Licht in deinem Herzen von khlimMave ================================================================================ Kapitel 7: Yamatos Fehlschlag ----------------------------- Während Kakashi und Shikamaru den direkten Kontakt zu Menschen wählten, um Informationen zu erhalten, hatte Yamato geplant Personen zu beschatten. Erst war er über den Markt gelaufen, nur, um dort festzustellen, dass es zu laut war, um einzelne Gespräche klar heraushören zu können. Er folgte der Straße weiter und fand sich auf einer Grünfläche mit einigen dekorativ platzierten Baumgruppen wieder. Verwundert sah er sich um. Anders, als in den anderen Dörfern, an denen sie vorbei kamen, wuchs und gedieh das Gras hier wie in Konohagakure. Es war saftig und grün, die Baumkronen ragten weit in den Himmel, als wollten sie die Wolken, die über das Land zogen, mit ihren von dunklen Blättern besetzten Händen streifen. Aus dem kurzen Gespräch mit der Haushälterin von Takeru Chika wusste er, dass es ein großer Aufwand war, die normalen Pflanzen in solcher Pracht gedeihen zu lassen. Die Bakterien, die sich zum Glück noch nicht über die Landesgrenzen hinaus ausgebreitet hatten, waren Schmarotzer, die ihren Wirt langsam aber sicher zu Grunde richteten. Während Yamato sich in Gedanken mit der Frage beschäftigte, wo dieses sonst so ärmliche Dorf, die finanziellen Mittel hernahm, diese Grünanlage zu versorgen, sah er sich im Park um und bemerkte zwei ältere Damen. Sie waren zu schick gekleidet, um nur im Park zu sitzen und benahmen sich auch sonst vornehmer, als es dem Anlass entsprach, doch es schien ihnen zu gefallen. Sie lachten viel und ihre Gesichter drückten bisweilen eine unverkennbare Häme aus, ganz so, als zögen sie in diesem Moment über jemanden her. Der auf die Verfolgung versierte Shinobi machte sich sein Holzelement zunutze und verschwand in einem der Bäume, die unweit der Bank standen, auf der die Frauen saßen. Eine von ihnen hatte dunkelgraues Haar, sie war hager, als hätte sie sich schon zu lange einseitig ernährt. Die leicht eingefallenen Wangenknochen betonten auf makabre Art und Weise ihre grünen Augen. Yamato beobachtete wie sich die andere, etwas beleibtere Frau, verschwörerisch umsah. „Ishi, haste denn scho die neuesten Gerüchte gehört?“, sprach sie ihre Freundin an, nachdem sie zu dem Schluss kam, dass niemand sonst hören konnte, was sie nun gleich erzählen wollte. Ishi schüttelte nur mit dem Kopf und machte große Augen, nichts war ihr lieber als Gerüchte. „Na dann will ich se‘ dir gleich erzählen! Es geht, wie immer, um die werte Familie Chika! Wussts‘ du, dass der noch ne‘ jüngre Tochter hat?“ „Nä! Wirklich? Das schockiert mich a bissl. Wie jung isse denn?“ Yamato schockierte die überhaupt nicht vornehme Mundart der beiden Frauen. Er fragte sich, ob es Sinn hatte ihnen zu lauschen, blieb aber vorläufig wo er war. „Ich weiß woran du denkst, aber die soll schon noch von der verstorbenen Ehefrau sein.“ „Jetzt sag’s mir scho‘ Iku! Was gibt’s denn nu‘ mal wieder für Gerüchte, um die werte Familie?“, das Wort „werte“ betonte sie besonders und ihre Stimme klang, als handle es sich bei ihnen, um eine besonders ansteckende Krankheit. Yamato fragte sich wirklich, was in diesem Land so schrecklich schief läuft oder aus welchem Grund sonst so vom Oberhaupt des Landes gesprochen wird. „Na, die Kleene soll entführt und ermordet worden sei!“, rückte Iku nun mit der spannenden Neuigkeit heraus und betrachtete dabei befriedigt das überraschte Gesicht ihrer Freundin. „Ermordet?! Wie fürchterlich! Biste dir da au‘ ganz sicher?“ „Ich denke, meiner Quelle kann ich da scho vertraue!