mit einem leisen ‚blub‘ stand der Nachtisch auf den langen Tafeln bereit und wartete nur verspeist zu werden. Schnell schnappte ich mir etwas vom Pudding. Nach einigen Minuten war ich fertig und stand langsam auf. „Ich werde dann mal.“, gab ich gequält lächelnd von mir. Meine Freunde winkten mir nur aufheiternd hinterher und George lachte laut auf und rief mir zu: „Wir warten dann im Gemeinschaftsraum auf dich.“ Ohne mich umzudrehen hob ich eine Hand und streckte meinen Daumen nach oben aus. Doch dann konnte ich es mir nicht nehmen lassen doch nochmal zu meinen Freunden zu gucken. Ich sah das George und Fred zusammen etwas nuschelten und den Blick erhoben, um in meine Richtung zu gucken. Fred grinste und George schaute, wie vorhin schon, schnell auf seinen Teller. Durch den doch großen Abstand dachte ich, einen leichten roten Schimmer auf seinen Wangen zu erblicken. Ich zuckte nur meine Schultern und erschauderte, als jemand plötzlich seine Hand auf meine Schulter legte. Ich schaute schnell zur linken Seite und erblickte Draco. Ich schaute ihn erbost an und wollte schon laut aufschreien, doch er lächelte. Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer, denn schon lange schaute er mich nicht mehr so an. „Wollen wir?“, fragte er und nahm währenddessen seine Hand von meiner Schulter. „Klar.“, antwortete ich nur kühl und lief los in die Kerker. Ein Windstoß zog um meinen Körper und ich fing leicht an zu zittern. „Das es hier unten auch immer so kalt sein muss.“, nuschelte ich vor mich her. „Wie bitte?“ „Nichts, Draco.“ ‚Wieso redet er mit mir? Wieso ist er plötzlich wieder so freundlich? Wieso hüpft mein Herz, weil er mich angelächelt hatte? Wieso mache ich mir solche Gedanken? Ich hasse ihn doch …‘, dachte ich mir und seufzte laut auf. „Mrs. Medina, so viel Motivation am Abend?“, kam es kalt von unserem Zaubertranklehrer. Ich erschrak leicht und schaute auf. Ich setzte ein kurzes, gespieltes Lächeln auf. „Natürlich, Professor Snape. Für Sie doch immer wieder gerne.“ „Werden Sie nicht frech. Sonst dürfen Sie gleich einen dritten Abend erscheinen.“ Er drehte sich um und ich äffte ihn ohne ein Ton von mir zu geben nach. Draco lachte leise auf, hielt aber schnell seine Hand vor den Mund. Verdutzt guckte ich diesen an, auch Snape drehte sich rasch um und schaute uns eiskalt an. Er zog seinen Mantel fest um sich, hoch eine Hand und legte diese an sein Kinn. Snape zog eine Augenbraue hoch und fragte tonlos: „Was ist so lustig, Mr. Malfoy?“ Doch dieser brachte kein Wort über seine Lippen, stattdessen meinte ich: „Sie haben am Ende Ihres Mantels Toilettenpapier zu hängen.“ Ich lächelte unseres Professor verschmilzt an und lachte mich innerlich halb tot. „Ein weiteren Abend Nachsitzen, Mrs. Medina. Und nun kommen Sie endlich rein. Das Klassenzimmer wartet auf einen kleinen, aber doch großen Putz. Also, in zwei Stunden komme ich wieder und da soll alles sauber und ordentlich sein. Natürlich ohne jede Magie. Ihre Zauberstäbe, bitte.“ Er hielt uns seine schlaksige und lange Hand entgegen. Ohne Wiederworte gaben wir Ihm unsere Zauberstäbe. Snape gab uns zum Schluss noch zwei große Eimer, die mit Wasser gefüllt waren und zwei Wischmoppe. „Fangen Sie an.“, und mit diesen Worten war er um die Ecke verschwunden. Ich schnappte mir einen Eimer und einen Wischmopp und lief in die eine Ecke des Klassenzimmers. Draco in die andere. „Danke, dass du mich nicht verpfiffen hast.“, meinte ich nach einige Zeit. „Und trotzdem musst du nachsitzen.“, gab Draco als Antwort und wischte den Boden blitzblank. „Das war es mir wert. Snapes Gesichtsausdruck war göttlich.“, lachte ich auf und rutschte auf den nassen Boden aus. Ich verzog mein Gesicht kurz vor Schmerz, musste dann aber doch über meine Dummheit lachen. Draco stimmte ins Lachen mit ein. „Alles okay?“, fragte er dann kurz nachdem er aufhörte zu lachen. Ich nickte nur und stand langsam auf und hielt meinen Popo. „Auu..“, hauchte ich und fing schnall an weiter zu wischen. ‚Er lacht … lacht er mich aus oder lacht er mit mir? Wieso kann ich ihn nicht mehr einschätzen? Gut … er hat sich sehr verändert, aber ich glaube, er ist im inneren noch immer der gleiche wie damals. Jedenfalls hoffe ich dies.‘ Ich machte mir eindeutig zu viele Gedanken, aber wohl mit gutem Grund. „Wie lange noch?“, fragte Draco und strich mit einer Hand seine Haare nach hinten, die ihm ins Gesicht gefallen waren. Ich schaute auf meine Armbanduhr. „Eine halbe Stunde noch, dann wird Snape vor uns stehen.“ Draco nickte und schaute sich um. „Sieht doch alles super aus. Wir sind fertig. Was machen wir nun?“ Ich zuckte mit meinen Schultern. „Keine Ahnung.“, gab ich leise von mir und schaute Draco ins Gesicht. Es war die letzten Jahre immer hübscher geworden. So wie sein gesamter Körper. Er war groß und muskulös geworden. Seine Haare fielen ab und zu auch mal über sein Gesicht und waren nicht mehr so eklig fettig nach hinten frisiert. Ich mochte sein jetziges Aussehen. ‚W… was denke ich denn da? Ich mag sein Aussehen? Bin ich bekloppt? Fing ich wieder an ihn zu mögen, obwohl er mich beleidigt und beschimpft? Was geht mit mir?‘ Bei den vielen Fragen bemerkte ich nicht, dass mir Draco immer näher kam und plötzlich vor mir stand. Er legte seinen Kopf leicht schräg, hob seine Hände und legte diese auf seine Wangen. Mit seinem Gesicht kam er mir immer näher und ich konnte mich einfach nicht bewegen. Ich wollte etwas tun, aber ich war regungslos. Kein Glied meines Körpers reagierte auf meine Befehle. Draco wollte grade seine Lippen auf meine legen, ich spürte schon seinen heißen Atem auf meiner Haut, da fiel die Tür mit einem lauten Krachen auf und unser Lehrer stand im Raum. Draco sprang schnell weg von mir und ich stand noch immer regungslos, und wohl rot im Gesicht, an der Wand. Snape sagte kein Wort und schaute sich um. „Sie können gehen. Und Mrs. Medina, morgen Abend wieder nach dem Abendbrot.“, gab Snape von sich. Kaum hatte er das letzte Wort ausgesprochen, reagierten meine Körperteile wieder auf mich und ich rannte aus dem Zaubertränkeraum hoch in unseren Turm. „Passwort.“, kam es quietschend von der fetten Dame. Dieses sagte ich und das Bild bewegte sich und ich konnte durch das Loch in unsren Gemeinschaftsraum schlüpfen. Dort saßen noch die Zwillinge und Lee. „Unsere Freundin der Späße kommt vom Nachsitzen. Alles gut verlaufen?“, lachte Fred und hielt seine Arme auf. Ich lief zu ihm und lies mich in seine Arme fallen. „Ich bin k.o.“, gab ich von mir und gähnte. „Wie liefs?“, fragte George. Bei dem Gedanke was passiert war musste ich dann aber wieder lachen. Ich fing an zu erzählen. „… und dann hat er mir abermals Nachsitzen aufgebrummt. Aber es hat sich gelohnt. Sein Gesichtsausdruck war köstlich.“ Fred und George stimmten in mein Lachen mit ein, aber auch Lee musste sich ein lautes Lachen verkneifen. „Nun sind es drei Tage in Folge die ich Nachsitzen muss.“ „Drei?“, fragte Lee. „Ooh… von dem zweiten mal hab ich ja noch gar nichts gesagt. Würde das Hermine mitbekommen, sie würde mich umbringen.“, sagte ich kichernd und schnell erzählte ich was vorgefallen war. „Also musstes du mit Malfoy den Klassenraum putzen?“, kam es besorgt von George. Ich nickte. Ich ließ das mit dem Fastkuss aus, denn das musste sie echt nicht interessieren. Oder eher gesagt noch nicht. Und wenn … es würde erst Fred erfahren. Er war von allen Freunden, männlichen Freunden mein bester Freund. Ich wollte nicht, dass es Lee und George auch schon erfahren. Das würden sie früh oder später eh erfahren. Einige Zeit verging und Lee stand auf und streckte sich. „So, ich werde ins Bett gehen. Gute Nacht ihr drei.