Weihnachtswünsche von TwistedTrickster ================================================================================ Kapitel 1: Let it Snow ---------------------- So hier ist das Weihnachts Special zu Eine Geschichte Donner und Eis! Ich hatte spontan Lust dazu...^^´ Ich versuche das zweite Kapitel so bald es geht nachzuliefern!>.< Btw.: Let it Snow heißt das Kapitel, weil ich das Leid die meiste Zeit gehört habe zu dem Kapi und es irgendwie past finde ich!^^´ Und das ziehe ich bei den anderen Kapitel auch durch... So dann höre ich auch mal auf zu labern und wünsche ich viel Spaß beim lesen! Wie erwähnt freue ich mich über jeden Kommentar! ~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~ 1.Advent Es ist verdammt kalt. Fast so wie in Jötunheim. Nicht ganz so schneidend, aber immer noch kalt genug um mich erzittern zu lassen. Hier allerdings ist der Winter weitaus angenehmer als in Jötunheim. Der Wind peitscht einen nicht gnadenlos ins Gesicht. Es ist genau genommen Windstill. Während in Jötunheim kleine gefrorene Schneeklumpen oder fiese kleine Eiskristalle einem entgegen kommen, so fallen hier kleine flauschige Schneeflocken vom Himmel. Wie kleine Wattebällchen. Es liegt sogar Knöchel hoher Schnee. Im Grunde ist es wirklich schön anzusehen. Leider bin ich einfach nur kein Mann für Kälte. Loki hingegen scheint es sehr zu gefallen. Er mag zwar nun körperlich mir angepasst sein, aber er mag den Schnee trotzdem. Er ist und bleibt wohl ein Eisriese und es ist auch gut so. Er blüht regelrecht auf bei diesem Schneetreiben. Die meiste Zeit hält er sich nun in meiner Wohnung auf. Es wundert mich nicht sonderlich. Seine Wohnung ist fürchterlich unpersönlich und steril. Er liegt oft auf meinem großen Sofa mit einer Decke und einem Tee und schaut aus dem Fenster. Ich weiß nicht worüber er nachdenkt, aber es ist mir auch eigentlich egal. Lange lasse ich ihn in Ruhe wenn er das tut, doch irgendwann komme ich immer zu ihm und setzte mich hinter ihn. Ziehe ihn an mich und decke uns beide zu. Ich genieße es ihn dann im Arm zu halten. Loki rückt sogar von sich aus näher zu mir. Ich genieße die Zeit mit ihm in vollen Zügen. Es ist der 01.12 und zufälligerweise Sonntag. Es ist also der 1 Advent. Ich habe mich durch Bücher gequält um herauszufinden, was Weihnachten und die Adventstage eigentlich bedeuten. So ganz habe ich es noch nicht verstanden. Es war die Rede von einem Messias, einem Kind und einer Kreuzigung. Es war brutal und verwirrend. Was ich aber verstanden habe ist, dass Weihnachten ein Fest der Liebe sein soll. Heute ist es nicht mehr wichtig die Geburt des Kindes namens Jesus zu feiern, sondern mit seinem Lieben zusammen zu sein und sich gegenseitig Gutes zu tun. Und der Gedanke gefällt mir. Loki hat noch immer nicht zugegeben, dass er mich liebt und mit mir zurück nach Asgart kommen will. Auch wenn er sich nicht mehr so abweisend verhält und auch von sich aus meine Nähe sucht, so gibt er es noch nicht zu. Also werde ich die Weihnachtszeit nutzen. Ich schließe meine Wohnungstür auf und trete ein. Meine Jacke und Schal hänge ich an der Garderobe auf. Die Schuhe sind Nass vom Schnee, aber sie werden sicher bald trocken sein. Auf Socken tapse ich in die Wohnung. Loki sitzt auf dem Sofa und ließt ein Buch. Breit grinsend schleiche ich mich an. Schnell verdecke ich mit meiner Hand seine Augen. „Wer bin ich?“ frage ich dann spielerisch. Loki seufzt nur und zieht meine Hand von seinen Augen. Mit seinen unglaublich grünen Augen sieht er mich ungläubig an. „Ist das dein Ernst?