Lust'n'Needs von Anemia ================================================================================ Kapitel 90: Shake It, Baby -------------------------- Shake It, Baby   (Sweet Dreams [are made of this])     Wie zähmt man ein Raubtier am effektivsten? Ganz klar: Man füttert es mit Liebe, legt ihm eine Kette an, die gerade einmal um einen Finger passt und ringt ihm ein Versprechen ab. All diese Dinge wirken in Kombination wie ein stählerner Käfig, aus dem es für das Biest kein Entrinnen mehr gibt. Zumindest nicht so lange, bis ein gewitzter Kerl, dem eigentlich die Aufgabe zuteil geworden war, ein Auge auf die Raubkatze zu haben, den Schlüssel ausfindig macht und das gefangene Tier in die Freiheit entlässt. Aber dem Panther sollte das Schicksal zunächst wohlwollend gegenüberstehen. Ihm blieb noch ein Tag, ein einziger in grenzenloser Freiheit, der keine Strafe für ein eventuelles Fehlverhalten mit sich ziehen würde. An welchem er Beute reißen durfte, wie es ihm beliebte. Welcher nur ihm und seinen Instinkten gehörte. Denn er besaß große, mächtige Instinkte, die sich nicht immer abstellen ließen. Besonders dann nicht, wenn sein Verstand allmählich aus seinem Hirn driftete und nie mehr gesehen ward... Jamie war ein Raubtier. Und eine Katze, sei sie auch noch so groß, lässt nun einmal das Mausen nicht, wenn sie erst einmal auf den Geschmack gekommen ist.   Die Jungs hätten eigentlich längst hier aufkreuzen müssen. Doch bisher war von ihnen keine Spur. Eigentlich vertraute der Sänger seinen Freunden, wusste, dass sie ihn nie im Stich lassen würden, aber seine Natur war dennoch die einer äußerst misstrauischen Person, weswegen er prompt mit dem Schlimmsten rechnete. Ausgerechnet heute hockte er allein auf seiner schwarzen Ledercouch, die Beine lässig in großem Abstand voneinander aufgestellt und den Kopf hinten an die Lehne gedrückt. So wartete er. Wartete samt seiner reizenden Gesellschaft in Form eines Glases, welches einen wahrlich guten Rotwein enthielt und leerte somit fast die halbe Flasche allein, obwohl der herbe Geschmack solch einer edlen Traube eigentlich nicht zu seinen Favoriten zählte. Zum Vorglühen genügte dieser Merlot jedoch. Später würde es ohnehin noch Sekt geben, vielleicht sogar Champagner zur Feier des Tages. Falls die Jungs denn Geld für ihn ausgeben wollten. Falls er seinen Junggesellenabschied nicht komplett einsam verbringen musste. Man musste ja mit allen Schikanen rechnen. Die Zeit verging und mittlerweile hatte er das Licht anstellen müssen, war die Dämmerung doch längst hereingebrochen. Sicherheitshalber warf Jamie einen prüfenden Blick auf sein Mobiltelefon, in der Hoffnung, er hätte einen Anruf seiner Freunde verpasst, aus welchem Grund auch immer. Aber bisher war kein einziger eingegangen. Lediglich seine Freundin hatte ihm eine Nachricht geschickt, die zwar keinen Inhalt besaß, sondern ihm lediglich zeigen sollte, dass sie an ihn dachte. Er hob das bauchige Glas an seine Lippen und trank einen Schluck, dann noch einen. Seine Freundin. Nein, seine Verlobte. Seine zukünftige Frau. Er kam sich mit einem Mal so erwachsen vor, wie er sich diese Bezeichnung durch den Kopf gehen ließ. Natürlich, hin und wieder hatte er Svea als seine Frau vorgestellt, noch lange bevor sie sich das Ja-Wort gegeben hatten. Einfach, weil nur Jugendliche eine Freundin