“ „Gute Nacht, Lee. Bis morgen früh.“, lächelte ich ihm zu und winkte ihm hinterher. Ich schaute mich um. Außer Fred, George und mir waren schon alle in ihre Schlafsäle gegangen. „Ich werde dann wohl auch ins Bett.“, sagte George und stand auch auf. Er beugte sich nochmals kurz zu mir runter und umarmte mich. „Gute Nacht, du Hübscher.“, lächelte ich ihm zu. Und in diesem Moment dachte ich, das er abermals leicht rot um die Nase wurde. Nun waren nur noch Fred und ich übrig. „Was ist vorgefallen? Du hast doch etwas ausgelassen.“, quetschte mich Fred aus. „Fred.“, lachte ich leise und wurde dann wieder still. „Wir haben uns fast geküsst. Nein, falsch. Er hat mich fast geküsst, aber Snape stand dann plötzlich in der Tür.“ Aus Freds Gesicht waren alle Emotionen verschwunden. „Fred, nein. Ich wollte es nicht. Ich hasse ihn doch…“ Ich schluchzte leise und meine Tränen nahmen ihren Lauf. Kapitel 4: Vergangenheit ~ -------------------------- Ich lachte herzhaft und lehnte mich über unseren Gartenzaun, um nach ihm zu gucken. Er sollte eigentlich schon seit einer Stunde da sein. Aber ich wusste ja, dass er sich meistens verspätete. Aber das war mir egal. Er war mein bester Freund. Wir haben uns geschworen, immer füreinander da zu sein und uns niemals zu trennen. So wie es beste Freunde eben nie tun würden. Sich hintergehen, zum Beispiel. Aber damals wusste ich noch nicht, was er für ein hinterhältiges Miststück war. Und plötzlich kam er um die Ecke. Seine platinblonden Haare konnte ich von weitem erkennen. Schnell machte ich die Gartentür auf und rannte ihm entgegen. „DRACO!“, rief ich lachend und mit einem Sprung landete ich in seinen Armen, die er schon aufhielt. „JENNA!“, kicherte dieser leise und gab mir ein Kuss auf die rechte Wange. Nun kicherte ich auch und drückte ihn fest an mich. „Du bist schon wieder zu spät.“, meinte ich eingeschnappt. Natürlich spaßend und lachend. „Ich weiß. Mein Dad. Er nervt.“, erwiderte Draco sanft und fasste nach meiner Hand und umklammerte diese fest. Ich erwiderte den festen Händedruck und führte ihn in unseren Garten. Wir setzten uns lachend und kichernd vor unseren großen Pool. Nach einiger Zeit schupste er mich in den Pool, doch ich konnte ihn noch erfassen und so fiel er mit hinein. Wir lachten laut und meine Mutter kam aus dem Haus gestürmt. „Was ist denn hier los?“, schaute sie uns grinsend an. „Wasserschlacht.“, kam es von uns beiden und wir hatten beide die gleiche Idee. Und mit voller Wucht spritzen wir meine Mutter nass. Diese kicherte und holte den Wasserschlauch. Es war damals ein schöner Sommer. Wir waren neun Jahre alt und Draco würde bald zehn werden. Ich dachte gerne an die Zeit zurück und hatte daraufhin ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen. Wir malten uns damals gerne aus, wie unsere Zeit auf Hogwarts werden würde. Wir beschlossen, egal wer in welches Haus kommt, dennoch Freunde zu bleiben. Nachdem der erste September kam, wir gemeinsam in einem Zugabteil saßen kamen wir in unserem zweiten zu Hause an. Nach einer kurzen Rede durften wir in die große Halle gehen. Nach und nach wurden wir alle aufgerufen. Draco wurde kurz vor mir aufgerufen. Nur sehr kurz war der sprechende Hut auf seinem Kopf und schon rief das alte Ding „Slytherin“ in die große Halle. Ich schluckte kurz und fest. Dann wurde ich selbst aufgerufen und mit langsamen Schritten lief ich nach vorne und setzte mich auf den Stuhl. Der sprechende Hut wurde mir auf den Kopf gesetzt. „Ach eine Medina. Schön dich hier zu sehen.“, säuselte der Hut in meinen Kopf. Ich erschrak innerlich leicht, als ich die Stimme hörte. „Sie scheinen mutig zu sein, allerdings auch listig und schlau. Es ist eine schwierige Entscheidung … Humorvoll sind Sie auch …“ Ich rutschte nervös auf dem Stuhl hin und her. Mein Herz machte Purzelbäume. Ich wollte endliche eine Entscheidung des dummen Hutes haben. „GRYFFINDOR!“, schrie der Hut in die große Halle und mein Gehörgang schien zu platzen. Am Gryffindor Tisch standen alle auf und klatschten freudig in die Hände. Zwei rothaarige Jungs pfiffen laut und klatschten am lautesten. Ich schaute kurz zum Slytherin Tisch und suchte ihn nach Draco ab. Aber dieser schaute mich nur angewidert an. Und seit diesem Tage war alles ziemlich so wie es jetzt war. „Jenna…“, kam es gehaucht von Fred und nahm mich fester in seinen Arm. „Ich wusste gar nicht, dass du mit Malfoy befreundet warst.“ Ich schaute ihn mit verquollenen Augen an und lächelte leicht. „Jetzt weißt du es. Es war eine schöne Zeit. Aber jetzt? Er tut mir nur noch weh. Er beleidigt mich, als Schlammblut. Als Schlampe … und … und als Wiesel …“, schluchzte ich leise. „Als Wiesel?“ Ich nickte leicht und antwortet: „Weil ich mit euch abhänge.“ Fred strich sanft über meinen Rücken und gab mir einen leichten Kuss auf meine Stirn. „Es wird schon alles wieder gut werden, Kleines.“ Ich runzelte die Stirn und musste leise auflachen. „Nein, wird es nicht. Ich will es gar nicht mehr. Fred, ich hasse ihn, auch wenn er mein bester Freund war. Ich hasse ihn abgöttisch und das wird auch immer so bleiben.“ Mein (jetzt) bester Freund gähnte als Antwort und ich stimmte mit ein. „Willst du schlafen gehen?“, fragte er mich. Ich schüttelte meinen Kopf. „Ich werde eh nicht schlafen können. Ich bleib noch ein wenig vor dem Feuer sitzen.“ „Dann bleib ich auch noch hier. Nicht das du zu viel nachdenkst und Trübsal bläst.“, grinste der Rotschopf mich an. Ich nickte nur leicht und schaute ins Feuer. Es wärmte mich und ich zog meine Beine an mich. „Kalt?“, kam eine kurze Frage und ich gab ein leises „Ja“ von mir. Fred legte einen Arm um mich und zog mich an sich. Sofort spürte ich die Hitze seines Körpers. Ich lächelte leicht und genoss seine Nähe. Ich bemerkte nicht, dass ich nach einiger Zeit einschlief und Fred dazu. Am nächsten Morgen erwachte ich mit einem Gähnen. Ich spürte wie mein Nacken verspannt war und wollte mich aufrichten. Doch ich wurde festgehalten. Ich versuchte irgendwie aufzuschauen, aber es gelang mir nicht. Dann erst bemerkte ich, dass ich halb auf dem Sofa und halb auf Freds Schoß lag. Schnell befreite ich mich irgendwie und sah noch wie Angelina wegrannte. „Oh verdammter, scheiß Mist.“, fluchte ich und trat gegen eins der Sofa die im Gemeinschaftsraum standen. Ich schaute auf meine Armbanduhr und wunderte mich danach, dass Angelina schon wach war. Es war grade erst 6 Uhr geworden. Ich stellte mich vor Fred und weckte ihn mit: „FRED! Aufwachen, wir haben ein Problem.“ „Mutter … nur noch 5 Minuten …“, nuschelte Fred und schmatzte im Schlaf. Ich zuckte mit meinen Augenbrauen und verzog meinen Mund zu einer Schnute. Ich kniete mich hin, legte meine Lippen an seine Ohre und rief hinein: „FRED! AUFWACHEN! WIR! HABEN! EIN! PROBLEM!“ Er lag senkrecht auf dem Sofa, riss seine Augen auf und sah mich an. „Bist du denn des Wahnsinns?“ Ich nickte und setzte mich auf den Boden. „Fred, wir haben ein Problem. Angelina hat uns hier zusammen auf dem Sofa schlafen sehen. Als ich aufwachte, rannte sie grade weg.“ Fred setzte sich aufrecht hin und schaute mich schockiert an. „Was machen wir denn jetzt? Jenna, Angelina wird mit mir Schluss machen.