Lust'n'Needs von Anemia ================================================================================ Kapitel 23: That Was Awkward ---------------------------- That Was Awkward     Die Jungs von Crashdiet mochten ja ganz nett sein. Eigentlich tourten die Sister-Boys ganz gerne mit ihnen, weil sie sehr professionell ans Werk gingen und ihnen als alte Hasen einige Tipps mit auf den Weg geben konnten. Doch spätestens, wenn sie sich nach dem Gig im Backstageraum aufhielten, zeigte die befreundete Band ihr wahres Gesicht. Besonders schlimm war es, wenn sie erst einmal einen im Tank hatten. Dann konnten sie einem unheimlich auf den Sack gehen mit ihren seltsamen Ideen. Besonders Peter tickte regelmäßig aus, sobald ihm der Alkohol zu Kopf gestiegen war. Dass er oftmals nackt durch die Kante rannte oder sich den Hintern pudern lassen wollte zählte noch zu den harmloseren Sachen, zumindest in den Augen von Sister, denn diese waren diesbezüglich nur Zuschauer und mussten nicht aktiv werden. Schlimm wurde es erst, wenn sie auch einbezogen werden sollten. So wie heute.   Woher Peter diese verdammte Kamera hatte, das wusste keiner so recht. Aber das war auch egal. An diesem Abend war ihr Kumpel ganz besonders lustig drauf, nahm alles und jeden auf und so neben einem nun nicht mehr so heimlich popelnden Martin auch die Sister-Boys. Und das in jeder Lebenslage. Sie fanden gar keine Ruhe mehr und mussten ständig darauf achten, dass sie sich nicht seltsam benahmen, schließlich könnte bereits morgen das World Wide Web davon Kenntnis nehmen. Dass sich Peter niemals schämte und keine Hemmungen zu besitzen schien, hieß nicht automatisch, dass es auf jeden zutraf. Jamie und seine Bandkollegen waren längst nicht so extrovertiert, wie man zu glauben mochte. Deswegen drückten sie sich auch stets vor den komisch-krassen Peterspielen, die eigentlich immer etwas mit Schwänzen zu tun hatten. Dass der kleine Blonde schwul war, war müßig zu erwähnen. Und auch das spielte keine Rolle. Auch gegenüber schwulen Menschen würden die Jungs keine Gnade walten lassen, drohten sie ihm an, als er sie mit der Kamera bis zum Pissoir verfolgte, um den Bereich unter der Gürtellinie in aller Ausgiebigkeit zu filmen. Als Cari versuchte, ihm das verdammte Ding wegzunehmen, lachte der Kerl nur auf und verschwand dann ganz schnell. Aber nur, um sich neue Späße zu überlegen.   Und die Jungs sollte es tatsächlich knüppeldick treffen. Als sie schon ganz entnervt an ihren Bierflaschen nuckelten und Peter stets und ständig drohende Blicke zuwarfen, da hatte sich eine Idee in seinem irren Hirn herausgebildet. Die Inspirationsquelle dafür war niemand geringeres als Jamie höchstpersönlich, der zur Abwechslung nicht rauchte oder soff, sondern ganz eindeutig und sehr ausgiebig etwas lutschte. "Was hast du da im Mund?", wollte er nach einiger Zeit des Beobachtens in Erfahrung bringen und grinste dabei schon wieder dreckig, denn wenn man Peter das Stichwort 'Lutschen' gab, dann zeigte sein Kopfkino interessante Filme. "'N Bonbon, was denn sonst?", gab Jamie zur Antwort und zeigte das Korpus Delicti der versammelten Mannschaft, indem er seine Zunge kurz herausstreckte. Dort lag es, das noch recht große, milchig-weiße Bonbon und inspirierte Peter zu immer besseren Drehbüchern. Nicht etwa für sein Kopfkino, sondern für den echten, richtigen Film, den auch ein Außenstehender sehen konnte. Kurz entschlossen baute er sich samt Kamera vor der Couch auf, auf welcher die vier schwarzen Schwestern herumgammelten und ihn nun umso misstrauischer beäugten. Doch davon ließ sich ein echter Schwede nicht beirren.   "Ich hab eine ganz tolle Idee für das Feature des heutigen Filmes", eröffnete er den anderen, die allerdings wenig begeistert klangen. "Aha", raunten sie nur schwerfällig, alle außer Jamie, der nur noch intensiver an seinem Bonbon nuckelte und Peter mit Pokerface musterte. Selbst, als er direkt angesprochen wurde, zeigte er keine Reaktion. Nun, jedenfalls vorerst nicht. "Du, Jamie", dirigierte Peter und nickte ihm knapp zu, um dann seinen Blick zu den anderen wandern zu lassen, "gibst dein Bonbon weiter an die anderen. Aber nicht mit den Fingern, sondern nur mit dem Mund." Er deutete mit dem Kinn auf Rikki. "Wenn es bei Rikki angekommen ist, habt ihr gewonnen." Jetzt war selbst der Sänger aus seiner gleichgültigen Haltung erwacht. Angewidert rümpfte er die Nase und kräuselte die Lippen. "Ih, du willst also, dass wir knutschen, oder was?", hakte er nach, obwohl er die Antwort längst kannte. Peter aber gab sich ganz unschuldig. "Ihr sollt nur das Bonbon weitergeben", flötete er zuckersüß und hielt sich prompt seine Kamera vor das Gesicht, was den anderen zeigte, dass er zu keinem Kompromiss bereit war. "Und bitte."   