Miscellaneous von Xardans ================================================================================ Kapitel 1: Der Fremde auf dem Feld ---------------------------------- Es war ein wunderschöner, sonniger Tag, als Link auf Epona durch die Steppe ritt. Die Vögel zwitscherten und es ging eine wohltuende, erfrischende Brise. Der Junge genoss das sanfte Lüftchen in vollen Zügen. “Pfrrr”, schnaubte sein Pferd kurz und ging in den Schritt über. Link tätschelte es beruhigend am Hals und sah sich dann um. Überall blühten bunte Blumen, die von Bienen und Schmetterlingen angesteuert wurden. In der ferne konnte er leicht flimmernd einen Felsen erkennen. Auch Bäume gab es hier kaum welche, die ihn vor der Sonne geschützt hätten. Umso dankbarer war er für den Wind. Plötzlich sah er aber etwas, was er hier gar nicht vermutet hätte. Er konnte es nicht genau erkennen aber, kam da nicht jemand auf ihn zu? Das Bild flimmerte durch den Sonnenschein etwas. Spielten ihm seine Sinne vielleicht einen Streich? Nein! Es kam tatsächlich jemand auf ihn zu, oder besser, er wankte auf ihn zu. Dann brach er im Gras zusammen. Nanu?, fragte sich der verwirrte Jüngling, während er der im Gras liegenden Gestalt entgegenritt. Etwa zwei Meter von dieser entfernt brachte er Epona zum Stehen und stieg von ihr ab, um besagte Person näher zu betrachten. Es handelte sich um einen sehr kleinen, ein wenig übergewichtigen Mann mit einem eigenartig geformten Schnauzbart, der einen rotblauen Overall und eine rote Mütze trug, auf der in Weiß der Buchstabe “M” prankte. Link war fasziniert von diesem merkwürdigen Unbekannten, der optisch so gar nicht zu den Leuten passte, die in Hyrule oder dessen Umgebung lebten. Vorsichtig beugte er sich zu dem Mann hinunter. “Hep, Hep?” Der Fremde reagierte nicht. Vermutlich war er bewusstlos, da brauchte er ihn auch nicht zu fragen, wie es ihm ging. Was machte er jetzt? Nachdenklich sah er sich um. Hier auf offenem Gelände konnte er ihn wohl schlecht liegen lassen. Das Beste würde sein, wenn er ihn in den Schatten brachte. Bei der Hitze und ohne Wasser war es kein Wunder, dass er zusammengebrochen war. Fest packte er den kleinen Mann unter den Armen und wuchtete ihn mit viel Mühe auf Eponas Rücken. Dieser Kerl brauchte dringend eine Diät. Danach stieg auch er auf und galoppierte mit Epona nach Norden. Dort glaubte er zu wissen, dass sich ein kleines Wäldchen befand. Es dauerte fast zehn Minuten im vollem Galopp, doch schließlich kam er an seinem Ziel an. Im schützenden Schatten der Bäume holte er den Mann von seinem Pferd und bettete ihn auf den Boden. Dann flößte er ihm etwas Wasser von seiner Feldflasche ein. Gierig schluckte der Fremde das kühle Nass hinunter. Wachte aber nicht auf. “Es wird wohl noch etwas dauern.”, dachte sich Link seufzend. Er legte den Bewusstlosen vorsichtig auf den Boden. Dann nahm er seine Mütze ab und bettete den Kopf des Fremden darauf. Das musste Genügen. Selber etwas erschöpft ging der Junge zu einem Baum und setzte sich den Rücken an den Stamm gelehnt unter ihn. Jetzt wo er seine lange Mütze abgenommen hatte, fielen ihm seine blonden Haarsträhnen wirr ins Gesicht. Verträumt richtete er seinen Blick Richtung Himmel. Das dichte Blätterdach ließen nur vereinzelte Sonnenstrahlen durch, die sich in den Boden spießten. Funkelnde Staubflöckchen spiegelten sich in ihnen. Es war ein herrlicher Anblick. Ein sanftes Lächeln stahl sich auf Links Gesicht. Er griff zu seinem Beutel und holte eine Okarina heraus. Bei so einem traumhaften Landschaftsbild bekam er immer Lust zu spielen. Das Lied, das er seinem Instrument entlockte, klang zwar melancholisch, aber auch wunderschön. Er besaß wahrlich ein musikalisches Talent. Nach einer Weile regte sich nun auch der Fremde und wachte unter stöhnenden Lauten auf. Sofort sprang Link auf und eilte zu ihm. “Hep hep hep?” (Alles in Ordnung?), fragte er ihn, jetzt neben diesem kniend. Verwundert blinzelte der Mann, der gerade erst seine Augen aufgeschlagen hatte und sich nun mit Erstaunen umsah. “Dove sono?” Man konnte die Panik aus der Stimme des Bärtigen heraushören. “Was ist das nur für eine seltsame Sprache?”, dachte Link, der kein einziges Wort verstanden hatte und keine Ahnung hatte, wie er darauf reagieren sollte. Sollte er vielleicht versuchen, pantomimisch mit ihm zu kommunizieren? Er versuchte es erst einmal mit einem Winken für Hallo. Hoffentlich verstand er das. Zuerst sah ihn der Fremde irritiert an, wiederholte dann aber die Geste. Hatte er sie nun verstanden oder nicht? Link versuchte es weiter. Er deutete auf sich. “Hai, Hai.” Der Mann war anscheinend noch verwirrter als vorher. “Haihai?”, fragte er und deutete mit dem Finger auf ihn. Link griff sich ans Gesicht. Was sollte das denn heißen? Haihai, das hatte er nicht gesagt. Es war für Link wirklich etwas vollkommen neues, dass er nicht verstanden wurde. Sonst wussten doch auch alle, was er meinte. Der Junge seufzte. Er würde es für’s erste dabei belassen und deutete dann mit dem Finger auf den Fremden. “Hya hai?” Der Mann deutete nun auf sich, woraufhin Link nickte. Mann war das anstrengend. “Mario”, antwortete dieser. Wenigstens einen Schritt waren sie weiter. “Hya”, sagte Link und deutete auf das Pferd. Als der Mann aber immer noch nicht verstand, versuchte es der Junge so. Er machte reitende Bewegungen und versuchte Häuser in der Luft anzudeuten. Er wollte unbedingt in die Stadt. Vielleicht fand er dort jemanden, der diesen seltsamen Kerl vermisste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)