Weil ich das Ende vorher nicht kannte 5/7 von FALL_Fanell (Conan-DGB / Dein Gesicht in meiner Erinnerung bleibt gleich) ================================================================================ Erinnerungen ------------ 1. Geschenk : Erinnerungen Regungslos stand sie in seinem Zimmer und sah starr auf das Fensterbrett direkt vor ihr. Dort stand noch immer der eingeschweißte Füller, der ihm mal von einem Hochhaus gefallen war. Er war nach dem Sturz völlig zerstört worden, deshalb hatte er ihn einschweißen lassen. Diesen Füller hatte er so lange benutzt und erst als Kogorô in vom Hochhaus hatte fallen lassen, hatte er aufgehört damit zu arbeiten. Plötzlich sah sie ihn vor dem Tisch stehen, mit seinem Heft in der Hand. Er drehte sich zu ihr um und sah sie erschrocken an, während er versuchte, sein Heft zu verstecken. Das hatte er fast immer gemacht, wenn er etwas recherchierte und sie nichts davon wissen lassen wollte. Dann verschwand das Bild wieder. Sie konnte es sich noch immer nicht vorstellen, dass er nicht wieder kommen sollte. Konnte noch immer nicht glauben, dass es wirklich alles wahr war. Ständig sah sie ihn auf der Straße stehen und zu ihr hinauf schauen. Er lächelte sie an. So, wie er es immer getan hatte, wenn er sie eingeladen hatte. Ein Lächeln, wie nur sie es kannte. Sie wusste niemanden, den er genauso angelächelte hatte. Sie wurde aus ihren Erinnerungen gerissen, als es an der Tür klingelte. Schnell setzte sie das Plüschtier ab, das sie die ganze Zeit in den Händen gehalten hatte und verließ das Zimmer. Nur einmal sah sie noch kurz zurück, blickte auf das große Foto, das auf dem Schreibtisch stand. Dann schloss sie leise die Tür. Das Foto war teilweise auf einem großen Fest entstanden. Conan trug einen Kimono, der nicht ganz so verziert war, wie der von Ran, die neben ihm hockte, aber er war nun mal kein Mädchen. Er konnte ja schlecht einen solchen Kimono tragen. Hinter ihnen saß ein Junge, der den gleichen Kimono trug, wie Conan. Er war in Ran's Alter und lächelte in die Kamera. Es war das Lächeln, das er nur ihr entgegenbrachte. Sie hatte das Foto damals gemacht. Es war noch älter, als das von Conan und ihr selbst. Kikan hatte ihr dieses Foto aus den beiden anderen Bildern zusammengestellt. Es war seitdem ihr Lieblingsbild von beiden. Er hatte die anderen beiden heimlich aus ihrer Sammlung genommen, um ihr etwas als Andenken zu schenken. Sie hatte sich anfangs gewundert, dass es möglich war, beide auf einem Foto zu sehen. Doch ihr fielen die anderen beiden ein, als sie es länger betrachtet hatte. Shinichi ... ihr fiel ein, wie sie kurz nach dem Foto völlig verschwitzt von einer Tanzfläche gestiegen waren, um nach hause zu gehen. Das andere hatte Kogorô gemacht. Eigentlich war es etwas schief, weil der Fotograph schon angetrunken war, als es geschossen wurde. Das war typisch für ihn. Doch Kikan hatte es gerichtet und nun zu diesem Bild zusammengesetzt. Der Hintergrund stammt von einem Foto, das sie auf einem ,Ten-Ka-Ichi'-Fest gemacht hatten. Eigentlich war in der Mitte Conan drauf, der mit einer großen Tüte und einer Maske auf dem Kopf an einem Eis lutschte. Die drei Ursprungsfoto's lagen neben dem anderen. Sie waren unter einer Glasplatte, die auf dem Tisch lag. So verrutschten sie nicht so leicht. Als sie die Tür öffnete, sah sie kurz erstaunt auf. Der Junge vor ihr war ziemlich groß. Er trug seine gewohnte Kleidung und sah sie freundlich an. Er hatte fast das gleiche Lächeln, wie der Junge auf dem Foto und doch war es völlig anders. Sie begrüßte ihn und bat ihn herein. Ihr Vater war unterwegs. In letzter Zeit war er noch beschäftigter als früher. Seit er wusste, dass fast jeder von ihm angenommene Fall von Conan gelöst wurde, nahm er auch die kleinsten Aufträge entgegen, um zu beweisen, dass er auch ohne den Kleinen gut genug war. Er hatte sich die letzten paar Tage damit beschäftigt, die Notizen aus dem Heft seines kleinen Mitbewohners abzuschreiben und daraus zu lernen. Doch zu viel von dem, was immer zur Lösung beitrug stand nicht einmal darin. Doch er bemerkte, wieviel er sich immer hätte notieren müssen, um weiter zu kommen. Ständig fühlte er sich geehrt, wenn er sagte -Ich möchte von dir lernen-, doch nun