besaßen, aber keine gestandenen Männer wie er. Dennoch haftete ihm noch sehr viel von seiner Zeit als Teenager an. Vor allen Dingen der Drang zur Rebellion, aber auch jener, jeden Tag zu leben, als wäre es sein letzter und dabei nicht an das Morgen zu denken, denn das brachte einem nur Kopfschmerzen ein. Ja, man konnte sagen, dass er noch genauso genusssüchtig war wie ein Sechzehnjähriger und zugleich wusste, dass er noch längst nicht alles vom Leben gesehen hatte. Dass es Facetten gab, die noch unentdeckt in ihm schlummerten. Oder die da draußen schlummerten. In den anderen, seinen Mitmenschen. Seinen Freunden. Er kannte Kerle, die hatten sich bereits mit süßen Achtzehn festgelegt und waren entschlossen vor den Altar getreten. Also konnte man nicht gerade behaupten, er wäre zu jung zum Heiraten gewesen. Dennoch kroch eine gewisse Nervosität in ihm empor, wenn er gegen seinen Willen an die morgige Trauung dachte, an seine Frau in einem wahrscheinlich klassisch weißem Kleid und einer märchenhaften Hochsteckfrisur, während er einen ganz passablen Anzug trug und dazu nur ein wenig Eyeliner, keinen schwarzen Lippenstift, er wollte schließlich nicht aussehen wie Graf Dracula. Das, was ihn hauptsächlich von einem Teenager unterschied war der Fakt, dass er mit den Jahren gesetzter geworden war und sich nicht mehr zu freuen vermochte wie ein kleines Kind auf Weihnachten. Die meisten Dinge waren ihm ziemlich gleichgültig geworden, lediglich der Abend, an dem er Cari leise gefragt hatte, ob er denn sein Trauzeuge sein wolle, hatte ihm einen seltsamen Taumel des Glückes eingebracht. Denn natürlich hatte sein Freund Ja gesagt, und daraufhin waren sie sich in die Arme gefallen und hatten sich vielleicht erst nach zehn Sekunden wieder losgelassen. Cari hatte nach Schnaps gerochen, besser gesagt nach Jack, da er bereits eine ganze Menge gekippt hatte, genau wie Jamie, aber dem Sänger war dieser scharfe Duft dennoch wie ein geiles Parfüm vorgekommen, weswegen er seine Nase vorsichtig in den Haaren seines Freundes vergraben und kurz die Augen geschlossen hatte, um den Geruch auf sich wirken zu lassen, das Gemisch aus Alkohol, Zigaretten und Shampoo. Irgendwie hatte er sich in diesem Moment komplett ausgefüllt gefühlt. Als würde er nichts anderes auf der ganzen Welt brauchen. Und wenn er nun daran dachte, dann spürte er es wieder, diese dumpfe, betörende Gefühl, das schwer in seinem Magen pochte und in seinem Rückenmark kitzelte. Oh ja, das war ein toller Abend gewesen. Um Längen besser als der heutige, an dem er so alleine war.   Als er bemerkte, wie die Vibrationsfunktion seines Handys in seiner Hosentasche losging, griff er sofort in dieselbe und nahm das Gespräch gespannt an. Wie er bereits erwartet hatte, brüllte ihm Rikkis Stimme ins Ohr. Und ja, sie brüllte tatsächlich. Irgendwie musste sie ja die konfusen Umgebungsgeräusche übertönen. Wo zum Teufel hielt der Kerl sich auf? "Sorry, Alter, es wird später!" Jamie runzelte die Stirn und hielt das Gerät etwas von sich weg. Dieser Krach störte seine besinnliche Stimmung! "Wie, später?", plärrte er zurück, bis ihm dämmerte, dass er seine Stimmbänder genauso gut schonen konnte, herrschte um ihn herum doch klare Stille. "Vielleicht auch gar nicht." Das Stimmengewirr im Hintergrund schwoll an. "Wir stecken in der U-Bahn fest, irgendein technisches