Im Schatten der Samurai von Bambusbesen (Sasori X Deidara X Gaara) ================================================================================ Kapitel 8: Umwälzungen ---------------------- Ungefähr zwei Wochen, nachdem Yahiko mit den übrigen Kriegern aufgebrochen war, kehrten sie zurück. Hidan hatte sich Akatsuki angeschlossen, andernfalls wäre er nicht mit ihnen gekommen. Neugierig beäugte Deidara den Neuen, während sie die Pferde absattelten und in den Stall brachten. An sich sah Hidan noch relativ jung aus, doch sein Haar schien jetzt bereits grau zu sein. Allerdings passte es zu ihm, war es kein Altgrau, sondern ein silbriges Grau. Ob er Sasori von der Ankunft der anderen unterrichten sollte? Lieber nicht. Sein Meister braute im Schuppen schon wieder eines seiner Gifte und er hasste es, bei seiner Arbeit gestört zu werden. Hinzu kam, dass er sowieso keinen großen Wert auf Gesellschaft legte. Manchmal fragte Deidara sich, wieso der Rothaarige ihn überhaupt zu sich genommen hatte. Eine Erklärung hatte er von Sasori nie erhalten. Deidara trat ins Haus, um Konan Bescheid zu sagen. Auf ihren Lippen breitete sich ein freudiges Lächeln aus und sie verließ die Küche, um ihren Ehemann und die restlichen Krieger zu begrüßen. Derweil ließ sich der Blonde im Esszimmer am Tisch nieder und wartete. Endlich passierte wieder etwas. Und er war auch fast wieder ganz gesund. Die Wunden waren gut verheilt und die leichten Narben, die geblieben waren, störten höchstens beim Anblick, aber er konnte bereits wieder ganz normal seine Tongefäße formen. Er war unendlich erleichtert gewesen über diese Feststellung. Narben störten ihn nicht, solange sie ihn nicht in seinen Handlungen einschränkten. Im Vorzimmer wurde es unruhig und wenig später erschienen die anderen in der Tür und setzten sich zu ihm. Hidan bekam wohl erst mal dieselbe Führung, die Sasori und ihm zuteil geworden war bei ihrer Ankunft. Doch nach wie vor stand das Problem im Raum, wo er untergebracht werden sollte. Deidaras Blick ruhte einen Augenblick auf Kakuzu, der sehr genervt wirkte und wohl versuchte, sich mit Geld zählen zu beruhigen. Dass Narbengesicht die Einkünfte von Akatsuki verwaltete, hatte er schon nach wenigen Tagen mitbekommen. Und manchmal war er wirklich knauserig, wenn es darum ging, ihnen etwas für einen Auftrag zu geben, damit sie eine Herberge und Essen bezahlen konnten. Kakuzu war ein harter Verhandlungspartner, jedoch ließ Sasori nicht mit sich reden, sodass Kakuzu bei diesem meist den Kürzeren zog. Deidara amüsierte sich darüber jedes Mal. Schließlich brachte Konan Hidan ins Esszimmer und zog sich in die Küche zurück, um das Abendbrot fertig zu machen. Hidan lümmelte sich auf einen freien Platz und schaute in die Runde, bis sein Blick an Deidara hängen blieb. Ein anzügliches Grinsen breitete sich auf dessen Lippen auf. „Ihr habt mir ja gar nicht gesagt, dass ihr so einen heißen Feger bei euch habt“, kommentierte er. Dann fiel Hidans Blick auf Deidaras Brust. „Bisschen flach allerdings.“ Dem Blonden entgleisten die Gesichtszüge, während einige am Tisch belustigt schmunzelten. Noch nie hatte jemand ihn für ein Mädchen gehalten! Erstens trug er eindeutig Männerkleidung. Zweitens war sein Gesicht nicht sonderlich weiblich. Das einzige, was man vielleicht als feminin fehlinterpretieren konnte, war die schwarze Umrahmung seiner Augen. Aber selbst das hatte noch nie zu einer falschen Anrede geführt. Sah Hidan schlecht? „Ich bin ein Kerl, hm“, brummte Deidara mit seiner für eine Frau viel zu tiefen Stimme. Hidans Kiefer klappte hinab vor Schreck. Ein paar Herzschläge brauchte er, um seine Sprache wieder zu finden, dann wetterte er: „Was für eine verdammte Scheiße! Kannst du dann nicht wenigstens dein Haar wie ein Mann tragen? Und was soll diese dämliche Schminke um die Augen, hä?