“ fragt er mich mit seiner wunderbar samtig klingenden Stimme. „War doch nur Spaß.“ meine ich und stelle das Paket auf dem Couchtisch ab. „Was ist das?“ will Loki nun wissen und beugt sich vor. „Etwas, was wir unbedingt brauchen.“ deute ich an und packe es aus. Stolz stelle ich den Weihnachtskranz auf den Tisch. Der Kranz aus Tanne ist mit roten und bronzefarbenen Schleifen und Kugeln geschmückt. Die Kerzen sind rot. Leicht irritiert schaut Loki den Kranz an. „Was ist das?“ fragt er mich perplex. „Das ist ein Weihnachtskranz.“ antworte ich vollkommen ernst. „Das sehe ich. Gut ich frage einmal anders. Was sollen wir damit?“ hackt er jetzt nach. „Wir werden das tun, was man mit einem Adventskranz tut. Wir zünden jeden Adventstag eine Kerze an. Wenn alle vier Kerzen brennen ist Weihnachten.“ erkläre ich ihm. Er sieht mich aber noch immer abwartend an. Er will auf etwas Bestimmtes raus. Gedehnt seufze ich. „Gut ich hatte gedacht, wir könnten Weihnachten feiern. Mit allem drum und dran. Warum auch nicht. Die Menschen tun es auch warum sollten wir es also nicht machen? Wir sollten uns besser anpassen.“ versuche ich Loki zu überreden, doch seine Miene ist mittlerweile versteinert. „Warum bitte? Lass und doch einfach machen was wir immer tun. Warum müssen wir etwas feiern, woran wir eh nicht glauben?“ will er sich raus reden. Ich setze mich zu Loki auf das Sofa. Misstrauisch beobachtet er mich. „Ich würde es gerne feiner, weil mir die Bedeutung einfach gefällt. Ich möchte gerne Weihnachten einmal feiern so wie es die Menschen tun mit allem drum und dran. Oder hast du etwas dagegen?“ frage ich möglichst unschuldig. Loki beißt sich auf die Unterlippe. Das tut er meistens wenn er etwas nicht tun will, aber auch nicht Nein sagen kann weil er keinen triftigen Grund dafür hat. „Muss das sein?“ fragt er statt dessen ungehalten. „Nur einmal. Wenn es dir nicht gefällt tun wir es nie wieder. Was meinst du?“ biete ich ihm an. Ein besseres Angebot wird er nicht kriegen und das weiß er auch. Genervt atmet er aus. „Gut von mir aus. Wenn es denn sein muss.“ willigt er ein. Breit grinsend lehne ich mir vor und gebe ihm einen Kuss auf den Lippen. Selbst diese kleine flüchtige Berührung lässt meine Lippen kribbeln als würde Strom durchfließen. Gleichzeitig verlangt diese Berührung nach einer weiteren und innigeren Berührung. Aber ich kann mich noch zusammenreißen. „Danke. Was hältst du denn davon, wenn wir heute Schlittschuh fahren gehen?“ plane ich dann auch schon enthusiastisch los. „Ich habe keine Zeit. Heute muss ich mich noch mit ein paar Studenten treffen um ihnen bei einem Projekt zu helfen.“ verneint Loki. „Du wirst doch nicht bis heute Abend arbeiten müssen oder?“ frage ich etwas betrübt nach. Ich hatte es mir so schön ausgemalt. Loki sieht mich nachdenklich an und seufzt dann schließlich. „Gut ich denke ich kann es etwas verkürzen. Wenn du unbedingt darauf bestehst, dann können wir Eislaufen gehen.“ gesteht er mir dann doch zu. Freudestrahlend nehme ich seine Hände in meine. „Schön. Also in der Stadtmitte ist eine Eislaufbahn. Wo triffst du dich mit deinen Studenten, dann kann ich dich abholen?“ frage ich aufgeregt. Loki scheint etwas überfordert zu sein mit meiner unverhohlenen guten Laune, also drossle ich lieber mein Temperament. Ich muss aber auch zugeben, dass ich mich auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr so ungezwungen gefühlt habe. Das letzte mal war das als Kind glaube ich. „Also wo soll ich dich abholen?