“ „So jung! Tod!“ Das blanke Entsetzen stand Ishi ins Gesicht geschrieben. „Ja, so ha ich auch reagiert. Aber wir kanntn‘ se ja nich.“ „Stimmt scho, stimmt scho…“ Ishi bekam ihre Gesichtsmuskulatur nun auch langsam wieder unter Kontrolle, diese wurde aber mit Ikus folgenden Worten sofort wieder entrückt: „Es hat de‘ letzte Nacht widder gebrannt.“ „Woe das?“ „War wohl ne‘ alte Scheune, soll einige Verletzte geben und mindestens zwei Tote. Soll ich dir ma sagen, woran das lag?“, wieder sah sich Iku verschwörerisch um, „Diese verdammte Familie! Wenn se‘ doch nur verschwinden würdn! Wie viele solln noch dieser kleinen Hexe zum Opfer fallen?! Hat mir doch neulich noch ne‘ gute Freundin erzählt, das se‘ die Tochter, gesehen hat, wie se‘ mit Feuer gespielt hat. Elende Shinobi! Elende Familie!“ Die Frau hatte sich völlig in Rage geredet und spuckte vor lauter Wut aus. Ishi sah sie mitleidig an. Sie konnte verstehen, wie sich ihre Freundin fühlte, auch Ishi hatte geliebte Menschen an die Brände verloren, die, mysteriöser Weise, Scheunen oder Höfe in der Umgebung dieser Familie heimsuchten. Immer hieß es, das Mädchen sei in der Nähe gewesen, die älteste Tochter. Deshalb hatte sie von der Bevölkerung diese schrecklichen Spitznamen verpasst bekommen. Mörderin. Hexe. Doch auch Ishi vermochte es nicht Mitleid zu empfinden. Sie pflichtete Iku bei und gemeinsam würden sie sich noch die nächsten Stunden schrecklich aufregen, über das Kind, das nur Unheil bringen konnte und auch diesmal ganz sicher Schuld an all dem Leid war. Yamato hatte genug gehört. Lautlos entfernte er sich von den beiden. Er hielt seine Informationsquelle für äußerst unzureichend, ihre Worte waren so von Übertreibungen und Verfälschungen gespickt, dass er sie unmöglich ernst nehmen konnte. Andererseits lag in jedem Gerücht ein Funke Wahrheit. Die Sonne stand mittlerweile tief über dem Horizont. Er fragte sich, ob die anderen mehr herausfinden konnten und schlenderte langsam zurück zu ihrem Hotel. Nachdem Yamato, Kakashi und Shikamaru am Nachmittag gegangen waren, hatten es sich Sakura und Naruto im Zimmer gemütlich gemacht. Da beide auf Aiko aufpassen mussten, konnten sie Nirgends hingehen. Naruto versuchte sein Windchakra besser zu formen und Sakura beobachtete ihn dabei, wenn sie nicht gerade Aikos Temperatur überprüfte oder nachdenklich aus dem Fenster blickte. Der Shinobi saß, zusammen mit neun Schattendoppelgängern, auf dem Boden und übte. Nach ungefähr einer Stunde knurrte sein Magen aber so laut, dass er sich weder konzentrieren konnte, noch wollte. Als Sakura das hörte lächelte sie still vor sich hin, es war immer dasselbe mit ihm. „Ähh, Sakura-chan, haben wir essen hier?“, fragte er sie, nachdem er seine Schattendoppelgänger aufgelöst hatte. „Nein, irgendjemand wollte Essen mitbringen. Naruto, wir essen dann alle zusammen.“ Die letzten Worte sagte sie mit nachdruckt. Als Antwort grummelte Naruto etwas Unverständliches und ließ sich aufs Bett fallen, mit einem besonders gequälten Gesichtsausdruck. Sakura bemerkte das und hätte ihn gern zur Räson gebracht, wollte aber Aiko nicht aufwecken, deshalb sagte sie nur etwas verärgert: „Ich habe auch Hunger, die anderen sicher ebenfalls, reiß dich zusammen, sie kommen bald zurück.