Lust'n'Needs von Anemia ================================================================================ Kapitel 65: Warm Afterglow -------------------------- Warm Afterglow     "Eure Generation lebt das Klischee doch gar nicht mehr. Sex, Drugs and Rock'n'Roll werden irgendwann mit uns sterben. Guck dir die Typen doch an, die so auf den Brettern stehen. Alles kleine Pussys. Aber wenns den Kids gefällt..." Von Anfang an hatte Cari Jocke, den Sänger von Hardcore Superstar, für nicht sonderlich sympathisch gehalten. Seine Band mochte zwar coole Musik produzieren, was auch ausschlaggebend dafür war, dass sie ein paar Gigs zusammen absolvierten, doch auf menschlicher Ebene kam es immer wieder zu dezenten Reibereien zwischen ihnen. Cari hatte sofort mitgeschnitten, dass Jockes liebstes Hobby die Provokation war, und auch wenn seine Bandkollegen das Ganze eher als Spaß abtaten, so konnte der Schlagzeuger nicht so recht damit umgehen. Jockes Ansichten fand er besonders an diesem Abend zum Kotzen, und er hatte bereits innerlich aufgestöhnt, als der Sänger sich zu ihm auf den Balkon gesellt hatte, um genauso lässig über die Brüstung gelehnt wie er eine zu rauchen. Doch wahrscheinlich ging es ihm weniger darum, seiner Sucht zu frönen als darum, Cari mit seinem Geschwafel auf den Sack zu gehen. Die anderen Jungs schienen da drin im Hotelzimmer mächtig Spaß zu haben, dem lauten Gejohle und Gegröle nach zu urteilen, und die anderen Hardcore-Superstar-Mitglieder mochten ja auch ganz in Ordnung sein. Jocke allerdings war es auf keinen Fall.   "Klar leben wir das Klischee noch." Cari war jemand, der solche Frechheiten nicht einfach auf sich sitzen lassen konnte. Im Gegenteil, sie brachten ihn auf die Palme und zwangen ihn regelrecht von innen heraus, die Sache richtigzustellen. Stur starrte er geradeaus in den Nachthimmel, vor dessen Kulisse der Rauch ihrer Zigaretten in grauen Kräuseln aufstieg. Nichts und niemand hätte ihn dazu bewegen können, diesen Typen anzuschauen. "Wenn ich wollte, könnte ich jede Nacht nen Groupie abschleppen." "Aber offensichtlich tust du es nicht." Cari kannte dieses Schema bereits. Nur weil Jocke der Ältere war, musste er noch lange nicht glauben, dass ihm auch automatisch das letzte Wort gebührte. Dennoch schien der Typ mit den langen Haaren sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie er seine bekloppte Meinung als die einzig wahre anpries. Er nahm einen genüsslichen Zug von seinem Glimmstängel und Cari konnte sich nur zu gut vorstellen, wie fies er vor sich hingrinste. "In deiner Nähe sehe ich aber auch keine potenzielle Braut." Es war ja wohl nur zu offensichtlich, dass auch Jocke keinen Stich bei irgendjemandem gelandet hatte. Sonst bräuchte er Cari nun nicht auf dem Balkon belästigen. Vielleicht hätte er sich sein hochgepriesenes Klischee selbst noch mal durch den Kopf gehen lassen sollen. Viel schien ja davon nicht mehr übrig zu sein. Alles nur Schall und Rauch, dachte Cari verächtlich, der seinen aufgerauchten Zigarettenstummel achtlos in die Tiefe fallen ließ. Große Fresse, aber nichts dahinter.   "Du scheinst das ein bisschen falsch zu sehen, Kleiner." Das Spiel ging also weiter. Jocke war geistig eindeutig noch zu fit für diese Uhrzeit, im Gegensatz zu Cari, welcher sich bereits ein paar Biere zu viel gegönnt hatte. Doch regelmäßiger Alkoholkonsum härtete ab. Man merkte ihm nicht sonderlich viel von seinem Trunkenheitsgrad an. Nun, womöglich erging es Jocke nicht anders. Schließlich hatte man ihn den ganzen Abend über nicht einmal ohne Bierflasche angetroffen. Dieser Kerl war ein verdammter Alkoholiker, ganz ohne Zweifel. Was wiederum für das Leben seines Rockstarklischees sprach. "So, was gibts denn da falsch zu sehen?", wunderte sich Cari in ziemlich gereiztem Ton, da auch seine Geduld nicht grenzenlos war. "Ich weiß ja nicht, wen du in diesem Hotelzimmer alles für weiblich hältst, aber ich kann dir sagen, wir vier haben alle nen Schwanz, auch wenn du uns offensichtlich