Problem...und niemand weiß, wann das behoben sein wird." "Boah, fuck!" So ein beschissener Tag! Ausgerechnet heute klappte nichts so, wie es sollte. Toll. Die restliche Flasche Wein würde somit also auch Jamie gehören. Irgendwie musste man sich ja die Langeweile vertreiben. Wenn er einmal betrunken war, würde ihm ohnehin alles egal sein. Oder aber er würde sich heulend auf dem Sofa zusammenkrümmen. Wer wusste das schon. Alkohol förderte nun mal seine Gefühle zutage. Und ob diese positiver oder doch eher negativer Natur waren, das entschied allein die Verfassung, in der er sich vor seinem Rausch befunden hatte. Und heute tendierte diese leider allerdings mehr in die negative Richtung. "Reg dich ab." Ja, Rikki hatte gut reden. Dem standen ja auch noch ein paar mehr Tage in Freiheit bevor. Der besiegelte morgen ja nicht seine Liebe zu einer Frau und legte ein Treuegelübde ab. Der durfte seine Bisexualität noch wesentlich länger genießen. Aber für Jamie war morgen Schicht im Schacht. Ab morgen würde er Verantwortung haben. Und bald würde seine Frau sicher schwanger werden, und spätestens dann war alles vorbei... "Na klasse." Jamie seufzte und schenkte sich anlässlich der schlechten Nachricht gleich noch ein wenig Merlot ein. "Ihr lasst mich ganz alleine an meinem großen Tag und schaut einfach zu, wie ich mir mächtig die Kante gebe. Die Einsamkeit, ein Kühlschrank voller Bier und ich eskalieren doch immer irgendwie." "Wir können es ja nicht ändern", räumte Rikki ein, wenigstens klang er schuldbewusst. "Vielleicht haben wir Glück und kommen bald frei." "Hoffentlich." Jamie ließ sich seine Verstimmung offen anmerken. Der Wein, den er von seinen Lippen leckte, schmeckte ihm nun überhaupt nicht mehr. "Sagt dem Kerl, der den Zug fährt, einen schönen Gruß von mir und tretet ihm mal ordentlich in den Arsch!" "Machen wir", versprach Rikki dezent lachend und legte dann auf. Einen Scheiß würden sie tun, wusste Jamie. Aber eigentlich war es auch egal. Eine Hochzeit bedeutete nicht den Abend aller Tage. Auch nach der Vermählung konnte er noch jede Menge Spaß haben. Viel würde sich wahrscheinlich nicht an seinem Verhalten, an seinem Leben ändern. Fremdgepoppt hatte er vorher schließlich auch nicht, wenn man das glaubte. Auf Ärsche in kurzen Röcken geglotzt, das ja, aber das lag einfach in der Natur des Mannes. Und so lange man nur guckte, aber nicht anfasste, war die Welt doch in Ordnung. Andere Mädels interessierten Jamie ohnehin nicht so sehr, dass er sie sich gleich ins Bett geholt hätte, egal, wie hübsch und süß sie aussehen mochten oder was für eine große Oberweite sie aufwiesen. Man hätte vermuten können, dass Jamie ein gewaltiger Weiberheld gewesen war, als er Svea noch nicht gekannt hatte. Aber dem war nicht so gewesen. Nein, er hatte immer widerstehen können, Sex war für ihn noch nie das Größte gewesen, sondern mehr eine nette Nebensache. Was also hatte er zu befürchten? Sein Leben würde weitergehen. Ganz egal, ob er denn ab morgen einen Ring am Finger tragen würde oder nicht. Er würde noch immer derselbe sein.   