Ach du Scheiße. Das ging jetzt aber alles schnell. Jamie wusste gar nicht mehr, was er tun sollte, und auch die anderen guckten ganz gequält drein. Besonders Cari, der neben Jamie saß und somit der erste Empfänger des Bonbons war. Kurz dachte Jamie über die Möglichkeit nach, es einfach zu tun, aber als er sich sogar etwas zu dem Schlagzeuger beugte und dieser die Augenbrauen zusammenkniff und irritiert lächelte, da schüttelte er entschieden den Kopf. "Ich knutsch keine Typen!", gab er bekannt und die anderen stimmten ihm prompt zu. "Besonders keinen, der so eklig ist wie Jamie", feixte Cari und erntete prompt einen Schlag gegen die Schulter, welcher ihn gegen Tim katapultierte, der sich zugleich an seinem Bier verschluckte. Doch keiner kümmerte sich darum. "Ja, ja, Jamie ist voll eklig", ritt Cari noch weiter auf der Sache herum. "Der hat voll den Mundgeruch und so...und schlechte Zähne...pfui" Das reichte dem Sänger. Er packte seinen Kumpel am Arm, um ihn enger zu sich heranzuziehen und so zu tun, als würde er ihm tatsächlich gleich seine Lippen aufdrücken. Cari lachte auf, windete sich und versuchte zu entkommen, doch es gelang ihm natürlich nicht. Jamie hatte ihn in festen Griff und ihm blieb nur noch die Möglichkeit, panisch den Kopf wegzudrehen und die Augen zusammenzukneifen, als Jamies Gesicht seinem ganz nahe war. So nahe, dass er dessen Atem halb auf seinem Mund, halb auf seiner Wange spüren konnte. "Hilfe!!", quiekte er nun komplett unmännlich auf und Peter freute sich sehr über das hübsche Material, das sie ihm hier für seinen Film boten. Wenn Jungs so miteinander spielten, das war das immer sehr süß anzusehen. Man merkte sofort, wie dicke die Sister-Boys miteinander waren, wie gern sie sich hatten. Zu solch einem innigen Verhältnis gehörten natürlich auch ein paar Neckereien. Doch seiner Meinung nach durften beste Freunde auch noch weiter gehen. Küsse waren etwas absolut schönes und stets legitimes, wenn alle darauf Lust hatten. Küsse waren auch schön, wenn man sie mit seinen besten Kumpels austauschte. Deswegen nutzte Peter die ausgelassene Stimmung aus, um die Jungs nun ein wenig hartnäckiger anzuheizen.   "Mach schon", meinte er zu Jamie. "Der sagt das doch alles nur und benimmt sich so, weil er Liebe will." "Einen Scheiß will ich", verteidigte sich Cari, allerdings nicht sonderlich überzeugend. "Höchstens noch ein Bier nehm ich. Tim?" Der Gitarrist reichte ihm eine neue Flasche und störte sich nicht im Geringsten daran, dass der Kopf des Schlagzeugers mittlerweile auf seinem Schoß gelandet war. Nun aber rappelte Cari sich etwas auf, um aus seiner Flasche zu trinken; dabei ließ er allerdings für keine einzige Sekunde Jamie aus den Augen. Sein Blick war spitzbübisch und in Peters Augen auch sehr herausfordernd. Komm nur, hübscher Jamie, sagte er dem Crashdiet-Bassisten, ich bin schon ganz gespannt darauf, wie du schmeckst. Grund genug, um zu der Wunderwaffe zu greifen, der sich noch nie ein eigentlich heterosexueller Typ entziehen konnte. Sie stellte stets die letzte Instanz dar und war so wirkungsvoll, weil sie wahrscheinlich in einer gewissen psychologischen Art und Weise wirkte. Das Gehirn war so leicht auszutricksen, wenn man es richtig anstellte. Und Peter hatte über all die Jahre gelernt, wie man Heten mit fast hundertprozentiger Trefferquote verführte.   