“ frage ich nun etwas ruhiger. „Du brauchst mich nicht abholen wir können uns dort treffen.“ besteht Loki darauf. Ich finde es durchaus merkwürdig, aber es ist Loki und er tut eben was er will und wird seine Gründe haben. Ich bin etwas zu früh dran. Um 18Uhr wollten wir uns an der Eislaufbahn treffen. Aber es ist erst 17.13Uhr. Da fällt mir ein, dass es zu Weihnachten üblich ist, dass man der Person die man mag etwas schenkt. Aber was könnte Loki wirklich gebrauchen? Er hat ja im Prinzip alles. Und was er nicht hat, kann er sich ganz leicht kaufen. Es wäre wahrscheinlich leicht Loki zu fragen, aber der Sinn eines Geschenkes zu Weihnachten ist ja eigentlich, der Person etwas zu schenken was von Herzen kommt und sich die Person gewünscht hat. In dieser Rubrik wird wohl der Magier nicht all zu viel zu stehen haben. Vielleicht das Ymiron nie über ihn hergefallen wäre. Das sind aber Dinge, die ich ihm nicht schenken kann. Er mag Bücher. Aber hier auf der Erde gibt es kaum interessante Bücher wie ich finde. Magiebücher benutzt er nun nicht mehr. Obwohl ich ihn so manches mal gesehen habe wie er eines in der Hand hält und es durchblättert. Vermissen tut er es also wohl. Aber er hat nun seit er auf der Erde ist eine neue Aktivität für sich gefunden. Er kocht gerne. Er ist sogar recht gut. Es schmeckt immer lecker was er für uns kocht. Bei mir brennt immer alles an sobald mehr als ein Topf oder eine Pfanne auf dem Herd steht. Dann gerät bei mir alles außer Kontrolle. Das ist wohl auch der Grund warum Loki mich aus der Küche verbannt hat. Wenn ich also das Kochen und Bücher zusammen rechne, dann würde ein Kochbuch heraus kommen. Allerdings habe ich einmal aufgeschnappt, dass ein Mann von seiner Frau angegangen worden war als er ihr ein Küchengerät zu Weihnachten geschenkt hat. Frauen bekommen wohl im allgemeinen nicht so gerne Dinge geschenkt, die sie an Arbeit erinnern. Wenn Loki wüsste, dass ich ihn mit einer Hausfrau vergleiche würde er mich wohl umbringen. Ich grinse leicht in meinen Schal und biege um eine Ecke. Vielleicht sollte ich mal wieder meiner Mutter schreiben. Vielleicht hat sie ja eine Idee. Sie kann sich teilweise besser in Loki rein versetzen als ich. Ob Loki mir auch etwas schenken wird? Es ist noch viel zu früh um zu der Eislaufbahn zu gehen und da zu warten. Also suche ich mir ein kleines Kaffee in der Nähe der Eislaufbahn, wo ich einen Kaffee trinken kann bis zur Verabredung. Als ich aber gerade im Begriff bin herein zu gehen, sehe ich durch das Schaufenster Loki. Erst freue ich mich, weil ich denke, dass er auch zu früh dran ist. Dann aber sehe ich, dass er mit einem jungen Mann am Tisch sitzt und lacht. Der Mann ist fast so groß wie ich hat aber braune Haare und braune Augen. Er ist nicht ganz so gebaut wie ich, kommt dem aber doch sehr nahe. Er scheint sich gut mit Loki zu unterhalten und beide lachen viel. Loki meinte doch, dass er sich mit Studenten treffen würde. Aber ich sehe nur ihn und den Mann. Was hat das zu bedeuten? Irgendwie entwickelt sich in meinem Bauch ein schrecklich beißendes Gefühl. Die Eifersucht ist wirklich versengend. Aber ich habe eigentlich keinen Grund zu. Als der Typ eine Hand auf Lokis Hand legt und dieser die Hand nicht sofort weg zieht, habe ich doch große Lust dem Mann die Hand abzureißen. Dem Drang werde ich sicherlich nicht nachgeben, doch ich habe eine andere großartige Idee. Ich stoße die Tür auf und gehe herein und tu so, also würde ich die beiden nicht mitbekommen. Ich bestelle mir eine Kaffee und will mich dann an einen Tisch in ihrer Nähe setzten, doch Loki hat mich gesehen und ich tu so, als hätte ich sie erst jetzt gesehen. „Hey, was machst du denn hier?