Er zuckte zusammen und schüttete sich fast seinen Wein über den Latz, so wie ihn die Klingel aus seinen melancholischen Gedanken riss. Oh, vielleicht waren das ja schon seine Kumpels? Hoffnungsvoll eilte er zur Tür, drückte, ohne nachzufragen, wer sich da anbahnte, auf den Summer und wartete. Sogar sein Herz klopfte ein wenig schneller als sonst. Er malte sich aus, dass aus dem öden Abend doch noch eine coole Nacht werden würde. Die Post würde ihm um diese Uhrzeit wohl keine falschen Hoffnungen mehr machen. Und falls ja, würde der Bote mächtig eins von ihm auf den Deckel bekommen. Oder aber er würde ihn hineinbitten und ihm Wein anbieten, vorausgesetzt, der Sänger hatte einen guten Tag. Was heute eher nicht der Fall war. Als er Schritte im Treppenhaus vernahm, spähte er neugierig zur Tür heraus. Sekunden später erblickte er einen schwarzen Haarschopf. Fassungslos taumelte er daraufhin zurück, denn er hatte den Typen selbstverständlich längst erkannt, der ihm hier einen kleinen Besuch abzustatten gedacht hatte. Die Aufregung in ihm fand ihren Höhepunkt, schien regelrecht in seinem Leib zu explodieren. Aber wie konnte das sein...?   Sein Freund stand schon bald mit dem breitesten Grinsen, das er zustande brachte, auf dem Abtreter, wohl wissend, dass ihm seine Überraschung gelungen war. "Na, Alter, bist du nun von den Socken?", fragte er dennoch keck, während Jamie die Tür hinter Cari schloss, ihn dabei aber noch immer vollkommen perplex anguckend. "Das hätteste nicht gedacht, mh?" "Ich dachte, ihr steckt in der U-Bahn fest!", schüttelte Jamie ungläubig den Kopf, woraufhin der Schlagzeuger es ihm gleichtat, aber dazu noch eine Schnute zog. "Ja, Tim und Rikki stecken fest", erklärte er. "Bei mir hat das Schicksal gewollt, dass ich zu Fuß gehe. Tja, es hat eben doch was Gutes, wenn man x-mal seinen Herd kontrollieren muss, bevor man aus dem Haus gehen kann und dann prompt die Bahn verpasst." "In dem Fall wirklich", musste Jamie ihm Recht geben, der sich dabei erwischte, dass er Cari nicht nur anguckte, sondern ihn regelrecht blickfickte. Aber wie sollte man auch anders können? Es war ja nicht so, als würde sein Freund an anderen Tagen nicht gut aussehen, aber heute schien er irgendetwas an sich vorgenommen zu haben, was ihn schier unwiderstehlich wirken ließ. Vielleicht lag es an seinem Make Up? Den schwarzen Lippen, dem schwarzen Eyeliner und dem silbernen Lidschatten? Aber das kannte er doch längst von ihm. Genau wie diesen megascharfen Undercut, der seine schmale Gesichtsform so reizvoll betonte und ihm in Jamies Augen noch wesentlich besser stand als sein offenes, schulterlanges Haar. Selbst diese verdammt kurzen, knappen Hosen trug der Typ des Öfteren in seiner Anwesenheit, ebenso die schwarze, schwere Lederjacke. Aber irgendetwas gab es dennoch, das ihn leicht durcheinander brachte. Als Cari sich schließlich an ihm vorbeischob, um in Richtung des Wohnzimmers zu marschieren, wurde ihm klar, worum es sich bei diesem ganz besonderen I-Tüpfelchen handelte. Der Drummer schien bereits getankt zu haben, denn er roch nach Jack, genauso intensiv wie an dem Abend, an dem er ihn gefragt hatte... Vielleicht hatte er sogar gleich ein Bad in dem Teufelszeug genommen. Jamie wusste es nicht. Und er vergaß die Frage ohnehin, so wie die beiden Männer sich im Wohnzimmer fanden und Cari ihm noch immer sein erweichendstes Verführerlächeln schenkte, das ihm direkt ins Herz schoss. In den Magen. Und ein bisschen sogar zwischen seine Beine. Das war eben das Übel, wenn man solche unverschämt attraktiven Kerle zu seinen Freunden zählte.   "Da sind wir heute also ganz alleine?", hakte Cari nach, obwohl er die Antwort freilich längst kannte. Irgendetwas schwang in seinen Worten mit. Irgendein böser Hintergedanke oder so. Jamie ahnte, dass etwas im Busch war. Doch was konnte das sein? "Sieht so aus", erwiderte er lässig und deutete mit dem Kinn auf die Weinflasche. "Willst du auch?" Cari schenkte der Flasche kurz Aufmerksamkeit, blickte dann aber wieder Jamie mit diesen verdächtig funkelnden Augen an. "Jetzt nicht." "Gut, wie du willst." Jamie hingegen nahm sich wieder seines Glases an und setzte seine Lippen daran. Dabei schaute er Cari abwartend dabei zu, wie dieser etwas in seiner Hosentasche suchte, bis er schließlich sein Handy samt eines Datenkabels in der Hand hielt. Das wurde ja immer mysteriöser... "Kann ich das mal an deine Anlage anschließen?" Jamie zuckte die Schultern. "Von mir aus." Damit gab sein Freund sich zufrieden und näherte sich noch immer mit diesem spitzbübischen Grinsen im Gesicht seinem Radio, an dem er anschließend eine Weile schweigend herumfummelte. "Und was soll das werden, wenns fertig ist?", wollte Jamie wissen. "Das wirst du schon sehen", kam es aus Caris Richtung. Jamie konnte lediglich dessen Rückseite sehen. Die selbstverständlich auch nicht zu verachten war. Nein, Jamie glotzte um ehrlich zu sein nicht nur Mädchen auf den Arsch. Sondern hin und wieder auch seinem besten Freund. Aber wie sollte man auch anders können, wenn der so einen geilen Hintern besaß und ihn auch noch derart in Szene setzte? "Setz dich lieber schon mal hin. Am besten aufs Sofa." "Und dann?" "Das wirst du sehen." Na schön. Dann hörte Jamie eben auf die Befehle seines Freundes. Er war schließlich der Letzte, der ein Spielverderber sein wollte. Irgendetwas würde der Kerl sich schon dabei gedacht haben. Cari war keiner, der einen verarschte. Genauso wie Jamie keiner war, der sich verarschen ließ.   So wie plötzlich düstere Gitarrenklänge aus den Boxen schallten, zog Jamie fragend die Augenbrauen empor. Als dann auch noch ganz eindeutig die Stimme Marilyn Mansons begann, ihn mit gehauchten Worten zu bezirzen, wusste er gar nichts mehr. Eigentlich entsprach die Musik dieses Herrn ganz und gar nicht Caris Geschmack. Jamie hörte da schon eher die verschiedensten Sachen, angefangen von Cradle of Filth bis hin zu den Sachen von Wednesday 13, der in der Vergangenheit auch mit den Murderdolls Feines abgeliefert hatte. Cari hingegen stand fast ausschließlich auf die alten Hardrock-Sachen, der Glam war seine Heimat und Industrial passte da nicht unbedingt dazu. Heute allerdings schien alles ein wenig anders zu sein als sonst. Schon als Cari geradewegs auf ihn zuhielt und schließlich in der Mitte des Raumes stand, wusste Jamie, dass hier so ziemlich alles von der Norm abwich. Prüfend huschten die Blicke seines Freundes über ihn, wirkten fast bedrohlich oder aber zumindest strenge Ernsthaftigkeit spiegelte sich in ihnen. Jamie wollte fragen, was denn nun abging, schwieg allerdings, so wie Cari begann, langsam seine Lederjacke zu öffnen und das zu entblößen, was er darunter trug. Ein verdammtes, bauchfreies Shirt, das irgendeine Sleaze-Band zeigte, der Jamie allerdings keine Aufmerksamkeit schenkte. Für einen unendlichen Moment lang drehte sich alles nur um den hübschen, doch ziemlich verführerisch aussehenden Nabel seines Freundes und dessen eintätowierten