Jamie erwiderte Caris Blick schon die ganze Zeit. Wie sie sich anlächelten, es war absolut hinreißend. Man sah ihnen an, dass sie es eigentlich wollten, aber sich nur nicht trauten. "Don't be a faggot and kiss him", sagte Peter nun sehr bestimmt zu Jamie, welcher daraufhin unterdrückt gluckste und vor sich hin schmunzelte. Dann sah es für einen kurzen Moment sogar tatsächlich so aus, als würde er sich überwinden können, doch da zerstörte Cari die Szene. "Ich brauch Mut", meinte er und kippte sich einen großen Schluck Bier hinter die Binde. Seine Augen funkelten jedoch unentwegt, während er Jamie anschaute. "Ich brauch Mut und mindestens drei Promille, damit ich das aushalte." Man merkte nur zu deutlich, dass Cari ein Spinner war, maßlos übertrieb und die Spannung nur aus Spaß ins Unermessliche treiben wollte. Doch damit war nun endgültig Schluss. Kaum, dass er die Bierflasche auf dem Boden abgestellt hatte, legte Jamie seine Hand auf seinen Hals und zog ihn zu sich heran. Ganz breit grinsten sie sich an, doch dann trafen sich endlich ihre Lippen. Peter war ganz aus dem Häuschen, konnte kaum noch stillstehen geschweige denn die Kamera ruhighalten. Aber er musste es versuchen, denn das hier war ganz rares Material und es würde die Fans sicherlich entzücken. Besonders, weil Jamie und Cari wirklich in dem Kuss aufgingen, ihre Zungen um das Bonbon kämpften und die beiden Jungs aus dem Gegiggel und Gekicher nicht mehr herauskamen. Lange dauerte es jedoch nicht, bis Cari als Sieger hervorging und grinsend das Bonbon vorzeigte. Doch da wurde er prompt von Tim gepackt, der ihm ohne zu Zucken die Lippen aufdrückte und sich direkt das nahm, was er wollte. Cari fror mitten in der Bewegung ein, da der Kuss seine ganze Aufmerksamkeit forderte und so auch die Verteidigung des Bonbons. Tim ging ziemlich geschickt vor, aber das Bonbon war glitschig und so dauerte ihr Duell länger als das zwischen Jamie und Cari. Aber schließlich hatte auch der Gitarrist die Süßigkeit in seinen Mund befördert und wendete sich erwartungsvoll an Rikki. Ja, das war wirklich ein tolles, kleines Spielchen, was Peter da erdacht hatte. Er war ganz stolz auf sich selbst, als der Bassist das Bonbon letzten Endes präsentierte, aber es prompt auf den Boden spuckte mit einer ganz widersinnigen Begründung. "Bäh, ich lutsch doch kein Bonbon, das schon ein Typ im Mund hatte. Widerlich." "Ja, das war echt ekelhaft", stimmte Cari ihm zu und schüttelte den Kopf. "Aber wir haben gut geschauspielert, was meinst du, Peterchen?" "Ja, ihr könnt so gut Lust vortäuschen, dass jeder Pornostar neidisch wäre", schmunzelte da der Blonde, denn natürlich wusste er ganz genau, dass die Jungs nicht nur so getan hatten, als ob es ihnen gefiele. Sie waren ganz begeistert bei der Sache gewesen, hatten jegliche Scheu voreinander abgelegt und sich geküsst, als wäre es das Normalste auf der Welt. Und das war es in Peters Augen auch. Mit Martin knutschte er auch hin und wieder herum, und der war ganz sicher nicht am anderen Ufer heimisch. Apropos Martin - wo steckte der eigentlich? Mitsamt der Kamera begab er sich auf die Suche nach seinem Bandkollegen und ließ die Sister-Boys alleine.   "Hach, endlich ist die Nervensäge weg", machte Jamie seiner Erleichterung Luft. "Man, war der heute penetrant, wenn er nicht so klein und lieb wäre, dann hätte ich ihm längst eine gescheuert." "Oh ja, dabei hätte ich dir ohne zu Zögern geholfen", lachte Cari auf. "Uns einfach dazu zu nötigen, mit Kerlen herumzuknutschen, tze..." "Wo das doch so eklig ist", schüttelte Tim den Kopf und schmunzelte dabei vielsagend vor sich hin. Dann herrschte kurzes Schweigen in der Runde. "Wollen wir uns verziehen?", unterbrach Rikki schließlich die eingekehrte Stille und die anderen nickten prompt, ehe sie sich reihenweise erhoben. Sie konnten es sich nicht nehmen lassen, sich gegenseitig an die Ärsche zu gehen, noch während sie sich in Richtung Ausgang schoben. Die Küsse hatten ihnen verdammt noch mal Lust auf mehr gemacht und so war es nicht verwunderlich, dass ihr Ziel das Hotel darstellte. "Wenn Peter wüsste, dass wir noch ganz andere Dinge an einem Kerl küssen", raunte Cari und kniff verheißungsvoll in Jamies kleine, süße Arschbacken hinein.   Sie amüsierten sich köstlich darüber, dass niemand ihr kleines Geheimnis kannte. Wer wäre auch bei vier so böse aussehenden Jungs auf die Idee gekommen, dass sie sich nicht nur seit geraumer Zeit die Bühne teilten, sondern auch fast genauso lang das Bett? Hosted by Animexx e.V. 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