“ Deidara glaubte zu verstehen, warum Zetsu von Hidan gehört hatte. Wenn er so mit jedem redete, war es kein Wunder, dass er in jeder Stadt in Probleme schlitterte. Sein Blick wanderte zu seinen Haaren hinab, die teilweise über seinen Schultern hingen. Die letzten Wochen hatte er sie nur offen getragen, war es so einfacher, die Verletzung am Hinterkopf mit der Salbe zu behandeln. Außerdem durfte er sowieso noch nicht trainieren, da war es doch egal, ob sein Haar offen war oder nicht. Deidara antwortete nicht direkt auf Hidans Frage, sondern sah ihn nun einfach an. Azurblaue Augen bohrten sich in die lilafarbenen Augen des anderen. Unter dem allmählich starrenden Blick wurde der Größere zunehmend nervös. „Hat’s dir die Sprache verschlagen? Glotz nicht so!“ Deidaras Mundwinkel zuckten zu einem bösartigen Lächeln. Die schwarze Umrahmung hatte durchaus seinen Sinn. Zum einen mochte Deidara sie, zum anderen unterstützte sie einen durchdringenden Blick und brachte mögliche Gegner eher aus dem Konzept. Hidan war das beste Beispiel, aber er schien sich auch leicht mit solch einer simplen Taktik beeinflussen zu lassen. Besonders intelligent war er wohl nicht. Yahiko räusperte sich und die Aufmerksamkeit aller zog sich auf ihn. „Hidan, das ist Deidara. Er gehört auch zu uns.“ Er wandte sich nun direkt an ihn. „Wo ist dein Meister?“ Der Blonde grinste. „Im Schuppen. Ich würde ihn lieber nicht stören. Seine Gifte können sehr schnell sehr tödlich sein, hm.“ Ihr Anführer nickte und wandte sich wieder an Hidan. „Sasori ist der einzige, den du jetzt noch nicht kennst. Du wirst ihn erkennen, wenn du ihn siehst.“ Damit war das Thema für ihn nun abgeschlossen und er wandte sich einem wichtigeren zu. „Wir brauchen immer noch ein Zimmer für Hidan.“ Hidan starrte ihn verblüfft an. „Soll das heißen, ihr habt in der beschissenen Bruchbude nicht mal ein Zimmer für mich?“ „Jetzt halt doch einmal deine Fresse!“, fuhr Kakuzu ihn an. Interessant. Er erlebte Narbengesicht zum ersten Mal derart gereizt. Hatte Hidan ihn etwa auf dem gesamten Weg hierher genervt? Würde Deidara nicht wundern. Ein aggressives Knurren war Hidans Antwort. „Na ist doch wahr.“ Eigentlich würde Deidara gern vorschlagen, zu seinem Meister ins Zimmer zu ziehen, konnte er so vielleicht besser mehr Nähe aufbauen. Denn er wusste nicht wirklich, wie er Sasori sexuell auf sich aufmerksam machen und ihn aus seinem Schneckenhaus locken konnte. Einfach nur scheinbar zufällig in seiner Nähe sein reichte nicht. Doch ihm fiel einfach nichts ein. Woher sollte er auch wissen, wie er das anstellen sollte? Er hatte ja keine Erfahrung. Vielleicht half ihm, mit Sasori wieder ein Zimmer zu teilen. Doch er schwieg. Erfuhr Sasori, dass er die neue Zimmeraufteilung vorgeschlagen hatte, würde er ihn vermutlich höchstpersönlich samt Futon in den Pferdestall schleifen, damit er dort seine Nächte verbringen konnte. „Ich bleibe dabei. Ich behalte mein Einzelzimmer.