Lippenstiftabdruck auf seiner Hüfte, welcher frech über den Bund seiner Hose lugte; aber vor allen Dingen fesselten Jamie diese sinnlichen Bewegungen, die Caris gesamten Körper mit einbezogen. Dieser dezente Tanz wirkte so harmonisch, passte so gut zu seinem Freund, obwohl dieser sich an anderen Tagen nicht so gut wie Jamie zu präsentieren wusste und froh war, nicht den Fronter der Band geben zu müssen. Aber wie gesagt, heute war kein gewöhnlicher Tag. Heute war Jamies Junggesellenabschied, anlässlich dessen Cari für ihn strippte.   Bereits als sein Freund seine muskulösen Schultern und Arme entblößte, musste Jamie sich mächtig zusammenreißen. Er wagte es kaum, so unverhohlen hinzustarren auf dieses Bild, das sich ihm bot, aber wann immer er kurz betreten auf den Boden schaute, vernahm er Caris scharfe Stimme. "Guck mich an." Also musste er sich wohl oder übel an diesem unwahrscheinlichen Körper weiden, den er zwar schon oft fast nackt gesehen hatte, aber noch nie mit diesem eindeutig erotischen Hintergrund. Die Lederjacke fiel nun zu Boden, und Cari schob sich seine Hand über den Hinterkopf, seinen Nacken hinab, während er das Kinn lasziv hob und sich leicht zu schlängeln begann, während im Hintergrund die knackigen Industrialklänge seine verruchte Show begleiteten. Hart biss Jamie sich auf die Unterlippe. Wie viele Frauen und Männer hätten ihr letztes Hemd gegeben, um ebenfalls solch einen Prachtkerl zu erhalten, der sich ihnen auf solch anregende Art und Weise präsentierte. Cari wusste, dass er Sex pur war, deswegen erschienen seine Bewegungen auch so natürlich. Er fühlte sich pudelwohl in seinem reizvollen Körper, hatte keinerlei Probleme damit, sein knappes Shirt zu packen und es einfach so in der Mitte auseinanderzureißen, um Jamie daraufhin seine tätowierte Brust darzubieten und seine flache Hand bedächtig über diese gleiten zu lassen, genau wie über seinen knackigen Bauch, bis seine Finger sogar vorwitzig unter dem Bund seiner Hose verschwanden. Jamie gelang es kaum noch, still zu sitzen. Seine glasigen Augen wanderten an seinem nun halb nackten Freund hinab, weideten sich an dessen bloßer Haut und auch an den Dingen, die er noch vor ihm versteckte. Angetan öffnete er den Mund, so wie Cari sich über seine Lippen leckte und ihm dabei sein diabolischstes Grinsen schenkte, dieser Teufel, dieser unanständige Dreckskerl, der um Jamies geheime Sexualität wusste, hatte der Sänger ihm doch vor langer Zeit einmal gestanden, dass er bi wäre. Wie Cari gepolt war, das jedoch hatte Jamie bisher nicht in Erfahrung bringen können. Aber nun vermutete er, dass er ganz genauso fühlte wie er. Dass er sich insgeheim genauso sehr nach Männern verzehrte wie er es tat.   Seine wundervollen Hände machten sich nun endgültig an seinem Gürtel zu schaffen und öffneten nicht nur diesen, sondern anschließend auch den Knopf der Hose samt Reißverschluss, während sein Becken rhythmisch nach vorn stieß, was Jamie nur zu eindrücklich zeigte, wie viel Kraft in seinen Hüften lag und wie ausdauernd er im Bett sein mochte. Der Sänger wusste, dass er inzwischen komplett hart war, dass er sich nach nichts so sehr sehnte wie nach der Auslebung seiner Gelüste, dass er sich in seinem Zustand hätte alles von seinem heißen Freund hätte machen lassen, Hauptsache, es diente seiner Befriedigung. Aber die Spitze seiner