für kleine Pussys hältst." Aus den Augenwinkeln sah er, wie Jocke einen Blick durch die offenstehende Glastür warf und erneut auf eine äußerst süffisante Art grinste. Ein Ausdruck, der Bände sprach und auf der anderen Seite nur Fragen aufwarf. Als er schließlich Cari mit eben diesem amüsiert dreinschauenden Gesicht besah, ahnte der Schlagzeuger längst, dass hier etwas im Busch war. "Wo steht denn geschrieben, dass Groupies unbedingt weiblicher Natur sein müssen?", fragte Jocke arglos nach und zog an seiner Zigarette, sodass die Aschefunken zu glühen begannen. Nun war Cari endgültig verwirrt. Was wollte er ihm damit sagen? Dass er auch Typen fickte? Nein, das hätte er ihm im Grunde nicht zugetraut. Doch um ehrlich zu sein hatte er bisher auch noch nicht darüber nachgedacht. Schlichtweg, weil es ihn null interessierte, was oder wen dieser unmögliche Kerl poppte. So lange er ihm keine Avancen machte, konnte er sich sein AIDS einfangen, wo er wollte. "Der Ärmste scheint echt sehr besoffen zu sein, wenn er sich dir anbietet." Das war Caris voller Ernst. Auch wenn er seine Meinung eher leise verkündet hatte, so stellte es für ihn doch eine Tatsache dar, dass man so einen wie Jocke nur mit einer gehörigen Portion Geschmacksverirrung ranlassen konnte. Sollte er ihm doch eine in die Fresse hauen für diesen Spruch. Cari würde sich schon zu wehren wissen. Schließlich war er Schlagzeuger, und Schlagzeuger besaßen eine gehörige Muskelkraft in den Armen.   Zu Handgreiflichkeiten kam es allerdings nicht, denn Jocke hielt sich ja für intelligent genug, um Cari mit bloßen Worten zu schlagen. Körperlicher Einsatz schien nicht vonnöten zu sein. Jedenfalls keiner, der Gewalt zum Ziel hatte. Cari hatte sich seelisch und moralisch längst auf eine kühne Erwiderung vorbereitet, doch Jocke führte etwas ganz anderem im Schilde. Eine Weile lang guckte er einschätzend zu dem Schlagzeuger hinüber, der sich nach außen hin nicht von diesem Kerl aus der Ruhe bringen zu lassen schien, sondern noch immer komplett gleichgültig wirkend auf der Brüstung lehnte. Dann jedoch griff er sich an die Gürtelschnalle und öffnete sie unter leichtem Klirren des Metalls, welches wiederum Caris Aufmerksamkeit weckte. Letzten Endes schaute er vollkommen entgeistert dabei zu, wie der Sänger sich an seinem Hosenstall zu schaffen machte, bis er nur noch in seine Unterhose fassen musste, um sein Glied herauszuholen und es Cari zu präsentieren. Einfach so. "Das ist ja wohl Argument genug", fügte er überlegen klingend hinzu und deutete mit dem Kinn auf Cari. "Und jetzt zeig mal deinen, wenn du dich für einen solch geilen Stecher hältst." In der Tat konnte man nicht von der Hand weisen, dass Jocke recht gut bestückt war, was auch das einzige darstellte, was er im Caris Augen zu bieten hatte. Cari ahnte bereits, dass er ziemlich alt aussehen würde, wenn er nun die Hosen runterließ, doch sein Stolz verbat es ihm, nun den Schwanz einzuziehen und sich nicht mit dem anderen zu duellieren. Also pfriemelte auch er an seiner engen Hose herum und befreite schließlich sein Ding, dessen Anblick Jocke zugleich mit einem leisen, beinahe mitleidigen Lachen kommentierte, welches er mit einem tröstenden Schulterklopfen untermalte. "Damit könntest du vielleicht die Mädels beeindrucken, die mehr auf Dicke als auf Länge stehen", gab er seine Meinung ab, während Cari sich wie ein kleiner, bekloppter Schuljunge vorkam. "Aber eure Frontschnitte sicherlich nicht." Cari musste kurz darin innehalten, sein Glied wieder sicher in seiner Hose zu verstauen. Verblüffte Blicke trafen auf die des anderen, welche dieser allerdings in einer Seelenruhe erwiderte. "Was...Jamie? Wieso...woher..." "Grüne Augen sind gefährlich...", schwelgte Jocke allerdings nur und schaute verträumt an Cari vorbei ins Leere. Dann ließ er von dem Schlagzeuger ab und machte Anstalten, in das Hotelzimmer zurückzukehren, wo noch immer der Bär steppte. Allerdings stoppte er vorher noch einmal im Türrahmen und warf Cari einen verschmitzten Blick zu. "Vielleicht lässt er dich auch mal ran, wenn du noch zehn Jahre mehr auf dem Buckel hast", flötete er provokant. "Männer mit Erfahrung zieht er nämlich sogar noch welchen mit großen Schwänzen vor. Die Kombi allerdings aus beiden..." Er zwinkerte Cari zu und verschwand endgültig aus dessen Blickfeld, was der Schlagzeuger sehr begrüßte.   