“ Er legte sein Gesicht in seine Hände. Ich sah ihm seine Verzweiflung an, aber in diesem Moment konnte ich selbst nicht klar denken. Es hätte einfach nicht passieren dürfen. Wäre ich doch heute Nacht in meinen Schlafsaal gegangen. Ich seufzte laut auf und schaute Fred an. „Wir müssen mit ihr reden und ihr klar machen, dass nichts zwischen uns läuft.“, meinte ich ruhig zu Fred und strich ihm kurz durch seine heiligen Haare. Dieser nickte nur und stand auf. „Ich geh mich schnell frisch machen und dann gehen wir zu Angelina.“, fügte ich noch hinzu und verschwand schnell. Ich schnappte mir in meinem Schlafsaal meine neuen Sachen und ging in unser anliegendes Badezimmer. Als ich fertig war und den Gemeinschaftsraum betrat, sah ich gleich wie Fred an Angelinas Lippen hing und anders herum. Ich schüttete den Kopf und ich fühlte ein kleines Stechen in meinem Herzen. Ich seufzte leise und schaute schnell auf den Boden. Mit schnellen verließ ich den Gemeinschaftsraum durch das Loch hinter dem Bild. Ich rannte förmlich in die große Halle und setzte mich zwischen Ron und Harry. „Guten Morgen.“, meinte ich schnell und schnappte mir etwas zum Essen, um gar nicht erst reden zu müssen. „Hey, Jenna, hast du geweint?“, fragte mich Ron und schaute mich von der Seite her an. „W… was?“, kam es leise von mir und wünschte mir mit dem rechten Handrücken über meine Augen. Tatsächlich, einige Tränen liefen meinen Handrücken herunter. „Was ist denn passiert?“, fragte nun Harry und legte eine Hand auf meine Schulter. „Nichts … nichts ist passiert. Ich hab nur schlecht geträumt und muss die ganze Zeit daran denken.“, log ich leicht lächelnd. „Hm, okay.“, kam es gleichzeitig von den beiden besten Freunden. Schnell stand ich auf. „Ich … wir sollten los.“, meinte ich und ohne zu warten ging ich aus der großen Halle. Beim Hinausgehen stoß ich mit jemand zusammen und fiel auf meinen Allerwertesten. Kapitel 5: Snape? ----------------- „Au …“, fluchte ich leise und schaute auf. Und wen erblickte ich? Den platinblonden Pavianarsch. Er grinste mich schälmisch an und lief einfach weiter. „Selber schuld, das Schlammblut.“, hörte ich Draco zu Blaise sagen. Beide lachten gehässig und Draco drehte sich nochmals um. Er lächelte mich sanft an und lief weiter. Plötzlich reichte mir jemand die Hand, da ich noch immer auf den Boden saß. Ich schaute auf und erblickte George. Er lächelte mich an und fragte: „Na haste was auf dem Boden gefunden, Kleines?“ Ich verengte meine Augen und raunte: „Nenn mich nicht Kleines. Ich bin nur einen halben Kopf kleiner, als du.“ George lachte, ich stimmte mit ein und erfasste seine Hand, um endlich vom Boden hochzukommen. Allerdings hatte ich zu viel Schwung und fiel in seine Arme. Ich konnte sein Herz schneller pochen hören und es spüren. Ich schluckte leicht und ging einen Schritt rückwärts. „Alles okay?“, fragte der Rotschopf mich und lächelte mich schief an. „Klar, mein Lieber. Alles … alles bestens. Ich … ich muss gehen.“, sagte ich schnell und verließ den Saal nun vollkommen. Mit schnellen Schritten lief ich durch die Gänge, um mich irgendwann erschöpft gegen eine Wand zu lehnen. Ich wusste nicht was mit mir los war. Was waren das für Gefühle? Ich wusste es einfach nicht und konnte es auch nicht einordnen. Ich seufzte und drehte mich mit dem Gesicht zur Wand. Ich hob meinen Kopf weg von der Wand und donnerte diesen wieder zurück an die Wand. Ein leises donnern folgte im langen Gang und mein Kopf fing an zu dröhnen. Doch so vergas ich meine Gedanken für einige Zeit. Langsam rutschte ich an der Wand hinunter und kniete vor der Wand. Ich schluchzte leise und donnerte meinen Kopf öfters, aber leichter gegen die Wand. Die Zeit verging rasend schnell, ohne dass ich es bemerkte. Noch immer kniete ich leise schluchzend vor der Wand, als eine Hand sich auf meine Schulter legte und jemand mit sanfter Stimme sprach: „Was machen Sie hier, Mrs. Medina? Sie müssten doch im Unterricht sein.“ Ich erschrak und wischte schnell meine Tränen mit meinem Handrücken weg. Ich schaute mich um und sah meinen Schuldirektor. „Pr… Professor Dumbledore ...“, gab ich leise von mir. „Geht’s Ihnen nicht gut?“ Ich schüttelte leicht meinen Kopf. „Soll ich Sie zu Madame Pomfrey bringen?“ Abermals schüttelte ich den Kopf. „Aber Sie könnten mir helfen, mich bei Professor Snape zu entschuldigen. Ich will nicht noch einen Tag länger nachsitzen.“, meinte ich kaum hörbar. Mein Schuldirektor zwinkerte mir zu. „Ich mach eine Ausnahme.“ Nach dieser Aussage drehte er sich um, hob seine Hand und gab mir ein Zeichen, dass ich ihm folgen sollte. Nun ging es durch die Gänge und Flure, es wurde kälter und ich fing leicht an zu frösteln, obwohl es Sommer war. Professor Dumbledore lief noch immer vor mir und schwafelte irgendwas, was ich nicht verstand und schon standen wir vor dem Klassenzimmer und der Schulleiter schwang diese mit vollem Schwung auf. Die Schüler drehten sich alle um und starrten mich an. Am liebsten würde ich im Erdboden versinken. Dumbledore drehte sich um, nahm mich an der Schulter und schon mich in den Klassenraum. „Mrs. Medina sollte etwas für mich erledigen. Setzen sie sich.“, meinte dieser und zwinkerte mir abermals zu. Ich lächelte meinem Schulleiter zu und setzte mich neben Hermine. „Was war los?“, fragte diese sofort und schaute mich eindringlich an. „Später, Hermine, später.“, antwortete ich nur und versank in den Unterricht, der ziemlich lahm ablief. Der Unterricht war für mich so ziemlich langweilig für mich. Dies merkte auch Snape und schnaufte laut auf, als er mir eine Frage stellte und ich sie prompt beantworten konnte. Er hoffte wohl, dass ich nicht zugehört hätte. „5 Punkte für Gryffindor.“, sagte er tonlos, als er mir eine weitere Frage stellte. Ich sah, wie sich Hermine freute. Auch einige andere aus meinem Haus. Nur Slytherin, sie raunten und rauften sich schon fast die Haare. Ich lachte innerlich, als der wütende Blick von Draco auf mir lag. Am liebsten würde ich ihm jetzt die Zunge rausstrecken, aber ich ließ es lieber, bevor mir Snape einen weiteren Abend Nachsitzen aufbrummen würde. Die Schulglocke läutete und es wollten schon alle aufstehen, als Snape in den Raum rief: „Der Lehrer beendet die Stunde.“ Alle setzten sich wieder hin und Snape fuhr fort: „Dies war meine letzte Stunde mit Ihnen. Sie werden heute Abend mehr erfahren. Sie können gehen.“ Alle standen mit fragenden Gesichtern auf und fingen an zu tuscheln. „Weißt du was hier abgeht?“, fragte ich Hermine und lief mit ihr zusammen hoch zum großen Saal, da es Zeit zum Mittagessen war. „Nein. Ich weiß es nicht.“, kam es leise von ihr. „Vielleicht wurde er ja rausgeschmissen, wäre doch super.“, meinte Ron und musste lachen. „Ja, das war jetzt sehr lustig, Ronald.“, antwortete ich tonlos und verdrehte meine Augen. Erst als ich an der Saaltür Fred oder George, ich kann sie aus weiter Ferne nicht unterscheiden, stehen sah, drehte sich mein Magen um und ich würde am liebsten wieder davon laufen. Ich schluckte fest und nahm mir vor, mir nichts anmerken zu lasen. Wir kamen näher und der Zwilling grinste mich an. „ George.“, meinte ich nur leicht lächelnd und schlich mich an ihn vorbei. „Was war denn das, Jenna?“, fragte mich Hermine verwirrt. Musste sie immer sofort alles mitbekommen? „Nachher, Hermine, nachher.