“ Er seufzte theatralisch und schloss die Augen. Sakura wandte sich von ihm ab und schaute wieder aus dem Fenster, an der gegenüberliegenden Wand des Zimmers. Irgendwie hatte er sich ja doch nicht geändert. Manchmal wirkte er so reif und überlegt… und dann gab es Momente wie diesen, in denen er derselbe Naruto wie vor seiner Reise mit Jiraiya war. Der, der immer noch nervig und ein Idiot ist und sie in den Wahnsinn treibt. Der Gedanke an Naruto und seine Trainingsreise ließ sie an den Grund der dreijährigen Frist denken. Sasuke. Wie es ihm wohl ging? Ob er manchmal an sie dachte? Diese Frage beschäftigte sie öfter als ihr lieb war. Bevor sie sich zwingen musste an etwas anderes zu denken, wurde sie von Aiko gefragt, wo sie waren. „Oh, du bist wach!“, war Sakuras erste Reaktion, „Wir sind in Kokiri, einem Dorf nur eine Tagesreise von deinem Zuhause entfernt. Morgen Abend sind wir da.“ Ein freudiges Leuchten trat in Aikos Augen, sie war noch nie so lange von ihrer Schwester getrennt gewesen und vermisste sie wahnsinnig. „Wie geht es dir?“ „Besser.“, sie brachte sogar ein Lächeln zustande, das nur ein wenig angestrengt aussah. Die drei saßen eine Weile schweigend beieinander, bis Aiko anfing unruhig zu werden. Als Naruto das bemerkte, fragte er sie, ob sie schon Nin-Jutsu könne. Sie schüttelte traurig den Kopf. Naruto hatte ganz vergessen, dass ihr verboten wurde diese zu lernen. Schnell legte er nach: „Möchtest du ein total einfaches Anfänger-Jutsu lernen?“ Sakura blickte ihn warnend an, aber was Takeru Chika dazu sagen würde, war ihm herzlich egal. Tsunade hatte gesagt, die zwei Mädchen müssten sich verteidigen lernen und was er Aiko beibringen wollte, war bei einer Entführung sicher von Vorteil. „Es geht um das Jutsu, bei dem man sich aus Fesseln befreit. Nawanuke no Jutsu.“ Aiko war sofort Feuer und Flamme, aus diesem Grund schaute Sakura zwar weiterhin Missbilligend drein, sagte aber nichts. Bis die Anderen zurück waren, fing Naruto an, seiner kleinen Schülerin das Jutsu beizubringen. Natürlich unter der strengen Aufsicht ihrer persönlichen Ärztin, die darauf achtete, dass sich Aiko nicht übernahm. Als es zu dämmern begann und allen der Magen knurrte, tauchte Yamato mit unzähligen Packungen Ramen auf. Naruto streckte schon seine Hände danach aus, wurde aber von Sakura angeschrien, er möge sich zusammenreißen, bis alle da waren. Er entschuldigte sich reuevoll bei ihr und lachte, Yamato und Sakura stimmten mit ein. Aiko betrachtete das alles verwundert. Sie waren so ausgelassen, so fröhlich. Es machte Spaß mit ihnen zusammen zu sein und sie lachten gemeinsam, nachdem sie sich angeschrien hatten. Das zauberte auch ihr ein Lachen ins Gesicht und sie fühlte sich leicht und unbeschwert. Shikamaru und Kakashi stießen gemeinsam zu dieser Situation. Den Abend verbrachten alle bis zum Schlafen ausgelassen und fröhlich. Sie spielten Karten, Aiko durfte abwechselnd bei Sakura und Naruto mitspielen, mochte es aber lieber mit Sakura zu spielen, weil diese auch manchmal gewann. Kakashi versuchte mit seinem Sharingan zu betrügen und Naruto erschuf Schattendoppelgänger, die die anderen ausspionieren sollten. Sakura wies die beiden in regelmäßigen Abständen zu Recht, in dem sie Kakashi anschrie und Naruto schlug. Keiner von ihnen bemerkte, dass Yamato einige Holzdoppelgänger erschuf, die von den verschiedenen Ecken des Raumes aus die Karten aller einsehen konnten und somit immer gewann, wenn Kakashi sein Sharingan nicht anwenden konnte. Sie hatten im Vorfeld besprochen die gesammelten Informationen erst auszuwerten, wenn Aiko außer Hörweite war, da andernfalls die Gefahr bestünde, dass sie mithörte und schlimmsten Falls etwas falsch auffassen könnte. Die letzten Stunden des Tages, brachten die hellen Augen des kleinen Mädchens zum Strahlen. Sie wünschte sich, dieses freundschaftliche Gefühl der Geborgenheit mit ihrer Schwester teilen zu können. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)