Fassungslos und auch ein wenig verunsichert blieb er zurück und musste sich erst eine erneute Zigarette gönnen, um wieder runterzukommen. Diese Informationen hatten eindeutig zu viel Input bedeutet. Ehe er Jocke, aber erst recht auch Jamie wieder unter die Augen treten konnte, benötigte er ein paar starke Nerven. Jamie. Die vage Gewissheit, dass zwischen den beiden Sängern etwas lief, versetzte ihm ein flaues Gefühl im Magen. Warum, das konnte er sich selbst nicht so recht beantworten. Vielleicht lag es aber daran, dass er Jamie nie für so...primitiv und billig gehalten hatte.   In dieser Nacht war er ihm fremd geworden. Obwohl sie sich seit neun Jahren kannten und ihre Freundschaft so ziemlich das wertvollste darstellte, was Cari besaß...     Es war eine jener Nächte, in denen sich nach einem plötzlichen Erwachen der Schlaf partout nicht mehr einstellen wollte, trotz überbordender Müdigkeit. Cari hatte zuletzt solch eine Phase vor ungefähr einem Jahr durchlitten, in der ereignisreichen Zeit, in der sie mit Hardcore Superstar eine kleine Tour gespielt hatten. Diese hatte ihm nämlich einige Stunden beschert, die er mit unsinnigen Grübeleien verbracht hatte. Belastende Gedankengänge hatten ihn heimgesucht, die sich allesamt um Jamie, Jocke und deren sexuelle Beziehung zueinander drehten. Natürlich war jede dieser Sekunden eine vergeudete gewesen, denn wenn Jamie mit Jocke poppen wollte, dann tat er das auch, was im Grunde ja auch kein Problem gewesen wäre. Aber Cari fühlte sich nicht wohl bei der ganzen Sache, bekam regelrechte Bauchschmerzen, wenn er nur die eindeutigen Geräusche hörte, die aus dem Nebenzimmer drangen. Er war sich ziemlich sicher, nicht eifersüchtig zu sein, zumindest redete er sich das ein, aber dennoch war er froh, als die paar Wochen endlich vorüber waren und sie Jocke samt seiner Band Lebewohl sagen durften. Die Nächte, in denen er wach lag, minimierten sich, bis er die ganze Sache komplett vergessen zu haben schien, doch in Wahrheit hatte er sie nur verdrängt. Das sollte ihm schmerzlich bewusst werden, als die alten Wunden wieder aufgerissen wurden. Man sieht sich immer zweimal im Leben, besagt ein altes Sprichwort, und in diesem Fall traf es tatsächlich zu. Jocke und seine bekloppte Art sollten noch längst nicht Geschichte für Cari sein, wie sich nach einem geschlagenen Jahr herausstellte. Ein Sleaze-Rock-Festival stand vor der Tür, und Sister hatten zugestimmt, ihren Beitrag zu diesem zu leisten, noch Monate bevor auch Hardcore Superstar auf dem Line Up erschienen. Ab dem Augenblick ihrer Teilnahmebestätigung kehrten die Albträume wieder zurück, die ekelhafte Wut in Caris Bauch und die Nächte, die für ihn nur zwei oder drei Stunden besaßen. Und das alles nur wegen Jamie. Wegen Jamie, von dem er wusste, dass er in dieser Nacht sein Wiedersehen mit Jocke feierte, dem erfahrenen Mann mit dem großen Schwanz.   Wie sooft teilte Cari sich das Zimmer mit Jamie, einfach, weil dies schon immer so gewesen war und Jamie auch der einzige war, der einen so gesunden Schlaf besaß, dass ihn Caris plötzliche Schnarchattacken nicht aufwecken konnten. Im Gegensatz dazu vernahm Cari jedoch jedes noch so kleine Geräusch, besonders dann, wenn es von seinem Freund ausging, und so schreckte er auch in dieser Nacht prompt hoch, als das andere Bett verräterisch zu knacken begann. Unbeweglich blieb er liegen, während er beobachtete, wie sich ein heller Fleck aus den Federn erhob und schließlich in Richtung Tür tappte, sich dabei jedoch an einer Ecke stieß und einen leisen Fluch zischte. Doch auch dieses Hindernis konnte Caris Zimmernachbarn