Erregung war bisher noch nicht erreicht worden, obwohl Jamie schon jetzt geglaubt hatte, platzen vor Lust zu müssen, da sein gesamter Körper so mörderisch prickelte und es zwischen seinen Beinen immer derber zerrte. Erst als Cari seine Jeansshorts langsam und gefällig über seine Schenkel schob und schließlich aus ihnen stieg, seine eigene, dicke Ausbeulung unter einem schwarzen Slip preisgab, begann es Jamie wie ein reißender, heißer Strom zu überrollen. Aber so wie dieses Miststück sich schließlich hüftschwingend umdrehte und ihm seine nackten, prallen Pobacken präsentierte, konnte Jamie nicht anders, als lustvoll aufzustöhnen und sich seine Hand in seine Mitte zu schieben. Dieser Teufelskerl trug doch tatsächlich Unterwäsche, die die Front zwar vollständig verdeckte, aber dafür für hinten nur zwei dickere Bänder bereithielt, von denen eines über, das andere unter dem Arsch angebracht wurde und die somit seine Form schön und aufreizend betonten. "Oh, Fuck, du killst mich", jammerte Jamie in seiner Verzweiflung und windete sich ruhelos auf der Couch. "Du mit deinem verfluchten Jockstrap, du notgeiles Schwein." Diese Worte jedoch sorgten jedoch auch nicht dafür, dass Cari gedachte, mit seiner heißen Nummer aufzuhören. Im Gegenteil. Wenig später kam er über Jamie, bedrohlich und zugleich stolz wie eine Raubkatze, wie ein schwarzer Panther, sich mit den Händen an der Sofalehne abstützend und weiterhin seine geschmeidigen Sexbewegungen ausführend. Dieser verdammte Schlafzimmerblick, der Jamie fast die Sinne raubte, lag dabei unverkennbar in seinen Augen, und als Cari sich auch noch zu ihm hinabbeugte, um sein Gesicht fauchend wie ein Tiger gegen seine Wange zu drücken, verlor der Sänger den letzten Rest Beherrschung und packte fest die Arschbacken seines Freundes, versuchte, ihn auf sich zu ziehen, damit sich ihre Schwänze endlich begierig aneinander reiben konnten, bis es ihnen zum ersten Mal an diesem Abend in Sekundenschnelle kam. Doch so leicht sollte er Cari nicht bekommen. Dessen Augen mochten vor Lust und Hunger dunkel sein wie die schwarze Nacht, aber er hielt noch immer die Zügel in der Hand und war sich seiner Verantwortung bewusst. "Nur gucken, nicht anfassen, Baby", raunte er, griff bestimmt nach Jamies Händen, die gerade seinen Rücken voller Begehr erkundet hatten. "Du hättest dir denken können, dass ich dich will, wenn du so ne Show für mich abziehst", räumte Jamie missgestimmt ein, behielt aber seine Hände vorläufig bei sich. "Schließlich wollte ich dich schon vorher, aber jetzt..." "Nein, ich hätte nicht gedacht, dass du derart auf mich abgehst." Cari legte seine Hand auf seine Wange, worauf sie sich in die Augen sahen. "Aber wie mir scheint, bist du in Wirklichkeit schwuler, als die Polizei erlaubt." "Boah, ja, verdammt, ich bin noch nie auf jemanden so spitz gewesen wie auf dich!" Nun driftete alles an die Oberfläche. All die verdrängten Gefühle, die hatten nicht sein dürfen und auch in Zukunft keinen Platz in seinem Leben haben sollten. Ab morgen würde er den heterosexuellen Ehemann mimen müssen, dem nichts im Bett fehlte und der sich nicht am liebsten von seinem besten Freund gehörig ficken lassen würde. Dabei wusste er längst, dass nur Cari es ihm so richtig besorgen konnte. Inzwischen zitterte er regelrecht vor Lust. Seine Fingerspitzen bebten und sein gesamter