“ Kakuzu verschränkte die Arme vor der Brust und der harte Glanz in seinen grünen Augen zeigte deutlich, dass er nicht mit sich verhandeln ließ. Welch Seltenheit. Zetsu brummte zustimmend und schloss sich somit Kakuzus Worten an. Yahiko seufzte. Sein Blick fiel auf Deidara. „Da du Sasoris Schüler bist und ihr euch bereits ein Zimmer geteilt habt, wirst du ab jetzt bei Sasori schlafen“, bestimmte er schließlich. Innerlich grinste Deidara triumphierend. Er hatte erreicht, was er wollte, ohne sich selbst zur Zielscheibe zu machen. Dafür zierte nun ein amüsiertes Schmunzeln seine Lippen. „Erklär das meinem Meister, nicht mir, hm“, erwiderte er. Sasori würde alles andere als begeistert sein von Yahikos Idee. „Könnt ihr euch, verdammt noch mal, einig werden oder wollt ihr noch fünf Stunden vertrödeln?“, fauchte Hidan. Wie erwartet sträubte Sasori sich gegen Yahikos Entscheidung. Deidara hatte ihn selten so zornig gesehen und sein Meister konnte bemerkenswert nachtragend werden. Die nächsten Tage strafte der Rothaarige Yahiko mit Ignoranz. Wenn er ihn ansprach, reagierte Sasori nicht, als sei niemand da. Wenigstens warf er Deidara nicht hinaus, als dieser mit seinem Futon und seinen wenigen Habseligkeiten zu ihm ins Zimmer gekommen war. Wie gut, dass er geschwiegen hatte. Jetzt traf Yahiko die geballte Wut seines Meisters und Deidara konnte sich weiterhin Gedanken darüber machen, wie er Sasoris Meinung ändern konnte, ihn doch mit dem Beischlaf vertraut zu machen. Nur im selben Zimmer zu schlafen, half ihm auch nicht weiter, stellte er nach wenigen Tagen fest. Also beschloss er, Kisame um Rat zu fragen. Dieser hatte Erfahrung und außerdem hatte er ihn und Itachi einmal beim Küssen erwischt. Eigentlich war Deidara nur zufällig vorbei gekommen. Sie hatten sich wohl unbeobachtet gefühlt. Doch diese Information konnte ihm vielleicht von Nutzen sein, jetzt beispielsweise. „Kisame? Versorgst du die Pferde? Kann ich dir helfen, hm?“, fragte er den Älteren nach dem Frühstück, als dieser das Gebäude verlassen wollte. Kisame sah ihn überrascht an, hatte Deidara ihm noch nie seine Hilfe angeboten. Vermutlich ahnte er, dass mehr dahinter steckte. Aber Deidara wollte nicht so offensichtlich fragen, ob er mit ihm allein reden konnte. Sasori sollte nichts mitkriegen davon. „Gern, dann geht die Arbeit schneller“, nahm Kisame das Angebot an und sie gingen zusammen zum Pferdestall, um die Tiere zuerst auf die Koppel hinaus zu bringen. Während sie anschließend das Futter und Wasser in die dafür vorgesehenen Tröge füllten, fragte er unverblümt: „Könntest du mir vielleicht ein paar Tipps geben, wie ich mit jemandem intimer werden kann, hm?“ Kisames Blick zeigte Überraschung. „Wieso kommst du damit zu mir? Wäre es nicht besser, deinen Meister zu fragen?“ Deidara seufzte. „Darum geht es ja. Sasori will nicht. Und du bist doch sehr intim mit Itachi. Da kennst du doch sicher ein paar Tricks, hm?“ Ob Kisame nun verblüfft war, weil er ihm offenbart hatte, dass sein Meister mit ihm nicht intim war oder weil er von ihm und Itachi wusste, war nicht ersichtlich, aber auch nicht weiter von Belang. Kisame rieb sich über das Kinn. „Hat er bisher einfach nur nichts gemacht oder hat er dir gesagt, dass er nicht will?“, hakte der Blauhaarige nach. „Er hat mir verboten, weiter zu fragen, wann er mir den Beischlaf zeigen wird, hm“, grummelte Deidara. „Aber ich kenne den Grund nicht.“ Frustriert lehnte er sich gegen den Zaun, der die Koppel umspannte, damit die Tiere nicht ausbüchsen konnten. „An sich kann ich dir nicht helfen, wenn du den Grund dafür nicht kennst. Ich kann dir lediglich sagen, wie du seine Entscheidung eventuell ins Wanken bringst“, sprach Kisame schließlich nachdenklich. Nach einer kurzen Pause erklärte er ihm mehrere Möglichkeiten. Deidara hörte aufmerksam zu und sog jede Information in sich auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)