“, sagte ich schnell und setzte mich an den Tisch und lies mich in den Stuhl zurücksinken. Mir war der Hunger vergangen, warum auch immer, aber meine Freunde zwangen mich etwas zu essen. Tolle Freunde habe ich doch, oder? Das Mittagessen ging vorbei und ich stand auf, als das Essen mit einem leisen ‚blub‘ verschwand. „Mich wurmt das mit Snape immer noch.“, gab ich von mir und schaute meine beste Freundin an. „Was ist mit Snape?“, fragten zwei Stimmen auf einmal. Mein Herz machte einen Hüpfer und innerlich lief ich rot an. Ich drehte mich um und grinste die beiden kurz an. Nichts anmerken lassen, Jenna. „Snape meinte vorhin zu uns, dass es die letzte Stunde war, die er uns unterrichtet hat.“, sagte ich schnelle und schaute wieder nach vorne, um nicht wieder mit irgendwen zusammenzustoßen. „Das ist natürlich..“, fing Fred an und George stimme ein: „.. sehr komisch.“ Wir nickten nur und gingen hoch zu den Türmen. Immerhin hatten wir keinen Unterricht mehr. „Müsst ihr nicht in den Unterricht?“, fragte Hermine und schaute die Beiden an. „Du schaust wie unsere Mutter.“, lachte George. „Und nein. Wir haben eine Freistunde.“, meinte Fred und lachte. Dieser sah dann auch seine Freundin, verabschiedete sich und lief auf Angelina zu. „Ich geh dann auch mal meine Sachen wegbringen und danach in die Bibliothek.“, gab Hermine von sich und war schon weg. Nun waren George und ich alleine und setzten uns auf ein Sofa, im Gemeinschaftsraum. „Wieso bist du heute Morgen weggelaufen?“, wollte George sofort wissen. Ich schaute ihn erst an und dann zu Boden. Was sollte ich nur sagen? ‚Ich weiß nicht was ich für dich fühle, ich war verwirrt, wegen dir und Malfoy.‘ Klar, ihm wird es dann sofort besser gehen, wenn er Bescheid weiß, dass ich auf mehrere Typen stehe. Was hab ich grad gedacht? Ich stehe auf mehrere Typen. Ich seufzte lautstark und lies mich nach hinten sinken. Ich schloss meine Augen und George wartete wohl noch auf eine Antwort, die er aber nicht bekommen würde. Dieser stupste mich auch nach kurzer Zeit an, ich öffnete meine Augen und er schaute mich schon fast flehend an. Alleine mit mir, tausend Fragen im Kopf. Jede Nacht zieht unendlich vorbei. Was such ich für mich, ich finde es nicht. Was bin ich und wer will ich sein? Kapitel 6: Überraschung ~ eine schlechte und eine gute Nachricht ---------------------------------------------------------------- Ich glaube daran, dass mein Traum richtig ist. Doch die Schatten sind immer bei mir. Sie flüstern mir Zweifel tief in mein Herz. Was tu ich, warum und wofür? (¹) „George…“, hauchte ich leise und seufzte abermals. „Jenna?“, fragte der Zwilling genauso leise wie ich. Ich schaute ihn an, liebevoll. Er war immer wie ein großer Bruder für mich gewesen. Ich weiß nicht was ich fühlte, ob es rein Freundschaftlich war oder ob es wirklich Liebe war. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. „Ich … ich …“, begann ich stotternd und schaute schnell zu Boden. George rückte ein Stück näher an mich und legte seine Hand unter mein Kinn, um meinen Kopf ein wenig anzuheben. Somit musste ich ihn angucken. Direkt in seine Augen. ‚Sie sind wunderschön‘, dachte ich und schüttelte darauf innerlich heftig meinen Kopf. Ich schaute ihn dennoch weiter an und er mich. Ich hatte das Gefühl, er würde noch näher kommen. Ich rutschte ein Stück nach hinten, bis ich die Lehne in meinen Rücken spürte. „George.“, sagte ich leise und schaute ihn weiterhin an. „Ich.. ich weiß nicht was ich sagen und was ich denken soll.“, fügte ich hinzu und stand auf. „Ich kann keinen klaren Gedanken fassen, George. Bitte … bitte lass mir Zeit. Ich weiß nicht, was hier gerade geschieht, aber es ist nichts Gutes. Es … es tut mir Leid. Ich … ich kann …“, weiter kam ich nicht, denn der besagte Weasley stand nun vor mir und hatte ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht. „Schon okay, Jenna. Ist okay.“, meinte er leise und ging davon. In seiner Stimme lag etwas Trauriges und ich konnte nur hinterher gucken, wie er in seinen Schlafsaal verschwand. Ich seufzte und ließ mich wieder auf dem Sofa fallen. Sofort schlug ich meine Hände vors Gesicht und schluchzte auf. ‚Das darf doch nicht wahr sein‘, dachte ich niedergeschlagen und vergoss einige Tränen. Die Zeit verging im Nuh und ich dachte gar nicht daran, meine Hausarbeiten zu machen. Es waren eh nicht viele. Viel mehr dachte ich daran, dass ich heute Abend wieder nachsitzen durfte und seufzte, wie so oft an diesem Tag, laut auf. „Was ist los, Jenna?“, fragte mich Ron, der vor mir auf dem Boden saß und in seinem Lehrbuch vertieft war. „Nachsitzen, das ist los.“, nuschelte ich und schaute Löcher in die Luft. Ich sah, wie Hermine Ron einen Stoß in die Seite gab, da dieser kichern musste. „Schon okay, Hermine. Ich kanns ja ab.“, gab ich von mir und stand auf. „Wo willst du hin?“, kam es von Fred, der die ganze Zeit über neben mir saß. Ich hatte ihm mit der Sache von George noch nichts erzählt und ich wusste auch nicht, ob ich dies machen würde. „Abendessen. Habt ihr nicht auf die Uhr geschaut. Es ist so weit.“, kam es schon fast tonlos über meine Lippen. Ich schlüpfte durch das Loch hinter dem Portrait und sofort kam mir ein kleiner Lufthauch entgegen. Mein Magen grummelte. Gefolgt von meinen Freunden lief ich die Treppen hinab in die große Halle. Mir kam gleich etwas komisch vor. Die Lehrer die sonst lächelnd vorne an der Lehrertafel saßen, schauten grimmig drein und etwas pinkes grinste uns entgegen. Ich blieb ruckartig stehen und verzog mein Gesicht. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Ich schauderte. „Alles okay?“, fragte Harry der neben mich trat. Ich schaute ihn an und nickte leicht, aber angespannt. An Gryffindor Tisch setzte ich mich zwischen Ron und Hermine. Wir redeten noch ein wenig zusammen, bis Dumbledores Stimme die Halle durchbrach. „Einen schönen Abend, meine lieben Schüler und Schülerinnen. Natürlich auch den Lehrern. Heute Abend habe ich eine Neuigkeit für euch. Wir begrüßen herzlich eure neue Professorin Dolores Umbridge. Sie unterrichtet das Fach ‚Verteidigung gegen die dunklen Künste‘.“ Ein Raunen ging durch den großen Saal und ich hörte Harry sagen: „Sie sieht aus wie eine Kröte.“ Ron kicherte auf und auch auf Hermines Gesicht sah ich ein leichtes Schmunzeln. Ich selbst konnte nicht lachen, denn noch immer hatte ich ein seltsames Gefühl und ich wusste, dass irgendetwas geschehen würde. Ich sah im Augenwinkel, dass die sogenannte ‚Kröte‘ aufstand und ein breites Grinsen auf ihren Gesicht erschien. „Hallo. Mein Name ist Dolores Umbridge. Ab heute bin ich Ihre Lehrerin im Fach ‚DgddK‘.“, stellte sie sich selbst, mit quietschender Stimme, nochmals vor. Mit einem falschen Lachen setzte sie wieder hin. Dass ich das Lachen bald noch mehr hassen würde als jetzt, hätte ich in diesen Moment noch nicht gedacht. Es fröstelte mich und ein kalter Schauer lief über meinen Rücken. Ich fühlte mich nicht wohl, hatte auch kein Hunger mehr und stand auf. Meine Freunde sahen mich fragend an. „Ich gehe. Ich brauch Ruhe und mir geht’s nicht gut.“, sagte ich schnell und verschwand aus dem großen Saal, in Richtung Gryffindorturm. Schnell sprang ich unter die heiße Dusche und versuchte mein Frösteln los zu werden. Aber auch die heiße Dusche brachte nichts. Nach dem ich anzogen war, machte ich mich auf den Weg in die Kerker. Immerhin erwartete mich Snape. Gespannt war ich darüber, was heute meine Strafarbeit werden würde. Ich seufzte, als ich vor Snapes Büro stehen blieb. Ich hob meine Hand und klopfte an. Ein tonloses ‚Herein‘ kam nach außen und ich öffnete vorsichtig die Tür, um hineintreten zu können. „Miss Medina. Da sind Sie ja. Setzten sie sich.