war er es, der von dem Kleinen lernte. Schon seltsam. Sie schloss die Tür wieder und zeigte dem Jungen dann die Wohnung. Er ist noch nie hier gewesen. Er war schon einmal in dem großen Haus von Shinichi, weil er dort gearbeitet hatte, doch hier ist er noch nicht gewesen. Und er staunte nicht schlecht. Für einen Zwei-Mann(Frau)-Haushalt, war es eine ziemlich große Wohnung. Früher waren es ja drei, aber das eine Zimmer wird ab jetzt wohl für ewig leer bleiben. Wann sich dort mal wieder etwas verändern wird, ist wohl nicht festlegbar. Niemand kann sagen, wie es in zehn Jahren dort aussehen wird, aber wenn die kleine Familie nicht auszieht, wird es dann wohl immer noch genauso aussehen. Im Wohnzimmer hing ein großes Poster von einer Sängerin. Das Idol Kogorô's, wie Ran erklärte. Kikan wusste fast nichts über die Môri's, er hatte sich immer nur über Kudô erkundigt. Langsam fiel ihm auf, wie leer es war, weil Conan fehlte. Mit dem Kleinen ist es nie langweilig gewesen, irgend etwas hatte er immer ausgeheckt. Es war sehr schwer, sich vorzustellen, dass dieser Racker wirklich der große Detektiv gewesen sein sollte, der so lange von der Presse verehrt wurde. Ständig hatte er dort einen Platz gehabt und immer stand etwas anderes über ihn da. Was Ran daran immer am meisten gestört hatte, war, dass ihm das auch noch gefallen hatte. Er zog sie immer mit dem Briefen auf, die er jeden Tag bekommen hatte. Sein ganzer Spint war immer überfüllt damit gewesen. Ran räumte ihn auch heute noch aus. Doch in den letzten Tagen hatte sie nur schwarze Briefe und Trauerkarten herausgenommen. Manchmal war eine kleine Blume dabei, die gerade so durch den kleinen Schlitz gepasst hatte. Die größeren lagen immer davor oder standen mit Vase dort, damit sie länger stehen blieben. Die Briefe hatte sie alle gelesen und gesammelt. In den meisten stand, dass sie ihn vermissen würden und dass er immer sehr nett gewesen ist. Viele schrieben auch über seine Beziehung zu Ran und bedauerten sie, in der Hoffnung, dass sie dadurch besser darüber hinweg kam. In einigen war sogar Geld, womit sie sich an der bereits vollzogenen Beerdigung beteiligen wollten. Ran hatte dieses Geld jedoch nicht dafür verwandt, sondern davon die schön verzierte Glasplatte gekauft, die nun auf seinem Schreibtisch lag und die Foto's hielt. Auf der Beerdigung ist sie zwar gewesen, aber nicht direkt dabei. Etwas abseits hatte sie auf einer Bank gesessen und die anderen beobachtet. Sie hatte gestaunt, wie viele gekommen waren. Sogar der Inspektor und sein Chef sind da gewesen. Sogar Kogorô und Eri hatten sich dazu überwinden können. Als die eigentliche Zeremonie zu ende war, ging sie allein zu seinem Grab und stellte eine Schachtel darauf, in der sie seit dem die Briefe sammelte, die sie aus seinem Spint nahm. Sie hatte sie ein wenig eingegraben, damit sie nicht beim nächsten Sturm einfach davon flog. Sie glaubte, so würde auch er erfahren, was die anderen fühlten und für ihn zum Ausdruck brachten, allein durch Worte. Seit dem Tag ist sie nicht mehr dort gewesen. Nicht einmal. Yukiko und Yusaku waren aber manchmal bei ihr gewesen, um sie überreden zu wollen, dass sie noch einmal mitkäme. Doch das schafften sie nicht. Ran schloss sich dann immer in ihrem Zimmer ein und sah auf eines der Fotos, die an ihrer Wand hingen. Sie hatte sich vor ein paar Tagen das Foto von Mai nachmachen und vergrößern lassen. Seitdem hing es mit an ihrer Wand. Jedesmal, wenn sie auf das Foto sah, fiel ihr wieder auf, dass sich Taisuke und Shinichi wirklich sehr ähnlich sahen. Das war ihr vorher nie aufgefallen. Kikan ... Er sah Shinichi auch ähnlich. Kein Wunder, immerhin war er der große Taisuke. Das hatten sie in Kyôtô herausgefunden, wo sie auch das erste mal auf Kikan getroffen waren. Irgendwie mochte sie diesen Jungen, obwohl er zu denen gehörte, die Shinichi vergiftet hatten. Sie hatte aber so ein Gefühl, als ob auch Shinichi ihn gut leiden könnte. Vielleicht, wenn sie endlich darüber hinweg war, würde sie Kikan fragen, was sein größter Traum wäre, wenn er nicht Mitglied bei diesen Leute wäre und natürlich, was er sich heute wünschte, als Mitglied. *** www.welcome-home.de.vu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)