“ frage ich Loki erfreut und komme zu ihm und den Mann rüber. „Das Treffen mit den Studenten war eben.“ antwortet er etwas verwundert. „Ach so. Dann hast du ja wirklich alles Zeitlich hinbekommen. Ich bin wie du siehst leider auch viel zu früh zu unserer Verabredung.“ rede ich einfach drauf los. „Ja, sehe ich schon. Willst du dich nicht zu uns setzten?“ meint Loki. Doch ich merke das es ihm widerstrebt. Thor setzt sich mit einer fließenden Bewegung hin und lächelt leicht. Das hat er doch mit Absicht gemacht. Er wollte zu uns, damit ich ihm einen Stuhl anbiete wie es sich gehört. Und das bedeutet, dass er mit mir und vor allem meinem Studenten reden will. „Hi, ich bin Chris.“ stellt dich Thor vor und hält meinem Studenten die Hand hin. Als er auf der Erde angekommen war habe ich ihn mühevoll davon überzeugen müssen, dass wir unsere richtigen Namen nicht verwenden können, weil sie nicht sonderlich häufig sind. Sein Name ist also Chris Stark und mein Name ist Tom Rogers. Ebenso musste ich ihn auch dazu bringen die hier übliche Sprache zu benutzen. Es ist einfach weniger auffällig. „Schön dich kennen zu lernen. Ich bin Jona.“ stellt sich mein Student gewissenhaft vor. Thor schüttelt kräftig seine Hand. Vielleicht etwas zu kräftig. Seine Adern treten auf dem Arm hervor, Thors Bizeps spannt sich gewaltig an und Jona verzieht etwas das Gesicht. Auf Grund dessen gehe ich davon aus, das Thor es nicht leiden kann, dass Jona und ich hier alleine sitzen. Dabei kann Jona nicht einmal was dafür. Ich habe meinen Studenten geholfen und sie dann verabschiedet. Jona hat bemerkt das ich nicht gehen würde. Also habe ich ihm erzählt dass ich verabredet bin, worauf hin er mir angeboten hat mit mir zu warten bis es Zeit ist. In der Zeit haben wir uns über alles Mögliche unterhalten. Ich habe ein unglaublich ungutes Gefühl als Thor Jona so ansieht. Er schient unglaublich nett zu sein, aber in Wirklichkeit wartet er nur auf eine Gelegenheit um Jona am Kragen zu packen und ihn mehrere Meter weit zu werfen. „Und wie macht sich Tom als Dozent so?“ fragt Thor vollkommen gelassen. Thor ist also eifersüchtig. Mal wieder. Er glaubt also das Jona irgendeine Art von Interesse an mir hat. Je nach dem was Jona nun also sagt, wird Thor heute Abend dann auf mich einreden, ich sollte meine Arbeit kündigen, weil es viel zu gefährlich ist. Vielleicht würde Jona meinen Tod wollen. Komplett schwachsinnig zwar aber er würde so argumentieren. „Er ist wirklich ein guter Lehrer. Streng, aber das muss er auch sein bei den meisten.“ antwortet Jona wie ich es erwartet habe. Thor lächelt breit. „Das kenne ich. Wenn ich mein Kleidung liegen lasse im Schlafzimmer nervt er mich so lange, bis ich sie wegräume. Da macht er keine Ausnahme.