Körper summte, stand unter Spannung, sehnte sich nach Caris Zuwendung, nach seinen wundervollen Händen, nach seinen sinnlichen Lippen und seinem großen, schönen Schwanz, auf den sein Loch so lange gewartet hatte... Dem Schlagzeuger blieb Jamies immer stärker werdendes Verlangen natürlich nicht verborgen, zumal er genauso fühlte wie sein Freund. Auch er wäre am liebsten über ihn hergefallen und hätte dafür gesorgt, dass die Nachbarn seine süßen Schreie hören konnten, während er ihn nahm, genau so, wie er es brauchte. Aber die Auswirkungen dessen wären fatal gewesen. Denn er wusste, dass Jamie nie genug hätte bekommen können von ihm und dem Sex, den er ihm gegeben hätte. "Willst du morgen wirklich heiraten?", fragte er seinen besten Freund ernst, der jedoch nickte. "Ja, ich liebe Svea", erwiderte dieser fest und ließ keine Zweifel aufkommen, dass es sich dabei nicht um die Wahrheit handelte. Aber nichtsdestotrotz pulsierte in ihm diese starke, bisexuelle Ader, die endlich gefüttert werden wollte. "Es wird schon gehen, ich glaube daran. Aber heute...nur heute...einmal...ich will spüren, wie es ist...mit dir..." "Jamie, es ist ein Fehler, und wir sind beide Schuld daran." Caris Lippen streiften neuerlich Jamies Wange, bis sie sanft an dessen Piercing zupften. Diese Einladung verstand der Sänger selbstverständlich sofort und verwickelte seinen Freund in einen heißen Kuss, womöglich in den leidenschaftlichsten, den er je empfangen und zugleich gegeben hatte. Cari schmeckte so unvergleichlich gut und seine Zunge, oh, seine Zunge, die nun wild mit seiner eigenen spielte, sorgte dafür, dass es sogar in seinen Brustwarzen zu kribbeln begann. Ihre beiden Körper konnten längst nicht mehr anders, als sich treiben zu lassen in ihrer Begierde, sich gegenseitig mit den Lippen zu erkunden und sich hemmungslos mit diesen zu befriedigen, bis ihre Säfte nur so spritzten und sie aufschrien, sich aber sofort wieder ungehalten gegeneinander drängten, um ein sich gleichsam bewegendes, ineinander verschlungenes Knäuel zu bilden und Cari Jamie das Hirn aus dem Kopf vögelte, ihm mit aller Kraft und Begierde seine Jungfräulichkeit raubte. Und immer wieder hallte ihr Stöhnen durch den Raum, ihr Keuchen, ihr Schnaufen und ihr Ächzen, bis es Jamie vollends erwischte und er so hart für seinen Freund kam, dass dieser Mühe hatte, das entfesselte Raubtier zu bändigen, es zurück auf die Couch zu pressen und seinen Schrei mit einem ungestümen Kuss zu ersticken. In dem Moment machte sich auch wieder die Klingel bemerkbar, die beide zwar inne halten ließ, aber nicht zum Handeln bewegte. "Wir brauchen heute niemanden mehr", entschied Jamie atemlos, zwischen dessen gespreizten Beinen noch immer Cari hockte und sich gar nicht mehr aus ihm zurückziehen wollte. "Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben." Diese Worte jedoch hinterließen einen bitteren Nachgeschmack bei ihm. Denn irgendwie trafen sie ja auch auf ihn zu. Die Fesseln hatten sich längst um ihn geschlossen, und für eine Hälfte seiner Sexualität würde in dem Käfig aus Liebe und Treue kein Platz mehr bleiben. Das Raubtier würde morgen erschossen werden. Doch wahrscheinlich würde es neu geboren werden. Irgendwann, wenn es sich wieder nach Futter und einer ausgiebigen Streicheleinheit sehnte.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)