“, meinte mein Zaubertrank Lehrer, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Mit einem leisen Seufzer, ließ ich mich auf den ungemütlichen Stuhl nieder. Viel zu oft saß ich auf diesen, und mit jedem Mal wurde er ungemütlicher. Hat Snape diesen verhext, fragte ich mich immer. Minuten vergingen, ohne dass er aufschaute und ohne das er mir eine Strafarbeit gab. Ich hob langsam meinen Kopf und schaute direkt in die kalten Augen meines Lehrers. Es fröstelte mich und ich begann leicht zu zittern. Dann schaute er wieder nach unten und meinte mit eisiger Stimme: „Sie können gehen. Ich hab keine Arbeit für sie. Morgen brauchen sie auch nicht zu kommen.“ Ich schluckte fest und innerlich ließ ich einen lauten Freudenschrei los. Ich nickte und stand langsam auf. „Vielen Dank.“, nuschelte ich leise und schnell verschwand ich aus Snapes Büro. Ohne nach vorne zu schauen stürmte ich zur Treppe und rannte prompt in jemanden hinein. Mal wieder landete ich auf meinen Allerwertesten und gab ein leises ‚Au‘ von mir. „Du solltest lernen nach vorne zu schauen, Medina.“ Ich zog einen leichten Schmollmund, ohne das es die Person und stand langsam auf. „Sind wir jetzt schon wieder mein Nachnamen, Malfoy?“, gab ich süffisant von mir. Dieser grinste mich schäbig an. „Du hast da Dreck.“, deutete er auf meinen Schulrock. Ich schaute nach unten, aber da war nichts. „Malfoy!“, raunte ich und wollte ihn mit bösen Blicken strafen, doch er stand nicht mehr da. Plötzlich legten sich zwei Arme um meinen Hals und eine Person zog mich an sich. Ich spürte heißen Atem an meinem Hals und mein Herz pochte wie wild. „Du bist die letzten Jahren echt heiß geworden, Jen.“, schallte seine Stimme heiser in meinem Ohr wieder. Daraufhin wurde ich prompt rot im Gesicht und mein Herz machte einen Hüpfer, doch ich riss mich von Draco los, gab ihm eine Ohrfeige und rannte davon. Als ich vor unserem Turm zu stehen kam, schnappte ich nach Luft. Die fette Dame schaute mich mitleidig an und ich deutete ihr still zu sein. Mir kam das Passwort zu unserem Gemeinschaftsraum über die Lippen und das Bild schwang zur Seite. „Aah, unsere Nachsitzerin ist wieder da.“, lachte Fred und klopfte neben sich auf das Sofa. Wenn Blicke töten könnten, wäre dieser jetzt tot, doch ohne weiter nach zu denken setzte ich mich neben meinen besten Freund und schmiegte mich an ihn. „Bist heute aber früh zurück.“, meinte Hermine, die grade vom Schlafsaal nach unten kam. Ich nickte lächelnd und erzählte schnell was vorgefallen war, dass mit Malfoy ließ ich erst Mal auf. Das wollte ich Fred und Hermine unter vier oder gegebenenfalls unter sechs Augen erzählen. „Da hast du aber Glück gehabt.“, gab Ron von sich, der vor uns auf dem Boden saß und sein Buch zuklappte. „Wow, Bruderherz, willst du dich bilden?“, fragte plötzlich George, der die ganze Zeit über still dagesessen hatte. Dieser erntete böse Blicke von Ron und einen Augenblick später seine Zunge. Wir lachten und ich vergaß was zwischen Draco und mir und George und mir vorgefallen war. Ich wollte einfach vergessen oder verdrängen, doch das meine Probleme bald noch viel mehr werden würde, damit hätte ich rechnen müssen, denn .. .. das Unheil nahm seinen Lauf. Kapitel 7: "Du kleiner Wurm." ----------------------------- "Du kleiner Wurm." Zwei Tage verstrichen ohne einen Zwischenfall. Ich konnte mich auf den Unterricht konzentrieren, ohne dass mich Draco nervte. Auch George machte einen großen Bogen um mich. Ich bekam langsam ein schlechtes Gewissen, was den Zwilling anging, aber ich brauchte eben meine Zeit. Morgen waren nun die ersten zwei Stunden mit der neuen Lehrerin. Ich freute mich gar nicht. Am vorigen Abend saß ich zusammen mit Hermine in der Bibliothek und bereiteten uns auf ‚VgddK‘ vor. Irgendwann stand sie auf und meinte, dass sie nun zu Bett ginge. Ich lächelte ihr zu und nickte kaum merkbar. Ich war noch immer vertieft in mein Lehrbuch, so dass ich um mich herum nichts mitbekam. Irgendwann hob ich mein Kopf und erschrak. „Was?“, kam es schon fast keuchend über meine Lippen. „Was, was?“, fragte mich der Gegenüber. „Was machst du hier?“ „Ich hab nach dir gesucht.“ „Nach mir? Wieso? Du hast ja eh immer nur das Bedürfnis mich zu ärgern, Malfoy.“, grummelte ich und schaute auf das Buch, was vor mir auf den Tisch lag. Ich hörte, wie er sich ein Stuhl zurecht rückte, um sich dann selbst an den Tisch zu setzen. Er beobachtete mich, und es fühlte sich ehrlich gesagt nicht gut an. „Ich wollte sehen, wie es dir geht.“, beantwortete der Platinblonde meine Frage. Ich biss mir auf meine Unterlippe und schlug ein Bein über das andere und hob meinen Kopf an. Ich schaute Draco nun direkt in sein Gesicht. In das Gesicht, was mich damals so oft anlächelte. In das Gesicht, in das ich mich damals immer wieder verloren habe. In das Gesicht, in das ich mich damals unsterblich verliebt habe. „Wie du siehst, geht es mir gut und ich bin am Lernen. Was du auch machen solltest.“, meinte ich tonlos und blätterte eine Seite weiter. Im Augenwinkel sah ich, wie er seine Augen verdrehte. „Du wirst genauso wie Granger, dieses Schlammblut.“ Ich fing an zu kochen, wurde feuerrot im Gesicht und stand auf. Ich beugte mich zu ihm vor, bemerkte nicht, dass sich mein T-Shirt etwas verrutschte, und raunte ihm zu: „Malfoy, noch ein Wort und du wirst es büßen.“ Er musste lachen und meinte: „Du willst mich fertig machen?“ Er sprach die Frage so abwertend, dass ich nur wütender wurde. „Übrigens ein hübscher Ausblick, Medina.“, grinste er mich an und schaute etwas weiter nach unten. Ich folgte seinen Blick, erschrak leicht und rückte mein T-Shirt wieder normal. „Danke, für den Hinweis.“, meinte ich leise, hob meine Hand und holte aus. Mit einem weiten und kräftigen Schwung traf ich Dracos Wange. „Lass uns in Zukunft in Ruhe.“, schrie ich ihn schon fast an. Ich schnappte mir mein Lehrbuch und rauschte hinaus in den Flur. Ich musste erst mal tief Luft holen. Dann, mit langsamen Schritten ging ich hinauf in den Turm, zum Gemeinschaftsraum der Löwen. Es war spät geworden und die fette Dame schlief schon. „Super..“, dachte ich verärgert und räusperte mich laut, damit diese aufwachte. Verschlafen machte sie die Augen auf und schaute mich wütend an. „Schon okay, sie brauchen es gar nicht erst aussprechen. Lassen Sie mich einfach hinein.“, nuschelte ich eher und sagte das Passwort für den Gryffindor Turm. Die Dame nickte und das Bild schwenkte zur Seite. Ich schlüpfte durch das Loch in den Gemeinschaftsraum und schaute mich um. Ein einziges Feuer prasselte noch leicht in einen der Kamine. Ich beschloss, mich vor dem Kamin zu setzen. Als ich mich auf dem Sofa niederlassen wollte, sah ich, dass jemand auf diesem lag. Ich seufzte leise und setzte mich auf den Boden. Immerhin war der Teppich auch sehr bequem. Ich saß einige Zeit da, bis mich ein Räuspern in die Realität holte. „Um Merlins Willen!“, erschrak ich und drehte mich um und sah in die Augen der Person, die geräuspert hatte. Ich musste unwillkürlich grinsen. „Was machst du um diese Uhrzeit hier?“, fragte ich. „Um ehrlich zu sein, hab ich auf dich gewartet.“ „Wieso? Ich war und bin so gemein zu dir gewesen, die letzten Tage.“ „Das ist mir aber egal. Du bist noch immer meine beste Freundin und ich will dich wegen so eine Frage, die du nicht beantworten kannst, nicht verlieren.“ Ich lächelte sanft und nickte. „Danke, Georgie.