“ verkündet Thor und lacht leise. Mir fallen fast die Augen aus dem Kopf. Keiner weiß dass ich mit ihm zusammen lebe. Gut wir leben nicht richtig zusammen. Ich habe noch immer meine Wohnung, bin aber selten da. Ich schlafe oft bei Thor und bin auch meistens bei ihm in der Wohnung. Kommt wohl daher, dass seine Wohnung weitaus mehr Wärme ausstrahlt als meine. Aber nichts desto trotzt. Er weiß dass niemand weiß das wir zusammen leben und er weiß auch das ich es nicht unbedingt will. Was wohl auch daher kommt, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen nicht zwingend auf der Erde toleriert werden. Der Mehrzahl ist es egal, ein etwas kleinerer Teil nimmt es positiv auf, aber dann sind da noch die Leute die es abstoßend finden. Ich weiß nicht zu welcher Sorte Jona gehört und selbst wenn. Wer sagt mir denn, dass Jona es nicht weiter erzählt und ich dann an der Universität gemieden werde wie ein Aussätziger. „Das kommt aber auch nur daher, dass deine Mutter mich gebeten hat, mich um dich zu kümmern. Sie hat angst das du verhungerst oder du in deinem eigenen Dreck ersticken würdest.“ meine ich lachend und versuche so den Schaden zu begrenzen. Gleichzeitig war es ein Seitenhieb gegen Thor und das hat er sehr wohl bemerkt. Er verzieht kurz das Gesicht. „Es ist ja nicht so, als würdest du dich nicht gerne um mich kümmern, oder?“ hackt er jetzt nach, stützt seinen Ellbogen auf dem Tisch ab und legt in die Handfläche sein Kinn. Dabei sieht er mich grinsend an. „Nicht annähend so sehr wie du glaubst.“ kontre ich gelassen. „Ok. Das hört sich nach einer echt interessanten WG an.“ wirft Jona nun ein um unseren Streit zu unterbrechen. „Wie man es nimmt.“ murmle ich und trinke einen Schluck Tee. „Nun gut ich werde dann auch mal gehen. Ich wüsche einen schönen Abend und einen schönen ersten Advent noch. Hat mich gefreut dich kennen zu lernen Chris.“ verabschiedet sich Jona und ist dann auch verschwunden. „Das hast du wirklich großartig hinbekommen.“ zische ich ungehalten Thor an. Dieser rührt in seinem servierten Kaffee herum. „Musst du gerade sagen. Ich laufe durch die Straßen und sehe dich dann mit einem fremden Mann in einem Café sitzen. Und noch vehementer hättest du nicht abstreiten können das wir zusammen sind oder?“ merkt er ungehalten an. Ich lehne mich zu ihm rüber und fixiere ihn mit meinen Augen. „Ist dir eigentlich klar, dass es nicht unbedingt gewünscht ist wenn Männer zusammen sind? Hier auf der Erde ist alles ein wenig anders als in Asgart. Abgesehen davon wer sagt dir denn, dass wir zusammen sind?“ gifte ich ihn an. Ich meine es nicht mal zwingend so wie ich es sage, doch er macht mich so wütend. Er hat mal wieder gehandelt bevor er nachgedacht hat. Entrüstet sieht er mich aus seinen meerblauen Augen an. „Was soll das heißen?“ fragt er mich nun. „Vergiss es.“ murre ich und lehne mich zurück. Es war klar, das er das gesagt nun für bare Münze nehmen würde. „Du hast aber gerade gesagt, dass du gar nicht mit mir zusammen bist! Wie soll ich das vergessen? Liegt das an dem Typen?“ regt er sich nun auf. Zwar nicht so laut das die anderen Leute ihn hören können, doch genug um mich zu nerven. Ich trinke meinen Tee aus und stehe auf. Er wird mir eh nachkommen. Und das tut er auch. Auf der Straße holt er mich dann ein. „War das dein Ernst?“ fragt er mich vollkommen aufgebracht. Er scheint wirklich ernsthaft wütend zu sein. Vielleicht sollte ich es ihm erklären fairerweise. „Mein Problem ist, dass du mein Leben komplizierter machst mit deiner Eifersucht. Meinst du den wirklich, dass ich nicht aus meinen Fehlern gelernt habe? Abgesehen davon, das ich es dir versprochen habe. Und überhaupt ist er gar nicht mein Typ. Warum hast du nur so wenig Vertrauen in mich? Ich habe es dir versprochen und ich will das auch gar nicht.