nicht von seinem merkwürdigen Vorhaben abhalten. Schon bald schloss er die Tür hinter sich, und Cari blieb allein zurück, mit klopfendem Herzen und kalten Händen. Dieser beschissene Mistkerl, schimpfte er im Stillen, so wie er sich beleidigt, aber auch traurig der Wand zudrehte. Denn Cari wusste nur zu genau, was Jamie vorhatte. Nicht umsonst hatte der Sänger ein paar Stunden zuvor ziemlich genau die Nummer studiert, die Jockes Zimmer zuzuordnen war, und außerdem hatte Jamie laut eigener Aussage bereits den ganzen Tag einen ziemlichen Druck, den er bisher noch nirgendwo hatte ablassen können. Cari war ihm ja zu mickrig untenrum und außerdem nicht faltig genug, um es ihm gut zu besorgen. Warum also auch nur auf die Idee gekommen, mal seinen Freund zu fragen, ob dieser ihm nicht behilflich sein könnte? Vielleicht hätte er es ja sogar gerne getan. Aber nein, Jamie ging ja lieber zu dem Arschloch-Jocke, der ihn behandelte wie einen Gegenstand zur Lustbefriedigung. Aber womöglich stand er sogar darauf, nur auf seinen Körper reduziert zu werden. Na klar, diese kleinen, bedeutungslosen Abenteuer mochten schön unverbindlich sein, aber - war ein großer Schwanz von einem reiferen Kerl tatsächlich das, was er brauchte? Irgendwie wollte das in Caris Kopf partout nicht zusammenpassen. Er kannte Jamie als Hete, und diese bisexuelle Facette stand ihm in seinen Augen überhaupt nicht. Daran würde sich auch niemals etwas ändern, das wusste Cari ganz genau. Denn ein Jamie, der mit Männern verkehrte, war für ihn einfach nur zum Kotzen widerlich. Jedoch nicht aus homophoben Gründen, überhaupt nicht. Sondern aus rein emotionalen.     Zum Glück war es Sommer und selbst in einer so nördlichen Stadt wie Stockholm nicht sonderlich kalt, sodass Jamie es nicht bereuen musste, nur in seiner Panty losgezogen zu sein. Auf seine volle Montur hatte er keinen Bock gehabt, dafür war es viel zu spät, aber die Nacht brachte schließlich den Vorteil mit sich, dass man kaum noch Menschen auf den Gängen traf. Somit konnte er ungehindert das tun, was er tun musste, hatte er doch ohnehin lange wachgelegen und über Jocke nachgedacht, über ihre letzte gemeinsame Nacht, die in seinen Augen bereits eine halbe Ewigkeit zurücklag, viel zu lange jedenfalls. Jocke war gut im Bett, der Sex gab ihm wirklich was, obwohl er das vor ihrem ersten Mal bezweifelt hatte. Doch schon bald hatte er ihn auf den Geschmack gebracht, und ab diesem Tag hielt er weniger Ausschau nach irgendwelchen heißen Bräuten, sondern erinnerte sich immer wieder mit einem schmutzigen Grinsen daran, wie der andere Sänger ihn ohne irgendeine Gnade genommen hatte, obwohl er in solchen analen Sachen noch Jungfrau gewesen war und es ihm am Anfang ziemliche Schmerzen bereitet hatte. Aber es hatte sich um eine ganz neue Erfahrung für den jungen Schweden gehandelt, und er genoss es wirklich auf eine ganz perverse Weise, mal nicht den Ton im Bett anzugeben, sondern benutzt zu werden, auf die rohe, rabiate Tour, denn nur ein harter Fick war für ihn ein wirklich guter, egal, ob er die aktive oder passive Rolle einnahm. Gegen One Night Stands hatte er ebenfalls nichts einzuwenden, und erst recht nichts gegen eine schmutzige, kleine Affäre, die zwar nur ein paar Tage gewährt hatte, nun aber wieder so richtig aufblühen sollte. Jocke wartete auf ihn, so hoffte er, und würde ihn gleich mit offenen Armen empfangen. Also zögerte er nicht lange und pochte an dessen Zimmertür, wartete dann ab und sollte tatsächlich nicht enttäuscht werden. Nicht umsonst hatte Jocke ein Zimmer für sich allein gewählt, und nun lehnte er schief im Türrahmen, nur in seinen Boxershorts und mit diesem dreckigen Grinsen im Gesicht, das er am liebsten dem jungen Sänger schenkte. "Na, hast du mich vermisst?", begrüßte er sein Betthäschen, während seine Blicke begehrlich über den halbnackten, gut gebauten Körper Jamies wanderten und sich prompt ein paar anzügliche Fantasien in seinen Kopf schlichen. Und sie sollten sogar noch präziser werden, als Jamie ihm forsch seine Hand in den Schritt schob und ihn ausgiebig dort befühlte, wo er seine überzeugendsten Argumente wähnte. "Das hier hab ich vermisst", raunte Jamie mit beginnender Gier in der Stimme, und spätestens jetzt konnte auch er sich kein Schmunzeln mehr verkneifen. Eine heiße Nacht wartete auf ihn, schließlich wusste er genau, dass Jocke ihn auch wollte. Ihn und besonders seinen kleinen, engen Schwedenarsch.   "Na dann komm rein", erlaubte Jocke ihm und deutete mit einer Kopfbewegung in sein dunkles Zimmer. "Du hast schließlich einiges nachzuholen. Ein ganzes Jahr ohne was Ordentliches..." Jamie erwiderte nichts daraufhin. Er freute sich lediglich, dass er nun gleich das bekommen sollte, nach was er sich sehnte, deswegen verkniff er es sich auch, großartig zu widersprechen. Manchmal trug Jocke nämlich ein bisschen zu dick auf. Auch der Verkehr mit Frauen konnte Jamie komplett erfüllen, es war bei weitem nicht so, als ob das mit Jocke das einzig Wahre darstellte. Es bot sich ihm lediglich als willkommene Abwechslung an, als etwas besonders Verruchtes und Derbes, einfach, weil sich eine Nummer mit einem Kerl ganz anders anfühlte als eine mit einer Frau. Jocke konnte es ihm gut besorgen, das stand außer Frage, aber auf ihn beschränkt hätte sich Jamie um keinen Preis der Welt. Zum Glück stand dies ohnehin nicht zur Debatte, denn das zwischen ihnen, das war nur Sex, ohne jede Verbindlichkeiten oder Gefühle. Das einzige, was sie miteinander teilten, waren die Lust und ihre Körperflüssigkeiten. Nicht mehr und nicht weniger. Und dies sollte auch in dieser Nacht nicht anders sein.   Kaum, dass die Tür zugefallen war, packte der Ältere seinen Gespielen am Arm, schmiss ihn unsanft auf sein Bett und hockte sich schon bald rittlings über ihn. Noch wusste seine Hand, wie man sanft und aufreizend über Jamies warme, fast haarlose Haut strich, doch schon bald würde die Stimmung komplett kippen, ahnte der Sänger mit den fast hüftlangen Haaren. Jocke wusste, wie man ihn fix und fertig machte, wie man ihn mit einer fast grenzenlosen Ausdauer forderte und ihm sogar Schreie entlockte, die er sich einfach nicht mehr verkneifen konnte. Alles was er tat schien nur dann noch durch Reflexe ausgelöst zu werden aufgrund seiner fehlenden Beherrschung, die komplett flöten ging, sobald man ihn auf den Schoß nahm und ein paar mal auf seinen geilen Punkt eindonnerte. In diesen Momenten gefiel er Jocke ganz besonders gut, dann bekam er auch mal eine Ohrfeige verpasst und wurde als Schlampe beschimpft, was ihn aber nur noch hemmungsloser reiten ließ, bis bereits nach wenigen Minuten der brennenden Leidenschaft alles vorbei war. Die heutige Nacht würde sich sicherlich nicht länger hinziehen als die davor, vielleicht würde sogar das Gegenteil der Fall sein, schließlich hatte Jamie Hunger und spürte bereits jetzt die Lust in sich emporkriechen, so wie Jocke mit flinken Fingern sein Glied befreite und es in einem Tempo pumpte, das Jamie sofort in Betriebstemperatur versetzte. Noch konnte er es sich verkneifen, zu stöhnen oder gar aufzuschreien, und so konnten sie beide nur zu deutlich die Sirenen eines vorbeiziehenden Polizeiautos vernehmen. "Hörst du das?", wisperte Jocke ihm ein sein Ohr, während er zu keinem Zeitpunkt von seinem Spielzeug abließ, das bereits jetzt die Beine für ihn spreizte und sie zudem leicht anzog; die perfekte Position für das Kommende. Er schaute dem anderen nun in seine von Ergebenheit erfüllten, lustverschleierten Augen, die das allmähliche Schwinden seines Verstandes offenbarten. Jamie war noch so jung, und junges Fleisch war so leicht erregbar. Ein Glück, dass Jocke oft bis zum Schluss ganz er selbst war, die Fäden in der Hand hielt, die Jamie schon längst fallen gelassen hatte. Es war nur zu eindeutig, dass dieses wundervolle, sexgeile Luder einen erfahrenen Mann im Bett brauchte und sonst nichts.   