“, hauchte ich und zog ihn zu mir, um ihn zu umarmen. „Jenna?!“, drang es leise in mein Ohr. „Du musst aufstehen.“, schrie diese Person schon fast, doch rühren tat ich mich nicht. „Jenna Lauren Chloe Medina! Du musst aufstehen. Wir wollten heute zusammen frühstücken gehen.“ Ich schlug langsam meine Augen auf und schaute in das wutverzerrte Gesicht von Ginny. „Ginny.“, gab ich gähnend von mir. „Schuldigung, die Nacht ist kürzer geworden, als ich wollte.“, entschuldigte ich mich leise und setzte mich auf. Ich streckte und reckte mich. Dann stand ich auf und lief schnell hinauf ins Badzimmer, um Zehn Minuten später vor meiner Freundin zum Stehen zu kommen. „Ich bin fertig, wir können Essen gehen.“, meinte ich grinsend und hakte mich um ihren Arm. Ich hörte, wie sie leise kicherte. „Ist zwischen dir und George wieder alles ok?“ „Woher weißt du das?“ „Er ist mein Bruder, Jenna.“ „Stimmt und er ist eine Tratsch Tante.“, lachte ich heiser auf. „Irgendwo muss ich es ja her haben.“ „Ganz genau und deine Brüder sind schuld.“ „Fred und George auf jeden Fall.“ „Was ist mit Georgie und mir?“, kam es hinter uns gefragt. Ginny und ich drehten uns gleichzeitig um und Fred schaute uns grinsend an. Ich lachte abermals und winkte ab. „Schon okay. Geht dich nichts an, Freddie.“ „Frechheit, kleine Prinzessin.“ „Ich bin nicht klein, du Spinner. Ich habe genau die richtige Größe, um dir in den Magen schlagen zu können.“, kicherte ich. „Jenna, der war gut.“ „Danke, Ginny. Ich gebe nur mein Bestes, um deine Brüder irgendwie gleich zu stehen.“ „Aber das wirst du niemals schaffen, du kleiner Wurm.“, meinte wer und Arme legten sich um meine Schultern. „George. Du bist echt mies. Würmer sind eklig.“, quietschte ich und befreite mich aus seiner Umarmung. Ich drehte mich um und musste ein wenig nach oben schauen, um George ins Gesicht zu sehen. „Nenn mich nie wieder einen Wurm, sonst wirst du es büßen. „Jenna, du bist ein kleiner Wurm.“, kam es ganz langsam über seine Lippen. Dabei musste dieser sich ein Lachen verkneifen. „George Weasley!“, raunte ich und ging ein Stück rückwärts. Jetzt musste ich nicht mehr so steil nach oben schauen. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. „Jenna, Fuß.“, meinte Ginny lachend und ich schaute diese schnaufend an. „Sie ärgern dich vielleicht, aber pass auf was du machst. Du wirst es zurückbekommen und du weißt das ganz genau.“ „Ich weiß.“, grummelte ich und schon umschloss Ginny meine Hand mit ihre und zog mich mit. „Lass uns endlich frühstücken gehen. Ich hab solchen Hunger, ich könnte einen ganzen Wolf verputzen.“ „Du wieder.“, lachte ich und lief ihr hinterher. „Bist du endlich fertig?“, hörte ich Hermine Ron fragen. „Stress mich nicht.“, maulte dieser und kratze sich am Hinterkopf. „Ron, wir sind einer der Letzten. Und denk daran, wir haben mit der neuen Lehrerin Unterricht. Da will ich nicht zu spät kommen.“, meckerte die Braunhaarige und ich verdrehte meine Augen. „Hermine, lass ihn. Du kennst doch Ron und die pinke Kröte kann uns ruhig gleich einmal kennen lernen.“, gab ich lachend von mir. „Das will ich aber gar nicht riskieren.“, motzte mich meine beste Freundin an. „Nur weil du dir ein Beispiel an den Zwillingen oder anderen Schülern nimmst, muss ich dieses Bild nicht auch annehmen.“ „Ach Hermine. Reg dich nicht auf.“, sagte ich Augenverdrehend und stand auf. Ich lief zu Ron, der gerade seinen Teller nach hinten schob, und zog ihm an seinem rechten Ohr nach oben. „Komm schon, Ronald Bilius Weasley. Wir kommen noch zu spät und Hermine bringt uns noch um, wenn wir jetzt nicht gehen.“ Ich hörte gegrummel, aber ich verstand davon kein Wort. Daraufhin verdrehte ich meine Augen und wir liefen los zum Unterrichtsraum Und ab ging es ins Verderben. Kapitel 8: Unterricht bei der pinken Pest ----------------------------------------- „Um ehrlich zu sein, würde ich jetzt lieber schwänzen als mit dieser pinken Kröte Unterricht zu haben.“, nuschelte ich leise, zu Ron, der neben mir am Schreibtisch saß. Dass die besagt Kröte schon um Raum war und ihren Unterricht durchführte störte mich nicht. Bis jetzt habe ich zwar dadurch immer Nachsitzen bekommen, aber es war mir egal. „Mir geht es genauso.“, seufzte Ron in seinen nichtvorhandenen Bart und schrieb einige Worte von der Tafel ab. Ich lehnte mich weiter in den Stuhl und verschränkte meine Arme hinter meinem Kopf. Mir machte der Unterricht keinen Spaß, denn schnell stellte sich heraus, dass die Kröte nur Theorie unterrichtete. Nach einigen weiteren Minuten die ich kaum bis gar nicht zuhörte, hob ich meinen Arm. „Miss Medina?!“, kam es schon fast gegrunzt von der Umbridge. Ich verzog leicht meinen Mund. „Wann machen wir etwas Praxis. Nur Theorie ist wirklich langweilig“, meinte ich mit einem aufgesetztem Lächeln. „Gar nicht. Theorie ist das Wichtigste, was sie lernen müssen.“, quietschte sie los. Ich schluckte leicht und zog eine Augenbraue nach oben. „Sie wollen mich doch auf den Arm nehmen, oder?“, fragte ich, noch immer mit einer hochgezogenen Augenbraue. Das Gesicht der Umbridge wurde immer röter und man könne denken, sie würde bald explodieren. „Nachsitzen!“, fuhr diese mich an. „Heute Abend nach dem Abendessen, kommen Sie sofort in mein Büro.“ „Was wieso denn? Was habe ich denn getan?“, entfuhr es mir und schnell hielt ich meine Hand vor dem Mund. Die Kröte wurde immer röter und schien nun gänzlich zu explodieren. Sie wollte gerade etwas los kreischen, als ich mich abermals zu Wort meldete. „Verziehen Sie. Mein Mund war wieder schneller, als ich selbst.“ Schnell setzte ich mich hin und schaute auf den Tisch, dieser plötzlich sehr interessant für mich war. Nach einigen Minuten war die Hölle endlich vorbei. Schnell packte ich meine Sachen zusammen und verließ mich flotten Schritten das Klassenzimmer. An meinen Fersen hingen Harry, Ron und Hermione. „Das kann doch nicht wahr sein. Wieso gibt sie mir wegen so etwas Nachsitzen? Das war doch nur eine einfache Frage“, empörte ich mich lautstark bei den Dreien. „Sag das bloß nicht zu laut. Nicht das sie das hört und dir noch mehr Nachsitzen aufbrummt“, grinste mich der Rothaarige an. „Haha, sehr witzig, Ronald“, grummelte ich ihn an. Somit verging der restliche Tag, nach meinem Geschmack, viel zu schnell. Und schon saßen wir am Abendbrottisch in der großen Halle. Ich schob meinen Pudding von der einen zur anderen Seite der Schüssel. Ich seufzte leise und zog einen leichten Schmollmund. „Was ist denn …“ „… mit unserer Prinzessin?“, hörte ich die Zwillinge fragen. Doch ich antwortete nicht und schaute die Beiden nur an und seufzte noch lauter. „Sie muss Nachsitzen, bei der Umbridge“, kam es von Neville, der neben mir saß. Ich nickte nur leicht. Die Zwillinge fingen an zu lachen und aßen weiter. Nach einigen Minuten stand ich auf. „Na dann. Ich muss in die Höhle des Löwen“, grinste ich etwas und ging los. Nach gefühlten Stunden kam ich endlich vor dem Büro der Umbridge an. Die Tür öffnete sich auch schon und die quietschende Stimme drang in meine Ohren. „Miss Medina, ich habe auf sie gewartet. Kommen Sie rein uns setzen sich.“ Ich tat was mir befohlen war. Sie schaute mich an, als ich mich auf einen Stuhl der ersten Reihe setze. „So, vor Ihnen liegen Blatt und eine Feder. Schreiben sie bitte ‚Lehrer behalten immer Recht‘. Für heute reichen zweihundert Mal.“ „Zweihundert Mal?