“ erkläre ich ihm knapp. Warum muss er manchmal so begriffsstutzig sein? Er kriegt doch sonst immer alles mit was ihn teilweise auch nichts angeht. „Ich habe euch einfach gesehen wie ihr gelacht habt und wie er dich angefasst hat. Du hast dich nicht gewehrt. Das ist nicht gerade schön zu sehen wenn man weiß, wie sehr du dich gegen mich gewehrt hast.“ erwidert er. Er hat schon irgendwo recht. Ich kann verstehen das er es nicht schön findet. Er hat sich die Mühe gemacht und nun haben alle etwas davon. Aber so hat halt alles seine Vor- und Nachteile. „Ich weiß. Es ist nicht unbedingt Fair. Aber sei dir einfach dessen sicher, dass ich nichts tun werde. Ich bin eigentlich gerade ganz zufrieden mit meinem Leben und will es nicht kaputt machen. Und genau das geht mir auf die Nerven. Das du nicht verstehst das ich zufrieden bin und es nicht ändern will. Dann kommst du mit deiner Eifersucht und es geht alles den Bach runter. Wie mit Hogun. Im Moment gehört die Universität zu meinem Leben dazu und die Studenten. Ich will nicht, dass sie mich meiden nur weil du unvorsichtigerweise zu viel plapperst.“ versuche ich ihm klar zu machen. Für den Moment scheint er auch wirklich ernsthaft drüber nachzudenken. „Eigentlich dürfte es gar nicht so sein. Es müsste akzeptiert werden. Was ist denn daran schlecht wenn zwei gleichgeschlechtliche Partner sich lieben?“ fragt er mehr sich selbst als mich anscheinend. Ich seufze leicht und kleine weiße Wölkchen steigen von meinem Mund auf. „Es müsste sehr viel mehr akzeptiert werden. Es brauch aber alles seine Zeit.“ meine ich darauf hin nur. Thor rückt näher zu mir heran, so das unsere Schultern sich berühren. „Ich würde aber am liebsten allen erzählen das du mit mir zusammen bist.“ flüstert er mir, während er sich zu mir rüber beugt. Ich kann ihn daraufhin nur perplex anschauen. „Guck nicht so. Du weißt doch genau dass ich es am liebsten machen würde.“ meint Thor nur und greift unauffällig nach meiner Hand. Entweder sieht es keiner, oder aber es ist den Menschen egal, denn keiner sieht uns missmutig an oder attackiert uns. An der Eislaufbahn angekommen staune ich nicht schlecht. Sie ist riesig. Am Rand sind Lichterketten befestigt und Weihnachtsbäume aufgestellt alle paar Meter, die alles dezent beleuchten. Alles wird in ein angenehmes goldenes Licht getaucht. Man kann alles gut sehen, aber es ist auch nicht zu hell. Auf dem Eis sind einige Leute. Pärchen oder aber Familien, die ihren kleinen Kindern das Schlittschuhlaufen beibringen wollen. Es ist wirklich sehr schön das muss ich gestehen. Loki sieht sich beeindruckt die Kulisse an. Und auch ich muss zugeben, dass es schön aussieht. „Na dann komm.“ sage ich zu ihm und ziehe ihn mit zum Schlittschuhverleih. Es ist wirklich faszinierend. Wirklich alle Menschen sind gut gelaunt und friedlich. Als ich das erste mal auf die Erde gekommen bin hat mich die Hektik fast erschlagen. Aber zu Weihnachten lassen alle es ruhiger angehen und bringen mehr Geduld auf. Alles ist so friedlich. Es ist wirklich schön zu sehen. Auf den Kufen zu stehen ist ungemein schwer. Oder eher gesagt für mich ist es schwer. Loki steht da und scheint keine Probleme zu haben. Wie soll das dann erst werden, wenn wir auf dem Eis sind? Loki läuft voraus und setzt den ersten Fuß auf das Eis und dann den zweiten Fuß. Elegant gleitet er ein paar Meter weit. Bei ihm sieht das so leicht aus, dann kann das doch gar nicht so schwer sein. Falsch gedacht. Ich setzte den ersten Fuß aufs Eis und schwanke schon bedenklich. Als dann der zweite Fuß auf dem Eis aufsetzt falle ich fast, kann mich gerade noch so auf den Beinen halten, weil ich mich an der Absperrung festhalte. „Verd...