In bedrohlicher Langsamkeit führte Jocke seinen Zeigefinger über Jamies glatte Wange, erspürte seine Kieferpartie und schließlich den aufgeregt donnernden Puls, der von seiner Halsschlagader ausging. "Sie wollen dich bösen Buben haben", flüsterte er seinem schönen Jungen zu, der sich allerdings nicht rührte, sondern lediglich in seiner schmerzenden Ungeduld zu wimmern begann. Das war für Jocke das Zeichen, endlich zum Wesentlichen zu kommen. Sein Gesicht verließ das Ohr des anderen, wanderte über dessen Halsbeuge und verteilte dort ein paar wenig zärtliche Küsse, in denen seine Zähne ebenfalls eine wichtige Rolle spielten. Gleichzeitig pinnte er entschieden Jamies Handgelenke über dessen Kopf fest. "Sie können dich von mir aus festnehmen", ergänzte er, ebenfalls von einer beginnenden, leidenschaftlichen Gier erfasst, so wie er sich gegen den Körper Jamies bewegte. "Aber nicht solange ich dich hier fest nehme."   *   Cari hatte wirklich alles versucht, um wenigstens noch ein paar Stunden Schlaf zu tanken. Zuerst war er aufgestanden, um eine zu rauchen, dann noch eine, schließlich hatte er sich wieder ins Bett gelegt und seine Kopfhörer aufgesetzt, in der Hoffnung, etwas Musik würde ihn ablenken und einschläfern können. Doch selbst der langsamste Titel bewirkte überhaupt nichts. Seit heute schien er jeden nur erdenklichen Scheiß mit Jamie in Verbindung zu bringen, egal, ob er von Liebe oder Hass handelte. Einerseits wünschte er sich nichts lieber, als den Jungen an die Wand zu klatschen, so, wie er es sich seiner Meinung nach verdient hatte, aber auf der anderen Seite wollte er ihn in sein Bett ziehen, sich gegen seinen Rücken schmiegen und ihm beweisen, dass Jocke nichts hatte, was er nicht auch besaß. Ja, hier ging es um verletzten Stolz, um die Kränkung seiner Männlichkeit und der Tatsache, dass Jamie dies auch noch unterstützte. Wer weiß, was Jocke ihm alles über ihn erzählt hatte. Wer weiß, was sie außer zu poppen noch so da drüben trieben. Vielleicht werteten sie gemeinsam Caris Ding aus, seinen blöden Schlappschwanz, der ohnehin niemandem Vergnügen schenken konnte aufgrund seiner dreizehn Zentimeter. Jamie kannte ihn nackt, wusste, wie das aussah, was da zwischen seinen Beinen baumelte und unter diesen Umständen hätte er sich niemals vor ihm ausgezogen. Hach, was reimte er sich da nur für einen Unsinn zusammen? Im Grunde hatte er selbst die Tracht Prügel verdient, die er Jamie verpassen wollte, wenn dieser sich mal wieder in ihr gemeinsames Zimmer bequemte, falls er dies überhaupt tat. Jamie würde wahrscheinlich kein einziges Wort mit diesem Jocke wechseln, weil dieser seinen Mund ganz sicher zu keiner Zeit sprechen sehen wollte. Jamie war für ihn doch nur eine Nutte, die es zu aller Ärger auch noch umsonst mit ihm machte. Nein, er musste dringend mit ihm reden. Ernsthaft und in aller Ruhe. Sachlich und ohne dabei einen Seelenstriptease hinzulegen. Ein Gespräch von Freund zu Freund musste her, von Mann zu Mann. Doch das würde wohl bis morgen warten müssen. Als Jamie nämlich doch noch zurückkehrte und Cari erschrocken anstarrend im Türrahmen stehen blieb, da das Licht brannte, sah der Schlagzeuger auf den ersten Blick, dass der Junge komplett hinüber war. Kratzer prangten auf seiner hellen, teilweise tätowierten Haut, sogar Bissspuren meinte er ausmachen zu können. Offensichtlich hatte es also eine wilde Nacht gegeben. Jamie wollte sicherlich nur noch pennen und sich regenerieren. Doch Cari war nicht bereit dazu, ihn sich ohne groß ein Wort zu verlieren hinlegen zu lassen. Zumal Jamie von sich aus begann, in seiner Verwunderung einen Gesprächsfaden zu spinnen.   "Du bist ja wach", stellte er verwirrt fest und runzelte die Stirn. Erst dann trat er langsam in das Zimmer ein und schloss die Tür behutsam hinter sich. Cari starrte ihn dabei unentwegt an, was er allerdings nicht zu bemerken schien. "Du warst wieder bei ihm", entkam es dem Schlagzeuger unmittelbar. Er konnte nicht einmal den Funken Enttäuschung verbannen, der in seiner Stimme mitschwang. Zu viele Gefühle machten ihn gerade unsicher, um dass er sie hätte einfach herunterschlucken können. Wieder hielt Jamie inne, blieb noch vor seinem Bett stehen und blickte Cari aus großen Augen an. "Woher-" Mit einem Mal klang Cari sehr müde. "Jamie, ich kenn dich." Der Sänger schien nicht mehr zu wissen, was er darauf erwidern sollte. Etwas ratlos blinzelte er seine Bettdecke an und strich sich dann eine Strähne hinter das Ohr, welche sich aus seinem durch den Sex in Unordnung geratenen Zopf gelöst hatte. "Ja, ich war bei Jocke", erklärte er schließlich leise. "Und irgendwie hatte ich schon letztes Jahr das Gefühl, dass du damit ein Problem hast." Ein großer, drängender Enthusiasmus stieg in Cari empor, sodass dieser es nicht mehr schaffte, sein Mundwerk zu zügeln. "Und ob ich damit ein Problem habe", gab er bestimmt zu und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Wand hinter sich. "Du scheinst es nicht zu raffen, oder?" "Was raffen?" Cari gestikulierte wütend mit den Händen. "Jocke ist ein absoluter Arsch. Mich würde es nicht wundern, wenn er nicht einmal deinen Namen kennt. Ist dir denn nicht klar, dass du für den nur ein Fickstück von hunderten bist?" Jamie wusste partout nicht, was er damit anfangen sollte. Verwundert runzelte er die Stirn und knaupelte an seinem Lippenpiercing, wie immer, wenn er nervös war. "Ähm, ich weiß ja nicht, was dich das jetzt angeht, aber ich hab damit kein Problem", offenbarte er dem anderen schließlich. "Ich hab nicht vor, ihn zu heiraten oder so. Und du brauchst auch keine Angst zu haben, Crow, ich mach mit dem jetzt bestimmt auch nicht auf Best Buddy, nur weil er mich paar Mal gefickt hat." Eine Weile schwiegen sie sich an, denn auch Cari waren die Worte ausgegangen. Verbissen starrte er an die weiße Wand und versuchte, seine Gedanken zu ordnen, was ihm aber aufgrund der Sachlage absolut nicht gelang. Jamie war also wirklich nur eine billige Schlampe, für die lediglich die sexuellen Künste seines Gespielen zählten und sonst nichts.   "Gut", schnaubte der Schlagzeuger irgendwann, drauf und dran, dieses fruchtlose Gespräch in die Tonne zu treten. "Dann ist es dir bestimmt auch egal, dass mich dieser Typ da ziemlich beleidigt hat." Plötzlich brach die geladene Stimmung ein. So wie Jamie Cari anschaute, machte sich so etwas wie Bestürzung in seinem Gesicht breit. "Wie, beleidigt?" "Na..." Jetzt stand Cari also doch kurz vor dem Seelenstriptease. Doch was machte es schon, nun komplett mit der Sprache herauszurücken? Schlimmer konnte es ohnehin nicht mehr kommen. Also holte er tief Luft und musterte angestrengt seine Fingernägel, während er schweren Herzens zu reden begann. "Jocke meinte, ich würde deinen Ansprüchen nicht genügen, weil ich einen zu Kleinen habe. Und ich wäre dir nicht erfahren genug, weil ich zu jung bin und du eher auf Ältere stehst. Ja, ich weiß, was du nun denkst, aber es ist eben so. Ich fand das scheiße. Ich komm mir hier vor wie der letzte Idiot." Er hatte gar nicht gehört, wie Jamie sich seinem Bett genähert hatte, war er doch viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, seine Gefühle bestmöglich in Zaum zu halten. Erst als der andere zu ihm unter die Decke schlüpfte und er dessen warmen Körper ganz nah bei sich spüren konnte, wurde ihm bewusst, was gerade zwischen ihnen passierte. "Aber das stimmt doch nicht", flüsterte Jamie, der unentwegt über seinen Kopf streichelte, während Cari mit einem Mal dieses verräterische Drücken unter seinen Augenlidern spürte. Jamies Duft, der leider nicht mehr so wundervoll war wie sonst aufgrund von Jockes Spuren, seine so vertraute Stimme sowie dessen sanfte Berührungen, die ihm gerade so gut taten, spielten ihm ziemlich übel mit. Am liebsten hätte er die Umarmung erwidert, sie noch intensiviert und damit signalisiert, dass er seinen Freund nie wieder mit einem anderen teilen wollte, doch das hatte Jamie sich nicht verdient. Jamie hatte dafür gesorgt, dass er sich so allein wie nie gefühlt hatte, doch dafür war er nun so sehr für ihn da wie noch nie. Wie noch nie in diesen ganzen neun Jahren, in denen sie zusammengehalten hatten wie Pech und Schwefel.   "Cari, das stimmt nicht..." Wie ein Hauch nur strich Jamies warmer Atem über die Stirn seines besten Freundes, welcher sich, seitdem diesem innigen Körperkontakt bestand, nicht einmal gerührt hatte. Er wirkte wie in einer Schockstarre gefangen, doch seine Muskeln waren nicht angespannt, woran Jamie erkannte, dass Cari diese Situation nur zu sehr genoss, um sie auch nur mit der kleinsten Bewegung in Gefahr zu bringen. Ganz langsam, fast zaghaft fuhr er mit den Fingerspitzen über die nackte Schulter des anderen, abwärts über dessen Arm. Cari war natürlich nicht der erste Mann, den er auf diese Art anfasste, aber es fühlte sich dennoch ungewohnt an, über diese ihm so bekannt wie seine Westentasche vorkommenden Tattoos zu streicheln. Sie waren Freunde gewesen, und diese zärtliche Facette hatte bisher keinen Platz in ihrer Beziehung gefunden. Sie waren Freunde, nur Freunde, zumindest hatte Jamie das geglaubt. Bis zu diesem Moment, in dem er sicher wusste, dass sie nicht nur Freunde waren.   "Cari...", seine Stimme stockte, als der andere zu ihm aufschaute, mit solch flehenden, verzweifelten Augen, dass Jamie seine Gefühle kaum noch unter Kontrolle halten konnte. "Cari, du hast einen tollen Körper, du bist verdammt noch mal sexy und dein Penis...oh Mann, Baby, lass mich ihn in den Mund nehmen..." Der Ausdruck in Caris Augen wandelte sich von einer Sekunde auf die andere gänzlich. Ein Feuer entzündete sich ihnen, und endlich wagte er es auch, Jamie von sich aus zu berühren, seinen nackten Rücken zu berühren und jedes noch so kleine Härchen zu ertasten, jeden Knochen zu erspüren, der unter seiner Haut hervortrat. All das erschien ihm wie ein Wunder, denn sein Jamie, der war ein Wunder für ihn. Der schönste und tollste Mann auf der ganzen Welt. Ein vor Freude zitterndes Lächeln breitete sich nun auf dem makellosen Gesicht des Sängers aus, was ihn nur noch umwerfender wirken ließ. Wenn er lachte, wenn er so ehrlich lachte wie jetzt, dann schmolz Cari dahin, war schon immer butterweich geworden. Denn dieses Lächeln war selten. Jamie war niemand, der seinen Gefühlen für gewöhnlich freien Lauf ließ, doch wenn er es tat, dann war es immer ehrlich. Dann versteckte er keinen einzigen Teil seiner Seele. Dann war er Jamie, mit den all den Facetten, die sein Freund so an ihm liebte. "Außerdem...außerdem kannst du bestimmt voll gut blasen, weil du deinen Würgereflex so geil unterdrücken kannst", fuhr er fort, nahm nun das Gesicht des anderen in seine Hände, welcher noch immer in abwartender Freude in seine Augen schaute. "Du bist ganz sicher ein fantastischer Liebhaber. Aber...das ist doch auch alles gar nicht so wichtig. Du hast doch nicht wirklich gedacht, dass ich dich...abschiebe, nur weil du mir angeblich nicht gut genug bist?" "Doch", sagte Cari ehrlich und nickte bitter mit geschlossenen Augen und aufeinanderpressten Lippen, was Jamie kaum mit ansehen konnte. "Och, Cari", wimmerte er ergriffen und überbrückte schließlich die letzten Zentimeter, die zwischen ihnen lagen, um ihn mit seinem Kuss von seinem Leid zu erlösen, den sie für ein paar Sekunden reglos genossen, ehe Bewegung in ihre Körper kam, Cari sich behutsam über seinen Freund schob und Jamie es nur zu gerne zuließ, dass sie sich eng aneinanderschmiegten und sich weiterhin küssten, immer leidenschaftlicher, immer einnehmender. Doch Cari musste sich noch einmal von seinen Lippen lösen, denn da war noch etwas, das er loswerden musste. "Geh bitte nicht mehr zu Jocke", flüsterte er, woraufhin Jamie allerdings nur den Kopf schüttelte und mit dem Daumen seine Wange streichelte. "Das hab ich auch gar nicht mehr nötig", erwiderte er leise, womit Cari sich zufrieden gab und dazu bereit war, eine seiner schlaflosen Nächte zum ersten Mal in vollen Zügen zu genießen...     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)