“, fragte ich leise. Die pinke Pest, wie ich sie innerlich neu getauft hatte, nickte. Also fing ich an zu schreiben Und sofort durchfuhr meine Hand einen schmerzenden Stich. Kurz zuckte ich zusammen und schaute auf meine Hand. Auf der schmerzenden Stelle erschien der Satz, den ich gerade eben geschrieben hatte. Ich schaute auf und meiner Lehrerin direkt ins Gesicht. Diese grinste mich nur breit an. Schnell schaute ich wieder auf das Pergament und schrieb mit der komischen und wohl verzauberten Feder weiter. Als ich den Satz Zweihundert Mal geschrieben hatte, durfte ich endlich gehen. Als ich auf den schon fast dunklen Flur trat, schaute ich mir meine Hand genauer an. Die Stelle, an der der Satz erschienen war, blutete noch etwas. Mit raschen Bewegungen zog ich meinen Ärmel ein Stück nach unten, um die Stelle zu verstecken. Ich hatte noch immer Schmerzen und mir standen ein paar Tränen in den Augen. Die ganze Zeit über hatte ich den Schmerz herunter geschluckt und nun kamen genau diese Tränen zum Vorschein. Mit gesenktem Kopf und leicht roten Augen kam ich endlich am Turm der Löwen an. Ich nannte das Passwort und die fette Dame schwang zur Seite. „Da ist ja unsere Prinzessin“, hörte ich schon Fred rufen. Ich senkte meinen Kopf noch mehr und ohne ein Wort setzte ich mich vor den Kamin. Die Tränen nahmen ihren Lauf und ein Schluchzen schwand aus meiner Kehle. „Jenna, weinst du etwa?“, fragte Hermione mich, die sich neben mich kniete. Schnell schaute ich zur Seite und wischte mir meine Tränen weg. „Alles okay?“, fragte nun auch George, der sich auf die andere Seite von mir kniete. „Wieso hast du geweint?“ Ich zog meine Knie weiter an mich und schluckte. Tief nach Luft holend schob ich meinen Ärmel nach oben und gab die Wunde frei. „Was um Merlins Willen?“, kam es geschockt über Hermiones Lippen. „Das ist ihre Art nachzusitzen“, schluchzte ich leise und schaute vorsichtig zu meiner Freundin. „Es ist eine besondere Art. Eine verzauberte Feder, die dich mit deinem eigenen Blut schreiben lässt“, sagte ich leise und zog meine Nase hoch. Schnell schob ich den Ärmel wieder herunter. „Wir sollten zu Dumbledore“, meinten Fred und George gleichzeitig. Schnell schüttelte ich den Kopf. „Was soll das bringen? Ich habe das Gefühl, das selbst Dumbledore nichts dagegen machen kann. Immerhin wurde sie vom Ministerium eingesetzt“, gab die Braunhaarige über ihre Lippen. Ich schaute Hermione an. „Glaubst du das echt?“ Sie nickte nur. „Ich glaube es auch“, hörte ich Harry sagen, der hinter uns auf dem Sofa saß. Ich schaute über meine Schulter. „Mhm…“ „Tut es weh?“, fragte George mich, als wir später noch alleine im Gemeinschaftsraum saßen. „Ja, noch ziemlich. Ich hab das Gefühl es hört nicht auf“, gab ich leise von mir. Ich drehte mich leicht zu George und lehnte mich an seine Brust. „Gib mir deine Hand“, sagte er leise und ich tat worum er mich gebeten hat. Mit einer weiteren Bewegung holte er seinen Zauberstab hervor und legte die Spitze leicht auf die Wunde. Er nuschelte etwas und der Schmerz war so gut wie es ging weg. „Danke“, hauchte ich leise und umarmte George. Ich gähnte. „Ich muss ins Bett. Ich habe morgen früh gleich wieder mit der Kröte“, seufzte ich lauter als gewollt. „Schon okay, ich muss selber auch ins Bett“, sah ich den Rothaarigen leicht lächelnd sagen. „Ist gut“, gähnte ich und lies von ihm ab und stand auf. „Bis morgen früh dann, Jenna.“ Ich nickte und verschwand hinauf in meinen Schlafsaal. Ohne mich fertig zu machen schmiss ich mich auf mein Bett und schlief ohne weitere Gedanken ein. „Komm schon Jenna. Wach nun endlich auf“, schrie man mir schon fast in mein rechtes Ohr. Ich lag auf der Seite und brummte als Antwort. „Jeden Morgen das gleiche. Verdammt, kann doch nicht wahr sein“, schnauzte man weiter. „Ginny, halte doch einfach deinen Mund und gehe alleine Frühstücken. Ich habe eh keinen Hunger“, gab ich noch immer brummend über meine Lippen. „Ach komm schon. Ich komm doch nicht jeden Morgen umsonst in den Schlafsaal von den und dir, um dich dann einfach liegen zu lassen.“ „Doch, das könntest du aber. Lass mich schlafen, ich will nicht mit dieser pinken Pest Unterricht haben“, seufzte ich und setzte mich trotzdem auf. „Das kann ich verstehen. Wir hassen sie alle und das schon nach dem ersten Tag, aber da müssen wir durch. Wir alle, Jen“, lächelte mich meine Freundin an und nahm meine Hand in ihre, um sie leicht zu drücken. „Ach ja, du hast ja Recht“, nuschelte ich, nahm meine Hand von ihr und stand auf. Nach einigen Minuten stand ich mit Ginny im Gemeinschaftsraum der Löwen. „Guten Morgen, Prinzessin“, riefen die Zwillinge gleichzeitig und kamen auf mich zu, um mich gleich daraufhin in ihre Arme zu schließen. „Was macht deine Hand?“, fragte Fred und ich zuckte nur mit meiner Schulter. „Jenna?“, gab nun auch George fragend von sich. „Alles bestens, Jungs. Tut kaum noch weh, also macht euch keine Sorgen“, gab ich breit grinsend von mir. Dass der Schmerz über Nacht wieder schlimmer wurde, verschwieg ich. Ich wollte nicht, dass sich irgendwer Sorgen wegen mir macht. Also zog ich den Ärmel meines Pullis weiter herunter und versteckte den Satz, den ich mir selber zufügen musste. Noch sollte keiner sehen, was die Umbridge drauf hatte. Glauben würde mir eh kein anderer. Kapitel 9: "Stehst du auf George?" ---------------------------------- „Willst du denn nichts essen?“ Die Frage kam von Ron, der mir Gegenüber saß. Ich schaute ihn kurz an und schüttelte meinen Kopf. „Nein, ich hab keinen Hunger“, gab ich lächelnd als Antwort. „Wirklich? Möchtest du dich nicht mal lieber untersuchen lassen, Jenna?“ Ich schaute mit einer hochgezogenen Augenbraue zu George. „Wieso sollte ich? Ich zeige der Umbridge doch nicht, das sie gewonnen hat. Nein, auf keinen Fall. Diesen Sieg lasse ich ihr nicht“, meinte ich lächelnd und grinsend gleichzeitig. „So kennen wir dich, Prinzessin“, lachte Fred, der neben mir auf der rechten Seite saß. Das Frühstück neigte sich dem Ende zu. Seufzend stand ich dann auf. „Dann wieder in die Hölle.“ Ich brachte diesen Satz lachend über meine Lippen. „Du bist eine starke Person. Du schaffst das schon“, zwinkerte mir Ginny zu. Plötzlich legten sich ein paar Arme um meinen Bauch und ich wurde an einen Körper gezogen. „Hey“, lachte ich auf. „Lass das Georgie.“ „Ach wieso denn? Ich wollte dir nur viel Glück für die zwei Stunden wünschen.“ „Ja, vielen dank, George. Werde ich gebrauchen können“, gab ich grinsend über meine Lippen und dieser löste sich dann von mir. Schnell drehte ich mich zu ihm um, stellte mich auf Zehenspitzen und gab ihm einen Wangenkuss. „Danke“, hauchte ich leise und rannte meinen drei Freunden hinterher. Ich setzte mich schnaufend auf meinen Stuhl im Klassenzimmer. Ich kam gerade noch pünktlich zum Unterricht. „Wo warst du denn?“, fragte mich Hermione und schaute mich eindringlich an. „George“, gab ich nur schnell von mir und legte mein Schulbuch auf den Tisch. Im gleichen Moment betrat die pinke Pest den Klassenraum und räusperte sich laut stark. „Nachdem wir gestern auf Seite 294 aufgehört haben, beginnen wir heute auf der Seite 295“, quakte sie los. Ich konnte mir ein lautes Stöhnen nicht verkneifen. „Miss Medina, haben Sie etwas zu sagen?“ Grunzte diese mir entgegen. „Nein, Professor Umbridge“, antworte ich mit einem Lächeln. „Gut, dann beantworten Sie mir diese Frage.