“ fluche ich fast, verkneife es mir aber noch rechtzeitig. „Ist nicht ganz so leicht wie du gedacht hast, oder?“ erklingt Lokis Stimme hinter mir. Er steht vollkommen sicher auf dem Eis. „Du könntest mir ruhig helfen.“ murmle ich verkrampft. Ich habe schon Schwierigkeiten überhaupt nur auf dem Eis zu stehen. Wie soll ich darauf dann laufen? Aber dann legt sich wirklich Lokis langfingrige Hand auf meine und zieht sie von der Absperrung weg. Dabei wanke ich zwar stark, aber ich falle noch nicht. Es dauert, bis er meine zweite Hand auch noch nehmen kann, ohne dass ich falle. Dann stehe ich also da und versuche krampfhaft nicht zu fallen. „Mach dich nicht so steif. Wenn du dich nicht locker hinstellst, kannst du deinen Schwerpunkt nicht verlagern und fällst hin.“ erklärt er mir. Ich atme einem tief ein und aus. Dann stelle ich mich etwas lockerer hin. Obwohl Loki mich nur an den Händen festhält, fühlt es sich an, als würde er mich wirklich festhalten. Kinder fahren an uns vorbei und lachen als sie sehen, wie ich mich anstelle. „Als wären sie schon immer so gut gewesen.“ murre ich vor mich hin. „Konzerntrier dich.“ ermahnt mich Loki, doch ich sehe ein kleines Lächeln über seine Lippen huschen. Immerhin scheint es ihm irgendwie Spaß zu machen. Auch wenn er über mich lacht. „Wie kommt es das du es so gut kannst?“ frage ich nach, während ich versuch mein Gewicht sinnvoll zu verlagern ohne hinzufallen. „Ich komme aus Jötunheim. Es ist dort immer kalt und man hat ja auch mal Langeweile.“ meint er nur und zuckt kurz mit den Achseln. Natürlich. Wie hätte es auch anders sein sollen? Es dauert noch eine ganze Weile, dann kriege ich es, mit Lokis Hilfe, hin einigermaßen zu laufen. Doch kaum schaffe ich eine Runde auf dem Eis zu laufen, lässt mich Loki los. „Dann versuch es mal alleine.“ sagt er einfach und gleitet außerhalb meiner Reichweite. Jetzt stehe ich also mitten auf dem Eis. Mehr als zwanzig Meter in jede Richtung trennen mich von der Absperrung. Nirgendwo kann ich mich festhalten. Loki gleitet rückwärts und sieht mich abwartend an. Dieser Angeber. Es bleibt mir also nichts anderes übrig als es zu versuchen. Von ein Bein aufs andere wechseln und etwas Druck ausüben. Schwerfällig gleite ich voran. Ich wanke gefährlich, falle aber nicht hin. Das ändert sich aber, als mich ein Kind anrempelt. Ehe ich mich versehe, liege ich auf dem Rücken. Wie peinlich. Ich setzte mich auf. Loki kommt auf mich zu geglitten. Er verkneift sich krampfhaft ein Lachen. „Alles in Ordnung?“ fragt er mich und grinst. „Ja...“ schnappe ich und versuche aufzustehen, wobei ich mich prompt wieder hinfalle. Jetzt kann es Loki nicht mehr zurück halten. Er lacht lauthals los. Er stützt sich auf seine Knie ab und lacht mich gnadenlos aus. „Jetzt lass das und hilf mir lieber!“ maule ich gereizt, doch das bringt ihn nur noch mehr zum Lachen. Mittlerweile hält er sich den Bauch schon vor Schmerz, aber er kann nicht aufhören zu lachen. Als er sich dann endlich ein gekriegt hat, kommt er näher. „Tut mir Leid, aber du hättest dein Gesicht sehen müssen.“ entschuldigt er sich grinsend und hält sich noch immer den Bauch. „Schon klar.“ knurre ich. Einerseits nervt es so hilflos auf dem Eis gestrandet zu sein aber zum anderen, hat es Loki zum Lachen gebracht und das habe ich noch nie so ausgelassen erlebt. Jetzt stellt er seine Kufen quer zu meinen und hält mir seine Hände hin. „Los komm schon.