“ Die Frau vor dem Pult schrieb etwas an die Tafel. Ich stockte. „Aber, Professor. Woher sollte ich das wissen? Wir hatten dieses Thema noch nicht“, gab ich etwas kleinlaut von mir. „Antworten Sie oder ihr Haus bekommt Punkte Abzug“, schnauzte sie mich mit ihrem Froschgesicht an. Ich weiß, ein super Vergleich, aber in diesem Moment passte es einfach. „Ich … ich … also …“, stotterte ich. „Ja?“ „Ich habe keine Ahnung!“ Schrie ich schon fast und hielt schnell meine Hand vor den Mund. „20 Punkte Abzug und Nachsitzen“, schrie sie mich quakend an. Ich nickte nur und schloss meine Augen. „Merlin …“, hauchte ich und machte mich auf neue Schmerzen gefasst. „Ich wollte mich doch zurück halten“, dachte ich schniefend und lies mich auf den Stuhl weiter herunter rutschen. Im Augenwinkel sah ich, wie Malfoy und seine Freunde mich auslachten. Ich schaute ihn grimmig an. Wie ich ihn hasste und doch gleichzeitig vermisste. Es tat einfach weh zu wissen, wie er sich in den letzten Jahren veränderte. Ich seufzte leise und hing meinen Gedanken nach. „Jenna? JENNA“, drang es in meine Ohren. Ich erschrak und schaute schnell zur Seite. Ich hatte schon Angst, dass es die Kröte sei, um mir noch mehr Nachsitzen aufzubrummen. Aber zu meinem Glück waren es nur Harry, Hermione und Ron. Sie lächelten mich aufmunternd an und ich stand langsam auf. Die nächsten zwei Stunden hätten wir bei unserer Hauslehrerin. Als wir ankamen und uns auf unsere Plätze setzten, ging es mir irgendwie schlechter, als ich dachte. Mein Kopf schwirrte und ich fühlte mich ziemlich hitzig. „Ist alles okay?“ Die Frage hörte ich noch im Hinterkopf, doch wahrnehmen tat ich sie nicht. „Miss Medina?“ Selbst die Frage unserer Lehrerin, die gerade in den Klassenraum kam, nahm ich nicht wahr. Langsam öffnete ich meine Augen. Ich stöhnte leise, denn mein Kopf schien zu platzen. Meine Augenlider sanken wieder herunter. „Jenna ist wach“, hörte ich jemanden laut rufen. „Au … Merlin … sei doch nicht so laut“, grummelte ich und versuchte abermals meine Augen zu öffnen. Durch einen Schleier erkannte ich ein paar Gestalten. „Gehen Sie doch mal alle aus dem Weg“, empörte sich jemand. „Jawohl, Madame Pomfrey“, kam es aus allen Mündern. „Miss Medina, wie geht es Ihnen?“ Fragte sie höflich. „Es ... Mein Kopf platzt“, hauchte ich leise und hob meinen Arm, der aber schwer wie eine Tonne wieder auf das Bett fiel. Ich bemerkte, wie mir ein nasser Lappen auf die Stirn gelegt wurde. „Sie haben ja auch hohes Fieber. Und diese Narbe auf ihrer Hand … woher haben Sie diese?“ Ich schluckte und riss meine Augen förmlich auf. Ich bereute es auch sofort, schloss diese wieder und kniff sie zusammen. „Das ist die Methode bei Professor Umbridge nachzusitzen“, hörte ich eine mir bekannte Stimme sagen. „Wir haben es heute am eigenen Leib erfahren müssen“, kam eine weitere Stimme. Wieder öffnete ich meine Augen, bedacht langsam und sah die Zwillinge vor dem Bett stehen. „Wie … wie spät haben wir es denn?“ „Spät genug, das Ihre Mitschüler eigentlich schon längst in ihren Betten liegen sollten!“ „Also hab ich das Nachsitzen bei der Krö~“ „Na na na, Miss Medina. Sie wollen doch nicht beleidigend werden, oder?“ Erschrocken weiteten sich meine Augen und die pinke Pest stand mir Gegenüber. Ich schluckte schwer. „Sobald es Ihnen besser geht, kommen sie in mein Büro. Zum Nachsitzen.“ „Aber Professor Umbridge, seinen Sie doch nicht so hart, zu Ihren Schülern. Immerhin ist Miss Medina erkrankt.“ „Das ist mir egal. Diese Schülerin wollte mich beleidigen!“ Schimpfte diese Kröte drauf los und drehte sich um und verschwand aus dem Krankenflügel. „Sie haben es aber auch nicht leicht, mit dieser Lehrerin?“ „Nein, haben wir nicht. Ganz und gar nicht“, seufzte ich leise als Antwort und schaute Madame Pomfrey an. „Was denken Sie, wie lange ich hier bleiben muss?“ „Morgen auf jeden Fall noch. Sie müssen erst mal gesund werden, bevor ich sie wieder auf den Unterricht stürzen lasse“, lächelte sie mich an. Ich lächelte leicht zurück. „Übrigens, bitte nehmen Sie das hier noch ein. Es ist gegen Ihre Kopfschmerzen.“ Ich nickte und nahm den Schluck, den sie mir auf einen Löffel reichte. Kurze Zeit später schüttelte ich mich angewidert. „Es soll ja nicht schmecken …“ „… es soll helfen.“ Kopfschüttelnd sah ich die Zwillinge an. Erst jetzt bemerkte ich auch Harry und Hermione neben meinem Krankenbett sitzen. „Hey“, gaben sie lächelnd von sich. Ich lächelte zurück. „Ich hoffe, ihr habt euch nicht all zu große Sorgen gemacht“, meinte ich leise. „Na ja, wie man es nimmt“, gab Harry lachend von sich. „Immerhin lagst du plötzlich auf dem Boden und hast vor dich rum gekeucht“, meinte Hermione und grinste doch leicht darüber. „Ich finde das nicht gerade lustig“, meinte ich grummelnd. Kurz schloss ich meine Augen, bevor ich sie langsam wieder öffnete und fast nach hinten gesprungen wäre, wenn ich gestanden hätte. „George!“ Schon fast kreischend kamen die Worte über meine Lippen. Dieser grinste mich an und als er mir einen Kuss auf die Wange hauchte, wurde ich doch etwas rötlich. „Gute Nacht, Jenna“, hauchte er mir in mein linkes Ohr. „Schlaf dich gesund. Ich will dich bald wieder neben mir wissen.“ Mit diesen Worten verschwand er mit Fred aus dem Krankenflügel. Leicht lächelnd schaute ich den Beiden hinterher. Ein leises Seufzen kam über meine Lippen. Schnell schaute ich auf die Bettdecke und unterdrückte mein Gefühl Tomatenrot anzulaufen. „Stehst du auf George?“ Ertappt schaute ich zu Hermione auf. Mit einer hochgezogenen Lippenseite, lächelte ich sie schief an. „Ich … ich weiß es nicht.“ Abermals schaute ich wieder auf die Decke hinab. Ich wusste wirklich nicht, ob ich mich verliebt hatte. Konnte ich mich einfach so verlieben, wenn ich doch eigentlich jemand anderen liebte? Na ja, man kann es nicht lieben nennen, immerhin war derjenige ein Arsch. Ein Arsch hoch zehn. „Kann sein“, gab ich dann noch leise von mir. „Aber er ist mein bester Freund.“ Seufzend kam der Satz aus meiner Kehle. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. „Das wird schon werden“, zwinkerte Harry mir zu. „Genau, kann ich Harry nur Recht geben.“ Ein Nicken war meine Antwort. „So ihr Beiden, dann geht mal in euren Gemeinschaftsraum und lasst eure Freundin schlafen.“ Madame Pomfrey schob die Beiden aus den Krankenflügel, nachdem sie sich von mir verabschiedet hatten und mir sagten, sie würden morgen wieder vorbei kommen. Nach kurzer Zeit kam unsere Schulärztin nochmals auf mich zu. „So, Sie versuchen jetzt auch zu schlafen. Es ist spät und Sie wollen ja gesund werden, oder?“ Brav nickte ich und dachte mir meinen Teil. Gesund werden wollte ich schon, doch hatte ich keine Lust auf die pinke Pest. Ich seufzte innerlich und legte mich auf meine rechte Seite. Weg von der Tür und weg von Madame Pomfrey. „Gute Nacht“, murmelte ich und schloss meine Augen. Ich wollte wirklich versuchen zu schlafen. Der Gedanke an George hielt mich allerdings wach. War ich wirklich in meinen besten Freund verliebt? Hatte ich mich verliebt, ohne es zu wissen oder zu ahnen? Oder wollte ich es nicht ahnen? Wollte ich meine Gefühle unterdrücken? Oder spielen mir meine Gefühle etwas vor? Immerhin hatte ich mein Herz doch schon längst verloren. Abermals seufzte ich auf und ich bemerkte, wie mir die Tränen aus den Augen rangen. Eigentlich wollte ich nicht weinen, doch ich hatte einfach das Bedürfnis. Innerlich wusste ich aber, dass all dies nichts bringen wird. Mit verheulten Augen und den Gedanken an George und an Draco schlief ich ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)