“ fordert er mich auf und ich greife zu. Allerdings ziehe ich ruckartig und schon liegt er auf mir. Das war aber auch so geplant. „Na besonders elegant war das nun auch nicht.“ stichle ich grinsend. Sein Gesicht ist an meiner Brust und er stützt sich gerade noch so auf mir ab. „Das wirst du mir noch büßen.“ zischt er wütend, doch ich kann in einen Augen den Schalk blitzen sehen. Wobei ich wirklich glaube, dass ich es noch irgendwie büßen werde. Zwei Runden lang muss Loki mich noch halten, doch dann schaffe ich es alleine. Ich bin darauf schon stolz. Ich bin zwar immer noch leicht wackelig auf den Beinen und rudere etwas mit den Armen, doch ich schaffe drei Runden ohne hinzufallen. Danach bin ich aber total fertig. Loki aber gleitet mühelos zwischen den Menschen hin durch. Er sieht unglaublich anmutig dabei aus. Nach einigen Minuten kommt er dann zu mir. „Schon fertig?“ fragt er süffisant grinsend. „Ich kann das eben nicht so gut wie du.“ antworte ich gespielt beleidigt. Er klopft mir leicht auf die Schulter. „Das wird schon. Sei froh das wir nicht auf einem See geübt haben. So wie du vorhin hingefallen bist, wärst du glatt durchs Eis gefallen und im See ertrunken.“ meint er lachend und gleitet außerhalb meiner Reichweite. „Nimm das zurück!“ rufe ich, doch er lacht und fährt weiter. Jetzt setze ich ihm nach und versuche ihn zu fangen. So langsam habe ich den dreh raus und beginne sogar langsam auf zu holen. Doch es ist Loki und er ist schneller und wendiger. Nach gefühlten zwanzig Runden gebe ich auf und fahre an die Seite. Ich bin tatsächlich außer Atem. „Mach dir nichts draus. Irgendwann fängst du mich schon.“ meint Loki lachend und tätschelt meine Schulter. Zu Hause angekommen setzte ich mich vollkommen erschöpft auf das Sofa. Loki macht in der Küche gerade Glühwein warm. Ich schalte den Fernseher ein und schalte durch, bis ich einen Weihnachtsfilm namens Chrismas Vacation hängen bleibe. Er ist sogar recht lustig. Auf was für Ideen die Menschen so kommen. Dann schiebt sich mir eine Tasse ins Blickfeld. Ich nehme sie Loki ab und mache es mir bequem auf dem Sofa. Loki setzt sich neben mich und zieht sich die Decke über die Beine. Genüsslich trinken wir unseren Glühwein und schauen dabei den Film. Da fällt mir etwas ein. Ich stehe auf und stelle meine Tasse weg. In einer Schublade krame ich nach Streichhölzern. Damit gehe ich dann zurück zum Couchtisch und zünde die erste Kerze an. Zufrieden lächle ich Loki an. „Und du willst das mit Weihnachten wirklich machen.“ fragt er und betrachtet die kleine Flamme. Ich nehme Loki die Tasse aus der Hand und ziehe ihn an mich, so das er an mir lehnt. „Ja. Und bis jetzt hat es dir doch auch gefallen.“ behaupte ich und grinse ihn frech an. Loki rückt sich in meinem Arm bequem zurecht und lehnt sich dann wieder an mich an. „Es ist bis jetzt noch nicht schlecht.“ gesteht er dann nickend. „Siehst du. Und morgen schmücke ich die Wohnung!“ plane ich schon und kann mir richtig vorstellen wie es aussehen soll. Loki stöhnt theatralisch, grinst dann aber. „Wenn es sein muss.“ sagt er. Ich hebe Lokis Kinn an und zwinge ihn mich anzusehen. „Ja, muss es.“ antworte ich und küsse ihn sanft. Loki lächelt leicht in den Kuss und erwidert ihn. Was Feiertage nicht alles bewirken können. Weihnachten ist doch etwas Wunderbares. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)